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ID1702000400

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    Plenarprotokoll 17/20 BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Die Lasten der Krise gerecht verteilen, Spekulationen eindämmen – Internationale Finanztransaktion- steuer einführen (Drucksache 17/527) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Dr. Axel Troost, Dr. Barbara Höll, Eva Bulling-Schröter, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Finanztransaktionsteuer international vorantreiben und national einführen (Drucksache 17/518) . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1737 C 1739 B 1741 D 1743 C 1744 C 1746 A 1747 B 1748 C 1750 A 1751 A 1751 D 1757 B 1757 C 1757 C 1759 B 1761 D Deutscher B Stenografisch 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 18: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Stabilisierung der Finanzlage der Sozialversicherungssysteme und zur Einführung eines Sonderprogramms mit Maßnahmen für Milchviehhalter sowie zur Änderung anderer Gesetze (Sozialversicherungs-Stabilisierungsge- setz – SozVersStabG) (Drucksache 17/507) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Versi- cherte in der Krise schützen – Finanz- situation der gesetzlichen Krankenver- sicherung und der Bundesagentur für Arbeit entschärfen (Drucksache 17/495) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär D D P T a b 1737 A 1737 B Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . 1752 D 1753 D undestag er Bericht ung 9. Januar 2010 t : r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . agesordnungspunkt 19: ) Antrag der Abgeordneten Nicolette Kressl, Joachim Poß, Ingrid Arndt-Brauer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Maßnahmenbündel gegen Spe- kulationen auf den Finanzmärkten und ungerechtfertigte Banker-Boni (Drucksache 17/526) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Carsten Sieling, Nicolette Kressl, Joachim Poß, 1754 C 1755 A 1755 B 1756 C 1757 A Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . 1764 A 1765 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost, Richard Pitterle, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Vermögensteuer als Millionärsteuer wieder erheben (Drucksache 17/453) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Jerzy Montag, Kai Gehring, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Arti- kel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/88) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines … Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/254) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Cornelia Möhring, Matthias W. Birkwald, weiteren Abgeord- neten und der Fraktion DIE LINKE einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Än- derung des Grundgesetzes (Artikel 3 Absatz 3 Satz 1) (Drucksache 17/472) . . . . . . . . . . . . . . . . . V D C M C M D D V D Z A B d B c F S D U K J D J D D S R N A L A A 1766 A 1767 D 1768 D 1770 A 1771 C 1773 B 1774 A 1774 C 1778 B 1778 D 1780 A 1780 C 1780 D 1783 B 1783 C 1784 B 1786 C 1788 A 1789 D 1791 A 1791 B 1791 B olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . arco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 2: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einstieg in ie Kopfpauschale – Weniger Netto vom rutto für die Beitragszahler der gesetzli- hen Krankenversicherung . . . . . . . . . . . . . ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ens Ackermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Harald Terpe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . teffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . udolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1791 C 1792 C 1794 A 1795 A 1796 A 1797 A 1797 B 1797 C 1798 C 1800 A 1800 B 1800 D 1800 D 1802 A 1803 A 1804 B 1805 C 1806 D 1808 A 1809 B 1810 B 1811 B 1812 C 1814 A 1815 C 1817 A 1818 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1737 (A) ) (B) ) 20. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 1817 (A) ) (B) ) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-Kopp, Gudrun FDP 29.01.2010 sammlung des Europarates * Koenigs, Thomas BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 29.01.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Bätzing, Sabine SPD 29.01.2010 Barnett, Doris SPD 29.01.2010* Bögel, Claudia FDP 29.01.2010 Brüderle, Rainer FDP 29.01.2010 Buchholz, Christine DIE LINKE 29.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 29.01.2010 Ernstberger, Petra SPD 29.01.2010 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 29.01.2010 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.01.2010* Fritz, Erich G. CDU/CSU 29.01.2010* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Gerster, Martin SPD 29.01.2010 Glos, Michael CDU/CSU 29.01.2010 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 29.01.2010 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 29.01.2010 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 Hübinger, Anette CDU/CSU 29.01.2010* Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 29.01.2010* Klöckner, Julia CDU/CSU 29.01.2010 K L L L D L D D M N N P S S D S D S T T W D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ossendey, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 afontaine, Oskar DIE LINKE 29.01.2010 azar, Monika BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 enkert, Ralph DIE LINKE 29.01.2010 r. von der Leyen, Ursula CDU/CSU 29.01.2010 indemann, Lars FDP 29.01.2010 r. Lotter, Erwin FDP 29.01.2010 r. de Maizière, Thomas CDU/CSU 29.01.2010 alczak, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 ešković, Wolfgang DIE LINKE 29.01.2010 oll, Michaela CDU/CSU 29.01.2010 flug, Johannes SPD 29.01.2010 chäfer (Bochum), Axel SPD 29.01.2010 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.01.2010 chuster, Marina FDP 29.01.2010* r. Schwanholz, Martin SPD 29.01.2010 tröbele, Hans-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 empel, Frank DIE LINKE 29.01.2010 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.01.2010 erner, Katrin DIE LINKE 29.01.2010 r. Westerwelle, Guido FDP 29.01.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1818 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 20. Sitzung. Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 (A) (C) (B) (D) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- teilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 632 01 – Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz – bis zur Höhe von 12,61 Millio- nen Euro – Drucksachen 17/416, 17/503 Nr. 1.4 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Absatz 2 des Unterhaltsvorschussgesetzes – bis zur Höhe von 17 Millionen Euro – Drucksachen 17/417, 17/503 Nr. 1.5 – - 91, 1 0, T 7980 20. Sitzung Berlin, Freitag, den 29. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bettina Hagedorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Verehrter Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kolle-

