Rede:
ID1702004800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 11
    1. \n: 3
    2. Für: 1
    3. die: 1
    4. FDP-Fraktion: 1
    5. hat: 1
    6. nun: 1
    7. der: 1
    8. Kollege: 1
    9. Frankchäffler: 1
    10. das: 1
    11. Wort.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/20 BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Lasten der Krise gerecht verteilen, Spekulationen eindämmen – Internationale Finanztransaktion- steuer einführen (Drucksache 17/527) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Dr. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanztransaktionsteuer international vorantreiben und national einführen (Drucksache 17/518) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1737 C 1739 B 1741 D 1743 C 1744 C 1746 A 1747 B 1748 C 1750 A 1751 A 1751 D 1757 B 1757 C 1757 C 1759 B 1761 D Deutscher B Stenografisch 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Stabilisierung der Finanzlage der Sozialversicherungssysteme und zur Einführung eines Sonderprogramms mit Maßnahmen für Milchviehhalter sowie zur Änderung anderer Gesetze (Sozialversicherungs-Stabilisierungsge- setz – SozVersStabG) (Drucksache 17/507) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Versi- cherte in der Krise schützen – Finanz- situation der gesetzlichen Krankenver- sicherung und der Bundesagentur für Arbeit entschärfen (Drucksache 17/495) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär D D P T a b 1737 A 1737 B Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 1752 D 1753 D undestag er Bericht ung 9. Januar 2010 t : r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . agesordnungspunkt 19: ) Antrag der Abgeordneten Nicolette Kressl, Joachim Poß, Ingrid Arndt-Brauer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Maßnahmenbündel gegen Spe- kulationen auf den Finanzmärkten und ungerechtfertigte Banker-Boni (Drucksache 17/526) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Carsten Sieling, Nicolette Kressl, Joachim Poß, 1754 C 1755 A 1755 B 1756 C 1757 A Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . 1764 A 1765 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Vermögensteuer als Millionärsteuer wieder erheben (Drucksache 17/453) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Jerzy Montag, Kai Gehring, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Arti- kel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/88) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines … Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/254) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Cornelia Möhring, Matthias W. Birkwald, weiteren Abgeord- neten und der Fraktion DIE LINKE einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Än- derung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/472) . . . . . . . . . . . . . . . . . V D C M C M D D V D Z A B d B c F S D U K J D J D D S R N A L A A 1766 A 1767 D 1768 D 1770 A 1771 C 1773 B 1774 A 1774 C 1778 B 1778 D 1780 A 1780 C 1780 D 1783 B 1783 C 1784 B 1786 C 1788 A 1789 D 1791 A 1791 B 1791 B olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 2: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einstieg in ie Kopfpauschale – Weniger Netto vom rutto für die Beitragszahler der gesetzli- hen Krankenversicherung . . . . . . . . . . . . . ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ens Ackermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . teffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . udolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1791 C 1792 C 1794 A 1795 A 1796 A 1797 A 1797 B 1797 C 1798 C 1800 A 1800 B 1800 D 1800 D 1802 A 1803 A 1804 B 1805 C 1806 D 1808 A 1809 B 1810 B 1811 B 1812 C 1814 A 1815 C 1817 A 1818 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1737 (A) ) (B) ) 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1817 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-Kopp, Gudrun FDP 29.01.2010 sammlung des Europarates * Koenigs, Thomas BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 29.01.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Bätzing, Sabine SPD 29.01.2010 Barnett, Doris SPD 29.01.2010* Bögel, Claudia FDP 29.01.2010 Brüderle, Rainer FDP 29.01.2010 Buchholz, Christine DIE LINKE 29.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 29.01.2010 Ernstberger, Petra SPD 29.01.2010 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 29.01.2010 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.01.2010* Fritz, Erich G. CDU/CSU 29.01.2010* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Gerster, Martin SPD 29.01.2010 Glos, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 29.01.2010 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 29.01.2010 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Hübinger, Anette CDU/CSU 29.01.2010* Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 29.01.2010* Klöckner, Julia CDU/CSU 29.01.2010 K L L L D L D D M N N P S S D S D S T T W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ossendey, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 afontaine, Oskar DIE LINKE 29.01.2010 azar, Monika BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 enkert, Ralph DIE LINKE 29.01.2010 r. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 29.01.2010 indemann, Lars FDP 29.01.2010 r. Lotter, Erwin FDP 29.01.2010 r. de Maizière, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 alczak, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 ešković, Wolfgang DIE LINKE 29.01.2010 oll, Michaela CDU/CSU 29.01.2010 flug, Johannes SPD 29.01.2010 chäfer (Bochum), Axel SPD 29.01.2010 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.01.2010 chuster, Marina FDP 29.01.2010* r. Schwanholz, Martin SPD 29.01.2010 tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 empel, Frank DIE LINKE 29.01.2010 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 erner, Katrin DIE LINKE 29.01.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 29.01.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1818 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- teilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 632 01 – Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz – bis zur Höhe von 12,61 Millio- nen Euro – Drucksachen 17/416, 17/503 Nr. 1.4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Absatz 2 des Unterhaltsvorschussgesetzes – bis zur Höhe von 17 Millionen Euro – Drucksachen 17/417, 17/503 Nr. 1.5 – - 91, 1 0, T 7980 20. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Axel Troost


