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ID1701508900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/15 DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Brigitte Zypries (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Werner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, 1267 D 1268 C 1270 B 1273 D 1277 B 1277 C 1278 A 1284 B 1287 B 1287 C 1287 D 1305 D 1307 D 000 A1309 C 1311 A 1312 A 1313 B 1314 B 1315 A Deutscher B Stenografisch 15. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Tagesordnungspunkt 2 (Fortsetzung): Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsge- setz 2010) (Drucksache 17/200) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ R A E A D D D M D D 1249 A 1249 B 1249 B 1250 D 1259 D 1264 B Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . 1289 A 1290 A undestag er Bericht ung 20. Januar 2010 t : einer Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . inzelplan 05 uswärtiges Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . r. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 1291 A 1292 B 1293 B 1293 B 1296 D 1299 B 1301 C 1302 C 1303 D Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . 1315 A 1317 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Januar 2010 Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ullrich Meßmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1319 A 1320 C 1322 C 1323 C 1324 D 1326 D 1328 A 1329 C 1330 D 1332 A 1332 A 1333 C 1334 B 1335 C 1338 A 1339 B 1341 B 1342 C 1343 D 1345 B 1346 A 1346 B 1348 B 1349 C 1351 B 1352 A 1352 D 1351 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Januar 2010 1249 (A) ) (B) ) 15. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 20. Januar 2010 1353 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 20.01.2010 Buschmann, Marco FDP 20.01.2010 Edathy, Sebastian SPD 20.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 20.01.2010 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 20.01.2010 Günther (Plauen), Joachim FDP 20.01.2010 Jelpke, Ulla DIE LINKE 20.01.2010 L N V Z Z afontaine, Oskar DIE LINKE 20.01.2010 ešković, Wolfgang DIE LINKE 20.01.2010 ogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 20.01.2010 apf, Uta SPD 20.01.2010 immermann, Sabine DIE LINKE 20.01.2010 15. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 20. Januar 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katrin Werner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Die schwarz-gelbe Bundesregierung singt
    in ihrem Koalitionsvertrag das Hohelied der Menschen-
    rechte. Ihr Haushaltsentwurf spricht eine andere Spra-
    che: Ausgerechnet bei den Menschenrechten kürzt sie
    die ohnehin nicht üppigen Mittel von rund 22 Millionen
    Euro auf nur noch 19 Millionen Euro – so viel, wie die
    Bundesregierung für gerade einmal zehn Tage Krieg in
    Afghanistan ausgibt. Das ist ein Skandal.

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    (C (D ür ziviles Krisenmanagement der Vereinten Nationen nd die OSZE will sie sogar überhaupt nichts mehr auseben. Das spricht Bände. (Hellmut Königshaus [FDP]: Sie können die Haushaltspläne nicht lesen!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dieser stiefmütterliche Umgang mit den Menschen-
    chten ist nicht wirklich neu. Er zeigt sich nicht zuletzt
    unserem eigenen Land: Die Bundesregierung lässt
    inderjährige Roma-Flüchtlinge in den Kosovo abschie-

    en, trotz der erschreckenden Verhältnisse dort. Sie
    ollte sich Art. 1 des Grundgesetzes in Erinnerung rufen,
    dem steht:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    lüchtlinge besitzen dieselben Menschenrechte; denn
    ein Mensch ist illegal.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Kaum besser ist es hierzulande um die sozialen Men-
    chenrechte bestellt. Vielen Kindern bleibt seit der Ein-
    hrung von Hartz IV nichts anderes übrig, als in eine

    uppenküche zu gehen, wenn sie eine warme Mahlzeit
    m Tag bekommen wollen. 2 Millionen Kinder leben in
    rmut. Halten Sie dies für vereinbar mit Art. 25 der All-
    emeinen Erklärung der Menschenrechte, dem Recht auf
    inen gewissen Lebensstandard oder mit dem Grundge-
    etz? Meine Damen und Herren, derartige Zustände in
    uncto Menschenrechte sind für ein reiches Land wie die
    undesrepublik Deutschland ein Armutszeugnis.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wer den Menschenrechten schon im eigenen Land so
    enig Aufmerksamkeit schenkt, der wird auch im inter-
    ationalen Maßstab hinterherhinken.

    Die Herausforderungen sind riesig: Rund 1 Milliarde
    enschen weltweit hungern. Circa 37 Millionen Men-

    chen waren 2008 weltweit auf der Flucht. Ebenso ster-
    en jährlich Millionen Menschen an eigentlich heilbaren
    rankheiten. Die Pharmakonzerne stellen aus reinem
    rofitinteresse lebenswichtige Medikamente nicht zu
    ünstigeren Preisen zur Verfügung. Die Politik hat dies
    leriert.

    Die Linke sagt: Selbstverständlich müssen globale
    erausforderungen auch durch die internationale Staa-
    ngemeinschaft gemeistert werden. Fest steht jedoch,
    ass die wohlhabenden Industrienationen, darunter auch
    ie Bundesrepublik, hierzu einen größeren Beitrag leis-
    n können und müssen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    ieser Haushaltsentwurf der Bundesregierung wird dem
    icht gerecht. Daher lehnt die Linke ihn ab.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Frau Werner, das war Ihre erste Rede im Deutschen

undestag. Dazu gratuliere ich Ihnen im Namen des ge-
amten Hauses. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg.


