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ID1701703800

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    Vokabeln: 9
    1. Herr: 1
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    9. Fricke?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/17 Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1466 D 1468 A 1469 B 1470 D 1472 C 1473 C 1474 D 1475 D 1477 A 1478 B 1500 B 1502 B 1503 D 1505 A 1507 C 1509 A 1509 D Deutscher B Stenografisch 17. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsge- setz 2010) (Drucksache 17/200) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . S H N C D D F D P D D 1461 A 1461 B 1461 B 1463 B 1465 A undestag er Bericht ung 2. Januar 2010 t : chlussrunde: aushaltsgesetz 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . etra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1479 B 1479 C 1481 B 1483 C 000 A1485 A 1488 A 1490 A 1491 C 1493 D 1495 D 1497 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Januar 2010 1461 (A) ) (B) ) 17. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Januar 2010 1509 (A) ) (B) ) – Drucksachen 17/234, 17/317 Nr. 4 –Petermann, Jens DIE LINKE 22.01.2010 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 632 03 – Verwaltungs- kostenerstattung an Länder – bis zur Höhe von 20,543 Mio. Euro Nietan, Dietmar SPD 22.01.2010 Özoğuz, Aydan SPD 22.01.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigt A z z – m d n Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 22.01.2010 Binder, Karin DIE LINKE 22.01.2010 Brase, Willi SPD 22.01.2010 Edathy, Sebastian SPD 22.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 22.01.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 22.01.2010 Frieser, Michael CDU/CSU 22.01.2010 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 22.01.2010 Günther (Plauen), Joachim FDP 22.01.2010 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 22.01.2010 Jelpke, Ulla DIE LINKE 22.01.2010 Klein, Volkmar CDU/CSU 22.01.2010 Kramme, Anette SPD 22.01.2010 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.01.2010 Kurth, Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.01.2010 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 22.01.2010 Leutert, Michael DIE LINKE 22.01.2010 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 22.01.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 22.01.2010 Mast, Katja SPD 22.01.2010 Nahles, Andrea SPD 22.01.2010 Nešković, Wolfgang DIE LINKE 22.01.2010 P R S S S S S S W W Z Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 865. Sitzung am 18. De- ember 2009 beschlossen, dem nachstehenden Gesetz uzustimmen: Gesetz zur Beschleunigung des Wirtschaftswachs- tums (Wachstumsbeschleunigungsgesetz) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 olenz, Ruprecht CDU/CSU 22.01.2010 oth (Heringen), Michael SPD 22.01.2010 ager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.01.2010 chäfer (Köln), Paul DIE LINKE 22.01.2010 chlecht, Michael DIE LINKE 22.01.2010 chulz, Jimmy FDP 22.01.2010 eif, Detlef CDU/CSU 22.01.2010 üßmair, Alexander DIE LINKE 22.01.2010 agenknecht, Sahra DIE LINKE 22.01.2010 erner, Katrin DIE LINKE 22.01.2010 apf, Uta SPD 22.01.2010 immermann, Sabine DIE LINKE 22.01.2010 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1510 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 17. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. Januar 2010 (A) (C) (B) ) Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE 18. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 29. Juni bis 3. Juli 2009 in Wilna, Li- tauen – Drucksachen 17/7, 17/85 Nr. 1.1 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.2 EuB-BReg 40/2009 Drucksache 17/136 Nr. A.3 EuB-BReg 41/2009 Drucksache 17/136 Nr. A.4 EuB-BReg 43/2009 Drucksache 17/136 Nr. A.6 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/136 Nr. A.59 EuB-EP 1976; P7_TA-PROV(2009)0020 Drucksache 17/136 Nr. A.60 Ratsdokument 10359/09 Drucksache 17/136 Nr. A.62 Ratsdokument 11696/09 Drucksache 17/136 Nr. A.63 Ratsdokument 11817/09 Drucksache 17/136 Nr. A.65 Ratsdokument 11978/09 Drucksache 17/136 Nr. A.66 Ratsdokument 12192/09 Drucksache 17/136 Nr. A.67 Ratsdokument 12289/09 Drucksache 17/136 Nr. A.68 Ratsdokument 12482/09 Drucksache 17/136 Nr. A.70 Ratsdokument 14270/09 Drucksache 17/178 Nr. A.24 Ratsdokument 15307/09 Drucksache 17/178 Nr. A.25 Ratsdokument 15330/09 EuB-BReg 48/2009 Drucksache 17/136 Nr. A.11 Ratsdokument 13617/09 Rechtsausschuss Drucksache 16/9538 Nr. A.2 Ratsdokument 8648/08 Drucksache 16/10666 Nr. A.2 Ratsdokument 12137/08 Drucksache 16/10958 Nr. A.4 Ratsdokument 13548/08 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.57 Ratsdokument 12739/09 (D Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/136 Nr. A.79 Ratsdokument 10940/09 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/136 Nr. A.81 Ratsdokument 11970/1/09 REV 1 Drucksache 17/136 Nr. A.83 Ratsdokument 11533/09 Drucksache 17/136 Nr. A.86 Ratsdokument 13355/09 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/136 Nr. A.87 Ratsdokument 6257/1/09 REV 1 Drucksache 17/136 Nr. A.88 Ratsdokument 11294/09 Drucksache 17/136 Nr. A.89 Ratsdokument 11614/09 91, 1 0, T 17. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Fritz Kuhn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Als

