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ID1701618700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/16 Rainer Brüderle, Bundesminister setz 2010) (Drucksache 17/200) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Sozia- les . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Peter Friedrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 1355 C 1355 D 1355 D 1358 C 1360 D 1362 B 1363 B 1365 B 1376 C 1379 A 1381 C 1383 B 1385 A 1386 A 1387 C 1389 B 1390 C 1392 A 1394 B Deutscher B Stenografisch 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de I n h a l Wahl der Abgeordneten Angelika Krüger- Leißner als Mitglied und der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen) als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungsrat der Filmför- derungsanstalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Bärbel Bas in den Stiftungsrat der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Perso- nen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsge- B D K M A A E B n 1355 B 1355 B 1355 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . 1366 B 1367 A undestag er Bericht ung n 21. Januar 2010 t : ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . atja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . nette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . xel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 09 undesministerium für Wirtschaft und Tech- ologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1368 A 1369 A 1370 C 1371 C 1372 C 1373 A 1373 C 1375 B 1376 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1394 D 1395 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Vertrag über die Errichtung des IT-Pla- nungsrats und über die Grundlagen der Zusammenarbeit beim Einsatz der Infor- mationstechnologie in den Verwaltungen von Bund und Ländern – Vertrag zur Aus- führung von Artikel 91 c GG (Drucksache 17/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 187 der Interna- tionalen Arbeitsorganisation vom 15. Juni 2006 über den Förderungsrahmen für den Arbeitsschutz (Drucksache 17/428) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Beirat bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (Drucksache 17/460 (neu)) . . . . . . . . . . . . b) Beirat für Fragen des Zugangs zur Ei- senbahninfrastruktur (Eisenbahninfra- strukturbeirat) (Drucksache 17/461) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Beirat zur Auswahl von Themen für die Sonderpostwertzeichen ohne Zuschlag beim Bundesministerium der Finanzen (Programmbeirat) (Drucksache 17/462) . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Beirat für die grafische Gestaltung der Sonderpostwertzeichen beim Bundes- ministerium der Finanzen (Kunstbeirat) (Drucksache 17/463) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Köhler, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D C N D E R M A E B s D D M M D D U D D A S H M H B E B D E J K B H 1396 C 1397 C 1399 A 1399 A 1399 B 1399 B 1399 C 1399 C 1399 C 1399 D 1401 C 1402 D 1404 C 1406 A orothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . aren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . icole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rwin Josef Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . inzelplan 16 undesministerium für Umwelt, Natur- chutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . orothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ngelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . abine Stüber (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . inzelplan 15 undesministerium für Gesundheit . . . . . . r. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 1408 C 1410 B 1410 D 1412 C 1413 C 1414 C 1415 D 1417 C 1419 A 1420 C 1420 C 1423 D 1426 A 1427 A 1428 A 1429 C 1431 B 1431 B 1432 A 1433 C 1434 B 1435 A 1436 B 1437 B 1438 A 1439 A 1439 A 1440 B 1442 B 1444 C 1446 A 1447 A 1447 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 III Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Maria Anna Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1448 D 1449 B 1450 C 1452 B 1453 B 1454 A 1455 C 1457 B 1458 D 1459 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1355 (A) ) (B) ) 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1459 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 21.01.2010 Edathy, Sebastian SPD 21.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 21.01.2010 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 21.01.2010 Günther (Plauen), FDP 21.01.2010 Joachim Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.01.2010 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 21.01.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.01.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 21.01.2010 Nahles, Andrea SPD 21.01.2010 Nešković, Wolfgang DIE LINKE 21.01.2010 Steinbrück, Peer SPD 21.01.2010 Süßmair, Alexander DIE LINKE 21.01.2010 Zapf, Uta SPD 21.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 21.01.2010 16. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bärbel Bas


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Für

    mich wie für Sie, Herr Dr. Rösler, ist das der erste Haus-
    halt im Deutschen Bundestag. Da Sie mit den Worten
    angetreten sind, das Kranken- und Pflegeversicherungs-
    system verbessern zu wollen, habe ich einmal in den
    Haushaltsentwurf geschaut, um mir zwischen den Zah-
    len und Zeilen einen Eindruck zu verschaffen, wo Sie
    Ihre Prioritäten setzen. Ich muss leider sagen: Ich habe
    keine gefunden.


