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ID1702200900

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    11. FDP-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/22 Bundesminister des Auswärtigen: Auf dem Weg zur Übergabe in Verantwortung: Das deutsche Afghanistan-Engagement nach der Londoner Konferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afgha- nistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolu- Tagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dr. Gregor Gysi, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die Banken sollen für die Krise zahlen (Drucksache 17/471) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 1894 C 1909 B 1909 C 1911 B 1912 B 1913 B 1915 A 1916 B 1917 C Deutscher B Stenografisch 22. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Leo Dautzenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Klaus Brähmig als ordentliches Mitglied und des Abgeordneten Dr. h. c. Wolfgang Thierse als stellvertreten- des Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Yvonne Ploetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Regierungserklärung durch den D D D J H D P A W 1893 A 1893 B 1893 B 1894 B 1894 C tion 1890 (2009) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/654) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1894 D undestag er Bericht ung 10. Februar 2010 t : r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . r. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1895 A 1897 C 1900 B 1901 D 1902 D 1904 C 1905 D 1907 A 1907 D 1908 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1918 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Alexander Bonde, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Umstellung der Finanzierung von Neu- und Ausbauprojekten in Bundesschie- nenwege (Drucksache 17/543) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Fritz Kuhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Eisenbahn- sicherheit verbessern (Drucksache 17/544) . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, Martin Burkert, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Ge- währleistung der Sicherheit im Schie- nenverkehr muss Priorität haben (Drucksache 17/655) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Ute Koczy, Thilo Hoppe, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Beschlagnahmung von Generika in Europa stoppen – Versor- gung von Entwicklungsländern mit Ge- nerika sichern (Drucksache 17/448) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 9: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Siebenundachtzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung (Drucksachen 17/42, 17/85 Nr. 2.1, 17/489) b) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29 und 30 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/553, 17/554, 17/555, 17/556, 17/557, 17/558, 17/559, 17/560, 17/561, 17/562, 17/563) . . . . . . . . . . . . . . Z a b Z A S t H g D A R D K D B D B P P H M M T a b 1919 B 1920 D 1921 B 1922 A 1922 C 1923 D 1923 D 1924 A 1924 A 1924 B 1924 C usatztagesordnungspunkt 5: ) Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Grünbuch Erlangung verwertbarer Beweise in Straf- sachen aus einem anderen Mitgliedstaat (Drucksachen 17/504 Nr. A 15, 17/660) . ) Antrag der Bundesregierung: Ausnahme von dem Verbot der Zugehörigkeit zu einem Aufsichtsrat für Mitglieder der Bundesregierung (Drucksache 17/600) . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 3: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktionen PD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ret- ungsschirm für die Kommunen vor dem intergrund von Haushaltslage und schwarz- elben Steuersenkungsplänen . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . enate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . atrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . ernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . artmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 7: ) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, Memet Kilic, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Partei- spenden begrenzen (Drucksache 17/547) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Halina Wawzyniak, Jan Korte, Dr. Gesine Lötzsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Parteispenden von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden verbieten (Drucksache 17/651) . . . . . . . . . . . . . . . . 