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ID1702004600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/20 BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Lasten der Krise gerecht verteilen, Spekulationen eindämmen – Internationale Finanztransaktion- steuer einführen (Drucksache 17/527) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Dr. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanztransaktionsteuer international vorantreiben und national einführen (Drucksache 17/518) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1737 C 1739 B 1741 D 1743 C 1744 C 1746 A 1747 B 1748 C 1750 A 1751 A 1751 D 1757 B 1757 C 1757 C 1759 B 1761 D Deutscher B Stenografisch 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Stabilisierung der Finanzlage der Sozialversicherungssysteme und zur Einführung eines Sonderprogramms mit Maßnahmen für Milchviehhalter sowie zur Änderung anderer Gesetze (Sozialversicherungs-Stabilisierungsge- setz – SozVersStabG) (Drucksache 17/507) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Versi- cherte in der Krise schützen – Finanz- situation der gesetzlichen Krankenver- sicherung und der Bundesagentur für Arbeit entschärfen (Drucksache 17/495) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär D D P T a b 1737 A 1737 B Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 1752 D 1753 D undestag er Bericht ung 9. Januar 2010 t : r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . agesordnungspunkt 19: ) Antrag der Abgeordneten Nicolette Kressl, Joachim Poß, Ingrid Arndt-Brauer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Maßnahmenbündel gegen Spe- kulationen auf den Finanzmärkten und ungerechtfertigte Banker-Boni (Drucksache 17/526) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Carsten Sieling, Nicolette Kressl, Joachim Poß, 1754 C 1755 A 1755 B 1756 C 1757 A Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . 1764 A 1765 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Vermögensteuer als Millionärsteuer wieder erheben (Drucksache 17/453) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Jerzy Montag, Kai Gehring, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Arti- kel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/88) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines … Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/254) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Cornelia Möhring, Matthias W. Birkwald, weiteren Abgeord- neten und der Fraktion DIE LINKE einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Än- derung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/472) . . . . . . . . . . . . . . . . . V D C M C M D D V D Z A B d B c F S D U K J D J D D S R N A L A A 1766 A 1767 D 1768 D 1770 A 1771 C 1773 B 1774 A 1774 C 1778 B 1778 D 1780 A 1780 C 1780 D 1783 B 1783 C 1784 B 1786 C 1788 A 1789 D 1791 A 1791 B 1791 B olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 2: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einstieg in ie Kopfpauschale – Weniger Netto vom rutto für die Beitragszahler der gesetzli- hen Krankenversicherung . . . . . . . . . . . . . ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ens Ackermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . teffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . udolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1791 C 1792 C 1794 A 1795 A 1796 A 1797 A 1797 B 1797 C 1798 C 1800 A 1800 B 1800 D 1800 D 1802 A 1803 A 1804 B 1805 C 1806 D 1808 A 1809 B 1810 B 1811 B 1812 C 1814 A 1815 C 1817 A 1818 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1737 (A) ) (B) ) 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1817 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-Kopp, Gudrun FDP 29.01.2010 sammlung des Europarates * Koenigs, Thomas BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 29.01.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Bätzing, Sabine SPD 29.01.2010 Barnett, Doris SPD 29.01.2010* Bögel, Claudia FDP 29.01.2010 Brüderle, Rainer FDP 29.01.2010 Buchholz, Christine DIE LINKE 29.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 29.01.2010 Ernstberger, Petra SPD 29.01.2010 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 29.01.2010 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.01.2010* Fritz, Erich G. CDU/CSU 29.01.2010* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Gerster, Martin SPD 29.01.2010 Glos, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 29.01.2010 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 29.01.2010 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Hübinger, Anette CDU/CSU 29.01.2010* Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 29.01.2010* Klöckner, Julia CDU/CSU 29.01.2010 K L L L D L D D M N N P S S D S D S T T W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ossendey, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 afontaine, Oskar DIE LINKE 29.01.2010 azar, Monika BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 enkert, Ralph DIE LINKE 29.01.2010 r. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 29.01.2010 indemann, Lars FDP 29.01.2010 r. Lotter, Erwin FDP 29.01.2010 r. de Maizière, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 alczak, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 ešković, Wolfgang DIE LINKE 29.01.2010 oll, Michaela CDU/CSU 29.01.2010 flug, Johannes SPD 29.01.2010 chäfer (Bochum), Axel SPD 29.01.2010 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.01.2010 chuster, Marina FDP 29.01.2010* r. Schwanholz, Martin SPD 29.01.2010 tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 empel, Frank DIE LINKE 29.01.2010 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 erner, Katrin DIE LINKE 29.01.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 29.01.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1818 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- teilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 632 01 – Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz – bis zur Höhe von 12,61 Millio- nen Euro – Drucksachen 17/416, 17/503 Nr. 1.4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Absatz 2 des Unterhaltsvorschussgesetzes – bis zur Höhe von 17 Millionen Euro – Drucksachen 17/417, 17/503 Nr. 1.5 – - 91, 1 0, T 7980 20. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Leo Dautzenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege Poß, durch Ih-
    ren Beitrag haben Sie im Grunde wieder bekundet, dass
    Sie sich hier unter Wert darstellen. Das gilt insbesondere

