Plenarprotokoll 17/27
wie der Abgeordneten Nicole Bracht-
Bendt, Miriam Gruß, Sibylle Laurischk
und der Fraktion der FDP: Internationa-
ler Frauentag Gleichstellung national
und international durchsetzen
(Drucksache 17/901) . . . . . . . . . . . . . . . . .
b) Antrag der Abgeordneten Christel
Humme, Willi Brase, Petra Crone, weite-
rer Abgeordneter und der Fraktion der
SPD: Mit gesetzlichen Regelungen die
Gleichstellung von Frauen im Erwerbs-
leben umgehend durchsetzen
(Drucksache 17/821) . . . . . . . . . . . . . . . . .
c) Antrag der Abgeordneten Cornelia
Möhring, Dr. Barbara Höll, Klaus Ernst,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
DIE LINKE: Entgeltgleichheit zwischen
Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . .
Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . .
Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
Krista Sager (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
Monika Lazar (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . .
2324 A
2324 A
2327 D
2328 D
2330 A
2331 B
2332 B
2333 A
2334 A
2335 A
2336 A
2337 A
2338 C
Deutscher B
Stenografisch
27. Sitz
Berlin, Donnerstag, d
I n h a l
Wahl der Abgeordneten Cornelia Behm als
stellvertretendes Mitglied im Stiftungsrat
der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-
Diktatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Wahl der Abgeordneten Heidrun Dittrich als
Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Erweiterung und Abwicklung der Tagesord-
nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . .
Tagesordnungspunkt 3:
a) Antrag der Abgeordneten Nadine Müller
(St. Wendel), Elisabeth Winkelmeier-
Becker, Dorothee Bär, weiterer Abgeord-
neter und der Fraktion der CDU/CSU so-
d
e
D
C
2323 B
2323 B
2323 B
2323 D
den Geschlechtern wirksam durch-
setzen
(Drucksache 17/891) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2324 B
undestag
er Bericht
ung
en 4. März 2010
t :
) Antrag der Abgeordneten Monika Lazar,
Ekin Deligöz, Kerstin Andreae, weiterer Ab-
geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN: Quote für Aufsichtsrats-
gremien börsennotierter Unternehmen
einführen
(Drucksache 17/797) . . . . . . . . . . . . . . . .
) Unterrichtung durch die Bundesregierung:
Dritte Bilanz der Vereinbarung zwi-
schen der Bundesregierung und den
Spitzenverbänden der deutschen Wirt-
schaft zur Förderung der Chancen-
gleichheit von Frauen und Männern in
der Privatwirtschaft
(Drucksache 16/10500) . . . . . . . . . . . . . .
r. Kristina Schröder, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
hristel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . .
2324 B
2324 C
2324 C
2326 B
Elisabeth Winkelmeier-Becker
(CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2339 D
II Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010
Tagesordnungspunkt 4:
a) Antrag der Abgeordneten Dr. Karl
Lauterbach, Elke Ferner, Bärbel Bas, wei-
terer Abgeordneter und der Fraktion der
SPD: Paritätische Finanzierung in der
gesetzlichen Krankenversicherung wie-
der herstellen
(Drucksache 17/879) . . . . . . . . . . . . . . . . .
b) Antrag der Abgeordneten Fritz Kuhn,
Birgitt Bender, Markus Kurth, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Zusatzbei-
träge für Bezieherinnen und Bezieher
von Arbeitslosengeld II
(Drucksache 17/674) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . .
Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . .
Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . .
Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . .
Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . .
Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . .
Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . .
Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Heinz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . .
Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Heinz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . .
Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 25:
a) Erste Beratung des von der Bundesregie-
rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
zes zu den Änderungsurkunden vom
24. November 2006 zur Konstitution und
zur Konvention der Internationalen
Fernmeldeunion vom 22. Dezember 1992
(Drucksache 17/760) . . . . . . . . . . . . . . . . .
b
c
d
e
f
g
T
a
B
s
4
(
1
1
T
Z
d
E
z
(
2341 D
2341 D
2342 A
2343 D
2345 A
2345 C
2346 B
2348 B
2348 C
2349 C
2350 A
2350 C
2352 C
2353 C
2354 A
2355 A
2356 C
2357 D
2359 A
2359 C
2360 C
2361 C
2362 C
2363 B
2364 C
) Erste Beratung des von der Bundesregie-
rung eingebrachten Entwurfs eines Ach-
ten Gesetzes zur Änderung des Bundes-
Immissionsschutzgesetzes
(Drucksache 17/800) . . . . . . . . . . . . . . . .
) Antrag der Abgeordneten Dr. Sascha
Raabe, Klaus Barthel, Lothar Binding
(Heidelberg), weiterer Abgeordneter und
der Fraktion der SPD: Zukunft für Haiti
Nachhaltigen Wiederaufbau unter-
stützen
(Drucksache 17/885) . . . . . . . . . . . . . . . .
) Antrag der Abgeordneten Jan van Aken,
Christine Buchholz, Sevim Dağdelen,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion
DIE LINKE: Überprüfungskonferenz
des Atomwaffensperrvertrages durch
atomare Abrüstung stärken
(Drucksache 17/886) . . . . . . . . . . . . . . . .
) Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch,
Ulrike Höfken, Cornelia Behm, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN: Kinderspielzeug
Risiko für kleine Verbraucher
(Drucksache 17/656) . . . . . . . . . . . . . . . .
) Unterrichtung durch die Bundesregierung:
Bericht der Bundesregierung über die
größten Emissionsreduktionspotenziale
in Schwellen- und Entwicklungsländern
und Sektoren
(Drucksache 16/13771) . . . . . . . . . . . . . .
) Unterrichtung durch die Bundesregierung:
Achtzehnter Bericht nach § 35 des
Bundesausbildungsförderungsgesetzes
zur Überprüfung der Bedarfssätze,
Freibeträge sowie Vomhundertsätze
und Höchstbeträge nach § 21 Absatz 2
(Drucksache 17/485) . . . . . . . . . . . . . . . .
agesordnungspunkt 26:
)j)
eschlussempfehlungen des Petitionsaus-
chusses: Sammelübersichten 40, 41, 42, 43,
4, 45, 46, 47, 48 und 49 zu Petitionen
Drucksachen 17/801, 17/802, 17/803, 17/804,
7/805, 17/806, 17/807, 17/808, 17/809,
7/810) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
agesordnungspunkt 9:
weite und dritte Beratung des von der Bun-
esregierung eingebrachten Entwurfs eines
rsten Gesetzes zur Änderung des Direkt-
ahlungen-Verpflichtungengesetzes
Drucksachen 17/758, 17/924) . . . . . . . . . . . .
2364 C
2364 C
2364 D
2364 D
2365 A
2365 A
2365 C
2366 C
Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 III
Zusatztagesordnungspunkt 2:
Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion
DIE LINKE: Spenden- und Sponsoring-
Praxis von Parteien und die Glaubwürdig-
keit der Politik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ulrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
Ingo Wellenreuther (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . .
Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . .
Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . .
Michael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . .
Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . .
Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . .
Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . .
Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 5:
Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP
und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einset-
zung einer Enquete-Kommission Internet
und digitale Gesellschaft
(Drucksache 17/950) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . .
Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Manuel Höferlin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
Aydan Özoğuz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . .
Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . .
Jimmy Schulz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 6:
Beschlussempfehlung und Bericht des Aus-
schusses für Arbeit und Soziales zu dem An-
trag der Abgeordneten Sabine Zimmermann,
Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE:
Folgen der Krise für Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer abmildern ALG I be-
fristet auf 24 Monate verlängern
(Drucksachen 17/22, 17/269) . . . . . . . . . . . . .
H
G
J
S
B
P
T
A
T
d
d
P
(
o
P
l
(
T
S
D
N
K
T
D
T
A
P
t
N
(
B
D
A
D
J
P
2366 D
2366 D
2367 D
2369 A
2370 B
2371 D
2373 B
2374 B
2375 D
2377 A
2378 C
2380 B
2381 C
2383 A
2383 A
2384 A
2386 A
2386 C
2388 A
2389 B
2390 B
2391 C
2392 B
2393 B
2393 D
2395 A
eike Brehmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
abriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . . .
ohannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . .
abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . .
rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . .
aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . .
agesordnungspunkt 7:
ntrag der Abgeordneten Monika Grütters,
ankred Schipanski, Albert Rupprecht (Wei-
en), weiterer Abgeordneter und der Fraktion
er CDU/CSU sowie der Abgeordneten
atrick Meinhardt, Dr. Martin Neumann
Lausitz), Dr. Peter Röhlinger, weiterer Abge-
rdneter und der Fraktion der FDP: Bologna-
rozess vollenden Länder und Hochschu-
en weiter unterstützen
Drucksache 17/905) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
homas Rachel, Parl. Staatssekretär
BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . .
r. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . .
icole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
ai Gehring (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
Kai Gehring (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . .
agesordnungspunkt 8:
ntrag der Abgeordneten Fritz Kuhn, Brigitte
othmer, Markus Kurth, weiterer Abgeordne-
er und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
EN: Mehr Netto für Geringverdienende
Drucksache 17/896) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
rigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
r. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . .
ngelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . .
r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . .
Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
utta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . .
aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
2395 B
2396 B
2397 C
2399 A
2399 D
2400 C
2401 A
2402 A
2402 D
2402 D
2404 B
2405 C
2407 B
2408 B
2409 D
2410 C
2411 B
2412 B
2412 B
2413 B
2414 D
2416 B
2417 A
2418 A
2419 B
2420 B
IV Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010
Tagesordnungspunkt 11:
Antrag der Abgeordneten Ingbert Liebing,
Marie-Luise Dött, Peter Altmaier, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU
sowie der Abgeordneten Angelika Brunkhorst,
Michael Kauch, Horst Meierhofer, weiterer
Abgeordneter und der Fraktion der FDP:
11. Trilaterale Wattenmeerkonferenz:
UNESCO-Weltnaturerbe würdigt Schutz
des Wattenmeeres
(Drucksache 17/903) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ursula Heinen-Esser, Parl. Staatssekretärin
BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . .
Sabine Stüber (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 10:
Antrag der Abgeordneten Ingrid Arndt-
Brauer, Rainer Arnold, Sabine Bätzing und
weiterer Abgeordneter der Fraktion der SPD
sowie der Abgeordneten Jan van Aken, Agnes
Alpers, Dr. Dietmar Bartsch und weiterer
Abgeordneter der Fraktion DIE LINKE so-
wie der Abgeordneten Kerstin Andreae,
Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck
(Köln) und weiterer Abgeordneter der Frak-
tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einset-
zung eines Untersuchungsausschusses
(Drucksache 17/888 (neu)) . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . .
Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . .
Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . .
Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . .
Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . .
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Z
U
F
(
S
J
O
D
A
N
T
A
O
A
U
B
U
(
G
D
D
P
M
M
T
A
T
u
V
m
(
C
K
D
D
N
L
2421 D
2422 A
2422 D
2424 B
2425 B
2426 A
2427 A
2427 D
2429 B
2429 B
2430 C
2431 B
2432 A
2433 B
2433 C
2434 B
2434 C
2435 A
2436 B
2436 D
2439 B
2440 C
usatztagesordnungspunkt 3:
nterrichtung durch die Bundesregierung:
inanzplan des Bundes 2009 bis 2013
Drucksache 16/13601) . . . . . . . . . . . . . . . . .
teffen Kampeter, Parl. Staatssekretär
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ohannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . .
Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
lexander Bonde (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
agesordnungspunkt 12:
ntrag der Abgeordneten Gabriele Hiller-
hm, Anette Kramme, Iris Gleicke, weiterer
bgeordneter und der Fraktion der SPD: Das
rteil des Bundesverfassungsgerichtes zur
emessung der Regelsätze umsetzen Die
rsachen von Armut bekämpfen
Drucksache 17/880) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
abriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . .
r. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . .
iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . .
ascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
arkus Kurth (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . .
echthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
agesordnungspunkt 13:
ntrag der Abgeordneten Caren Lay, Dr. Axel
roost, Karin Binder, weiterer Abgeordneter
nd der Fraktion DIE LINKE: Finanziellen
erbraucherschutz stärken Finanz-
ärkte verbrauchergerecht regulieren
Drucksache 17/887) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
aren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . .
laus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . .
r. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . .
r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . .
icole Maisch (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ucia Puttrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
2441 B
2441 C
2443 A
2444 D
2446 C
2447 B
2447 D
2448 D
2449 C
2451 A
2451 B
2452 D
2453 C
2454 C
2455 D
2456 B
2457 B
2458 D
2458 D
2460 A
2461 C
2463 D
2465 A
2466 A
Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 V
Tagesordnungspunkt 14:
Antrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von
Notz, Beate Müller-Gemmeke, Kerstin
Andreae, weiterer Abgeordneter und der Frak-
tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: ELENA
aussetzen und Datenübermittlung strikt
begrenzen
(Drucksache 17/658) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kai Wegner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . .
Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Claudia Bögel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 15:
a) Antrag der Fraktion der SPD: Europa 2020
Strategie für ein nachhaltiges Europa
Gleichklang von sozialer, ökologischer
und wirtschaftlicher Entwicklung
(Drucksache 17/882) . . . . . . . . . . . . . . . . .
b) Antrag der Abgeordneten Dr. Diether
Dehm, Alexander Ulrich, Andrej
Konstantin Hunko, weiterer Abgeordne-
ter und der Fraktion DIE LINKE: Gegen
Armut und soziale Ausgrenzung
Soziale Fortschrittsklausel in das EU-
Vertragswerk aufnehmen
(Drucksache 17/902) . . . . . . . . . . . . . . . . .
c) Antrag der Abgeordneten Manuel
Sarrazin, Marieluise Beck (Bremen),
Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordne-
ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN: EU 2020 Für ein ökologi-
sches und soziales Europa
(Drucksache 17/898) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . .
Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . .
Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
Gabriele Molitor (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 16:
a) Antrag der Abgeordneten Wolfgang
Gunkel, Lothar Binding (Heidelberg),
Dr. h. c. Gernot Erler, weiterer Abgeord-
neter und der Fraktion der SPD: Men-
schenrechtsschutz im Handelsabkom-
men der Europäischen Union mit
Kolumbien und Peru verankern
(Drucksache 17/883) . . . . . . . . . . . . . . . . .
b
T
A
K
A
E
z
(
M
D
G
P
H
M
T
A
H
t
K
(
D
D
H
J
H
T
A
D
A
F
f
d
(
A
B
D
2467 D
2468 A
2468 D
2470 C
2472 A
2473 B
2474 B
2474 B
2474 C
2474 D
2476 B
2477 A
2478 B
2479 B
2480 B
2481 B
2484 A
) Beschlussempfehlung und Bericht des
Ausschusses für Menschenrechte und Hu-
manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge-
ordneten Tom Koenigs, Volker Beck
(Köln), Thilo Hoppe, weiterer Abgeordne-
ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN: Gemeinsame menschen-
rechtliche Positionierung der EU gegen-
über den Ländern Lateinamerikas und
der Karibik einfordern
(Drucksachen 17/157, 17/925) . . . . . . . . .
agesordnungspunkt 17:
ntrag der Abgeordneten Katja Kipping,
laus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer
bgeordneter und der Fraktion DIE LINKE:
uropäisches Jahr gegen Armut und so-
iale Ausgrenzung ernst nehmen
Drucksache 17/889) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
echthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
r. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . .
abriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . .
ascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
eidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
arkus Kurth (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
agesordnungspunkt 18:
ntrag der Abgeordneten Hans-Joachim
acker, Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, wei-
erer Abgeordneter und der Fraktion der SPD:
inderlärm Kein Grund zur Klage
Drucksache 17/881) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
orothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
ans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . .
udith Skudelny (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . .
agesordnungspunkt 19:
ntrag der Abgeordneten Katrin Kunert,
r. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, weiterer
bgeordneter und der Fraktion DIE LINKE:
ür eine Verstetigung der Kommunal-
inanzen Die Gewerbesteuer zur Gemein-
ewirtschaftsteuer weiterentwickeln
Drucksache 17/783) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
ernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
r. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . .
2484 A
2484 C
2484 C
2486 A
2486 C
2487 C
2488 B
2490 C
2491 B
2491 B
2492 A
2492 D
2493 C
2494 B
2495 A
2495 A
2497 A
2497 D
VI Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010
Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . .
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . .
Anlage 2
Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung:
Antrag: Menschenrechtsschutz im Han-
delsabkommen der Europäischen Union
mit Kolumbien und Peru verankern
Beschlussempfehlung und Bericht: Ge-
meinsame menschenrechtliche Positio-
nierung der EU gegenüber den Ländern
Lateinamerikas und der Karibik einfor-
dern
(Tagesordnungspunkt 16 a und b)
Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
Wolfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . .
Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
2498 C
2499 C
2500 C
2501 A
2501 C
2502 B
2503 A
2504 B
2505 A
2505 D
Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2323
(A) )
(B) )
27. Sitz
Berlin, Donnerstag, d
Beginn: 9.0
(D
(B)
)
Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2501
(A) )
(B) )
same menschenrechtliche Positionierung der chen Umstände ihrer Durchführung, als einen wichtigen
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
Anlage 2
Zu Protokoll gegebene Reden
zur Beratung:
Antrag: Menschenrechtsschutz im Handels-
abkommen der Europäischen Union mit
Kolumbien und Peru verankern
Beschlussempfehlung und Bericht: Gemein-
t
r
L
d
g
d
d
d
l
v
s
d
d
l
H
d
n
d
G
r
f
p
L
l
E
e
D
m
d
e
S
l
ü
f
p
N
K
s
d
f
a
d
t
t
v
d
p
r
Abgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
von Cramon-Taubadel,
Viola
BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
04.03.2010
Dağdelen, Sevim DIE LINKE 04.03.2010
Ehrmann, Siegmund SPD 04.03.2010
Friedhoff, Paul K. FDP 04.03.2010
Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 04.03.2010
Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 04.03.2010
Koch, Harald DIE LINKE 04.03.2010
Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 04.03.2010
Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
04.03.2010
Möller, Kornelia DIE LINKE 04.03.2010
Dr. Ott, Hermann BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
04.03.2010
Pflug, Johannes SPD 04.03.2010
Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 04.03.2010
Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
04.03.2010
Dr. Schwanholz, Martin SPD 04.03.2010
Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
04.03.2010
Werner, Katrin DIE LINKE 04.03.2010
(C
(D
Anlagen zum Stenografischen Bericht
EU gegenüber den Ländern Lateinamerikas
und der Karibik einfordern
(Tagesordnungspunkt 16 a und b)
Michael Frieser (CDU/CSU): Der Antrag der Frak-
ion Bündnis 90/Die Grünen Gemeinsame menschen-
echtliche Positionierung der EU gegenüber den Ländern
ateinamerikas und der Karibik einfordern gehört wie-
er einmal zur Kategorie gut gemeint. Dass gut
emeint jedoch nicht zwangsläufig gut gemacht be-
eutet, wird uns mit dem Antrag wieder einmal ein-
rucksvoll von der Opposition vor Augen geführt.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass man zunächst die
em Antrag der Bündnisgrünen innewohnende Feststel-
ung teilen kann: Die Situation der Menschenrechte in
ielen Staaten in Lateinamerika und der Karibik ist
chwierig und löst bei einem Verfechter des freiheitlich-
emokratischen Rechtsstaates größte Bedenken aus. Zu
iesen Staaten mit einer schwierigen Menschenrechts-
age gehören insbesondere Kolumbien, Peru, Chile,
onduras, Kuba und Venezuela. Persönlich begrüße ich,
ass die Bündnisgrünen in ihre Betrachtungen auch Ve-
ezuela und Kuba miteinbeziehen, denn oftmals sieht
ie Opposition bei diesen Staaten ihren Alliierten im
eiste über Kritik hinweg.
Auch gegen die Forderung, dass sich die Bundes-
egierung gegenüber der spanischen Ratspräsidentschaft
ür eine gemeinsame und kohärente Menschenrechts-
olitik der Europäischen Union gegenüber den Staaten
ateinamerikas und der Karibik einsetzt, ist grundsätz-
ich nichts einzuwenden. Eine abgestimmte Position der
U-Mitgliedstaaten ist immer erfolgversprechender als
ine Forderung eines einzelnen europäischen Staates.
och ich frage mich, ob diese Forderung gestellt werden
uss, denn die spanische Regierung hat sich unlängst
aran gemacht, im Rahmen ihrer Ratspräsidentschaft
ine Position gegenüber einigen lateinamerikanischen
taaten zu formulieren. Hier müsste die Frage vielmehr
auten, ob wir die von Spanien angestrebten Positionen
berhaupt unterstützen wollen. Dies gilt insbesondere
ür die Positionen gegenüber Honduras und Kuba.
