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ID1701602800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/16 Rainer Brüderle, Bundesminister setz 2010) (Drucksache 17/200) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Sozia- les . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Peter Friedrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 1355 C 1355 D 1355 D 1358 C 1360 D 1362 B 1363 B 1365 B 1376 C 1379 A 1381 C 1383 B 1385 A 1386 A 1387 C 1389 B 1390 C 1392 A 1394 B Deutscher B Stenografisch 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de I n h a l Wahl der Abgeordneten Angelika Krüger- Leißner als Mitglied und der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen) als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungsrat der Filmför- derungsanstalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Bärbel Bas in den Stiftungsrat der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Perso- nen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsge- B D K M A A E B n 1355 B 1355 B 1355 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . 1366 B 1367 A undestag er Bericht ung n 21. Januar 2010 t : ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . atja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . nette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . xel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 09 undesministerium für Wirtschaft und Tech- ologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1368 A 1369 A 1370 C 1371 C 1372 C 1373 A 1373 C 1375 B 1376 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1394 D 1395 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Vertrag über die Errichtung des IT-Pla- nungsrats und über die Grundlagen der Zusammenarbeit beim Einsatz der Infor- mationstechnologie in den Verwaltungen von Bund und Ländern – Vertrag zur Aus- führung von Artikel 91 c GG (Drucksache 17/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 187 der Interna- tionalen Arbeitsorganisation vom 15. Juni 2006 über den Förderungsrahmen für den Arbeitsschutz (Drucksache 17/428) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Beirat bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (Drucksache 17/460 (neu)) . . . . . . . . . . . . b) Beirat für Fragen des Zugangs zur Ei- senbahninfrastruktur (Eisenbahninfra- strukturbeirat) (Drucksache 17/461) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Beirat zur Auswahl von Themen für die Sonderpostwertzeichen ohne Zuschlag beim Bundesministerium der Finanzen (Programmbeirat) (Drucksache 17/462) . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Beirat für die grafische Gestaltung der Sonderpostwertzeichen beim Bundes- ministerium der Finanzen (Kunstbeirat) (Drucksache 17/463) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Köhler, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D C N D E R M A E B s D D M M D D U D D A S H M H B E B D E J K B H 1396 C 1397 C 1399 A 1399 A 1399 B 1399 B 1399 C 1399 C 1399 C 1399 D 1401 C 1402 D 1404 C 1406 A orothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . aren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . icole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rwin Josef Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . inzelplan 16 undesministerium für Umwelt, Natur- chutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . orothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ngelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . abine Stüber (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . inzelplan 15 undesministerium für Gesundheit . . . . . . r. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 1408 C 1410 B 1410 D 1412 C 1413 C 1414 C 1415 D 1417 C 1419 A 1420 C 1420 C 1423 D 1426 A 1427 A 1428 A 1429 C 1431 B 1431 B 1432 A 1433 C 1434 B 1435 A 1436 B 1437 B 1438 A 1439 A 1439 A 1440 B 1442 B 1444 C 1446 A 1447 A 1447 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 III Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Maria Anna Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1448 D 1449 B 1450 C 1452 B 1453 B 1454 A 1455 C 1457 B 1458 D 1459 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1355 (A) ) (B) ) 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1459 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 21.01.2010 Edathy, Sebastian SPD 21.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 21.01.2010 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 21.01.2010 Günther (Plauen), FDP 21.01.2010 Joachim Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.01.2010 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 21.01.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.01.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 21.01.2010 Nahles, Andrea SPD 21.01.2010 Nešković, Wolfgang DIE LINKE 21.01.2010 Steinbrück, Peer SPD 21.01.2010 Süßmair, Alexander DIE LINKE 21.01.2010 Zapf, Uta SPD 21.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 21.01.2010 16. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Heinrich L. Kolb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    wenn diese bürgerliche Regierung an die Macht kommt,
    war nichts anderes als Wahlkampfgetöse, sie hatte keine
    Grundlage, und die Menschen in diesem Land haben das
    sehr wohl bemerkt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Insgesamt geben wir im Bundeshaushalt 177 Milliar-
    den Euro für soziale Zwecke aus, mehr als 54 Prozent
    des Gesamtetats. Wenn man auch diejenigen Bereiche
    der sozialen Sicherung hinzunimmt, die außerhalb des
    Bundeshaushalts laufen, dann kommen wir auf eine
    Summe von über 750 Milliarden Euro, die in Deutsch-
    land für soziale Zwecke ausgegeben werden. Dies ist für
    mich der Beleg: Deutschland ist ein sozialer Staat, und
    von Jahr zu Jahr haben wir mehr Geld aufgewendet. Das
    ist hier deutlich festzuhalten. Geld ist genug da. Aller-
    dings müssen wir uns die Frage stellen, ob wir das Geld
    auch immer richtig ausgeben, ob es tatsächlich bei den
    wirklich Bedürftigen ankommt. Diese Frage ist aus mei-
    ner Sicht durchaus offen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Nun sagen Sie immer, wenn mehr Geld für soziale
    Zwecke ausgegeben werde, sei das ein Indiz dafür, dass
    alles hier schlecht laufe und die Menschen arm seien. An
    dieser Stelle weise ich darauf hin: Jeder Euro, den wir in
    Deutschland für soziale Zwecke ausgeben, verhindert