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    (C (D Hinblick auf das, was wir bereits in der Großen oalition auf den Weg gebracht haben; denn das war timmig. Die Argumente und Vorwürfe, die Sie heute ier dargestellt haben, entbehren jeder Grundlage. In der euen Koalition, in der christlich-liberalen Koalition, hren wir jetzt die Dinge zielgenau fort, mit denen wir ereits im Finanzmarktstabilisierungsgesetz und durch eitere Maßnahmen begonnen haben. (Joachim Poß [SPD]: Das Einzige, was Sie aussprechen können, ist „christlich-liberal“!)


    Ich darf vielleicht daran erinnern, was wir beispiels-
    eise hinsichtlich der Vergütungsstrukturen schon auf
    en Weg gebracht haben, was wir gemeinsam beschlos-
    en haben. Wir waren eben nicht bereit – das ist nach wie
    or richtig –, bei den Vergütungsstrukturen unter steuer-
    chen Gesichtspunkten zwischen guten und schlechten
    ezügen bzw. Einkünften und Ausgaben zu differenzie-
    n. Das ist der falsche Ansatz.

    Man setzt zu spät an, wenn man damit anfängt – das
    urde auch in England teilweise vollzogen –, Boni zu
    ersteuern. Diese Boni dürfen den Bereich der Banken

    Grunde gar nicht verlassen, sondern sie sollten dafür
    enutzt werden, die Eigenkapitaldecke der Banken zu
    tärken. Das wäre der bessere Beitrag als der, hier zu ei-
    em späteren Zeitpunkt eine Besteuerung herbeizufüh-
    n, die über andere Vergütungssysteme teilweise wieder

    o ausgeglichen wird, dass Sie das, was Sie damit eigent-
    ch beeinflussen wollen, gar nicht erfassen.


    (Dr. Carsten Sieling [SPD]: Wie erreichen Sie das? Vorschläge!)


    Deshalb geht es darum, systematisch die Dinge fort-
    usetzen, mit denen wir bereits begonnen haben. Die
    erabschiedung des Finanzmarktstabilisierungsgeset-
    es, dem bis auf die Linke alle Fraktionen in diesem
    ause zugestimmt haben, war national der richtige Weg,
    m eine Stabilisierung zu erreichen. Das muss fortge-
    etzt werden.

    Wenn wir uns anschauen, was auf europäischer Ebene
    nd international momentan diskutiert wird und was wir
    ational in der Pipeline haben, dann sehen wir, dass dies
    on folgenden Zielen gekennzeichnet ist:

    Wir stimmen Ihnen zu, dass sich die Krise, die sich
    tzt mit all ihren Folgen ereignet hat, so nicht wiederho-
    n darf. Sie können nie ausschließen, dass es immer
    ieder Krisen geben wird, aber aufgrund der Erkennt-
    isse, die man aus der aktuellen Krise gewonnen hat,
    uss man jetzt die notwendigen Maßnahmen ergreifen,

    amit sich eine solche Krise mit den entsprechenden
    olgen nicht wieder ereignet.

