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ID1702000600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/20 BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Lasten der Krise gerecht verteilen, Spekulationen eindämmen – Internationale Finanztransaktion- steuer einführen (Drucksache 17/527) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Dr. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanztransaktionsteuer international vorantreiben und national einführen (Drucksache 17/518) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1737 C 1739 B 1741 D 1743 C 1744 C 1746 A 1747 B 1748 C 1750 A 1751 A 1751 D 1757 B 1757 C 1757 C 1759 B 1761 D Deutscher B Stenografisch 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Stabilisierung der Finanzlage der Sozialversicherungssysteme und zur Einführung eines Sonderprogramms mit Maßnahmen für Milchviehhalter sowie zur Änderung anderer Gesetze (Sozialversicherungs-Stabilisierungsge- setz – SozVersStabG) (Drucksache 17/507) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Versi- cherte in der Krise schützen – Finanz- situation der gesetzlichen Krankenver- sicherung und der Bundesagentur für Arbeit entschärfen (Drucksache 17/495) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär D D P T a b 1737 A 1737 B Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 1752 D 1753 D undestag er Bericht ung 9. Januar 2010 t : r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . agesordnungspunkt 19: ) Antrag der Abgeordneten Nicolette Kressl, Joachim Poß, Ingrid Arndt-Brauer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Maßnahmenbündel gegen Spe- kulationen auf den Finanzmärkten und ungerechtfertigte Banker-Boni (Drucksache 17/526) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Carsten Sieling, Nicolette Kressl, Joachim Poß, 1754 C 1755 A 1755 B 1756 C 1757 A Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . 1764 A 1765 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Vermögensteuer als Millionärsteuer wieder erheben (Drucksache 17/453) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Jerzy Montag, Kai Gehring, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Arti- kel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/88) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines … Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/254) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Cornelia Möhring, Matthias W. Birkwald, weiteren Abgeord- neten und der Fraktion DIE LINKE einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Än- derung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/472) . . . . . . . . . . . . . . . . . V D C M C M D D V D Z A B d B c F S D U K J D J D D S R N A L A A 1766 A 1767 D 1768 D 1770 A 1771 C 1773 B 1774 A 1774 C 1778 B 1778 D 1780 A 1780 C 1780 D 1783 B 1783 C 1784 B 1786 C 1788 A 1789 D 1791 A 1791 B 1791 B olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 2: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einstieg in ie Kopfpauschale – Weniger Netto vom rutto für die Beitragszahler der gesetzli- hen Krankenversicherung . . . . . . . . . . . . . ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ens Ackermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . teffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . udolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1791 C 1792 C 1794 A 1795 A 1796 A 1797 A 1797 B 1797 C 1798 C 1800 A 1800 B 1800 D 1800 D 1802 A 1803 A 1804 B 1805 C 1806 D 1808 A 1809 B 1810 B 1811 B 1812 C 1814 A 1815 C 1817 A 1818 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1737 (A) ) (B) ) 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1817 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-Kopp, Gudrun FDP 29.01.2010 sammlung des Europarates * Koenigs, Thomas BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 29.01.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Bätzing, Sabine SPD 29.01.2010 Barnett, Doris SPD 29.01.2010* Bögel, Claudia FDP 29.01.2010 Brüderle, Rainer FDP 29.01.2010 Buchholz, Christine DIE LINKE 29.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 29.01.2010 Ernstberger, Petra SPD 29.01.2010 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 29.01.2010 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.01.2010* Fritz, Erich G. CDU/CSU 29.01.2010* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Gerster, Martin SPD 29.01.2010 Glos, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 29.01.2010 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 29.01.2010 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Hübinger, Anette CDU/CSU 29.01.2010* Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 29.01.2010* Klöckner, Julia CDU/CSU 29.01.2010 K L L L D L D D M N N P S S D S D S T T W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ossendey, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 afontaine, Oskar DIE LINKE 29.01.2010 azar, Monika BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 enkert, Ralph DIE LINKE 29.01.2010 r. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 29.01.2010 indemann, Lars FDP 29.01.2010 r. Lotter, Erwin FDP 29.01.2010 r. de Maizière, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 alczak, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 ešković, Wolfgang DIE LINKE 29.01.2010 oll, Michaela CDU/CSU 29.01.2010 flug, Johannes SPD 29.01.2010 chäfer (Bochum), Axel SPD 29.01.2010 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.01.2010 chuster, Marina FDP 29.01.2010* r. Schwanholz, Martin SPD 29.01.2010 tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 empel, Frank DIE LINKE 29.01.2010 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 erner, Katrin DIE LINKE 29.01.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 29.01.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1818 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- teilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 632 01 – Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz – bis zur Höhe von 12,61 Millio- nen Euro – Drucksachen 17/416, 17/503 Nr. 1.4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Absatz 2 des Unterhaltsvorschussgesetzes – bis zur Höhe von 17 Millionen Euro – Drucksachen 17/417, 17/503 Nr. 1.5 – - 91, 1 0, T 7980 20. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Claudia Winterstein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    erren! Wir befassen uns hier mit dem zweiten Teil der
    ofortmaßnahmen der Koalition, nämlich – Frau
    agedorn hat es schon gesagt – dem Schutzschirm für
    rbeitnehmer. Nach der steuerlichen Entlastung zum

