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ID1702206500

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    Vokabeln: 11
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    11. FDP-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/22 Bundesminister des Auswärtigen: Auf dem Weg zur Übergabe in Verantwortung: Das deutsche Afghanistan-Engagement nach der Londoner Konferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afgha- nistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolu- Tagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dr. Gregor Gysi, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die Banken sollen für die Krise zahlen (Drucksache 17/471) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 1894 C 1909 B 1909 C 1911 B 1912 B 1913 B 1915 A 1916 B 1917 C Deutscher B Stenografisch 22. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Leo Dautzenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Klaus Brähmig als ordentliches Mitglied und des Abgeordneten Dr. h. c. Wolfgang Thierse als stellvertreten- des Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Yvonne Ploetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Regierungserklärung durch den D D D J H D P A W 1893 A 1893 B 1893 B 1894 B 1894 C tion 1890 (2009) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/654) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1894 D undestag er Bericht ung 10. Februar 2010 t : r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . r. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1895 A 1897 C 1900 B 1901 D 1902 D 1904 C 1905 D 1907 A 1907 D 1908 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1918 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Alexander Bonde, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Umstellung der Finanzierung von Neu- und Ausbauprojekten in Bundesschie- nenwege (Drucksache 17/543) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Fritz Kuhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Eisenbahn- sicherheit verbessern (Drucksache 17/544) . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, Martin Burkert, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Ge- währleistung der Sicherheit im Schie- nenverkehr muss Priorität haben (Drucksache 17/655) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Ute Koczy, Thilo Hoppe, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Beschlagnahmung von Generika in Europa stoppen – Versor- gung von Entwicklungsländern mit Ge- nerika sichern (Drucksache 17/448) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 9: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Siebenundachtzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung (Drucksachen 17/42, 17/85 Nr. 2.1, 17/489) b) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29 und 30 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/553, 17/554, 17/555, 17/556, 17/557, 17/558, 17/559, 17/560, 17/561, 17/562, 17/563) . . . . . . . . . . . . . . Z a b Z A S t H g D A R D K D B D B P P H M M T a b 1919 B 1920 D 1921 B 1922 A 1922 C 1923 D 1923 D 1924 A 1924 A 1924 B 1924 C usatztagesordnungspunkt 5: ) Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Grünbuch Erlangung verwertbarer Beweise in Straf- sachen aus einem anderen Mitgliedstaat (Drucksachen 17/504 Nr. A 15, 17/660) . ) Antrag der Bundesregierung: Ausnahme von dem Verbot der Zugehörigkeit zu einem Aufsichtsrat für Mitglieder der Bundesregierung (Drucksache 17/600) . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 3: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktionen PD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ret- ungsschirm für die Kommunen vor dem intergrund von Haushaltslage und schwarz- elben Steuersenkungsplänen . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . enate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . atrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . ernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . artmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 7: ) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, Memet Kilic, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Partei- spenden begrenzen (Drucksache 17/547) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Halina Wawzyniak, Jan Korte, Dr. Gesine Lötzsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Parteispenden von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden verbieten (Drucksache 17/651) . . . . . . . . . . . . . . . . 