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    ur Diskussion stehen zwei Anträge zur Finanztrans-
    ktionsteuer.


    (Zuruf von der FDP: Das hatten wir doch schon in der letzten Sitzungswoche!)


    as ist in der Tat nicht alles, worum es geht. Aber es
    andelt sich zumindest um eine ganz konkrete Maß-
    ahme. Wer die zwei Anträge der SPD und der Linken
    u dieser Steuer genau liest, wird eine sehr große Über-
    instimmung feststellen, und das ist auch gut so.


    (Beifall bei der LINKEN)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Axel Troost
    Wir Linken begrüßen insbesondere die Analyse, die
    sich die SPD in ihrem Antrag zu eigen gemacht hat. Ich
    möchte kurz zitieren:

    Die Ursachen der Krise liegen in weltweit liberali-
    sierter Regulierung und Aufsicht als Ergebnis einer
    marktradikalen Ideologie, bei der es nur um die
    Maximierung von Profit, Kapitalrenditen und
    höchstmögliche Boni ging und die die ursprünglich
    dienende Funktion von Finanzmärkten und deren
    Funktionen für das Gemeinwohl oft vollständig
    ignorierte.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Machen Sie jetzt eine Vorlesung?)


    Sehr wohl, das ist das, was die Linke hier in den letzten
    Jahren immer gesagt hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir sind froh, dass sich bei der SPD diese Erkenntnis
    jetzt auch durchgesetzt hat,


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Wenn auch erst in der Opposition!)


    und wir hoffen, dass die Politik jetzt auch entsprechend
    ausfallen wird, wenn auch erst in der Opposition.

    In unserem Antrag fordern wir die Bundesregierung
    zu Folgendem auf. Erstens: Die Bundesregierung soll
    sich in internationalen Organisationen wie UNO und In-
    ternationalem Währungsfonds, in einzelnen Staatengrup-
    pen wie G 20 und OECD und in der Europäischen Union
    nachdrücklich für die Einführung der Finanztrans-
    aktionsteuer einsetzen.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: In der UNO? – Zuruf von der FDP: NATO!)


    Zweitens: Über den Fortgang dieser Verhandlungen
    soll die Bundesregierung das Parlament und die Öffent-
    lichkeit regelmäßig informieren.

    Drittens: Während diese Verhandlungen laufen, soll
    die Bundesregierung parallel einen Gesetzentwurf zur
    Einführung einer Finanztransaktionsteuer in Deutsch-
    land vorlegen.


    (Frank Schäffler [FDP]: Eine Arbeitsplatzvernichtungsteuer!)


    Wenn die Verhandlungen sich dann in die Länge ziehen,
    sollen wir gemeinsam, Bundesregierung und Bundestag,
    unsere Glaubwürdigkeit dadurch unter Beweis stellen,
    dass die Finanztransaktionsteuer mit einem niedrigeren
    Steuersatz im Alleingang bereits eingeführt wird.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir wissen, es kommen immer wieder zahlreiche Ge-
    genargumente; auf zwei davon will ich eingehen: Ers-
    tens wird vorgebracht, eine solche Steuer treffe Unschul-
    dige und die kleinen Leute. Wenn man sich das in
    unserem Antrag genau ansieht, so ist zu erkennen, dass
    wir davon ausgehen, dass bei einem nationalen Allein-
    gang ein Steuersatz von 0,01 Prozent umgesetzt wird. Im

