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ID1702002200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/20 BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Lasten der Krise gerecht verteilen, Spekulationen eindämmen – Internationale Finanztransaktion- steuer einführen (Drucksache 17/527) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Dr. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanztransaktionsteuer international vorantreiben und national einführen (Drucksache 17/518) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1737 C 1739 B 1741 D 1743 C 1744 C 1746 A 1747 B 1748 C 1750 A 1751 A 1751 D 1757 B 1757 C 1757 C 1759 B 1761 D Deutscher B Stenografisch 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Stabilisierung der Finanzlage der Sozialversicherungssysteme und zur Einführung eines Sonderprogramms mit Maßnahmen für Milchviehhalter sowie zur Änderung anderer Gesetze (Sozialversicherungs-Stabilisierungsge- setz – SozVersStabG) (Drucksache 17/507) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Versi- cherte in der Krise schützen – Finanz- situation der gesetzlichen Krankenver- sicherung und der Bundesagentur für Arbeit entschärfen (Drucksache 17/495) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär D D P T a b 1737 A 1737 B Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 1752 D 1753 D undestag er Bericht ung 9. Januar 2010 t : r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . agesordnungspunkt 19: ) Antrag der Abgeordneten Nicolette Kressl, Joachim Poß, Ingrid Arndt-Brauer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Maßnahmenbündel gegen Spe- kulationen auf den Finanzmärkten und ungerechtfertigte Banker-Boni (Drucksache 17/526) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Carsten Sieling, Nicolette Kressl, Joachim Poß, 1754 C 1755 A 1755 B 1756 C 1757 A Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . 1764 A 1765 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Vermögensteuer als Millionärsteuer wieder erheben (Drucksache 17/453) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Jerzy Montag, Kai Gehring, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Arti- kel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/88) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines … Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/254) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Cornelia Möhring, Matthias W. Birkwald, weiteren Abgeord- neten und der Fraktion DIE LINKE einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Än- derung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/472) . . . . . . . . . . . . . . . . . V D C M C M D D V D Z A B d B c F S D U K J D J D D S R N A L A A 1766 A 1767 D 1768 D 1770 A 1771 C 1773 B 1774 A 1774 C 1778 B 1778 D 1780 A 1780 C 1780 D 1783 B 1783 C 1784 B 1786 C 1788 A 1789 D 1791 A 1791 B 1791 B olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 2: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einstieg in ie Kopfpauschale – Weniger Netto vom rutto für die Beitragszahler der gesetzli- hen Krankenversicherung . . . . . . . . . . . . . ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ens Ackermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . teffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . udolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1791 C 1792 C 1794 A 1795 A 1796 A 1797 A 1797 B 1797 C 1798 C 1800 A 1800 B 1800 D 1800 D 1802 A 1803 A 1804 B 1805 C 1806 D 1808 A 1809 B 1810 B 1811 B 1812 C 1814 A 1815 C 1817 A 1818 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1737 (A) ) (B) ) 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1817 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-Kopp, Gudrun FDP 29.01.2010 sammlung des Europarates * Koenigs, Thomas BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 29.01.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Bätzing, Sabine SPD 29.01.2010 Barnett, Doris SPD 29.01.2010* Bögel, Claudia FDP 29.01.2010 Brüderle, Rainer FDP 29.01.2010 Buchholz, Christine DIE LINKE 29.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 29.01.2010 Ernstberger, Petra SPD 29.01.2010 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 29.01.2010 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.01.2010* Fritz, Erich G. CDU/CSU 29.01.2010* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Gerster, Martin SPD 29.01.2010 Glos, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 29.01.2010 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 29.01.2010 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Hübinger, Anette CDU/CSU 29.01.2010* Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 29.01.2010* Klöckner, Julia CDU/CSU 29.01.2010 K L L L D L D D M N N P S S D S D S T T W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ossendey, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 afontaine, Oskar DIE LINKE 29.01.2010 azar, Monika BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 enkert, Ralph DIE LINKE 29.01.2010 r. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 29.01.2010 indemann, Lars FDP 29.01.2010 r. Lotter, Erwin FDP 29.01.2010 r. de Maizière, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 alczak, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 ešković, Wolfgang DIE LINKE 29.01.2010 oll, Michaela CDU/CSU 29.01.2010 flug, Johannes SPD 29.01.2010 chäfer (Bochum), Axel SPD 29.01.2010 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.01.2010 chuster, Marina FDP 29.01.2010* r. Schwanholz, Martin SPD 29.01.2010 tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 empel, Frank DIE LINKE 29.01.2010 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 erner, Katrin DIE LINKE 29.01.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 29.01.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1818 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- teilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 632 01 – Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz – bis zur Höhe von 12,61 Millio- nen Euro – Drucksachen 17/416, 17/503 Nr. 1.4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Absatz 2 des Unterhaltsvorschussgesetzes – bis zur Höhe von 17 Millionen Euro – Drucksachen 17/417, 17/503 Nr. 1.5 – - 91, 1 0, T 7980 20. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Stefanie Vogelsang