1925 C 1925 D 1926 A 1926 A 1927 B 1928 C 1930 A 1931 D 1933 B 1934 B 1935 D 1937 A 1938 D 1940 A 1941 B 1943 A 1944 A 1945 C 1945 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 III Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1945 D 1946 D 1948 C 1949 C 1951 A 1952 A 1953 A 1953 D 1955 D 1957 A 1957 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 1893 (A) ) (B) ) 22. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 1957 (A) ) (B) ) Drucksache 17/178 Nr. A.21 Ratsdokument 15289/09 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten A m U n Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 10.02.2010 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 10.02.2010 Brackmann, Norbert CDU/CSU 10.02.2010 Dreibus, Werner DIE LINKE 10.02.2010 Ernstberger, Petra SPD 10.02.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 10.02.2010 Gunkel, Wolfgang SPD 10.02.2010 Hänsel, Heike DIE LINKE 10.02.2010 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 10.02.2010 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 10.02.2010 Köhler (Wiesbaden), Kristina CSU/CSU 10.02.2010 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 10.02.2010 Lach, Günter CDU/CSU 10.02.2010 Lenkert, Ralph DIE LINKE 10.02.2010 Link (Heilbronn), Michael FDP 10.02.2010 Menzner, Dorothée DIE LINKE 10.02.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 10.02.2010 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 Pflug, Johannes SPD 10.02.2010 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 10.02.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 10.02.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden nionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- er Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.5 EuB-BReg 47/2009 Drucksache 17/136 Nr. A.7 Ratsdokument 12631/09 Drucksache 17/136 Nr. A.8 Ratsdokument 12663/09 Drucksache 17/136 Nr. A.9 Ratsdokument 12674/09 Drucksache 17/136 Nr. A.12 Ratsdokument 13698/09 Drucksache 17/136 Nr. A.13 Ratsdokument 14120/09 Rechtsausschuss Drucksache 17/178 Nr. A.6 Ratsdokument 15801/09 Finanzausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.31 Ratsdokument 11640/09 Drucksache 17/136 Nr. A.34 Ratsdokument 13284/09 Drucksache 17/136 Nr. A.42 Ratsdokument 13868/09 Haushaltsausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.43 Ratsdokument 11868/09 Drucksache 17/136 Nr. A.45 Ratsdokument 12797/09 Drucksache 17/178 Nr. A.11 Ratsdokument 14733/09 Drucksache 17/178 Nr. A.13 Ratsdokument 14932/09 Drucksache 17/178 Nr. A.14 Ratsdokument 14998/09 Drucksache 17/178 Nr. A.16 Ratsdokument 15208/09 Drucksache 17/178 Nr. A.17 Ratsdokument 15386/09 Drucksache 17/315 Nr. A.1 Ratsdokument 16586/09 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.50 Ratsdokument 11223/09 Drucksache 17/136 Nr. A.52 Ratsdokument 11909/09 Drucksache 17/136 Nr. A.56 Ratsdokument 12732/09 Drucksache 17/178 Nr. A.20 Ratsdokument 15279/09 1958 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/136 Nr. A.82 Ratsdokument 11516/09 Drucksache 17/136 Nr. A.85 Ratsdokument 12392/09 Drucksache 17/178 Nr. A.28 Ratsdokument 15204/09 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/136 Nr. A.91 Ratsdokument 13233/09 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/136 Nr. A.102 Ratsdokument 13682/09 Drucksache 17/136 Nr. A.103 Ratsdokument 13710/09 Drucksache 17/178 Nr. A.33 Ratsdokument 15052/09 Drucksache 17/178 Nr. A.34 Ratsdokument 15196/09 Drucksache 17/178 Nr. A.35 Ratsdokument 15234/09 Drucksache 17/178 Nr. A.36 Ratsdokument 15363/09 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/136 Nr. A.116 Ratsdokument 14513/09 Drucksache 17/315 Nr. A.7 Ratsdokument 16195/09 22. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Renate Künast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Frau