1925 C 1925 D 1926 A 1926 A 1927 B 1928 C 1930 A 1931 D 1933 B 1934 B 1935 D 1937 A 1938 D 1940 A 1941 B 1943 A 1944 A 1945 C 1945 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 III Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1945 D 1946 D 1948 C 1949 C 1951 A 1952 A 1953 A 1953 D 1955 D 1957 A 1957 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 1893 (A) ) (B) ) 22. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 1957 (A) ) (B) ) Drucksache 17/178 Nr. A.21 Ratsdokument 15289/09 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten A m U n Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 10.02.2010 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 10.02.2010 Brackmann, Norbert CDU/CSU 10.02.2010 Dreibus, Werner DIE LINKE 10.02.2010 Ernstberger, Petra SPD 10.02.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 10.02.2010 Gunkel, Wolfgang SPD 10.02.2010 Hänsel, Heike DIE LINKE 10.02.2010 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 10.02.2010 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 10.02.2010 Köhler (Wiesbaden), Kristina CSU/CSU 10.02.2010 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 10.02.2010 Lach, Günter CDU/CSU 10.02.2010 Lenkert, Ralph DIE LINKE 10.02.2010 Link (Heilbronn), Michael FDP 10.02.2010 Menzner, Dorothée DIE LINKE 10.02.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 10.02.2010 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 Pflug, Johannes SPD 10.02.2010 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 10.02.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 10.02.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden nionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- er Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.5 EuB-BReg 47/2009 Drucksache 17/136 Nr. A.7 Ratsdokument 12631/09 Drucksache 17/136 Nr. A.8 Ratsdokument 12663/09 Drucksache 17/136 Nr. A.9 Ratsdokument 12674/09 Drucksache 17/136 Nr. A.12 Ratsdokument 13698/09 Drucksache 17/136 Nr. A.13 Ratsdokument 14120/09 Rechtsausschuss Drucksache 17/178 Nr. A.6 Ratsdokument 15801/09 Finanzausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.31 Ratsdokument 11640/09 Drucksache 17/136 Nr. A.34 Ratsdokument 13284/09 Drucksache 17/136 Nr. A.42 Ratsdokument 13868/09 Haushaltsausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.43 Ratsdokument 11868/09 Drucksache 17/136 Nr. A.45 Ratsdokument 12797/09 Drucksache 17/178 Nr. A.11 Ratsdokument 14733/09 Drucksache 17/178 Nr. A.13 Ratsdokument 14932/09 Drucksache 17/178 Nr. A.14 Ratsdokument 14998/09 Drucksache 17/178 Nr. A.16 Ratsdokument 15208/09 Drucksache 17/178 Nr. A.17 Ratsdokument 15386/09 Drucksache 17/315 Nr. A.1 Ratsdokument 16586/09 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.50 Ratsdokument 11223/09 Drucksache 17/136 Nr. A.52 Ratsdokument 11909/09 Drucksache 17/136 Nr. A.56 Ratsdokument 12732/09 Drucksache 17/178 Nr. A.20 Ratsdokument 15279/09 1958 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/136 Nr. A.82 Ratsdokument 11516/09 Drucksache 17/136 Nr. A.85 Ratsdokument 12392/09 Drucksache 17/178 Nr. A.28 Ratsdokument 15204/09 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/136 Nr. A.91 Ratsdokument 13233/09 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/136 Nr. A.102 Ratsdokument 13682/09 Drucksache 17/136 Nr. A.103 Ratsdokument 13710/09 Drucksache 17/178 Nr. A.33 Ratsdokument 15052/09 Drucksache 17/178 Nr. A.34 Ratsdokument 15196/09 Drucksache 17/178 Nr. A.35 Ratsdokument 15234/09 Drucksache 17/178 Nr. A.36 Ratsdokument 15363/09 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/136 Nr. A.116 Ratsdokument 14513/09 Drucksache 17/315 Nr. A.7 Ratsdokument 16195/09 22. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jan van Aken


