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ID1702200700

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    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/22 Bundesminister des Auswärtigen: Auf dem Weg zur Übergabe in Verantwortung: Das deutsche Afghanistan-Engagement nach der Londoner Konferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afgha- nistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolu- Tagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dr. Gregor Gysi, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die Banken sollen für die Krise zahlen (Drucksache 17/471) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 1894 C 1909 B 1909 C 1911 B 1912 B 1913 B 1915 A 1916 B 1917 C Deutscher B Stenografisch 22. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Leo Dautzenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Klaus Brähmig als ordentliches Mitglied und des Abgeordneten Dr. h. c. Wolfgang Thierse als stellvertreten- des Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Yvonne Ploetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Regierungserklärung durch den D D D J H D P A W 1893 A 1893 B 1893 B 1894 B 1894 C tion 1890 (2009) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/654) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1894 D undestag er Bericht ung 10. Februar 2010 t : r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . r. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1895 A 1897 C 1900 B 1901 D 1902 D 1904 C 1905 D 1907 A 1907 D 1908 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1918 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Alexander Bonde, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Umstellung der Finanzierung von Neu- und Ausbauprojekten in Bundesschie- nenwege (Drucksache 17/543) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Fritz Kuhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Eisenbahn- sicherheit verbessern (Drucksache 17/544) . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, Martin Burkert, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Ge- währleistung der Sicherheit im Schie- nenverkehr muss Priorität haben (Drucksache 17/655) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Ute Koczy, Thilo Hoppe, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Beschlagnahmung von Generika in Europa stoppen – Versor- gung von Entwicklungsländern mit Ge- nerika sichern (Drucksache 17/448) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 9: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Siebenundachtzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung (Drucksachen 17/42, 17/85 Nr. 2.1, 17/489) b) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29 und 30 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/553, 17/554, 17/555, 17/556, 17/557, 17/558, 17/559, 17/560, 17/561, 17/562, 17/563) . . . . . . . . . . . . . . Z a b Z A S t H g D A R D K D B D B P P H M M T a b 1919 B 1920 D 1921 B 1922 A 1922 C 1923 D 1923 D 1924 A 1924 A 1924 B 1924 C usatztagesordnungspunkt 5: ) Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Grünbuch Erlangung verwertbarer Beweise in Straf- sachen aus einem anderen Mitgliedstaat (Drucksachen 17/504 Nr. A 15, 17/660) . ) Antrag der Bundesregierung: Ausnahme von dem Verbot der Zugehörigkeit zu einem Aufsichtsrat für Mitglieder der Bundesregierung (Drucksache 17/600) . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 3: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktionen PD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ret- ungsschirm für die Kommunen vor dem intergrund von Haushaltslage und schwarz- elben Steuersenkungsplänen . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . enate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . atrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . ernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . artmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 7: ) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, Memet Kilic, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Partei- spenden begrenzen (Drucksache 17/547) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Halina Wawzyniak, Jan Korte, Dr. Gesine Lötzsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Parteispenden von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden verbieten (Drucksache 17/651) . . . . . . . . . . . . . . . . 1925 C 1925 D 1926 A 1926 A 1927 B 1928 C 1930 A 1931 D 1933 B 1934 B 1935 D 1937 A 1938 D 1940 A 1941 B 1943 A 1944 A 1945 C 1945 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 III Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1945 D 1946 D 1948 C 1949 C 1951 A 1952 A 1953 A 1953 D 1955 D 1957 A 1957 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 1893 (A) ) (B) ) 22. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 1957 (A) ) (B) ) Drucksache 17/178 Nr. A.21 Ratsdokument 15289/09 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten A m U n Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 10.02.2010 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 10.02.2010 Brackmann, Norbert CDU/CSU 10.02.2010 Dreibus, Werner DIE LINKE 10.02.2010 Ernstberger, Petra SPD 10.02.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 10.02.2010 Gunkel, Wolfgang SPD 10.02.2010 Hänsel, Heike DIE LINKE 10.02.2010 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 10.02.2010 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 10.02.2010 Köhler (Wiesbaden), Kristina CSU/CSU 10.02.2010 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 10.02.2010 Lach, Günter CDU/CSU 10.02.2010 Lenkert, Ralph DIE LINKE 10.02.2010 Link (Heilbronn), Michael FDP 10.02.2010 Menzner, Dorothée DIE LINKE 10.02.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 10.02.2010 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 Pflug, Johannes SPD 10.02.2010 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 10.02.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 10.02.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden nionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- er Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.5 EuB-BReg 47/2009 Drucksache 17/136 Nr. A.7 Ratsdokument 12631/09 Drucksache 17/136 Nr. A.8 Ratsdokument 12663/09 Drucksache 17/136 Nr. A.9 Ratsdokument 12674/09 Drucksache 17/136 Nr. A.12 Ratsdokument 13698/09 Drucksache 17/136 Nr. A.13 Ratsdokument 14120/09 Rechtsausschuss Drucksache 17/178 Nr. A.6 Ratsdokument 15801/09 Finanzausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.31 Ratsdokument 11640/09 Drucksache 17/136 Nr. A.34 Ratsdokument 13284/09 Drucksache 17/136 Nr. A.42 Ratsdokument 13868/09 Haushaltsausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.43 Ratsdokument 11868/09 Drucksache 17/136 Nr. A.45 Ratsdokument 12797/09 Drucksache 17/178 Nr. A.11 Ratsdokument 14733/09 Drucksache 17/178 Nr. A.13 Ratsdokument 14932/09 Drucksache 17/178 Nr. A.14 Ratsdokument 14998/09 Drucksache 17/178 Nr. A.16 Ratsdokument 15208/09 Drucksache 17/178 Nr. A.17 Ratsdokument 15386/09 Drucksache 17/315 Nr. A.1 Ratsdokument 16586/09 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.50 Ratsdokument 11223/09 Drucksache 17/136 Nr. A.52 Ratsdokument 11909/09 Drucksache 17/136 Nr. A.56 Ratsdokument 12732/09 Drucksache 17/178 Nr. A.20 Ratsdokument 15279/09 1958 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/136 Nr. A.82 Ratsdokument 11516/09 Drucksache 17/136 Nr. A.85 Ratsdokument 12392/09 Drucksache 17/178 Nr. A.28 Ratsdokument 15204/09 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/136 Nr. A.91 Ratsdokument 13233/09 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/136 Nr. A.102 Ratsdokument 13682/09 Drucksache 17/136 Nr. A.103 Ratsdokument 13710/09 Drucksache 17/178 Nr. A.33 Ratsdokument 15052/09 Drucksache 17/178 Nr. A.34 Ratsdokument 15196/09 Drucksache 17/178 Nr. A.35 Ratsdokument 15234/09 Drucksache 17/178 Nr. A.36 Ratsdokument 15363/09 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/136 Nr. A.116 Ratsdokument 14513/09 Drucksache 17/315 Nr. A.7 Ratsdokument 16195/09 22. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Christian Ruck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Das deutsche Engagement in Afghanistan be-
    deutet eine tiefe Zäsur in der deutschen Außen-, Sicher-
    heits- und Entwicklungspolitik. Der Einsatz bedeutet ein
    völliges Umdenken unseres außenpolitischen Handelns.
    Er ist gefährlich und teuer. Er ist unpopulär und daher
    anfällig für Populisten. Aber er ist ohne verantwortbare
    Alternative.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir engagieren uns in Afghanistan natürlich auch, um
    die Menschen dort vor einem Rückfall in Bürgerkrieg,
    Schreckensherrschaft oder eine beispiellose Diskrimi-
    nierung der Frauen zu bewahren. Aber wir sind – nach
    dem 11. September 2001, nach den Anschlägen von
    London, Madrid und Bali und mit einem ausdrücklichen
    UN-Mandat – auch in Afghanistan engagiert, um Leib
    und Leben unserer eigenen Bürger zu schützen. Wie
    groß die Gefahr des Terrorismus auch bei uns im eige-
    nen Land ist, zeigt der aktuelle Prozess gegen die Sauer-
    land-Gruppe. Es geht konkret darum, auch bei uns, in
    unseren Hauptbahnhöfen Massaker mit sterbenden Men-
    schen, mit sterbenden Frauen und Kindern zu verhin-
    dern. Wir haben uns den Einsatzort Afghanistan nicht
    ausgesucht; aber wir müssen auch dort, wo die Bedro-
    hung entsteht, agieren, um unsere Bürger hier zu schüt-
    zen.