    (Zurufe von der FDP: Was?)


    Wo, Herr Dr. Rösler, sind zum Beispiel Ihre Kon-
    zepte, um gerade für ältere, chronisch kranke und behin-
    derte Menschen eine wohnortnahe medizinische Versor-
    gung zu gewährleisten?


    (Beifall bei der SPD)


    Wir leisten uns für fast 30 Milliarden Euro eine qualita-
    tiv hochwertige ambulante Versorgung, sind aber offen-

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    (C (D ichtlich nicht in der Lage, diese immer zielgenau dortin zu steuern, wo die Menschen sie brauchen. (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Das ist Aufgabe der Selbstverwaltung!)


    amit meine ich nicht nur die fehlenden Ärzte auf dem
    ande. Auch Städte wie Duisburg weisen laut Statistik
    er KV eine ausreichende oder sogar Überversorgung
    it Haus- und Fachärzten auf. Trotzdem gibt es sozial

    chwache Stadtteile, in denen zum Beispiel kein Kinder-
    rzt mehr zu finden ist. Alleine mit einer Aufhebung der
    udgetierung bei ambulanten Leistungen, die Sie, Herr
    öller, als Patientenbeauftragter vorgeschlagen haben,
    erden wir keinen Arzt in diese Stadtteile bekommen,

    inmal abgesehen davon, dass Sie nicht sagen, wie Sie
    as finanzieren wollen.


    (Beifall bei der SPD)


    olange es die unterschiedliche Honorierung von
    eistungen für gesetzlich und privat Versicherte gibt,
    leibt es für Ärzte attraktiv, sich in wohlhabenderen
    tadteilen niederzulassen. Das Ergebnis sind unterver-
    orgte Gebiete in überversorgten Regionen.

    Wo sind Ihre Vorschläge zur Verbesserung der Prä-
    ention und Kindergesundheit? Wo sind Ihre Vorschläge
    ür eine menschenwürdige und qualitätsgesicherte
    flege?


    (Beifall bei der SPD)


    as Einzige, das Ihnen einfällt, sind klientelorientierte
    ystemumstellungen, und in der Pflege wollen Sie eine
    erpflichtende private Zusatzversicherung einführen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Falsch!)


    iele Bürgerinnen und Bürger wissen jetzt schon nicht,
    ie sie die finanzieren sollen. In der Krankenversiche-

    ung wollen Sie eine einkommensunabhängige Kopfpau-
    chale mit Sozialausgleich.

    Durch Ihre angestrebten Finanzierungsmodelle und
    hre einseitige Bevorzugung der Privatversicherung wer-
    en weder die Qualität der Versorgung verbessert noch
    orhandene Effizienzreserven im System erschlossen.
    as Gegenteil dürfte der Fall sein. Fehlsteuerungen und
    weiklassenmedizin werden von Ihnen nicht beseitigt,
    ondern zementiert.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich höre in Ihren Reden immer wieder die Worte
    mehr Wettbewerb“. Sie wollen Wettbewerb? Gerne,
    ann ich da nur sagen. Aber dann muss er auch fair sein.
    enn das geht nur, wenn GKV und PKV gleiche Wettbe-
    erbsbedingungen haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    azu gehört unter anderem: keine unterschiedliche Ho-
    orierung der Leistungen und voller Einbezug der PKV
    n den Risikostrukturausgleich.


    (Beifall bei der SPD – Zuruf von der FDP: Das ist ein komisches Verständnis von Wettbewerb!)







    (A) )



    (B) )


    Bärbel Bas
    Sie reden auch viel von Gerechtigkeit und tun trotz-
    dem das Gegenteil. Mit Ihrer Kopfpauschale setzen Sie
    wichtige Prinzipien unseres Sozialsystems außer Kraft.
    Es mag sein, dass das nur mein Empfinden ist. Aber ich
    finde, dass Sie das Prinzip, dass Gesunde für Kranke und
    Leistungsstarke für sozial Schwache einstehen, außer
    Kraft setzen.

