Rede:
ID1701601300

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/16 Rainer Brüderle, Bundesminister setz 2010) (Drucksache 17/200) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Sozia- les . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Peter Friedrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 1355 C 1355 D 1355 D 1358 C 1360 D 1362 B 1363 B 1365 B 1376 C 1379 A 1381 C 1383 B 1385 A 1386 A 1387 C 1389 B 1390 C 1392 A 1394 B Deutscher B Stenografisch 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de I n h a l Wahl der Abgeordneten Angelika Krüger- Leißner als Mitglied und der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen) als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungsrat der Filmför- derungsanstalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Bärbel Bas in den Stiftungsrat der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Perso- nen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsge- B D K M A A E B n 1355 B 1355 B 1355 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . 1366 B 1367 A undestag er Bericht ung n 21. Januar 2010 t : ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . atja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . nette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . xel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 09 undesministerium für Wirtschaft und Tech- ologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1368 A 1369 A 1370 C 1371 C 1372 C 1373 A 1373 C 1375 B 1376 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1394 D 1395 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Vertrag über die Errichtung des IT-Pla- nungsrats und über die Grundlagen der Zusammenarbeit beim Einsatz der Infor- mationstechnologie in den Verwaltungen von Bund und Ländern – Vertrag zur Aus- führung von Artikel 91 c GG (Drucksache 17/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 187 der Interna- tionalen Arbeitsorganisation vom 15. Juni 2006 über den Förderungsrahmen für den Arbeitsschutz (Drucksache 17/428) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Beirat bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (Drucksache 17/460 (neu)) . . . . . . . . . . . . b) Beirat für Fragen des Zugangs zur Ei- senbahninfrastruktur (Eisenbahninfra- strukturbeirat) (Drucksache 17/461) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Beirat zur Auswahl von Themen für die Sonderpostwertzeichen ohne Zuschlag beim Bundesministerium der Finanzen (Programmbeirat) (Drucksache 17/462) . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Beirat für die grafische Gestaltung der Sonderpostwertzeichen beim Bundes- ministerium der Finanzen (Kunstbeirat) (Drucksache 17/463) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Köhler, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D C N D E R M A E B s D D M M D D U D D A S H M H B E B D E J K B H 1396 C 1397 C 1399 A 1399 A 1399 B 1399 B 1399 C 1399 C 1399 C 1399 D 1401 C 1402 D 1404 C 1406 A orothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . aren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . icole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rwin Josef Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . inzelplan 16 undesministerium für Umwelt, Natur- chutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . orothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ngelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . abine Stüber (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . inzelplan 15 undesministerium für Gesundheit . . . . . . r. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 1408 C 1410 B 1410 D 1412 C 1413 C 1414 C 1415 D 1417 C 1419 A 1420 C 1420 C 1423 D 1426 A 1427 A 1428 A 1429 C 1431 B 1431 B 1432 A 1433 C 1434 B 1435 A 1436 B 1437 B 1438 A 1439 A 1439 A 1440 B 1442 B 1444 C 1446 A 1447 A 1447 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 III Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Maria Anna Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1448 D 1449 B 1450 C 1452 B 1453 B 1454 A 1455 C 1457 B 1458 D 1459 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1355 (A) ) (B) ) 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1459 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 21.01.2010 Edathy, Sebastian SPD 21.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 21.01.2010 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 21.01.2010 Günther (Plauen), FDP 21.01.2010 Joachim Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.01.2010 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 21.01.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.01.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 21.01.2010 Nahles, Andrea SPD 21.01.2010 Nešković, Wolfgang DIE LINKE 21.01.2010 Steinbrück, Peer SPD 21.01.2010 Süßmair, Alexander DIE LINKE 21.01.2010 Zapf, Uta SPD 21.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 21.01.2010 16. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Alexander Bonde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    a haben Sie von der Koalition einmal recht gehabt. Das
    arf man offen sagen.

