Rede:
ID1701603000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/16 Rainer Brüderle, Bundesminister setz 2010) (Drucksache 17/200) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Sozia- les . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Peter Friedrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 1355 C 1355 D 1355 D 1358 C 1360 D 1362 B 1363 B 1365 B 1376 C 1379 A 1381 C 1383 B 1385 A 1386 A 1387 C 1389 B 1390 C 1392 A 1394 B Deutscher B Stenografisch 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de I n h a l Wahl der Abgeordneten Angelika Krüger- Leißner als Mitglied und der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen) als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungsrat der Filmför- derungsanstalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Bärbel Bas in den Stiftungsrat der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Perso- nen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsge- B D K M A A E B n 1355 B 1355 B 1355 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . 1366 B 1367 A undestag er Bericht ung n 21. Januar 2010 t : ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . atja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . nette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . xel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 09 undesministerium für Wirtschaft und Tech- ologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1368 A 1369 A 1370 C 1371 C 1372 C 1373 A 1373 C 1375 B 1376 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1394 D 1395 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Vertrag über die Errichtung des IT-Pla- nungsrats und über die Grundlagen der Zusammenarbeit beim Einsatz der Infor- mationstechnologie in den Verwaltungen von Bund und Ländern – Vertrag zur Aus- führung von Artikel 91 c GG (Drucksache 17/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 187 der Interna- tionalen Arbeitsorganisation vom 15. Juni 2006 über den Förderungsrahmen für den Arbeitsschutz (Drucksache 17/428) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Beirat bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (Drucksache 17/460 (neu)) . . . . . . . . . . . . b) Beirat für Fragen des Zugangs zur Ei- senbahninfrastruktur (Eisenbahninfra- strukturbeirat) (Drucksache 17/461) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Beirat zur Auswahl von Themen für die Sonderpostwertzeichen ohne Zuschlag beim Bundesministerium der Finanzen (Programmbeirat) (Drucksache 17/462) . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Beirat für die grafische Gestaltung der Sonderpostwertzeichen beim Bundes- ministerium der Finanzen (Kunstbeirat) (Drucksache 17/463) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Köhler, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D C N D E R M A E B s D D M M D D U D D A S H M H B E B D E J K B H 1396 C 1397 C 1399 A 1399 A 1399 B 1399 B 1399 C 1399 C 1399 C 1399 D 1401 C 1402 D 1404 C 1406 A orothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . aren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . icole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rwin Josef Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . inzelplan 16 undesministerium für Umwelt, Natur- chutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . orothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ngelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . abine Stüber (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . inzelplan 15 undesministerium für Gesundheit . . . . . . r. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 1408 C 1410 B 1410 D 1412 C 1413 C 1414 C 1415 D 1417 C 1419 A 1420 C 1420 C 1423 D 1426 A 1427 A 1428 A 1429 C 1431 B 1431 B 1432 A 1433 C 1434 B 1435 A 1436 B 1437 B 1438 A 1439 A 1439 A 1440 B 1442 B 1444 C 1446 A 1447 A 1447 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 III Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Maria Anna Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1448 D 1449 B 1450 C 1452 B 1453 B 1454 A 1455 C 1457 B 1458 D 1459 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1355 (A) ) (B) ) 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1459 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 21.01.2010 Edathy, Sebastian SPD 21.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 21.01.2010 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 21.01.2010 Günther (Plauen), FDP 21.01.2010 Joachim Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.01.2010 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 21.01.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.01.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 21.01.2010 Nahles, Andrea SPD 21.01.2010 Nešković, Wolfgang DIE LINKE 21.01.2010 Steinbrück, Peer SPD 21.01.2010 Süßmair, Alexander DIE LINKE 21.01.2010 Zapf, Uta SPD 21.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 21.01.2010 16. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katja Kipping


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ein zu-

    unftsorientierter Haushalt müsste an den zentralen Pro-
    lemen unserer Gesellschaft ansetzen. Zu diesen Proble-
    en gehört einerseits die Erosion der Demokratie und

    ndererseits, dass immer mehr Menschen sozial ausge-
    renzt werden. Wir haben also einen doppelten Not-
    tand, einen demokratischen und einen sozialen.