    Mit allen Anträgen, die hier von den Oppositionsfrak-
    onen gestellt worden sind, greifen Sie im Grunde zu
    urz, da Sie nur über Abgabesysteme und Belastungen
    den. Es wird nicht gesagt, wie wir systematisch und

    ielgenau die Erkenntnisse aus der Krise ziehen, die er-
    rderlich sind, um die entsprechenden Maßnahmen

    urchführen zu können.

    Als weiteres Ziel gilt es deshalb in der Tat, bestimmte
    anken – die, die gerettet wurden; über die Rettung er-






    (A) )



    (B) )


    Leo Dautzenberg
    folgte eine Stabilisierung und wurde ein Nutzen erzielt –
    an den Kosten zu beteiligen. Man muss nur fragen, mit
    welchen Instrumenten dies geschehen soll. Dies muss
    auch differenziert geschehen.


    (Dr. Carsten Sieling [SPD]: Wie lange fragen Sie denn? Wann antworten Sie?)


    – Wie lange wir brauchen? Wir sind jetzt seit einem
    bzw. zwei Monaten dabei. Durch Schnellschüsse, wie
    Sie sie fordern, wird uns hier nicht weitergeholfen, son-
    dern das muss durch eine nationale, europäische und in-
    ternationale Vereinbarung im System verankert werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Steinbrück hat die Kavallerie in Marsch gesetzt! Mehr hat er nicht getan!)


    Deshalb war es richtig, dass Herr Obama zumindest
    Vorschläge unterbreitet hat. Das ist die Grundlage dafür,
    dass man annehmen kann, dass sich etwas bewegt. Bis-
    her war es das größte Problem bei der internationalen
    Abstimmung, dass man das Stichwort „Regulierung“
    den Vertretern des angelsächsischen Raums gegenüber
    im Grunde gar nicht ansprechen konnte. Herr Steinbrück


    (Frank Schäffler [FDP]: Wer war das noch mal? – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/ CSU]: Das war der Mann mit der Kavallerie!)


    und Frau Merkel haben doch das Thema Regulierung
    mit Recht immer betont. In Heiligendamm ist vereinbart
    worden, dass wir auch im angelsächsischen Bereich eine
    stärkere Regulierung erreichen müssen.

    Wenn der Obama-Vorschlag etwas Gutes enthält,
    dann ist es die Öffnung für Maßnahmen. Dabei müssen
    wir uns aber fragen, ob die vorgeschlagenen Maßnah-
    men in unserer europäischen und nationalen Banken-
    struktur, Finanzmarktstruktur und auch Finanzmarktkul-
    tur adaptierbar und umsetzbar sind. Müssen wir nicht
    besser von der nationalen Ebene ausgehend bis hin zur
    europäischen Ebene Maßnahmen in die Diskussion ein-
    bringen, die unserer Finanzmarkt- und Bankenstruktur
    entsprechen?


    (Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Welche sind das?)


    Obamas Vorschlag bedeutet nämlich eine Rückkehr
    zum Trennbankensystem. Dadurch werden die Invest-
    mentbanken und damit die Banken begünstigt, die uns
    teilweise mit in die Krise geführt haben. Universalban-
    ken aber dürfen keinen Eigenhandel mehr machen. Es
    geht doch nicht um die Frage, ob Eigenhandel zugelas-
    sen wird, sondern darum, in welchem Umfang er zuläs-
    sig ist. Das muss aufsichtsrechtlich mit Eigenkapital-
    anforderungen geregelt werden.


    (Joachim Poß [SPD]: Überzeugen Sie doch mal die FPD!)