    gen! Herr Kollege Kampeter, ich bin Ihnen eigentlich

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    (C (D ehr dankbar dafür, dass Sie gerade darauf hingewiesen aben, dass zwischen diesem Gesetzentwurf und dem ntwurf für den Bundeshaushalt 2010, über den wir hier or einer Woche diskutiert haben, eine enge Verzahnung esteht. Allerdings meine ich das ganz anders, als Sie as gerade suggeriert haben. Es ist nämlich so: Wenn man sich den Regierungsenturf für den Bundeshaushalt 2010 genau anschaut, dann önnte man zu der Erkenntnis kommen, dass sich in dieem Gesetz ein Zuschuss der Steuerzahler an verschieene Gruppen der Gesellschaft, vor allen Dingen aber an ie BA und den Gesundheitsfonds von 20,6 Milliarden uro verbirgt. Das ist aber nicht so. Um das zu erkennen, uss man das Kleingedruckte in diesem Gesetzentwurf sen. In Wahrheit werden wir am Ende dieses Haushaltshres gemeinsam feststellen, dass es ungefähr, wenn berhaupt, 14 Milliarden Euro sein werden. Die 6 Millirden Euro Differenz, die dazwischenliegen, werden nur ei einem Träger eingespart, so werden Sie es jedenfalls ennen – Sie werden von „Einsparungen“ reden –, und as wird die Bundesagentur für Arbeit sein. Wenn irendeiner von den Kollegen hier das nicht so ganz nachollziehen kann, bin ich gerne bereit, ihm das auf Nachage näher zu erläutern. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Machen Sie mal! – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Machen Sie mal!)


    Wir reden heute über den Entwurf eines Gesetzes mit
    em prägnanten, aber leicht irreführenden Titel „Sozial-
    ersicherungs-Stabilisierungsgesetz“. Die Gesetzesbe-
    ründung gibt vor, die in der Wirtschaftskrise notleiden-
    en sozialen Sicherungssysteme bei Arbeitslosigkeit und
    rankheit jeweils mit einem einmaligen Steuerzuschuss

    bsichern zu wollen – ich sprach schon davon:
    0 Milliarden Euro sollen es laut Haushaltsentwurf der
    egierung sein –, um Beitragserhöhungen mitten in der
    rise zu vermeiden und die Lohnnebenkosten stabil zu
    alten. Ein prinzipiell guter und richtiger Gedanke, dem
    ich auch die SPD prinzipiell sofort anschließen kann.