    ahreswechsel durch das Wachstumsbeschleunigungs-
    esetz werden hiermit weitere Punkt aus der Koalitions-
    ereinbarung umgesetzt.

    Frau Hagedorn, haben Sie eine Glaskugel, oder legen
    ie Karten?


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Sehr richtig! Wo Frau Winterstein recht hat, da hat sie recht! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ich tippe bei Frau Hagedorn auf eine Glaskugel!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Claudia Winterstein
    Ich frage mich, wie Sie zu Ihrem Urteil über das Wachs-
    tumsbeschleunigungsgesetz kommen, das gerade ein-
    mal seit vier Wochen in Kraft ist. Warten Sie es doch
    einfach ab! Sie werden ganz sicher positiv überrascht
    werden.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Das geplante Darlehen an die Bundesagentur für Ar-
    beit wird in einen Zuschuss umgewandelt. Der Gesund-
    heitsfonds erhält einen zusätzlichen Bundeszuschuss.
    Das Gesetz beinhaltet eine besonders gute Nachricht für
    die Menschen – das ist schon gesagt worden –, die der-
    zeit vielleicht Sorge um ihren Arbeitsplatz haben oder
    seit einiger Zeit arbeitslos sind und möglicherweise in
    die Lage kommen, Arbeitslosengeld II beziehen zu müs-
    sen: die Anhebung der Freibeträge für die Altersvor-
    sorge. Diese Freibeträge werden – wie vor der Wahl ver-
    sprochen und in der Koalitionsvereinbarung festgelegt –
    von 250 Euro auf 750 Euro pro Lebensjahr erhöht und
    damit verdreifacht. Hierzu wird mein Kollege Johannes
    Vogel nachher Näheres berichten.

    Das Gesetz beinhaltet außerdem zwei gute Nachrich-
    ten für alle Beitragszahler in der Sozialversicherung: Die
    konjunkturell bedingten Mindereinnahmen in der
    Krankenversicherung und der Arbeitslosenversicherung
    werden nicht in vollem Umfang den Beitragszahlern auf-
    gebürdet, sondern mit einem Zuschuss vom Bund aufge-
    fangen. Beide Versicherungen müssen 2010 mit einem
    erheblichen Defizit rechnen; das ist uns allen klar. Der
    Bund deckt das erwartete Defizit bei der Krankenver-
    sicherung mit seinem Zuschuss zu mehr als der Hälfte ab
    – Frau Hagedorn, das ist ein festgelegter Betrag in Höhe
    von 3,9 Milliarden Euro –, bei der Arbeitslosenversiche-
    rung sogar in vollem Umfang. Insofern ist hier nicht von
    einer Kürzung die Rede. Es gibt diese unterschiedlichen
    Beträge, weil wir eben noch nicht genau wissen, wie
    hoch das Defizit ausfallen wird. Die Höhe des Zuschus-
    ses richtet sich nach der Größe des Defizits.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Genau! So einfach ist das, Frau Hagedorn!)