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)







    (A) )



    (B) )


    Jan van Aken
    Eine Botschaft, die uns die Hinterbliebenen mit auf den
    Weg gegeben haben, lautet, dass es ihnen sehr viel be-
    deuten würde, wenn es hier in Deutschland eine Gedenk-
    veranstaltung geben würde.

    In Afghanistan habe ich gemerkt, dass die Diskussion
    dort eine völlig andere ist als hier im Raumschiff Berlin.
    Ein Beispiel ist die Frage der Versöhnung und der
    Wiedereingliederung. Sie, Herr Westerwelle, reden
    ausschließlich über die Frage der Wiedereingliederung
    der Taliban. Das ist im Prinzip richtig. Aber wo bleibt
    die Versöhnung? Wo bleiben die Verhandlungen? In
    Afghanistan ist es genau umgekehrt: Dort redet man aus-
    schließlich über die laufenden Verhandlungen mit den
    Taliban; das ist auch gut so. Herr Westerwelle, wenn Sie
    diesen Krieg beenden wollen – ich glaube, Sie wollen
    ihn beenden –, dann tun Sie alles, was in Ihrer Macht
    steht, um diese Verhandlungen zu unterstützen, damit es
    endlich zu einem Frieden in Afghanistan kommt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ein zweites Beispiel, wo Ihr Wunschdenken und die
    Realität in Afghanistan völlig auseinandergehen, ist der
    zivile Wiederaufbau. Sie haben im Prinzip zwei Optio-
    nen. Die eine Option ist der reine zivile Wiederaufbau,
    die klassische Entwicklungshilfe. Ich habe in Kabul mit
    einem deutschen Entwicklungshelfer gesprochen. Er hat
    eine interessante Geschichte erzählt.

    Vor einigen Jahren ist er gebeten worden, in einer
    schwer umkämpften Provinz im Süden Afghanistans ein
    Aufbauprojekt durchzuführen. Von allen Seiten ist er ge-
    warnt worden, dort hinzugehen, sie würden sonst „sofort
    vom Acker geschossen“. Der Aufbauhelfer ist den müh-
    samen Weg gegangen. Er hat sich mit afghanischen Ex-
    perten auf den Weg gemacht und analysiert: Wer schießt
    in dieser Provinz auf wen? Wer hat in dieser Provinz, im
    Distrikt, im Dorf das Sagen? Mit diesem Wissen konnten
    sie mit den richtigen Leuten reden und mit ihnen das
    Projekt anfangen. Weil alle Seiten dabei waren und die
    Bedürfnisse von allen Seiten berücksichtigt worden sind,
    ist am Ende niemand vom Acker geschossen worden.
    Eine Bedingung für diesen Erfolg war auch, dass kein
    Militär mit auf den Acker gegangen ist. Das ist der zivile
    Aufbau.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das andere Modell ist Ihre zivil-militärische Zusam-
    menarbeit. Ich konnte in Kunduz mit eigenen Augen se-
    hen, wie sie funktioniert. Da fährt eine Panzerkolonne
    mit mehreren Dutzend schwer bewaffneten Soldaten los,
    um einen oder zwei Aufbauhelfer ins nächste Dorf zu
    bringen. Sie fahren in die Provinz, werden beschossen,
    und dann gibt es Feuergefechte. Wenn die Taliban geflo-
    hen sind, dann kann man vielleicht mit den Dorfältesten
    sprechen. So befrieden Sie doch keinen einzigen Dis-
    trikt. So schaffen Sie keinen Frieden in der Fläche.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Hören Sie endlich auf, den zivilen Aufbau mit den mili-
    tärischen Einsätzen zu verknüpfen. Gehen Sie endlich
    den intelligenten und mutigen Weg des rein zivilen Auf-
    baus. Lassen Sie das Militär außen vor!


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Wir kommen damit zur entscheidenden Frage. Sie haen hier eben gesagt: Die zusätzlichen 850 Soldaten eien Teil einer Aufbauund Schutztruppe. Das hört ich harmlos an, ist aber eine infame Täuschung. Sie ollen Kampftruppen in Form von 850 Soldaten dorthin chicken. ch habe mit eigenen Augen gesehen, wie diese „Schutzruppen“ aussehen: Das sind bis an die Zähne bewaffnete oldaten. Das ist überhaupt kein Vorwurf an die Solda en; denn sie werden natürlich beschossen und müssen ämpfen, wenn sie nach draußen gehen. Aber das sind eine Schutztruppen. Herr Westerwelle, hören Sie endlich auf, die Öffentichkeit in Deutschland über den Krieg in Afghanistan zu äuschen. Solange Sie uns hier täuschen, wird es weder n Afghanistan noch hier in Deutschland Frieden geben. ch sage den Abgeordneten der SPD ganz bewusst: Lasen Sie sich von der Rhetorik des Herrn Westerwelle icht täuschen. Stimmen Sie keinem Mandat zu, mit dem 50 zusätzliche Soldaten in den Krieg geschickt werden. Dieser Meinung ist im Übrigen auch der stellvertreende Vizepräsident des afghanischen Parlamentes, manullah Paiman. Er hat uns die Botschaft mit auf den eg gegeben: Wir wollen Frieden, und mehr Soldaten elfen dabei nicht. Je mehr Soldaten, desto mehr Proleme. Ich stimme Herrn Paiman zu. Deshalb wird die inke heute Ihrem Antrag nicht zustimmen. (Beifall bei der LINKEN – Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Das hätte uns auch sehr gewundert!)


