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ID1701606700

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    Vokabeln: 0
    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 17/16 Rainer Brüderle, Bundesminister setz 2010) (Drucksache 17/200) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Sozia- les . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Peter Friedrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 1355 C 1355 D 1355 D 1358 C 1360 D 1362 B 1363 B 1365 B 1376 C 1379 A 1381 C 1383 B 1385 A 1386 A 1387 C 1389 B 1390 C 1392 A 1394 B Deutscher B Stenografisch 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de I n h a l Wahl der Abgeordneten Angelika Krüger- Leißner als Mitglied und der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen) als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungsrat der Filmför- derungsanstalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Bärbel Bas in den Stiftungsrat der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Perso- nen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsge- B D K M A A E B n 1355 B 1355 B 1355 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . 1366 B 1367 A undestag er Bericht ung n 21. Januar 2010 t : ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . atja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . nette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . xel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 09 undesministerium für Wirtschaft und Tech- ologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1368 A 1369 A 1370 C 1371 C 1372 C 1373 A 1373 C 1375 B 1376 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1394 D 1395 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Vertrag über die Errichtung des IT-Pla- nungsrats und über die Grundlagen der Zusammenarbeit beim Einsatz der Infor- mationstechnologie in den Verwaltungen von Bund und Ländern – Vertrag zur Aus- führung von Artikel 91 c GG (Drucksache 17/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 187 der Interna- tionalen Arbeitsorganisation vom 15. Juni 2006 über den Förderungsrahmen für den Arbeitsschutz (Drucksache 17/428) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Beirat bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (Drucksache 17/460 (neu)) . . . . . . . . . . . . b) Beirat für Fragen des Zugangs zur Ei- senbahninfrastruktur (Eisenbahninfra- strukturbeirat) (Drucksache 17/461) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Beirat zur Auswahl von Themen für die Sonderpostwertzeichen ohne Zuschlag beim Bundesministerium der Finanzen (Programmbeirat) (Drucksache 17/462) . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Beirat für die grafische Gestaltung der Sonderpostwertzeichen beim Bundes- ministerium der Finanzen (Kunstbeirat) (Drucksache 17/463) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Köhler, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D C N D E R M A E B s D D M M D D U D D A S H M H B E B D E J K B H 1396 C 1397 C 1399 A 1399 A 1399 B 1399 B 1399 C 1399 C 1399 C 1399 D 1401 C 1402 D 1404 C 1406 A orothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . aren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . icole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rwin Josef Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . inzelplan 16 undesministerium für Umwelt, Natur- chutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . orothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ngelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . abine Stüber (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . inzelplan 15 undesministerium für Gesundheit . . . . . . r. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 1408 C 1410 B 1410 D 1412 C 1413 C 1414 C 1415 D 1417 C 1419 A 1420 C 1420 C 1423 D 1426 A 1427 A 1428 A 1429 C 1431 B 1431 B 1432 A 1433 C 1434 B 1435 A 1436 B 1437 B 1438 A 1439 A 1439 A 1440 B 1442 B 1444 C 1446 A 1447 A 1447 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 III Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Maria Anna Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1448 D 1449 B 1450 C 1452 B 1453 B 1454 A 1455 C 1457 B 1458 D 1459 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1355 (A) ) (B) ) 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1459 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 21.01.2010 Edathy, Sebastian SPD 21.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 21.01.2010 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 21.01.2010 Günther (Plauen), FDP 21.01.2010 Joachim Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.01.2010 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 21.01.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.01.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 21.01.2010 Nahles, Andrea SPD 21.01.2010 Nešković, Wolfgang DIE LINKE 21.01.2010 Steinbrück, Peer SPD 21.01.2010 Süßmair, Alexander DIE LINKE 21.01.2010 Zapf, Uta SPD 21.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 21.01.2010 16. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Roland Claus


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


      Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die

      Linke steht für eine Wirtschaftspolitik, die zu mehr so-
      zialer Gerechtigkeit und Stabilität beiträgt, die Mittel-
      stand und Existenzgründern Zukunftschancen eröffnet
      und nicht verbaut, und die Arbeit schafft, von der Be-
      schäftigte auch gut leben können.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Einem solchen Anspruch wird der Etat des Bundeswirt-
      schaftsministers in keiner Weise gerecht. Eigentlich
      schlimmer noch: Er setzt sich keine Ziele und stellt auch
      keine Ansprüche,


      (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Na, na, na!)


      abgesehen von der beabsichtigten Rolle rückwärts bei
      der Atomenergie.

