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ID1702200100

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/22 Bundesminister des Auswärtigen: Auf dem Weg zur Übergabe in Verantwortung: Das deutsche Afghanistan-Engagement nach der Londoner Konferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afgha- nistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolu- Tagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Dr. Gregor Gysi, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die Banken sollen für die Krise zahlen (Drucksache 17/471) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 1894 C 1909 B 1909 C 1911 B 1912 B 1913 B 1915 A 1916 B 1917 C Deutscher B Stenografisch 22. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Leo Dautzenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Klaus Brähmig als ordentliches Mitglied und des Abgeordneten Dr. h. c. Wolfgang Thierse als stellvertreten- des Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Yvonne Ploetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Abgabe einer Regierungserklärung durch den D D D J H D P A W 1893 A 1893 B 1893 B 1894 B 1894 C tion 1890 (2009) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/654) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1894 D undestag er Bericht ung 10. Februar 2010 t : r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . r. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1895 A 1897 C 1900 B 1901 D 1902 D 1904 C 1905 D 1907 A 1907 D 1908 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1918 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Alexander Bonde, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Umstellung der Finanzierung von Neu- und Ausbauprojekten in Bundesschie- nenwege (Drucksache 17/543) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Fritz Kuhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Eisenbahn- sicherheit verbessern (Drucksache 17/544) . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 4: a) Antrag der Abgeordneten Uwe Beckmeyer, Sören Bartol, Martin Burkert, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Ge- währleistung der Sicherheit im Schie- nenverkehr muss Priorität haben (Drucksache 17/655) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Uwe Kekeritz, Ute Koczy, Thilo Hoppe, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Beschlagnahmung von Generika in Europa stoppen – Versor- gung von Entwicklungsländern mit Ge- nerika sichern (Drucksache 17/448) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 9: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu der Verordnung der Bundesregie- rung: Siebenundachtzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschafts- verordnung (Drucksachen 17/42, 17/85 Nr. 2.1, 17/489) b) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29 und 30 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/553, 17/554, 17/555, 17/556, 17/557, 17/558, 17/559, 17/560, 17/561, 17/562, 17/563) . . . . . . . . . . . . . . Z a b Z A S t H g D A R D K D B D B P P H M M T a b 1919 B 1920 D 1921 B 1922 A 1922 C 1923 D 1923 D 1924 A 1924 A 1924 B 1924 C usatztagesordnungspunkt 5: ) Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Grünbuch Erlangung verwertbarer Beweise in Straf- sachen aus einem anderen Mitgliedstaat (Drucksachen 17/504 Nr. A 15, 17/660) . ) Antrag der Bundesregierung: Ausnahme von dem Verbot der Zugehörigkeit zu einem Aufsichtsrat für Mitglieder der Bundesregierung (Drucksache 17/600) . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 3: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktionen PD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ret- ungsschirm für die Kommunen vor dem intergrund von Haushaltslage und schwarz- elben Steuersenkungsplänen . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . enate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . atrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . ernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . artmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 7: ) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, Memet Kilic, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Partei- spenden begrenzen (Drucksache 17/547) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Halina Wawzyniak, Jan Korte, Dr. Gesine Lötzsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Parteispenden von Unternehmen und Wirtschaftsverbänden verbieten (Drucksache 17/651) . . . . . . . . . . . . . . . . 1925 C 1925 D 1926 A 1926 A 1927 B 1928 C 1930 A 1931 D 1933 B 1934 B 1935 D 1937 A 1938 D 1940 A 1941 B 1943 A 1944 A 1945 C 1945 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 III Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingo Wellenreuther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1945 D 1946 D 1948 C 1949 C 1951 A 1952 A 1953 A 1953 D 1955 D 1957 A 1957 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 1893 (A) ) (B) ) 22. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 1957 (A) ) (B) ) Drucksache 17/178 Nr. A.21 Ratsdokument 15289/09 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten A m U n Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 10.02.2010 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 10.02.2010 Brackmann, Norbert CDU/CSU 10.02.2010 Dreibus, Werner DIE LINKE 10.02.2010 Ernstberger, Petra SPD 10.02.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 10.02.2010 Gunkel, Wolfgang SPD 10.02.2010 Hänsel, Heike DIE LINKE 10.02.2010 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 10.02.2010 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 10.02.2010 Köhler (Wiesbaden), Kristina CSU/CSU 10.02.2010 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 10.02.2010 Lach, Günter CDU/CSU 10.02.2010 Lenkert, Ralph DIE LINKE 10.02.2010 Link (Heilbronn), Michael FDP 10.02.2010 Menzner, Dorothée DIE LINKE 10.02.2010 Möller, Kornelia DIE LINKE 10.02.2010 Nestle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 Pflug, Johannes SPD 10.02.2010 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 10.02.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 10.02.2010 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.02.2010 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden nionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- er Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.5 EuB-BReg 47/2009 Drucksache 17/136 Nr. A.7 Ratsdokument 12631/09 Drucksache 17/136 Nr. A.8 Ratsdokument 12663/09 Drucksache 17/136 Nr. A.9 Ratsdokument 12674/09 Drucksache 17/136 Nr. A.12 Ratsdokument 13698/09 Drucksache 17/136 Nr. A.13 Ratsdokument 14120/09 Rechtsausschuss Drucksache 17/178 Nr. A.6 Ratsdokument 15801/09 Finanzausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.31 Ratsdokument 11640/09 Drucksache 17/136 Nr. A.34 Ratsdokument 13284/09 Drucksache 17/136 Nr. A.42 Ratsdokument 13868/09 Haushaltsausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.43 Ratsdokument 11868/09 Drucksache 17/136 Nr. A.45 Ratsdokument 12797/09 Drucksache 17/178 Nr. A.11 Ratsdokument 14733/09 Drucksache 17/178 Nr. A.13 Ratsdokument 14932/09 Drucksache 17/178 Nr. A.14 Ratsdokument 14998/09 Drucksache 17/178 Nr. A.16 Ratsdokument 15208/09 Drucksache 17/178 Nr. A.17 Ratsdokument 15386/09 Drucksache 17/315 Nr. A.1 Ratsdokument 16586/09 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.50 Ratsdokument 11223/09 Drucksache 17/136 Nr. A.52 Ratsdokument 11909/09 Drucksache 17/136 Nr. A.56 Ratsdokument 12732/09 Drucksache 17/178 Nr. A.20 Ratsdokument 15279/09 1958 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 22. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/136 Nr. A.82 Ratsdokument 11516/09 Drucksache 17/136 Nr. A.85 Ratsdokument 12392/09 Drucksache 17/178 Nr. A.28 Ratsdokument 15204/09 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/136 Nr. A.91 Ratsdokument 13233/09 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/136 Nr. A.102 Ratsdokument 13682/09 Drucksache 17/136 Nr. A.103 Ratsdokument 13710/09 Drucksache 17/178 Nr. A.33 Ratsdokument 15052/09 Drucksache 17/178 Nr. A.34 Ratsdokument 15196/09 Drucksache 17/178 Nr. A.35 Ratsdokument 15234/09 Drucksache 17/178 Nr. A.36 Ratsdokument 15363/09 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/136 Nr. A.116 Ratsdokument 14513/09 Drucksache 17/315 Nr. A.7 Ratsdokument 16195/09 22. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. Februar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Die Sitzung ist eröffnet.

    Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich
    begrüße Sie alle herzlich.

    Ganz besonders herzlich begrüße ich den Kollegen
    Leo Dautzenberg, der vor wenigen Tagen seinen
    60. Geburtstag gefeiert hat und dem ich im Namen des
    ganzen Hauses herzlich gratulieren und alle guten Wün-
    sche übermitteln möchte.


    (Beifall)


    Bevor wir in unsere Tagesordnung eintreten, ist noch
    eine Wahl zum Stiftungsrat der Stiftung Flucht, Ver-
    treibung, Versöhnung durchzuführen. Die Fraktion der
    CDU/CSU schlägt vor, den Kollegen Klaus Brähmig
    als Nachfolger des ehemaligen Abgeordneten Jochen-
    Konrad Fromme als ordentliches Mitglied zu wählen.
    Die SPD-Fraktion schlägt vor, den Kollegen
    Dr. Wolfgang Thierse als Nachfolger des früheren Ab-
    geordneten Steffen Reiche als stellvertretendes Mitglied
    zu wählen. Sind Sie damit jeweils einverstanden? – Das
    ist offensichtlich der Fall. Dann sind die Kollegen Bräh-
    mig und Thierse als Mitglied bzw. als stellvertretendes
    Mitglied in diesen Stiftungsrat gewählt.

    Z

    Z

    Redet
    Interfraktionell ist vereinbart worden, die verbun-
    dene Tagesordnung um die in der Zusatzpunktliste auf-
    geführten Punkte zu erweitern:

    ZP 1 Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE
    LINKE

    Was folgt aus dem Urteil des Bundesver-
    fassungsgerichts zu den Regelsätzen bei
    Hartz IV?

    (siehe 21. Sitzung)


    ZP 2 Beratung des Antrags der Bundesregierung

    Fortsetzung der Beteiligung bewaffn
    scher Streitkräfte an dem Einsatz
    nationalen Sicherheitsunterstützung

    (International Secur (C (D ung 10. Februar 2010 0 Uhr tance Force, ISAF)

    auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001)

    und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution
    1890 (2009) des Sicherheitsrats der Vereinten
    Nationen

    – Drucksache 17/654 –
    Überweisungsvorschlag:
    Auswärtiger Ausschuss (f)

    Innenausschuss
    Rechtsausschuss
    Verteidigungsausschuss
    Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung
    Haushaltsausschuss gemäß § 96 GO

    P 3 Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktionen
    SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

    Rettungsschirm für die Kommunen vor dem
    Hintergrund von Haushaltslage und schwarz-
    gelben Steuersenkungsplänen

    P 4 Weitere Überweisungen im vereinfachten Ver-
    fahren

    (Ergänzung zu TOP 8)


    ext
    a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Uwe
    Beckmeyer, Sören Bartol, Martin Burkert, weite-
    rer Abgeordneter und der Fraktion der SPD

    Gewährleistung der Sicherheit im Schienen-
    verkehr muss Priorität haben

    – Drucksache 17/655 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (f)

    Rechtsausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
    Verbraucherschutz
    Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

    für Tourismus

    des Antrags der Abgeordneten Uwe
    , Ute Koczy, Thilo Hoppe, weiterer Ab-
    eter deut-
    der Inter-
    struppe in
    ity Assis-

    Ausschuss

    b) Beratung
    Kekeritz






    (A) )



    (B) )


    Präsident Dr. Norbert Lammert
    geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
    GRÜNEN

    Beschlagnahmung von Generika in Europa
    stoppen – Versorgung von Entwicklungslän-
    dern mit Generika sichern

    – Drucksache 17/448 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung (f)

    Auswärtiger Ausschuss
    Ausschuss für Gesundheit
    Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe
    Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

    ZP 5 Weitere abschließende Beratungen ohne Aus-
    sprache

    (Ergänzung zu TOP 9)


    a) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
    richts des Rechtsausschusses (6. Ausschuss) zu
    der Unterrichtung der Bundesregierung

    Grünbuch
    Erlangung verwertbarer Beweise in Straf-
    sachen aus einem anderen Mitgliedstaat

    – Drucksachen 17/504 Nr. A 15, 17/660 –

    Berichterstattung:

    (VillingenSchwenningen)

    Dr. Eva Högl
    Jörg van Essen
    Wolfgang Nešković
    Jerzy Montag

    b) Beratung des Antrags der Bundesregierung

    Ausnahme von dem Verbot der Zugehörigkeit
    zu einem Aufsichtsrat für Mitglieder der Bun-
    desregierung

    – Drucksache 17/600 –

    Von der Frist für den Beginn der Beratungen soll, so-
    weit erforderlich, abgewichen werden.