    Ihre Kopfpauschale benötigt einen Sozialausgleich,
    der nach Berechnungen Ihres Finanzministers mindes-
    tens 35 Milliarden Euro kosten wird. Finanzieren wollen
    Sie den Sozialausgleich mit Steuereinnahmen aus dem
    Wirtschaftswachstum,


    (Elke Ferner [SPD]: Automatisch!)


    also mit Geld, das Sie noch nicht haben und von dem Sie
    auch nicht wissen, wie viel es sein wird. Soll ich Ihnen
    sagen, wie ich das nenne? Das ist eine Finanzblase,


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    und die wird nach der Landtagswahl in Nordrhein-West-
    falen platzen.


    (Iris Gleicke [SPD]: So ist das!)


    Denn mit dem gleichen Wirtschaftswachstum wollen Sie
    die Mehrausgaben für Ihre Klientelpolitik decken, den
    Haushalt konsolidieren und die Steuerreform, wann im-
    mer sie kommt – 2011, 2012 oder 2013 –, finanzieren.
    Das kann nicht funktionieren.

    Sie selbst, Herr Dr. Rösler, haben in einem Interview
    gesagt:

    Wir werden uns neben der Frage einer fairen Finan-
    zierung auch um die Ausgabenseite kümmern.

    Heißt das, dass wir nach der Steuerschätzung im Mai
    und damit nach der Landtagswahl in Nordrhein-West-
    falen mit Leistungskürzungen oder einer Gesundheits-
    steuer, wie Herr Schäuble sie genannt hat, rechnen müs-
    sen?


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Fragen über Fragen! – Heiterkeit bei der FDP – Weiterer Zuruf)


    – Ja.

    Ihr Kollege Otto Fricke hat uns vorgestern übrigens
    einen schönen Taschenspielertrick vorgeführt. Ich zeige
    Ihnen jetzt einmal, wie Ihre Finanzpolitik aussieht. Sie
    stecken dem Bürger in Form von Steuersenkungen
    10 Euro in die eine Tasche und nehmen ihm für die So-
    zialversicherung 20 Euro aus der anderen Tasche. Das ist
    Ihre Finanzpolitik.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Heinz Lanfermann [FDP]: Aber Sie haben jetzt mit Ihren Geldscheinen geschummelt!)


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    (C (D Kollegin Bas, das war Ihre erste Rede im Hohen ause. Wir gratulieren Ihnen dazu recht herzlich und ünschen Ihnen viel Erfolg! Für die Unionsfraktion spricht nun der Kollege Alois arl. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Elke Ferner [SPD]: Der muss jetzt erst mal versuchen, das zu toppen!)


Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

(Beifall)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Alois Karl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    erren Kollegen! Ich gratuliere Ihnen zu Ihrer ersten
    ede, Frau Kollegin.


    (Iris Gleicke [SPD]: Das war eine gute Rede!)


    ch habe mit Verwunderung beobachtet, dass Sie einen
    chten Zwanziger aus der Tasche gezogen haben.


    (Elke Ferner [SPD]: Ja! Wir täuschen eben nicht!)


    hre Fraktion allerdings ähnelt manchmal einem falschen
    uffziger, was ihren Umgang mit manchen Themen an-
    eht.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wir führen eine Haushaltsdebatte. Wir freuen uns,
    ass die Auguren vom Januar 2009, als Deutschland und
    ie Welt in einer üblen finanziellen Situation waren,
    icht recht behalten haben. Unsere Arbeitslosenquote ist
    icht so stark gestiegen und unser Bruttoinlandsprodukt
    st nicht so stark eingebrochen, wie diese Weissager da-

    als vorausgesagt haben, und seit drei Quartalen befin-
    en sich die Leistungen der deutschen Wirtschaft wieder
    uf dem aufsteigenden Ast.

    Die Wirtschaftsweise Professor Beatrice Weder di
    auro hat erst kürzlich neben den Zentralbanken gerade

    er deutschen Bundesregierung für das letzte Jahr eine
    usgezeichnete Arbeit attestiert. Das Finanzmarktstabili-
    ierungsgesetz, zwei Konjunkturprogramme und das Fa-
    ilienentlastungsgesetz haben wir im letzten Jahr – alles

    usammen mit Ihnen, meine lieben Kollegen von der
    PD – richtigerweise auf den Weg gebracht. Das Bürger-
    ntlastungsgesetz, das wir jetzt gemeinsam mit der FDP
    ealisieren, setzt diesen richtigen Weg fort. Wir suchen
    ie Zahl der Beschäftigten in diesem Jahr hoch zu halten
    und das muss uns einiges wert sein –; denn viele Be-
    chäftigte bringen mehr Steuern und zusätzliche Beitrags-
    innahmen.