    nach den Koalitionsverhandlungen die Ministerliste be-
    kannt wurde und ich gesehen habe, dass der Herr
    Schäuble Minister, Haushalts- und Finanzminister wird,
    habe ich mir gedacht: Na ja, immerhin kein FDPler; und
    wenn schon kein Schwabe, dann wenigstens ein Baden-
    ser.


    (Zurufe von der FDP: Badener!)


    – Ein Badener. – Da gab es einen gewissen Vertrauens-
    vorschuss und auch die Hoffnung, dass Haushaltsklar-
    heit und Haushaltswahrheit sowie das Beherrschen der
    Grundrechenarten in dieser Regierung durch den Finanz-
    minister einigermaßen sichergestellt sind.

    Nachdem ich mir den Haushalt angeschaut habe – die
    mittelfristige Finanzplanung kann ich mir nicht an-
    schauen, weil sie fehlt – und Ihre Rede gehört habe, Herr
    Schäuble, muss ich sagen: Der Vertrauensvorschuss ist
    weitgehend dahin.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Jetzt wollen wir mal genau werden: Sie haben am An-
    fang Ihrer Rede immer wieder das Wort „Vertrauen“ be-
    müht und Folgendes abgeleitet: Wenn man auf die
    Finanz- und Haushaltspolitik vertrauen kann, dann sind
    die Bürger sicherer, dann können die Bürger die richti-
    gen ökonomischen Entscheidungen fällen, und dann
    kann die Wirtschaft richtig investieren. Ich will nun ein-
    mal nachhaken und genau schauen, was es bei diesem
    Haushaltsentwurf 2010 mit dem Vertrauen auf sich hat.

    Sie machen 86 Milliarden Euro Nettoneuverschul-
    dung. Wenn man die drei Schattenhaushalte dazurech-
    net, kommt man auf ehrliche 130 Milliarden Euro. Wenn
    Sie glauben, dass Sie auf der Basis dieser Summe einen
    Vertrauenswerbefeldzug durchführen können, dann ha-
    ben Sie sich gründlich getäuscht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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    (C (D Durch veränderte Wachstumsannahmen – statt ,5 Prozent sind es jetzt 1,2 Prozent – können Sie zuätzliche Steuereinnahmen erwarten und bei den Zuchüssen zur Sozialversicherung kürzen. Dadurch haben ie immerhin 10 Milliarden Euro mehr zur Verfügung ls der Steinbrück-Entwurf. Diesen Spielraum nutzen ie aber nicht, um die Neuverschuldung zu senken, sonern finanzieren damit Steuergeschenke und anderes. lauben Sie, dass man bei der Bevölkerung Vertrauen ewinnt, wenn man zusätzliche Spielräume, die man lötzlich hat, nicht wirklich nutzt? Ich glaube es nicht. Sie haben bis 2013 globale Minderausgaben von 5 Milliarden Euro vorgesehen. Dazu haben Sie nichts esagt. Alle, die Haushaltspolitik kennen, wissen, dass ies durch heute noch nicht kalkulierbare Kürzungen mgesetzt werden muss. Glauben Sie, Herr Schäuble, ass dies Vertrauen bei der Bevölkerung oder bei irgendemandem im politischen Bereich auslösen kann? Sie haben keine mittelfristige Finanzplanung vorgeegt, obwohl es richtige Einschnitte gibt und obwohl alle, ie auf Vertrauen setzen, wissen müssten, wie es in den ächsten Jahren weitergeht. Sie haben dies damit erklärt, ass Sie dann noch ein halbes Jahr gebraucht hätten. azu kann ich nur sagen: Dann hätten Sie früher beginen müssen. Dass man bei einem neuen Haushalt, zumal ei einer neuen Regierung, eine mittelfristige Finanzplaung braucht, wissen nämlich auch Sie, Herr Schäuble, nd alle anderen; das weiß auch die Bundeskanzlerin. as wissen Sie spätestens seit dem Zeitpunkt, zu dem ie die Wahl gewonnen haben, also seit September. Nein, Sie wollten nicht, dass in der mittelfristigen inanzplanung klar wird, wohin die Reise geht, weil Sie inen Haushalt aufstellen wollten nach dem Motto: verebeln, zudecken und jetzt noch nichts sagen. Sie wollen etzt noch die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen abarten und erst danach die Wahrheit sagen. Ich erkläre hnen für meine Fraktion: Wer die Wahrheit auf Juni diees Jahres verschiebt, der kann nicht heute auf Vertrauen etzen. Deswegen ist die Vertrauensrhetorik, die Sie an en Tag gelegt haben, Herr Schäuble, leere Rhetorik. Sie rzeugen Misstrauen, weil Sie den Grundsatz der Hausaltsklarheit in diesem Haushaltsplanentwurf nicht wirkich umsetzen, und zur Haushaltsklarheit gehört die mitelfristige Finanzplanung. Sie sagen der staunenden Öffentlichkeit überhaupt icht, wie Sie mit der Entwicklung der Finanzen der undesagentur für Arbeit umgehen wollen. Für 2011 ird immerhin ein Fehlbetrag in Höhe von über 11 Mil iarden Euro bei der Bundesagentur prognostiziert. Sie agen nicht, was Sie dagegen machen wollen, also enteder die Lohnnebenkosten oder den Zuschuss weiter rhöhen. Das alles sind zusätzliche Belastungen, die in ukunft auf uns zukommen, die Sie aber durch Ihr chweigen heute vergessen machen wollen. Sie wollen auch nicht sagen, wie es mit der Gesundeitsprämie weitergeht. Jetzt haben wir einen Zuschuss n Höhe von fast 4 Milliarden Euro an die gesetzlichen rankenversicherungen. Sie glauben doch nicht im Fritz Kuhn Ernst, dass 2011 deren Finanzlage angesichts steigender Arbeitslosigkeit und damit geringerer Beitragseinnahmen besser aussehen wird. (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Bei dieser Regierung sind die Leute zwangsläufig gesünder!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





