Rede:
ID1701600300

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 0
    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 17/16 Rainer Brüderle, Bundesminister setz 2010) (Drucksache 17/200) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Sozia- les . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Peter Friedrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 1355 C 1355 D 1355 D 1358 C 1360 D 1362 B 1363 B 1365 B 1376 C 1379 A 1381 C 1383 B 1385 A 1386 A 1387 C 1389 B 1390 C 1392 A 1394 B Deutscher B Stenografisch 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de I n h a l Wahl der Abgeordneten Angelika Krüger- Leißner als Mitglied und der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen) als stellvertretendes Mitglied in den Verwaltungsrat der Filmför- derungsanstalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Bärbel Bas in den Stiftungsrat der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Perso- nen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsge- B D K M A A E B n 1355 B 1355 B 1355 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . 1366 B 1367 A undestag er Bericht ung n 21. Januar 2010 t : ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . atja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . nette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . xel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 09 undesministerium für Wirtschaft und Tech- ologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1368 A 1369 A 1370 C 1371 C 1372 C 1373 A 1373 C 1375 B 1376 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1394 D 1395 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zum Vertrag über die Errichtung des IT-Pla- nungsrats und über die Grundlagen der Zusammenarbeit beim Einsatz der Infor- mationstechnologie in den Verwaltungen von Bund und Ländern – Vertrag zur Aus- führung von Artikel 91 c GG (Drucksache 17/427) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Übereinkommen Nr. 187 der Interna- tionalen Arbeitsorganisation vom 15. Juni 2006 über den Förderungsrahmen für den Arbeitsschutz (Drucksache 17/428) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Beirat bei der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (Drucksache 17/460 (neu)) . . . . . . . . . . . . b) Beirat für Fragen des Zugangs zur Ei- senbahninfrastruktur (Eisenbahninfra- strukturbeirat) (Drucksache 17/461) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Beirat zur Auswahl von Themen für die Sonderpostwertzeichen ohne Zuschlag beim Bundesministerium der Finanzen (Programmbeirat) (Drucksache 17/462) . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Beirat für die grafische Gestaltung der Sonderpostwertzeichen beim Bundes- ministerium der Finanzen (Kunstbeirat) (Drucksache 17/463) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Köhler, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D C N D E R M A E B s D D M M D D U D D A S H M H B E B D E J K B H 1396 C 1397 C 1399 A 1399 A 1399 B 1399 B 1399 C 1399 C 1399 C 1399 D 1401 C 1402 D 1404 C 1406 A orothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . aren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . icole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rwin Josef Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . inzelplan 16 undesministerium für Umwelt, Natur- chutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . orothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ngelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . abine Stüber (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . inzelplan 15 undesministerium für Gesundheit . . . . . . r. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 1408 C 1410 B 1410 D 1412 C 1413 C 1414 C 1415 D 1417 C 1419 A 1420 C 1420 C 1423 D 1426 A 1427 A 1428 A 1429 C 1431 B 1431 B 1432 A 1433 C 1434 B 1435 A 1436 B 1437 B 1438 A 1439 A 1439 A 1440 B 1442 B 1444 C 1446 A 1447 A 1447 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 III Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Maria Anna Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1448 D 1449 B 1450 C 1452 B 1453 B 1454 A 1455 C 1457 B 1458 D 1459 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1355 (A) ) (B) ) 16. Sitz Berlin, Donnerstag, de Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 16. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 1459 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 21.01.2010 Edathy, Sebastian SPD 21.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 21.01.2010 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 21.01.2010 Günther (Plauen), FDP 21.01.2010 Joachim Jelpke, Ulla DIE LINKE 21.01.2010 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 21.01.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.01.2010 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 21.01.2010 Nahles, Andrea SPD 21.01.2010 Nešković, Wolfgang DIE LINKE 21.01.2010 Steinbrück, Peer SPD 21.01.2010 Süßmair, Alexander DIE LINKE 21.01.2010 Zapf, Uta SPD 21.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 21.01.2010 16. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 21. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Hubertus Heil


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      Dass unser Arbeitsmarkt in dieser Krise robuster da-
      teht – dies ist zu Recht beschrieben worden –, hat Ursa-
      hen: Eine rot-grüne Bundesregierung hat Strukturrefor-
      en durchgeführt, die geholfen haben, die Dauer des
      erweilens in Langzeitarbeitslosigkeit zu verkürzen. Vor
      llen Dingen aber hat es mit beherztem Arbeiten und
      andeln sozialdemokratischer Minister in der Großen
      oalition zu tun. Deshalb ist es richtig, dass Sie Olaf Sc-
      olz erwähnt haben, der Änderungen an den Regeln für
      urzarbeit durchgesetzt hat – mit dem Effekt, dass in
      eutschland im letzten Jahr der Arbeitsmarkt stabil ge-
      lieben ist, aber auch mit dem Effekt, dass die Binnen-
      achfrage erstaunlich robust geblieben ist in einer ganz
      chwierigen Zeit. Umso weniger, Frau von der Leyen,
      erstehe ich, dass die neue Bundesregierung die Rege-
      ungen für Kurzarbeit verschlechtert und Kurzarbeit
      nattraktiver gemacht hat.


