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ID1702015900

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 2
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/20 BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Lasten der Krise gerecht verteilen, Spekulationen eindämmen – Internationale Finanztransaktion- steuer einführen (Drucksache 17/527) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Dr. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanztransaktionsteuer international vorantreiben und national einführen (Drucksache 17/518) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1737 C 1739 B 1741 D 1743 C 1744 C 1746 A 1747 B 1748 C 1750 A 1751 A 1751 D 1757 B 1757 C 1757 C 1759 B 1761 D Deutscher B Stenografisch 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Stabilisierung der Finanzlage der Sozialversicherungssysteme und zur Einführung eines Sonderprogramms mit Maßnahmen für Milchviehhalter sowie zur Änderung anderer Gesetze (Sozialversicherungs-Stabilisierungsge- setz – SozVersStabG) (Drucksache 17/507) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Versi- cherte in der Krise schützen – Finanz- situation der gesetzlichen Krankenver- sicherung und der Bundesagentur für Arbeit entschärfen (Drucksache 17/495) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär D D P T a b 1737 A 1737 B Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 1752 D 1753 D undestag er Bericht ung 9. Januar 2010 t : r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . agesordnungspunkt 19: ) Antrag der Abgeordneten Nicolette Kressl, Joachim Poß, Ingrid Arndt-Brauer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Maßnahmenbündel gegen Spe- kulationen auf den Finanzmärkten und ungerechtfertigte Banker-Boni (Drucksache 17/526) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Carsten Sieling, Nicolette Kressl, Joachim Poß, 1754 C 1755 A 1755 B 1756 C 1757 A Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . 1764 A 1765 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Vermögensteuer als Millionärsteuer wieder erheben (Drucksache 17/453) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Jerzy Montag, Kai Gehring, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Arti- kel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/88) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines … Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/254) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Cornelia Möhring, Matthias W. Birkwald, weiteren Abgeord- neten und der Fraktion DIE LINKE einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Än- derung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/472) . . . . . . . . . . . . . . . . . V D C M C M D D V D Z A B d B c F S D U K J D J D D S R N A L A A 1766 A 1767 D 1768 D 1770 A 1771 C 1773 B 1774 A 1774 C 1778 B 1778 D 1780 A 1780 C 1780 D 1783 B 1783 C 1784 B 1786 C 1788 A 1789 D 1791 A 1791 B 1791 B olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 2: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einstieg in ie Kopfpauschale – Weniger Netto vom rutto für die Beitragszahler der gesetzli- hen Krankenversicherung . . . . . . . . . . . . . ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ens Ackermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . teffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . udolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1791 C 1792 C 1794 A 1795 A 1796 A 1797 A 1797 B 1797 C 1798 C 1800 A 1800 B 1800 D 1800 D 1802 A 1803 A 1804 B 1805 C 1806 D 1808 A 1809 B 1810 B 1811 B 1812 C 1814 A 1815 C 1817 A 1818 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1737 (A) ) (B) ) 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1817 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-Kopp, Gudrun FDP 29.01.2010 sammlung des Europarates * Koenigs, Thomas BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 29.01.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Bätzing, Sabine SPD 29.01.2010 Barnett, Doris SPD 29.01.2010* Bögel, Claudia FDP 29.01.2010 Brüderle, Rainer FDP 29.01.2010 Buchholz, Christine DIE LINKE 29.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 29.01.2010 Ernstberger, Petra SPD 29.01.2010 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 29.01.2010 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.01.2010* Fritz, Erich G. CDU/CSU 29.01.2010* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Gerster, Martin SPD 29.01.2010 Glos, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 29.01.2010 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 29.01.2010 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Hübinger, Anette CDU/CSU 29.01.2010* Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 29.01.2010* Klöckner, Julia CDU/CSU 29.01.2010 K L L L D L D D M N N P S S D S D S T T W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ossendey, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 afontaine, Oskar DIE LINKE 29.01.2010 azar, Monika BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 enkert, Ralph DIE LINKE 29.01.2010 r. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 29.01.2010 indemann, Lars FDP 29.01.2010 r. Lotter, Erwin FDP 29.01.2010 r. de Maizière, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 alczak, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 ešković, Wolfgang DIE LINKE 29.01.2010 oll, Michaela CDU/CSU 29.01.2010 flug, Johannes SPD 29.01.2010 chäfer (Bochum), Axel SPD 29.01.2010 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.01.2010 chuster, Marina FDP 29.01.2010* r. Schwanholz, Martin SPD 29.01.2010 tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 empel, Frank DIE LINKE 29.01.2010 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 erner, Katrin DIE LINKE 29.01.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 29.01.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1818 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- teilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 632 01 – Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz – bis zur Höhe von 12,61 Millio- nen Euro – Drucksachen 17/416, 17/503 Nr. 1.4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Absatz 2 des Unterhaltsvorschussgesetzes – bis zur Höhe von 17 Millionen Euro – Drucksachen 17/417, 17/503 Nr. 1.5 – - 91, 1 0, T 7980 20. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dietrich Monstadt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Kolleginnen und Kolle-