    M
    k

    D
    v
    n
    w
    1
    c
    1


    V
    w


    u
    s
    th

    g
    G
    e
    s
    E

    z
    L
    b
    in
    b
    w
    C
    d
    B

    m
    g
    m
    P
    d
    p
    e

    c
    w
    d
    B

    (C (D aximum ist ein Steuersatz von 0,1 Prozent in der Disussion. Das bedeutete, dass Sparerinnen und Sparer, die ein epot mit Aktien oder festverzinslichen Wertpapieren on zum Beispiel 10 000 Euro anlegen, einmalig mit eiem Euro bzw. im Höchstfall mit zehn Euro belastet ürden. Bei 100 000 Euro wären es zehn Euro oder 00 Euro. Wenn man das mit den Bankgebühren für solhe Depots vergleicht, die in der Größenordnung von 000 bis 2 000 Euro bei 100 000 Euro liegen – – (Frank Schäffler [FDP]: Die Rechnung müssen Sie mir mal zeigen!)


    Das ist doch ganz einfach. Das sind 1 bis 2 Prozent des
    olumens, und das ist das, was an Bankgebühr verlangt
    ird.


    (Frank Schäffler [FDP]: Und wenn jemand regelmäßig spart?)


    Nein, das ist einmalig; beim Erwerb wird dies fällig,
    nd unabhängig davon, ob ich jeden Monat 100 Euro
    pare oder einmal 10 000 Euro, ergibt die Summe ma-
    ematisch immer das Gleiche, Herr Kollege.

    Zweitens wird immer wieder gesagt, das gehe nur
    lobal. Das war sicherlich früher ein weit verbreitetes
    egenargument. Heute ist es aus unserer Sicht nur noch

    ine ignorante Schutzbehauptung, denn es gibt inzwi-
    chen viele Untersuchungen, die die Einführung auf EU-
    bene für machbar und für funktional halten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Hinzu kommt, dass sich weltweit Regierungen positiv
    ur Finanztransaktionsteuer äußern, gerade auch von
    ändern mit großen Finanzzentren, zum Beispiel Groß-
    ritannien. Ich appelliere daher an alle in diesem Haus,
    sbesondere an diejenigen, die immer wieder sagen, wir

    rauchten eine weltweite Finanztransaktionsteuer – ich
    ende mich also insbesondere an die Kollegen in der
    DU –, die gegenwärtige Gunst der Stunde zu nutzen,
    ass der Premierminister Großbritanniens, Gordon
    rown, sich im Augenblick so weit hervorgewagt hat.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Da möchte ich gern einmal den Prüfbericht sehen!)


    Wir halten es für sinnvoll, auch ins deutsche Parla-
    ent einen entsprechenden Vorratsbeschluss einzubrin-

    en, wie ihn das belgische und das französische Parla-
    ent gefasst haben. Nur zur Information: Das belgische
    arlament hat am 1. Juli 2004 ein Gesetz beschlossen, in
    em sich Belgien mit einem Vorratsbeschluss selbst ver-
    flichtet, eine Tobinsteuer einzuführen, sobald die EU
    inen entsprechenden Beschluss fasst.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Eine Tobinsteuer, das ist wieder etwas anderes!)


    Die französische Nationalversammlung hat das Glei-
    he bereits im Herbst 2001 gemacht. Beide Staaten – das
    ar die damalige Diskussion – haben jetzt schon entwe-
    er eine Besteuerung auch von Börsenumsätzen wie in
    elgien oder aber wie in Frankreich einen Präsidenten






    (A) )



    (B) )


    Dr. Axel Troost
    Sarkozy, der sich ganz eindeutig für die Einführung der
    Finanztransaktionsteuer einsetzt.


    (Frank Schäffler [FDP]: Klar, so pleite wie der ist! – Heiterkeit bei der FDP)