    Außerdem mache ich auf zwei nachträgliche Aus-
    schussüberweisungen im Anhang zur Zusatzpunktliste
    aufmerksam:

    Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umset-
    zung steuerlicher EU-Vorgaben sowie zur Än-
    derung steuerlicher Vorschriften

    – Drucksache 17/506 –
    überwiesen:
    Finanzausschuss (f)

    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Haushaltsausschuss gemäß § 96 GO

    Beratung des Antrags der Abgeordneten Josef
    Philip Winkler, Viola von Cramon-Taubadel,
    Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordne-
    ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
    NEN

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    (C (D Rückschiebungen nach Griechenland sofort aussetzen – Drucksache 17/449 – überwiesen: Innenausschuss Rechtsausschuss Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Darf ich auch dazu Ihr Einvernehmen feststellen? – as ist der Fall. Dann ist das so beschlossen. Schließlich darf ich Sie davon unterrichten, dass der ollege Oskar Lafontaine auf die Mitgliedschaft im eutschen Bundestag mit Wirkung vom 1. Februar die es Jahres verzichtet hat (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Zurufe von der LINKEN, an die FDP gewandt: Pfui!)


    nd dass an seiner Stelle Frau Yvonne Ploetz die Mit-
    liedschaft im Deutschen Bundestag erworben hat, die
    ch mit allen guten Wünschen für die Zusammenarbeit
    ier im Hause herzlich begrüße.


    (Beifall)


    Ich rufe nun unseren Tagesordnungspunkt 3 sowie
    en Zusatzpunkt 2 auf:

    3 Abgabe einer Regierungserklärung durch den
    Bundesminister des Auswärtigen

    Auf dem Weg zur Übergabe in Verantwor-
    tung: Das deutsche Afghanistan-Engagement
    nach der Londoner Konferenz

    P 2 Beratung des Antrags der Bundesregierung

    Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deut-
    scher Streitkräfte an dem Einsatz der Interna-
    tionalen Sicherheitsunterstützungstruppe in

    (International Security Assistance Force, ISAF)

    auf Grundlage der Resolutionen 1386 (2001)

    und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution
    1890 (2009) des Sicherheitsrats der Vereinten
    Nationen

    – Drucksache 17/654 –
    Überweisungsvorschlag:
    Auswärtiger Ausschuss (f)

    Innenausschuss
    Rechtsausschuss
    Verteidigungsausschuss
    Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe
    Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung
    Haushaltsausschuss gemäß § 96 GO

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
    ussprache im Anschluss an die Regierungserklärung

    ine Stunde vorgesehen. – Ich höre keinen Widerspruch.
    ann ist das so beschlossen.

    Das Wort zur Abgabe einer Regierungserklärung hat
    er Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Guido
    esterwelle.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)







    (A) )



    (B) )

    Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister des Aus-
    wärtigen:

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-
    ren! Kolleginnen und Kollegen! Die verheerenden An-
    schläge des 11. September im Jahre 2001 waren nicht al-
    lein ein Angriff auf die Vereinigten Staaten von
    Amerika; sie waren ein Angriff auf die Grundlagen und
    die freiheitlichen Werte der Völkergemeinschaft. Die in-
    ternationale Gemeinschaft hat mit beispielloser Ge-
    schlossenheit auf diese Herausforderung reagiert. Auch
    Deutschland folgte dem Aufruf des Sicherheitsrates der
    Vereinten Nationen, der die Situation in Afghanistan als
    Bedrohung für den Weltfrieden einstufte. Heute beteili-
    gen sich mehr als 40 Nationen unter dem Mandat der
    Vereinten Nationen am Einsatz in Afghanistan.

    Wie die internationale Gemeinschaft hat auch
    Deutschland in der Frage, ob wir dort, in Afghanistan,
    Verantwortung übernehmen, Geschlossenheit bewiesen.
    Es war die Regierung von Gerhard Schröder und Joseph
    Fischer, die die Bundeswehr erstmals nach Afghanistan
    entsandte. Die Regierung von Angela Merkel und Frank-
    Walter Steinmeier hat diesen Einsatz fortgeführt. Heute
    bitte ich Sie für die amtierende Bundesregierung um Ihre
    Zustimmung zur Fortsetzung der Beteiligung der Bun-
    deswehr an dem NATO-geführten Einsatz in Afgha-
    nistan. Dieser Einsatz im Rahmen von ISAF dient vor
    allem dem Ziel, unsere eigene Sicherheit zu schützen.
    Afghanistan darf nie wieder Rückzugsort des Terrors
    werden. Wir sind aber auch dort, um unserer mitmensch-
    lichen Verpflichtung nachzukommen. Millionen Frauen
    und Männer setzen ihre Hoffnungen in uns.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    In den acht Jahren unseres Engagements in Afghanis-
    tan haben wir einiges erreicht. Wir haben dazu beigetra-
    gen, dass die Menschen in Afghanistan Zugang zu Ärz-
    ten und Krankenhäusern haben wie seit Jahrzehnten
    nicht mehr. Wir haben dazu beigetragen, dass neue
    Schulen gebaut worden sind. Heute können in Afghanis-
    tan 7 Millionen Kinder regelmäßig unterrichtet werden,
    fünfmal mehr als zu Zeiten der Schreckensherrschaft der
    Taliban.

    Mit Wassertanks, Saatgut und Bewässerungsprojek-
    ten haben wir dazu beigetragen, dass über 250 000 Haus-
    halte in Nordafghanistan die Chance haben, in der Land-
    wirtschaft eine Lebensperspektive zu finden. Nicht
    zuletzt haben die Soldatinnen und Soldaten der Bundes-
    wehr einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Lan-
    des geleistet. Das sieht auch die übergroße Mehrheit der
    afghanischen Bevölkerung so.