    gen! Sehr geehrte Damen und Herren! Uns allen dürfte
    klar sein, dass unsere demografisch alternde Gesell-
    schaft einen wachsenden Bedarf an Gesundheitsleistun-
    gen haben wird. Gleichzeitig gibt es einen medizinisch-
    technischen Fortschritt, den wir begrüßen und für alle
    wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Hellmut Königshaus [FDP])


    Beides führt zu wachsenden Kosten.

    Zur Bewältigung dieser Herausforderung haben wir
    nur wenige Optionen. Wenn wir die Leistungen nicht
    kürzen oder gar streichen wollen, müssen wir die Ein-
    nahmesituation der gesetzlichen Krankenkassen verbes-
    sern. Niemand sollte die Illusion schüren, wir könnten

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    (C (D essere medizinische Leistungen vermehrt in Anspruch ehmen, ohne dass die Kosten steigen. Ich darf den Hintergrund der heutigen Debatte noch inmal in Erinnerung rufen: Nach Medienberichten wird eschätzt, dass auf 7 Millionen der 70 Millionen gesetzch Versicherten, also auf 10 Prozent, ein Zusatzbeitrag ukommt. Andere Krankenkassen teilen dagegen mit, ass sie keine Zusatzbeiträge erheben wollen. Vier Kasen wollen sogar Prämien zurückerstatten. Wir konnten in den letzten Tagen dauernd hören, dass ie SPD Zusatzbeiträge jetzt prinzipiell und kategorisch blehnt. Die Gesundheitsministerin, unter der diese Reelung in der letzten Legislaturperiode beschlossen urde, heißt bekanntlich Ulla Schmidt. Ich habe hier ein chreiben von Frau Schmidt aus der letzten Legislatureriode, das an die Mitglieder der Fraktionen der CDU/ SU und der SPD im Deutschen Bundestag gerichtet ar. Einigen Kolleginnen und Kollegen der SPD könnte s ja noch bekannt sein. Unter der Überschrift „Mehr Wettbewerb durch Effiienz und Transparenz“ beschrieb Frau Schmidt darin ie Vorzüge der Konzeption, die heute Gegenstand dieer Debatte ist. Ich zitiere: Jeder Versicherte kann künftig besser erkennen, ob seine Krankenkasse wirtschaftlich arbeitet oder nicht. Kommt eine Krankenkasse mit den ihr zugewiesenen Mitteln nicht aus, muss sie Effizienzreserven erschließen; reicht auch dies nicht aus, kann sie direkt von ihren Mitgliedern einen Zusatzbeitrag erheben. (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Hören Sie genau hin, Herr Lauterbach!)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    rau Schmidt schrieb weiter:

    Gut wirtschaftende Krankenkassen können an ihre
    Mitglieder Prämien auszahlen. Dies setzt ein trans-
    parenteres und wirksameres Preissignal als die ge-
    genwärtigen, nur in Prozentpunkten benennbaren
    Unterschiede zwischen den verschiedenen Bei-
    tragssätzen der Krankenkassen, die vielfach bei den
    Versicherten unbekannt sind.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Hört! Hört! – Ulrike Flach [FDP]: Das hat Frau Reimann auch nicht gelesen!)


    em ist nichts hinzuzufügen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Herr Kollege Dr. Lauterbach, um Ihren entscheiden-
    en Diskussionsbeitrag in der Talkshow am Mittwoch-
    bend anzusprechen: Damit, dass wir Ihnen das vorhal-
    n, verstecken wir uns nicht hinter Frau Schmidt. Um-
    ekehrt wird vielmehr ein Schuh daraus: Sie versuchen,
    u verstecken, dass vor drei Jahren 187 SPD-Abgeord-
    ete in namentlicher Abstimmung genau dieser Rege-
    ng mit Ja zugestimmt haben.


    (Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Aha! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Lesen Sie das einmal nach!)







    (A) )



    (B) )


    Dietrich Monstadt
    Das sind im Übrigen 41 Abgeordnete mehr, als Ihre heu-
    tige Fraktion stark ist, wenn ich mir die Bemerkung er-
    lauben darf.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Heinz Lanfermann [FDP]: Deshalb sind es auch weniger geworden! – Gegenruf des Abg. Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Wir kommen zurück!)