    Zur Erosion der Demokratie gehört unter anderem,
    ass die Möglichkeiten, in diesem Land auf politische
    ntscheidungen Einfluss zu nehmen, sehr unterschied-

    ich verteilt sind.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Richtig!)


    er viel Geld hat, hat viel Einfluss, sei es durch großzü-
    ige Spenden, mit denen man politische Entscheidungen
    eeinflusst, sei es durch Lobbyisten, die in den Ministe-
    ien gleich an den Gesetzen mitschreiben, oder sei es da-
    urch, dass man Institute finanzieren kann und deren
    cheinbar unabhängige Fachleute in Talkshows reden,
    hne dass im Untertitel steht: sponsored by. Wer arm ist,
    at all diese Möglichkeiten nicht. Erwerbsloseninitiati-
    en bleiben sogar dann außen vor, wenn die Höhe der
    artz-IV-Regelleistungen festgelegt wird, also das Exis-

    enzminimum. Wer auf Hartz IV angewiesen ist, der
    ann noch nicht einmal alle demokratischen Grund-
    echte wahrnehmen, weil für Bezieher des Hartz-IV-Re-
    elsatzes die Monatskarte für den öffentlichen Nahver-
    ehr einfach nicht drin ist. Wir können also festhalten:
    emokratischer und sozialer Notstand verstärken einan-
    er.

    Dieser Entwicklung setzt die Linke ein anderes Leit-
    ild entgegen: Wir halten es mit dem demokratischen
    ozialstaat; denn wir gehen davon aus, dass es ein sozia-

    es Grundrecht auf Teilhabe gibt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    er es ernst meint mit der Demokratie, der muss sicher-
    tellen, dass keiner ausgegrenzt wird.






    (A) )



    (B) )


    Katja Kipping
    Was nötig wäre, ist ein Gipfel für Demokratie und
    soziale Grundrechte. Zu diesem Gipfel sollten alle ver-
    antwortungsbewussten gesellschaftlichen Kräfte einge-
    laden werden, vor allen Dingen diejenigen, die die
    Suppe am Ende auslöffeln müssen, also die Betroffenen.

    Zum sozialen Notstand gehört auch, dass der Hartz-
    IV-Regelsatz weit unter der offiziellen Armutsgefähr-
    dungsgrenze liegt. Herr Kolb, leider verhindern soziale
    Transfers in unserem Land nicht Armut. Die Armutsge-
    fährdungsgrenze ist keine Größe, die wir Linke uns ein-
    fach ausgedacht haben. Es gibt zum Beispiel einen
    Bericht zur Bekämpfung von Armut und eine Entschlie-
    ßung des Europäischen Parlaments aus dem Jahr 2008.
    Darin bekennt sich das Europäische Parlament klar zu
    dem Ziel, dass in keinem europäischen Land ein Mensch
    unter diese Armutsgrenze fallen darf. Die Berichterstat-
    terin war übrigens Gabi Zimmer. Aber auch alle Sozial-
    demokraten und große Teile der CDU im EP haben dem
    zugestimmt.

    Diese Armutsgefährdungsgrenze liegt in unserem
    Land bei 913 Euro. Der Hartz-IV-Regelsatz liegt, wenn
    man von durchschnittlichen Kosten der Unterkunft aus-
    geht, bei rund 650 Euro. 913 Euro zu 650 Euro – es ist
    offensichtlich, dass hier eine große Lücke klafft. Deswe-
    gen sagt die Linke: Der Regelsatz von Hartz IV muss
    dringend auf 500 Euro angehoben werden, und das wäre
    auch zu finanzieren, wenn wir einfach eine Börsenum-
    satzsteuer einführen würden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Selbst das ohnehin niedrige Arbeitslosengeld II wird
    heutzutage noch gekürzt. So sieht es § 31 SGB II vor. Es
    gibt ein breites gesellschaftliches Bündnis für die Ein-
    führung eines Sanktionsmoratoriums. Eine der Initiati-
    ven, die dieses Bündnis mit ins Leben gerufen hat, hat in
    einer sehr beeindruckenden Broschüre, die ich Ihnen zur
    Lektüre empfehlen möchte, Fälle von Sanktionen zu-
    sammengestellt.