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    (C (D rmut. Transfers verhindern Armut, die bestehen ürde, wenn wir diese Transfers in Deutschland nicht ätten. Wir sind ein Sozialstaat und leistungsfähig, weil ir uns diese Transfers in dieser Größenordnung leisten önnen. In diesem Einzelplan wird ein ganz wesentliher Grundstein dafür gelegt. Ich will etwas zum Thema Zeitarbeit und Schlecker iederholen, was ich auch schon in den Medien gesagt abe. Für uns, die FDP, und auch für die Koalition insgeamt, Herr Kollege Schiewerling, ist das, was bei Schleker läuft, absolut inakzeptabel. eitarbeit ist nicht dazu da, ganze Belegschaften durch eitarbeiter zu ersetzen. Ich habe aber den Eindruck, dass manche mit ihrem etzigen Angriff auf die Zeitarbeit dieses Instrument erne insgesamt schleifen würden. (Zurufe von der SPD: Nein! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Was wollen Sie denn konkret gegen Missbrauch machen?)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    ir stellen ein klares Stoppschild auf: Zeitarbeit hat aus
    nserer Sicht eine wesentliche Funktion am Arbeits-
    arkt. In der Frühphase des letzten Aufschwunges sind

    5 Prozent der neuen Arbeitsplätze im Bereich der Zeit-
    rbeit entstanden und das, Herr Heil, mit einem hohen
    lebeeffekt. Das darf man nicht vergessen. Er ist statis-

    isch belegt. Viele Menschen, die zunächst durch Zeitar-
    eit in ein Unternehmen kommen, bleiben auf Dauer
    ort. Das zeigt, dass die Brücke zum ersten Arbeitsmarkt
    urch Zeitarbeit funktioniert. Wir werden nicht zulassen,
    ass sie zerstört wird.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Der Klebeeffekt ist minimal!)


    ir werden prüfen – darin bin ich mit dem Kollegen
    chiewerling und auch der Ministerin völlig einer Mei-
    ung –, wie man diese Missstände beseitigen kann.

    Wir haben in dieser Woche mit den drei großen Zeit-
    rbeitsverbänden Gespräche geführt. Wir sehen Ansatz-
    unkte. Natürlich wäre es wünschenswert – da stimme
    ch Karl Schiewerling zu –, wenn die Tarifpartner in ih-
    en Tarifverträgen selbst regeln könnten, dass die Ab-
    eichung vom Equal-Pay-Grundsatz, der im Arbeitneh-
    erüberlassungsgesetz steht, bei einer konzerninternen
    berlassung von vornherein verhindert wird, dass die
    arifverträge also nicht anwendbar sind und damit der
    qual-Pay-Grundsatz nicht ausgehebelt werden kann.
    ollte das nicht gelingen, werden wir als Gesetzgeber
    andeln müssen, um das gewünschte Ziel zu erreichen:
    issbrauch verhindern, aber die im Grundsatz wün-

    chenswerte Zeitarbeit weiterhin ermöglichen. Das ist
    nser Kurs.