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Deutschland
    eine Waffen mehr exportieren sollte. Wir wollen Frie-
    en überall in der Welt. Mehr Waffen helfen dabei nicht,
    ehr Soldaten auch nicht.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Der Kollege Hellmut Königshaus ist der nächste Red-

er für die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hellmut Königshaus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich

    öchte zunächst dem Bundesaußenminister sehr herz-
    ich dafür danken,


    (Zurufe von der LINKEN: Oh!)


    ass er die Situation in Afghanistan ohne Illusion und
    hne Beschönigung klar beschrieben und die rechtlichen
    onsequenzen, die sich daraus ergeben, klargestellt hat.
    ebenbei bemerkt, Herr Steinmeier, Sie brauchen keine
    orge zu haben, dass es eine unterschiedliche Position






    (A) )



    (B)


    Hellmut Königshaus
    gibt. Herr Dr. Westerwelle hat für die gesamte Bundes-
    regierung gesprochen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das war früher vielleicht anders; aber heute ist das so,
    wie man weiß.

    Ich bin froh, dass die Soldaten nun eine wesentlich
    größere Klarheit haben. Natürlich weiß man nie, was
    Gerichte, Staatsanwaltschaften usw. daraus machen.
    Aber was die Bundesregierung tun kann, ist, eine eigene
    Bewertung abzugeben. Das hat sie getan; dafür gebührt
    ihr Dank.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Ergebnisse der Konferenz in London markieren
    einen Paradigmenwechsel in der Afghanistan-Politik, ei-
    nen Paradigmenwechsel, der nicht nur unsere nationale
    Politik betrifft, sondern auch die unserer Partner. Denn
    noch deutlicher, als das bisher der Fall war, steht nun der
    Aufbau im Mittelpunkt des Engagements. Viel klarer, als
    das bisher der Fall war, orientiert er sich dabei auch an
    den traditionellen Wertvorstellungen und gewachsenen
    Strukturen der Afghanen selbst.

    Das war bisher nicht so. Deshalb ist die FDP-Fraktion
    der Bundesregierung wirklich sehr dankbar, dass sie auf
    diese Neuausrichtung geduldig, aber auch mit der not-
    wendigen Überzeugungskraft hingewirkt hat. Denn es
    war ja ein doppelter Kraftakt, nicht nur in der deutschen
    Politik die notwendigen Weichenstellungen vorzuneh-
    men, sondern zugleich die Afghanen selbst und unsere
    Partner darin einzubinden. Der Bundesaußenminister hat
    diese Neuausrichtung hier überzeugend dargestellt. Wir
    können jetzt mit Genugtuung feststellen, dass es endlich
    eine nicht nur formal abgestimmte, sondern auch inhalt-
    lich von allen beteiligten Ressorts getragene Afghanis-
    tan-Politik gibt.


    (Beifall bei der FDP)


    Das war bisher nicht die Regel, im Gegenteil. Die Ergeb-
    nisse waren dann in vielen Teilen entsprechend.