    Wirtschaftskrisen wirken sich bei der Bundesagentur
    für Arbeit immer besonders stark aus, weil sie sowohl bei
    den Einnahmen wie auch bei den Ausgaben betroffen ist:
    Die Einnahmen brechen weg, weil es weniger Beschäf-
    tigte gibt und die Versicherung somit geringere Einzah-
    lungen erhält; die Ausgaben steigen, weil es mehr Ar-
    beitslose gibt, von denen Leistungen bezogen werden.
    Mit dem Defizit aus dem Jahr 2009 in Höhe von 13,9 Mil-
    liarden Euro ist die Bundesagentur ja noch selber zurecht-
    gekommen, weil sie Geld aus der Rücklage entnehmen
    konnte. Im Jahr 2010 sieht das anders aus: Wir müssen
    von einem Defizit von bis zu 17,8 Milliarden Euro ausge-
    hen. Wir wissen aber noch nicht, ob das Defizit so hoch
    sein wird, und warten die weitere wirtschaftliche Ent-
    wicklung ab. Dementsprechend wird der Zuschuss aus-
    fallen:


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Genau so!)


    vielleicht 16 Milliarden, 14 Milliarden oder 17 Milliar-
    den Euro. Wir wissen es noch nicht. Frau Hagedorn, ich
    denke, als Haushälterin sollten Sie sich freuen, wenn es

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    (C (D tztendlich ein Zuschuss von nur 13 oder 14 Milliarden uro wird, weil sich die Konjunktur so positiv entwikelt hat. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Da muss man doch nicht rumnörgeln, Frau Hagedorn!)


    Schon von der vorherigen Regierung war im ersten
    aushaltsentwurf für 2010 verankert worden, dass die
    undesagentur ein entsprechendes Darlehen bekommt.
    sofern sind wir einen Schritt weitergegangen: Wir ha-

    en gesagt, dass ein Darlehen zum jetzigen Zeitpunkt si-
    her ein Problem wäre, weil die Bundesagentur nicht in
    er Lage wäre, dieses zurückzuzahlen, es sei denn – das
    ollen wir nicht –, die Beiträge würden erhöht. Daher
    aben wir uns entschlossen, hier einen Zuschuss zu ge-
    ähren. Das ist zwar eine hohe Belastung für den Bun-
    eshaushalt – das muss man ganz klar sehen –; aber ich
    enke, es ist die einzige praktikable Lösung, die es in
    iesem Jahr gibt.

    Es ist aus meiner Sicht wichtig, hinzuzufügen, dass
    iese Entlastungsmaßnahmen natürlich für das Jahr 2010
    elten und nicht auf Dauer angelegt sind. Ich habe auch
    chon in der Beratung zum Einzelplan 11 deutlich ge-
    agt: Wir wollen, dass die im Koalitionsvertrag verein-
    arte Aufgabenkritik sehr bald zu konkreten Ergebnissen
    nd damit eben auch zu Kostensenkungen bei der Bun-
    esagentur führt; denn wir wollen eine Erhöhung der
    eitragssätze vermeiden.

    Auch beim Gesundheitssystem strahlt die Krise ins
    ahr 2010 aus. Die Einnahmen aus den Versichertenbei-
    ägen werden nicht ausreichen, um alle Gesundheits-
    osten abzudecken. Deswegen müssen wir nun zusätz-
    ch und – ich betone – einmalig 3,9 Milliarden Euro aus
    em Bundeshaushalt zur Verfügung stellen. Der Steuer-
    uschuss an den Gesundheitsfonds wächst damit im Jahr
    010 auf 15,7 Milliarden Euro an. Bedenklich ist, dass
    amit das Geld für die Krankenkassen noch immer nicht
    usreicht. Millionen Versicherte werden Zusatzbeiträge
    n ihre Kassen zahlen müssen.

    Das ist kein Betriebsunfall und schon gar nicht die
    chuld des jetzigen Gesundheitsministers.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das wollte die SPD so: Gesundheitsprämie als Wettbewerbsinstrument! – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Schuld des Koalitionspartners!)


    er Zusatzbeitrag in Kombination mit dem Gesundheits-
    nds war der faule Kompromiss in der Gesundheitspoli-

    k der Großen Koalition, zwei völlig gegensätzliche
    onzepte zu vereinen.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Das war eine schwierige Zeit! Da dürfen Sie uns nicht so kritisieren!)


    Nein, nein.


    (Joachim Poß [SPD]: Das ist die „Erblast“ der Großen Koalition! Mit der wollen die Schwarzen nichts mehr zu tun haben!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Claudia Winterstein
    Die Ausgabeseite wurde dabei von Ulla Schmidt völ-
    lig vernachlässigt. Als Folge davon wurden die Ausga-
    ben der Kassen – das muss man sich einmal vorstellen –
    von 144 Milliarden Euro im Jahre 2005 auf über
    167 Milliarden Euro im Jahre 2009, also um 23 Milliar-
    den Euro, angehoben. Die Zeche zahlen jetzt die Versi-
    cherten.