    Aber Achtung: Nur weil jemand einen richtigen Ge-
    anken zu haben vorgibt oder ein richtiges Ziel wie eine
    onstranz vor sich herträgt, will er noch lange nicht die

    chtigen Instrumente gesetzlich festlegen, um dieses
    iel auch tatsächlich zu erreichen.


    (Beifall bei der SPD)


    Mit den Namen von Gesetzen ist es bei dieser
    chwarz-gelben Koalition ja so eine Sache, wie wir
    chon in den ersten Regierungsmonaten lernen mussten.
    uf der Verpackung steht manchmal etwas ganz ande-
    s, als drin ist.


    (Beifall bei der SPD)


    emeinhin ist dieser Tatbestand als Etikettenschwindel
    ekannt. Das war schon beim Wachstumsbeschleuni-
    ungsgesetz so,


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Sehr gutes Gesetz!)







    (A) )



    (B) )


    Bettina Hagedorn
    von dem alle Sachverständigen der Republik überein-
    stimmend sagen, dass es weder zu wirtschaftlichem
    Wachstum führt noch dieses etwa beschleunigt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der FDP: Nach vier Wochen?)


    Schuldenbeschleunigungsgesetz oder Hotelierförderge-
    setz wären zutreffendere Namen.


    (Beifall bei der SPD – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Jetzt muss was zu der Spendenpraxis kommen! Das gehört zusammen!)


    Wie dem auch sei, wer keinem Etikettenschwindel auf-
    sitzen will, der ist gut beraten, sich den Inhalt kritisch
    anzuschauen und auch das Kleingedruckte zu lesen.

    Was also steckt im sogenannten Sozialversicherungs-
    Stabilisierungsgesetz? Es steckt ein ganzer Bauchladen
    drin, ein Maßnahmebündel, das teilweise gut und richtig
    ist


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Immerhin! Stimmt alles!)


    und teilweise in die falsche Richtung geht. Da ist zu-
    nächst das Sonderprogramm für Milchviehhalter in
    Höhe von knapp 200 Millionen Euro pro Jahr. Da sind
    die Gründland- und die Kuhprämie, für die im Gesetz-
    entwurf minutiös 54 Rinderarten aufgelistet sind. Das ist
    sicherlich weder ein Beitrag zum Bürokratieabbau à la
    FDP noch einer zur Stabilisierung der sozialen Siche-
    rungssysteme.


    (Beifall bei der SPD – Norbert Barthle [CDU/ CSU]: Aber für gesunde Kühe!)


    Mein Kollege Wilhelm Priesmeier wird noch im Detail
    darauf eingehen.

    Als weitere Maßnahme sieht der Gesetzentwurf die
    Verdreifachung des sogenannten Schonvermögens vor,
    das Menschen, die Arbeitslosengeld II beziehen, zur
    Vorsorge für das Alter absichern soll. Dieser Maßnahme
    stimmt die SPD mit ganzem Herzen zu. Schade ist nur,
    liebe Kollegen der CDU/CSU, dass Sie solche vernünfti-
    gen sozialen Maßnahmen, solange wir gemeinsam re-
    giert haben, stets blockierten und erst jetzt auf solche
    vernünftigen Vorschläge kommen.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wer war das?)