      (Beifall bei der SPD)


      erbessern Sie sie stattdessen! Wir wissen nämlich, dass
      n diesem Jahr, 2010 – und deshalb gibt es keinen Grund
      ur Entwarnung –, die Krise nicht überstanden ist. Die
      apazitäten der deutschen Wirtschaft sind auch bei ei-
      em Wachstum von 1,5 Prozent bei weitem nicht ausge-
      astet. Wir werden erleben, dass die Arbeitslosigkeit
      teigt und die Binnennachfrage zurückgeht. Deshalb ist
      s wichtig, dafür zu sorgen, dass für die Arbeitgeber wie
      ür die betroffenen Arbeitnehmer Kurzarbeit attraktiv
      leibt.






      (A) )



      (B) )


      Hubertus Heil (Peine)

      Wir schlagen vor, die Dauer der Kurzarbeit – wie es
      früher möglich war – zu verlängern, sie nicht zu be-
      grenzen. Die Bundesagentur für Arbeit soll auch über
      2011 hinaus die sogenannten Remanenzkosten, das heißt
      die Lohnnebenkosten, übernehmen. Auch die Weiterbil-
      dung muss stärker gefördert werden. Tragen Sie das mit,
      Frau von der Leyen – im Interesse der arbeitslosen Men-
      schen in diesem Land!


      (Beifall bei der SPD)


      Ich kann überhaupt nicht verstehen – Sie sind mit
      warmen Worten darüber hinweggegangen –, warum Sie
      in einer Zeit, in der die Arbeitslosigkeit steigen wird, in
      diesem Jahr, in Kauf nehmen, die Jobcenter in Deutsch-
      land zu zerschlagen.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      Hilfe aus einer Hand und nicht nur unter einem Dach ist
      notwendig, wenn man arbeitslosen Menschen, zumal
      langzeitarbeitslosen, effektiv helfen will. Ich kann Ihre
      Argumentation nicht nachvollziehen, Frau von der
      Leyen. Ich habe den leisen Verdacht, dass Sie es eigent-
      lich genau wie wir sehen, aber Probleme haben, es Ihrem
      eigenen Laden zu verklickern. Da sage ich Ihnen als
      neuer Ministerin: Zeigen Sie mehr Kreuz und mehr Mut!
      Aber auch Rückendeckung von der Kanzlerin täte gut.

      Darauf kann man sich allerdings nicht verlassen; das
      hat Olaf Scholz erleben müssen, als er im letzten Jahr
      zusammen mit den 16 Ministerpräsidenten einen Kom-
      promiss für die Fortführung der Jobcenter geschaffen
      hat, der tragfähig ist, der pragmatisch ist, der Hilfe aus
      einer Hand ermöglicht, der Argen als Zentren für Grund-
      sicherung und Arbeit erhält und der auch den Optierern
      die Sicherheit gibt, die sie brauchen. Frau Merkel hat ihn
      im Regen stehen lassen, weil einige Ideologen aus ihrer
      Fraktion, namentlich Herr Röttgen und Herr Kauder, und
      einige Rechtspolitiker ihrer Fraktion Sand ins Getriebe
      gestreut haben. Das ist inakzeptabel. Ich wünsche Ihnen
      mehr Pragmatismus, und zwar, wie ich schon letztes Mal
      gesagt habe, im Sinne von Karl Popper – pragmatisches
      Handeln zu sittlichen Zwecken – und weniger Volker
      Kauder.


      (Beifall bei der SPD)


      Wollen Sie denn, dass in diesen Zeiten mit den Ar-
      beitslosen wieder Pingpong gespielt wird zwischen kom-
      munaler Verwaltung und Arbeitsagentur, wie es früher
      üblich war? Wollen Sie eine doppelte Bürokratie und
      doppelte Bescheide? Wollen Sie Rechtsunsicherheit?
      Denn all das, was Sie jetzt in die Diskussion bringen,
      hält verfassungsrechtlich nicht stand. Allein die Entfris-
      tung der Optierer ist ohne Verfassungsänderung nicht
      zu machen, sagen führende Experten, sagen die kommu-
      nalen Spitzenverbände, der Deutsche Städte- und Ge-
      meindebund, der Deutsche Landkreistag – von dem Sie
      ja vor einigen Tagen entsprechend Nachricht bekommen
      haben –, aber auch der Deutsche Städtetag. Auch die
      Chefs und die Praktiker vor Ort in den Arbeitsagenturen
      bitten Sie, die erfolgreiche Einrichtung Jobcenter nicht
      zu zerschlagen und damit zurück zu einem Zustand zu
      gehen, als Bürokratie und Pingpong mit Langzeitarbeits-
      losen angesagt waren. Kehren Sie um, Frau von der

