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    Plenarprotokoll 17/22 Bundesminister des Auswärtigen: Auf dem Weg zur Übergabe in Verantwortung: Das deutsche Afghanistan-Engagement nach der Londoner Konferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afgha- nistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolu- Tagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dr. Gregor Gysi, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die Banken sollen für die Krise zahlen (Drucksache 17/471) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 1894 C 1909 B 1909 C 1911 B 1912 B 1913 B 1915 A 1916 B 1917 C Deutscher B Stenografisch 22. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Leo Dautzenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Klaus Brähmig als ordentliches Mitglied und des Abgeordneten Dr. h. c. Wolfgang Thierse als stellvertreten- des Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Yvonne Ploetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Regierungserklärung durch den D D D J H D P A W 1893 A 1893 B 1893 B 1894 B 1894 C tion 1890 (2009) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/654) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1894 D undestag er Bericht ung 10. Februar 2010 t : r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . r. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1895 A 1897 C 1900 B 1901 D 1902 D 1904 C 1905 D 1907 A 1907 D 1908 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1918 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Alexander Bonde, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Umstellung der Finanzierung von Neu- und Ausbauprojekten in Bundesschie- nenwege (Drucksache 17/543) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Fritz Kuhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Eisenbahn- sicherheit verbessern (Drucksache 17/544) . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, Martin Burkert, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Ge- währleistung der Sicherheit im Schie- nenverkehr muss Priorität haben (Drucksache 17/655) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Ute Koczy, Thilo Hoppe, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Beschlagnahmung von Generika in Europa stoppen – Versor- gung von Entwicklungsländern mit Ge- nerika sichern (Drucksache 17/448) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 9: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Siebenundachtzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung (Drucksachen 17/42, 17/85 Nr. 2.1, 17/489) b) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29 und 30 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/553, 17/554, 17/555, 17/556, 17/557, 17/558, 17/559, 17/560, 17/561, 17/562, 17/563) . . . . . . . . . . . . . . Z a b Z A S t H g D A R D K D B D B P P H M M T a b 1919 B 1920 D 1921 B 1922 A 1922 C 1923 D 1923 D 1924 A 1924 A 1924 B 1924 C usatztagesordnungspunkt 5: ) Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Grünbuch Erlangung verwertbarer Beweise in Straf- sachen aus einem anderen Mitgliedstaat (Drucksachen 17/504 Nr. A 15, 17/660) . ) Antrag der Bundesregierung: Ausnahme von dem Verbot der Zugehörigkeit zu einem Aufsichtsrat für Mitglieder der Bundesregierung (Drucksache 17/600) . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 3: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktionen PD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ret- ungsschirm für die Kommunen vor dem intergrund von Haushaltslage und schwarz- elben Steuersenkungsplänen . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . enate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . atrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . ernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . artmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 7: ) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, Memet Kilic, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Partei- spenden begrenzen (Drucksache 17/547) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Halina Wawzyniak, Jan Korte, Dr. Gesine Lötzsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Parteispenden von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden verbieten (Drucksache 17/651) . . . . . . . . . . . . . . . . 1925 C 1925 D 1926 A 1926 A 1927 B 1928 C 1930 A 1931 D 1933 B 1934 B 1935 D 1937 A 1938 D 1940 A 1941 B 1943 A 1944 A 1945 C 1945 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 III Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1945 D 1946 D 1948 C 1949 C 1951 A 1952 A 1953 A 1953 D 1955 D 1957 A 1957 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 1893 (A) ) (B) ) 22. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 1957 (A) ) (B) ) Drucksache 17/178 Nr. A.21 Ratsdokument 15289/09 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten A m U n Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 10.02.2010 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 10.02.2010 Brackmann, Norbert CDU/CSU 10.02.2010 Dreibus, Werner DIE LINKE 10.02.2010 Ernstberger, Petra SPD 10.02.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 10.02.2010 Gunkel, Wolfgang SPD 10.02.2010 Hänsel, Heike DIE LINKE 10.02.2010 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 10.02.2010 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 10.02.2010 Köhler (Wiesbaden), Kristina CSU/CSU 10.02.2010 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 10.02.2010 Lach, Günter CDU/CSU 10.02.2010 Lenkert, Ralph DIE LINKE 10.02.2010 Link (Heilbronn), Michael FDP 10.02.2010 Menzner, Dorothée DIE LINKE 10.02.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 10.02.2010 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 Pflug, Johannes SPD 10.02.2010 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 10.02.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 10.02.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden nionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- er Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.5 EuB-BReg 47/2009 Drucksache 17/136 Nr. A.7 Ratsdokument 12631/09 Drucksache 17/136 Nr. A.8 Ratsdokument 12663/09 Drucksache 17/136 Nr. A.9 Ratsdokument 12674/09 Drucksache 17/136 Nr. A.12 Ratsdokument 13698/09 Drucksache 17/136 Nr. A.13 Ratsdokument 14120/09 Rechtsausschuss Drucksache 17/178 Nr. A.6 Ratsdokument 15801/09 Finanzausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.31 Ratsdokument 11640/09 Drucksache 17/136 Nr. A.34 Ratsdokument 13284/09 Drucksache 17/136 Nr. A.42 Ratsdokument 13868/09 Haushaltsausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.43 Ratsdokument 11868/09 Drucksache 17/136 Nr. A.45 Ratsdokument 12797/09 Drucksache 17/178 Nr. A.11 Ratsdokument 14733/09 Drucksache 17/178 Nr. A.13 Ratsdokument 14932/09 Drucksache 17/178 Nr. A.14 Ratsdokument 14998/09 Drucksache 17/178 Nr. A.16 Ratsdokument 15208/09 Drucksache 17/178 Nr. A.17 Ratsdokument 15386/09 Drucksache 17/315 Nr. A.1 Ratsdokument 16586/09 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.50 Ratsdokument 11223/09 Drucksache 17/136 Nr. A.52 Ratsdokument 11909/09 Drucksache 17/136 Nr. A.56 Ratsdokument 12732/09 Drucksache 17/178 Nr. A.20 Ratsdokument 15279/09 1958 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/136 Nr. A.82 Ratsdokument 11516/09 Drucksache 17/136 Nr. A.85 Ratsdokument 12392/09 Drucksache 17/178 Nr. A.28 Ratsdokument 15204/09 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/136 Nr. A.91 Ratsdokument 13233/09 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/136 Nr. A.102 Ratsdokument 13682/09 Drucksache 17/136 Nr. A.103 Ratsdokument 13710/09 Drucksache 17/178 Nr. A.33 Ratsdokument 15052/09 Drucksache 17/178 Nr. A.34 Ratsdokument 15196/09 Drucksache 17/178 Nr. A.35 Ratsdokument 15234/09 Drucksache 17/178 Nr. A.36 Ratsdokument 15363/09 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/136 Nr. A.116 Ratsdokument 14513/09 Drucksache 17/315 Nr. A.7 Ratsdokument 16195/09 22. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Britta Haßelmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich finde,
    diese Aktuelle Stunde hat etwas gebracht, und zwar in
    jeder Hinsicht.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Die Offenbarung von Frau Künast!)