    Durch die jetzt entstandene Situation wird überdeut-
    lich gezeigt, dass wir die Gesundheitsfinanzierung
    dringend neu organisieren müssen. Die Regierungskom-
    mission wird hierzu ja auch Vorschläge unterbreiten.

    Es geht aber natürlich auch darum, Effizienzreserven
    im System ausfindig zu machen. Wir wollen die Ausga-
    ben durch mehr Wettbewerb dämpfen und müssen prü-
    fen, ob wir durch bessere Organisationsstrukturen effek-
    tiver mit den Beitragsgeldern umgehen können.


    (Joachim Poß [SPD]: Ich dachte, dafür ist der Gesundheitsminister und nicht die Regierungskommission zuständig! Das wird doch wohl der Gesundheitsminister und nicht die Regierungskommission machen!)


    Auch die Kassen sind aufgefordert, ihre Ausgaben auf
    Einsparpotenziale zu durchforsten.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: So ist es!)


    Immer mehr Steuermittel in ein nicht funktionierendes
    System zu leiten, ist keine Lösung.

    Das letzte Element dieses Gesetzentwurfs ist ein Son-
    derprogramm mit Hilfen für Milcherzeuger, das soge-
    nannte Grünlandmilchprogramm. In diesem Sonder-
    programm sind für die Jahre 2010 und 2011 besondere
    Grünlandprämien vorgesehen, wodurch den Milchbau-
    ern geholfen wird, die existenziellen Auswirkungen der
    Wirtschaftskrise zu überwinden.

    Noch eine letzte Bemerkung. Alle Belastungen, die
    dieser Gesetzentwurf für den Bundeshaushalt mit sich
    bringt, sind im Haushaltsentwurf 2010 bereits berück-
    sichtigt. Die Nettoneuverschuldung musste gegenüber
    dem ersten Haushaltsentwurf von Finanzminister
    Steinbrück nicht erhöht werden. Wir satteln also nicht
    drauf.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Eben! Grundsteuersenkung!)


    Dies ist aus Haushältersicht eine durchaus positive
    Nachricht.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Bettina Hagedorn [SPD]: Das ist nicht das Ergebnis Ihrer Sparerfolge, sondern das Ergebnis der besseren Konjunktur!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Kollegin Kathrin Senger-Schäfer

für die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)


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(C (D Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Ver hrte Kolleginnen und Kollegen! Herr Rösler, welch ein lück für Sie: Sie haben Ihre medizinische Ausbildung ei der Bundeswehr erhalten. Dort haben Sie gelernt, ich zu tarnen – eine Fähigkeit, die Ihnen heute sehr zuutekommt. (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN und der SPD sowie der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Er war nicht im Manöver, sondern er war im Krankenhaus tätig! Mein Gott!)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kathrin Senger-Schäfer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sie tarnen den radikalen Bruch in der gesetzlichen
    rankenversicherung als notwendige Reform.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ullala Schmidt wollte das so!)


    amit wollen Sie Millionen von Krankenversicherten
    uschen. Das ist unverantwortlich.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zu diesem Vorgehen passt dann auch das Konzept
    on Herrn Schäuble, das er zur Sicherung der Sozialsys-
    me auf den Weg bringen will. Der von ihm geplante
    chutz der Arbeitnehmer ist in Wirklichkeit ein Schirm
    um Schutz der Arbeitgeber. Die Arbeitnehmerinnen
    nd Arbeitnehmer lässt er in der Finanzkrise in unchrist-
    cher Art im Regen stehen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    as ist unredlich. Es ist unsozial und entspricht auch
    icht dem Gedanken, dass starke Schultern mehr tragen
    ollten als schwache.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das ist typisch für diese Regierung. Herr Rösler, Sie
    ollen in der gesetzlichen Krankenversicherung die
    usfälle des Gesundheitsfonds mit 3,9 Milliarden Euro

    us Steuermitteln auffangen.


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Ja! Das machen wir!)


    ir ist schleierhaft, wie Sie mit 3,9 Milliarden Euro ein
    oraussichtliches Finanzloch von sage und schreibe
    ,9 Milliarden Euro stopfen wollen. Ich sage Ihnen jetzt
    chon voraus, dass diese Regierung den Rest den Versi-
    herten aufs Auge drücken wird.

