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ID1702015100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/20 BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Lasten der Krise gerecht verteilen, Spekulationen eindämmen – Internationale Finanztransaktion- steuer einführen (Drucksache 17/527) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Dr. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanztransaktionsteuer international vorantreiben und national einführen (Drucksache 17/518) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1737 C 1739 B 1741 D 1743 C 1744 C 1746 A 1747 B 1748 C 1750 A 1751 A 1751 D 1757 B 1757 C 1757 C 1759 B 1761 D Deutscher B Stenografisch 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Stabilisierung der Finanzlage der Sozialversicherungssysteme und zur Einführung eines Sonderprogramms mit Maßnahmen für Milchviehhalter sowie zur Änderung anderer Gesetze (Sozialversicherungs-Stabilisierungsge- setz – SozVersStabG) (Drucksache 17/507) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Versi- cherte in der Krise schützen – Finanz- situation der gesetzlichen Krankenver- sicherung und der Bundesagentur für Arbeit entschärfen (Drucksache 17/495) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär D D P T a b 1737 A 1737 B Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 1752 D 1753 D undestag er Bericht ung 9. Januar 2010 t : r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . agesordnungspunkt 19: ) Antrag der Abgeordneten Nicolette Kressl, Joachim Poß, Ingrid Arndt-Brauer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Maßnahmenbündel gegen Spe- kulationen auf den Finanzmärkten und ungerechtfertigte Banker-Boni (Drucksache 17/526) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Carsten Sieling, Nicolette Kressl, Joachim Poß, 1754 C 1755 A 1755 B 1756 C 1757 A Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . 1764 A 1765 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Vermögensteuer als Millionärsteuer wieder erheben (Drucksache 17/453) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Jerzy Montag, Kai Gehring, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Arti- kel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/88) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines … Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/254) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Cornelia Möhring, Matthias W. Birkwald, weiteren Abgeord- neten und der Fraktion DIE LINKE einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Än- derung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/472) . . . . . . . . . . . . . . . . . V D C M C M D D V D Z A B d B c F S D U K J D J D D S R N A L A A 1766 A 1767 D 1768 D 1770 A 1771 C 1773 B 1774 A 1774 C 1778 B 1778 D 1780 A 1780 C 1780 D 1783 B 1783 C 1784 B 1786 C 1788 A 1789 D 1791 A 1791 B 1791 B olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 2: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einstieg in ie Kopfpauschale – Weniger Netto vom rutto für die Beitragszahler der gesetzli- hen Krankenversicherung . . . . . . . . . . . . . ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ens Ackermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . teffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . udolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1791 C 1792 C 1794 A 1795 A 1796 A 1797 A 1797 B 1797 C 1798 C 1800 A 1800 B 1800 D 1800 D 1802 A 1803 A 1804 B 1805 C 1806 D 1808 A 1809 B 1810 B 1811 B 1812 C 1814 A 1815 C 1817 A 1818 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1737 (A) ) (B) ) 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1817 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-Kopp, Gudrun FDP 29.01.2010 sammlung des Europarates * Koenigs, Thomas BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 29.01.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Bätzing, Sabine SPD 29.01.2010 Barnett, Doris SPD 29.01.2010* Bögel, Claudia FDP 29.01.2010 Brüderle, Rainer FDP 29.01.2010 Buchholz, Christine DIE LINKE 29.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 29.01.2010 Ernstberger, Petra SPD 29.01.2010 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 29.01.2010 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.01.2010* Fritz, Erich G. CDU/CSU 29.01.2010* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Gerster, Martin SPD 29.01.2010 Glos, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 29.01.2010 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 29.01.2010 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Hübinger, Anette CDU/CSU 29.01.2010* Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 29.01.2010* Klöckner, Julia CDU/CSU 29.01.2010 K L L L D L D D M N N P S S D S D S T T W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ossendey, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 afontaine, Oskar DIE LINKE 29.01.2010 azar, Monika BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 enkert, Ralph DIE LINKE 29.01.2010 r. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 29.01.2010 indemann, Lars FDP 29.01.2010 r. Lotter, Erwin FDP 29.01.2010 r. de Maizière, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 alczak, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 ešković, Wolfgang DIE LINKE 29.01.2010 oll, Michaela CDU/CSU 29.01.2010 flug, Johannes SPD 29.01.2010 chäfer (Bochum), Axel SPD 29.01.2010 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.01.2010 chuster, Marina FDP 29.01.2010* r. Schwanholz, Martin SPD 29.01.2010 tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 empel, Frank DIE LINKE 29.01.2010 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 erner, Katrin DIE LINKE 29.01.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 29.01.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1818 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- teilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 632 01 – Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz – bis zur Höhe von 12,61 Millio- nen Euro – Drucksachen 17/416, 17/503 Nr. 1.4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Absatz 2 des Unterhaltsvorschussgesetzes – bis zur Höhe von 17 Millionen Euro – Drucksachen 17/417, 17/503 Nr. 1.5 – - 91, 1 0, T 7980 20. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jens Spahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ja,