    Das könnte mit dem sozialeren Teil Ihrer Partei und mit
    bevorstehenden Wahlen in NRW zu tun haben. Ein
    Schelm, der Böses dabei denkt! Wie dem auch sei, mit
    dieser Maßnahme helfen wir zu Recht einer Bevölke-
    rungsgruppe. Leider ist dies nur eine sehr kleine; denn
    nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit aus dem drit-
    ten Quartal 2009 können nur 0,2 Prozent der Antragstel-
    ler auf Arbeitslosengeld II von dieser Regelung profitie-
    ren. Immerhin, für diejenigen, die jahrzehntelang
    gearbeitet, gespart oder geerbt haben und jetzt gerade in
    der Krise – entgegen der Unterstellung von Ministerprä-
    sident Koch meist trotz großer Bemühungen um einen
    neuen Arbeitsplatz – ohne Chance auf einen Job bleiben,

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    (C (D (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das kostet den Steuerzahler Jahr für Jahr Millionen!)


    t es tröstlich und gerecht, dass ihnen dieser stattliche
    etrag zur zusätzlichen Altersvorsorge bleibt.


    (Beifall bei der SPD – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Wenn jemand recht hat, dann ist das der Koch!)


    Ferner sieht dieser Gesetzentwurf einen steuerfinan-
    ierten einmaligen Zuschuss an die gesetzliche Kran-
    enversicherung von 3,9 Milliarden Euro vor. Auch das
    t eine grundsätzlich positive und richtige Maßnahme.
    llerdings bleibt die Frage, warum in diesem Gesetzent-
    urf krisenbedingte Einnahmeausfälle im Bereich Ge-

    undheit in Höhe von 3,9 Milliarden Euro genannt wer-
    en und bei der Bundesagentur für Arbeit der komplett
    leiche Sachverhalt nicht mit einer klaren Zahl wie im
    aushaltsentwurf, nämlich 16 Milliarden Euro, be-

    chrieben wird, sondern mit einer ausgesprochen kom-
    lizierten Formulierung. Dies wird automatisch dazu
    hren, dass die Bundesagentur für Arbeit bis Ende die-

    es Jahres ihre momentane Rücklage von 3 Milliarden
    uro komplett plündern muss. Denn uns wurden niedri-
    ere Arbeitslosenzahlen prognostiziert; dies wurde uns

    Jahreswirtschaftsbericht diese Woche gezeigt.


    (Joachim Poß [SPD]: Hört! Hört! – Elke Ferner [SPD]: Nachhaltigkeit!)


    enn man das zugrunde legt, dann kommen wir auf ei-
    en steuerfinanzierten Zuschuss an die BA nicht von
    6 Milliarden Euro, wie Sie uns glauben machen wollen,
    ondern von ungefähr 10 Milliarden Euro.


    (Georg Schirmbeck etwas Schönes! Oder wollen wir das bedauern? Dass die Bundesagentur für Arbeit durch dieses Geetz gezwungen wird, ihre Rücklagen auf null zu chrauben, eröffnet ihr ganz schwierige Perspektiven für ie Jahre ab 2011. Es ist zu vermuten, dass diese Koalion das so will. Wenn die Bundesagentur für Arbeit in chwierige Zeiten kommt, lässt dies Übles befürchten insichtlich einer möglichen Anhebung des Arbeitsloenversicherungsbeitrages ab 2011. In dieser Koalition ird die BA als Steinbruch benutzt. Dafür kommt nur in Titel der Bundesagentur für Arbeit infrage: Das ist er Eingliederungstitel. Beim Eingliederungstitel geht es m nichts anderes als aktive Arbeitsmarktpolitik. Es ist der Finanzund Wirtschaftskrise und angesichts des rohenden Fachkräftemangels genau das falsche Signal, er BA die Möglichkeit zu nehmen, Instrumente einzuetzen, um die Arbeitslosigkeit zu vermeiden. Den Arbeitslosenversicherungsbeitrag haben wir in er Großen Koalition gemeinsam gesenkt. (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Gegen den Widerstand der SPD!)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    s war durchaus das Ziel unserer gemeinsamen Bemü-
    ungen, den Arbeitslosenversicherungsbeitrag von 6,5 Pro-
    ent auf aktuell 2,8 Prozent zu senken. Dadurch sind Ar-






    (A) )



    (B) )


    Bettina Hagedorn
    beitnehmer und Arbeitgeber in den letzten Jahren um
    70 Milliarden Euro entlastet worden.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Das war richtig!)