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Kolleginnen und

    ollegen! Mit dem Entwurf dieses Gesetzes führen wir
    aßnahmen zur Bekämpfung der Finanz- und Wirt-

    chaftskrise fort, mit denen wir in der Großen Koalition
    egonnen haben. Gestern haben wir hier über den Jah-
    swirtschaftsbericht debattiert und zur Kenntnis genom-
    en, dass es erste Anzeichen einer langsamen Erholung

    ibt. So erfreulich das Ende der Abwärtsdynamik auch






    (A) )



    (B) )


    Stefanie Vogelsang
    ist: Die deutsche Wirtschaft befindet sich weiterhin in ei-
    nem tiefen Tal. Die leicht positiven Signale für das lau-
    fende Jahr geben keinen Anlass zu euphorischen Ein-
    schätzungen.

    Jetzt ist es von besonderer Bedeutung, die beginnende
    Erholung in ihren Kräften zu stützen und weitere Im-
    pulse in Richtung Wachstum zu setzen.

    Richtig war es, dass wir in der Großen Koalition ge-
    meinsam den Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung
    gesenkt haben. Richtig war es, dass wir den Beitragssatz
    zur gesetzlichen Krankenversicherung festgeschrieben
    haben.

    Aus dieser nicht in Deutschland verursachten interna-
    tionalen Krise konnten wir etliche Erkenntnisse gewin-
    nen; internationale Handlungsnotwendigkeiten zur Ver-
    hinderung einer erneuten Krise dieses Ausmaßes wurden
    deutlich. Unsere Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung
    der sozialen Marktwirtschaft hat sich als durchaus kri-
    senfest erwiesen. Deutschland hat diese Krise deutlicher
    besser überstanden als viele andere Länder.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Das ist einfach wahr! Das sollten die zur Kenntnis nehmen und sich darüber freuen!)


    Frau Kollegin Senger-Schäfer, wie sozial und wie ge-
    recht ein System ist, das ohne Wettbewerb funktioniert,
    mussten viele Menschen in unserem Land viele Jahr-
    zehnte ertragen. Ich glaube nicht, dass wir in diese Rich-
    tung wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Eines ist ganz klar und deutlich geworden: Unsere so-
    zialen Sicherungssysteme sind in erheblichem Maße
    konjunkturabhängig. Dieser Gesetzentwurf enthält ne-
    ben dem Sonderprogramm mit Maßnahmen für Milch-
    viehhalter, der Anhebung des Schonvermögens und dem
    Zuschuss für die Bundesagentur für Arbeit auch den Zu-
    schuss an die gesetzliche Krankenversicherung, auf den
    ich mich jetzt konzentrieren möchte.

    Gerade wegen der hohen Konjunkturabhängigkeit ist
    es richtig, die gesetzliche Krankenversicherung zu-
    nehmend von dem Faktor Arbeit zu entkoppeln. Dafür
    haben wir die Einrichtung einer Regierungskommission
    beschlossen, die uns den Weg für eine neue Basis für
    eine gerechte und solidarische Finanzierung unseres Ge-
    sundheitssystems erarbeiten wird. Herr Kollege Schurer,
    Sie können ganz sicher sein, dass die christlich-liberale
    Koalition


    (Christian Lange [Backnang] [SPD]: „Schwarz-Gelb“ heißt das! Wie die Gifttonne!)


    auf diesem Weg die Orientierung hat und die Richtung
    weiter vorgeben wird.