      L
      m

      in
      p
      s
      L
      D
      w
      d
      z
      l

      S
      w
      b
      A

      H
      d
      d
      t
      d
      f
      v

      g
      Z
      z
      d
      r
      P
      m
      g
      c
      l
      a
      s
      w
      G
      n
      S
      w
      o
      n
      S
      V
      s
      v

      v
      r

      (C (D eyen! Das ist unsere Nachricht. Wir sind bereit, daran itzuwirken. Ich kann Ihnen ein Weiteres nicht ersparen. Sie haben Ihrer Rede – das hat Gründe, die mit Ihrem Koalitions artner zu tun haben – über ein Thema weidlich gechwiegen, nämlich über die Tatsache, dass wir in diesem and immer mehr prekäre Arbeitsverhältnisse haben. er Deutsche Bundestag ist dringend aufgerufen, zu tun, as in seinen Möglichkeiten als Gesetzgeber steht, um afür zu sorgen, dass Menschen in Arbeit kommen, und war in ordentliche, in gute Arbeit, in Arbeit, von der sie eben können. Frau Homburger hat gestern als Motto ausgegeben: ozial ist, was Arbeit schafft. Nach dieser Philosophie äre auch Sklavenarbeit sozial. Wir sagen: Sozial ist Areit, von der Menschen auch leben können, nämlich gute rbeit. Das ist der Unterschied. (Beifall bei der SPD und der LINKEN – Jörg van Essen [FDP]: Ich würde mich doch schämen, wenn ich so etwas vortragen würde!)


      (Beifall bei der SPD)


      Was hat es übrigens mit Ordnungspolitik zu tun, wenn
      err Rüttgers und diese Koalition einfach nur Zuver-
      ienstmöglichkeiten erweitern wollen und damit einen
      auerhaft subventionierten Niedriglohnsektor auf Kos-
      en der Steuerzahler etablieren? Führen Sie endlich Min-
      estlöhne in weiteren Branchen ein, und sorgen Sie auch
      ür einen gesetzlichen Mindestlohn, damit Menschen
      on ihrer Arbeit leben können!


      (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


      Frau von der Leyen, ich habe mich schon ein bisschen
      ewundert, dass Ihnen das Thema „Missbrauch von
      eit- und Leiharbeit“ erst beim Problem Schlecker
      um ersten Mal begegnet zu sein scheint. Tatsache ist,
      ass es nicht nur Schlecker betrifft. Das ist in vielen Be-
      eichen das Problem. Es war richtig – damals haben es
      olitik und Gewerkschaften übrigens gemeinsam ge-
      acht –, Zeit- und Leiharbeit aus der Schmuddelecke

      eholt zu haben. Wir haben damals den Grundsatz „glei-
      her Lohn für gleiche Arbeit von Stamm- und Leihbe-
      egschaften“ in das Gesetz geschrieben. Aber wir haben
      lle miteinander den Fehler gemacht, eine Öffnungsklau-
      el zu schaffen, die besagt, dass Tarifverträge davon ab-
      eichen könnten. Dies taten wir in der Hoffnung, dass
      ewerkschaften und Arbeitgeber stark genug sind, ver-
      ünftig damit umzugehen. Dann allerdings ist über
      cheintarifverträge und Scheingewerkschaften, auch
      enn sie sich christlich nennen und durch CSU-Abge-
      rdnete in diesem Haus präsent sind, diese Klausel be-
      utzt worden, um Lohndumping und dem Auflösen der
      tammbelegschaften in Richtung Leihbelegschaften
      orschub zu leisten. Dem müssen wir einen Riegel vor-
      chieben, meine Damen und Herren, und dazu habe ich
      on Ihnen nichts gehört.


      (Beifall bei der SPD)


      Da reicht es nicht, Frau Ministerin, wenn Sie in Inter-
      iews die Folgen beklagen, selbst aber nichts tun. Es
      eicht auch nicht, wenn Herr Rüttgers darüber schwadro-






      (A) )



      (B) )