      Ich glaube, in den letzten Minuten ist eines deutlich
      geworden: Mit dieser Rolle rückwärts in Sachen Atom-
      energie werden all Ihre Beschwörungen zur Förderung
      erneuerbarer Energien in diesem Lande total unglaub-
      würdig. Das haben wir jetzt begriffen.


      (Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Ich glaube, Herr Pfeiffer muss eine Kurzintervention machen!)


      Für die Öffentlichkeit will ich diesen Etat zunächst
      ein bisschen einordnen. Wir reden von 6 Milliarden Euro
      bei weit über 300 Milliarden Euro im Gesamtetat. Zieht
      man davon die Subventionierung der Steinkohle und Ih-
      rer Raumfahrtlobby ab, bleiben etwa 4,5 Milliarden
      Euro, das sind 1,5 Prozent des Gesamtetats. Nur zum
      Vergleich: Im vergangenen Jahr wurden allein für das In-
      strument Abwrackprämie 5 Milliarden Euro eingesetzt.
      Mir ist natürlich klar, dass auch anderswo Wirtschaftspo-
      litik gemacht wird. Allein in der BA wird über das Kurz-
      arbeitergeld in größerem Umfang dazu beigetragen.

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      (C (D Ich sage das, damit die Größenordnungen klar werden nd nicht jemand anfängt, Bundesminister Brüderle für inen großen Wirtschaftslenker zu halten. (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Das wäre richtig!)


      iese Gefahr bestand heute nicht, aber manchmal
      ommt einem das so vor.


      (Beifall bei der LINKEN – Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Jetzt wollen wir etwas zum Wirtschaftskonzept der Linken hören!)


      Diesen 6 Milliarden Euro, über die Sie bis zu jedem
      leistift Rechenschaft ablegen, stehen über 20 Milliar-
      en Euro gegenüber, die im sogenannten Investitions-
      nd Tilgungsfonds, einem Sondervermögen, zur Verfü-
      ung stehen; man kann dazu auch Schattenhaushalt
      agen. Mehr als das Dreifache des Etats wird der Öffent-
      ichkeit entzogen und allenfalls mit sehr dürftigen Infor-
      ationsblättern vor dem Haushalts- und Wirtschaftsaus-

      chuss begründet.


      (Zuruf von der CDU/CSU: Was will uns der Dichter damit sagen?)


      Nun zitiere ich aus den Bemerkungen des Bundes-
      irtschaftsministeriums zum Haushalt:

      Das BMWi unterstützt den Kurs aus Stärkung der
      Wachstumsgrundlagen und krisenbedingten Mehr-
      ausgaben bei gleichzeitig kluger Sparsamkeit.

      ie wollen also zeitgleich mehr ausgeben und mehr spa-
      en. Sollten Sie nicht gleich sagen: „Bis zur NRW-Wahl
      ird die Mathematik außer Kraft gesetzt“? Das ist ver-
      rdnete Schizophrenie. Das ist Wahlbetrug mit Ansage,
      iebe Kabinettsmitglieder.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Carsten Schneider [Erfurt] [SPD])


      Sie wollen gestärkt aus der Wirtschaftskrise heraus-
      ommen – das haben wir jetzt oft genug gehört –, sind
      ber nicht wirklich bereit, die Ursachen dieser Krise zu
      nalysieren. Ich sage Ihnen: Ein vernünftiges Wirtschaf-
      en wird es erst dann wieder geben, wenn die Übermacht
      er Finanzwirtschaft gegenüber der sogenannten Real-
      irtschaft gebrochen wird. Wir müssen, auch wenn es
      ns schwerfällt, die Fantasie aufbringen, uns eine Fi-
      anz- und Wirtschaftswelt vorzustellen, in der die Börse
      uf ihren ursprünglichen, vernünftigen Ansatz zurückge-
      ührt wird. Kleiner geht es nicht.


      (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mach doch einmal einen Fünfjahresplan!)


      Ein alter Hase aus der Industrie hat mir das letztens
      lausibel gemacht. Er hat gesagt: Wissen Sie, früher hat
      ich ein Industrieller eine Bank gesucht, um Finanzge-
      chäfte abzuwickeln und zu Krediten zu kommen. Heute
      uchen sich die Banken Betriebe aus, um sie auszuneh-
      en. Einer solchen Entwicklung muss doch, verdammt

      och mal, etwas entgegengesetzt werden.