    Diese 70 Milliarden Euro haben dann aber logischer-
    weise der Bundesagentur für Arbeit gefehlt.

    Wenn Sie nicht ab 2011 wieder einen angemessenen
    Arbeitslosenversicherungsbeitrag erheben oder Steuer-
    zuschüsse über 2011 hinaus gewähren, werden Sie – das
    wollen Sie offensichtlich – die aktive Arbeitsmarktpoli-
    tik der Bundesagentur für Arbeit an die Wand fahren.


    (Beifall bei der SPD – Zuruf von der CDU/ CSU: Was schlagen Sie vor?)


    Das Problem ist doch: Der Zuschuss, über den hier heute
    beraten wird, ist einmalig, das Defizit aber nicht.

    Als Herr Weise im Dezember im Haushaltsausschuss
    den Haushalt der Bundesagentur für Arbeit für 2010
    vorgestellt hat, hat er, auf Nachfrage, auch gesagt, dass
    die BA in Krisenzeiten wie den jetzigen, um auskömmli-
    che Einnahmen zu haben, einen Arbeitslosenversiche-
    rungsbeitrag von 4,5 Prozent bis 4,8 Prozent bräuchte.
    Bei dem Berichterstattergespräch, das vor ein paar Tagen
    im Bundesministerium für Arbeit stattfand – auch Frau
    Winterstein und Herr Fischer waren dabei –, hat Herr
    Weise gesagt: Auch wenn wir keine Krise hätten,
    bräuchte er, um auskömmlich wirtschaften zu können,
    einen Arbeitslosenversicherungsbeitrag von 3,25 Pro-
    zent. Da der Arbeitslosenversicherungsbeitrag aber bei
    2,8 Prozent liegt und der von Ihnen vorgeschlagene Zu-
    schuss ein einmaliger Zuschuss sein soll, ist eines klar:
    Dieses Gesetz trägt die Beitragserhöhung ab 2011 schon
    in sich.


    (Beifall bei der SPD)


    Mehr netto vom Brutto entpuppt sich unter diesem
    Gesichtspunkt als reine Augenwischerei.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Die Koalition hat dieses Ziel insbesondere im Wahl-
    kampf wie eine Monstranz vor sich her getragen. In
    Wahrheit wird mit den Differenzen zwischen Haushalt
    und Gesetz, die ich gerade zu erläutern versucht habe,
    der Wählerbetrug offenbar. Was Sie ab 2011 machen, be-
    deutet doch nichts anderes, als dass – das ist hier ange-
    legt – der Arbeitslosenversicherungsbeitrag massiv stei-
    gen muss. Sie wollen es nur noch nicht zugeben, vor
    allen Dingen nicht vor der Wahl in NRW.

    Den Gesundheitsbereich stützen Sie einmalig mit
    3,9 Milliarden Euro aus Steuermitteln. Ab 2011 wollen
    Sie aber die Arbeitgeberbeiträge deckeln. Auch das
    geht zulasten der Arbeitnehmer; denn in dieser Maß-
    nahme ist versteckt, dass die Zusatzbeiträge – im Mo-
    ment ist davon die Rede, dass ein Zusatzbeitrag von
    8 Euro erhoben werden soll – massiv steigen müssen.
    Hinzu kommt, dass Sie wollen, dass auch für die Pflege
    privat vorgesorgt wird. Rechnet man all das zusammen,
    erkennt man, dass für die normale Familie, für den nor-
    malen Arbeitnehmer in Deutschland spätestens ab 2011
    erheblich weniger netto vom Brutto übrig bleiben wird.

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    (C (D Ich komme zum Schluss. (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Das wird Zeit!)