    Die G 20 haben in Pittsburgh den Internationalen
    Währungsfonds beauftragt, nach Möglichkeiten zu su-
    chen, wie der Finanzsektor stärker zur Finanzierung der
    Krisenkosten herangezogen werden kann. Das ist aus
    unserer Sicht eine etwas salomonische Umschreibung
    der Tatsache, dass geprüft werden soll, ob eine Einfüh-
    rung einer solchen Finanztransaktionsteuer möglich ist
    und wie sie entsprechend umgesetzt werden könnte. Wir
    glauben, dass die gegenwärtige Situation dafür reif ist,
    eine solche Steuer wirklich national und international
    einzuführen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Bitte denken Sie daran: Es geht nicht darum, der SPD,
    der Linken oder den Grünen einen Gefallen zu tun. Es
    geht um sinnvolle Regulierung. Es geht um dringend be-
    nötigte Staatseinnahmen. Es geht um nachholende Ge-
    rechtigkeit, nämlich die Beteiligung der bisherigen Pro-
    fiteure des Finanzmarktkapitalismus an den Kosten der
    größten Finanz- und Wirtschaftskrise seit 1930.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn Sie sich für eine solche Finanztransaktionsteuer
    entscheiden, tun Sie uns allen einen Gefallen, denn un-
    sere traurigen Staatsfinanzen können Einnahmen gut ge-
    brauchen. Wir gehen davon aus, dass selbst bei einem
    minimalen Steuersatz von 0,01 Prozent – ich sage es
    noch einmal – insgesamt jährliche Mehreinnahmen in
    der Größenordnung von 15 bis 18 Milliarden Euro ent-
    stehen.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Was ist mit der Lenkungswirkung?)


    Dabei ist zum Teil ein Rückgang bis zu 80 Prozent, zum
    Beispiel im Bereich der Derivate, unterstellt. Das ist
    auch gut so, denn es geht eben nicht nur um die Einnah-
    men, sondern auch um eine Entschleunigung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es darf bei diesen Einnahmen aus unserer Sicht nicht
    nur um die Bedürfnisse des Inlandes gehen. Wir schla-
    gen deswegen vor, die Mehreinnahmen zur Hälfte für
    den sozial-ökologischen Umbau zu verwenden und die
    andere Hälfte für Umwelt- und Klimaschutz sowie für
    die Finanzierung von Entwicklung und Armutsbekämp-
    fung in Ländern des Südens.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deshalb unser dringender Appell: Werden Sie Ihrer
    Verantwortung in dieser besonderen Konstellation ge-
    recht und nutzen Sie die Chance, einen internationalen
    Prozess nicht nur anzustoßen, sondern ihn auch mitzuge-
    stalten. Denken Sie bitte auch daran, dass sich über
    65 000 Bürgerinnen und Bürger in einer Petition für die
    Einsetzung der Finanztransaktionsteuer ausgesprochen
    haben,

    d
    n
    a
    a
    c

    b
    d
    Ic
    ri
    g
    k

    A
    w
    d
    d


    im

    W
    s
    d

    D
    d

    u
    v
    n
    D
    F
    w
    c
    w
    S

    S

    (C (D (Frank Schäffler [FDP]: Das sind Ihre Parteimitglieder!)


    ass viele gewerkschaftliche und kirchliche Organisatio-
    en, Hilfswerke, Nichtregierungsorganisationen und
    uch Attac die Bundesregierung in einem offenen Brief
    ufgefordert haben, entsprechende Aktivitäten zu entwi-
    keln.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wenn man sich mit Vertretern der Finanzbranche ein
    isschen unterhält, dann weiß man auch, dass diese mit
    er Einführung einer solchen Steuer durchaus rechnen.
    h habe vor zwei Tagen ein Gespräch mit einer Vertrete-
    n der Deutschen Börse geführt, die schon davon aus-
    eht, dass diese Diskussion ganz konkret auf sie zu-
    ommt.

    Viele von uns waren gestern beim parlamentarischen
    bend des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes,
    o Herr Haasis genau diese Frage angesprochen und
    eutlich gemacht hat: Wenn man Maßnahmen ergreift, um
    ie Finanzwirtschaft an diesen Kosten zu beteiligen – –


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Genaues Zitat: Das wäre der geringste von den negativen Punkten!)


    Herr Dautzenberg, Sie sagen immer wieder, Sie wollen
    Prinzip die Finanzindustrie an den Kosten beteiligen.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Richtig!)


    enn die Einführung dieser Steuer die geringste der
    chlimmen Maßnahmen ist, dann lassen Sie uns diese
    och ergreifen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Aber differenzierter!)


    ie Alternative ist, dass Sie gar nichts machen. Das ist
    och der Punkt.