      (Beifall bei der LINKEN – Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Ein alter Wirtschaftshase aus dem VEB!)







      (A) )



      (B) )


      Roland Claus
      Herr Wirtschaftsminister, Sie täten gut daran, zu sa-
      gen: Ich habe mich lange, was meine wirtschaftspoliti-
      sche Vorstellung angeht, gründlich geirrt; aber jetzt habe
      ich verstanden, dass man zur Stärkung der Binnennach-
      frage den flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn
      braucht. – Ich habe das heute nicht erwartet, aber die
      Forderung ist deswegen trotzdem richtig.


      (Beifall bei der LINKEN – Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Mehr Sozialismus!)


      Leider ist die Wahrheit eine andere: 1,4 Millionen
      Vollzeitjobs weniger in den letzten zehn Jahren, dafür
      1,3 Millionen mehr im Teilzeitbereich. Ein Viertel der
      Beschäftigten ist inzwischen im Niedriglohnbereich be-
      schäftigt. Im Osten arbeiten weit über 40 Prozent in die-
      sem Sektor. Das ist natürlich ein Ergebnis von Rot-Grün
      und Schwarz-Rot. Ich will aber auch daran erinnern,
      dass das alles der FDP noch nicht rigoros genug war. Ein
      bisschen wundere ich mich über die Sozialdemokratin-
      nen und Sozialdemokraten, denen es flächendeckend ge-
      lungen ist, den Begriff „Agenda 2010“ ganzkörperlich
      abzustreifen und völlig aus der Erinnerung zu streichen.


      (Beifall bei der LINKEN – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das kommt gleich noch! – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war ein schlechter Begriff!)


      Wir müssen auch über das Wort „Kreditklemme“ re-
      den. Sie haben wie wir die Prognosen auf dem Tisch lie-
      gen. Im laufenden Jahr ist mit über 45 000 Insolvenzen
      zu rechnen. Sie haben dafür eine neue Geheimwaffe er-
      funden, den Kreditmediator. Den haben Sie im Dezem-
      ber vollmundig angekündigt. Ich habe mir gedacht:
      Bereite dich auf die Debatte vor und rufe dort einmal an.
      Das habe ich gestern versucht. Es gibt weder eine Tele-
      fonnummer noch einen sonstigen Verweis. Mir ist klar,
      dass Herr Metternich den Beginn für März angekündigt
      hat. Aber was ist das für eine Bundesregierung? Im De-
      zember veranstaltet sie einen Gipfel, aber danach pas-
      siert lange nichts.


      (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Linkspartei braucht auch einen Mediator! – Gegenruf des Abg. Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das ist wahr!)


      Wenn Sie mir die Kritik nicht abnehmen, dann sollten
      Sie zumindest einem Ihrer Parteifreunde zuhören, Herr
      Brüderle, der dazu sagt:

      Es ist nicht sinnvoll, vor Weihnachten die Ankunft
      eines Kreditmediators … auszurufen,


      (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr braucht einen Lafontaine-Mediator!)


      ohne konkret zu sagen, was er tun soll und wie er
      vernetzt ist.

      Die Verunsicherung in der Krise werde damit nur ver-
      größert. Der, der das sagt, heißt Jörg Bode, ist Wirt-
      schaftsminister in Niedersachsen und gehört bekanntlich
      der FDP an. Nehmen Sie diesen Rat an.

      Wir sagen Ihnen: Wann immer Sie von einem Ihrer
      zahllosen Gipfel im Bundeskanzleramt heruntersteigen,

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      (C (D anden Sie im Tal der Untätigkeit. Das wollen wir nicht innehmen. Deshalb sind bei diesem Etat sehr viele Vernderungen nötig. Das Wort hat die Kollegin Kerstin Andreae für ündnis 90/Die Grünen. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! ehr verehrter Herr Minister Brüderle, Sie haben in Ihrer ede die konjunkturelle Entwicklung und Belebung be chworen. Sie haben davon gesprochen, wie sich der Areitsmarkt entwickelt. Aber wir müssen doch ehrlichereise auch davon sprechen, dass wir schon jetzt rkennen können, welche Strohfeuer mit diesen Konunkturpaketen teilweise entfacht wurden. 5 Milliarden uro wurden für die Abwrackprämie zur Verfügung getellt. Schon jetzt gibt es wieder Absatzeinbrüche auf em Pkw-Markt. Insofern lohnt es sich, sehr genau hinuschauen, wie sich die konjunkturelle Entwicklung im inzelnen darstellt. (Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Die Abwrackprämie haben nicht wir beschlossen!)