    Meine Damen und Herren, eine ehrliche Bestandsauf-
    nahme ergibt aber eine gemischte Bilanz unserer bisheri-
    gen Anstrengungen. Im letzten Jahr hat sich die Sicher-
    heitslage erneut verschlechtert. Afghanistan versorgt
    noch immer rund 90 Prozent des Weltmarktes mit
    Opium. Längst nicht alles in Afghanistan ist heute so,
    wie wir es uns vor acht Jahren erhofft hatten. Deshalb
    hat Frank-Walter Steinmeier recht, wenn er sagt, ein ein-
    faches Weiter-so werde nicht reichen, um Afghanistan
    dauerhaft zu stabilisieren. Diese Bundesregierung hat
    deshalb von Beginn an für einen Neuanfang in Afgha-

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    (C (D istan gearbeitet. Das ist keine Kritik an denen, die vor ns Verantwortung für das deutsche Engagement getraen haben. Es ist die notwendige Konsequenz aus den ehren der letzten Jahre. Die Londoner Konferenz ist ein Neuanfang. Fast 0 Staaten haben in London gemeinsam mit der Regieung von Präsident Karzai einen Strategiewechsel bechlossen. er besondere Erfolg von London liegt in der gegenseiigen Verpflichtung Afghanistans auf der einen und der nternationalen Gemeinschaft auf der anderen Seite. Für ondon hat die afghanische Regierung erstmals ganz onkret und überprüfbar dargelegt, wie sie ihre Ziele bessere Regierungsführung, Rechtstaatlichkeit, Koruptionsbekämpfung und Reduzierung des Drogenanaus – erreichen will. Im Gegenzug hat sich die internaionale Gemeinschaft verpflichtet, ihre Anstrengungen u erhöhen, damit die Afghanen ihre selbstgesteckten iele auch in einem überschaubaren Zeitraum erreichen önnen. Dazu werden wir den Wiederaufbau Afghanisans verstärken, die Wirtschaft beleben und die innere ussöhnung voranbringen. Wir waren uns in London auerdem einig, dass wir den Aufbau selbsttragender Siherheitsstrukturen rascher vorantreiben müssen, um uns ine realistische Abzugsperspektive zu erarbeiten. Damit gilt auch international, was wir uns für unser eutsches Engagement vorgenommen haben: Wir wollen ie Übergabe der Verantwortung in Verantwortung. Ein infaches Weiter-so ist keine Alternative. Ein einfaches eggehen und Wegsehen ist es auch nicht. Meine Damen und Herren, jetzt kommt es darauf an, ie Beschlüsse von London in die Tat umzusetzen. Den eutschen Beitrag hierfür hat die Bundeskanzlerin vor wei Wochen vor diesem Hohen Haus vorgestellt. fghanistan braucht die innere Aussöhnung. Das ist zuächst Aufgabe der Afghanen selbst. Die internationale emeinschaft unterstützt sie mit einem Reintegrations onds. Deutschland hat während der Konferenz in Ausicht gestellt, in diesen Fonds jährlich bis zu 0 Millionen Euro einzuzahlen. Es geht darum, diejenigen anzusprechen, deren Geolgschaft die Macht der Taliban und der Terroristen erst usmacht. Wir wollen die Mitläufer von dem harten teroristischen und fundamentalistischen Kern trennen. iese Mitläufer sind junge Männer ohne Perspektive, ie meist weder lesen noch schreiben können, die für ein aar Dollar bereit sind, zur Waffe zu greifen. Diesen enschen wollen wir friedliche Alternativen des Brotererbs in ihren Dörfern eröffnen. Das Programm ist also m Kern ein Ausbildungsund Beschäftigungspaket. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Zuruf von der LINKEN)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Bei der Umsetzung dieses Programms und der Ver-
    endung der entsprechenden Gelder werden die afgha-
    ische Regierung und die internationale Staatengemein-
    chaft eng zusammenwirken. Noch in diesem Frühjahr






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Guido Westerwelle
    wird eine Konferenz in Kabul über das weitere Vorgehen
    beschließen.

    Die Bundesregierung wird ihre Anstrengungen für
    den wirtschaftlichen und sozialen Aufbau im Norden
    verstärken und hat sich dafür konkrete, nachprüfbare
    Ziele gesetzt:

    Wir werden die Programme zur ländlichen Entwick-
    lung ausweiten, damit bis 2013 3 Millionen Afghanin-
    nen und Afghanen Arbeit und Einkommen haben.

    Wir werden unsere Anstrengungen für die Gesund-
    heitsversorgung erheblich ausweiten. In allen vier Pro-
    vinzen, die im deutschen Verantwortungsbereich liegen,
    werden wir Krankenhäuser aufbauen und besser ausstat-
    ten.

    Wir werden die Verkehrsinfrastruktur verbessern und
    so die Basis für wirtschaftliches Wachstum und mehr Si-
    cherheit legen. Zusätzliche 700 Kilometer ganzjährig
    nutzbare Straßen sollen ländliche Gebiete erschließen
    und sie mit den Städten und Märkten ihrer Distrikte ver-
    binden.

    Wir werden mehr Lehrerinnen und Lehrer ausbilden
    und Schulen bauen, damit weitere 500 000 Kinder unter-
    richtet werden. Mittlerweile sind ein Drittel der Schul-
    kinder Mädchen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Insgesamt will die Bundesregierung die zivilen Mittel
    für Afghanistan verdoppeln. Ausdrücklich danke ich
    Bundesminister Niebel, der sich für den zivilen Aufbau
    besonders engagiert.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lachen bei Abgeordneten der LINKEN)


    Selbsttragende Sicherheitsstrukturen sind die
    Voraussetzung für eine Abzugsperspektive für unsere
    Soldatinnen und Soldaten. Darum tun wir in Zukunft
    deutlich mehr für die Ausbildung afghanischer Sicher-
    heitskräfte.

    Zwischen Afghanen und internationaler Gemein-
    schaft ist eine Zielgröße von 300 000 afghanischen
    Sicherheitskräften vereinbart. Dies ist nötig, damit Präsi-
    dent Karzai sein Ziel erreichen kann, bis zum Jahr 2014
    die Verantwortung für die Sicherheit in Afghanistan
    vollständig zu übernehmen.

    Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, in den kom-
    menden Jahren jährlich rund 5 000 afghanische Polizis-
    ten aus- und fortzubilden. Dafür wollen wir die Zahl un-
    serer Polizeitrainer auf insgesamt 260 erhöhen. Ich bin
    zuversichtlich, dass wir in Abstimmung mit den Bundes-
    ländern unser Ziel erreichen, diesen Aufwuchs schon bis
    Mitte des Jahres abzuschließen. Ausdrücklich danke ich
    Bundesminister de Maizière und den Bundesländern für
    diesen wichtigen Beitrag.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Deutschland wird den Schwerpunkt seines militäri-
    schen Engagements noch stärker auf die Ausbildung der

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    (C (D fghanischen Sicherheitskräfte legen. Dies erreichen wir or allem durch eine Umschichtung im bestehenden ontingent. Obwohl wir bereits heute 4 500 Soldatinnen nd Soldaten in Afghanistan haben, sind nur 280 mit der usbildung afghanischer Sicherheitskräfte betraut. Jetzt tocken wir das Mandat lediglich um 500 weitere Soldaen auf, vergrößern aber die Ausbildungsund Schutzomponente auf 1 400 Männer und Frauen. Ergänzend beantragt die Bundesregierung, eine fleible Reserve von 350 weiteren Soldaten zu schaffen. amit wollen wir sicherstellen, auch in Sondersituatioen angemessen reagieren zu können. Schon jetzt ist abehbar, dass während der Wahlen im September für eine orübergehende Zeit mehr Kräfte Sicherungsaufgaben bernehmen müssen. Auf diese Fälle wollen wir vorbeeitet sein. Das gebietet auch unsere Verantwortung geenüber den Frauen und Männern in Uniform. Einsätze ieser Reserve werden stets zeitlich befristet sein und rst nach Befassung des Auswärtigen Ausschusses und es Verteidigungsausschusses erfolgen. Diese Neumandatierung ist ein Teil des in London eschlossenen breiten politischen Ansatzes für eine bergabe der Verantwortung. Ich danke ausdrücklich undesverteidigungsminister zu Guttenberg für die ver rauensvolle Zusammenarbeit bei der Neufassung des andates. Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und ollegen, wer die Übergabe der Verantwortung in den ommenden Jahren schaffen will, der muss heute seine nstrengungen verstärken. Wir tun heute mehr, um uns ine klare Abzugsperspektive zu erarbeiten: Anfang ächsten Jahres wollen wir in Abstimmung mit der afhanischen Regierung und unseren internationalen Partern damit beginnen, regional die Sicherheitsverantworung an die Afghanen zu übergeben. Ende des Jahres 011 wollen wir so weit sein, unser eigenes Bundesehrkontingent reduzieren zu können. Im Jahr 2014 ollen wir Präsident Karzais Zielmarke erreichen, dass ie Afghanen die Verantwortung für ihre Sicherheit im anzen Land selbst übernehmen. as ist eine realistische Perspektive, auf die wir hinareiten wollen und werden. Aber es ist kein konkretes bzugsdatum. Ein solches zu nennen, wäre eine Ermutiung der Terroristen, also ein Fehler. Zu einer ehrlichen Bestandsaufnahme gehört auch, ie Realitäten in Afghanistan so zu benennen, wie sie ind. (Zuruf von der LINKEN: Jetzt wird es spannend!)


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    ie Bundesregierung hat sehr sorgfältig die Frage ge-
    rüft, wie die Lage im Norden Afghanistans zu bewerten
    st. Die Intensität der mit Waffengewalt ausgetragenen
    useinandersetzung mit Aufständischen und deren mili-






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Guido Westerwelle
    tärischer Organisation führt uns zu der Bewertung, die
    Einsatzsituation von ISAF auch im Norden Afghanistans
    als bewaffneten Konflikt im Sinne des humanitären Völ-
    kerrechts zu qualifizieren. Ob uns das politisch gefällt
    oder nicht, so ist die Lage. Ob wir es so nennen oder
    nicht, so ist die Lage. Die Lage beim Namen zu nennen,
    sind wir all denen schuldig, die sich vor Ort den Gefah-
    ren aussetzen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Diese rechtliche Qualifizierung der objektiven Ein-
    satzsituation von ISAF hat Konsequenzen für die Hand-
    lungsbefugnisse der Soldaten, für die Befehlsgebung
    und für die Beurteilung des Verhaltens von Soldaten in
    strafrechtlicher Hinsicht. Sie hat keine Auswirkungen
    auf das Mandat, für das wir um Zustimmung bitten. Sie
    hat auch keine Auswirkungen auf den Einsatz unserer
    Polizisten. Unsere Polizisten wurden und werden aus-
    schließlich im Norden Afghanistans und ausschließlich
    zu Ausbildungszwecken eingesetzt. Für ihren Einsatz ist
    entscheidend, dass wir ihn angesichts der tatsächlichen
    Sicherheitslage verantworten können. Fürsorge hat
    höchste Priorität. Unsere Polizisten arbeiten nur dort, wo
    die Bundeswehr für Sicherheit eintritt. Darauf haben wir
    uns auch mit den Ländern einvernehmlich verständigt.

    Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und
    Kollegen, die Bundesregierung hat vor der Londoner
    Konferenz ein umfassendes Konzept für Afghanistan
    vorgelegt. Die Kernelemente unseres Konzepts finden
    sich in den Ergebnissen von London wieder. Wenn Sie
    unvoreingenommen prüfen, was wir in London erreicht
    haben, werden Sie vieles wiedererkennen, was auf Anre-
    gungen und kritische Fragen aus diesem Hohen Haus zu-
    rückgeht. Die enge Einbindung des Parlamentes ist mir
    sehr wichtig. Die Ergebnisse der Konferenz sind nicht
    nur ein Erfolg der Teilnehmerstaaten, sie sind gewiss
    nicht nur ein Erfolg der Bundesregierung; es handelt sich
    um einen Erfolg für alle, die in diesem Hause zur Neu-
    ausrichtung unseres Engagements beigetragen haben,
    aus allen Fraktionen. Es ist also auch Ihr Erfolg. Ich bitte
    Sie daher, dass Sie der Versuchung widerstehen, das
    Notwendige und Richtige zu unterlassen. Das wäre der
    Größe unserer Aufgabe und auch der Ernsthaftigkeit un-
    seres Engagements nicht angemessen.