    Ich teile aber – das will ich hier sagen – nicht die Auf-
    fassung, nichts sei in Afghanistan gut geworden. Wer
    sich die Mühe macht, sich dort einmal umzusehen, sieht
    sehr wohl Fortschritte. Es sind nicht genug; das ist
    wahr. Sie sind leider nicht so groß, wie sie sein könnten.
    Gerade in den ruhigen Anfangsjahren, als die Afghanen
    voller Dank für die wiedergewonnenen Freiheiten waren
    und den Deutschen größte Sympathien entgegengebracht
    haben, hat die damalige Bundesregierung den Aufbau
    vernachlässigt. Bis vor kurzem haben wir einen großen
    Teil des Aufwandes nur für die militärische Sicherung
    ausgegeben und nicht für den Aufbau selbst. Die Men-
    schen dort haben deshalb keine wirklich spürbaren Fort-
    schritte und kaum Verbesserungen ihrer eigenen wirt-
    schaftlichen Situation gemerkt. Das hat die ursprünglich
    freundliche Grundstimmung gegenüber den Deutschen
    eingetrübt und den rückwärts gewandten Kräften Zulauf
    verschafft. So konnten die Feinde des Aufbaus auch im
    deutschen Verantwortungsbereich wieder Fuß fassen und

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    (C (D en Aufbau erschweren. Das wird jetzt anders, und das st auch gut so. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Man muss es leider immer wieder ins Gedächtnis ru-
    en: Wir sind in Afghanistan militärisch engagiert, um
    en Aufbau zu sichern, und nicht umgekehrt. Das gilt
    nsbesondere für den Schutz der Bevölkerung.


    (Jan van Aken [DIE LINKE]: Sie haben nicht zugehört!)


    Ich habe sehr gut zugehört. – Dieser Aufbau dient der
    tabilisierung der Region. Dies liegt in unserem eigenen
    nteresse.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der Koalitionsvertrag von FDP und CDU/CSU hat
    orgezeichnet, was nun endlich umgesetzt werden kann.
    ir werden die Mittel für den Aufbau glatt verdoppeln,
    err van Aken, und die Projekte besser am Bedarf der
    enschen dort orientieren, damit die Armut behoben
    ird. Wir werden mehr in die Infrastruktur investieren;
    er Außenminister hat die Details genannt. Wir werden
    in funktionierendes Bankwesen in der Fläche aufbauen
    nd Mikrokredite ermöglichen – und das auch auf dem
    and und nicht nur in den Städten. Wir werden natürlich
    ie Projekte zur Entwicklung von Rechtsstaatlichkeit
    nd zur Sicherung von Frauenrechten fortführen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    ir werden aber eben noch mehr auch in die Grund- und
    erufsausbildung investieren und die künftigen Schul-
    rojekte noch mehr in die lokalen und regionalen Struk-
    uren einbinden, wie das übrigens Rupert Neudeck mit
    einen Grünhelmen vorbildlich vorgemacht hat.

    Der zivile Aufbau ist übrigens auch der Schlüssel für
    ie nachhaltige Beendigung der Drogenwirtschaft,
    urch die der Terror in Afghanistan mitfinanziert wird,
    ie ländliche Entwicklung blockiert wird und deren
    rausame Folgen auch wir hier bei uns in Deutschland
    püren. Also: Wir sehen in dem Afghanistan-Konzept
    er Bundesregierung eine klare Perspektive; es ist ein
    berzeugendes Konzept.

    Eines werden wir in diesem Zusammenhang aller-
    ings sicherlich nicht tun können, Herr Steinmeier: Wir
    önnen keine festen Termine nennen. Wir können na-
    ürlich Ziele beschreiben und eine bestimmte Vorstel-
    ung davon entwickeln, wann wir sie erreicht haben wol-
    en. Wenn wir sie dann aber noch nicht erreicht haben,
    önnen wir nicht sagen: Jetzt ist aber der Termin des Ab-
    ugs erreicht. Vielmehr müssen wir das von den tatsäch-
    ichen Ereignissen abhängig machen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ir tun alles dafür, dass wir das so schnell wie möglich
    rreichen.