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    (C (D Es geht auch um die Verhinderung eines Flächenbranes von Radikalismus und Terrorismus in einer explosien Region. Deswegen sind unsere Soldaten, unsere Enticklungsexperten und unsere Polizisten in Afghanistan. eswegen benötigen sie den Rückhalt des Parlaments, er Politik und der Bürgerinnen und Bürger in Deutschand, derentwegen sie sich in Gefahr begeben. Sie brauhen auch die Rückendeckung der deutschen Justiz. Das, as Sie, Herr Außenminister, dazu gesagt haben, ist ex rem hilfreich. Deutschland hat seit 2001 an führender Stelle Verantortung übernommen. In Afghanistan ist tatsächlich ieles besser geworden. Präsident Karzai hatte recht, als r auf der Münchner Sicherheitskonferenz gesagt hat, ass Afghanistan heute ein völlig anderes Gesicht hat als 001. Damals gab es außer Armut und Chaos nichts ehr. Es gab keinen Staat. Es gab keine Schulen, schon ar nicht für Mädchen. Es gab keine Gesundheitsversorung, fast keine Infrastruktur und natürlich auch keine reie Meinungsäußerung. Heute gibt es in Afghanistan demokratisch gewählte nstitutionen und eine gute demokratische Verfassung. eute gehen dort 12 Millionen Kinder zur Schule. Es ibt 15 000 Studenten. 80 Prozent der Bevölkerung haen Zugang zu medizinischer Basisversorgung. Es urden 14 000 Kilometer Straße gebaut. Das Pro-Kopfinkommen hat sich verdreifacht. Es gibt immerhin 0 Radiound Fernsehstationen, viele davon privat. Wir önnen sagen, dass Deutschland und der deutsche Steurzahler daran maßgeblich mitgewirkt haben. Der Bundeswehr ist es gelungen, auch durch einen ehutsamen und freundschaftlichen Umgang mit der Beölkerung, den Norden zu einer relativ stabilen Region u machen. Für diese Erfolge haben auch deutsche Solaten und Entwicklungshelfer ihr Leben verloren. Sie aben es verdient, dass wir diese Erfolge nicht geringchätzen. Keiner von uns verschließt jedoch die Augen vor den ehlern dieses internationalen Einsatzes, auch nicht or den eigenen Fehlern und den daraus resultierenden efahren, vor den kriegsähnlichen Zuständen in man hen Landesteilen, vor den zivilen Opfern und der damit inhergehenden Vergiftung der Atmosphäre, vor der geachsenen Korruption, vor der mangelnden Koordina ion der Aufbauhilfe und der militärischen Strategien der erbündeten, vor der eigenen Halbherzigkeit oder der aivität, mit der wir vielfach die gewaltigen kulturellen nterschiede und widersprüchlichen Interessen überseen haben. Die Afghanistan-Konferenz in London hat die Weihen für eine notwendige Neuorientierung des internaionalen Engagements gestellt. Herr Steinmeier, dabei pielen fast immer die Punkte, die die Union und auch er ganze Bundestag international wiederholt angemahnt aben, eine Rolle: die massive Verstärkung des zivilen ufbauengagements, vor allem mit Blick auf die ländli he Bevölkerung und die Jugend, die bessere Koordinaion und Schwerpunktsetzung und die Stärkung der igenverantwortung der Afghanen durch einen gemeinamen Koordinierungsrat und auf Grundlage einer natio Dr. Christian Ruck nalen afghanischen Entwicklungsstrategie, das Drängen nach stärkerer Bekämpfung der Korruption mit unabhängigen Antikorruptionsbehörden, mit mehr Transparenz in Finanzfragen und mit einer besseren Kontrolle der Mittelvergabe durch die Geberländer und schließlich die massive Verbesserung und Verstärkung der Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte. Meine Damen und Herren, der langfristige Erfolg in Afghanistan hängt entscheidend vom Erfolg des Konzepts der vernetzten Sicherheit ab. Im Prinzip ist dieser Gedanke im Rahmen des Einsatzes auf dem Balkan, auch im Kosovo, entstanden, wo wir übrigens mit 25-mal mehr Aufwand pro Kopf der Bevölkerung schon zehn Jahre lang engagiert sind. In Afghanistan ist die vernetzte Sicherheit überlebenswichtig für alle. Wir haben gesehen: Wo rund um die Uhr ausreichend Sicherheitskräfte vorhanden sind und alternative Produkte angebaut werden, kommen der Drogenanbau und mit ihm all die staatszersetzenden Auswirkungen zum Erliegen. (Zuruf von der LINKEN: Das glauben Sie doch selber nicht!)