    err Kuhn, Sie haben recht: Die Zusatzbeiträge waren
    olitisch gewollt. Wir als Union stehen auch zu dem,
    as wir beschlossen haben und machen uns nicht wie
    ie politisch vom Acker.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    err Lauterbach, es ist schlicht und ergreifend schlechter
    olitischer Stil, erst in der Großen Koalition etwas zu be-
    chließen und sich dann so zu äußern, wie Sie es in den
    tzten Tagen getan haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Man muss nicht mit allem inhaltlich übereinstimmen,
    as Frau Schmidt getan hat. Aber an einem sollten Sie

    ich ein Beispiel nehmen: Sie hat zwar vieles beschlos-
    en, was wir nicht wollten, aber sie hat immer zu dem
    estanden, was sie beschlossen hat. Das ist Ihnen leider
    ffensichtlich in Ihrem Oppositionschaos abhandenge-
    ommen. Das werden wir Ihnen nicht durchgehen las-
    en, Herr Kollege Lauterbach.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Ich bestreite ja nicht, was wir beschlossen haben!)


    Im Übrigen zeigen Sie in einem weiteren Bereich po-
    tische Demenz. Sie sagen immer, wir sollten sparen,
    eil die Ausgaben stiegen. In den beiden großen Berei-

    hen, in denen die Ausgaben steigen – bei den niederge-
    ssenen Ärzten und in den Krankenhäusern –, haben wir






    (A) )



    (B) )


    Jens Spahn
    gemeinsam in der Großen Koalition beschlossen, dass es
    zu Ausgabensteigerungen kommen soll, weil wir insbe-
    sondere für die hausärztliche Versorgung etwa in Ost-
    deutschland sowie für die Pflegesituation in Kranken-
    häusern, wo es zu Missständen gekommen ist, das nötige
    Geld zur Verfügung stellen wollten.


    (Beifall der Abg. Stefanie Vogelsang [CDU/ CSU])


    Wenn Sie sich jetzt hier hinstellen und sagen, dass wir
    sparen sollen, dann sagen Sie auch, wo zum Beispiel bei
    der hausärztlichen Versorgung oder beim Krankenhaus-
    personal gespart werden soll. Überschriften alleine las-
    sen wir Ihnen nicht durchgehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Apotheker!)


    Wir haben die lohnunabhängige Finanzierung einge-
    führt, weil wir die Arbeitskosten entlasten wollten.


    (Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Bei Schlecker!)


    Herr Kuhn, im Übrigen war das einmal die Argumenta-
    tionslinie von Rot-Grün. Als Sie die Erhöhung um
    0,9 Prozentpunkte den Arbeitnehmerinnen und Arbeit-
    nehmern allein aufgebürdet haben, war die Argumenta-
    tionslogik von SPD und Grünen – als Opposition haben
    wir damals mitgemacht –: Wir wollen die Arbeitskosten
    in Deutschland entlasten, um im Wettbewerb mit ande-
    ren Ländern Arbeitsplätze dauerhaft in diesem Land zu
    sichern. Auch an diesem Punkt machen Sie sich langsam
    aber sicher vom Acker, Herr Lauterbach.


    (Heinz Lanfermann [FDP]: Der macht sich lächerlich!)