    Wir wissen nämlich erstens, dass kein Ende des
    schwarz-gelben Chaos in Sicht ist. Das wurde durch die
    unterschiedlichen Redebeiträge von Union und FDP
    ganz eindeutig gezeigt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das Zweite ist wirklich fast ein Geschenk – das sage
    ich in Richtung der Kolleginnen und Kollegen aus
    NRW –: Reden Sie weiter so offen darüber, was Sie vor-
    haben. Die CDU sagt: „Wir bleiben bei Steuersenkun-
    gen“ – hört, hört –, und das, obwohl Jürgen Rüttgers
    überall in Nordrhein-Westfalen verkündet, dass es mit
    Ihnen im Bundesrat keine Zustimmung für weitere Steu-
    ersenkungen zulasten der Kommunen geben wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Mit der Aussage hat er ja recht: Wir machen keine Steuerentlastung zulasten der Kommunen!)


    Ich finde das interessant. Herr Oettinger schließt sich
    dem an.

    Mein Fazit für heute ist also:

    Erstens. Die CDU bereitet weitere Steuersenkungen
    vor, die zulasten der Kommunen gehen.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Nein!)


    Das sollten alle Bürgerinnen und Bürger wissen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Zweitens. Die FDP schafft die Gewerbesteuer ab.
    Auch diese Nachricht ist in den Städten in NRW sowie

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    (C (D n allen anderen Städten und Gemeinden hoffentlich gut ositioniert. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Es ist nicht so, dass man die Abschaffung der Gewer-
    esteuer einfach nur so beschließt und die Unternehmen
    ann sagen: Ja, toll. – Frau Reinemund hat uns gerade
    en Gefallen getan, zu sagen, wie man versucht, das
    anze irgendwie ein bisschen zu kompensieren. Wissen
    ie, wer bei dem Modell der FDP am Ende die Zeche
    ahlt? Aufgrund der höheren Umsatzsteuerpunkte zahlen
    ie Bürgerinnen und Bürger nach diesem Modell die
    echnung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Sie haben überhaupt nicht zugehört!)