    Noch in der Großen Koalition haben wir beschlossen,
    den Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung
    stabil zu halten. Wir alle waren erleichtert, dass im Jahr
    2009 das im zweiten Nachtragshaushalt beschlossene
    überjährige Liquiditätsdarlehen des Bundes an den Ge-

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    (C (D undheitsfonds zur Kompensation ebendieser krisenbeingten Mindereinnahmen nicht benötigt wurde. Im ahmen des zweiten Konjunkturpakets ist der Bundesuschuss 2010 zur Finanzierung der Beitragssatzsenung von 6,3 Milliarden Euro auf 11,8 Milliarden Euro rhöht worden. Mit diesem Gesetz wollen wir die rundlage für einen zusätzlichen Bundeszuschuss in öhe von 3,9 Milliarden Euro schaffen. Dies ist als ge amtgesellschaftliche, flankierende Maßnahme in dieem Jahr notwendig; sonst wird der Druck auf unsere geetzliche Krankenversicherung noch größer, und das ollen wir verhindern. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir haben schon in der ersten Lesung des Bundes-
    aushalts letzte Woche über die Etatisierung dieser Mit-
    l geredet. Derzeit berät der Haushaltsausschuss über
    en Etat. Lassen Sie uns diesen Gesetzentwurf ebenfalls
    n den Haushaltsausschuss überweisen. Meine Damen
    nd Herren vor allen Dingen von der SPD, aber auch
    on den Grünen, dieser Schutzschirm, den wir jetzt auf-
    pannen, ist, um im Farbenspiel zu bleiben, ein schwarz-
    elber Schutzschirm.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Aber nur ein Schutzschirm für 2010! Da brauchen wir kein Prophet zu sein!)


    Frau Kollegin, er ist ein Schutzschirm für 2010. Wir
    arten ab und schauen, wie sich die Lage entwickelt.
    ir alle können das nicht vorhersehen oder Prognosen

    bgeben. – Ich glaube, dass es der Kontinuität Ihres Han-
    elns und der Verantwortung, die Sie in Ihren Wahlkrei-
    en Ihren Bürgerinnen und Bürgern gegenüber haben,
    ntsprechen würde, wenn Sie ganz gründlich darüber
    achdenken würden, ob ein solcher Schutzschirm nicht
    uch rote und grüne Farbpunkte tragen sollte.

    Danke.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Wilhelm Priesmeier für die SPD-

raktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wilhelm Priesmeier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

    olleginnen und Kollegen! Wer bislang noch nicht ge-
    usst hat, was ein Kuhschwanz wert ist, dem sei gesagt:
    ie Regierung hat Maßstäbe gesetzt, es sind 20 Euro,


    (Beifall des Abg. Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    nabhängig davon, wie lang er ist, unabhängig davon, zu
    elcher Kuh er gehört, unabhängig davon, ob die Kuh
    000 Liter oder 10 000 Liter Milch gibt. All das wird
    ber einen Kamm geschoren. Jede Kuh in Deutschland
    ann jetzt froh sein: Vor dem Gesetz sind sie alle
    leich. – Hervorragend! Kompliment, das habt ihr gut
    emacht! Ihr habt das Fass in Feierlaune aufgemacht. Da






    (A) )



    (B) )


    Dr. Wilhelm Priesmeier
    wird Party gefeiert, Geld ausgeteilt, und keiner kümmert
    sich um die Rechnung. Das ist die derzeitige Politik im
    Agrarbereich. Ihr verschenkt heute die finanziellen
    Spielräume, die ihr in den nächsten Haushaltsjahren
    noch dringend brauchen werdet.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es wurde angesprochen: Die Agrarhaushalte 2011, 2012
    und 2013 werden von drastischen Einsparungen nicht
    verschont werden; das ist jedem klar.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: 2010 hast du vergessen!)


    Heute feiert ihr noch einmal kräftig, heute teilt ihr noch
    einmal Geschenke aus.