      (Beifall bei der LINKEN)


    Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Kerstin Andreae


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Wir haben die Situation, dass die Unternehmer Angst
      or der Kreditklemme haben, dass sie Angst vor Absatz-
      chwächen haben. Aber auch die Arbeitnehmerinnen
      nd Arbeitnehmer haben Angst um ihren Arbeitsplatz
      nd vor existenziellen Nöten. Die Aufgabe der Regie-
      ung ist es, an dieser Stelle Vertrauen zu schaffen und

      ege aus der Krise zu zeigen. Sie aber machen das ab-
      olute Gegenteil. In einer Umfrage ist dieser Koalition
      m Januar 2010 die Schulnote 3,9 gegeben worden. Bei
      iner Note von 3,9 werden in Baden-Württemberg Eltern
      um Gespräch eingeladen. Da sagen die Lehrer schon
      inmal: So geht es nicht; sehen Sie zu, dass dies besser
      ird.


      (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Wie ist das in Berlin?)


      Fehlstart, Streit und schließlich das Gezerre um die
      teuerreform dominieren das Bild. Das ist auch kein
      under. Im Wahlkampf haben Sie, vor allem Sie von der

      DP, vollmundigste Versprechen gemacht, und auf ein-
      al herrscht Verwunderung über die leeren Kassen. Jetzt

      at Sie jede Vernunft verlassen. Das zeigt die Politik, die
      ie uns heute vorlegen.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Von der Wirtschaftskompetenz der Bundesregierung
      das haben Sie als FDP sich immer auf die Fahne ge-
      chrieben – ist nichts mehr übrig. Die Presse nimmt Sie
      useinander. Selbst die Wirtschaftsverbände müssen Sie
      nzwischen anschreiben und anmahnen. Wir werden
      och öfter die Debatte über dieses sogenannte Wachs-
      umsbeschleunigungsgesetz und über die reduzierte

      ehrwertsteuer bei Hotelübernachtungen führen. Ich
      öchte Ihnen eines sagen: Wenn Sie hier noch einmal






      (A) )



      (B) )


      Kerstin Andreae
      über Bürokratieabbau reden, dann machen Sie sich wirk-
      lich lächerlich. Denn Sie haben bezüglich der Hotelüber-
      nachtungen sehr viel Bürokratie aufgebaut.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


      Die FDP spricht ständig über Steuersenkungen. Uns
      liegt heute ein Bundeshaushalt vor mit einer Rekordneu-
      verschuldung in Höhe von – wenn man alles zusammen-
      nimmt – 131 Milliarden Euro, mit einer Bundesverschul-
      dung, die die 1-Billion-Euro-Marke reißt. Ich weiß gar
      nicht, ob Sie alle wissen, wie viele Nullen eine Billion
      hat.


      (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fast so viele wie die Regierung!)


      Das sind zwölf Nullen. Es gibt keinerlei Generationen-
      gerechtigkeit. Jeder achte Euro wird inzwischen für Zins
      und Tilgung ausgegeben. Das ist die Bremse beim Wirt-
      schaftswachstum. Sie schaffen kein Vertrauen, wenn Sie
      weiterhin über Steuersenkungen reden, die weder 2010
      noch 2011 noch 2012 finanzpolitisch irgendwie verant-
      wortbar sind.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      In den Debatten sind immer wieder die Kommunen
      angesprochen worden. Die Kommunen sind ein ganz
      enorm wichtiger Wirtschaftsfaktor. Aber mit Ihren Steu-
      ersenkungen und mit Ihren sogenannten Entlastungen


      (Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Ja, furchtbar!)