Der Antrag der Bündnisgrünen geht besonders auf die
olitische Situation in Honduras ein. Die Wahlen vom
ovember 2009 seien nicht die Lösung der politischen
rise. Die Antragsteller fordern, die aufgrund des Put-
ches ausgesetzten Verhandlungen zwischen der EU und
en Staaten Zentralamerikas bis zur Rückkehr zur ver-
assungsmäßigen Ordnung in Honduras nicht wieder
ufzunehmen. Doch wir müssen auch feststellen, dass
ie Wahlen in Honduras in Anbetracht eines befürchte-
en Bürgerkrieges ruhig und unter einer hohen Wahlbe-
eiligung verlaufen sind. Ein klares Wahlergebnis ist zu
erzeichnen. Eine Lösung der Krise in Honduras ist
emnach infolge der Wahlen möglich. Der Rat der Euro-
äischen Union betrachtet die Wahlen laut einer Erklä-
ung vom 3. Dezember 2009, trotz der außergewöhnli-
2502 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010
(A) )
(B) )
Schritt zur Lösung der Krise in Honduras. Es liegt nun-
mehr an den honduranischen Verfassungsorganen, einen
Beitrag zur Überwindung der innenpolitischen Krise zu
leisten. Die Antragsteller müssen das bei der Forderung
einer gemeinsamen menschenrechtlichen Positionierung
der EU zur Kenntnis nehmen.
Die grundsätzlich richtigen Feststellungen der schwie-
rigen Menschenrechtssituation in Lateinamerika und der
Karibik können jedoch nicht über den Kardinalfehler des
Antrags hinwegtäuschen: Dieser liegt bei der denklogi-
schen Verknüpfung von Handelspolitik und Menschen-
rechtspolitik. Wir mussten in den 1990er-Jahren schmerz-
lich erfahren, dass diese Verkettung nicht die erwünschte
politische Wirkung entfaltet. Dies zeigte ganz besonders
eindrucksvoll die Praxis der gemeinsamen Politik der
EU-Staaten gegenüber Staaten wie China, Russland, Iran
und Irak. Bekenntnisse zur Demokratie und zur Einhal-
tung politischer und bürgerlicher Rechte wurden Lippen-
bekenntnisse. Die rot-grüne Bundesregierung unter
Gerhard Schröder und Joschka Fischer hat in Bezug auf
China und Russland immer von einer Verknüpfung von
Handelspolitik und Menschenrechtspolitik abgesehen.
Auch die Vereinigten Staaten haben diese Tatsache nach
dem Ende des Ost-West-Konfliktes erst lernen müssen.
Eine Aussetzung oder ein Zur-Disposition-Stellen von
Handelsabkommen bewirkt in der Praxis das Gegenteil
des Intendierten. Der Einfluss auf die innenpolitische Si-
tuation in den Staaten nimmt ab. Deshalb ist auch der
zweite Beschlusspunkt abzulehnen.
Aufgrund dieser weitreichenden Mängel kann ich nur
zu dem einzigen Schluss kommen: Der Antrag ist abzu-
lehnen.
Frank Heinrich (CDU/CSU): Zunächst möchte ich
eins ganz klar sagen: Wir alle in diesem Hohen Haus
sind uns in einigen Punkten einig, und ich bin dankbar,
dass wir uns diese Anliegen im Rahmen einer Debatte
ins Gedächtnis rufen und ihre Dringlichkeit betonen
können.
Einigkeit besteht zuallererst darin, unser Mitgefühl
und unsere ausdrückliche Solidarität mit verfolgten, dis-
kriminierten und unterdrückten Menschen in Lateiname-
rika auszudrücken. In besonderer Weise gilt dies heute
den Menschen in Kolumbien und Peru.
Wir sind uns zweitens einig darin, dass es eine Quer-
schnittsaufgabe unserer Politik sein muss und wir quer
durch die Fraktionen aktiv darin tätig sind, Menschen-
rechte zu schützen und Menschenrechtsverletzungen auf
das Schärfste zurückzuweisen. Wir danken ausdrücklich
den Menschenrechtsverteidigern vor Ort, die unter ho-
hen persönlichen Risiken tätig sind, und den NGOs, die
sich zu ihren Anwälten machen, indem sie Menschen-
rechtsverletzungen dokumentieren und dem Deutschen
Bundestag vorlegen. Ich verweise dabei stellvertretend
auf den Bericht von Human Rights First vom Februar
2010, in welchem die Unterdrückung von Menschen-
rechtsverteidigern in Kolumbien dokumentiert wird. Es
sind solche Berichte, die einer theoretischen Debatte das
konkrete Gesicht geben.
r
i
w
o
L
g
z
g
K
w
t
R
s
m
g
n
h
n
i
f
O
s
d
b
U
E
b
S
A
z
u
I
z
k
B
z
z
d
s
d
n
s
B
D
t
V
v
d
c
A
s
S
u
h
M
(C
(D
Einig sind wir uns drittens darin, dass die Menschen-
echtslage unter den Augen der Regierungen weder
n Peru noch in Kolumbien den Standards entspricht, die
ir uns wünschen. Folter und Misshandlungen in Peru
der paramilitärische Übergriffe und Vertreibungen der
andbevölkerung in Kolumbien sind bis heute an der Ta-
esordnung.
Zugleich müssen wir betonen: Menschenrechtsverlet-
ungen werden in beiden Ländern von vielen Seiten be-
angen. Terroristische Übergriffe und mit Blick auf
olumbien gesagt Bandenkriege um Drogenpfründe
erden auf Kosten und zulasten der Bevölkerung ausge-
ragen. Im Kampf gegen diese Gruppen brauchen die
egierungen in Peru und in Kolumbien unsere Unter-
tützung.
Wir lassen nicht zu, dieses Thema politisch zu instru-
entalisieren. Die einseitige und offensichtlich ideolo-
isch gefärbte Kampagne der Linken zugunsten eines
euen Sozialismus lateinamerikanischer Prägung führt
ier in eine Sackgasse. Stattdessen unterstreiche ich: Wir
ehmen Fortschritte und positive Entwicklungen sowohl
n Peru als auch in Kolumbien wahr. Ein Beispiel für
unktionierende Rechtsstaatlichkeit ist das Urteil des
bersten Gerichtshofes in Kolumbien, das das verfas-
ungswidrige Referendum für eine dritte Amtszeit Präsi-
ent Uribes abgelehnt hat.
Dennoch gilt: Der Einsatz für Menschenrechte ist und
leibt ein weiter Weg, da lässt sich nichts beschönigen.
nd eben deshalb hat sich die Bundesregierung bei der
U dafür eingesetzt, dass das Abkommen sanktionier-
are Menschenrechtsverpflichtungen enthält. Das hat
taatsministerin Pieper am 21. Dezember 2009 in ihrer
ntwort auf die Anfrage des Abgeordneten Gunkel klar
um Ausdruck gebracht. Ihr Antrag, liebe Kolleginnen
nd Kollegen von der SPD, lässt das völlig außer Acht.