    Sie werden das Ganze nicht kompensieren. Das finde
    ch interessant. Ich finde es gut, dass Sie das so offen sa-
    en.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Glauben Sie diesen Unsinn wirklich?)


    ie sind also für weitere Steuersenkungen und die Ab-
    chaffung der Gewerbesteuer.

    Ich sage Ihnen: Ich freue mich auf diese Auseinander-
    etzung; denn Sie zeigen damit, dass Sie keinerlei Ah-
    ung davon haben, wie es den Städten und Gemeinden
    eht und wie die Situation vor Ort wirklich ist.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Aber Sie! Sie wissen es, weil Sie sie dahin gebracht haben! Mein Gott!)


    Jetzt kommen wir einmal zum vielbeschworenen
    achstum. Herr Michelbach und andere Wirtschafts-

    olitiker beschreien das ja so gerne.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Ich beschreibe das, Frau Kollegin!)


    issen Sie, wie die Steuerbeschlüsse in den letzten Jah-
    en auf die Kommunen gewirkt haben? Ich nenne Ihnen
    inmal ein paar Zahlen:

    Die Konjunkturpakete I und II, die Sie hier gerade ab-
    eiern – 10 Milliarden Euro für die Kommunen für zwei
    ahre –, haben für die Kommunen Mindereinnahmen in
    öhe von 2,5 Milliarden Euro bedeutet, durch das Bür-
    erentlastungsgesetz haben die Kommunen Minderein-
    ahmen in Höhe von 1,7 Milliarden Euro, und durch das
    ogenannte Wachstumsbeschleunigungsgesetz haben die
    ommunen Mindereinnahmen in Höhe von 1,6 Milliar-
    en Euro. Falls Sie nicht so schnell mitgerechnet haben,
    enne ich Ihnen die Summe insgesamt: Durch Ihre Steu-
    rbeschlüsse haben die Kommunen zusätzliche Minder-
    innahmen in Höhe von 5,8 Milliarden Euro.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Wie hoch ist denn der Anteil der Gewerbesteuer, Frau Kollegin?)







    (A) )



    (B) )


    Britta Haßelmann
    Der Nächste steht schon im Raum. Sie lassen den
    Rüttgers in Spiegel Online so etwas erklären, während Sie
    hier gleichzeitig mit Ihrer Funktionsverlagerung durch ei-
    nen kleinen Umdruck für ein Minus von 650 Millionen
    Euro bei den Kommunen sorgen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Ich finde, darüber muss man mit den Leuten vor Ort re-
    den, weil Sie den Bürgerinnen und Bürgern dadurch die
    Mittel für die Daseinsvorsorge im Gemeinwesen entzie-
    hen. Das heißt an diesem Punkt: höhere Beiträge für Ki-
    tas, Schließung von Theatern, die Frage, ob man sich
    noch ein Schwimmbad leisten kann oder nicht.

    Deshalb kommt hoffentlich der Zeitpunkt, an dem Sie
    nicht nur auf Neujahrs- oder Frühlingsempfänge vor Ort
    in Ihrem Wahlkreis gehen, sondern für die Politik, die
    Sie hier machen, von Ihren Kommunalos vor Ort gena-
    gelt werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Na, na, na! Wir lassen uns doch nicht nageln! Wer lässt sich denn hier nageln?)


    Vom Wachstumsmotor Kommunen kann doch keine
    Rede sein. Reden Sie sich doch nicht schwindelig durch
    die Theorie „Wir senken die Steuern, und dann kommt
    das Wachstum schon vom Himmel heruntergefallen“.
    Sie haben dramatische Beschlüsse gefasst, die gravie-
    rende negative Auswirkungen auf die Kommunen ha-
    ben. Das sagt Ihnen nicht nur die Grüne Haßelmann,
    sondern das sagen mittlerweile auch Petra Roth vom
    Deutschen Städtetag und jeder kommunale Spitzenver-
    band.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Wer hat Ihnen das bloß aufgeschrieben?)


    Was die verrückten Ankündigungen gerade vonseiten
    der FDP angeht, kann ich nicht verstehen, dass Sie mit
    diesem Credo weitermachen. Sie sind doch im freien
    Fall. Besinnen Sie sich doch einmal ein bisschen! Sie
    liegen heute bei 8 Prozent.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So viel? – Dr. Birgit Reinemund [FDP]: Sie sind doch schon weg!)


    Sie haben doch gar keine Zustimmung mehr.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Warum schreien Sie denn?)


    Sie haben doch ein Riesenproblem. In NRW liegen Sie
    bei 6 Prozent. Sie machen aber einfach weiter mit dem
    Credo von Steuersenkungen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wofür?)