    Ich will etwas zum Thema Mindestlohn sagen. Wir
    aben anders als die SPD, die wenige Monate nach dem
    egierungswechsel so tut, als sei sie nie in Regierungs-
    erantwortung in Deutschland gewesen,






    (A) )



    (B) )


    Dr. Heinrich L. Kolb

    (Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Ach, hören Sie doch auf, Herr Kolb!)


    gesagt: Wir müssen den Übergang von einer Großen Ko-
    alition auf eine bürgerliche Koalition verantwortlich
    handhaben. Wir haben Regelungen gefunden, wie wir
    vorgehen wollen. Für den Bereich des Arbeitnehmer-
    Entsendegesetzes und des Mindestarbeitsbedingungsge-
    setzes gibt es eine klare Verabredung in der Koalition,
    die besagt: In den Branchen, die derzeit in § 4 Arbeit-
    nehmer-Entsendegesetz aufgeführt sind, gibt es den kla-
    ren Weg, mit einem einstimmigen Votum neue Mindest-
    löhne zu vereinbaren. Sie werden feststellen, dass die
    Zeitarbeit in § 4 nicht enthalten ist. Deswegen stellt sich
    die Frage, wie man in diesem Bereich vorgeht.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ja, aufnehmen!)


    – Herr Heil, im Moment gibt es bei nahezu hundertpro-
    zentiger Tarifbindung im Bereich der Zeitarbeit für uns
    keinen Handlungsbedarf.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das sind Scheintarifverträge! Das ist doch Quatsch! Sehen Sie sich die Tarifverträge an!)


    Die Frage, die sich mit Blick auf die Freizügigkeit,
    die in Europa entsteht, stellt, lautet: Wird Handlungsbe-
    darf entstehen? Diese Frage muss man prüfen und disku-
    tieren. Das werden wir tun und dann entscheiden. Aber
    die Behauptung, dass es derzeit einen zwingenden Be-
    darf für einen Mindestlohn im Bereich der Zeitarbeit
    gibt, ist aus unserer Sicht nicht zu halten.

    Zum Schluss möchte ich zum Thema Hartz IV, spe-
    ziell zur Organisation, Folgendes ausführen. Wir ste-
    hen auf dem Boden der Koalitionsvereinbarung. Das ist
    keine Frage. Das heißt: Absicherung der Optionskom-
    munen, getrennte Aufgabenwahrnehmung in den übri-
    gen, keine Grundgesetzänderung. Aber ich denke, es ist
    der Anstrengungen aller Edlen wert, sich zu fragen, ob
    ohne Grundgesetzänderung möglicherweise mehr drin
    ist. Ich sage das vor dem Hintergrund des Gutachtens
    von Professor Henneke, das dieser vor wenigen Tagen
    vorgelegt hat. Es macht für den Landkreistag deutlich,
    dass es vorstellbar ist, dass man allen Kommunen, die
    optieren wollen, ein solches Angebot macht.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das ist zunächst einmal eine Meinungsäußerung unter
    vielen in diesem Bereich, aber ich finde, wir sollten das
    zum Anlass nehmen, noch einmal drüberzugucken. Wir
    sind jedenfalls nicht dogmatisch festgelegt, nach dem
    Motto „Was einmal geschrieben ist, muss für alle Zeit
    gelten“. Vielmehr sind wir der Meinung, dass Neuent-
    wicklungen möglicherweise die Chance für neue Lösun-
    gen bieten. Das werden wir prüfen. Wir werden uns al-
    lerdings nicht auf ein fadenscheiniges Angebot der SPD
    einlassen. Ich habe den Eindruck, dass mit Ihren Worten,
    Sie seien bereit, eine Verfassungsänderung mitzutragen,
    nichts anderes gewollt ist, als die Regierung aufs Glatt-
    eis zu führen.


    (Widerspruch bei der SPD – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das haben wir schon vorge S w g r l d t H m F k b m a g s d E l W g b r d s o h v H t k r g k D d b S l W s (C (D schlagen, als wir noch an der Regierung waren, Herr Kollege!)


    ie werden sich am Ende nicht bereitfinden, das Not-
    endige mitzumachen, Herr Heil. Deswegen sind wir
    ut beraten, uns an dieser Stelle auf das zu konzentrie-
    en, was wir aus eigener Kraft realisieren können, näm-
    ich die einfachgesetzliche Regelung bei weitestgehen-
    er Ausschöpfung des vorhandenen Rahmens.