    Da gibt es zum Beispiel den Fall eines Industriekauf-
    manns, dem einfach ein Drittel des Arbeitslosengeldes II
    gestrichen wurde, mit dem Vorwurf, er hätte die Auf-
    nahme eines 1-Euro-Jobs vereitelt. Was ist wirklich pas-
    siert? Er bekam den Auftrag, sich bei einem Träger zu
    bewerben. Da er diesen Träger telefonisch mehrmals
    nicht erreicht hat, hat er sich schriftlich beworben. Das
    ist alles nachweisbar. Da aber im Bescheid stand, dass er
    sich telefonisch oder persönlich melden soll, hat man
    ihm unterstellt, die Aufnahme des 1-Euro-Jobs vereitelt
    zu haben. Er hat immer wieder versucht, den Fall aufzu-
    klären und seine Sachbearbeiter zu erreichen. Erfolglos,
    all seine Anrufe landeten in der Endstation Callcenter.

    Noch schlimmer erging es Wolfgang Dinse. Das ist
    ein Analphabet aus Greifswald. Über ihn wurde kürzlich
    in der ARD berichtet. Er hatte von Anfang an darauf hin-
    gewiesen, dass er Analphabet ist. Da er als Analphabet
    keine Bewerbungsschreiben verfassen konnte, hat man
    ihm fehlende Mitwirkung unterstellt und für neun
    Monate das Arbeitslosengeld II komplett entzogen. Er
    konnte seine Miete nicht zahlen und wurde wohnungs-

    l
    E

    p

    D
    s
    z
    e
    t
    V
    d
    s
    e
    m

    d

    I
    w
    d
    d
    f

    W
    H
    m
    t
    K
    s

    c
    d
    s
    b
    v
    d
    l
    w
    r

    l
    d
    g

    (C (D os. Die Betreuung durch das Jobcenter bedeutete für ihn ndstation Obdachlosenheim. Deswegen sagt die Linke: Dieser Sanktionsaragraf 31 des SGB II gehört abgeschafft. as Sanktionsregime Hartz IV verstößt gegen die Menchenrechte. Während Roland Koch meint, er müsse um Arbeitszwang aufrufen, sagen wir als Linke: Das ist ine altbekannte Masche. Hier wird der Boden für weiere Kürzungen vorbereitet. Hier bekommen wir einen orgeschmack auf das, was nach den NRW-Wahlen roht. Sie wollen die Kosten der Krise am Ende offenichtlich auf die Ärmsten abwälzen. Wir als Linke gehen inen anderen Weg. Wir meinen: Die Kosten der Krise üssen diejenigen tragen, die sie verursacht haben. Herzlichen Dank. Max Straubinger hat nun für die CDU/CSU-Fraktion as Wort. Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! ch glaube, dass in dieser Haushaltsdebatte sichtbar ird – Kollege Kolb hat es ja nochmals dargestellt –, ass dies vor allen Dingen ein Haushalt ist, der auch in er Krisenzeit mit einer großen sozialen Verantwortung ür die Menschen in unserem Land gespickt ist. ir können stolz darauf sein, dass fast 54 Prozent des aushaltsvolumens für soziale Leistungen des Arbeitsarktes, der Rentenversicherung, des Gesundheitssys ems und für die Familienunterstützung einschließlich indergeld vorgesehen sind. Diese Ausgaben sind sozu agen die mitbestimmenden Tangenten. Dies alles ist natürlich nur möglich, wenn die entsprehenden wirtschaftlichen Grundlagen gegeben sind. Von en Vorrednern der Opposition ist unser Wachstumsbechleunigungsgesetz, das wir in der neuen Regierung ereits im Dezember letzten Jahres verabschiedet haben, ielfältig kritisiert worden. Dieses Gesetz ist letztendlich ie Grundlage dafür, dass unser Sozialstaat weiterhin so eistungsfähig bleibt. Denn aufgrund dieses Gesetzes erden Arbeitsplätze geschaffen, werden sozialversiche ungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse entstehen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Max Straubinger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Da das Wachstumsbeschleunigungsgesetz hier klein-
    ich kritisiert wird, möchte ich darauf hinweisen, dass
    er Großteil der darin vorgesehenen Maßnahmen zu-
    unsten der Familien ist.