    Je risikoreicher und systemisch relevanter, desto höher
    sollte die Eigenkapitalunterlegung sein, Herr Poß. Das
    ist die richtige Antwort, um Krisen und Blasenbildung in
    diesem Bereich zu verhindern,

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    (C (D tatt über die Schaffung von Besteuerungsgrundlagen zu iskutieren. Dabei sind wir auf einem guten Weg, der wischen den beteiligten Häusern abgestimmt wird. Wichtig ist für uns auch die Effizienzsteigerung der ufsicht. Dazu haben wir vorgeschlagen, dass die BaFin sgesamt mit ihren Strukturen bei der Bundesbank an ocken kann. (Joachim Poß [SPD]: Darüber kann man sehr streiten!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Richtig. – Der vom Bundesbankvorstand unterbreitete
    orschlag, nicht nur die Bankenaufsicht, sondern auch
    ie Solvenzaufsicht über die Versicherungen zu überneh-
    en, war im Grunde zu kurz gesprungen,


    (Joachim Poß [SPD]: Damit wird sich doch nicht der Kollege Thiele beschäftigen? Woher kommen diese Vorschläge? – Weiterer Zuruf von der SPD: Und die Unabhängigkeit?)


    udem wurde in der Frage der Eingriffsverwaltung be-
    nt, dass in schwierigeren Fällen weiterhin das BMF für

    ie Rechts- und Fachaufsicht zuständig sein soll. Das ist
    icht zu akzeptieren.


    (Joachim Poß [SPD]: Und wann kommen Ihre konkreten Vorschläge? – Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Wie ist der Rechtsweg? Wo kann geklagt werden?)


    Wir können die Unabhängigkeit der Bundesbank si-
    herstellen, Kollege Poß. Es lässt sich organisatorisch
    estalten, indem einzelne Teile voneinander getrennt
    erden und dadurch die Aufsicht ausgeklammert wird.
    arin sind wir nicht weit auseinander. Das lässt sich ma-

    hen.

    Ferner muss die Aufsicht mit mehr präventiven Kom-
    etenzen ausgestattet werden. Im HRE-Untersuchungs-
    usschuss wurde immer wieder vorgetragen, dass die
    ufsicht auf das Geschäftsmodell keinen Einfluss neh-
    en kann. Wenn aber Geschäftsmodelle in den Ruin
    hren, dann muss die Aufsicht die Möglichkeit haben,

    räventiv auf die Tätigkeit der Bank Einfluss zu neh-
    en.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Fragen Sie mal die FDP!)


    Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Der re-
    ulatorische Ansatz ist besser geeignet.


    (Joachim Poß [SPD]: Wann kommen Ihre Vorschläge? Im März, April oder im Mai?)


    Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Damit werden
    ir schon klarkommen. Ich wünsche mir nur, dass Sie
    it Ihren Vorschlägen konsistent zu dem stehen, was wir

    innvollerweise gemeinsam gemacht haben. Dann wären
    ir schon einen wesentlichen Schritt weiter.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Joachim Poß [SPD]: Ich stehe dazu!)


    Nun kommen wir zu Obamas weiterem Vorschlag des
    rennbankensystems. Wir haben ein Universalbanken-






    (A) )



    (B) )


    Leo Dautzenberg
    system. Das ist unsere Kultur bis hin zu den kleinsten
    Einheiten der Sparkassen und Genossenschaftsbanken.
    Wollen Sie die alle mit der von Ihnen gewünschten
    Finanztransaktionsteuer erfassen? Sie waren doch an den
    Ursachen der Finanzkrise gar nicht beteiligt.


    (Frank Schäffler [FDP]: So ist es!)


    Lassen Sie uns doch die systemischen Banken heran-
    ziehen, die entsprechend gesichert worden sind. Damit
    sind wir wieder bei der Frage der Eigenkapitalunterle-
    gung.

    Gleichzeitig müssen wir in Basel dafür kämpfen, dass
    eine bestimmte Qualität des Eigenkapitals, was das
    Kernkapital anbelangt, erhalten bleibt. Wenn nämlich
    Mezzanine-Kapital, also stille Beteiligungen, demnächst
    nicht mehr zum Kernkapital gehören, ist das ein Schlag
    gegen unsere Finanzierungskultur bei den Banken so-
    wohl auf nationaler als auf europäischer Ebene. Hier
    müssen wir dem angelsächsischen Raum etwas entge-
    gensetzen, der hier zum Nachteil des deutschen und des
    europäischen Bankensystems interessengeleitet ist.
    Wenn Sie bereit sind, dabei mitzumachen, sind wir wie-
    derum einen Schritt weiter.