Kritisieren muss ich auch den gedanklichen Ansatz
hres Antrags. Sie fordern die EU auf, mit der Unter-
eichnung des Abkommens zu warten. Aber Handelsab-
ommen sind doch nicht das Sahnehäubchen auf guten
eziehungen zwischen Staaten, in denen schon alles
um Besten steht. Im Gegenteil: Gelingende Handelsbe-
iehungen können das Vehikel sein, und sie waren es in
er Vergangenheit oft genug, die Einhaltung von Men-
chenrechten zu ermöglichen und dann auch einzufor-
ern. Um es mit einer Sentenz zu sagen, die der SPD
icht völlig fremd sein dürfte: Fordern und Fördern
ind der Schlüssel zum Erfolg. Wir müssen helfen, die
edingungen, die zum Nährboden für ein Gedeihen von
emokratie und zur Durchsetzung von Menschenrech-
en werden können, aktiv herzustellen. Darum halte ich
erträge über wirtschaftliche Zusammenarbeit und In-
estitionen in Bildung für grundlegende Parameter, um
ie Verwirklichung von Menschenrechten zu ermögli-
hen und durchzusetzen. Dies hat Bundeskanzlerin
ngela Merkel in ihrem Gespräch mit dem kolumbiani-
chen Präsidenten Uribe am 31. Januar 2010 deutlich zur
prache gebracht. Im Zuge der Verhandlungen Perus
nd Kolumbiens mit der EU-Kommission über das Frei-
andelsabkommen hat sich Kolumbien verpflichtet,
enschen-, Arbeitnehmer- und Umweltrechte zu för-
Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2503
(A) )
(B) )
dern und zu schützen. Das Abkommen soll im Mai para-
phiert werden. Diesen Prozess zu stoppen, halten wir in
der aktuellen Situation für kontraproduktiv. Das sichert
die Menschenrechte nicht, sondern gefährdet sie. Insbe-
sondere die Menschen in Kolumbien brauchen in der
Umbruchzeit zum Ende der Amtszeit Uribes, die einiges
an zusätzlicher politischer Instabilität erwarten lässt,
verlässliche Partner, die sie unterstützen, statt partner-
schaftliche Prozesse zu blockieren.
Ein letzter Gedanke: Sie fordern in Ihrem Antrag,
bilaterale oder multilaterale Abkommen zugunsten re-
gionaler Abkommen zurückzustellen. Wenn aber die Re-
gionen nicht bereit oder in der Lage sind, gemeinsam zu
verhandeln, dann kann und darf die EU nicht koopera-
tionswilligen Partnern die Tür vor der Nase zuschlagen.
Einzelabkommen können eine Sogwirkung für eine
ganze Region entwickeln. Geben wir den Menschen in
Kolumbien und Peru diese Chance, und zwar so bald wie
möglich. Daher lehnen wir den Antrag der SPD-Fraktion
ab.
Wolfgang Gunkel (SPD): Es reicht nicht, Men-
schenrechtsverletzungen zu beklagen und gleichzeitig
darauf hinzuweisen, dass wir auf die Menschenrechts-
politik von Drittländern leider keinen Einfluss haben.
Wir müssen Menschenrechtsverletzungen ernst nehmen,
sie konsequent anmahnen. Wir müssen Fortschritte beim
Menschenrechtsschutz einfordern und regelmäßig über-
prüfen.
Sowohl in Kolumbien als auch in Peru versagt der na-
tionale Menschenrechtsschutz. Entsprechend verurteilt
die Europäische Union (EU) in ihrem Jahresbericht zur
Menschenrechtslage (2008) die neue Welle von Mord-
drohungen gegen Menschenrechtsverteidigerinnen und
Menschenrechtsverteidiger, Gewerkschafterinnen und
Gewerkschafter in Kolumbien. In Peru wird die politi-
sche Opposition unterdrückt, kritische Journalistinnen
und Journalisten sehen sich Drohungen und Angriffen
ausgesetzt. Einen Ausschnitt der Menschenrechtssitua-
tion in Kolumbien und Peru können Sie in vorliegendem
Antrag nachlesen.
Trotzdem haben die EU, Kolumbien und Peru am
Montag (1. März 2010) die Verhandlungen über ein
Mehrparteien-Handelsabkommen abgeschlossen. Und es
sieht so aus, als wären Menschenrechte bei diesen Ver-
handlungen wegverhandelt worden. Es liegt mir fern,
Handelsabkommen zu verteufeln. Nur müssen wir uns
fragen, wie kohärent eine EU-Außenpolitik ist, die auf
der einen Seite die Bedrohung derjenigen rügt, die sich
tagtäglich für Menschenrechte, Bürgerrechte, ILO-Kern-
arbeitsnormen und Umweltstandards einsetzen, aber auf
der anderen Seite diese Tatsache in den Verhandlungen
mit Kolumbien und Peru wegen der politischen Sensibi-
lität des Themas ausblendet. Das Handelsabkommen
muss eine Suspendierungsklausel enthalten, die es er-
laubt, das Abkommen außer Kraft zu setzen, wenn Men-
schenrechte und Demokratie verletzt werden. Auf An-
frage teilte mir das Bundesministerium für Wirtschaft
und Technologie mit, dass einer solchen Menschen-
rechtsklausel der Verweis auf den Inhalt des 2003 zwi-
s
n
Z
n
t
A
d
i
s
d
g
g
e
m
r
r
Z
h
i
c
G
S
n
s
c
S
L
M
d
b
b
k
w
g
a
d
t
d
e
t
P
b
g
d
b
s
b
a
s
z
b
U
d
I
l
ü
s
w
(C
(D
chen der Andengemeinschaft und der EU geschlosse-
en Abkommens über politischen Dialog und
usammenarbeit genügen soll. Ein Verweis genügt mir
icht. Auch die bisherigen Abkommen der EU mit la-
einamerikanischen Staaten, zum Beispiel das erweiterte
llgemeine Zollpräferenzsystem (ASP+), haben stets
ie Einhaltung der Menschenrechte angemahnt. Papier
st geduldig. Mit dem multilateralen Handelsabkommen
ollten wir uns die Möglichkeit einer sofortigen Suspen-
ierung bei Verstößen gegen Klauseln einräumen.