    Sie wissen doch, was das für die Bürgerinnen und Bür-
    ger in den Städten und Gemeinden bedeutet.

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    (C (D Ich finde, die Situation nach 106 Tagen macht mehr ls deutlich, dass Sie nicht regieren können. Sie haben ich nicht aufs Regieren vorbereitet, und Sie verstehen ich nicht darauf, innezuhalten und zu sagen, wo es langeht. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Wer hat Ihnen bloß diesen Unsinn aufgeschrieben?)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Bevor ich dem nächsten Redner das Wort gebe, ein

leiner Hinweis: Ich denke, es ist gut für das Haus und
iejenigen, die zuhören und sich ein Bild machen, wenn
ine Debatte lebhaft und mit Leidenschaft geführt wird.
ür die Aktuelle Stunde haben wir uns selbst die Regel
egeben, dass es weder Zwischenfragen noch Kurzinter-
entionen oder Reaktionen auf eventuelle persönliche
ngriffe geben soll. Ich bitte alle, ob sie sich per Zwi-

chenruf an der Debatte beteiligen oder am Rednerpult
tehen, auf Bezichtigungen wie Arroganz oder Falsch-
ünzerei zu verzichten.


(Joachim Poß [SPD]: Was? – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Falschmünzerei ist doch umgangssprachlich! – Gegenruf des Abg. Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Da kennt Frau Künast sich aus!)


Ich denke, „Sie Falschmünzerin“ ist nichts, was wir
ns gegenseitig vorwerfen müssten. Wir können die De-
atte auch anders führen.

Ich bitte für die kommenden Redebeiträge wie auch
ür die weitere Teilhabe an der Debatte darum, dass wir
ns auf die Argumentation und die Auseinandersetzung
n der Sache beschränken.

Dazu hat jetzt der Kollege Peter Götz für die Unions-
raktion das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Peter Götz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Vielen Dank, Frau Präsidentin, auch für den Hinweis,

    ieder zur Sachlichkeit zurückzukehren.


    (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, dann sagen Sie doch etwas zur Umsatzsteuer!)


    Frau Haßelmann, man hat das Gefühl, viele in der Op-
    osition haben noch nicht verschmerzt, dass die Wähle-
    innen und Wähler den Regierungsauftrag jemand ande-
    em erteilt haben.

    Es ist unstrittig: Die weltweite Finanzmarkt- und
    irtschaftskrise trifft alle politischen Ebenen – Bund,

    änder und Kommunen. Länder wie Griechenland sind
    leite. Das zeigt: Die internationale Krise ist noch lange
    icht überwunden. Daran gibt es nichts zu beschönigen.

    Richtig ist auch, dass die Gewerbesteuereinnahmen in
    en Kommunen von 34,3 Milliarden Euro in 2008 auf






    (A) )



    (B) )


    Peter Götz
    28,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr gesunken
    sind. Das sind 17,4 Prozent weniger. Damit bewegen wir
    uns bei den Gewerbesteuereinnahmen allerdings immer
    noch auf einem höheren Niveau als 2005. Von den Vor-
    jahren will ich gar nicht reden.


    (Nicolette Kressl [SPD]: Was sagen Sie denn zu den FDP-Plänen?)


    2007 und 2008 waren gute Jahre für die Kommunen.
    Es waren die besten seit Bestehen der Bundesrepublik.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des Abg. Joachim Poß [SPD] – Joachim Poß [SPD]: Weil wir die Gewerbesteuer stabilisiert haben!)


    Die meisten Kommunen haben diese Zeit genutzt, um zu
    investieren, Schulden abzubauen und Rücklagen zu bil-
    den.


    (Beifall bei der SPD)


    In Zeiten rot-grüner Regierungsverantwortung war daran
    nicht zu denken.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Damals lag der kommunale Saldo jahrelang im Minus.
    Der Investitionsstau wurde immer größer. Die kommu-
    nale Verschuldung stieg. Das war das Ergebnis einer ka-
    tastrophalen rot-grünen Politik für die Kommunen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Nur zur Erinnerung: 2003 betrug der Negativsaldo
    der kommunalen Haushalte 8,4 Milliarden Euro. Der
    Saldo lag also im Minus. Darunter, Herr Steinmeier, ha-
    ben Wuppertal und viele andere große Städte in Nord-
    rhein-Westfalen bis heute zu leiden. Das war Ihre Poli-
    tik. Dafür tragen Sie die Verantwortung.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wir wollen nicht daran denken, was es für die Städte
    und Gemeinden bedeutet hätte, wenn in Zeiten von Rot-
    Grün die internationale Finanzmarktkrise gekommen
    wäre, Herr Poß. Nicht auszuhalten wäre das gewesen!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Joachim Poß [SPD]: Was hat Herr Merz damals vorgeschlagen? Damals haben Sie 20 bis 30 Milliarden mehr Steuersenkungen vorgeschlagen!)


