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ID1702004400

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    9. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/20 BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Lasten der Krise gerecht verteilen, Spekulationen eindämmen – Internationale Finanztransaktion- steuer einführen (Drucksache 17/527) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Dr. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanztransaktionsteuer international vorantreiben und national einführen (Drucksache 17/518) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1737 C 1739 B 1741 D 1743 C 1744 C 1746 A 1747 B 1748 C 1750 A 1751 A 1751 D 1757 B 1757 C 1757 C 1759 B 1761 D Deutscher B Stenografisch 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Stabilisierung der Finanzlage der Sozialversicherungssysteme und zur Einführung eines Sonderprogramms mit Maßnahmen für Milchviehhalter sowie zur Änderung anderer Gesetze (Sozialversicherungs-Stabilisierungsge- setz – SozVersStabG) (Drucksache 17/507) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Versi- cherte in der Krise schützen – Finanz- situation der gesetzlichen Krankenver- sicherung und der Bundesagentur für Arbeit entschärfen (Drucksache 17/495) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär D D P T a b 1737 A 1737 B Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 1752 D 1753 D undestag er Bericht ung 9. Januar 2010 t : r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . agesordnungspunkt 19: ) Antrag der Abgeordneten Nicolette Kressl, Joachim Poß, Ingrid Arndt-Brauer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Maßnahmenbündel gegen Spe- kulationen auf den Finanzmärkten und ungerechtfertigte Banker-Boni (Drucksache 17/526) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Carsten Sieling, Nicolette Kressl, Joachim Poß, 1754 C 1755 A 1755 B 1756 C 1757 A Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . 1764 A 1765 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Vermögensteuer als Millionärsteuer wieder erheben (Drucksache 17/453) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Jerzy Montag, Kai Gehring, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Arti- kel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/88) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines … Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/254) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Cornelia Möhring, Matthias W. Birkwald, weiteren Abgeord- neten und der Fraktion DIE LINKE einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Än- derung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/472) . . . . . . . . . . . . . . . . . V D C M C M D D V D Z A B d B c F S D U K J D J D D S R N A L A A 1766 A 1767 D 1768 D 1770 A 1771 C 1773 B 1774 A 1774 C 1778 B 1778 D 1780 A 1780 C 1780 D 1783 B 1783 C 1784 B 1786 C 1788 A 1789 D 1791 A 1791 B 1791 B olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 2: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einstieg in ie Kopfpauschale – Weniger Netto vom rutto für die Beitragszahler der gesetzli- hen Krankenversicherung . . . . . . . . . . . . . ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ens Ackermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . teffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . udolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1791 C 1792 C 1794 A 1795 A 1796 A 1797 A 1797 B 1797 C 1798 C 1800 A 1800 B 1800 D 1800 D 1802 A 1803 A 1804 B 1805 C 1806 D 1808 A 1809 B 1810 B 1811 B 1812 C 1814 A 1815 C 1817 A 1818 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1737 (A) ) (B) ) 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1817 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-Kopp, Gudrun FDP 29.01.2010 sammlung des Europarates * Koenigs, Thomas BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 29.01.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Bätzing, Sabine SPD 29.01.2010 Barnett, Doris SPD 29.01.2010* Bögel, Claudia FDP 29.01.2010 Brüderle, Rainer FDP 29.01.2010 Buchholz, Christine DIE LINKE 29.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 29.01.2010 Ernstberger, Petra SPD 29.01.2010 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 29.01.2010 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.01.2010* Fritz, Erich G. CDU/CSU 29.01.2010* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Gerster, Martin SPD 29.01.2010 Glos, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 29.01.2010 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 29.01.2010 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Hübinger, Anette CDU/CSU 29.01.2010* Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 29.01.2010* Klöckner, Julia CDU/CSU 29.01.2010 K L L L D L D D M N N P S S D S D S T T W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ossendey, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 afontaine, Oskar DIE LINKE 29.01.2010 azar, Monika BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 enkert, Ralph DIE LINKE 29.01.2010 r. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 29.01.2010 indemann, Lars FDP 29.01.2010 r. Lotter, Erwin FDP 29.01.2010 r. de Maizière, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 alczak, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 ešković, Wolfgang DIE LINKE 29.01.2010 oll, Michaela CDU/CSU 29.01.2010 flug, Johannes SPD 29.01.2010 chäfer (Bochum), Axel SPD 29.01.2010 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.01.2010 chuster, Marina FDP 29.01.2010* r. Schwanholz, Martin SPD 29.01.2010 tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 empel, Frank DIE LINKE 29.01.2010 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 erner, Katrin DIE LINKE 29.01.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 29.01.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1818 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- teilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 632 01 – Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz – bis zur Höhe von 12,61 Millio- nen Euro – Drucksachen 17/416, 17/503 Nr. 1.4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Absatz 2 des Unterhaltsvorschussgesetzes – bis zur Höhe von 17 Millionen Euro – Drucksachen 17/417, 17/503 Nr. 1.5 – - 91, 1 0, T 7980 20. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Joachim Poß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Fi-