    Kollege Ostendorff hat gerade deutlich gemacht, wo
    die strukturellen Schwächen dieses Programms liegen.
    Das, was hier geplant ist, ist für die Agrarpolitik ord-
    nungspolitisch ein Super-GAU sondergleichen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die FDP sitzt daneben und hat die Prinzipien der Agrar-
    politik, die sie sonst vertreten hat, grundlegend verraten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das werden wir Ihnen alles erklären!)


    Geschuldet ist dies dem Kompromiss, den man eingehen
    musste, nachdem im Vorwahlkampf in Bayern schon
    mal eine hauseigene Prämie gezahlt wurde. Das hat nicht
    viel genutzt; die Bauern sind trotzdem von der CSU
    weggelaufen. Jetzt will man nachlegen, die Dimension
    vergrößern, in der Hoffnung, man könne die Bauern kau-
    fen. Das ist keine Strategie. Langfristig kann man die
    Bauern nicht kaufen; auch die CSU in Bayern kann das
    nicht.

    Frau Ministerin Aigner ist nicht mehr da. Sie kann
    jetzt mit der Gießkanne durch Bayern fahren und jeden
    Hektar begießen. Die Frage ist, was dies nützt. Das hat
    nichts mit strukturierter Agrarpolitik zu tun. Wir brau-
    chen den Strukturwandel, wir müssen ihn begleiten; das
    ist unabdingbar. Das Programm, das hier aufgelegt wor-
    den ist, begleitet nichts, erzeugt nur Mitnahmeeffekte
    und hat unterm Strich keine strukturellen Folgewirkun-
    gen. Der Strukturwandel wird aufgeschoben und behin-
    dert.


    (Dr. Gerd Müller [CDU/CSU]: Wilhelm, was soll noch übrig bleiben in der Landwirtschaft?)


    Dabei wäre es doch notwendig, dafür zu sorgen, das um-
    zusetzen, was im Vorbericht zur Sektoruntersuchung sei-
    tens des Bundeskartellamts – Kollege Ostendorff hat es
    angesprochen – klar und deutlich gesagt worden ist, um
    den Milchsektor zu stärken.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Wenn du recht hättest, solltest du jetzt Vorschläge machen!)


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    (C (D Wir müssen die Wettbewerbsfähigkeit der Milchrzeuger stärken. Wir müssen ihre Position auf dem arkt stärken. Da können Sie ins Volle greifen. Nach en Vorgaben der EU dürfen Sie jede Erzeugergemeinchaft mit 500 000 Euro fördern. Legen Sie ein entsprehendes Programm auf! Fördern Sie die Strukturen auf em Markt, fördern Sie die Wettbewerbsfähigkeit und rdern Sie die Marktgerechtigkeit! Dieser Ansatz wird ukünftig im Bereich der Milchpolitik notwendig sein nd nicht die Größenordnung des Programms hier. Das Programm an sich ist löchrig wie ein deutscher äse. Die Verteilungsungerechtigkeit ist eklatant. Der ayerische Landwirtschaftsminister rühmt sich, dass ber ein Viertel der Mittel des Gesamtprogramms nach ayern fließt. Das ist mehr, als den Bayern in der Relaon zu der Milchmenge, die sie normalerweise produieren, zusteht. Ich weiß nicht, ob dies bei den Betrieben Schleswig-Holstein oder in den neuen Bundesländern iel Zustimmung gefunden hat; denn da gibt es Kapungsgrenzen aufgrund der De-minimis-Regelung; bei 87 Kühen ist Schluss. Aber auch das sind Betriebe, die rbeitnehmer beschäftigen und Arbeit sichern. Sie geen bei diesem Programm, so wie es gestrickt ist, zwar icht leer aus, werden aber erheblich benachteiligt. Das ist nicht der richtige Ansatz. Die Politik, die hier ffenkundig betrieben wird, ist ein Anachronismus. Dies t der Rückfall in die Agrarpolitik der 60er-Jahre, als es ine Abschlachtprämie und andere Dinge gab. Das kann an nicht gutheißen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Joachim Poß [SPD]: Mutig zurück in die 60erJahre!)