    Lassen Sie mich zum Abschluss den mutigen Män-
    nern und Frauen danken, die in Afghanistan sich auch
    von hohen Risiken nicht schrecken lassen und mit gro-
    ßem Einsatz tätig sind. Den zivilen Aufbauhelfern, den
    Polizisten aus Bund und Ländern, den Mitarbeiterinnen
    und Mitarbeitern des Auswärtigen Amtes und den tapfe-
    ren Frauen und Männern der Bundeswehr gebührt unser
    aller Respekt.


    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ihnen und ihren Familien möchte ich von Herzen dan-
    ken. Sie verdienen das Vertrauen der Bundesregierung
    und des ganzen Bundestages. Ich bitte Sie daher um Zu-
    stimmung zum Antrag der Bundesregierung.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


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    (C (D Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort dem ollegen Dr. Frank-Walter Steinmeier für die SPD-Frakion. Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und erren! Auslandseinsätze der Bundeswehr waren hier m Parlament nie ein Selbstläufer, erst recht nicht der in fghanistan und erst recht nicht nach den Einsätzen am unduz-Fluss. Wir müssen verstehen, begreifen und rnst nehmen, dass sich die öffentliche Diskussion in eutschland zugespitzt hat, dass die Fragen kritischer erden – „Wie soll es in Afghanistan weitergehen?“ – nd dass sich die Politik ihrer Verantwortung nicht entiehen darf und stattdessen diese Fragen beantworten uss. Wenn wir junge Menschen in einen schwierigen Einatz wie den in Afghanistan schicken, dann müssen wir ns für solche Entscheidungen auch vor der deutschen ffentlichkeit rechtfertigen. Deshalb sage ich: Was wir n den letzten acht Jahren in Afghanistan geschafft haen, ist viel, aber es ist nicht genug. Das Hauptziel mag rreicht sein – Herr Westerwelle, da haben Sie recht –: fghanistan ist heute, jedenfalls nach meiner Bewer ung, kein sicherer Hafen mehr für internationalen Terroismus. Auch beim politischen und erst recht beim wirtchaftlichen Wiederaufbau des Landes sind wir durchaus orangekommen. Die Erfolge, die es zu verzeichnen gilt – Sie haben sie um Teil genannt –, sind aber alles andere als gesichert. anz im Gegenteil: Wenn die internationale Staatengeeinschaft sofort und kopflos aus Afghanistan herausge en würde, dann würde dieses schwierige Land – da bin ch mir wie viele in diesem Hohen Hause sicher – in kurer Zeit wieder im Bürgerkrieg versinken. Käme es so, ann würden wir hier nicht über das Ansehen von interationalen Organisationen der Staatengemeinschaft, eien es UNO, NATO oder andere, reden. Es geht hier icht um Gesichtswahrung – mir jedenfalls ging es nie arum –, sondern um die Menschen in Afghanistan. Ein ofortiger und kopfloser Abzug, wie ihn manche fordern, äre eine Katastrophe für diese Menschen. Auch das uss uns klar sein. (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

(Beifall bei der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Frank-Walter Steinmeier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ich weiß, dass viele in Deutschland am Sinn dieses
    insatzes zweifeln.


    (Zurufe von der LINKEN: Die Mehrheit!)


    ch habe erfahren, dass dieser Einsatz noch schwieriger
    st, als wir ihn uns 2001 vorgestellt haben. Aber gerade
    eshalb bin ich der Meinung, dass wir es uns nicht zu
    infach machen dürfen.

    Wir haben mit der Entscheidung 2001 und den Folge-
    ntscheidungen Verantwortung für uns selbst und vor al-
    en Dingen für Afghanistan übernommen. Wir haben Er-
    artungen geschaffen, und wir haben auch Fehler






    (A) )



    (B)


    Dr. Frank-Walter Steinmeier
    gemacht. Zu den Fehlern gehört nach meiner Meinung,
    dass wir mit Blick auf den politischen Wiederaufbau in
    Afghanistan die Ziele am Anfang vielleicht zu hoch ge-
    steckt haben. Sie kennen meinen Satz, dass wir nicht da-
    mit rechnen können, dass sich Afghanistan nach dem
    Muster einer Westminister-Demokratie entwickeln wird.

    Zu den Fehlern, die gemacht wurden, gehört aus mei-
    ner Sicht auch, dass wir uns am Anfang vielleicht nicht
    genügend auf Afghanistan konzentriert haben. Das gilt
    jedenfalls für einige, insbesondere für diejenigen, die
    alle Kräfte und ihre ganze Konzentration viel zu lange
    auf den Irak und die Suche nach politischen Lösungen
    im Irak konzentriert und Afghanistan immer nur als ein
    Sicherheitsproblem behandelt haben, das man mögli-
    cherweise mit Waffengewalt bekämpfen kann. Das war
    eine Unterschätzung der Probleme in Afghanistan und
    hat andere Verbündete, die mit einer anderen Philoso-
    phie an die Lösung dieser Probleme herangegangen sind,
    überfordert. Ja, es hat falsche Prioritäten gegeben. Es hat
    viel zu lange gedauert, bis wir andere davon überzeugt
    haben, dass wir dem zivilen Wiederaufbau und dem
    Schutz der Zivilbevölkerung in Afghanistan oberste
    Priorität einräumen müssen.