      Hubertus Heil (Peine)

      niert, nur weil am 9. Mai Landtagswahlen stattfinden
      werden. Wir werden Ihnen im Februar in diesem Haus
      einen Gesetzentwurf mit drei konkreten Maßnahmen
      und Vorschlägen vorlegen, und wir werden jeden Einzel-
      nen von Ihnen in namentlicher Abstimmung befragen,
      wie Sie es damit halten. Erstens. Sind Sie bereit – das ist
      notwendig –, die Rechte der Betriebsräte zu stärken, was
      den Einsatz von Zeit- und Leiharbeit betrifft? Zweitens.
      Sie haben vorhin davon gesprochen, Gewerkschaften
      und Arbeitgeber sollten Mindestlöhne tarifvertraglich
      festschreiben. D’accord, wo sie es können, aber es gibt
      ja bei der Zeit- und Leiharbeit einen Tarifvertrag. Warum
      sorgen Sie nicht für einen Mindestlohn im Bereich der
      Zeit- und Leiharbeitsbranche? Drittens. Die wichtigste
      Frage ist: Warum wehren Sie sich dagegen, den Grund-
      satz „gleicher Lohn für gleiche Arbeit von Stamm- und
      Leihbelegschaften“ durchzusetzen? Ich verstehe es
      nicht; denn dies ist das wirksamste Instrument gegen den
      Missbrauch von Zeit- und Leiharbeit. An diesem Punkt
      können Sie mithelfen.


      (Beifall bei der SPD – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Sie selbst haben Abweichungen davon zugelassen! Sie waren es!)


      – Herr Kolb, wenn Sie ein ähnliches Hörvermögen wie
      Schreivermögen hätten, hätten Sie eben vernommen – Sie
      können es im Protokoll nachlesen –, was der Hinter-
      grund dieser Geschichte ist. Die Frage ist, wie wir jetzt
      damit umgehen und was Sie tun.


      (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Elf Jahre hatten Sie Zeit!)


      Frau von der Leyen, Arbeitsmarktpolitik ist das eine,
      Wirtschaftspolitik ist das andere. Wir werden nachher
      mit Herrn Brüderle noch darüber diskutieren. Unser zen-
      traler Vorwurf ist nicht, dass wir im Hinblick darauf,
      dass es in der Analyse des letzten Jahres und auch des
      Beginns dieses Jahres noch ganz gut aussieht, einer Mei-
      nung sind. Das haben wir in der Großen Koalition ge-
      meinsam gemacht, Frau Bundeskanzlerin. Unser Vor-
      wurf ist, dass Sie diesen Pfad verlassen, dass Sie kein
      Konzept und keine Wachstumsstrategie, aber auch keine
      kohärente Vorstellung im Bereich der Arbeitsmarktpoli-
      tik haben. Wer in Zeiten, in denen Langzeitarbeitslosig-
      keit wächst, Jobcenter zerschlagen will – ich sage es
      noch einmal –, der ist wirklich mit dem Klammerbeutel
      gepudert.

      Dann gibt es noch etwas, was uns auch noch nicht so
      klar ist und was mit der Haushaltspolitik im unmittelbaren
      Sinne zu tun hat: Können Sie uns wirklich versichern,
      dass Sie den Beitrag zur Arbeitslosenversicherung dau-
      erhaft, das heißt über die ganze Legislaturperiode, stabil
      halten? Ich habe gestern eine Zwischenfrage an Herrn
      Friedrich gestellt, der locker sagte: Natürlich, dagegen
      werden wir uns stemmen, das soll nicht über 3 Prozent
      steigen. – Aber mir fehlt eine klare Aussage in Ihrer
      Rede, Frau Ministerin. Was wird sich eigentlich nach
      dem 1. Januar 2011 im Bereich der Arbeitslosenversi-
      cherung entwickeln? Der Beitrag wird auf 3 Prozent
      steigen. Aber wir dürfen nicht ins Unendliche gehen. Ich
      warne Sie davor, die aktive Arbeitsmarktpolitik oder den
      Arbeitslosenversicherungsbeitrag als Steinbruch zu neh-

      m
      I

      d

      b
      l
      z

      D
      k
      L

      R

      H
      a
      t
      i

      S
      e
      J
      l
      s
      d
      H
      u

      U
      l

      H

      D
      b
      A

      (C (D en, um Ihre Steuergeschenke für Wohlhabende und hre Klientelgruppen zu finanzieren. Das darf nicht sein. Herr Kollege Heil, Sie müssen auch gelegentlich auf ie Endlichkeit Ihrer Redezeit achten. Ich komme zum Schluss. – Es ginge zulasten der Ar eitnehmerinnen und Arbeitnehmer, was die Umverteiungswirkung betrifft. Aber es ginge vor allen Dingen ulasten von ordentlicher Arbeit. (Volker Kauder [CDU/CSU]: Ordentliche Arbeit müssen Sie erst mal machen!)


      (Beifall bei der SPD)


    Rede von Dr. Norbert Lammert
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Hubertus Heil


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      as dürfen Sie nicht zulassen. Dazu muss endlich ein
      lares Wort gesagt werden. Kehren Sie um, Frau von der
      eyen!

      Herzlichen Dank.


      (Beifall bei der SPD)