    Deswegen der dringende Appell an die Kolleginnen
    nd Kollegen von der CDU: Befreien Sie sich endlich
    on dem Blockadegriff der FDP, die jede Art von Maß-
    ahme auf diesem Gebiet verhindern will. Es kann auf
    auer nicht sein, dass der Schwanz, in diesem Fall die
    DP, mit dem Hund – das ist der Rest des Parlaments –
    ackelt und sagt: Wir wollen die Einführung einer sol-

    hen Steuer nicht. Angesichts der letzten Umfrage
    ürde ich sagen: Der Schwanz ist inzwischen ein kleiner
    tummelschwanz geworden.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die FDP-Fraktion hat nun der Kollege Frank

chäffler das Wort.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)







(A) )



(B) )


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Frank Schäffler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Wenn man die Debatte verfolgt, die jetzt zum
    wiederholten Male hier im Parlament stattfindet – in der
    nächsten Sitzungswoche wird sie übrigens noch einmal
    geführt –,


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Ja, nächste Sitzungswoche wieder!)


    dann erkennt man: Sie beschäftigen sich viel mit den
    Wirkungen der Finanzkrise, aber mit den Ursachen be-
    schäftigen Sie sich, ehrlich gesagt, viel zu wenig. Wir
    tun das.


    (Zuruf von der SPD: Da sind wir mal gespannt!)


    Die Justizministerin hat angekündigt, ein neues Insol-
    venzrecht, insbesondere für den Bankenbereich, vorzule-
    gen, um letztendlich dem Ordnungsrahmen in Europa
    und vor allem in unserer sozialen Marktwirtschaft wie-
    der Geltung zu verschaffen. Das heißt, derjenige, der Ri-
    siken eingeht, hat nicht nur die Früchte zu ernten, son-
    dern, wenn es schiefgeht, im Zweifel auch zu haften.
    Das ist die andere Seite der sozialen Marktwirtschaft.
    Wir werden dafür eintreten, dass das in Deutschland
    wieder zusammengehört.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es gibt noch einen Bereich, mit dem wir uns beschäf-
    tigen werden. Die Bankenbranche muss für das, was sie
    bei HRE und WestLB verursacht hat


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Haben Sie die Commerzbank vergessen?)


    – die Commerzbank nehme ich gern hinzu –, wofür bis-
    her der Steuerzahler eintritt, im Rahmen eines Versiche-
    rungssystems geradestehen und dafür entsprechende
    Gebühren und Beiträge entrichten, sodass am Ende die-
    jenigen, die von den Rettungsaktionen profitiert haben,
    auch dafür bezahlen. Darüber müssen wir uns in den
    nächsten Wochen und Monaten unterhalten. Da ist ein
    Schnellschuss nicht möglich. Vielmehr müssen wir uns
    darüber Gedanken machen, inwieweit wir den SoFFin
    dahin gehend weiterentwickeln können.

    Entscheidend ist, dass Sie viel über die Symptome
    und zu wenig über die Ursachen der Krise sprechen.
    Die Ursache der Krise ist eine Kredit- und Geldschöp-
    fung aus dem Nichts. Um es einfacher zu sagen: Die Ur-
    sache der Krise ist das verstärkte Gelddrucken der No-
    tenbanken und hier vorneweg der amerikanischen Fed.


    (Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Das ist wirklich eine Frechheit! – Weitere Zurufe von der SPD)


    – Ich will das auch mit Zahlen belegen. Zwischen 1998
    und 2009 stieg das reale Bruttoinlandsprodukt in Ame-
    rika – in Europa war es ähnlich – um rund 20 Prozent.


    (Joachim Poß [SPD]: Die Ursache ist ein Weltschattenfinanzmarkt, den Sie immer wollten!)


    D
    2
    k
    g
    g

    k
    im
    n
    b
    d
    a

    N
    o
    u
    a

    k
    n
    ti
    v

    w

    S
    m
    H

    S
    P
    m

    e
    c

    w

    d
    ti
    d
    g
    u

    (C (D ie Geldmenge in Amerika ist im gleichen Zeitraum um 00 Prozent gestiegen. Das Kreditvolumen, das die Banen ausgereicht haben, ist in Amerika um 250 Prozent ewachsen. Im Euroraum sind die Zahlen, wie ich schon esagt habe, nahezu identisch. Die heutige Weltfinanzkrise ist eine Überschuldungsrise der Banken. Das Kernproblem besteht darin, dass heutigen Geldsystem Kredite geschaffen werden, die icht durch Ersparnisse gedeckt sind. Diese Politik des illigen Geldes hat die Voraussetzung dafür geschaffen, ass die Finanzwirtschaft sich von der Realwirtschaft bkoppeln konnte. owendig ist deshalb eine marktwirtschaftliche Geldrdnung, die gutes und werthaltiges Geld ermöglicht nd Kredite, die nicht durch Ersparnisse gedeckt sind, lso schlechtes Geld, verhindert. (Thomas Oppermann [SPD]: Und was machen Sie gerade dafür? Erzählen Sie, was Sie machen!)