    Sie sollten Ihre Argumentationslogik auch vor dem Hin-
    tergrund des Themas „Arbeitsplätze in Deutschland“
    noch einmal überdenken.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Natürlich enthält der Zusatzbeitrag, so, wie er heute
    angelegt ist, bereits Elemente des sozialen Ausgleichs.
    Es gibt eine 1-Prozent-Überforderungsklausel


    (Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Die Sie nicht wollten!)


    – insofern passt die Brutto-Netto-Debatte nicht so rich-
    tig –, bei der das Gesamteinkommen und nicht nur das
    lohnabhängige Einkommen berücksichtigt wird.


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Genau! Das ist richtig!)


    Das ist das Entscheidende. Es gibt viele Menschen mit
    kleinem Einkommen, die abhängig beschäftigt sind, die
    aber aus anderen Bereichen zusätzliche Einnahmen er-
    zielen, die bis jetzt gar nicht berücksichtigt werden. Bei
    dieser Überforderungsklausel werden sie aber berück-
    sichtigt.

    Sie haben die 8 Euro angesprochen. Früher gab es
    Beitragssatzunterschiede zwischen den Krankenkassen.
    Der Beitragssatz betrug bei der einen Kasse 13 Prozent
    und zum Beispiel hier in Berlin 16,7 Prozent. 8 Euro ent-

    s
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    (C (D prechen bei 1 000 Euro Einkommen einem Unterschied on 13,8 Prozent zu 14,6 Prozent Beitragssatz zu früher Zeit. Das waren Unterschiede, die als ganz normal ingenommen wurden. Man sollte jetzt nicht so tun, als ei ein Beitragssatzunterschied der Untergang des bendlandes. Vor zwei oder drei Jahren haben Sie sol he Unterschiede zwischen den Kassen nicht so kritiiert, wie Sie es hier gerade getan haben. Das Problem liegt darin – dieses Problems sollten wir ns in dieser Koalition annehmen –, dass der Beitrag bei er 1-Prozent-Überforderungsklausel einfach nur geappt wird, das Geld, das dadurch nicht fließt, den Kasen aber tatsächlich fehlt. Deswegen wollen wir die Zuatzbeiträge so weiterentwickeln, (Dr. Karl Lauterbach [SPD]: Also mehr Zusatzbeiträge!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ass es zu einem Sozialausgleich aus Steuermitteln
    ommt. Dann sind tatsächlich alle an der Finanzierung
    eteiligt. Vor allem aber – das ist wichtig – kommt so bei
    en Kassen das entsprechende Geld an.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich glaube ja nicht, dass Sie das realisieren!)


    Wenn Sie wie vorhin die Dinge aufzählen, müssen Sie
    uch darauf hinweisen, dass bis jetzt erst wenige von den
    twa 170 Kassen insgesamt einen Zusatzbeitrag nehmen.
    0 Kassen in Deutschland – darunter auch sehr große
    assen – haben schon angekündigt, in nächster Zukunft,
    diesem Jahr, keinen Zusatzbeitrag nehmen zu müssen.
    ier Kassen haben sogar schon angekündigt, in diesem

    ahr Prämien an ihre Versicherten ausschütten zu wollen.
    ir haben für Transparenz im Versicherungsmarkt ge-

    orgt. Die Zusatzbeiträge in Euro machen jetzt jedem
    en Unterschied deutlich, und jeder kann selbst entschei-
    en, ob ihm das Preis-Leistungs-Verhältnis der jeweili-
    en Kasse gefällt oder nicht. Wenn nicht, dann kann man
    echseln. Genau das wollen wir im Wettbewerb der
    assen untereinander möglich machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Lieber Herr Kollege Lauterbach, machen Sie sich
    eine Sorgen über unsere Ergebnisse bei den Wahlen in
    ordrhein-Westfalen oder woanders. Im Unterschied zu
    nen haben wir im vergangenen Jahr vor der Bundes-
    gswahl gesagt, was wir anschließend tun wollen. Wun-
    ern Sie sich nicht, wenn wir das jetzt tun, und wundern
    ie sich vor allem nicht, wenn wir es in dieser christlich-
    beralen Koalition frohen Mutes tun.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat die Kollegin Dr. Carola Reimann von

er SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)







(A) )



(B) )


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Carola Reimann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Liebe Kolleginnen und Kollegen von den Koali-
    tionsfraktionen, ich verstehe ja, dass Sie sich in einer un-
    angenehmen Situation befinden.