    Auf dem entscheidenden Gebiet spielen Sie jedoch
    oulette. Der Arbeitslosenversicherungsbeitrag wird
    um 1. Januar 2011 geringfügig auf 3 Prozent angeho-
    en. Um die Kosten zu decken, müssten Sie ihn eigent-
    ich auf 4,8 Prozent anheben, also fast verdoppeln. Teile
    hrer Koalition reden schon darüber. Wir wollen von Ih-
    en jetzt einmal wissen: Wird es eine Steigerung des
    eitrags geben oder nicht? Prognostiziert wird, dass die
    A 2011 ein Defizit von 11 Milliarden Euro, 2012 von
    ehr als 8 Milliarden Euro und 2013 von 5 Milliarden
    uro haben wird. Sie sprechen immer wieder von
    chutzschirmen auch für den Arbeitsmarkt. Für 2011 ist
    egen auf dem Arbeitsmarkt angekündigt. Ich frage Sie:
    iehen Sie den Regenschirm weg oder nicht? Die Ant-
    ort auf diese Frage bleiben Sie uns schuldig. Das geht
    icht, Frau von der Leyen.






    (A) )



    (B) )


    Alexander Bonde

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sie haben verschiedene Möglichkeiten. Eine Mög-
    lichkeit ist, der BA wieder ein Darlehen zu gewähren;
    das hat Frau Winterstein gerade angedroht. Das hieße,
    Sie setzten auf eine dauerhafte Überschuldung der Bun-
    desagentur für Arbeit, für die Arbeitnehmerinnen und
    Arbeitnehmer in Zukunft zahlen müssten. Das ist in die-
    ser Situation – demografischer Wandel plus Wirtschafts-
    krise – eine unverantwortliche Strategie. Das sage ich
    Ihnen ganz offen.

    Eine andere Möglichkeit ist, auf Kürzungen zu set-
    zen. Auch diese Drohung liegt bereits auf dem Tisch. Ich
    weiß nicht, Frau Winterstein, ob diese Information schon
    freigegeben worden ist oder ob Sie etwas ausgeplaudert
    haben, was erst im Juni auf den Tisch soll. Ihre Idee ist,
    bei Qualifizierungs- und Eingliederungsmaßnahmen zu
    kürzen. Auch das ist eine absurde Strategie, weil wir ge-
    nau wissen, dass über den Eingliederungstitel gerade
    diese Qualifizierungsmaßnahmen in der Krise die
    Chance bieten, den Fachkräftemangel, der nach der
    Krise droht, zu verhindern. Wir alle wissen, dass dies die
    nächste Gefahr auf dem Arbeitsmarkt sein wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Im Zusammenhang mit der Beitragserhöhung stellt
    sich auch die Frage der sozialen Verteilung der Kosten.
    Wer wäre von einer Verdopplung des Arbeitslosenversi-
    cherungsbeitrages betroffen? Dem gegenüber steht die
    Frage: Was bedeutete eine Steuerfinanzierung in einer
    Krise, wie wir sie heute erleben?

    Eine ähnliche absurde Positionierung der Koalition
    erleben wir in der Frage der Neuorganisation der Ar-
    beitsgemeinschaften. Jetzt hat sich in diesem Bereich
    endlich eine funktionierende Arbeitsweise etabliert, so-
    dass diejenigen, die Unterstützung brauchen, nicht stän-
    dig von Pontius zu Pilatus laufen müssen, sondern Hilfe
    aus einer Hand bekommen. Die Software funktioniert
    endlich.


    (Karl Schiewerling [CDU/CSU]: Das tut sie nicht!)