    Aus dieser Bilanz – zu der auch die Erfolge gehören,
    über die Herr Westerwelle eben berichtet hat – müssen
    wir die richtigen Konsequenzen ziehen. Die richtigen
    Konsequenzen ziehen, das heißt aus meiner Sicht, dass
    dies kein Einsatz für die Ewigkeit sein kann. Wir sind
    mittlerweile acht Jahre dort. Wir müssen auf der letzten
    Wegstrecke – ich würde sagen: im letzten Drittel unseres
    Einsatzes – versuchen, den Erfolg nachhaltig zu sichern.
    Das heißt, realistische Ziele setzen, mehr Engagement
    beim zivilen Aufbau und vor allen Dingen mehr Tempo.
    Außerdem brauchen wir aus meiner Sicht – wir reden
    heute nicht nur über dieses Mandat – eine klare Perspek-
    tive für die Beendigung unseres Einsatzes dort, jeden-
    falls des militärischen Teils. Das ist die Aufgabe der
    Stunde. Es ist nicht nur die Aufgabe der Regierung, son-
    dern auch des Parlaments, dafür zu sorgen, dass das
    funktioniert.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir Sozialdemokraten haben diesen Einsatz in Regie-
    rungsverantwortung beschlossen. Wir haben ihn mit un-
    terschiedlichen Koalitionspartnern mitgetragen. Wir ha-
    ben ihn über Jahre hinweg gestaltet, und wir stehen zu
    dieser Verantwortung. Weil wir dazu stehen, haben wir
    uns in die öffentliche Debatte eingemischt, auch aus der
    Opposition heraus. Wir haben mit der Bevölkerung dis-
    kutiert, wir haben öffentliche Debatten geführt, wir ha-
    ben Konferenzen veranstaltet, und wir haben uns mit
    Vorschlägen nicht zurückgehalten. Wenn ich das richtig
    bilanziere, dann hat sich die Bundesregierung lange zu-
    rückgehalten. Wenn ich richtig informiert bin, hat sie bis
    zwei Tage vor der Londoner Konferenz nichts geliefert.
    Das war fahrlässig.

    Die Bundesregierung hat – das zeigt das vorliegende
    Mandat – auf Vorarbeiten auch aus unserer Feder zu-
    rückgegriffen, indem sie Elemente unserer Vorschläge
    aufgegriffen hat. Das ist gut und richtig.

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    (C (D Lassen Sie mich einige unserer Forderungen nennen: Erstens. Wir haben die Regierung aufgefordert, die nstrengung beim zivilen Aufbau erheblich zu verstären. Wir haben eine Verdoppelung der Mittel für den ziilen Wiederaufbau gefordert. Die Bundesregierung hat ich diesen Vorschlag zu eigen gemacht. Das ist gut. Zweitens. Wir haben verlangt, die Ausbildung und die usstattung der afghanischen Sicherheitskräfte zu inten ivieren. Auch hier hat sich die Bundesregierung – wenn ch das richtig gelesen habe – in die richtige Richtung ewegt. Schon in der Großen Koalition haben wir uns arauf verständigt, insbesondere die Zahl der Polizeiausilder zu erhöhen. Herr de Maizière, Sie haben unsere olle Unterstützung, wenn Sie das in die richtige Richung entwickeln und zügig umsetzen. Wir begrüßen auch die Erhöhung der Zahl der Ausbiler für die afghanische Armee. Es ist richtig, dafür das ontingent der Bundeswehr in der gegebenen Größenrdnung entsprechend umzustrukturieren. Mir ist bei der ektüre des Mandates aufgefallen, dass nicht mehr die ede davon ist, das Kontingent um 2 500 Soldaten aufustocken, wie noch vor Weihnachten öffentlich diskuiert worden ist. In der Begründung des Mandats ist auch ein Plädoyer für zusätzliche Kampftruppen enthalten. Aber Herr Westerwelle, ich warne vor Tricks. Wenn ie versuchen, die im Mandat angemeldete Reserve für ine dauerhafte Erhöhung des Kontingents zu nutzen, ann gefährden Sie selbst die Zustimmung zum vorlieenden Mandat. Sie haben in der Unterrichtung gesagt auch die Bundeskanzlerin hat das ausgeführt –: Die eserve brauchen wir für vorübergehenden Bedarf, zum eispiel zum Kontingentwechsel, für zeitlich befristete, usätzliche Einsätze. Zu diesen Einsätzen soll es – ich etone das – nur nach Befassung des Verteidigungsauschusses und des Auswärtigen Ausschusses kommen. as Thema Reserve ist noch nicht durch. Unterschätzen ie das nicht. Sie haben in den Ausschüssen noch viel berzeugungsarbeit zu leisten. ie haben dort zu dokumentieren, dass Sie es mit dem, as ich eben referiert habe, ernst meinen. An dieser Stelle passt ein Satz zu Ihren Ausführungen n der Regierungserklärung, was die Qualifizierung nseres Einsatzes in Afghanistan angeht. Das steht icht im Mandat, sondern war nur Teil Ihrer Regierungsrklärung. Ich glaube, wir müssen uns gegenseitig nicht arüber belehren, wie die Lage in Afghanistan ist. Die nterschätzt hier im Hause niemand. Wir sind aber auch er Meinung, dass wir nicht durch Eigenbewertungen ur Eskalation der Lage in Afghanistan beitragen sollten. b die Lage in Afghanistan ein nichtinternationaler beaffneter Konflikt ist, das ist in der Tat – das bestreitet ier im Hause überhaupt niemand; ich jedenfalls nicht – ine Frage von großem rechtlichen Gewicht. Aber es iegt eben nicht in der Hand der Bundesregierung, einen olchen Konflikt festzustellen. )


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    (Andrea Nahles [SPD]: Jawohl!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Frank-Walter Steinmeier
    Herr Westerwelle, wenn ich Ausführungen, die aus
    dem Hause Ihres Kollegen zu Guttenberg stammen,
    zitieren darf: Er hat auf die Frage des Kollegen Arnold
    geantwortet:

    Ob in Nordafghanistan ein nichtinternationaler be-
    waffneter Konflikt anzunehmen ist, steht nicht in
    der Entscheidungskompetenz der Bundesregierung.