    (Stefanie Vogelsang [CDU/CSU]: Wir doch nicht! – Heinz Lanfermann [FDP]: Sie können doch nicht gleich mit so einer Unterstellung beginnen, Frau Kollegin!)


    In nur wenigen Wochen haben Sie sich mit einer bislang
    beispiellosen Klientelpolitik dermaßen in eine Sackgasse
    manövriert, dass Sie es inzwischen mit einer ganz brei-
    ten Front der Kritik, nicht nur hier im Haus, zu tun ha-
    ben. Selbst diejenigen, die wohlwollend gestimmt wa-
    ren, können nur noch mit dem Kopf schütteln: erst die
    Klientelgeschenke für die Ärzte, für die private Kran-
    kenversicherung, für die Pharmalobby im Koalitionsver-
    trag – die kann man sich übrigens sparen, Herr Spahn –,
    dann die Berufung eines hochrangigen PKV-Vertreters
    an die Ministeriumsspitze und zuletzt die unrühmliche
    Rolle bei der Absetzung des pharmakritischen IQWiG-
    Chefs Sawicki.

    Jetzt holt Sie auch noch die gesundheitspolitische
    Realität ein.


    (Ulrike Flach [FDP]: Also, das ist politische Demenz!)


    Am Montag dieser Woche haben die ersten Kassen
    Zusatzbeiträge angekündigt.


    (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Haben Sie eben nicht zugehört?)


    Was machen Sie? Sie zeigen mit den Fingern auf die an-
    deren: auf die Kassen und noch lieber auf die SPD.


    (Ulrike Flach [FDP]: Das ist auch richtig!)


    Um es gleich vorwegzunehmen: Die SPD stiehlt sich
    nicht aus der Verantwortung.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Ulrike Flach [FDP]: Haben Sie das Herrn Lauterbach auch schon gesagt?)


    Wir waren es, die die Gesundheitspolitik der letzten
    Jahre gestaltet haben, und natürlich haben wir nicht im-
    mer alles richtig gemacht. Darunter war vieles, das
    Kompromissen mit der Union geschuldet war. Nichts
    von dem, was beschlossen wurde, ist in Stein gemeißelt.
    Es ist doch selbstverständlich, dass sich eine Partei, die
    vom Wähler in die Opposition geschickt wurde, pro-
    grammatisch weiterentwickelt und an manchen Stellen
    Korrekturen vornimmt.


    (Ulrike Flach [FDP]: So nennt man das heute?)


    Wir nehmen die Botschaften, die uns unsere Wählerin-
    nen und Wähler im letzten Jahr mitgegeben haben, ernst.
    Es wäre gut, wenn auch Sie das täten; dann sähe Ihre Po-
    litik anders aus.

    Kolleginnen und Kollegen von der CDU/CSU und
    der FDP, auch wenn es für uns und die 70 Millionen ge-

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    (C (D etzlich Versicherten unerfreulich ist: Schwarz-Gelb hat ie Verantwortung in der Gesundheitspolitik. Die Währ haben Sie in die Verantwortung gewählt. Sie können ich jetzt nicht davonstehlen. (Ulrike Flach [FDP]: Das tun wir auch nicht! – Heinz Lanfermann [FDP]: Wir sind doch alle da!)


    enn Sie jetzt andere für Ihre eigenen Versäumnisse
    erantwortlich machen, machen Sie es sich zu leicht. Sie
    n in den letzten Tagen gerade so, als sei der Zusatzbei-
    ag von der SPD erfunden worden.


    (Zurufe von der FDP: Ja!)


    as ist grober Unfug, und das wissen Sie alle.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Ulrike Flach [FDP]: Was war denn mit Ulla Schmidt? – Heinz Lanfermann [FDP]: Sie kennen Ihr eigenes Gesetz nicht mehr!)


    ies war die Bedingung für die Zustimmung der Union
    um verbesserten Risikostrukturausgleich, krankheits-
    rientiert, und zu weiteren wichtigen Strukturreformen.
    ußerdem war es die SPD – das ist auch schon ange-
    lungen –, die darauf bestanden hat, dass es eine Über-
    rderungsklausel gibt, dass bei 1 Prozent des Einkom-
    ens Schluss ist. Wäre es allein nach der CDU/CSU

    egangen – Kollege Spahn hat es angekündigt –, hätten
    ir schon jetzt Zusatzbeiträge in ganz anderen Dimen-

    ionen. Für uns Sozialdemokraten war immer klar, dass
    s Aufgabe der Regierung ist, alle gesetzgeberischen
    ittel zu nutzen, um die Erhebung von Zusatzbeiträgen

    u vermeiden, beispielsweise auch durch Einsparungen
    Pharmabereich.