    Das Anfangschaos ist beseitigt. In dieser Situation wol-
    len Sie dieses Paket wieder aufschnüren. Ich glaube, Sie
    schlagen den falschen Weg ein. Sie schicken die Leute
    zurück in die Mühlen der Bürokratie und verursachen
    neue Friktionen, die gerade in der Krise niemandem hel-
    fen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich bin davon überzeugt: Wir brauchen eine verfas-
    sungssichere Fortführung der Jobcenter und eine Aus-
    weitung der Optionsmöglichkeiten, die es den Kommu-
    nen erlauben, den für sie richtigen Weg zu finden. Aber
    es muss auch darum gehen, dass die Hilfe für die
    Schwächsten effizient organisiert wird. Mit Verlaub: Das,
    was Sie hier in Aussicht gestellt haben, das Optionsmo-
    dell ohne eine Verfassungsänderung verfassungskon-
    form auszuweiten, ist ungefähr so, als ob Sie eine Wurst

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    (C (D ns Schaufenster hängen, obwohl Sie genau wissen, dass ie Auslieferung auf dem Rechtsweg schon verhindert ird. Das, was Sie hier durchziehen, ist die unehrliche olitik der FDP. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Minijobs sind die nächste Baustelle, auf der Sie
    nfug anstellen. Jetzt reden Sie über die Lockerung der
    bergrenzen. Das heißt, Ihre Antwort auf die Situation

    uf dem Arbeitsmarkt ist eine Ausweitung des Niedrig-
    ohnbereichs. Damit lösen Sie ähnliche Folgeprobleme
    us wie das Mehrwertsteuerchaos bei den Hotels. Sie
    achten, Sie tun etwas Gutes, hatten aber die Folgepro-
    lematiken nicht im Blick. Sie wissen doch genau, dass
    ie Lockerung der 400-Euro-Grenze dazu führt, dass die
    inijobs attraktiver werden. Das wiederum führt dazu,

    ass es bei den Sozialversicherungen zu Einnahmeein-
    ußen kommt und der Niedriglohnsektor weiter wächst.
    achen Sie endlich eine Politik für echte Jobs! Setzen

    ie auf Jobs mit Perspektiven anstatt auf Minijobs und
    ie Ausweitung von Zuverdienstgrenzen!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich frage Sie: Auf was setzen Sie? Welche Chancen
    uf Vermittlung geben Sie den Schwächsten? Welche
    hancen auf gesellschaftliche Teilhabe geben Sie ihnen?
    s ist in der Krise nicht einfach, den Arbeitslosengeld-II-
    etrag anzupassen. Ich glaube aber, dass es trotz Krise
    ringend an der Zeit ist, den Regelsatz auf 420 Euro an-
    uheben. Das ist das absolute Minimum, um ernsthaft
    on einer Absicherung und einer Teilhabe sprechen zu
    önnen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich gebe zu: Die Debatte muss für Sie als Koalition
    ine Zumutung sein. Wir reden über das Zimmermäd-
    hen, das hart arbeitet und trotzdem kein Einkommen
    um Überleben hat, weil es keinen Mindestlohn gibt, an-
    tatt über die Hotelkettenbesitzer, die im Fokus Ihrer Po-
    itik stehen. Aber ich glaube, das wirklich Wichtige in
    ieser Republik sind die Leute, die hart arbeiten, nicht
    ie, die hart an die Koalition spenden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Von Ihrer Politik sind auch die Kommunen betroffen.
    as haben wir beim Wachstumsbeschleunigungsgesetz

    rlebt. Das erleben wir aber auch in diesem Bereich. Ich
    enne das Stichwort Kosten der Unterkunft. Ich meine
    etzt nicht die Unterkunftskosten im Hotel – nicht nervös
    erden! –, sondern die Kosten zur Finanzierung der
    ohnung von Arbeitslosengeld-II-Beziehern. Die Miete

    ür deren Wohnung kostet im Monat etwa so viel wie
    ine einzige Übernachtung in einem 5-Sterne-Hotel.