    Ich nehme an, das ist nach wie vor die Auffassung der
    Bundesregierung. Ich nehme an, dass Sie sich bei dieser
    Frage nicht schon wieder korrigieren wollen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Zurück zum Mandat. Das dritte unverzichtbare Ele-
    ment ist aus meiner Sicht: Wir müssen jetzt beginnen,
    nach und nach Teile der Nordregion in afghanische
    Hände zu übergeben. Teile des Nordens sind nach wie
    vor ruhig und stabil. Dort können und müssen aus mei-
    ner Sicht die Afghanen jetzt selbst für Sicherheit sorgen.
    Ich selbst habe schon vor einem halben Jahr – das wis-
    sen Sie – im Zehn-Punkte-Papier dafür plädiert, solche
    Regionen in afghanische Hände zu übergeben. Es hat ein
    bisschen gedauert, aber es ist gut, dass diese Position
    jetzt auch im Papier der Bundesregierung eingenommen
    wird.

    Wir brauchen viertens – jetzt kommen wir zu den we-
    sentlichen Dingen – eine klare Perspektive für den Be-
    ginn des Rückzugs aus Afghanistan.


    (Beifall bei der SPD)


    Präsident Obama – Sie wissen das – will seine Truppen
    ab 2011 reduzieren. Die SPD will den Rückzug der Bun-
    deswehr ebenfalls 2011 beginnen lassen. Ich habe fest-
    gestellt, dass die Bundesregierung diesen Vorschlag in
    ihr Konzept, in den Mandatsentwurf übernommen hat.
    Das ist gut. Wir werden Sie beim Wort nehmen. Der
    nächste Mandatsentwurf der Bundesregierung wird die
    Übergabe der Verantwortung in den Teilregionen ebenso
    wie die ersten Schritte eines beginnenden Rückzugs ab
    2011 definieren und beschreiben müssen. Das wird in
    dem nächsten Mandat konkret enthalten sein müssen.

    Wir gehen in der SPD einen Schritt weiter. Wir sind
    fünftens der Meinung: Wenn die internationale Staaten-
    gemeinschaft erstens, wie gerade in London geschehen,
    einen verbindlichen Zeitplan und Obergrenzen für Ar-
    mee und Polizei festschreibt und die für die Ausbildung
    notwendigen Kräfte bereitgestellt werden, wenn zwei-
    tens die Übergabe der Sicherheitsverantwortung in
    afghanische Hände tatsächlich beginnt und wenn drittens
    Herr Karzai es sich selbst zum Ziel setzt, innerhalb der
    nächsten fünf Jahre die Sicherheitsverantwortung in die
    eigene Hand zu nehmen, dann ist es in der Tat Zeit, nicht
    nur über den Beginn des Rückzugs zu reden, sondern
    auch das Ende unseres Einsatzes in Afghanistan in den
    Blick zu nehmen.

    Sie wissen, aus Sicht der SPD sollte das in dem Zeit-
    raum zwischen 2013 und 2015 stattfinden. Entgegen
    manchen Behauptungen, Herr Westerwelle, ist das natür-
    lich kein willkürlich gewählter Zeitraum. Dieser Zeit-
    raum orientiert sich an den Zielen der internationalen

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    (C (D taatengemeinschaft, und er orientiert sich an den selbstesetzten Zielen der afghanischen Führung. Sie selbst aben diese Ziele für Afghanistan gerade noch einmal estätigt. Deshalb sage ich Ihnen: Das ist keineswegs willkürich, sondern wir haben dieses Zeitfenster für den bzug, diesen Korridor gewählt, weil wir das in vieler ei Hinsicht für sinnvoll und richtig halten. Wir setzen ns selbst, aber vor allen Dingen die afghanische Fühung unter Druck. Wir verhindern, dass unter den ATO-Partnern, unter den in Afghanistan engagierten taaten, ein Wettlauf um frühestmögliche Zeitpunkte für en Abzug einsetzt. Wir leisten auch einen Beitrag dazu unterschätzen Sie das nicht –, dass die Akzeptanz für en Einsatz nicht nur bei uns, sondern auch bei anderen uropäischen Nachbarstaaten erhalten bleibt. Wir alle waren auf der Münchner Sicherheitskonfeenz. Ich habe dort mit vielen meiner ehemaligen, Ihren eutigen Kollegen, Herr Westerwelle, gesprochen. Wenn ch nicht ganz falsch liege, dann gibt es in vielen euroäischen Staaten durchaus einen dankbaren Blick darauf, ass wir in Deutschland die Abzugsperspektive 2014/ 015 in die öffentliche Diskussion gebracht haben. Denn iese wird jetzt nach und nach auch in den anderen Mitliedstaaten in Europa übernommen. Wir haben registriert, dass Sie die Abzugsperspektive 014 in den Blick genommen haben, allerdings nur in er Formulierung: Wir wollen die afghanische Regieung bei der Erreichung dieses Ziels unterstützen. Konreter wollten Sie nicht werden. Aber wenn ich jetzt einal die anfängliche – entweder echte oder gespielte – mpörung darüber, dass wir einen Abzugskorridor überaupt in die Diskussion gebracht haben, mit den jetzigen rklärungen vergleiche, dann bin ich mir sicher, dass Sie ich auch in diesem Punkte nach und nach unseren Posiionen annähern werden. Präsident Obama hat Afghanistan endlich den richtien Stellenwert eingeräumt. Die afghanische Regierung at sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Offenbar spürt man uch in Afghanistan, dass man nicht bis zum Sankt-Nimerleins-Tag auf die Anwesenheit ausländischer Streit räfte angewiesen sein kann. Ich bin mir sicher: Auch in en anderen NATO-Staaten wird die Entschlossenheit achsen, jetzt den Perspektivenwechsel zu schaffen und ie Vorbereitung für eine Beendigung unseres militärichen Einsatzes in Afghanistan zu treffen, natürlich icht ohne Verantwortung und natürlich nicht mit dem isiko, dass dort alles wieder zusammenbricht. Ich bin der Meinung: Wir müssen dieses Momentum ür Afghanistan, für die Menschen dort, aber auch mit lick auf die Sicherheit unserer Soldatinnen und Solda en in Afghanistan nutzen. Sie haben nicht nur unseren ank verdient, sondern auch unsere ganze Unterstüt ung. Das will auch ich gerne für die SPD-Fraktion saen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der SPD)







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