    Vielleicht sollten Sie auch Ihre stellvertretende SPD-
    Vorsitzende hiervon in Kenntnis setzen, damit Frau
    Schwesig die jetzige Bundesregierung nicht länger ver-
    antwortlich macht.

    Herr Dr. Lauterbach, in der letzten gesundheitspoliti-
    schen Debatte am 17. Dezember 2009 haben Sie kon-
    krete Vorschläge der SPD angekündigt. Frau Bender,
    die, so glaube ich, heute nicht hier ist, hat damals mit
    Zwischenrufen dazu aufgefordert, dass Sie diese SPD-
    Vorschläge in Form eines Antrages vorlegen.


    (Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Nächste Woche! – Lachen bei der CDU/CSU und der FDP)


    – Warten wir einmal ab, ob sie nächste Woche vorliegen,
    Herr Kollege.


    (Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Sie sind in den Gremien!)


    Herr Kollege, gestatten Sie mir gleichwohl die An-
    merkung: Wenn die Bürgerinnen und Bürger so großes
    Vertrauen in die konkreten Vorstellungen der SPD hät-
    ten, dann hätten sie die SPD mit einer größeren Zahl an
    Mandaten in diesen Bundestag geschickt. – So viel dazu.

    Meine Damen und Herren, von anderer Qualität als
    die angekündigten Vorschläge der SPD sind die von den
    Grünen im Dezember vorgelegten Eckpunkte, wenn ich
    auch die meisten nicht teile. Erstens sind sie konkret,
    zweitens wollen die Grünen ausdrücklich am morbidi-
    tätsorientierten Risikostrukturausgleich festhalten, den
    die CDU-geführte Koalition eingeführt hat, und drittens
    wollen die Grünen alle Einkommensarten unter Berück-
    sichtigung von Freigrenzen und des Ehegattensplittings
    in den Solidarausgleich einbeziehen. Übersetzt bedeutet
    dies: Gleichsetzung mit der Einkommensermittlung durch
    die Finanzverwaltung.


    (Ulrike Flach [FDP]: So ist es!)


    Ich sage: Dann doch bitte gleich ein Sozialausgleich
    über Steuermittel!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Im Koalitionsvertrag haben wir die Richtung festge-
    legt: Es soll langfristig eine Entkopplung der Gesund-
    heitskosten von den Arbeitskosten geben. Die einzelnen
    Schritte wird die Regierungskommission erarbeiten. So
    lange sollten wir den Arbeitsergebnissen der Regie-
    rungskommission nicht vorgreifen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


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    (C (D Herr Kollege Monstadt, ich gratuliere Ihnen im Na en des ganzen Hauses zu Ihrer ersten Rede im Deutchen Bundestag. Das Wort hat der Kollege Steffen-Claudio Lemme on der SPD-Fraktion. Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bun esminister Dr. Rösler! Sehr geehrte Frau Staatssekretän Widmann-Mauz! Meine lieben Kolleginnen und Kolgen! Im aktuellen Spiegel ist zu lesen, dass Herr r. Rösler die Gesundheitsreform plant. Ich meine, das t eine Operation am offenen Herzen. Er sagt von sich elbst – das hat ihm wohl sein letzter Chef attestiert –, er ei nie ein guter Chirurg gewesen, aber er sei immer der röhlichste. Insofern scheint das Motto dieser Gesundeitsreform zu lauten: „Lachen macht gesund“. Aber das icht bei weitem nicht. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sagt Eckart von Hirschhausen auch! – Zuruf von der FDP: Wir nähern uns dem Karneval!)


Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

(Beifall)


(Beifall bei der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Steffen-Claudio Lemme


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Die neue Bundesregierung ist fast auf den Tag genau
    rei Monate im Amt. Angetreten mit markigen Wahlver-
    prechen, sind die schwarz-gelben Eheleute allerspätes-
    ns diese Woche auf dem harten Boden der Realität ge-
    ndet. Die öffentliche Schelte für ihre Politik reißt
    denfalls nicht ab.

    Mit der Berufung von Christian Weber vom PKV-
    erband und der Demontage von Peter Sawicki ist diese
    egierung im Begriff, die gesundheitliche Absicherung
    on 70 Millionen Bürgerinnen und Bürgern der privaten
    ersicherungswirtschaft zu überantworten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ulrike Flach [FDP]: Irgendwann glauben Sie das selbst!)


    leichzeitig signalisiert sie den Kostentreibern im Sys-
    m, insbesondere der Pharmaindustrie, dass sie zumin-
    est in dieser Legislaturperiode vonseiten der Regierung
    eine Gefährdung ihrer Profite zu erwarten hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Sie lesen wohl nie Zeitungen!)