Kolumbianische und peruanische Menschenrechtsor-
anisationen und Gewerkschaftsmitglieder haben davor
ewarnt, die Verhandlungen abzuschließen. Sie fordern
rkennbare Fortschritte beim Menschenrechtsschutz. Es
ag sein, dass, wie es von der kolumbianischen Regie-
ung betont wird, die Zahl der außergerichtlichen Hin-
ichtungen zurückgegangen ist. Aber offiziell vorgelegte
ahlen darf man auch bezweifeln. Durch meine Aufent-
alte in Kolumbien und Gespräche mit Betroffenen weiß
ch, dass es zunehmend zu Angriffen und außergerichtli-
hen Hinrichtungen durch regierungsnahe, bewaffnete
ruppen und das kolumbianische Militär kommt. Die
icherheitslage hat sich nur in bestimmten Regionen und
ur für einige soziale Gruppen verbessert. Man muss
ich also schon fragen, ob man aufgrund der vermeintli-
hen Fortschritte von den Leitlinien der EU abweicht.
chließlich beruht die Zusammenarbeit der EU mit den
ändern der Andengemeinschaft auf der Grundlage von
enschenrechten und Demokratie, so weit die Außen-
arstellung.
Die EU erhebt den Anspruch, dass ihre Zusammenar-
eit auf dem sogenannten europäischen Wertefundament
eruht: Wahrung der Menschenrechte, Freiheit, Demo-
ratie und Rechtsstaatlichkeit. Besorgt bin ich über das,
as dann tatsächlich und hinter verschlossenen Türen
eschieht. Eine Debatte über das Mehrparteien-Handels-
bkommen unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft fin-
et nicht statt. Das wurde im Übrigen auch von Großbri-
annien angemahnt. Dabei wurde diesem Parlament
urch den Vertrag von Lissabon mehr Mitspracherecht
ingeräumt. Wir brauchen einen offenen Meinungsaus-
ausch. Mit den beteiligten Menschen in Kolumbien und
eru müssen wir diskutieren. Denn vonseiten der kolum-
ianischen und peruanischen nichtstaatlichen Akteure
ibt es ernst zu nehmende Bedenken gegen ein Freihan-
elsabkommen, Bedenken, die den US-Kongress dazu
ewogen haben, die Ratifizierung eines 2006 abge-
chlossenen Handelsabkommens der USA mit Kolum-
ien vorerst nicht zustande kommen zu lassen. Nun will
uch eine kanadische Beobachtermission, die Men-
chenrechtsverletzungen in Kolumbien prüft, die Ratifi-
ierung eines Handelsabkommens Kanadas mit Kolum-
ien verhindern. Und auch Norwegen besteht auf einer
ntersuchung der Menschenrechtsverletzungen, bevor
as Handelsabkommen der vier EFTA-Mitgliedstaaten
sland, Liechtenstein, Schweiz und Norwegen mit Ko-
umbien ratifiziert wird.
Das sind Bedenken, die von denjenigen in Europa
berhört werden, die Wirtschaftsinteressen über Men-
chenrechte stellen. Bundeswirtschaftsminister Brüderle
ird vornehmlich vom Interesse geleitet, die Export-
2504 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010
(A) )
(B) )
möglichkeiten in die sehr attraktiven Märkte Kolum-
biens und Perus (PM vom 2. März 2010) uneinge-
schränkt zu nutzen. Und auch das Bundesministerium
für wirtschaftliche Zusammenarbeit unter Minister
Niebel analysiert neuerdings lieber Investitionshemm-
nisse (PM vom 25. Februar 2010). Die Doppelmoral der
Regierungskoalition wird deutlich, wenn wir uns anse-
hen, was in einem aktuellen Antrag von CDU/CSU und
FDP festgestellt wird: Mittel- bis langfristig werden
sich konkrete Außenwirtschaftsinteressen besser ver-
wirklichen lassen, wenn Rechtsstaatlichkeit und Men-
schenrechte beachtet werden (Bundestagsdrucksache
17/257).
In unserem Antrag fordern wir die Bundesregierung
auf, sich gegenüber der EU-Kommission und der spani-
schen EU-Ratspräsidentschaft dafür einzusetzen, dass
das multilaterale Freihandelsabkommen der EU mit
Kolumbien und Peru auf dem Gipfeltreffen der Länder
Lateinamerikas und der Karibik (LAK) und der EU im
kommenden Mai nicht unterzeichnet wird. Eile ist nicht
angebracht, wenn es darum geht, die Situation vor Ort zu
verstehen. Stattdessen sollten wir den Menschenrechts-
dialog auf der Ebene der staatlichen und nichtstaatlichen
Akteure fortführen und intensivieren. Wir wollen umset-
zungsorientierte, greifbare Ergebnisse sehen. Lippenbe-
kenntnisse reichen beim Menschenrechtsschutz nicht
aus. Das Mehrparteien-Handelsabkommen braucht nun
noch die Zustimmung des Europäischen Parlaments. Ich
werde mich dafür einsetzen, dass auch die Kolleginnen
und Kollegen im Europaparlament bei ihrer Entschei-
dung Menschenrechte nicht hinter handelspolitische In-
teressen stellen.
Pascal Kober (FDP): Wir Liberale glauben, dass
Handelsbeziehungen wichtig für die Durchsetzung von
Menschenrechten sind. Deshalb sollten wir die Länder in
Lateinamerika in ihren Reformbemühungen durch Han-
delsabkommen unterstützen, damit sie an wirtschaftli-
chen Entwicklungen partizipieren können. Aber natür-
lich müssen wir im Rahmen unserer außenpolitischen
Möglichkeiten auch die Regierungen in die Pflicht neh-
men, falls sie ihren Verpflichtungen zum Einhalten der
Menschenrechte nicht nachkommen.
Bereits in den Verhandlungen für das Abkommen
zwischen der EU und Kolumbien hat sich die Bundes-
regierung sehr dafür eingesetzt, dass es Menschenrechts-
verpflichtungen enthält. In diesem Abkommen wurde
sehr viel Wert auf das Einhalten der allgemeinen Men-
schenrechtserklärung und die allgemeinen Rechtsstaats-
prinzipien gelegt. Denn die Förderung von Menschen-
rechten ist ein hervorstechendes Ziel der deutschen
Entwicklungspolitik. Bei politischen Dialogen mit la-
teinamerikanischen Regierungen sind Menschenrechte
zunehmend der Gesprächsgegenstand. Die Regierungen
der Partnerländer werden auf bilateraler Ebene darin
unterstützt, ihre Menschenrechtsverpflichtungen konse-
quent umzusetzen. Erfolge bei der Wahrung von bürger-
lichen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen
Rechten werden thematisiert. Auch dies ist ein wesentli-
ches Anliegen der deutschen Entwicklungspolitik.
h
g
S
A
m
r
i
m
g
E
s
w
i
h
U
s
d
p
i
d
E
s
z
g
F
a
e
G
u
k
s
n
S
t
i
r
t
N
i
b
g
b
s
i
t
t
R
e
d
r
s
r
b
v
r
(C
(D
Ein essenzieller Punkt des EU-Mandats bei der Ver-
andlungsführung mit Peru ist auch die Berücksichti-
ung und Beachtung der Grundfreiheiten sowie des
chutzes indigener Völker auf der Basis internationaler
bkommen. Viele Projekte in der Entwicklungszusam-
enarbeit mit Lateinamerika nehmen direkt oder indi-
ekt Menschenrechtsthemen auf. Ein sehr gutes Beispiel
st ein regionales Projekt der direkten Zusammenarbeit
it indigenen Organisationen, das die politische Beteili-
ung indigener Völker auf nationaler und internationaler
bene zum Ziel hat. Die Organisation der amerikani-
chen Staaten (OAS) wird im Rahmen deutscher Ent-
icklungshilfearbeit dabei unterstützt, die Partizipation
ndigener Völker am interamerikanischen System zu er-
öhen. Auch bei vielen bilateralen Projekten wird die
msetzung indigener Rechte aufgenommen. Die gewalt-
amen Konflikte in Peru im Juni 2009 zeigen ganz ein-
eutig, dass das Thema indigene Rechte und Konflikt-
rävention eine wichtige Rolle spielt.