    (A) )


    (B) )


    Das heißt, Sie müssten heute eigentlich schon sagen, wie
    es da weitergehen soll. Eines ist ja gestern in der Debatte
    über den Gesundheitshaushalt deutlich geworden: Sie er-
    zählen den Leuten zwar, dass es gerechter sei, eine Ge-
    sundheitsprämie, egal nach welchem Modell, einzufüh-
    ren, weil bei dieser der Staatszuschuss, den diejenigen
    bekommen, die sich den Prämienbetrag nicht leisten
    können, aus Steuergeldern, die der Progression unterlie-
    gen, finanziert wird. Wenn Sie aber gleichzeitig ein Stu-
    fenmodell einführen, das einen Spitzensteuersatz von
    35 Prozent statt von derzeit 42 Prozent vorsieht, dann
    heißt das nichts anderes, als dass die Besserverdienen-
    den weniger Steuern zahlen und alle anderen die zusätz-
    lich nötigen Mittel aufbringen müssen.


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Nein! Unsinn! – Otto Fricke [FDP]: Jetzt geht es aber wild durcheinander!)


    Das, was Sie da vorhaben, ist doch de facto eine Steuer-
    senkung für Besserverdienende. Wir sind jedenfalls ge-
    spannt, wie Sie das umsetzen wollen.


    (Ulrike Flach [FDP]: Erst einmal das Modell lesen! – Otto Fricke [FDP]: Ich dachte, das sei Wahnsinn! Aber der Wahnsinn hat ja Methode!)


    Zu Vertrauen in der Bevölkerung trägt diese Unklar-
    heit und die Einsetzung der vielen Kommissionen, die
    im Koalitionsvertrag vorgesehen ist, nicht bei. Vertrauen
    schafft man nämlich nur, wenn man den Leuten sagt,
    was man vorhat. Ingeborg Bachmann hat einmal gesagt:
    „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar.“ Sie muten
    den Bürgerinnen und Bürgern keine Wahrheiten zu, weil
    Sie Angst haben, weil Sie unentschlossen Politik ma-
    chen und nicht wissen, wohin die Reise gehen soll.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Dann hört man von der FDP und der Kanzlerin mal
    dieses und mal jenes zu den geplanten Steuersenkungen,
    für die ja Mittel in Höhe von 19 Milliarden Euro nötig
    wären. Haben Sie denn Ihre Lektion aus dem Unsinn,
    den Sie mit der Mehrwertsteuersenkung für Hoteliers be-
    gangen haben, nicht gelernt?