    (Joachim Poß [SPD]: Das hängt aber nicht von uns ab!)


    Herr Kollege Poß, mit der Reform der Finanzaufsicht
    muss ein Insolvenzrecht für Finanzinstitute einherge-
    hen.


    (Joachim Poß [SPD]: Sie sind jetzt so hilflos!)


    – Nein, hier können wir auf das aufbauen, was schon
    während unserer Zeit in den Häusern erarbeitet wurde.


    (Zuruf von der SPD: Genau, machen Sie das mal!)


    Es dürfen hier keine Verzögerungen entstehen, nur weil
    man sich in den Ministerien nicht einig ist, wer hier die
    Führung übernehmen soll.


    (Zuruf von der SPD: Die CDU oder die FDP?)


    Wir werden parallel dazu im Parlament darüber befin-
    den, welcher Ausschuss dafür zuständig ist.


    (Joachim Poß [SPD]: Warum einigen Sie sich denn nicht? Was ist das für eine Regierung?)


    Da wir im Insolvenzrecht für Finanzinstitute, im Grunde
    abgehoben vom gewerblichen Teil des Insolvenzrechts,
    im Wesentlichen Besonderheiten für Finanzinstitute
    brauchen, werden sich die Änderungen überwiegend auf
    das KWG konzentrieren. Die entsprechenden Arbeiten
    laufen bereits. Aber der Gesetzentwurf muss seriös erar-
    beitet sein. Nach wie vor muss nämlich die Leitmaxime
    in der sozialen Marktwirtschaft gelten, dass auch Finanz-
    institute scheitern können. Sie dürfen nicht immer auf-
    grund von „too big to fail“ oder der Systematik vom
    Steuerzahler gerettet werden müssen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


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    (C (D ber dann braucht man neben einem Insolvenzrecht für inanzinstitute eine Einrichtung wie den SoFFin, der ahlungsströme sicherstellen kann. Im Insolvenzrecht r Finanzinstitute ist die Möglichkeit, Sicherungen, Abicklungen und Neustrukturierungen vorzunehmen, das ichtigste. Die entsprechenden rechtlichen Grundlagen ann man nicht innerhalb eines Monats legen. Das bearf längerer Beratungen. Die Arbeiten werden bereits in en Häusern geleistet. Wir sind auf gutem Weg, die internationale Diskusion nicht nur mit Absichten, sondern mit konkreten aßnahmen und Zielsetzungen zu begleiten. (Joachim Poß [SPD]: Aber wohin führt Sie der Weg?)


    Kollege Poß, wir haben aus der Krise gelernt und
    erden die richtigen Maßnahmen sowohl auf nationaler

    ls auch auf europäischer und internationaler Ebene er-
    reifen. Herr Zöllmer, mit Schnellschüssen ist uns nicht
    edient. Wir werden uns an unseren Leitgedanken orien-
    eren.


    (Zuruf von der SPD: Sagen Sie doch mal was Konkretes!)


    Ich war doch schon konkret genug. Sie haben offenbar
    icht zugehört oder haben eine selektive Wahrnehmung,
    eil Sie vielleicht das, was ich vorgeschlagen habe,
    icht erwartet haben.


    (Joachim Poß [SPD]: Wenn Sie gern Näheres wissen wollen, kommen Sie zu uns, wir helfen Ihnen!)


    Mit den drei Anträgen, die sich alle nur auf eine Maß-
    ahme konzentrieren, können Sie die vor uns liegenden
    erausforderungen jedenfalls nicht bewältigen. Wir sind
    it unseren Vorstellungen auf einem besseren Weg.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der SPD: Ein einziger Hilferuf war das!)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Dr. Axel Troost für

ie Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Axel Troost


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    ur Diskussion stehen zwei Anträge zur Finanztrans-
    ktionsteuer.