    anzmarktkrise, in der wir seit gut zwei Jahren stecken,
    t für uns insgesamt eine große Zäsur, und zwar eine ge-

    ellschaftliche Zäsur und nicht nur eine vordergründig
    olitisch-ökonomische.

    Wir mussten erfahren, dass unsere Abhängigkeit von
    anken und Finanzindustrie größer und tiefer ist, als wir
    is dahin vielleicht gedacht hatten. Die Verantwortungs-
    sigkeit und Gier, die Risikobereitschaft und manchmal

    ogar die Dummheit von Bankern, Finanzmanagern und
    uch von Verwaltungsräten öffentlicher Landesbanken
    prengen das bisher Vorstellbare.

    Hier setzt unsere gemeinsame Aufgabe ein, meine
    amen und Herren, die Aufgabe der Politik: Wir müssen
    iese Leute aus der Parallelwelt holen, in der sie sich
    jede Äußerung dieser Tage macht das deutlich – noch

    mer befinden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Einige Leute! – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Keine Pauschalverurteilungen, Herr Poß!)


    Ich rede von denen, die offenkundig auch im Namen
    nderer sprechen. Ich halte überhaupt nichts von
    ckermann-Bashing; aber Herr Ackermann ist nun ein-
    al ein Sprecher der ganzen Branche,


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Also doch!)


    nd jede Äußerung von ihm belegt, dass wir die Branche
    us ihrer Parallelwelt holen müssen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Teile der Branche!)


    Nehmen wir als Beispiel nur die Diskussion über die
    oni. Welche Rechtfertigung gibt es denn für ein solches
    onisystem? Arbeiten die Arbeitnehmerinnen und Ar-
    eitnehmer, für die es kein solches System gibt, nicht
    uch motiviert? Solche Fragen muss man stellen. Einige
    aben sich eingerichtet in diesem System und haben po-






    (A) )



    (B) )


    Joachim Poß
    litische Unterstützer gefunden. Da müssen wir umkeh-
    ren.


    (Frank Schäffler [FDP]: Wer hat denn in den letzten Jahren regiert?)


    Nur dadurch, dass die Notenbanken und die Staaten
    bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten und Mittel ge-
    gangen sind, konnte ein flächendeckender Kollaps der
    Finanzmärkte verhindert werden. Uns allen, meine Da-
    men und Herren, muss klar sein: Noch eine solche Krise,
    wie wir sie in den letzten zwei Jahren erlebt haben,
    könnte auch Deutschland nicht mehr bewältigen. Daraus
    lässt sich nur eine Konsequenz ziehen: Die Strukturen
    in der Finanzindustrie, die Bankenwelt und die Finanz-
    märkte insgesamt sind so zu verändern, dass sich eine
    solche Krise möglichst nicht mehr wiederholt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn man die Berichte aus Davos verfolgt, bekommt
    man mit, dass – polemisch gesprochen – beim Champa-
    gner schon wieder gesagt wird: Das darf aber nicht zu
    weit gehen. Nach der Obama-Rede haben Herr
    Ackermann und andere aus der Branche in die gleiche
    Richtung argumentiert – Originalton –: Die Regierungen
    werden jetzt doch nicht die falschen Schlussfolgerungen
    ziehen, weltweit und europäisch!


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Wir werden schon das Richtige tun, Herr Kollege!)


    Angesichts dessen muss man sich fragen: In welcher
    Welt leben diese Menschen? Sie sollten Davos schnell
    verlassen und sich einmal die soziale Realität, zum Bei-
    spiel in der Bundesrepublik Deutschland, anschauen.


    (Beifall bei der SPD – Frank Schäffler [FDP]: So, Sie sind in der Opposition angekommen!)