    illmann, das war schon ein starkes Stück.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ja, manche verstehen nicht mal Ironie, aber das wun-
    ert mich nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    lf Jahre Werbung um Schwarz-Gelb, sozusagen Verlo-
    ung, dann hundert Tage Probezeit, und Sie, Frau
    illmann, schmücken sich hier mit Federn aus rot-grüner
    egierungszeit. Das ist zu wenig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Zurufe von der CDU/CSU und der FDP: Oh!)


    iese Zeit ist abgelaufen. Sie müssen endlich Konzepte
    orlegen, Frau Tillmann.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Die größte Finanzkrise hatten die Kommunen unter Rot-Grün! Das habt ihr vergessen, was?)


    In der Diskussion über das Thema Tagesbetreuungs-
    usbau haben Sie noch behauptet, wir würden die deut-
    chen Mütter aus dem Haus treiben. Sie haben nicht ge-
    erkt, dass die Frauen in Deutschland – gerade die

    eringer Ausgebildeten – endlich Arbeitsplätze brau-
    hen, um nicht in die Armut abzurutschen, und dass Fa-
    ilien in Deutschland auf beide Einkommen angewiesen

    ind. Dagegen haben Sie angekämpft.






    (A) )



    (B) )


    Renate Künast
    Beim Thema Schule war das genauso. Sie waren ge-
    gen alle Vorschläge. Nun sprechen Sie sich nach elf Jah-
    ren Verlobung und hundert Tagen Probezeit dafür aus.
    Wir wollen vor der Wahl in Nordrhein-Westfalen genau
    wissen – nicht irgendwann nach einer Steuerschätzung,
    die Herr Solms und andere sowieso für obsolet halten –,
    wohin die Reise gehen soll. Wen wollen Sie in diesem
    Land unterstützen und absichern?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Widerspruch bei der CDU/ CSU)


    Ich würde mir noch mehr klare Worte von der CDU/
    CSU über ihr Verhältnis zur FDP wünschen. Die ist auf-
    grund ihres freien Falls in den Umfragewerten am Wo-
    chenende zu einem Krisentreffen zusammengekommen.
    Am Ende des Treffens wurde gesagt: Ja, wir haben Feh-
    ler gemacht, und die wollen wir jetzt noch schneller ma-
    chen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Das ist ein putziger Ansatz. Aber ich finde es gut – ich
    sage ausnahmsweise etwas Nettes zu Ihnen –, dass Sie
    nun vor der NRW-Wahl Ihre Pläne vorlegen wollen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Das führt immerhin zu mehr Transparenz, auch wenn
    wir inhaltlich nicht damit übereinstimmen werden, wenn
    ich allein an die ewige Mövenpickerei denke oder daran,
    dass Sie per Kopfpauschale die Sekretärin mit demsel-
    ben Beitrag zur Kasse bitten wollen wie ihren Chef usw.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Sie reden hier im Bundestag und nicht in der Bütt!)


    – Guten Morgen, schön, dass Sie hier sind und nicht in
    Schleswig-Holstein vom Winde verweht.


    (Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sie tun so, als hätten wir so viel Geld im ohnehin ver-
    schuldeten Bundeshaushalt übrig, dass wir die Kopf-
    pauschale sozial ausgleichen könnten.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Sie treten heute als Büttenrednerin auf!)


    Frau Merkel, der Bundesfinanzminister und andere ha-
    ben es nicht einmal nötig, bei dieser Aktuellen Stunde zu
    erscheinen. Das spricht Bände.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich will nicht nach hundert Tagen erfahren, dass Frau
    Tillmann schon wieder eine Kommission einrichtet, um
    zu betrachten, wie es den Kommunen in Zukunft geht.
    Da gibt es nichts mehr zu betrachten! Wir wissen es
    schon! Wir befinden uns in einer Finanz- und Wirt-
    schaftskrise. Wir haben mit steigenden Arbeitslosenzah-
    len und horrender Staatsverschuldung zu kämpfen, wir

    h
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    (C (D aben Kommunen, die pleite sind. Die Kommunen sind er Ort, an dem der Alltag der Menschen gestaltet wird. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: Ach, eine neue Erkenntnis!)


    Hillary Clinton hat einmal geschrieben: It takes a
    illage to raise a child. Man braucht wirklich eine ganze
    emeinschaft, ein Dorf, einen Ort, um ein Kind großzu-

    iehen. Die Kinder in diesem Land sind darauf angewie-
    en, dass sie ein funktionierendes soziales Umfeld ha-
    en, dass sie mit sechs, sieben Jahren allein den Weg zur
    rundschule gehen können, was nicht möglich ist, wenn

    auter Grundschulen geschlossen werden. Sie sind da-
    auf angewiesen, dass es Jugendsport gibt, Kinderbetreu-
    ng am Nachmittag, Jugendarbeit, Kultur, ob Fußball-
    lub, Ballett- oder Musikschule. Darauf sind sie
    ngewiesen. Deshalb brauchen wir Kommunen, die Geld
    aben, und nicht eine Kommission, die prüft, ob wir die
    ealität schon wahrnehmen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Das Bundesverfassungsgericht hat Ihnen ins Aufga-
    enheft geschrieben: Es geht um soziale Gerechtigkeit.
    s geht nicht nur um die angeblich besserverdienenden
    eistungsträger. Das Bundesverfassungsgericht hat der
    olitik ins Aufgabenheft geschrieben: Die Regelsätze
    ei Hartz IV sind neu zu berechnen. Wir alle wissen:
    as wird mehr Geld kosten, weil die Sicherung des phy-

    ischen und psychischen Existenzminimums, die Bil-
    ung der Kinder und die kulturelle Teilhabe Geld kosten.
    ch sage Ihnen: Es geht nicht nur um die 1,8 Millionen
    artz IV beziehenden Kinder. An dieser Stelle geht es
    m alle Kinder. Das Bundesverfassungsgericht lässt Ih-
    en Zeit bis zum 31. Dezember. Ich sage Ihnen: Ich will
    s vor dem 9. Mai wissen, vor den NRW-Wahlen, damit
    an dann eine Antwort auf Ihre Regierungstätigkeit

    ringen kann.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Antje Tillmann [CDU/ CSU]: Das hätten Sie schon vor sechs Jahren wissen können! Sie haben es doch verabschiedet!)