    Die Bundesschulden – um auf den Haushalt zu kom-
    en – sind exorbitant. Das Jahr 2010 soll das Referenz-

    ahr werden. Häufig wird gesagt, 2011 bis 2016 soll ge-
    altig gespart werden. Ich meine, es ist nicht richtig, zu

    agen: Ab 2011 muss gespart werden. Wenn ich mit den
    euten rede, sagen sie mir: Schon 2010 muss gespart
    erden. – Da ist kein Haushalt zu gering, bei jedem
    aushalt kann man damit anfangen.






    (A) )



    (B) )


    Alois Karl

    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Die Entscheidung, zu sparen, ist richtig.

    Wir werden die Krise, die im letzten Jahr und in die-
    sem Jahr sichtbar geworden ist, ganz gewiss in den Griff
    bekommen. Wir müssen aber auch die Lebensgrundla-
    gen der Generationen, die nach uns kommen, erhalten;
    wir dürfen nicht deren Substanz heute verbraten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Adenauer hat gesagt: Der Staatsmann schaut bis zur
    nächsten Generation, der Politiker bloß bis zur nächsten
    Wahl. – Ich hoffe, dass viele von uns dem nachfolgen
    und Staatsmänner sind. Wir haben in diesem Haus in den
    letzten Tagen viel von Nachhaltigkeit gehört. Wenn sich
    alle nach diesem Prinzip richten, sind wir auf dem richti-
    gen Weg.

    Ein neues Jahrzehnt hat begonnen. Dieses Jahrzehnt
    muss ein Jahrzehnt der Investitionen und der Innovatio-
    nen werden. Wir müssen Antworten geben auf die
    demografische Entwicklung, wir müssen die Zukunft
    unserer Sozialsysteme sichern.

    Wir sind eine alternde Gesellschaft. Wir wissen alle,
    dass diese alternde Gesellschaft für das Gesundheitswe-
    sen neue und zusätzliche Aufgaben bringt. Die Sozial-
    systeme sind auf paritätische Finanzierung angelegt. Ein
    Eckpfeiler dieser Parität ist jedoch schon vor Jahren
    weggebrochen, nämlich die Parität bei der Finanzierung
    des Gesundheitssystems: 7 Prozent zahlen die Arbeitge-
    ber, 7,9 Prozent die Arbeitnehmer.


    (Elke Ferner [SPD]: Fragen Sie einmal Herrn Seehofer, wer das betrieben hat! Das waren Sie, mein lieber Herr! Das waren Sie im Vermittlungsausschuss! Jetzt verdrehen Sie hier nicht die Tatsachen!)


    – Das ist in Ihrer Regierungszeit so beschlossen worden,
    Frau Ferner. Sie waren damals noch nicht stellvertre-
    tende SPD-Vorsitzende.


    (Elke Ferner [SPD]: Aber Mitglied des Parlamentes, im Gegensatz zu Ihnen!)


    Damals war Ihr Stern noch nicht aufgegangen. Noch
    heute leuchtet dieser Stern nicht besonders hell.


    (Elke Ferner [SPD]: Ihrer ist schon untergegangen, bevor er aufgegangen ist!)


    Unsere Bevölkerung wird immer älter. Eigentlich ist
    das ein Grund zur Freude. Frühere Generationen haben
    nicht davon zu träumen gewagt, gesund in dieses hohe
    Alter zu kommen. Es ist dem medizinischen Fortschritt,
    es ist unseren hervorragenden Ärzten zu verdanken, dass
    wir diese gute Zeit erleben. Die alternde Gesellschaft
    kostet aber etwas, und auch der medizinische Fortschritt
    ist nicht für umsonst zu bekommen. Alle 80 Millionen
    Menschen in unserem Land haben Anspruch auf beste
    medizinische Versorgung – ohne Kontingentierung oder
    Rationierung; Sie haben das ausgeführt, und dafür bin
    ich Ihnen dankbar.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