    Es ist klar: Wir knüpfen unser Engagement auch an
    edingungen – gerade auch gegenüber den afghani-
    )






    (A) )



    (B) )


    Hellmut Königshaus
    schen Partnern. Auch sie müssen ihre Schularbeiten
    machen, und Herr Karzai muss all seine Zusagen hin-
    sichtlich Good Governance, der Menschenrechte, der
    Bekämpfung der Korruption usw. endlich auch tatsäch-
    lich umsetzen. Auch das werden wir überprüfen. Herr
    Steinmeier, völlig zu Recht fordern Sie ein, dass wir uns
    vor dem nächsten Mandat auch darüber Rechenschaft
    ablegen.

    Natürlich ist es aber auch erforderlich – das ist der
    Grund, warum wir hier noch einmal auch über ein Mili-
    tärmandat entscheiden müssen –, diese Aufbauanstren-
    gungen vor jenen zu schützen, die diesen Fortschritt stö-
    ren oder sogar zerstören wollen. Hier hilft eben kein
    Beten und auch kein Lamentieren, Herr van Aken.


    (Jan van Aken [DIE LINKE]: Da helfen Intelligenz und Mut!)


    Deshalb bin ich bei aller grundsätzlichen Sympathie
    schon froh darüber, dass nicht Frau Käßmann und auch
    nicht Sie, sondern diese Bundesregierung und unsere
    Minister Westerwelle und Niebel die Afghanistan-Poli-
    tik gestalten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Immer tiefer rein in das militärische Abenteuer!)


    Die wissen nämlich, dass Sicherheit zwar keine hinrei-
    chende, aber ganz gewiss eine notwendige Bedingung
    für nachhaltige Entwicklung ist.

    Auch hier zeigt die Bundesregierung Augenmaß. Wir
    können mit Genugtuung feststellen, dass den überzoge-
    nen Erwartungen mancher Partner mit großer Überzeu-
    gungskraft entgegengewirkt werden konnte. Das, Herr
    Bundesaußenminister, ist ein großer Erfolg, der vor
    allem Ihrer stillen Diplomatie zu verdanken ist. Auch da-
    für gebührt Ihnen unsere Anerkennung.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Durch das neue Mandat und die neue internationale
    Ausrichtung werden auch hohe Anforderungen gestellt,
    bei der Herstellung der Sicherheit, beim Polizeiaufbau
    und beim Aufbau eines funktionierenden Justizsystems.
    Hier haben wir eine ganz besondere Verantwortung, der
    wir bisher nicht in dem Umfang nachgekommen sind,
    wie es erforderlich gewesen wäre. Deshalb kommen wir,
    wenn wir den Aufbau voranbringen wollen, heute nicht
    umhin, vorübergehend mehr Soldaten dorthin zu schi-
    cken. Dadurch wird es uns ermöglicht, mehr Ausbildung
    zu gewährleisten und einen größeren Schutz der Bevöl-
    kerung sicherzustellen.

    Weil das oft gesagt wurde: Das hat nichts mit Beset-
    zung oder Besatzung zu tun, wie manche glauben ma-
    chen wollen. In dem Mandatsantrag der Bundesregie-
    rung werden die Rechtsgrundlagen des Einsatzes
    genannt. Das zeigt, dass es um die Unterstützung der Af-
    ghanen und der Regierung Afghanistans und nicht um
    ihre Bevormundung oder gar Unterwerfung geht. Solche
    Vorwürfe sind nichts als bösartiges Gerede. Deshalb

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    (C (D eht man hier fehl, wenn man frühere Vorgänge betrachet und historische Parallelen zieht. Meine Damen und Herren, wir werden dort also ein berzeugendes Konzept umsetzen. Wir werden das Manat, das hier dafür erbeten wurde, auch erteilen. Ich bin ehr zuversichtlich, dass wir in Zukunft die Fortschritte rreichen werden, die wir uns alle wünschen. Vielen Dank. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)