Rede:
ID1702207500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/22 Bundesminister des Auswärtigen: Auf dem Weg zur Übergabe in Verantwortung: Das deutsche Afghanistan-Engagement nach der Londoner Konferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afgha- nistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolu- Tagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dr. Gregor Gysi, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die Banken sollen für die Krise zahlen (Drucksache 17/471) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 1894 C 1909 B 1909 C 1911 B 1912 B 1913 B 1915 A 1916 B 1917 C Deutscher B Stenografisch 22. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Leo Dautzenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Klaus Brähmig als ordentliches Mitglied und des Abgeordneten Dr. h. c. Wolfgang Thierse als stellvertreten- des Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Yvonne Ploetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Regierungserklärung durch den D D D J H D P A W 1893 A 1893 B 1893 B 1894 B 1894 C tion 1890 (2009) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/654) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1894 D undestag er Bericht ung 10. Februar 2010 t : r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . r. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1895 A 1897 C 1900 B 1901 D 1902 D 1904 C 1905 D 1907 A 1907 D 1908 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1918 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Alexander Bonde, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Umstellung der Finanzierung von Neu- und Ausbauprojekten in Bundesschie- nenwege (Drucksache 17/543) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Fritz Kuhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Eisenbahn- sicherheit verbessern (Drucksache 17/544) . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, Martin Burkert, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Ge- währleistung der Sicherheit im Schie- nenverkehr muss Priorität haben (Drucksache 17/655) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Ute Koczy, Thilo Hoppe, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Beschlagnahmung von Generika in Europa stoppen – Versor- gung von Entwicklungsländern mit Ge- nerika sichern (Drucksache 17/448) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 9: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Siebenundachtzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung (Drucksachen 17/42, 17/85 Nr. 2.1, 17/489) b) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29 und 30 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/553, 17/554, 17/555, 17/556, 17/557, 17/558, 17/559, 17/560, 17/561, 17/562, 17/563) . . . . . . . . . . . . . . Z a b Z A S t H g D A R D K D B D B P P H M M T a b 1919 B 1920 D 1921 B 1922 A 1922 C 1923 D 1923 D 1924 A 1924 A 1924 B 1924 C usatztagesordnungspunkt 5: ) Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Grünbuch Erlangung verwertbarer Beweise in Straf- sachen aus einem anderen Mitgliedstaat (Drucksachen 17/504 Nr. A 15, 17/660) . ) Antrag der Bundesregierung: Ausnahme von dem Verbot der Zugehörigkeit zu einem Aufsichtsrat für Mitglieder der Bundesregierung (Drucksache 17/600) . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 3: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktionen PD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ret- ungsschirm für die Kommunen vor dem intergrund von Haushaltslage und schwarz- elben Steuersenkungsplänen . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . enate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . atrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . ernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . artmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 7: ) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, Memet Kilic, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Partei- spenden begrenzen (Drucksache 17/547) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Halina Wawzyniak, Jan Korte, Dr. Gesine Lötzsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Parteispenden von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden verbieten (Drucksache 17/651) . . . . . . . . . . . . . . . . 1925 C 1925 D 1926 A 1926 A 1927 B 1928 C 1930 A 1931 D 1933 B 1934 B 1935 D 1937 A 1938 D 1940 A 1941 B 1943 A 1944 A 1945 C 1945 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 III Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1945 D 1946 D 1948 C 1949 C 1951 A 1952 A 1953 A 1953 D 1955 D 1957 A 1957 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 1893 (A) ) (B) ) 22. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 1957 (A) ) (B) ) Drucksache 17/178 Nr. A.21 Ratsdokument 15289/09 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten A m U n Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 10.02.2010 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 10.02.2010 Brackmann, Norbert CDU/CSU 10.02.2010 Dreibus, Werner DIE LINKE 10.02.2010 Ernstberger, Petra SPD 10.02.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 10.02.2010 Gunkel, Wolfgang SPD 10.02.2010 Hänsel, Heike DIE LINKE 10.02.2010 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 10.02.2010 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 10.02.2010 Köhler (Wiesbaden), Kristina CSU/CSU 10.02.2010 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 10.02.2010 Lach, Günter CDU/CSU 10.02.2010 Lenkert, Ralph DIE LINKE 10.02.2010 Link (Heilbronn), Michael FDP 10.02.2010 Menzner, Dorothée DIE LINKE 10.02.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 10.02.2010 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 Pflug, Johannes SPD 10.02.2010 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 10.02.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 10.02.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden nionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- er Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.5 EuB-BReg 47/2009 Drucksache 17/136 Nr. A.7 Ratsdokument 12631/09 Drucksache 17/136 Nr. A.8 Ratsdokument 12663/09 Drucksache 17/136 Nr. A.9 Ratsdokument 12674/09 Drucksache 17/136 Nr. A.12 Ratsdokument 13698/09 Drucksache 17/136 Nr. A.13 Ratsdokument 14120/09 Rechtsausschuss Drucksache 17/178 Nr. A.6 Ratsdokument 15801/09 Finanzausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.31 Ratsdokument 11640/09 Drucksache 17/136 Nr. A.34 Ratsdokument 13284/09 Drucksache 17/136 Nr. A.42 Ratsdokument 13868/09 Haushaltsausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.43 Ratsdokument 11868/09 Drucksache 17/136 Nr. A.45 Ratsdokument 12797/09 Drucksache 17/178 Nr. A.11 Ratsdokument 14733/09 Drucksache 17/178 Nr. A.13 Ratsdokument 14932/09 Drucksache 17/178 Nr. A.14 Ratsdokument 14998/09 Drucksache 17/178 Nr. A.16 Ratsdokument 15208/09 Drucksache 17/178 Nr. A.17 Ratsdokument 15386/09 Drucksache 17/315 Nr. A.1 Ratsdokument 16586/09 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.50 Ratsdokument 11223/09 Drucksache 17/136 Nr. A.52 Ratsdokument 11909/09 Drucksache 17/136 Nr. A.56 Ratsdokument 12732/09 Drucksache 17/178 Nr. A.20 Ratsdokument 15279/09 1958 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/136 Nr. A.82 Ratsdokument 11516/09 Drucksache 17/136 Nr. A.85 Ratsdokument 12392/09 Drucksache 17/178 Nr. A.28 Ratsdokument 15204/09 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/136 Nr. A.91 Ratsdokument 13233/09 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/136 Nr. A.102 Ratsdokument 13682/09 Drucksache 17/136 Nr. A.103 Ratsdokument 13710/09 Drucksache 17/178 Nr. A.33 Ratsdokument 15052/09 Drucksache 17/178 Nr. A.34 Ratsdokument 15196/09 Drucksache 17/178 Nr. A.35 Ratsdokument 15234/09 Drucksache 17/178 Nr. A.36 Ratsdokument 15363/09 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/136 Nr. A.116 Ratsdokument 14513/09 Drucksache 17/315 Nr. A.7 Ratsdokument 16195/09 22. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Birgit Reinemund