    Noch kurz vor Torschluss im Oktober haben Sie im Ka-
    binett Schröder beschlossen, den Bundesanteil an den
    Kosten der Unterkunft rückwirkend auf null zu senken.
    Auf null!


    (Zurufe von der CDU/CSU: Hört! Hört!)


    Ich erinnere Sie an Ihre Erhöhung der Gewerbesteuer-
    umlage. Frau Künast und Herr Steinmeier, Sie saßen da-
    mals im Kabinett einer rot-grünen Regierung und tragen
    dafür die Verantwortung.

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    (C (D (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Deshalb ging es den Kommunen besser!)


    enn das alles, was Sie damals gemacht haben, kommu-
    alfreundlich gewesen sein soll, dann weiß ich nicht
    ehr.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn Sie immer wieder die Korrekturen an der Ge-
    erbesteuer im Wachstumsbeschleunigungsgesetz quasi

    ls Kronzeuge für das Schließen von sechs Schwimmbä-
    ern in Wuppertal anführen, dann ist das unredlich.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    rstens. Das Gesetz ist gerade sechs Wochen in Kraft.
    weitens. Es führt laut Deutschem Städtetag in diesem
    ahr bei der Gewerbesteuer zu Mindereinnahmen in
    öhe von 0,3 Prozent. Lesen Sie die Presseerklärung der

    üngsten Konferenz des Deutschen Städtetags! Oder hal-
    en Sie sogar die Erhöhung des Kindergeldes und die
    erfassungsgemäße Ausgestaltung in vielen Bereichen
    ür falsch?


    (Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Erklären Sie das Ihren Bürgermeistern!)


    Lassen Sie mich einen weiteren Punkt ansprechen.
    ie meisten Unternehmen in Deutschland haben auf-
    rund des restriktiven Verhaltens der Banken ein Liqui-
    itätsproblem. Das Kürzen von Gewerbesteuervoraus-
    ahlungen stellt für viele Firmen zugegebenermaßen
    ine sehr kostengünstige Liquiditätshilfe dar. Das Geld
    ehlt nun in den Kassen der Kommunen.


    (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was machen Sie denn dagegen?)


    ber eine anziehende Konjunktur führt schnell wieder
    u Gewerbesteuernachzahlungen und verbessert damit
    ie Einnahmesituation vor Ort. Wir haben auf kommu-
    aler Ebene strukturelle Probleme. Deshalb wollen wir
    ie Gemeindefinanzen neu ordnen. Unser Ziel ist, die
    ommunale Zusammenarbeit zu erleichtern, aber auch
    or allem die kommunale Selbstverwaltung zu stärken.
    ir müssen den Mut haben – das wurde bereits gesagt;

    azu lade ich alle ein –, unvoreingenommen und ohne
    abus an eine Reform der Gemeindefinanzen heranzuge-
    en.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    azu gehören nicht nur die Einnahmen, sondern auch
    ie Ausgaben.

    Vor allem müssen wir die Aufgaben in unsere Be-
    rachtungen einbeziehen. Zum Konjunkturpaket ist
    chon viel gesagt worden. Investitionen in die energeti-
    che Sanierung von Schulen, Kindergärten und Kinder-
    agesstätten tragen zum Klimaschutz und zur Verbesse-
    ung der Bildungsinfrastruktur bei. Sie sichern wertvolle
    rbeitsplätze im Handwerk. Vor allen Dingen spart eine

    nergetisch sanierte Schule in Zukunft in erheblichem
    aß Betriebskosten.






    (A) )



    (B) )


    Peter Götz

    (Beifall des Abg. Leo Dautzenberg CSU)


    Die staatlichen Investitionen führen nicht zu Belastun-
    gen, sondern entlasten in wenigen Jahren die kommuna-
    len Haushalte.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Die verstehen nix von Nachhaltigkeit!)


    Lassen Sie mich abschließend sagen: Wenn Sie sich
    unsere Koalitionsvereinbarung genau anschauen, wer-
    den Sie feststellen, dass dort auf vielen Politikfeldern
    Weichen für die Stärkung der kommunalen Ebene ge-
    stellt sind, um gemeinsam gestärkt aus der Krise heraus-
    zukommen. Das geht nicht mit Jammern, sondern nur
    mit Anpacken. Deshalb sollten wir es anpacken.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)