    In diesem Sinne freue ich mich auf die weiteren Bera-
    ungen mit Ihnen im Ausschuss, aber auch, was den
    aushalt anbelangt, und bedanke mich für Ihre Auf-
    erksamkeit.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Die Kollegin Katja Kipping hat nun das Wort für die

raktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katja Kipping


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ein zu-

    unftsorientierter Haushalt müsste an den zentralen Pro-
    lemen unserer Gesellschaft ansetzen. Zu diesen Proble-
    en gehört einerseits die Erosion der Demokratie und

    ndererseits, dass immer mehr Menschen sozial ausge-
    renzt werden. Wir haben also einen doppelten Not-
    tand, einen demokratischen und einen sozialen.

    Zur Erosion der Demokratie gehört unter anderem,
    ass die Möglichkeiten, in diesem Land auf politische
    ntscheidungen Einfluss zu nehmen, sehr unterschied-

    ich verteilt sind.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Richtig!)


    er viel Geld hat, hat viel Einfluss, sei es durch großzü-
    ige Spenden, mit denen man politische Entscheidungen
    eeinflusst, sei es durch Lobbyisten, die in den Ministe-
    ien gleich an den Gesetzen mitschreiben, oder sei es da-
    urch, dass man Institute finanzieren kann und deren
    cheinbar unabhängige Fachleute in Talkshows reden,
    hne dass im Untertitel steht: sponsored by. Wer arm ist,
    at all diese Möglichkeiten nicht. Erwerbsloseninitiati-
    en bleiben sogar dann außen vor, wenn die Höhe der
    artz-IV-Regelleistungen festgelegt wird, also das Exis-

    enzminimum. Wer auf Hartz IV angewiesen ist, der
    ann noch nicht einmal alle demokratischen Grund-
    echte wahrnehmen, weil für Bezieher des Hartz-IV-Re-
    elsatzes die Monatskarte für den öffentlichen Nahver-
    ehr einfach nicht drin ist. Wir können also festhalten:
    emokratischer und sozialer Notstand verstärken einan-
    er.

    Dieser Entwicklung setzt die Linke ein anderes Leit-
    ild entgegen: Wir halten es mit dem demokratischen
    ozialstaat; denn wir gehen davon aus, dass es ein sozia-

    es Grundrecht auf Teilhabe gibt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    er es ernst meint mit der Demokratie, der muss sicher-
    tellen, dass keiner ausgegrenzt wird.






    (A) )



    (B) )


    Katja Kipping
    Was nötig wäre, ist ein Gipfel für Demokratie und
    soziale Grundrechte. Zu diesem Gipfel sollten alle ver-
    antwortungsbewussten gesellschaftlichen Kräfte einge-
    laden werden, vor allen Dingen diejenigen, die die
    Suppe am Ende auslöffeln müssen, also die Betroffenen.

    Zum sozialen Notstand gehört auch, dass der Hartz-
    IV-Regelsatz weit unter der offiziellen Armutsgefähr-
    dungsgrenze liegt. Herr Kolb, leider verhindern soziale
    Transfers in unserem Land nicht Armut. Die Armutsge-
    fährdungsgrenze ist keine Größe, die wir Linke uns ein-
    fach ausgedacht haben. Es gibt zum Beispiel einen
    Bericht zur Bekämpfung von Armut und eine Entschlie-
    ßung des Europäischen Parlaments aus dem Jahr 2008.
    Darin bekennt sich das Europäische Parlament klar zu
    dem Ziel, dass in keinem europäischen Land ein Mensch
    unter diese Armutsgrenze fallen darf. Die Berichterstat-
    terin war übrigens Gabi Zimmer. Aber auch alle Sozial-
    demokraten und große Teile der CDU im EP haben dem
    zugestimmt.

    Diese Armutsgefährdungsgrenze liegt in unserem
    Land bei 913 Euro. Der Hartz-IV-Regelsatz liegt, wenn
    man von durchschnittlichen Kosten der Unterkunft aus-
    geht, bei rund 650 Euro. 913 Euro zu 650 Euro – es ist
    offensichtlich, dass hier eine große Lücke klafft. Deswe-
    gen sagt die Linke: Der Regelsatz von Hartz IV muss
    dringend auf 500 Euro angehoben werden, und das wäre
    auch zu finanzieren, wenn wir einfach eine Börsenum-
    satzsteuer einführen würden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Selbst das ohnehin niedrige Arbeitslosengeld II wird
    heutzutage noch gekürzt. So sieht es § 31 SGB II vor. Es
    gibt ein breites gesellschaftliches Bündnis für die Ein-
    führung eines Sanktionsmoratoriums. Eine der Initiati-
    ven, die dieses Bündnis mit ins Leben gerufen hat, hat in
    einer sehr beeindruckenden Broschüre, die ich Ihnen zur
    Lektüre empfehlen möchte, Fälle von Sanktionen zu-
    sammengestellt.