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

    ollege von der SPD, dass gerade Sie das Wort „Wort-
    ruch“ in den Mund nehmen, ist schon dreist und mutig.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ch erinnere Sie nur an die Mehrwertsteuererhöhung und
    n das Wort „Merkel-Steuer“ im Wahlkampf. – So viel
    um Gedächtnisschwund der SPD.

    Lassen Sie mich auf die Lage der Kommunen einge-
    en. Die Lage vor Ort ist ernst. Das ist mir als Stadträtin
    n Mannheim, mitten in den kommunalen Haushaltsbe-
    atungen, schmerzlich bewusst.


    (Ute Kumpf [SPD]: Einen guten Oberbürgermeister haben Sie!)


    och die aktuelle Finanzlage kann noch nichts mit den
    ntlastungen zu tun haben, die im Januar 2010 in Kraft






    (A) )



    (B) )


    Dr. Birgit Reinemund
    getreten sind. Die katastrophale Haushaltslage der Kom-
    munen ist zum einen krisenbedingt. Zum anderen treten
    jetzt die strukturellen Defizite der Gemeindefinanzie-
    rung besonders deutlich hervor.


    (Beifall bei der FDP)


    Diese Strukturprobleme waren auch Ihnen, meine Da-
    men und Herren von der SPD und von den Grünen,
    schon lange bewusst, spätestens seit den Steuereinbrü-
    chen in der Krise 2002.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Verursacht haben Sie sie auch!)