    (Zuruf von der FDP: Das hatten wir doch schon in der letzten Sitzungswoche!)


    as ist in der Tat nicht alles, worum es geht. Aber es
    andelt sich zumindest um eine ganz konkrete Maß-
    ahme. Wer die zwei Anträge der SPD und der Linken
    u dieser Steuer genau liest, wird eine sehr große Über-
    instimmung feststellen, und das ist auch gut so.


    (Beifall bei der LINKEN)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Axel Troost
    Wir Linken begrüßen insbesondere die Analyse, die
    sich die SPD in ihrem Antrag zu eigen gemacht hat. Ich
    möchte kurz zitieren:

    Die Ursachen der Krise liegen in weltweit liberali-
    sierter Regulierung und Aufsicht als Ergebnis einer
    marktradikalen Ideologie, bei der es nur um die
    Maximierung von Profit, Kapitalrenditen und
    höchstmögliche Boni ging und die die ursprünglich
    dienende Funktion von Finanzmärkten und deren
    Funktionen für das Gemeinwohl oft vollständig
    ignorierte.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Machen Sie jetzt eine Vorlesung?)


    Sehr wohl, das ist das, was die Linke hier in den letzten
    Jahren immer gesagt hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir sind froh, dass sich bei der SPD diese Erkenntnis
    jetzt auch durchgesetzt hat,


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Wenn auch erst in der Opposition!)


    und wir hoffen, dass die Politik jetzt auch entsprechend
    ausfallen wird, wenn auch erst in der Opposition.

    In unserem Antrag fordern wir die Bundesregierung
    zu Folgendem auf. Erstens: Die Bundesregierung soll
    sich in internationalen Organisationen wie UNO und In-
    ternationalem Währungsfonds, in einzelnen Staatengrup-
    pen wie G 20 und OECD und in der Europäischen Union
    nachdrücklich für die Einführung der Finanztrans-
    aktionsteuer einsetzen.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: In der UNO? – Zuruf von der FDP: NATO!)


    Zweitens: Über den Fortgang dieser Verhandlungen
    soll die Bundesregierung das Parlament und die Öffent-
    lichkeit regelmäßig informieren.

    Drittens: Während diese Verhandlungen laufen, soll
    die Bundesregierung parallel einen Gesetzentwurf zur
    Einführung einer Finanztransaktionsteuer in Deutsch-
    land vorlegen.


    (Frank Schäffler [FDP]: Eine Arbeitsplatzvernichtungsteuer!)


    Wenn die Verhandlungen sich dann in die Länge ziehen,
    sollen wir gemeinsam, Bundesregierung und Bundestag,
    unsere Glaubwürdigkeit dadurch unter Beweis stellen,
    dass die Finanztransaktionsteuer mit einem niedrigeren
    Steuersatz im Alleingang bereits eingeführt wird.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir wissen, es kommen immer wieder zahlreiche Ge-
    genargumente; auf zwei davon will ich eingehen: Ers-
    tens wird vorgebracht, eine solche Steuer treffe Unschul-
    dige und die kleinen Leute. Wenn man sich das in
    unserem Antrag genau ansieht, so ist zu erkennen, dass
    wir davon ausgehen, dass bei einem nationalen Allein-
    gang ein Steuersatz von 0,01 Prozent umgesetzt wird. Im

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    (C (D aximum ist ein Steuersatz von 0,1 Prozent in der Disussion. Das bedeutete, dass Sparerinnen und Sparer, die ein epot mit Aktien oder festverzinslichen Wertpapieren on zum Beispiel 10 000 Euro anlegen, einmalig mit eiem Euro bzw. im Höchstfall mit zehn Euro belastet ürden. Bei 100 000 Euro wären es zehn Euro oder 00 Euro. Wenn man das mit den Bankgebühren für solhe Depots vergleicht, die in der Größenordnung von 000 bis 2 000 Euro bei 100 000 Euro liegen – – (Frank Schäffler [FDP]: Die Rechnung müssen Sie mir mal zeigen!)