    (Ulrike Flach [FDP]: Das haben Sie nicht getan!)


    Ich sage hier in aller Deutlichkeit: Wäre die SPD
    och an der Regierung, hätte sie dieser Entwicklung
    icht tatenlos zugesehen, sondern Maßnahmen ergriffen,
    ie die Zusatzbeiträge auf breiter Front verhindern.


    (Beifall bei der SPD – Ulrike Flach [FDP]: Das haben Sie bisher aber gut verborgen!)


    enau das hat Minister Rösler versäumt. Das haben Sie
    ich selbst zuzuschreiben und niemand anderem, Herr

    inister. Dass Sie sich jetzt aber auch noch hinstellen
    nd scheinheilig die kleine Kopfpauschale beklagen, ob-
    ohl Sie selbst eine große einführen wollen, das schlägt
    em Fass den Boden aus.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    r Ziel ist es doch, dass die Wohlsituierten künftig ge-
    auso viel zahlen wie all diejenigen, die den Euro zwei-
    al umdrehen müssen. Das ist ungerecht und unsozial.


    (Ulrike Flach [FDP]: Aber das haben Sie doch erfunden!)


    er Sozialausgleich, den Sie angeblich einführen wol-
    n, wird das Problem nicht beheben. In Wahrheit ist er






    (A) )



    (B) )


    Dr. Carola Reimann
    nichts anderes als ein sozialpolitisches Feigenblatt, das
    Ihre Pläne zur Umverteilung von unten nach oben ka-
    schieren soll.


    (Ulrike Flach [FDP]: Oh Gott!)


    Denn Sie wissen genauso gut wie ich – Sie sind Haus-
    hälterin –, dass Ihnen dafür schlicht das Geld fehlt.


    (Ulrike Flach [FDP]: Im Gegensatz zu Ihnen weiß ich, was kommt!)


    Sie müssen allein 60 Milliarden Euro einsparen, um die
    Schuldenbremse einzuhalten. Woher sollen dann 25 bis
    35 Milliarden Euro für einen Sozialausgleich kommen?


    (Heinz Lanfermann [FDP]: Das sind doch Fantasiezahlen von Herrn Lauterbach! Die haben keinerlei Bestand! – Widerspruch des Abg. Dr. Karl Lauterbach [SPD])


    Das passt vorne und hinten nicht zusammen: „Das ist
    blanke Illusion.“ Das sind nicht meine Worte, sondern
    die Worte Ihres Regierungspartners Horst Seehofer, der
    das Ganze heute Morgen so bezeichnet hat.


    (Beifall bei der SPD)


    Kolleginnen und Kollegen, fast 100 Tage ist Minister
    Rösler nun im Amt. Wir alle kennen das ungeschriebene
    Gesetz, dass demjenigen, der ein Amt übernimmt, eine
    Schonfrist zusteht.


    (Jens Ackermann [FDP]: Das wäre schön gewesen!)


    Schonfrist bedeutet aber nicht Schlummerphase. Es
    reicht nicht, ein paar schön vorgetragene, aber im Kern
    substanzlose Reden zu halten und ansonsten alles andere
    laufen zu lassen, alle Weckrufe und Alarme zu ignorie-
    ren. Ich sage nur: Ergebnisse des Schätzerkreises.

    Das Gesundheitssystem wartet nicht, bis die Bundes-
    regierung beschließt, mit dem Regieren zu beginnen. Die
    Zusatzbeiträge sind der beste Beweis: 100 Tage Rösler
    heißt für Millionen von gesetzlich Versicherten fast
    100 Euro mehr im Jahr für ihre Krankenversicherung.
    Ein guter Start sieht anders aus.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ulrike Flach [FDP]: 100 Tage nach Ulla Schmidt!)