    Da waren Sie an der Regierung.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Doch welche Konsequenzen haben Sie gezogen?
    Keine. Im Gegenteil: Ob Kosten der Unterkunft für
    Hartz-IV-Empfänger oder der Krippenausbau im Rah-
    men des Tagesbetreuungsausbaugesetzes, in den vergan-
    genen Jahren haben Sie den Gemeinden immer mehr
    Aufgaben übertragen, ohne gleichzeitig für einen Kos-
    tenausgleich zu sorgen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Nicolette Kressl [SPD]: Das ist nicht wahr!)


    Der Anteil der Gewerbesteuer an den Gemeinde-
    steuern betrug 2009 in Deutschland 48 Prozent brutto
    und 41 Prozent netto, das heißt nach Abführung der Ge-
    werbesteuerumlage an Land und Bund. Damit ist der
    Gewerbesteueranteil für viele Kommunen immer noch
    ein wesentlicher finanzieller Grundstock. Leider ist die-
    ser Grundstock auf keinem soliden Fundament gebaut,
    sondern auf einem sehr schwammigen Boden. So
    schwankte das Gewerbesteueraufkommen im Zeitraum
    von 1999 bis 2008 zwischen 27 Milliarden und 41 Mil-
    liarden Euro – mit einem Einbruch auf 23,5 Milliarden
    Euro im Jahr 2002. Planungssicherheit sieht anders aus.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    2009 erlebten wir einen Konjunktureinbruch von
    5 Prozent. Der Deutsche Städtetag schätzt gleichzeitig
    den Rückgang des Aufkommens aus der Gewerbesteuer
    2009 auf circa 18,3 Prozent brutto, wobei die einzelnen
    Kommunen sehr unterschiedlich betroffen sind – teil-
    weise mit einem Einbruch von über 40 Prozent.

    Diese Zahlen belegen eindeutig die extreme Konjunk-
    turabhängigkeit gerade der Gewerbesteuer.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: So ist das!)


    Wir brauchen eine Alternative, eine stabilere und ver-
    lässlichere Finanzierungsgrundlage für die Kommunen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Nicolette Kressl [SPD]: Aha!)


    Ich darf daran erinnern, dass gerade die FDP seit Jah-
    ren fordert, die Gewerbesteuer durch einen höheren
    Anteil an der Umsatzsteuer und einen kommunalen Zu-

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    (C (D chlag auf die Einkommenund Körperschaftsteuer zu rsetzen, (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das heißt 3 Prozent mehr für jeden Bürger!)


    it einem eigenen Hebesatzrecht für die Kommunen.


    (Beifall bei der FDP – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auf diese Debatte freue ich mich schon! – Gegenruf der Abg. Gisela Piltz [FDP]: Dass Sie nicht sparen können, wissen wir!)


    Ich freue mich sehr über Ihre Freude. Aber diese De-
    atte werden wir in den nächsten Monaten eindeutig füh-
    en.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wird ein Geschenk für Herrn Rüttgers!)


    Ein Mix aus Einkommen-, Körperschaft- und Um-
    atzsteueranteilen ist einfacher, transparenter und deut-
    ich weniger konjunkturabhängig. Zum Beispiel sind die
    innahmen aus der Umsatzsteuer im Gegensatz zu den
    innahmen aus allen anderen Steuerarten im Krisenjahr
    009 sogar leicht gestiegen. Hätten Sie früher auf die
    DP gehört, sähe es heute bei den Gemeindefinanzen
    nders aus.


    (Beifall bei der FDP)


    Voraussetzung für Steuereinnahmen sind wirtschaftli-
    her Erfolg, Arbeitsplätze und Wachstum. Jede verhin-
    erte Insolvenz, jeder erhaltene Arbeitsplatz kommt di-
    ekt auch den Kommunen zugute. Das vergessen unsere
    ritiker sehr oft.