    Sie betreiben eine Finanzpolitik, mit der Sie weiter
    esentliche Lasten auf die Kommunen schieben. Eine
    eitere Absenkung des Bundesanteils hätte zur Folge,
    ass die kommunalen Ausgaben im nächsten Jahr um
    7 Prozent von 10,3 auf rund 12,1 Milliarden Euro stei-
    en. Sie wissen genau, welche zusätzlichen Belastungen






    (A) )



    (B) )


    Alexander Bonde
    Sie damit den Kommunen aufbürden, denen Sie schon
    mit Ihren bisherigen Klientelgeschenken geschadet ha-
    ben und die Sie mit Ihren Steuersenkungsandrohungen
    nun wirklich an die Wand spielen. Überlegen Sie sich
    endlich einmal, was die Grundlage dieser Gesellschaft
    ist, und hören Sie auf, auf Kosten der Kommunen und
    der Schwächsten Ihre Steuersenkungsfantasien auszule-
    ben!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Frau von der Leyen, Sie wollten diesen Job. Jetzt
    machen Sie ihn aber auch! Sie wissen genau, dass die
    Ergebnisse der nächsten Steuerschätzung keine dramati-
    schen Veränderungen bringen werden, sondern höchs-
    tens marginale. Sie wissen, wenn die Einnahmeseite des
    Bundeshaushaltes von Ihrer Koalition systematisch ka-
    puttgemacht wird, dann wird die Koalition Ihren Einzel-
    plan als Steinbruch nutzen müssen. Dann bezahlen die
    Schwächsten in der Gesellschaft die Steuersenkungen
    für die Reichsten. Eine Arbeits- und Sozialministerin hat
    den Job, das zu verhindern. Daran messen wir Sie. Ab
    heute stehen Sie unter Beobachtung nicht nur des Kabi-
    netts, sondern auch der Menschen im Land, die sich dar-
    auf verlassen, dass es wenigstens einer in der Koalition
    gibt, die verhindert, dass die Reichen auf ihre Kosten
    noch reicher werden.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Karl Schiewerling ist der nächste Redner für die

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karl Schiewerling


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Wachstum, Bildung, Zusam-
    menarbeit – das ist die Antwort der Koalition auf die
    Krise. Wir stecken noch mitten in dieser Krise. Bilden
    wir uns nichts ein: Wenn es, wie mir die Chefin der
    Agentur für Arbeit des Landes Nordrhein-Westfalen vor
    einigen Tagen gesagt hat, etwa 100 000 Menschen gibt,
    die zwar noch einen Job haben, sich aber bereits arbeit-
    suchend gemeldet haben, weil ihnen die Kündigung aus-
    gehändigt wurde, dann wissen wir, dass diese Krise nicht
    vorbei ist. Ich sage Ihnen: All unsere Anstrengungen
    sind gefordert, diesen Menschen trotz allem Sicherheit
    zu geben und Perspektiven aufzuzeigen. Deswegen ist es
    wichtig, in diesem Hohen Hause kein dummes Zeug von
    Sozialabbau zu erzählen, hier nicht zu erzählen, wer ih-
    nen den Boden unter den Füßen wegziehen will, sondern
    zu akzeptieren, dass wir eine verlässliche, vernünftige
    Politik machen, um diesen Menschen, wenn ihnen Ar-
    beitslosigkeit droht, Hilfe und Unterstützung anbieten zu
    können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


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    (C (D Die Arbeitsmarktpolitik übernimmt in dieser Krise ine der wichtigsten Aufgaben. Ich denke, dass der vorelegte Haushalt für 2010 dem auch gerecht wird. Ich arf in aller Bescheidenheit und in aller Deutlichkeit anerken: Der Haushalt, über den wir jetzt reden, ist von eer Steinbrück entwickelt und nur unwesentlich geänert worden. Aus meiner Sicht ist es durchaus ein großes erdienst der FDP, dass sie akzeptiert hat, dass wir in ieser Krise verantwortungsbewusst miteinander umgeen müssen und schnell verlässliche Grundlagen brauhen. (Otto Fricke [FDP]: So sind wir! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Wir beschimpfen Sie nicht, wenn Sie SPD-Politik machen!)


    ie Dinge, die im Einzelplan 11 stehen, sind also im We-
    entlichen Dinge, die Sie selbst entwickelt und für die
    uch Sie gestimmt haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Da ist der Heil sprachlos!)