    (A) )


    (B) )


    Eine Reintegration der Teilzeit-Taliban kann nur ge-
    lingen, wenn es für die im Prinzip Friedenswilligen ein
    Mindestmaß an ökonomischen Perspektiven gibt.

    Umgekehrt ist es eine Illusion, zu glauben, dass die
    Bereitschaft zur Abgabe von Waffen und zur Reintegra-
    tion wächst, wenn wir in unseren militärischen und poli-
    zeilichen Anstrengungen nachlassen. Herr Steinmeier,
    ich bin nicht Ihrer Meinung, dass man ein konkretes Ab-
    zugsdatum verbindlich hier öffentlich nennen soll. Ich
    halte es da mit Außenminister Westerwelle: dass wir den
    Zeitpunkt, zu dem wir abgezogen sein werden, in der Öf-
    fentlichkeit niemals sagen dürfen, ja gar nicht sagen
    können.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Vernetzte Sicherheit ist nicht gegeben, wenn
    85 Prozent der mühsam ausgebildeten Polizisten Analpha-
    beten sind. Vernetzte Sicherheit haben wir auch nicht,
    wenn Entwicklungshelfer mancher Organisationen Kon-
    takt mit Bundeswehrsoldaten oder anderen Sicherheits-
    kräften ablehnen. Ein Gegeneinander ist das Gegenteil
    von vernetzter Sicherheit. Oder wie es Präsident Karzai
    ausgedrückt hat: Alle Organisationen der Entwicklungs-
    hilfe sollen die afghanische Regierung unterstützen und
    nicht gegen sie arbeiten. – Ich glaube, das kann man ver-
    langen. Es gibt noch viel zu tun bei der vernetzten Si-
    cherheit, auch im eigenen Land. Ich bin aber zuversicht-
    lich, dass wir in der neuen, christlich-liberalen
    Regierung auch hier weiter vorankommen. Dies ist das
    Gebot der Stunde.

    Die Konferenz in London hat einen wichtigen Gedan-
    ken von uns aufgegriffen, nämlich die Berücksichtigung
    der regionalen Interdependenz, in der sich die Afgha-
    nistan-Mission befindet. Es geht vor allem um die Rolle
    Pakistans und um die komplizierte Beziehung Afghanis-
    tans zu seinen Nachbarn China und Indien. Auch in Pa-
    kistan sind politische und rechtsstaatliche Reformen so-