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    (C (D Ein bloßes Weiter-so kann es aber nicht geben. Die edizin wird nicht billiger werden. Also muss sie effi ienter werden, wenn sie bezahlbar bleiben soll. (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eben!)


    chon in den nächsten Monaten, Herr Minister Rösler,
    ird die Kommission, die eingesetzt worden ist, Vor-

    chläge für eine Reform des Gesundheitswesens vorle-
    en. Ich hoffe, dass die Reform nicht wie eine der sieben
    lagen des Alten Testaments über uns kommt, sondern
    utige Ansätze bringt, um das Gesundheitswesen für die

    ächsten Jahre, vielleicht Jahrzehnte auf sichere Beine
    u stellen.


    (Iris Gleicke [SPD]: Ganz sicher sind Sie aber selber nicht!)


    ie Überlegungen des Bundesgesundheitsministers, die
    rbeitgeberbeiträge festzuschreiben, die Beiträge der Ar-
    eitnehmer einkommensunabhängig zu erheben, gesamt-
    esellschaftliche Aufgaben den Staat, den Steuerzahler
    ahlen zu lassen, für Defizite einen Sozialausgleich ein-
    urichten, diese Ansätze haben etwas Frappierendes an
    ich. Es wird aber darauf ankommen, wie dieser Sozial-
    usgleich – wir haben Zahlen gehört: 20 Milliarden
    uro, 30 Milliarden Euro, 35 Milliarden Euro – in der
    raxis finanziert wird. Darüber kann heute aber nicht
    iskutiert werden. Wir sehen mit Spannung den Empfeh-
    ungen Ihrer Kommission entgegen, Herr Minister.

    Dabei will ich eines für meine Fraktion und für meine
    artei sagen: Der Grundsatz der Solidarität darf nicht
    us dem Fokus gerückt werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha!)


    n der Tat müssen Besserverdienende – Sie haben dies in
    hrer Rede auch erwähnt – über einen höheren Steuersatz
    uch mehr für diesen Sozialausgleich bezahlen.


    (Elke Ferner [SPD]: Aha, Sie wollen also eine Gesundheitssteuer!)


    leichwohl bitte ich zu bedenken, dass Mitbürger mit
    ohen Einkommen eher Steuergestaltungsmöglichkei-
    en als jene haben, die lediglich Lohneinkünfte beziehen.


    (Zurufe von der SPD: Aha! – Beifall des Abg. Dr. Harald Terpe [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    uch dies rechnen wir zu der Solidarität, die in den So-
    ialausgleich einfließen muss.

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Haushalt
    es Gesundheitsministers weist etwa 16,2 Milliarden
    uro aus. Es ist der Einzelplan mit der größten Steige-

    ungsrate. Er steigt, wie wir gehört haben, um fast
    0 Prozent gegenüber dem letzten Jahr. Dies ist kein
    rund für Freudensprünge, weil 4,6 Milliarden Euro für
    undeszuschüsse und 3,9 Milliarden Euro für die krisen-
    edingte Situation der Krankenversicherungen ausgege-
    en werden. Übrigens mein Kompliment, Herr Minister,
    ie Sie Herrn Minister Schäuble in wenigen Stunden die
    ,9 Milliarden Euro abgenommen haben. Das war schon






    (A) )



    (B) )


    Alois Karl
    à la bonne heure, das war eine gute Leistung in Ihren ers-
    ten Tagen als Minister.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU)


    97 Prozent des Haushalts sind determiniert. Es sind
    keine großen Sprünge zu machen. Trotzdem werden wir
    die Ausgabenposten für die Öffentlichkeitsarbeit, für die
    Präventivprogramme und die Aufklärungskampagnen
    kritisch unter die Lupe nehmen. Wer aber meinen sollte,
    weil 97 Prozent des Haushalts determiniert seien,
    komme es auf die paar Millionen auch nicht mehr an, die
    disponibel sind, wird sich irren.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: So redet ein echter Haushälter!)


    Ich gehe davon aus, dass wir alle Haushaltsansätze sehr
    kritisch unter die Lupe nehmen.

    Herr Minister, ich freue mich auf die Beratungen mit
    Ihnen, Ihren Staatssekretären und Mitarbeitern. Wir wer-
    den sicherlich einen guten Haushalt 2010 auf den Weg
    bringen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)