    Zur Wahrheit gehört auch, dass der Gesundheits-
    nds nicht ausschließlich durch die Finanzkrise in die

    erzeitige schlechte Lage gebracht wurde. Der Gesund-
    eitsfonds war und ist von Anfang an – ich behaupte: be-
    usst – mit unzureichenden finanziellen Mitteln ausge-

    tattet worden.

    Im Übrigen handelt es sich hierbei um eine Hinterlas-
    enschaft der Großen Koalition, also auch der SPD.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    on Anfang an war gewollt, dass einzelne Krankenkas-
    en über die sprichwörtliche Klinge springen sollten, um






    (A) )



    (B) )


    Kathrin Senger-Schäfer
    damit den Wettbewerb zu verschärfen. Diese Wettbe-
    werbsverschärfung führt aber weder zu einem fruchtba-
    ren Wettstreit um die besten Leistungsangebote noch zu
    einer besseren Qualität der Versorgung. Weil die Kassen
    in diesem Fall das Sonderkündigungsrecht ihrer Versi-
    cherten fürchten, sind sie sich mehrheitlich einig, Zu-
    satzbeiträge zu erheben.

    Wir erleben dazu nun einen großen Aufschrei, und
    selbst Frau Merkel verzieht dabei die Miene und ruft
    jetzt nach dem Kartellamt. Aber: Gesundheit ist keine
    Ware. Dabei bleibt die Linke.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Alle Menschen in unserem Land haben einen Anspruch
    auf eine gute, solide und gerechte Gesundheitsversor-
    gung. Wettbewerb hat im Gesundheitswesen nichts ver-
    loren.


    (Beifall bei der LINKEN – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Wo ist es eigentlich besser als in Deutschland?)


    Ich frage auch Sie: Wer muss Ihre grandiosen Wettbe-
    werbsideen bezahlen? Das sind die 70 Millionen Versi-
    cherten der gesetzlichen Krankenversicherung und auch
    die Arbeitslosengeld-II-Beziehenden, die ohnehin jeden
    Cent zweimal umdrehen müssen. Das ist, mit Verlaub,
    zutiefst unsozial.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zweifellos gibt es zusätzliche Leistungen der gesetz-
    lichen Krankenversicherung, die wir auch wollen. Dazu
    gehört zum Beispiel die spezialisierte ambulante Pallia-
    tivversorgung, also die Betreuung und Versorgung von
    todkranken Menschen. Das ist aber nur dann möglich,
    wenn man sich vorher überlegt hat, wie man das bezah-
    len will. Der Gesundheitsfonds ist aber chronisch unter-
    finanziert. Genau dieses Dilemma ließe sich durch den
    Antrag meiner Fraktion Die Linke verhindern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zurzeit zahlt der Staat einen festgelegten Pauschal-
    betrag von derzeit 126 Euro im Monat für alle Arbeits-
    losengeld-II-Beziehenden als Beitrag zur Krankenversi-
    cherung. Das reicht längst nicht, und das wissen Sie,
    meine sehr verehrten Kolleginnen und Kollegen von der
    Koalition. Wir haben vorgeschlagen – und dabei bleiben
    wir auch –, diesen Betrag auf circa 260 Euro im Monat
    und pro Mitglied zu erhöhen. Das brächte rund
    5 Milliarden Euro mehr für die gesetzliche Krankenver-
    sicherung, was zweifelsohne die gesundheitliche Versor-
    gung verbessern würde.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das wäre jedenfalls ein sinnvolleres Sofortprogramm
    für die Krankenversicherung als die unsinnige Ein-
    führung von kleinen oder großen Kopfpauschalen, ge-
    tarnt als Zusatzbeitrag bzw. Gesundheitsprämie. Damit
    erübrigte sich jede Diskussion um die Zusatzbeiträge
    und auch darüber, ob die Arbeitslosengeld-II-Beziehen-
    den die Zusatzbeiträge selber zu tragen hätten. Für die
    Linke bleibt aber im Grundsatz die solidarische Bürge-
    rinnen- und Bürgerversicherung, in die alle einzahlen,

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    (C (D ie Abgeordnete genauso wie die Mitarbeiterin in der antine, die einzig denkbare und wirksame Alternative. enn für uns, die Partei Die Linke, ist der Mensch das aß der Dinge. (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Mir kommen die Tränen!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)