    Das ist eine der zentralen Gestaltungsaufgaben dieses
    Hauses: Wir müssen uns nicht den Kopf zerbrechen, ob
    und wie wir für diesen oder jenen noch mehr Steuern
    senken können; das aber machen Sie in dieser Koalition
    hauptsächlich. Sie müssen endlich zu Potte kommen und
    eine Strategie entwickeln, wie wir mit nationalen, euro-
    päischen und internationalen Maßnahmen die Aufgabe,
    die ich beschrieben habe, endlich in den Griff bekom-
    men.


    (Frank Schäffler [FDP]: Was haben Sie denn letztes Jahr gemacht?)


    Da ist bei Ihnen Pause, Ende der Durchsage. Warum
    denn? Es ist doch ein Skandal, dass sich diese schwarz-
    gelbe Koalition in einer der zentralen Fragen unserer
    Zeit nicht verständigen kann,


    (Beifall bei der SPD)


    bei der Finanzmarkttransaktionsteuer unterschiedlicher
    Meinung ist.

    Frau Merkel äußert Verständnis. Aus der CSU kom-
    men sozialdemokratische Töne.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Das besorgt Sie!)


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    (C (D ie FDP sagt wie üblich Nein, weil sie am engsten mit em Finanzmarkt verflochten ist. Das Ganze offenbart in erschreckendes Defizit im Hinblick auf ein ernsthafs Politikverständnis. (Frank Schäffler [FDP]: Wer im Glashaus sitzt!)


    as wurden hier, auch während der Zeit der Großen
    oalition, für Reden gehalten, von Frau Merkel, philo-

    ophisch von Ihrem Herrn Röttgers – –


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Röttgen!)


    Röttgen. Röttgers ist die Mischung aus Rüttgers und
    öttgen; denn die beiden tun sich da nicht viel: Große
    eden, nichts dahinter!


    (Beifall bei der SPD)


    ie Rede von Herrn Röttgen war philosophisch ange-
    gt, blieb aber ohne Konsequenzen. Wenn es um Kon-
    retes geht: Ende der Durchsage. Sie sind in diesem
    olitikfeld blank, so wie in der Gesundheitspolitik und
    anderen Politikfeldern. Sie haben für die Zukunft un-

    eres Landes konzeptionell nichts zu bieten. Das ist die
    ealität; darüber wird hinweggetäuscht.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Eine solche Haltung können wir uns nicht mehr leis-
    n: Es werden immer nur Fensterreden von Frau Merkel
    der von Herrn Schäuble gehalten. Jetzt wird eine
    inanzmarktkonferenz abgehalten, aber nicht erst im
    ai, sondern schon im April,


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Sie haben gar keine abgehalten!)


    chtzeitig vor einer wichtigen Landtagswahl, um zu sa-
    en: Irgendwann werden wir uns um die Probleme küm-
    ern. Was ist das für eine Regierung, die in dieser Situa-
    on nicht die Ärmel aufkrempelt!


    (Beifall bei der SPD)


    Man kann fast den Eindruck haben, dass in dieser
    oalition nicht die schwäbische Hausfrau Merkel, son-
    ern die schwäbische Drossel Homburger das Sagen hat.


    (Heiterkeit bei der SPD)


    a fragt man sich doch, welche speziellen Interessen
    ich hier durchsetzen. Wir werden einmal recherchieren,
    elche Spenden da vielleicht unterwegs sind oder wa-
    n.


    (Frank Schäffler [FDP]: Sprechen Sie einmal zum Thema!)


    ir haben es doch nicht vergessen: Kurz vor der Wahl
    amen einige ganz dicke Spenden aus der Finanzindus-
    ie bei den jetzigen Koalitionspartnern an. Da wird doch
    ohl kein Zusammenhang zu dem konkreten Nichthan-
    eln bestehen?

    Sie sind von der letzten Obama-Rede aufgeschreckt
    orden. Erst muss der amerikanische Präsident kommen
    nd etwas zur Begrenzung von Bankenmacht und hoch-
    skanten Finanzgeschäften ausführen; dann kommt die
    eutsche Regierung und sagt: Wir halten eine Konferenz






    (A) )



    (B) )


    Joachim Poß
    zu diesem Thema ab. Das ist in der Tat ein Armutszeug-
    nis. Es muss wirklich anders gehen. Wir brauchen drin-
    gend so etwas wie einen deutschen Aktionsplan, ein
    konkretes Konzept, wie Deutschlands Beitrag zur nach-
    haltigen und dauerhaften Stabilisierung der Finanz-
    märkte und des Bankensektors aussehen soll.