    Das ist doch ganz einfach. Das sind 1 bis 2 Prozent des
    olumens, und das ist das, was an Bankgebühr verlangt
    ird.


    (Frank Schäffler [FDP]: Und wenn jemand regelmäßig spart?)


    Nein, das ist einmalig; beim Erwerb wird dies fällig,
    nd unabhängig davon, ob ich jeden Monat 100 Euro
    pare oder einmal 10 000 Euro, ergibt die Summe ma-
    ematisch immer das Gleiche, Herr Kollege.

    Zweitens wird immer wieder gesagt, das gehe nur
    lobal. Das war sicherlich früher ein weit verbreitetes
    egenargument. Heute ist es aus unserer Sicht nur noch

    ine ignorante Schutzbehauptung, denn es gibt inzwi-
    chen viele Untersuchungen, die die Einführung auf EU-
    bene für machbar und für funktional halten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Hinzu kommt, dass sich weltweit Regierungen positiv
    ur Finanztransaktionsteuer äußern, gerade auch von
    ändern mit großen Finanzzentren, zum Beispiel Groß-
    ritannien. Ich appelliere daher an alle in diesem Haus,
    sbesondere an diejenigen, die immer wieder sagen, wir

    rauchten eine weltweite Finanztransaktionsteuer – ich
    ende mich also insbesondere an die Kollegen in der
    DU –, die gegenwärtige Gunst der Stunde zu nutzen,
    ass der Premierminister Großbritanniens, Gordon
    rown, sich im Augenblick so weit hervorgewagt hat.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Da möchte ich gern einmal den Prüfbericht sehen!)


    Wir halten es für sinnvoll, auch ins deutsche Parla-
    ent einen entsprechenden Vorratsbeschluss einzubrin-

    en, wie ihn das belgische und das französische Parla-
    ent gefasst haben. Nur zur Information: Das belgische
    arlament hat am 1. Juli 2004 ein Gesetz beschlossen, in
    em sich Belgien mit einem Vorratsbeschluss selbst ver-
    flichtet, eine Tobinsteuer einzuführen, sobald die EU
    inen entsprechenden Beschluss fasst.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Eine Tobinsteuer, das ist wieder etwas anderes!)


    Die französische Nationalversammlung hat das Glei-
    he bereits im Herbst 2001 gemacht. Beide Staaten – das
    ar die damalige Diskussion – haben jetzt schon entwe-
    er eine Besteuerung auch von Börsenumsätzen wie in
    elgien oder aber wie in Frankreich einen Präsidenten






    (A) )



    (B) )


    Dr. Axel Troost
    Sarkozy, der sich ganz eindeutig für die Einführung der
    Finanztransaktionsteuer einsetzt.


    (Frank Schäffler [FDP]: Klar, so pleite wie der ist! – Heiterkeit bei der FDP)


    Die G 20 haben in Pittsburgh den Internationalen
    Währungsfonds beauftragt, nach Möglichkeiten zu su-
    chen, wie der Finanzsektor stärker zur Finanzierung der
    Krisenkosten herangezogen werden kann. Das ist aus
    unserer Sicht eine etwas salomonische Umschreibung
    der Tatsache, dass geprüft werden soll, ob eine Einfüh-
    rung einer solchen Finanztransaktionsteuer möglich ist
    und wie sie entsprechend umgesetzt werden könnte. Wir
    glauben, dass die gegenwärtige Situation dafür reif ist,
    eine solche Steuer wirklich national und international
    einzuführen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Bitte denken Sie daran: Es geht nicht darum, der SPD,
    der Linken oder den Grünen einen Gefallen zu tun. Es
    geht um sinnvolle Regulierung. Es geht um dringend be-
    nötigte Staatseinnahmen. Es geht um nachholende Ge-
    rechtigkeit, nämlich die Beteiligung der bisherigen Pro-
    fiteure des Finanzmarktkapitalismus an den Kosten der
    größten Finanz- und Wirtschaftskrise seit 1930.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wenn Sie sich für eine solche Finanztransaktionsteuer
    entscheiden, tun Sie uns allen einen Gefallen, denn un-
    sere traurigen Staatsfinanzen können Einnahmen gut ge-
    brauchen. Wir gehen davon aus, dass selbst bei einem
    minimalen Steuersatz von 0,01 Prozent – ich sage es
    noch einmal – insgesamt jährliche Mehreinnahmen in
    der Größenordnung von 15 bis 18 Milliarden Euro ent-
    stehen.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Was ist mit der Lenkungswirkung?)