    (Beifall bei der SPD)


    ieses Gesetz stabilisiert die sozialen Sicherungssys-
    me leider nur für ein Jahr. Dieses Gesetz verhindert
    eitragserhöhungen bei Arbeitslosenversicherung und
    rankenversicherung leider nur für ein Jahr.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Eines nach dem anderen!)


    ieses Gesetz ist eine unehrliche Antwort auf die Unter-
    nanzierung der sozialen Sicherungssysteme. Diese Un-
    rfinanzierung wird zwar, wie wir alle wissen, durch
    en demografischen Wandel verursacht; durch die mas-
    iven Steuersenkungen, die Sie vornehmen wollen, ver-
    chlimmern Sie diese Unterfinanzierung aber mutwillig.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    u diesem Gesetzentwurf muss – da sind wir uns bei
    iesem Volumen und dieser Brisanz für unseren Staat
    nd für die sozialen Sicherungssysteme sicherlich einig –
    ine Anhörung stattfinden.

    Ich sage abschließend: Mit diesem Gesetz spannen
    ie tatsächlich, wie Sie es dargestellt haben, einen
    chutzschirm auf – allerdings für die Kälte, die Sie
    elbst erzeugen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    as ist mitnichten eine Solidaritätsaktion, Kollege
    ampeter. In Wahrheit ist es so, als würden Sie einen
    adiator gegen die Kälte anstellen und gleichzeitig den
    trom abschalten.

    Ich danke Ihnen.


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Claudia Winterstein für die FDP-

raktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Claudia Winterstein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    erren! Wir befassen uns hier mit dem zweiten Teil der
    ofortmaßnahmen der Koalition, nämlich – Frau
    agedorn hat es schon gesagt – dem Schutzschirm für
    rbeitnehmer. Nach der steuerlichen Entlastung zum

    ahreswechsel durch das Wachstumsbeschleunigungs-
    esetz werden hiermit weitere Punkt aus der Koalitions-
    ereinbarung umgesetzt.

    Frau Hagedorn, haben Sie eine Glaskugel, oder legen
    ie Karten?


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Sehr richtig! Wo Frau Winterstein recht hat, da hat sie recht! – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ich tippe bei Frau Hagedorn auf eine Glaskugel!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Claudia Winterstein
    Ich frage mich, wie Sie zu Ihrem Urteil über das Wachs-
    tumsbeschleunigungsgesetz kommen, das gerade ein-
    mal seit vier Wochen in Kraft ist. Warten Sie es doch
    einfach ab! Sie werden ganz sicher positiv überrascht
    werden.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Das geplante Darlehen an die Bundesagentur für Ar-
    beit wird in einen Zuschuss umgewandelt. Der Gesund-
    heitsfonds erhält einen zusätzlichen Bundeszuschuss.
    Das Gesetz beinhaltet eine besonders gute Nachricht für
    die Menschen – das ist schon gesagt worden –, die der-
    zeit vielleicht Sorge um ihren Arbeitsplatz haben oder
    seit einiger Zeit arbeitslos sind und möglicherweise in
    die Lage kommen, Arbeitslosengeld II beziehen zu müs-
    sen: die Anhebung der Freibeträge für die Altersvor-
    sorge. Diese Freibeträge werden – wie vor der Wahl ver-
    sprochen und in der Koalitionsvereinbarung festgelegt –
    von 250 Euro auf 750 Euro pro Lebensjahr erhöht und
    damit verdreifacht. Hierzu wird mein Kollege Johannes
    Vogel nachher Näheres berichten.

    Das Gesetz beinhaltet außerdem zwei gute Nachrich-
    ten für alle Beitragszahler in der Sozialversicherung: Die
    konjunkturell bedingten Mindereinnahmen in der
    Krankenversicherung und der Arbeitslosenversicherung
    werden nicht in vollem Umfang den Beitragszahlern auf-
    gebürdet, sondern mit einem Zuschuss vom Bund aufge-
    fangen. Beide Versicherungen müssen 2010 mit einem
    erheblichen Defizit rechnen; das ist uns allen klar. Der
    Bund deckt das erwartete Defizit bei der Krankenver-
    sicherung mit seinem Zuschuss zu mehr als der Hälfte ab
    – Frau Hagedorn, das ist ein festgelegter Betrag in Höhe
    von 3,9 Milliarden Euro –, bei der Arbeitslosenversiche-
    rung sogar in vollem Umfang. Insofern ist hier nicht von
    einer Kürzung die Rede. Es gibt diese unterschiedlichen
    Beträge, weil wir eben noch nicht genau wissen, wie
    hoch das Defizit ausfallen wird. Die Höhe des Zuschus-
    ses richtet sich nach der Größe des Defizits.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Genau! So einfach ist das, Frau Hagedorn!)