    Viel Zeit wurde vertan. Wir haben diese Diskussion
    schon in der Großen Koalition geführt, auch über eine
    Sonderabgabe des Bankenbereichs. Da haben Sie blo-
    ckiert. Ich habe mit Ihnen in einer Gruppe zur Begren-
    zung von Managergehältern verhandelt. Ein Dreiviertel-
    jahr lang mussten wir Ihnen Stück für Stück notwendige
    gesetzliche Veränderungen regelrecht aus der Nase zie-
    hen, je nachdem, wie hoch der Druck in der Finanz-
    marktkrise gerade war. Bei der Frage der Begrenzung
    der steuerlichen Abzugsfähigkeit von Gehältern und Ab-
    findungen – dazu zählen Boni – haben Sie sich von
    vornherein verweigert.

    Was ist denn das für eine Haltung! Auch da müssen
    Sie sich bewegen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Sie müssen doch auf nationaler Ebene machen, was auf
    nationaler Ebene möglich ist. Diese Chance nutzen Sie
    nicht. Sie machen unverbindliche Gedanken- und Mei-
    nungsaustausche und gehen die Probleme nicht an. Wir
    haben auch auf nationaler Ebene Regelungsbedarf. Sie
    sind nicht glaubwürdig.

    Auch Frau Merkel, die ein internationales Renommee
    hat – wer wollte das denn bestreiten! –, kann mit ihrem
    europäischen oder internationalen Renommee überhaupt
    nichts anfangen, weil sie gar nicht weiß, wofür sie sich
    bei den Gipfeltreffen in Europa oder den G-20-Treffen in
    der Welt nachhaltig einsetzen soll; denn sie hat kein ein-
    deutiges Mandat dieser Koalition. Dieser Zustand muss
    sich ändern.

    Um Ihnen da auf die Sprünge zu helfen, haben wir
    zwei Anträge formuliert, die heute im Einzelnen noch
    gut begründet werden. Wir werden dann ja sehen, wie
    Sie sich dazu verhalten.

    Die Zeit des Stillstands auf einem zentralen Politik-
    feld in Deutschland muss vorbei sein. Ihre Zeit ist in die-
    sem Punkt jedenfalls abgelaufen. Bewegen Sie sich
    bitte!


    (Beifall bei der SPD – Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir hatten ja vier Jahre lang Stillstand!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Leo Dautzenberg für die CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Leo Dautzenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege Poß, durch Ih-
    ren Beitrag haben Sie im Grunde wieder bekundet, dass
    Sie sich hier unter Wert darstellen. Das gilt insbesondere

    im
    K
    s
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    (C (D Hinblick auf das, was wir bereits in der Großen oalition auf den Weg gebracht haben; denn das war timmig. Die Argumente und Vorwürfe, die Sie heute ier dargestellt haben, entbehren jeder Grundlage. In der euen Koalition, in der christlich-liberalen Koalition, hren wir jetzt die Dinge zielgenau fort, mit denen wir ereits im Finanzmarktstabilisierungsgesetz und durch eitere Maßnahmen begonnen haben. (Joachim Poß [SPD]: Das Einzige, was Sie aussprechen können, ist „christlich-liberal“!)


    Ich darf vielleicht daran erinnern, was wir beispiels-
    eise hinsichtlich der Vergütungsstrukturen schon auf
    en Weg gebracht haben, was wir gemeinsam beschlos-
    en haben. Wir waren eben nicht bereit – das ist nach wie
    or richtig –, bei den Vergütungsstrukturen unter steuer-
    chen Gesichtspunkten zwischen guten und schlechten
    ezügen bzw. Einkünften und Ausgaben zu differenzie-
    n. Das ist der falsche Ansatz.

    Man setzt zu spät an, wenn man damit anfängt – das
    urde auch in England teilweise vollzogen –, Boni zu
    ersteuern. Diese Boni dürfen den Bereich der Banken

    Grunde gar nicht verlassen, sondern sie sollten dafür
    enutzt werden, die Eigenkapitaldecke der Banken zu
    tärken. Das wäre der bessere Beitrag als der, hier zu ei-
    em späteren Zeitpunkt eine Besteuerung herbeizufüh-
    n, die über andere Vergütungssysteme teilweise wieder

    o ausgeglichen wird, dass Sie das, was Sie damit eigent-
    ch beeinflussen wollen, gar nicht erfassen.