    Dabei ist zum Teil ein Rückgang bis zu 80 Prozent, zum
    Beispiel im Bereich der Derivate, unterstellt. Das ist
    auch gut so, denn es geht eben nicht nur um die Einnah-
    men, sondern auch um eine Entschleunigung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es darf bei diesen Einnahmen aus unserer Sicht nicht
    nur um die Bedürfnisse des Inlandes gehen. Wir schla-
    gen deswegen vor, die Mehreinnahmen zur Hälfte für
    den sozial-ökologischen Umbau zu verwenden und die
    andere Hälfte für Umwelt- und Klimaschutz sowie für
    die Finanzierung von Entwicklung und Armutsbekämp-
    fung in Ländern des Südens.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deshalb unser dringender Appell: Werden Sie Ihrer
    Verantwortung in dieser besonderen Konstellation ge-
    recht und nutzen Sie die Chance, einen internationalen
    Prozess nicht nur anzustoßen, sondern ihn auch mitzuge-
    stalten. Denken Sie bitte auch daran, dass sich über
    65 000 Bürgerinnen und Bürger in einer Petition für die
    Einsetzung der Finanztransaktionsteuer ausgesprochen
    haben,

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    (C (D (Frank Schäffler [FDP]: Das sind Ihre Parteimitglieder!)


    ass viele gewerkschaftliche und kirchliche Organisatio-
    en, Hilfswerke, Nichtregierungsorganisationen und
    uch Attac die Bundesregierung in einem offenen Brief
    ufgefordert haben, entsprechende Aktivitäten zu entwi-
    keln.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wenn man sich mit Vertretern der Finanzbranche ein
    isschen unterhält, dann weiß man auch, dass diese mit
    er Einführung einer solchen Steuer durchaus rechnen.
    h habe vor zwei Tagen ein Gespräch mit einer Vertrete-
    n der Deutschen Börse geführt, die schon davon aus-
    eht, dass diese Diskussion ganz konkret auf sie zu-
    ommt.

    Viele von uns waren gestern beim parlamentarischen
    bend des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes,
    o Herr Haasis genau diese Frage angesprochen und
    eutlich gemacht hat: Wenn man Maßnahmen ergreift, um
    ie Finanzwirtschaft an diesen Kosten zu beteiligen – –


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Genaues Zitat: Das wäre der geringste von den negativen Punkten!)


    Herr Dautzenberg, Sie sagen immer wieder, Sie wollen
    Prinzip die Finanzindustrie an den Kosten beteiligen.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Richtig!)


    enn die Einführung dieser Steuer die geringste der
    chlimmen Maßnahmen ist, dann lassen Sie uns diese
    och ergreifen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Aber differenzierter!)


    ie Alternative ist, dass Sie gar nichts machen. Das ist
    och der Punkt.

    Deswegen der dringende Appell an die Kolleginnen
    nd Kollegen von der CDU: Befreien Sie sich endlich
    on dem Blockadegriff der FDP, die jede Art von Maß-
    ahme auf diesem Gebiet verhindern will. Es kann auf
    auer nicht sein, dass der Schwanz, in diesem Fall die
    DP, mit dem Hund – das ist der Rest des Parlaments –
    ackelt und sagt: Wir wollen die Einführung einer sol-

    hen Steuer nicht. Angesichts der letzten Umfrage
    ürde ich sagen: Der Schwanz ist inzwischen ein kleiner
    tummelschwanz geworden.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)