Die Verpflichtung zur Achtung der Menschenrechte
st generell ein Grundstein bei Assoziierungsabkommen
er EU. Die Einhaltung der Menschenrechte ist auf EU-
bene nicht nur Gegenstand des politischen Dialogs,
ondern auch ein Ziel bei Kooperations- und Handelsbe-
iehungen. Auf dieser Grundlage und durch Bestimmun-
en bei den Assoziierungsverhandlungen und in den
reihandelsabkommen wird die Einhaltung international
nerkannter Umwelt- und Sozialstandards sichergestellt.
Ein Politikbereich ist dabei sehr wichtig und stellt
benfalls in Entwicklungshilfeprojekten einen wichtigen
rundpfeiler dar: die Good Governance. Hier geht es
m die schrittweise Durchsetzung von Rechtsstaatlich-
eit oder wie in Peru um die Stärkung der Ombudsper-
on, die unter anderem Verfahren für Aufsicht und Mo-
itoring von Staatsreformen und zur Prävention von
ozialkonflikten entwickelt hat.
Peru ist bei der bilateralen Zusammenarbeit in absolu-
en Zahlen der größte Empfänger deutscher Hilfsmittel
n Lateinamerika. Der Fokus liegt auf Staatsmodernisie-
ung, Wasserversorgung und ländlicher Entwicklung un-
er Beachtung des Umwelt- und Ressourcenschutzes.
ach Angaben der Vereinten Nationen wurde die Armut
n den letzten Jahren reduziert und ihre Bekämpfung
leibt weiterhin ein Schwerpunkt der peruanischen Re-
ierungsarbeit. Wir werden die Entwicklungen genau
eobachten.
Allerdings sollte man abwarten, inwieweit die An-
trengungen der Regierung von den Auswirkungen der
nternationalen Wirtschaftskrise, die Peru als Wachs-
umsführer in Lateinamerika vergleichsweise gut bewäl-
igt, beeinträchtigt werden. Bisher hatte die peruanische
egierung nur wenige Erfolge bei der Umsetzung ihrer
hrgeizigen Pläne, wie zum Beispiel bei der Erhöhung
er Investitionen in die Infrastruktur oder die Verbesse-
ung des Bildungswesens. Verantwortlich sind haupt-
ächlich die zu schwachen staatlichen Institutionen. Ge-
ade vor dem Hintergrund dieser Probleme muss ich
etonen, dass es in Peru Menschenrechtsverletzungen
or allem nicht von staatlichen Stellen gibt. Menschen-
echtsverteidiger können sich frei betätigen und die ein-
Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010 2505
(A) )
(B) )
zelnen Fälle, in denen individuelle Bedrohungen oder
Einschüchterungen existieren, gehen nicht von öffentli-
chen Stellen aus. Die unabhängige Ombudsstelle ist
finanziell ausreichend ausgestattet, die Todesstrafe gibt
es in Peru nicht und Meinungs-, Presse- und Religions-
freiheit sind gewährleistet.
Also, liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD
und den Grünen: Beide Anträge haben für uns einen zu
einseitigen Blick vor allem auf die Beziehungen zu
Kolumbien und Peru. Sie erkennen die positiven Ent-
wicklungen dort nicht an und werden daher von uns ab-
gelehnt.
Heike Hänsel (DIE LINKE): Die Fraktion Die Linke
solidarisiert sich mit den Gewerkschafterinnen und Ge-
werkschaftern, sozialen Bewegungen und Menschen-
rechtsgruppen in Peru und Kolumbien, die gegen die
Freihandelsabkommen protestieren, die die Europäische
Union mit ihren Ländern abschließen will. Diese Men-
schen protestieren, weil die Freihandelsabkommen ihre
sozialen, kulturellen, ökologischen und demokratischen
Rechte massiv bedrohen. Die für das VI. EU-Lateiname-
rika-Gipfeltreffen am 18. Mai 2010 in Madrid vorgese-
hene Unterzeichnung von Freihandelsabkommen der EU
mit Peru und Kolumbien muss deshalb ausgesetzt wer-
den!
Der Freihandel bedroht die Lebensgrundlagen und
elementare Menschenrechte großer Teile der Bevölke-
rung; das wurde letztes Jahr gerade in Peru deutlich, als
im Zuge der Umsetzung des Freihandelsabkommens mit
den USA der Konflikt um die Förderung von Boden-
schätzen im peruanischen Regenwald eskalierte und
durch das brutale Vorgehen peruanischer Sicherheits-
kräfte gegen die demonstrierende indigene Bevölkerung
und Kleinbauern bei Bagua zahlreiche Menschen ums
Leben kamen.
Diese Handelsabkommen dienen in erster Linie den
Interessen kleiner Eliten in Lateinamerika und Europa
und multinationaler Konzerne. Gleichzeitig ignorieren
sie die massiven Menschenrechtsverletzungen in Ko-
lumbien und Peru. Gerade die Menschenrechtslage in
Kolumbien ist hier bereits mehrmals diskutiert worden.
Die kolumbianische Armee und Polizei sind dabei Teil
des Problems und für systematische Menschenrechtsver-
letzungen, wie extralegale Hinrichtungen von Zivilisten,
verantwortlich. Die kolumbianische Regierung bietet
keine wirksamen Ansätze zur Lösung des bewaffneten
inneren Konfliktes an. Sie setzt weiter auf Gewalt und
diskreditiert regelmäßig Bemühungen zivilgesellschaft-
licher Organisationen wie zum Beispiel der Kolumbia-
nerinnen und Kolumbianer für den Frieden, die den
Konflikt auf dem Verhandlungswege zu überwinden ver-
suchen.
Die Gleichsetzung der Menschenrechtssituation in
Kolumbien, Peru, Venezuela und Kuba, wie es im An-
trag der Grünen formuliert ist, halten wir für inakzepta-
bel und gefährlich. Und über eine gemeinsame und ko-
härente Menschenrechtspolitik der EU zu diskutieren,
während sich die Europäische Union noch nicht einmal
gemeinsam dazu durchringen kann, der aus einem
P
e
r
f
K
i
d
S
l
m
t
t
g
s
a
m
f
m
w
v
A
a
d
z
D
k
t
n
g
B
g
v
m
n
P
ß
2
k
j
w
d
s
H
n
d
k
T
w
k
A
n
t
s
s
(C
(D
utsch hervorgegangenen Regierung Honduras ihre An-
rkennung zu verweigern, sehen wir als Augenwische-
eien.