    (Dr. Carsten Sieling [SPD]: Wie erreichen Sie das? Vorschläge!)


    Deshalb geht es darum, systematisch die Dinge fort-
    usetzen, mit denen wir bereits begonnen haben. Die
    erabschiedung des Finanzmarktstabilisierungsgeset-
    es, dem bis auf die Linke alle Fraktionen in diesem
    ause zugestimmt haben, war national der richtige Weg,
    m eine Stabilisierung zu erreichen. Das muss fortge-
    etzt werden.

    Wenn wir uns anschauen, was auf europäischer Ebene
    nd international momentan diskutiert wird und was wir
    ational in der Pipeline haben, dann sehen wir, dass dies
    on folgenden Zielen gekennzeichnet ist:

    Wir stimmen Ihnen zu, dass sich die Krise, die sich
    tzt mit all ihren Folgen ereignet hat, so nicht wiederho-
    n darf. Sie können nie ausschließen, dass es immer
    ieder Krisen geben wird, aber aufgrund der Erkennt-
    isse, die man aus der aktuellen Krise gewonnen hat,
    uss man jetzt die notwendigen Maßnahmen ergreifen,

    amit sich eine solche Krise mit den entsprechenden
    olgen nicht wieder ereignet.

    Mit allen Anträgen, die hier von den Oppositionsfrak-
    onen gestellt worden sind, greifen Sie im Grunde zu
    urz, da Sie nur über Abgabesysteme und Belastungen
    den. Es wird nicht gesagt, wie wir systematisch und

    ielgenau die Erkenntnisse aus der Krise ziehen, die er-
    rderlich sind, um die entsprechenden Maßnahmen

    urchführen zu können.

    Als weiteres Ziel gilt es deshalb in der Tat, bestimmte
    anken – die, die gerettet wurden; über die Rettung er-






    (A) )



    (B) )


    Leo Dautzenberg
    folgte eine Stabilisierung und wurde ein Nutzen erzielt –
    an den Kosten zu beteiligen. Man muss nur fragen, mit
    welchen Instrumenten dies geschehen soll. Dies muss
    auch differenziert geschehen.


    (Dr. Carsten Sieling [SPD]: Wie lange fragen Sie denn? Wann antworten Sie?)


    – Wie lange wir brauchen? Wir sind jetzt seit einem
    bzw. zwei Monaten dabei. Durch Schnellschüsse, wie
    Sie sie fordern, wird uns hier nicht weitergeholfen, son-
    dern das muss durch eine nationale, europäische und in-
    ternationale Vereinbarung im System verankert werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Steinbrück hat die Kavallerie in Marsch gesetzt! Mehr hat er nicht getan!)


    Deshalb war es richtig, dass Herr Obama zumindest
    Vorschläge unterbreitet hat. Das ist die Grundlage dafür,
    dass man annehmen kann, dass sich etwas bewegt. Bis-
    her war es das größte Problem bei der internationalen
    Abstimmung, dass man das Stichwort „Regulierung“
    den Vertretern des angelsächsischen Raums gegenüber
    im Grunde gar nicht ansprechen konnte. Herr Steinbrück


    (Frank Schäffler [FDP]: Wer war das noch mal? – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/ CSU]: Das war der Mann mit der Kavallerie!)


    und Frau Merkel haben doch das Thema Regulierung
    mit Recht immer betont. In Heiligendamm ist vereinbart
    worden, dass wir auch im angelsächsischen Bereich eine
    stärkere Regulierung erreichen müssen.

    Wenn der Obama-Vorschlag etwas Gutes enthält,
    dann ist es die Öffnung für Maßnahmen. Dabei müssen
    wir uns aber fragen, ob die vorgeschlagenen Maßnah-
    men in unserer europäischen und nationalen Banken-
    struktur, Finanzmarktstruktur und auch Finanzmarktkul-
    tur adaptierbar und umsetzbar sind. Müssen wir nicht
    besser von der nationalen Ebene ausgehend bis hin zur
    europäischen Ebene Maßnahmen in die Diskussion ein-
    bringen, die unserer Finanzmarkt- und Bankenstruktur
    entsprechen?


    (Dr. Thomas Gambke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Welche sind das?)