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    (C (D ie die Eröffnung ökonomischer Perspektiven für die infache Bevölkerung zu lange versäumt worden. Dies ist eine Lehre, die wir als Deutsche und Euroäer aus unseren Bemühungen um Afghanistan und bei er Bekämpfung des Terrorismus ziehen müssen: Wir üssen uns, auch wenn es schmerzlich ist, rechtzeitiger nd entschlossener mit dem Ansatz der vernetzten Siherheit um die international immer zahlreicher werdenen weißen Flecken von Anarchie, Rechtlosigkeit und taatszerfall kümmern. Wir müssen das nationale und as internationale Instrumentarium für eine raschere, vor llem zivile Vorsorge gegen Staatszerfall schärfen. Dies st vital im deutschen Interesse. Wir Deutsche haben uns nach dem Krieg einen guten uf als ehrlicher Makler erworben. Diese Stellung soll en wir stärker nützen. Wir haben auch in Afghanistan rotz aller Schwierigkeiten einen guten Ruf. Diesen guen Ruf wollen wir behalten. Wir sind als Freunde geommen. Wir müssen so lange engagiert bleiben, bis wir uch als Freunde wieder gehen können. Das ist es, was it Übergabe in Verantwortung gemeint ist. Wir stimmen der Verlängerung des Mandates zu. Jan van Aken ist der nächste Redner für die Fraktion ie Linke. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich war etzte Woche in Afghanistan. Ich muss sagen, diese eise hat mich erschüttert. Wir haben mit afghanischen olitikern und Wissenschaftlern geredet, mit deutschen ufbauhelfern, mit vielen Soldaten. Wir haben auch Opfer und Hinterbliebene von Opfern es Bombenangriffs von Kunduz getroffen. Eine Frau, ie mehrere Angehörige verloren hatte, hat etwas gesagt, as mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf geht: Wären ir nicht arm, hätten wir kein Benzin gebraucht. – Weil ie so arm sind, sind ihre Kinder und Enkelkinder losgeogen, um Benzin zu holen. Das erklärt vielleicht, was ich viele von uns gefragt haben: Warum waren nachts m 2 Uhr auf einer Sandbank mitten im Kunduz-Fluss o viele Zivilisten, die dann getötet worden sind? 6 Schüler mussten sterben, der jüngste von ihnen war erade einmal zehn Jahre alt. Ich begrüße ausdrücklich, dass die Bundesregierung en Hinterbliebenen Soforthilfe – Essen, Decken, Heizaterial – gegeben hat. Ich würde mir aber auch ünschen, dass wir hier im Bundestag – über alle Par eigrenzen hinweg, jenseits der Frage, wer zum Krieg ie steht – der Opfer von Kunduz gedenken könnten. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Wir gedenken auch der Fahrer der Tankwagen!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

(Beifall bei der LINKEN)

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    Rede von Jan van Aken


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)







    (A) )



    (B) )


    Jan van Aken
    Eine Botschaft, die uns die Hinterbliebenen mit auf den
    Weg gegeben haben, lautet, dass es ihnen sehr viel be-
    deuten würde, wenn es hier in Deutschland eine Gedenk-
    veranstaltung geben würde.

    In Afghanistan habe ich gemerkt, dass die Diskussion
    dort eine völlig andere ist als hier im Raumschiff Berlin.
    Ein Beispiel ist die Frage der Versöhnung und der
    Wiedereingliederung. Sie, Herr Westerwelle, reden
    ausschließlich über die Frage der Wiedereingliederung
    der Taliban. Das ist im Prinzip richtig. Aber wo bleibt
    die Versöhnung? Wo bleiben die Verhandlungen? In
    Afghanistan ist es genau umgekehrt: Dort redet man aus-
    schließlich über die laufenden Verhandlungen mit den
    Taliban; das ist auch gut so. Herr Westerwelle, wenn Sie
    diesen Krieg beenden wollen – ich glaube, Sie wollen
    ihn beenden –, dann tun Sie alles, was in Ihrer Macht
    steht, um diese Verhandlungen zu unterstützen, damit es
    endlich zu einem Frieden in Afghanistan kommt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ein zweites Beispiel, wo Ihr Wunschdenken und die
    Realität in Afghanistan völlig auseinandergehen, ist der
    zivile Wiederaufbau. Sie haben im Prinzip zwei Optio-
    nen. Die eine Option ist der reine zivile Wiederaufbau,
    die klassische Entwicklungshilfe. Ich habe in Kabul mit
    einem deutschen Entwicklungshelfer gesprochen. Er hat
    eine interessante Geschichte erzählt.