    Letztlich geht es um die haushaltspolitische Strate-
    gie, Herr Schäuble, und nicht um Vertrauen und Haus-
    haltsklarheit. Ihre haushaltspolitische Strategie in Ver-
    bindung mit der Schuldenbremse sieht so aus: Im Jahr
    2010 noch mehr Schulden machen, damit Sie wegen der
    inneren Logik der Schuldenbremse, die einen linearen
    Schuldenabbau vorsieht, bis 2016 insgesamt ein größe-
    res Schuldenvolumen für diese Koalition haben. Erst in
    der nächsten Legislaturperiode würden die Spielräume
    dann enger. Sie handeln wie jemand, der beschließt, bis
    2016 mit dem Trinken aufzuhören, aber zugleich, damit

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    (C (D s nicht zu schlimm wird, sich in diesem Jahr noch mehr us der Pulle gönnt, um dann von einem höheren Niveau us schrittweise mit dem Trinken aufzuhören. Das ist uch die Logik Ihrer Haushaltspolitik. Von Seriosität, on Haushaltswahrheit kann meines Erachtens da nicht ie Rede sein. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Grundsätzlich stören wir uns daran, dass Sie mit die-
    em Haushalt jeden Versuch, Politik zu gestalten, eigent-
    ich aufgeben. Joseph Schumpeter hat einmal gesagt
    ich zitiere –:

    Welch Geistes Kind ein Volk ist, auf welcher Kul-
    turstufe es steht, wie seine soziale Struktur aussieht,
    was seine Politik für Unternehmungen vorbereiten
    mag … steht phrasenbefreit …

    n seiner Finanzgeschichte, phrasenbefreit im Zahlen-
    erk. Schauen wir uns einmal an, was Sie machen: Sie

    agen uns nicht und auch aus dem Haushalt geht nicht
    ervor, wo Sie Schwerpunkte setzen wollen und wo Sie
    insparen wollen. Frau Merkel und Herr Schäuble gehen
    er und sagen, wegen der Krise könne man jetzt nicht al-
    es kaputtsparen. Auch wir sagen, es wäre ein schwerer
    konomischer Fehler, wenn wir jetzt das in dieser Krise
    ieder zart wachsende Pflänzchen der Konjunktur durch
    paren abwürgten.


    (Beifall des Abg. Leo Dautzenberg [CDU/CSU] – Zuruf von der CDU/CSU: Immerhin!)


    ber eine solche Auffassung ersetzt doch nicht die Ver-
    flichtung, zu sagen, wo nun Schwerpunkte für zusätzli-
    he Investitionen gesetzt werden sollen und wo nun ein-
    espart werden soll. Aus dem Diktum, dass man jetzt die
    onjunktur nicht kaputtsparen darf, folgt doch nicht,
    ass man nicht jetzt schon mit dem Einsparen beginnen
    ollte. Wo sind wir denn eigentlich? Zeigen Sie mir ein-
    al eine schwäbische Hausfrau, die sich in dieser Situa-

    ion so verhalten würde, dass sie dieses Jahr noch mit
    ollen Händen ausgibt und erst im nächsten Jahr mit
    em Sparen beginnt.


    (Otto Fricke [FDP]: Machen Sie Vorschläge!)


    as ist doch idiotisch! Sparen Sie jetzt vernünftig da, wo
    s geht, und sagen Sie, welche Bereiche expansiv sein
    ollen, damit die Konjunktur anziehen kann!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich nennen Ihnen einige Beispiele dafür, damit einmal
    lar wird, dass Politik auch eine Richtung haben kann.

    Wir sagen, die Investitionen in Klimaschutz und Bil-
    ung sind zu niedrig.


    (Otto Fricke [FDP]: Sagen Sie doch mal, was man wo einsparen kann!)


    u niedrige Investitionen im Klimaschutz bedeutet,
    urch die Folgekosten, die in späteren Jahren auf unser
    and zukommen werden, zusätzliche Schulden aufzu-
    äufen. Ökologische Verschuldung nenne ich das, was
    ie durch dieses Nichtinvestieren verursachen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Fritz Kuhn
    Auch die Erhöhung der Mittel für Bildung um
    12 Milliarden Euro innerhalb von vier Jahren sind zu
    wenig. Wenn unsere jungen Leute neue Chancen erhal-
    ten sollen, müssen wir jetzt auf dem Bildungsgipfel sa-
    gen, wie wir das finanzieren wollen.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Weniger Schulden und mehr Ausgaben, wie soll das gehen?)


    Wenn wir nicht genügend in Bildung investieren, bedeu-
    tet das eine soziale Verschuldung; denn dadurch werden
    die Lebenschancen künftiger Generationen reduziert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Herr Kollege Kuhn, gestatten Sie eine Zwischenfrage

des Kollegen Fricke?


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Fritz Kuhn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ja, gern.