    Prognosen sind keine statischen Zahlen, sondern
    ochrechnungen. Wirtschaft ist ein dynamischer Pro-

    ess. Mein Kollege Carl-Ludwig Thiele hat vor der Wahl
    as damalige SPD-geführte Finanzministerium gefragt,
    m wie viel die Steuereinnahmen bei einem Wirtschafts-
    achstum von 1 Prozent steigen. Die Antwort lautete,
    ass dies den Finanzierungssaldo der öffentlichen Hand
    m 0,5 Prozent verbessert. Ein halbes Prozent entspricht
    twa 5,5 Milliarden Euro mehr Steuereinnahmen, 3,5 Mil-
    arden Euro höhere Sozialbeiträge sowie weniger So-
    ialausgaben, summa summarum circa 12 bis 13 Milliar-
    en Euro. Das ist der Weg zur Konsolidierung.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Durch den von der SPD geforderten Rettungsschirm
    ürde den Kommunen mittel- und langfristig keine Pla-
    ungssicherheit gegeben,


    (Joachim Poß [SPD]: Da stimmt ja kein Satz!)


    eil Flickschusterei niemandem hilft. Wir wollen eine
    achhaltige Gemeindefinanzreform und eine Struktur-
    eform, durch die Fehlentwicklungen beseitigt werden.
    as Konnexitätsprinzip muss wieder zur Geltung kom-
    en, damit wieder gilt: Wer bestellt, bezahlt. Das haben
    ie ausgehebelt.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Birgit Reinemund

    (Beifall bei der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Wer hat denn dafür gesorgt, dass es existiert?)


    Das werden wir auf den Weg bringen. Die Vorberei-
    tungen dazu sind bereits in vollem Gange.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Das merkt man in den Ländern, in denen Sie regieren! NRW zum Beispiel!)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Britta Haßelmann für die

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Britta Haßelmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich finde,
    diese Aktuelle Stunde hat etwas gebracht, und zwar in
    jeder Hinsicht.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Die Offenbarung von Frau Künast!)


    Wir wissen nämlich erstens, dass kein Ende des
    schwarz-gelben Chaos in Sicht ist. Das wurde durch die
    unterschiedlichen Redebeiträge von Union und FDP
    ganz eindeutig gezeigt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das Zweite ist wirklich fast ein Geschenk – das sage
    ich in Richtung der Kolleginnen und Kollegen aus
    NRW –: Reden Sie weiter so offen darüber, was Sie vor-
    haben. Die CDU sagt: „Wir bleiben bei Steuersenkun-
    gen“ – hört, hört –, und das, obwohl Jürgen Rüttgers
    überall in Nordrhein-Westfalen verkündet, dass es mit
    Ihnen im Bundesrat keine Zustimmung für weitere Steu-
    ersenkungen zulasten der Kommunen geben wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Mit der Aussage hat er ja recht: Wir machen keine Steuerentlastung zulasten der Kommunen!)


    Ich finde das interessant. Herr Oettinger schließt sich
    dem an.

    Mein Fazit für heute ist also:

    Erstens. Die CDU bereitet weitere Steuersenkungen
    vor, die zulasten der Kommunen gehen.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Nein!)


    Das sollten alle Bürgerinnen und Bürger wissen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Zweitens. Die FDP schafft die Gewerbesteuer ab.
    Auch diese Nachricht ist in den Städten in NRW sowie

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    (C (D n allen anderen Städten und Gemeinden hoffentlich gut ositioniert. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Es ist nicht so, dass man die Abschaffung der Gewer-
    esteuer einfach nur so beschließt und die Unternehmen
    ann sagen: Ja, toll. – Frau Reinemund hat uns gerade
    en Gefallen getan, zu sagen, wie man versucht, das
    anze irgendwie ein bisschen zu kompensieren. Wissen
    ie, wer bei dem Modell der FDP am Ende die Zeche
    ahlt? Aufgrund der höheren Umsatzsteuerpunkte zahlen
    ie Bürgerinnen und Bürger nach diesem Modell die
    echnung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Sie haben überhaupt nicht zugehört!)


    Sie werden das Ganze nicht kompensieren. Das finde
    ch interessant. Ich finde es gut, dass Sie das so offen sa-
    en.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Glauben Sie diesen Unsinn wirklich?)


    ie sind also für weitere Steuersenkungen und die Ab-
    chaffung der Gewerbesteuer.

    Ich sage Ihnen: Ich freue mich auf diese Auseinander-
    etzung; denn Sie zeigen damit, dass Sie keinerlei Ah-
    ung davon haben, wie es den Städten und Gemeinden
    eht und wie die Situation vor Ort wirklich ist.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Aber Sie! Sie wissen es, weil Sie sie dahin gebracht haben! Mein Gott!)