    Doch, doch.

    Nahezu anderthalb Monate ist es nun her, dass der
    chätzerkreis beim Bundesversicherungsamt Berech-
    ungen vorgelegt hat, wonach im Gesundheitsfonds mit
    inem 4-Milliarden-Euro-Loch zu rechnen ist. Das sind
    echs Wochen, in denen von Bundesminister Rösler und






    (A) )



    (B) )


    Steffen-Claudio Lemme
    seinem Stab rein gar nichts unternommen wurde, um das
    drohende Defizit abzuwenden.


    (Ulrike Flach [FDP]: Bei Ihnen sind es elf Jahre!)


    – Bei mir nicht.

    In der Konsequenz führen dieses wochenlange Still-
    halten und Ignorieren der Realitäten des Bundesminis-
    ters nun zu Zusatzbeiträgen. Ich behaupte schlicht, Herr
    Dr. Rösler fährt hier eine Art Tabula-rasa-Strategie.


    (Ulrike Flach [FDP]: Sie glauben es nicht selbst!)


    Er denkt wohl, er hält sich so lange Augen und Ohren
    zu, bis er die solidarische Krankenversicherung gegen
    die Wand gefahren hat.


    (Hellmut Königshaus [FDP]: Kommen denn noch Inhalte?)


    Im Nachgang muss er dann nur noch mit der Abrissbirne
    ran und gibt dem Solidarsystem den Rest. Die Sache ist
    klar: Sein Vorgehen hat Methode.


    (Beifall bei der SPD)


    Das umlagefinanzierte Gesundheitssystem mit der
    Solidarität der Versicherten untereinander sowie der pa-
    ritätischen Beitragsaufbringung von Arbeitnehmern und
    Arbeitgebern ist eine historische Errungenschaft und
    Tradition, um die uns andere Länder beneiden.


    (Heinz Lanfermann [FDP]: Die paritätische Beitragsbemessung hatten Sie selbst schon aufgegeben! Immer schön bei der Wahrheit bleiben!)


    Lassen Sie uns dieses System zu einer solidarischen Bür-
    gerversicherung weiterentwickeln. Schüren Sie mit der
    Kopfpauschale nicht die gesellschaftliche Spaltung!

    Ich fordere insbesondere die Kolleginnen und Kolle-
    gen der Unionsfraktion auf, sich ihrer Verantwortung für
    die Bürgerinnen und Bürger als konservative Volkspartei
    zu erinnern. Ich sehe mich gezwungen, Ihnen die gemein-
    samen Werte der sozialen – ich betone: der sozialen –
    Marktwirtschaft erneut ins Gedächtnis zu rufen, wonach
    auch nach § 1 SGB V die Krankenversicherung eine So-
    lidargemeinschaft ist.


    (Stefan Müller [Erlangen] [CDU/CSU]: Bei der sozialen Marktwirtschaft brauchen wir Ihre Nachhilfe bestimmt nicht!)


    Erinnern Sie sich bitte schnell, bevor Sie und Ihr Ko-
    alitionspartner einen schweren Fehler begehen! Zeigen
    Sie Vernunft und Einsicht!

    Was ich mich seit Tagen bezüglich der Kritik an der
    Bundesregierung frage, ist Folgendes: Wenn man so sehr
    und aus allen Richtungen unter Feuer genommen wird,
    gibt einem das nicht zu denken?


    (Heinz Lanfermann [FDP]: Ja, dann muss man den Brandstifter suchen!)


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    (C (D icher, Herr Rösler ist jung, folgt wie auch immer gearten Idealen und ist voller Tatendrang. Aber sollten die en stets so eloquent auftretenden Minister die zahlreihen Stimmen aus der Gesellschaft nicht wenigstens ein isschen beeindruckt haben, twa die Kritik der Sozialund Wohlfahrtsverbände, jeer Organisationen, die diejenigen Menschen bei der Beältigung ihres Alltags unterstützen, die von den finan iellen Auswirkungen Ihrer Politik betroffen wären? (Zuruf von der FDP: Wissen Sie, was die über Ihre Politik gesagt haben?)


    (Zuruf von der FDP: Viel Feind, viel Ehr’!)


    ie Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Ulrike
    ascher, hat die Pläne gegenüber der Frankfurter Rund-

    chau als unsozial bezeichnet. Der Bundesgeschäftsfüh-
    r der Volkssolidarität, Bernd Niederland, hat erklärt:
    usatzbeiträge sind Ausdruck einer verfehlten Politik,
    ie die Gesundheitskosten einseitig auf die Versicherten
    erlagert.


    (Ulrike Flach [FDP]: Das ist ja der Punkt! Deshalb sind Sie abgewählt worden!)