    Allein für den Arbeitsmarkt werden 62,6 Milliarden
    uro bereitgestellt. Das sind 17 Milliarden Euro mehr
    ls im vergangenen Jahr. Das ist im Wesentlichen Geld,
    as der Bundesagentur für Arbeit zugutekommt. Wir
    issen nämlich, dass weiterhin Kurzarbeit finanziert
    erden muss und wir dafür der Bundesagentur für Ar-
    eit einen Zuschuss geben müssen. Es gab, Herr Kollege
    onde, während des Bundestagswahlkampfes kein Her-
    mgeeiere, sondern wir haben nach einem richtigen und
    ernünftigen Weg gesucht. Wir haben dann den Weg ge-
    ählt, den wir auch jetzt noch verantworten können.

    Meine Damen und Herren, betrachtet man all diese
    ahlen, die wir auf den Tisch legen, dann stellen wir fest,
    ass von sozialer Kälte und sozialem Kahlschlag nicht
    ie Rede sein kann. Alles das, was Sie unserer Koalition
    nheften wollen, wird an uns abprallen. Sie werden fest-
    tellen, dass wir uns sehr verantwortungsbewusst von
    nserem Prinzip und unserem Menschenbild leiten las-
    en,


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ämlich dem Menschenbild von Solidarität, Subsidiari-
    ät, Eigenverantwortung und personaler Würde. Das
    teht im Mittelpunkt der Politik, übrigens auch der Ar-
    eitsmarkt- und Sozialpolitik.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Vor allem bei Roland Koch!)


    Das gilt auch für die Neuorganisation im Bereich
    er Grundsicherung für Arbeitsuchende. Es gibt das
    rteil des Bundesverfassungsgerichts vom 20. Dezem-
    er 2007; Frau Dr. von der Leyen hat darauf hingewie-
    en. Dieses Urteil hat niemand in diesem Hohen Hause
    erbeigeführt; es hat auch niemand so haben wollen. Wir
    üssen uns der Herausforderung stellen, eine verfas-

    ungsmäßige, ordentliche Form zu finden.

    Herr Kollege Heil, die Menschen sind, bevor wir die
    rundorganisation, die Organisation für Arbeitsu-






    (A) )



    (B) )


    Karl Schiewerling
    chende im SGB II, geschaffen haben, nicht zwischen
    dem Sozialamt in der Kommune und der Arbeitslosen-
    versicherung wie in einem Pingpongspiel hin und her ge-
    schoben worden, weil es zwischen diesen beiden über-
    haupt keine Beziehung gab.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Aber das droht jetzt!)


    Die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozial-
    hilfe war übrigens eine Grundforderung der CDU/CSU.
    Diese ist dann aufgegriffen und über den Bundesrat von
    uns mitgestaltet worden. Die Zusammenlegung ist er-
    folgt, damit wir den Menschen Hilfe aus einer Hand und
    auch den Sozialhilfeempfängern die erforderlichen ar-
    beitsmarktpolitischen Hilfestellungen geben können.
    Das soll auch weiterhin geschehen.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Ach ja? – Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Wie denn?)


    Daran wird sich auch nichts ändern, wenn wir eine Form
    finden, wie wir den Menschen die Hilfe möglichst aus
    einer Hand und möglichst unter einem Dach gewähren
    können.

    Frau Dr. von der Leyen hat in ihrer Rede darauf hin-
    gewiesen, und ich kann das nur unterstreichen: Heute
    kommen die Menschen in ein Jobcenter und sprechen
    mit ihrem Fallmanager. Sie haben bei der Kommune ei-
    nen Ansprechpartner etwa im Falle einer Erkrankung
    oder Schuldnerberatung. Ich glaube, dass sich an dieser
    Form der bewährten Zusammenarbeit auch dann nichts
    ändern wird, wenn wir keinen strengen gesetzlichen
    Rahmen dafür haben.