    Wirtschaftskrisen wirken sich bei der Bundesagentur
    für Arbeit immer besonders stark aus, weil sie sowohl bei
    den Einnahmen wie auch bei den Ausgaben betroffen ist:
    Die Einnahmen brechen weg, weil es weniger Beschäf-
    tigte gibt und die Versicherung somit geringere Einzah-
    lungen erhält; die Ausgaben steigen, weil es mehr Ar-
    beitslose gibt, von denen Leistungen bezogen werden.
    Mit dem Defizit aus dem Jahr 2009 in Höhe von 13,9 Mil-
    liarden Euro ist die Bundesagentur ja noch selber zurecht-
    gekommen, weil sie Geld aus der Rücklage entnehmen
    konnte. Im Jahr 2010 sieht das anders aus: Wir müssen
    von einem Defizit von bis zu 17,8 Milliarden Euro ausge-
    hen. Wir wissen aber noch nicht, ob das Defizit so hoch
    sein wird, und warten die weitere wirtschaftliche Ent-
    wicklung ab. Dementsprechend wird der Zuschuss aus-
    fallen:


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Genau so!)


    vielleicht 16 Milliarden, 14 Milliarden oder 17 Milliar-
    den Euro. Wir wissen es noch nicht. Frau Hagedorn, ich
    denke, als Haushälterin sollten Sie sich freuen, wenn es

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    (C (D tztendlich ein Zuschuss von nur 13 oder 14 Milliarden uro wird, weil sich die Konjunktur so positiv entwikelt hat. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Da muss man doch nicht rumnörgeln, Frau Hagedorn!)


    Schon von der vorherigen Regierung war im ersten
    aushaltsentwurf für 2010 verankert worden, dass die
    undesagentur ein entsprechendes Darlehen bekommt.
    sofern sind wir einen Schritt weitergegangen: Wir ha-

    en gesagt, dass ein Darlehen zum jetzigen Zeitpunkt si-
    her ein Problem wäre, weil die Bundesagentur nicht in
    er Lage wäre, dieses zurückzuzahlen, es sei denn – das
    ollen wir nicht –, die Beiträge würden erhöht. Daher
    aben wir uns entschlossen, hier einen Zuschuss zu ge-
    ähren. Das ist zwar eine hohe Belastung für den Bun-
    eshaushalt – das muss man ganz klar sehen –; aber ich
    enke, es ist die einzige praktikable Lösung, die es in
    iesem Jahr gibt.

    Es ist aus meiner Sicht wichtig, hinzuzufügen, dass
    iese Entlastungsmaßnahmen natürlich für das Jahr 2010
    elten und nicht auf Dauer angelegt sind. Ich habe auch
    chon in der Beratung zum Einzelplan 11 deutlich ge-
    agt: Wir wollen, dass die im Koalitionsvertrag verein-
    arte Aufgabenkritik sehr bald zu konkreten Ergebnissen
    nd damit eben auch zu Kostensenkungen bei der Bun-
    esagentur führt; denn wir wollen eine Erhöhung der
    eitragssätze vermeiden.