    Da gibt es zum Beispiel den Fall eines Industriekauf-
    manns, dem einfach ein Drittel des Arbeitslosengeldes II
    gestrichen wurde, mit dem Vorwurf, er hätte die Auf-
    nahme eines 1-Euro-Jobs vereitelt. Was ist wirklich pas-
    siert? Er bekam den Auftrag, sich bei einem Träger zu
    bewerben. Da er diesen Träger telefonisch mehrmals
    nicht erreicht hat, hat er sich schriftlich beworben. Das
    ist alles nachweisbar. Da aber im Bescheid stand, dass er
    sich telefonisch oder persönlich melden soll, hat man
    ihm unterstellt, die Aufnahme des 1-Euro-Jobs vereitelt
    zu haben. Er hat immer wieder versucht, den Fall aufzu-
    klären und seine Sachbearbeiter zu erreichen. Erfolglos,
    all seine Anrufe landeten in der Endstation Callcenter.

    Noch schlimmer erging es Wolfgang Dinse. Das ist
    ein Analphabet aus Greifswald. Über ihn wurde kürzlich
    in der ARD berichtet. Er hatte von Anfang an darauf hin-
    gewiesen, dass er Analphabet ist. Da er als Analphabet
    keine Bewerbungsschreiben verfassen konnte, hat man
    ihm fehlende Mitwirkung unterstellt und für neun
    Monate das Arbeitslosengeld II komplett entzogen. Er
    konnte seine Miete nicht zahlen und wurde wohnungs-

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    (C (D os. Die Betreuung durch das Jobcenter bedeutete für ihn ndstation Obdachlosenheim. Deswegen sagt die Linke: Dieser Sanktionsaragraf 31 des SGB II gehört abgeschafft. as Sanktionsregime Hartz IV verstößt gegen die Menchenrechte. Während Roland Koch meint, er müsse um Arbeitszwang aufrufen, sagen wir als Linke: Das ist ine altbekannte Masche. Hier wird der Boden für weiere Kürzungen vorbereitet. Hier bekommen wir einen orgeschmack auf das, was nach den NRW-Wahlen roht. Sie wollen die Kosten der Krise am Ende offenichtlich auf die Ärmsten abwälzen. Wir als Linke gehen inen anderen Weg. Wir meinen: Die Kosten der Krise üssen diejenigen tragen, die sie verursacht haben. Herzlichen Dank. Max Straubinger hat nun für die CDU/CSU-Fraktion as Wort. Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! ch glaube, dass in dieser Haushaltsdebatte sichtbar ird – Kollege Kolb hat es ja nochmals dargestellt –, ass dies vor allen Dingen ein Haushalt ist, der auch in er Krisenzeit mit einer großen sozialen Verantwortung ür die Menschen in unserem Land gespickt ist. ir können stolz darauf sein, dass fast 54 Prozent des aushaltsvolumens für soziale Leistungen des Arbeitsarktes, der Rentenversicherung, des Gesundheitssys ems und für die Familienunterstützung einschließlich indergeld vorgesehen sind. Diese Ausgaben sind sozu agen die mitbestimmenden Tangenten. Dies alles ist natürlich nur möglich, wenn die entsprehenden wirtschaftlichen Grundlagen gegeben sind. Von en Vorrednern der Opposition ist unser Wachstumsbechleunigungsgesetz, das wir in der neuen Regierung ereits im Dezember letzten Jahres verabschiedet haben, ielfältig kritisiert worden. Dieses Gesetz ist letztendlich ie Grundlage dafür, dass unser Sozialstaat weiterhin so eistungsfähig bleibt. Denn aufgrund dieses Gesetzes erden Arbeitsplätze geschaffen, werden sozialversiche ungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse entstehen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)