    Vor einigen Jahren ist er gebeten worden, in einer
    schwer umkämpften Provinz im Süden Afghanistans ein
    Aufbauprojekt durchzuführen. Von allen Seiten ist er ge-
    warnt worden, dort hinzugehen, sie würden sonst „sofort
    vom Acker geschossen“. Der Aufbauhelfer ist den müh-
    samen Weg gegangen. Er hat sich mit afghanischen Ex-
    perten auf den Weg gemacht und analysiert: Wer schießt
    in dieser Provinz auf wen? Wer hat in dieser Provinz, im
    Distrikt, im Dorf das Sagen? Mit diesem Wissen konnten
    sie mit den richtigen Leuten reden und mit ihnen das
    Projekt anfangen. Weil alle Seiten dabei waren und die
    Bedürfnisse von allen Seiten berücksichtigt worden sind,
    ist am Ende niemand vom Acker geschossen worden.
    Eine Bedingung für diesen Erfolg war auch, dass kein
    Militär mit auf den Acker gegangen ist. Das ist der zivile
    Aufbau.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das andere Modell ist Ihre zivil-militärische Zusam-
    menarbeit. Ich konnte in Kunduz mit eigenen Augen se-
    hen, wie sie funktioniert. Da fährt eine Panzerkolonne
    mit mehreren Dutzend schwer bewaffneten Soldaten los,
    um einen oder zwei Aufbauhelfer ins nächste Dorf zu
    bringen. Sie fahren in die Provinz, werden beschossen,
    und dann gibt es Feuergefechte. Wenn die Taliban geflo-
    hen sind, dann kann man vielleicht mit den Dorfältesten
    sprechen. So befrieden Sie doch keinen einzigen Dis-
    trikt. So schaffen Sie keinen Frieden in der Fläche.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Hören Sie endlich auf, den zivilen Aufbau mit den mili-
    tärischen Einsätzen zu verknüpfen. Gehen Sie endlich
    den intelligenten und mutigen Weg des rein zivilen Auf-
    baus. Lassen Sie das Militär außen vor!


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Wir kommen damit zur entscheidenden Frage. Sie haen hier eben gesagt: Die zusätzlichen 850 Soldaten eien Teil einer Aufbauund Schutztruppe. Das hört ich harmlos an, ist aber eine infame Täuschung. Sie ollen Kampftruppen in Form von 850 Soldaten dorthin chicken. ch habe mit eigenen Augen gesehen, wie diese „Schutzruppen“ aussehen: Das sind bis an die Zähne bewaffnete oldaten. Das ist überhaupt kein Vorwurf an die Solda en; denn sie werden natürlich beschossen und müssen ämpfen, wenn sie nach draußen gehen. Aber das sind eine Schutztruppen. Herr Westerwelle, hören Sie endlich auf, die Öffentichkeit in Deutschland über den Krieg in Afghanistan zu äuschen. Solange Sie uns hier täuschen, wird es weder n Afghanistan noch hier in Deutschland Frieden geben. ch sage den Abgeordneten der SPD ganz bewusst: Lasen Sie sich von der Rhetorik des Herrn Westerwelle icht täuschen. Stimmen Sie keinem Mandat zu, mit dem 50 zusätzliche Soldaten in den Krieg geschickt werden. Dieser Meinung ist im Übrigen auch der stellvertreende Vizepräsident des afghanischen Parlamentes, manullah Paiman. Er hat uns die Botschaft mit auf den eg gegeben: Wir wollen Frieden, und mehr Soldaten elfen dabei nicht. Je mehr Soldaten, desto mehr Proleme. Ich stimme Herrn Paiman zu. Deshalb wird die inke heute Ihrem Antrag nicht zustimmen. (Beifall bei der LINKEN – Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Das hätte uns auch sehr gewundert!)


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Deutschland
    eine Waffen mehr exportieren sollte. Wir wollen Frie-
    en überall in der Welt. Mehr Waffen helfen dabei nicht,
    ehr Soldaten auch nicht.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der LINKEN)