    Auch beim Gesundheitssystem strahlt die Krise ins
    ahr 2010 aus. Die Einnahmen aus den Versichertenbei-
    ägen werden nicht ausreichen, um alle Gesundheits-
    osten abzudecken. Deswegen müssen wir nun zusätz-
    ch und – ich betone – einmalig 3,9 Milliarden Euro aus
    em Bundeshaushalt zur Verfügung stellen. Der Steuer-
    uschuss an den Gesundheitsfonds wächst damit im Jahr
    010 auf 15,7 Milliarden Euro an. Bedenklich ist, dass
    amit das Geld für die Krankenkassen noch immer nicht
    usreicht. Millionen Versicherte werden Zusatzbeiträge
    n ihre Kassen zahlen müssen.

    Das ist kein Betriebsunfall und schon gar nicht die
    chuld des jetzigen Gesundheitsministers.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das wollte die SPD so: Gesundheitsprämie als Wettbewerbsinstrument! – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Schuld des Koalitionspartners!)


    er Zusatzbeitrag in Kombination mit dem Gesundheits-
    nds war der faule Kompromiss in der Gesundheitspoli-

    k der Großen Koalition, zwei völlig gegensätzliche
    onzepte zu vereinen.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Das war eine schwierige Zeit! Da dürfen Sie uns nicht so kritisieren!)


    Nein, nein.


    (Joachim Poß [SPD]: Das ist die „Erblast“ der Großen Koalition! Mit der wollen die Schwarzen nichts mehr zu tun haben!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Claudia Winterstein
    Die Ausgabeseite wurde dabei von Ulla Schmidt völ-
    lig vernachlässigt. Als Folge davon wurden die Ausga-
    ben der Kassen – das muss man sich einmal vorstellen –
    von 144 Milliarden Euro im Jahre 2005 auf über
    167 Milliarden Euro im Jahre 2009, also um 23 Milliar-
    den Euro, angehoben. Die Zeche zahlen jetzt die Versi-
    cherten.

    Durch die jetzt entstandene Situation wird überdeut-
    lich gezeigt, dass wir die Gesundheitsfinanzierung
    dringend neu organisieren müssen. Die Regierungskom-
    mission wird hierzu ja auch Vorschläge unterbreiten.

    Es geht aber natürlich auch darum, Effizienzreserven
    im System ausfindig zu machen. Wir wollen die Ausga-
    ben durch mehr Wettbewerb dämpfen und müssen prü-
    fen, ob wir durch bessere Organisationsstrukturen effek-
    tiver mit den Beitragsgeldern umgehen können.


    (Joachim Poß [SPD]: Ich dachte, dafür ist der Gesundheitsminister und nicht die Regierungskommission zuständig! Das wird doch wohl der Gesundheitsminister und nicht die Regierungskommission machen!)


    Auch die Kassen sind aufgefordert, ihre Ausgaben auf
    Einsparpotenziale zu durchforsten.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: So ist es!)


    Immer mehr Steuermittel in ein nicht funktionierendes
    System zu leiten, ist keine Lösung.

    Das letzte Element dieses Gesetzentwurfs ist ein Son-
    derprogramm mit Hilfen für Milcherzeuger, das soge-
    nannte Grünlandmilchprogramm. In diesem Sonder-
    programm sind für die Jahre 2010 und 2011 besondere
    Grünlandprämien vorgesehen, wodurch den Milchbau-
    ern geholfen wird, die existenziellen Auswirkungen der
    Wirtschaftskrise zu überwinden.

    Noch eine letzte Bemerkung. Alle Belastungen, die
    dieser Gesetzentwurf für den Bundeshaushalt mit sich
    bringt, sind im Haushaltsentwurf 2010 bereits berück-
    sichtigt. Die Nettoneuverschuldung musste gegenüber
    dem ersten Haushaltsentwurf von Finanzminister
    Steinbrück nicht erhöht werden. Wir satteln also nicht
    drauf.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Eben! Grundsteuersenkung!)


    Dies ist aus Haushältersicht eine durchaus positive
    Nachricht.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Bettina Hagedorn [SPD]: Das ist nicht das Ergebnis Ihrer Sparerfolge, sondern das Ergebnis der besseren Konjunktur!)