    Obamas Vorschlag bedeutet nämlich eine Rückkehr
    zum Trennbankensystem. Dadurch werden die Invest-
    mentbanken und damit die Banken begünstigt, die uns
    teilweise mit in die Krise geführt haben. Universalban-
    ken aber dürfen keinen Eigenhandel mehr machen. Es
    geht doch nicht um die Frage, ob Eigenhandel zugelas-
    sen wird, sondern darum, in welchem Umfang er zuläs-
    sig ist. Das muss aufsichtsrechtlich mit Eigenkapital-
    anforderungen geregelt werden.


    (Joachim Poß [SPD]: Überzeugen Sie doch mal die FPD!)


    Je risikoreicher und systemisch relevanter, desto höher
    sollte die Eigenkapitalunterlegung sein, Herr Poß. Das
    ist die richtige Antwort, um Krisen und Blasenbildung in
    diesem Bereich zu verhindern,

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    (C (D tatt über die Schaffung von Besteuerungsgrundlagen zu iskutieren. Dabei sind wir auf einem guten Weg, der wischen den beteiligten Häusern abgestimmt wird. Wichtig ist für uns auch die Effizienzsteigerung der ufsicht. Dazu haben wir vorgeschlagen, dass die BaFin sgesamt mit ihren Strukturen bei der Bundesbank an ocken kann. (Joachim Poß [SPD]: Darüber kann man sehr streiten!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Richtig. – Der vom Bundesbankvorstand unterbreitete
    orschlag, nicht nur die Bankenaufsicht, sondern auch
    ie Solvenzaufsicht über die Versicherungen zu überneh-
    en, war im Grunde zu kurz gesprungen,


    (Joachim Poß [SPD]: Damit wird sich doch nicht der Kollege Thiele beschäftigen? Woher kommen diese Vorschläge? – Weiterer Zuruf von der SPD: Und die Unabhängigkeit?)


    udem wurde in der Frage der Eingriffsverwaltung be-
    nt, dass in schwierigeren Fällen weiterhin das BMF für

    ie Rechts- und Fachaufsicht zuständig sein soll. Das ist
    icht zu akzeptieren.


    (Joachim Poß [SPD]: Und wann kommen Ihre konkreten Vorschläge? – Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Wie ist der Rechtsweg? Wo kann geklagt werden?)


    Wir können die Unabhängigkeit der Bundesbank si-
    herstellen, Kollege Poß. Es lässt sich organisatorisch
    estalten, indem einzelne Teile voneinander getrennt
    erden und dadurch die Aufsicht ausgeklammert wird.
    arin sind wir nicht weit auseinander. Das lässt sich ma-

    hen.

    Ferner muss die Aufsicht mit mehr präventiven Kom-
    etenzen ausgestattet werden. Im HRE-Untersuchungs-
    usschuss wurde immer wieder vorgetragen, dass die
    ufsicht auf das Geschäftsmodell keinen Einfluss neh-
    en kann. Wenn aber Geschäftsmodelle in den Ruin
    hren, dann muss die Aufsicht die Möglichkeit haben,

    räventiv auf die Tätigkeit der Bank Einfluss zu neh-
    en.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Fragen Sie mal die FDP!)


    Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind. Der re-
    ulatorische Ansatz ist besser geeignet.


    (Joachim Poß [SPD]: Wann kommen Ihre Vorschläge? Im März, April oder im Mai?)


    Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Damit werden
    ir schon klarkommen. Ich wünsche mir nur, dass Sie
    it Ihren Vorschlägen konsistent zu dem stehen, was wir

    innvollerweise gemeinsam gemacht haben. Dann wären
    ir schon einen wesentlichen Schritt weiter.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Joachim Poß [SPD]: Ich stehe dazu!)


    Nun kommen wir zu Obamas weiterem Vorschlag des
    rennbankensystems. Wir haben ein Universalbanken-






    (A) )



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    Leo Dautzenberg
    system. Das ist unsere Kultur bis hin zu den kleinsten
    Einheiten der Sparkassen und Genossenschaftsbanken.
    Wollen Sie die alle mit der von Ihnen gewünschten
    Finanztransaktionsteuer erfassen? Sie waren doch an den
    Ursachen der Finanzkrise gar nicht beteiligt.


    (Frank Schäffler [FDP]: So ist es!)


    Lassen Sie uns doch die systemischen Banken heran-
    ziehen, die entsprechend gesichert worden sind. Damit
    sind wir wieder bei der Frage der Eigenkapitalunterle-
    gung.