    (Björn Sänger [FDP]: Sehr richtig!)


    In der modernen Ökonomik greift zunehmend die Er-
    enntnis Platz, dass billiges Geld, das nicht aus Erspar-
    issen besteht, zu Fehlinvestitionen führt, die Investi-
    onsblasen entstehen lassen und am Ende Finanzkrisen
    erursachen.


    (Beifall bei der SPD: Seit wann wissen Sie denn das alles?)


    Es ist auch nicht so, dass dies von niemandem erkannt
    urde.


    (Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Von Ihnen ganz gewiss nicht, von Ihrer Fraktion auch nicht!)


    chon vor der Weltwirtschaftskrise 1929 haben Ökono-
    en wie Ludwig von Mises und Friedrich August von
    ayek dieses Phänomen beschrieben.


    (Björn Sänger [FDP]: Kluge Leute!)


    o war es auch in dieser Krise. Ökonomen haben vor der
    olitik des billigen Geldes gewarnt. So schwer es ist, wir
    üssen diese Politik des billigen Geldes beenden.


    (Beifall bei der FDP)


    Ihr Vorschlag ist ein Ablenkungsmanöver und letzt-
    ndlich der falsche Weg, weil es damit nicht an die Ursa-
    hen geht.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Sie wollen doch nur Ihre Lobby davor schützen!)


    Wenn die von Ihnen gewünschte Steuer so richtig ist,
    ie Sie es beschrieben haben,


    (Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Ich denke, die Bundesregierung will das!)


    ann frage ich Sie: Wieso haben Sie die Finanztransak-
    onsteuer in den letzten elf Jahren im Deutschen Bun-
    estag nicht durchgesetzt? Wenn es mit der Union nicht
    egangen ist, hätten Sie es immerhin mit den Grünen
    msetzen können. Sie haben es nicht gemacht. Sie haben






    (A) )



    (B) )


    Frank Schäffler
    kurz vor der Bundestagswahl die Kurve gekriegt und
    sind jetzt in der Opposition angekommen.


    (Björn Sänger [FDP]: Zu Recht!)


    Herzlichen Glückwunsch!


    (Beifall bei der FDP – Zuruf von der LINKEN: Das ist doch kein Argument gegen die Steuer!)


    Völlig absurd ist jedoch, dass Sie sich im Zweifel für
    einen nationalen Alleingang aussprechen und als beson-
    deres Beispiel England, also Großbritannien, anführen.
    Wer sich mit der in Großbritannien eingeführten Stem-
    pelsteuer beschäftigt hat, weiß, dass damit zig Ausnah-
    men verbunden sind – nicht ohne Grund –:


    (Thomas Oppermann [SPD]: Aber Sie wollen das ja nicht mal mit Ausnahmen! – Dr. FrankWalter Steinmeier [SPD]: Sie wollen das ja nicht einmal nach der Finanzmarktkrise! Sie wollen gar nichts! Sie wollen die Lobby schützen!)


    Ausländische Wertpapiere werden nicht berücksichtigt;
    britische Staatsanleihen werden nicht berücksichtigt;
    neue Wertpapiere werden nicht berücksichtigt; Derivate
    werden nicht berücksichtigt.


    (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn jetzt Ihr Vorschlag?)


    Schweden hat 1984 die Börsenumsatzsteuer einge-
    führt. Eine Woche nach Einführung dieser Steuer ging
    der Handel mit Rentenpapieren um 85 Prozent zurück.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Sie sind ein Finanzmaklerlobbyist!)


    Das Handelsvolumen von Futures und Optionen sank
    um 98 Prozent. Das Handelsvolumen der wichtigsten
    schwedischen Wertpapiere ging in der gleichen Zeit um
    50 Prozent zurück und hat sich nach England verlagert.


    (Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Wenn Sie jetzt dazulernen, müssen Sie uns das nicht erzählen!)


    Dennoch wollen Sie eine solche Steuer bei uns einfüh-
    ren. Wenn Sie die Arbeitsplätze von 75 000 Menschen,
    die in Frankfurt im Bankbereich arbeiten, vernichten
    wollen, dann müssen Sie diese Steuer einseitig einfüh-
    ren, so wie es in zweien Ihrer Anträge gefordert wird.


    (Beifall bei der FDP – Thomas Oppermann [SPD]: Sie sagen doch, es ist zu viel Geld im Umlauf! Was passiert, wenn Sie das Geld herausnehmen?)