    (Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Welche Familien?)







    (A) )



    (B) )


    Max Straubinger
    Ich glaube, niemand in diesem Haus möchte die fami-
    lienpolitischen Leistungen schmälern. Im Gegenteil:
    Man sollte sie mit ausbauen. Darüber hinaus ist es wich-
    tig, dass Unternehmungen durch veränderte Abschrei-
    bungsbedingungen bessergestellt werden. Damit werden
    die Grundlagen für zukünftige Investitionen gelegt. So-
    mit entsteht ein wichtiger Baustein für die soziale Siche-
    rung unserer Menschen. Das kann man nicht trennen.

    In diesem Hohen Haus haben wir uns bereits ausführ-
    lich mit dem Umfang der sozialen Sicherung für die
    Menschen auseinandergesetzt. Die Opposition ist natür-
    lich immer gerne bereit, das Füllhorn noch größer zu
    machen, als es gegenüber der Allgemeinheit, gegenüber
    den Steuerzahlern verantwortbar ist. Dafür habe ich
    durchaus Verständnis. Auch heute wurden wieder viele
    Forderungen gestellt. Vor allen Dingen sind die Sätze,
    die dem Arbeitslosengeld II zugrunde liegen, kritisiert
    worden. Meine Vorrednerin hat diese kritisiert, und auch
    von Herrn Bonde wurde eine Erhöhung angesprochen.
    Ich möchte darstellen, was eine Erhöhung der Sätze be-
    deuten würde. Wir haben eine umfangreiche soziale Si-
    cherung für die Menschen – das ist richtig und gut –,
    aber ein Lohnabstandsgebot muss in diesem Zusam-
    menhang gegeben sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gibt es doch!)


    Es kann nicht nur um hohe Leistungen gehen, sondern
    das gehörige Lohnabstandsgebot muss auch gegeben
    sein.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Guter Lohn für gute Arbeit! Das war unser Vorschlag!)


    Die Frau Bundesministerin wurde in einer Fernseh-
    sendung am vergangenen Sonntag mit einer Familie
    konfrontiert. Es ist sicherlich bedauerlich, wenn eine Fa-
    milie mit drei Kindern auf die Leistungen des Sozialstaa-
    tes mit angewiesen ist.

    Ich glaube aber, dass es trotzdem wichtig ist, darauf
    hinzuweisen, dass eine fünfköpfige Familie eine Netto-
    leistung von ungefähr 2 500 Euro erhält. Über die nor-
    male Geldleistung hinaus werden die Kosten für Woh-
    nung bzw. Unterkunft erstattet, der Staat leistet Beiträge
    zur Rentenversicherung, und die Kosten für Gesund-
    heitsleistungen werden übernommen. Im Vergleich zum
    Einkommen des Durchschnittsverdieners ist das sehr
    viel. Wie das Statistische Bundesamt ermittelt hat, liegt
    der Durchschnittsverdienst bei 3 300 Euro brutto, wäh-
    rend eine fünfköpfige Familie mit einem Ernährer bzw.
    einer Ernährerin ein Nettoeinkommen von rund 2 500
    bis 2 600 Euro erzielt.