      – ja, furchtbar, Herr Lindner –, die Sie auf den Weg brin-
      gen, machen Sie zwei Sachen: Zum einen lassen Sie die
      Kommunen, die ihre Aufgaben nicht mehr finanzieren
      können, im Regen stehen, und zum anderen ist es ein to-
      taler Witz, von mehr netto vom Brutto zu sprechen,
      wenn die Leute aufgrund der erhöhten Gebühren und
      Beiträge, die auf kommunaler Ebene anfallen, am Ende
      nicht mehr in der Tasche haben. Das ist wiederum eine
      ganz falsche Politik. Das ist so richtige FDP-Politik,
      Klientelpolitik. Sie versprechen irgendetwas, und am
      Ende kommt nichts dabei heraus.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Ulla Lötzer [DIE LINKE])


      Ich erinnere mich noch gut an die Diskussionen, die
      wir immer wieder geführt haben. Sie haben hier mit dem
      Liberalen Sparbuch gewedelt.


      (Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Ja, ja!)


      Ich glaube, es enthält 400 Einzelvorschläge für die Etats.


      (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sparen wir uns doch den Niebel!)


      Wenn ich mir nur unseren Bereich, den Wirtschaftsetat,
      ansehe, stelle ich fest, dass Sie – und das in einem Mi-
      nisterium, das von der FDP geführt wird – keinen einzi-
      gen dieser ach so tollen 400 Einzelvorschläge aus dem
      Liberalen Sparbuch umgesetzt haben.

      W
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      (C (D (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aha! Aha!)


      ie wollen Sie erklären, dass Sie, wenn Sie in der Op-
      osition sind, tolle Sparvorschläge machen, und dann,
      enn Sie an der Regierung sind, keinen einzigen dieser
      orschläge umsetzen? Ihr Sparwille ist vollkommen er-

      ahmt.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Das kriegt ihr schon noch!)


      Oh ja, das kriegen wir schon noch. Da bin ich sehr ge-
      pannt.

      Nehmen wir doch einmal den Staatssekretär, den Sie
      insparen wollten.


      (Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Bei Wirtschaft?)


      Ja, Herr Lindner, Sie wollten im Bereich Wirtschaft ei-
      en Staatssekretär einsparen. Jetzt haben Sie drei Staats-
      ekretäre, von denen zwei ein FDP-Buch haben.


      (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Wo wir doch so viele Leute haben, die etwas werden wollen!)


      Ja, Herr Oswald, das scheint genau der Punkt zu sein.


      (Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ein Anflug von Ehrlichkeit!)


      Ein Anflug von Ehrlichkeit und, Gott sei Dank, proto-
      ollarisch aufgenommen.

      Sie wollten bei Dienstreisen sparen; das ist überhaupt
      ein Thema mehr. Sie wollten auch bei der Öffentlich-
      eitsarbeit sparen. Ich kann sogar verstehen, dass Sie das
      och nicht tun. Denn Sie bräuchten eine richtig gute Öf-
      entlichkeitsarbeit, um die Politik, die Sie machen, zu-
      indest ein bisschen besser zu verkaufen.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Martin Lindner [Berlin] [FDP]: Das war jetzt kokett!)


      Sie wollten außerdem bei Sachverständigen sparen.


      (Zuruf von der FDP: Regen Sie sich nicht so auf! Wir beraten heute doch erst in erster Lesung! Das alles kommt später noch einmal zur Sprache! Keine Sorge!)


      Sie könnten in den laufenden Haushaltsberatungen je-
      en einzelnen dieser Punkte aufgreifen, jeden einzelnen
      orschlag Ihres Liberalen Sparbuchs einbringen.


      (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Der arme Brüderle!)


      ch bin sehr gespannt, wie Sie sich verhalten werden.

      Mein Vorschlag: Sparen Sie doch bei den Sachver-
      tändigen; das wollten Sie nämlich tun. Ehrlich gesagt,
      abe ich manchmal den Eindruck, das könnten Sie wirk-
      ich tun. Sie hören nämlich überhaupt nicht auf das, was
      hnen die Sachverständigen sagen.






      (A) )



      (B) )


      Kerstin Andreae

      (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das sagen ausgerechnet Sie! Soll das etwa heißen, das war unter Rot-Grün alles ganz anders?)


      Kein einziger Sachverständiger hat gesagt, dass die
      Mehrwertsteuersenkung für die Hotellerie etwas bringt.


      (Abg. Ernst Hinsken [CDU/CSU] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


      Man findet im Augenblick keinen Sachverständigen, der
      erklären kann, wie Sie Ihre Steuerreform gegenfinanzie-
      ren wollen. Wenn Sie nicht auf die Sachverständigen hö-
      ren, dann können Sie diese Kosten tatsächlich einsparen.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)