Stattdessen wäre es sinnvoll, die Bundesregierung zu
ragen, ob sie mit der niederländischen Regierung in
ontakt getreten ist, um sie darauf hinzuweisen, dass
hre Bereitstellung von militärischer Infrastruktur auf
en Inseln Aruba und Curacao für US-amerikanische
treitkräfte zu einer Eskalation des Konfliktes an der ko-
umbianisch-venezuelanischen Grenze beiträgt und da-
it die ohnehin katastrophale Menschenrechtslage wei-
er verschlechtert.
Die EU untergräbt gezielt durch ihre Freihandelspoli-
ik die Anstrengungen lateinamerikanischer Regierun-
en wie Ecuador, Venezuela oder Bolivien, alternative
olidarische Wirtschaftsbeziehungen in Lateinamerika
ufzubauen. Gerade das Zustandekommen der Abkom-
en mit Peru und Kolumbien ist ein gutes Beispiel da-
ür. Statt, wie ursprünglich vorgesehen, ein Abkommen
it der gesamten Andengemeinschaft auszuhandeln,
urde diese kurzerhand auseinandergesprengt, als Boli-
ien und Ecuador alternative Vorstellungen von einem
bkommen mit der EU formulierten.
Aber die Zeit der neoliberalen Hegemonie in Latein-
merika ist vorbei! Neoliberale Wirtschafts- und Han-
elspolitik hat die lateinamerikanischen Gesellschaften
errüttet und Millionen Menschen in Armut gestürzt.
er soziale Aufbruch in Lateinamerika, der als Abwehr-
ampf gegen die Auswirkungen dieser katastrophalen al-
en Politik begonnen hatte, hat neue Kräftekonstellatio-
en hervorgebracht und politische Alternativen möglich
emacht.
Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der
ürgerrechtler Orlando Zapata Tamayo ging in den Hun-
erstreik, um auf die miserablen Haftbedingungen der
ielen gewaltlosen politischen Gefangenen in Kuba auf-
erksam zu machen. Er starb in der vergangenen Woche
ach mehr als 80 Tagen im Alter von 42 Jahren. Laura
ollan, Mitglied der Bewegung Damas de Blanco, äu-
erte sich in einem BBC-Interview vom 24. Februar
010 zur Person Tamayo: Er war kein Mörder. Er war
ein Dieb. Er war kein Vergewaltiger. Er war einfach ein
unger Mann, der sich eine bessere Zukunft für Kuba
ünschte. Die kubanische Regierung bedauert den To-
esfall, weist aber gleichzeitig jede Verantwortung von
ich. Derzeit sitzen noch immer rund 200 politische
äftlinge in kubanischen Gefängnissen. Einige von ih-
en sind aus Protest gegen die Regierung ebenfalls in
en Hungerstreik getreten und befinden sich in einem
ritischen Zustand. Der Hungertod Orlando Zapata
amayos mahnt uns, unserer Verantwortung gerecht zu
erden und dort, wo wir Einfluss nehmen können, eine
onsequente Menschenrechtspolitik zu betreiben und die
chtung von Menschenrechten auch von unseren Part-
ern einzufordern.
Das haben wir in unserem Antrag gefordert. Die ak-
uellen Entwicklungen auf EU-Ebene zeigen dessen Bri-
anz: Vor drei Tagen schloss die Europäische Kommis-
ion die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen
(A) (C)
(B) (D)
der EU mit Peru und Kolumbien ab. Der Vertragstext ist
bislang nicht bekannt. Selbst das Europäische Parlament
wurde nur durch eine kurze Pressemitteilung über den
Abschluss der Verhandlungen informiert. Es ist zu be-
fürchten, dass keine verbindlichen Menschenrechtsstan-
dards und entsprechenden Überprüfungs- und Sanktions-
mechanismen in dem Freihandelsabkommen verankert
wurden.
Wir haben in unserem Antrag gefordert, dass auf-
grund der notorisch schlechten Menschenrechtslage in
Kolumbien und Peru kein Handelsabkommen abge-
schlossen werden darf, das nicht ein klares Bekenntnis
zu Menschenrechten und Demokratie beinhaltet. Ich
freue mich, dass die Kolleginnen und Kollegen von der
SPD unsere Forderung aufgegriffen haben und unsere
Auffassung teilen.
Die Europäische Kommission argumentiert für das
Abkommen, da sich die Menschenrechtssituation in den
beiden Ländern gebessert habe. Das ist nicht der Fall. Ver-
schiedene Nichtregierungsorganisationen weisen weiter-
hin auf die zahlreichen Fälle des Verschwindenlassens
von Zivilisten sowie auf die außergerichtlichen Hinrich-
tungen durch das Militär und durch regierungsnahe Mili-
zen hin. Morddrohungen gegen Menschenrechtsverteidi-
gerinnen und Gewerkschaftsmitglieder werden häufiger,
um deren Eintreten für international anerkannte Arbeit-
nehmerrechte und Arbeitsstandards zu verhindern. Dem
Jahresbericht 2009 des Internationalen Gewerkschafts-
bundes zufolge wurden in Kolumbien 49 Gewerkschaf-
ter allein in 2008 ermordet. Über 95 Prozent der Morde
werden nicht aufgeklärt. Vor dem Hintergrund der
schlechten Menschenrechtslage haben der US-Kongress
und das kanadische Parlament die Ratifizierung ähnli-
cher Freihandelsabkommen mit den Ländern gestoppt.
Ein Freihandelsabkommen mit Peru und Kolumbien
ohne verbindliche Menschenrechtsverpflichtungen würde
ein falsches Signal an die Regierungen unserer Partner-
länder aussenden. Die Bundesregierung steht in der
Pflicht, auf das Europäische Parlament und die Europäi-
sche Kommission einzuwirken, dass das Abkommen auf
dem anstehenden 6. Gipfeltreffen der EU und der LAK-
Staaten am 18. Mai 2010 ohne konkrete Verpflichtungen
zu Menschenrechten und Sanktionsmechanismen nicht
unterzeichnet wird. Die Europäische Union verspielt
ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie ihre eigenen Maßstäbe
nicht ernst nimmt. Die europäische Lateinamerikapolitik
muss auf die Einhaltung der Menschenrechte ausgerich-
tet sein, auch die Handelspolitik. Darum geht es in unse-
rem Antrag.
V
Offsetdrucke
ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln
r
,
-
2506 Deutscher Bundestag 17. Wahlperiode 27. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010
ei, Bessemerstraße 8391, 1
Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de
7980
27. Sitzung
Berlin, Donnerstag, den 4. März 2010
Inhalt:
Redetext
Anlagen zum Stenografischen Bericht
Anlage 1
Anlage 2