    Wer soll diese Lasten auf seinen Schultern tragen? Es
    eht um ein Entweder-oder. Entweder Kopfpauschale
    it Steuergeld ausgleichen und Steuersenkungen für
    eiche oder auf der anderen Seite Existenzsicherung und
    ildungsinfrastruktur. Das ist die Frage. Das fragen sich
    ltern in Magdeburg, die 20 Euro mehr Kindergeld ha-
    en, aber 30 Euro mehr Kita-Gebühren zahlen müssen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – CarlLudwig Thiele [FDP]: Die fragen sich auch, warum die Grünen Hartz IV zugestimmt haben!)


    as fragen sich Eltern in Essen, der Kulturhauptstadt,
    o jetzt Grundschulen geschlossen werden. Das fragen

    ich in Duisburg die Familien, die für Geschwister im
    indergarten jetzt plötzlich den vollen Satz zahlen müs-






    (A) )



    (B) )


    Renate Künast
    sen. Das fragen sich Menschen, die sehen, dass bei der
    Polizei gespart wird.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das haben Sie doch gemacht! Ihre Regierung hat das gemacht!)


    Meine Damen und Herren, Sie können es nicht. Elf
    Jahre Verlobung, hundert Tage Probezeit: Sie haben
    nicht für Gerechtigkeit gesorgt. Deshalb wird es dazu am
    9. Mai Entscheidungen geben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sie haben das gemacht! Hartz IV habt ihr gemacht! Hartz IV war von euch!)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Dr. Hermann Otto Solms

für die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP – Joachim Poß [SPD]: Noch eine Steuersenkung! – Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sparbuch!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Frau Künast, Sie haben sich im Tag geirrt: Wei-
    berfasching ist morgen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    An Weiberfasching werden die Rathäuser von den
    Frauen gestürmt. Da hätten Sie sich betätigen können,
    aber Sie haben ja noch Zeit. Sie können das morgen
    noch tun.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Ich habe selten erlebt, dass man in fünf Minuten einen
    Querschnitt der ganzen Innenpolitik liefert, ohne einen
    einzigen konkreten Vorschlag zu machen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kommen Sie doch einmal rüber mit Ihren Steuerplänen!)


    Wenn Sie sich hier über Hartz IV beschweren, frage ich
    mich, ob Sie vergessen haben, dass Sie Hartz IV mit aus
    der Taufe gehoben haben. Das ist doch Ihre Verantwor-
    tung.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die SPD hat elf Jahre lang den Finanzminister gestellt
    und beklagt jetzt die desolate Situation der Gemeinden.


    (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn mit Ihren Plänen? Sagen Sie doch etwas zur FDP!)


    Und wir, die wir seit hundert Tagen im Amt sind, sind
    natürlich die Schuldigen. Wir sind daran schuld. Das
    glaubt Ihnen keiner.

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    (C (D (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Wir beklagen Ihre Steuersenkungspläne!)


    Hinzu kommt, dass gerade die FDP seit Jahrzehnten
    nmahnt, dass die Finanzierung der Gemeinden auf eine
    eue Grundlage gestellt werden muss.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lachen bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    arum? Herr Steinmeier hat es ja gesagt: Das Hauptpro-
    lem der Gemeinden ist die Gewerbesteuer. Sie ist um
    8 Prozent eingebrochen, in manchen Gemeinden um
    0 Prozent. Manche haben diese Einnahmen sogar total
    erloren.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    as hängt natürlich mit der Wirtschaftsentwicklung und
    em fehlenden Wachstum zusammen. Das wird aber im-
    er wieder vorkommen. Wenn Sie die Gemeindefinan-

    en in erster Linie an die Gewerbesteuer binden, dann
    erden Sie diese zyklischen Entwicklungen immer wie-
    er erleben.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wollen sie ja abschaffen! – Joachim Poß [SPD]: Sie durchlöchern doch schon wieder die Gewerbesteuer! Sie sind der Oberspezialist für Löcher! – Gegenruf des Abg. Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Die Löcher sind von euch!)


    Deswegen wollen wir untersuchen – übrigens mit Be-
    eiligung der Länder –, ob wir nicht ein stabiles Finanz-
    ystem für die Gemeinden entwickeln können.