    Jetzt kommen wir einmal zum vielbeschworenen
    achstum. Herr Michelbach und andere Wirtschafts-

    olitiker beschreien das ja so gerne.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Ich beschreibe das, Frau Kollegin!)


    issen Sie, wie die Steuerbeschlüsse in den letzten Jah-
    en auf die Kommunen gewirkt haben? Ich nenne Ihnen
    inmal ein paar Zahlen:

    Die Konjunkturpakete I und II, die Sie hier gerade ab-
    eiern – 10 Milliarden Euro für die Kommunen für zwei
    ahre –, haben für die Kommunen Mindereinnahmen in
    öhe von 2,5 Milliarden Euro bedeutet, durch das Bür-
    erentlastungsgesetz haben die Kommunen Minderein-
    ahmen in Höhe von 1,7 Milliarden Euro, und durch das
    ogenannte Wachstumsbeschleunigungsgesetz haben die
    ommunen Mindereinnahmen in Höhe von 1,6 Milliar-
    en Euro. Falls Sie nicht so schnell mitgerechnet haben,
    enne ich Ihnen die Summe insgesamt: Durch Ihre Steu-
    rbeschlüsse haben die Kommunen zusätzliche Minder-
    innahmen in Höhe von 5,8 Milliarden Euro.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Wie hoch ist denn der Anteil der Gewerbesteuer, Frau Kollegin?)







    (A) )



    (B) )


    Britta Haßelmann
    Der Nächste steht schon im Raum. Sie lassen den
    Rüttgers in Spiegel Online so etwas erklären, während Sie
    hier gleichzeitig mit Ihrer Funktionsverlagerung durch ei-
    nen kleinen Umdruck für ein Minus von 650 Millionen
    Euro bei den Kommunen sorgen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Ich finde, darüber muss man mit den Leuten vor Ort re-
    den, weil Sie den Bürgerinnen und Bürgern dadurch die
    Mittel für die Daseinsvorsorge im Gemeinwesen entzie-
    hen. Das heißt an diesem Punkt: höhere Beiträge für Ki-
    tas, Schließung von Theatern, die Frage, ob man sich
    noch ein Schwimmbad leisten kann oder nicht.

    Deshalb kommt hoffentlich der Zeitpunkt, an dem Sie
    nicht nur auf Neujahrs- oder Frühlingsempfänge vor Ort
    in Ihrem Wahlkreis gehen, sondern für die Politik, die
    Sie hier machen, von Ihren Kommunalos vor Ort gena-
    gelt werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Na, na, na! Wir lassen uns doch nicht nageln! Wer lässt sich denn hier nageln?)


    Vom Wachstumsmotor Kommunen kann doch keine
    Rede sein. Reden Sie sich doch nicht schwindelig durch
    die Theorie „Wir senken die Steuern, und dann kommt
    das Wachstum schon vom Himmel heruntergefallen“.
    Sie haben dramatische Beschlüsse gefasst, die gravie-
    rende negative Auswirkungen auf die Kommunen ha-
    ben. Das sagt Ihnen nicht nur die Grüne Haßelmann,
    sondern das sagen mittlerweile auch Petra Roth vom
    Deutschen Städtetag und jeder kommunale Spitzenver-
    band.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Wer hat Ihnen das bloß aufgeschrieben?)


    Was die verrückten Ankündigungen gerade vonseiten
    der FDP angeht, kann ich nicht verstehen, dass Sie mit
    diesem Credo weitermachen. Sie sind doch im freien
    Fall. Besinnen Sie sich doch einmal ein bisschen! Sie
    liegen heute bei 8 Prozent.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So viel? – Dr. Birgit Reinemund [FDP]: Sie sind doch schon weg!)


    Sie haben doch gar keine Zustimmung mehr.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Warum schreien Sie denn?)


    Sie haben doch ein Riesenproblem. In NRW liegen Sie
    bei 6 Prozent. Sie machen aber einfach weiter mit dem
    Credo von Steuersenkungen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wofür?)


    Sie wissen doch, was das für die Bürgerinnen und Bür-
    ger in den Städten und Gemeinden bedeutet.

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    (C (D Ich finde, die Situation nach 106 Tagen macht mehr ls deutlich, dass Sie nicht regieren können. Sie haben ich nicht aufs Regieren vorbereitet, und Sie verstehen ich nicht darauf, innezuhalten und zu sagen, wo es langeht. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Wer hat Ihnen bloß diesen Unsinn aufgeschrieben?)