    Gleichzeitig müssen wir in Basel dafür kämpfen, dass
    eine bestimmte Qualität des Eigenkapitals, was das
    Kernkapital anbelangt, erhalten bleibt. Wenn nämlich
    Mezzanine-Kapital, also stille Beteiligungen, demnächst
    nicht mehr zum Kernkapital gehören, ist das ein Schlag
    gegen unsere Finanzierungskultur bei den Banken so-
    wohl auf nationaler als auf europäischer Ebene. Hier
    müssen wir dem angelsächsischen Raum etwas entge-
    gensetzen, der hier zum Nachteil des deutschen und des
    europäischen Bankensystems interessengeleitet ist.
    Wenn Sie bereit sind, dabei mitzumachen, sind wir wie-
    derum einen Schritt weiter.


    (Joachim Poß [SPD]: Das hängt aber nicht von uns ab!)


    Herr Kollege Poß, mit der Reform der Finanzaufsicht
    muss ein Insolvenzrecht für Finanzinstitute einherge-
    hen.


    (Joachim Poß [SPD]: Sie sind jetzt so hilflos!)


    – Nein, hier können wir auf das aufbauen, was schon
    während unserer Zeit in den Häusern erarbeitet wurde.


    (Zuruf von der SPD: Genau, machen Sie das mal!)


    Es dürfen hier keine Verzögerungen entstehen, nur weil
    man sich in den Ministerien nicht einig ist, wer hier die
    Führung übernehmen soll.


    (Zuruf von der SPD: Die CDU oder die FDP?)


    Wir werden parallel dazu im Parlament darüber befin-
    den, welcher Ausschuss dafür zuständig ist.


    (Joachim Poß [SPD]: Warum einigen Sie sich denn nicht? Was ist das für eine Regierung?)


    Da wir im Insolvenzrecht für Finanzinstitute, im Grunde
    abgehoben vom gewerblichen Teil des Insolvenzrechts,
    im Wesentlichen Besonderheiten für Finanzinstitute
    brauchen, werden sich die Änderungen überwiegend auf
    das KWG konzentrieren. Die entsprechenden Arbeiten
    laufen bereits. Aber der Gesetzentwurf muss seriös erar-
    beitet sein. Nach wie vor muss nämlich die Leitmaxime
    in der sozialen Marktwirtschaft gelten, dass auch Finanz-
    institute scheitern können. Sie dürfen nicht immer auf-
    grund von „too big to fail“ oder der Systematik vom
    Steuerzahler gerettet werden müssen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


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    (C (D ber dann braucht man neben einem Insolvenzrecht für inanzinstitute eine Einrichtung wie den SoFFin, der ahlungsströme sicherstellen kann. Im Insolvenzrecht r Finanzinstitute ist die Möglichkeit, Sicherungen, Abicklungen und Neustrukturierungen vorzunehmen, das ichtigste. Die entsprechenden rechtlichen Grundlagen ann man nicht innerhalb eines Monats legen. Das bearf längerer Beratungen. Die Arbeiten werden bereits in en Häusern geleistet. Wir sind auf gutem Weg, die internationale Diskusion nicht nur mit Absichten, sondern mit konkreten aßnahmen und Zielsetzungen zu begleiten. (Joachim Poß [SPD]: Aber wohin führt Sie der Weg?)


    Kollege Poß, wir haben aus der Krise gelernt und
    erden die richtigen Maßnahmen sowohl auf nationaler

    ls auch auf europäischer und internationaler Ebene er-
    reifen. Herr Zöllmer, mit Schnellschüssen ist uns nicht
    edient. Wir werden uns an unseren Leitgedanken orien-
    eren.


    (Zuruf von der SPD: Sagen Sie doch mal was Konkretes!)


    Ich war doch schon konkret genug. Sie haben offenbar
    icht zugehört oder haben eine selektive Wahrnehmung,
    eil Sie vielleicht das, was ich vorgeschlagen habe,
    icht erwartet haben.


    (Joachim Poß [SPD]: Wenn Sie gern Näheres wissen wollen, kommen Sie zu uns, wir helfen Ihnen!)


    Mit den drei Anträgen, die sich alle nur auf eine Maß-
    ahme konzentrieren, können Sie die vor uns liegenden
    erausforderungen jedenfalls nicht bewältigen. Wir sind
    it unseren Vorstellungen auf einem besseren Weg.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der SPD: Ein einziger Hilferuf war das!)