    Die FDP hat konkrete Vorschläge gemacht, die Ge-
    erbesteuer durch die Umsatzsteuer und einen Zuschlag

    uf die Einkommen- und Körperschaftsteuer zu ersetzen.


    (Joachim Poß [SPD]: Er löchert bei der Gewerbesteuer seit 30 Jahren!)


    ber auch die Stiftung Marktwirtschaft, Herr Poß, hat
    orschläge gemacht.


    (Joachim Poß [SPD]: Sie löchern seit 30 Jahren, Herr Solms!)


    hr früherer Finanzminister aus Rheinland-Pfalz, Kol-
    ege Deubel, der sehr sachverständig ist, hat daran mit-
    ewirkt.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Aber nicht lange!)


    uch das sind vernünftige Vorschläge. Denn in der ge-
    amten Wissenschaft ist klar, dass die Gewerbesteuer ge-
    ade für die Gemeinden keine stabile Finanzierungs-
    rundlage ist und dass hier korrigiert werden muss.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Was hat Frau Tillmann gerade gesagt?)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Hermann Otto Solms
    Das hat sogar Ihr Finanzminister Hans Eichel gewusst.
    Er hat schon einmal einen Anlauf gemacht, um das zu
    ändern, ist aber dann mit den Ländern nicht zu Rande
    gekommen.


    (Joachim Poß [SPD]: Die Zahlen sagen etwas anderes!)


    Wir wollen einmal ehrlich bleiben und sagen: Die Er-
    kenntnis ist in allen Fraktionen und Parteien vorhanden,


    (Joachim Poß [SPD]: Nee!)


    nur haben Sie bisher nicht den Mut und die Durchset-
    zungskraft gehabt, dies zu realisieren.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Nun wird unterstellt, wegen der Steuerentlastungen,
    die sich die Koalition vorgenommen hat, würden die Ge-
    meinden noch mehr in die Bredouille geraten. Das ist
    doch purer Unsinn.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lachen bei Abgeordneten der SPD)


    Worum geht es denn eigentlich? Das will ich der SPD als
    Arbeitnehmerpartei zeigen.


    (Der Redner hält ein Diagramm hoch)


    Es geht um eine Ungerechtigkeit im deutschen Steuer-
    tarif, bei dem die Bezieher kleiner und mittlerer Einkom-
    men durch den sogenannten Mittelstandsbauch


    (Zuruf von der SPD: Das ist der Waigel-Buckel)


    – ja, ich weiß das – überproportional belastet werden.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich bitte, Brillenputzgläser auszugeben! Man sieht das so schlecht!)


    Was wollen wir in dieser Legislaturperiode machen? Wir
    wollen lediglich diese Ungerechtigkeit mithilfe von
    Steuerentlastungen so weit als möglich beseitigen. Das
    ist das Ziel dieser Koalition.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ist das die Schuldenkurve, oder was zeigen Sie da?)


    Es geht um Steuergerechtigkeit für die Arbeitnehmerin-
    nen und Arbeitnehmer und die kleinen Selbstständigen,
    die von dieser Ungerechtigkeit betroffen sind. Die wol-
    len wir beseitigen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das hätten Sie in Ihrer Regierungszeit tun müssen. Dass
    Sie selbst es für notwendig erachten, hat sich ja bei den
    Konjunkturpaketen gezeigt.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Richtig!)


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    (C (D a hatten Sie nämlich schon eine Maßnahme zur Mildeung dieser Ungerechtigkeit vorgesehen. Damit geben ie zu erkennen, dass Sie das Problem erkannt haben. (Joachim Poß [SPD]: Es spricht doch keiner gegen das Problem! Es geht um die Finanzierung!)


    m nichts anderes geht es.

    Ansonsten wollen wir das Steuersystem vereinfachen.


    (Joachim Poß [SPD]: Sagen Sie etwas zur Finanzierung!)


    ir wollen die Steuerverwaltung, die Steuerveranlagung
    ereinfachen. Wir wollen ein einfaches, gerechtes und
    iedrig belastendes Steuerrecht schaffen.


    (Joachim Poß [SPD]: Sie leben doch in einer Traumwelt!)


    as wird auch ein Beitrag für eine stabile Finanzierung
    er Gemeinden sein. Von dieser Politik lassen wir uns
    uch durch Ihre Interventionen und Ihre Schreierei nicht
    bbringen.


    (Joachim Poß [SPD]: Traumtänzer!)


    Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Das war endlich konkret nach Frau Künast!)