(Beifall)







(A) )



(B) )



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt
    Zu diesem Geschäftsbereich liegen keine weiteren
    Wortmeldungen vor.

    Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bundes-
    ministeriums der Verteidigung, Einzelplan 14.

    Ich gebe das Wort dem Bundesminister der Verteidi-
    gung, Dr. Karl-Theodor zu Guttenberg.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bun-
    desminister der Verteidigung:

    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und
    Herren! Die Bundeswehr wird Tag für Tag mit vielfälti-
    gen Erwartungen, aber auch mit einem sehr breiten Ein-
    satzspektrum konfrontiert. Unsere Soldaten sind da,
    wenn es bei Schnee und Eis zu größeren Katastrophen
    kommt; gottlob sind wir heuer weitestgehend davon ver-
    schont geblieben. Wir haben mit Blick auf Haiti unver-
    züglich ein Angebot zur Unterstützung abgegeben. Un-
    sere Soldaten sind da, wenn etwa, wie in Afghanistan,
    nach Ausbildern gerufen wird.

    An den Einsatz unserer Streitkräfte sind hohe Erwar-
    tungen geknüpft, und der Einsatz ist gefährlich. Er ist ri-
    sikobeladen, um etwas aufzugreifen, was heute Morgen
    diskutiert wurde. Dies hat uns das Jahr 2009 auf
    schmerzliche Weise gelehrt. Auch im vergangenen Jahr
    hatten wir Gefallene und Verwundete zu beklagen. Das
    ist die traurige Wahrheit. Gerade deshalb lasse ich es mir
    nicht nehmen, diese Wahrheit offen anzusprechen.

    Meine Damen und Herren, wir denken an ihre Fami-
    lien, und wir ehren zu Recht unsere Soldaten. In diesem
    Zusammenhang danke ich Franz Josef Jung von Herzen,
    der für diese Ehrung Großes geleistet hat.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie des Abg. Rainer Arnold [SPD])


    Wir brauchen gerade für die Ereignisse in den Ein-
    satzgebieten, insbesondere für den in Afghanistan, eine
    klare Sprache: eine Sprache, die die Menschen verste-
    hen, und eine Sprache, die nicht allein taktisch geprägt
    ist. Unsere Soldatinnen und Soldaten leisten ihren
    Dienst. Sie erfüllen ihren gefährlichen, ja auch riskanten
    Auftrag, und wir können uns auf sie verlassen. Das ist
    ein leicht gesagtes Wort, aber trotzdem eines mit einer
    tiefen Bedeutung.

    Aber unsere Soldaten haben damit ein Anrecht darauf
    erworben, dass sie sich auch auf uns verlassen können.
    Dies muss miteinander in einem Wechselspiel stehen.
    An dieser Stelle danke ich auch im Namen unserer Sol-
    datinnen und Soldaten Ihnen, den Mitgliedern des Deut-
    schen Bundestages, für Ihre große Unterstützung gerade
    bei der Beschaffung des notwendigen Materials, insbe-
    sondere geschützter Fahrzeuge, die zunehmend bedeut-
    samer werden. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes
    lebenswichtig, überlebenswichtig. Diesen Dank ver-
    binde ich mit der Bitte, hierbei auch weiter auf Ihre Un-
    terstützung zählen zu dürfen.

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    (C (D Zur Verlässlichkeit gehört eine ausreichende Mittelusstattung. Gerade in der Haushaltsdebatte darf ich dieen Hinweis wagen. In diesem Jahr wollen wir für die undeswehr etwas über 31 Milliarden Euro ausgeben, in großer, ein hoher Betrag, aber gleichwohl gut invesertes Geld. Aufgabe politischer Führung ist es, durch en Einsatz dieser Mittel die Bundeswehr als Instrument nserer Sicherheitspolitik zu stärken. Auch hierfür eritte ich die Unterstützung des Deutschen Bundestages. In den vergangenen Wochen konnte ich ein facetteniches, ein sehr breites Bild von der Bundeswehr gewin en, von ihren Stärken, aber auch von Bereichen, in enen Nachsteuerungsbedarf besteht. Bei meinen esprächen und Besuchen habe ich viel von Herausforerungen und Handlungsfeldern gehört, von Optimiengspotenzial, von Effizienzsteigerung, von Entschei ungsbedarf, aber eben auch von Überbeanspruchung nd von Überforderung. Im Kern geht es um zwei prioritäre Aufgabenfelder, ie sehr eng miteinander verknüpft sind. Es sind dies um einen die Einsätze. Seit 1992 befindet sich die Buneswehr ununterbrochen im Auslandseinsatz. Zum anden ist es die konsequente Fortsetzung der Transformaon der Bundeswehr. Vergessen wir nicht: Mit unseren ntscheidungen sorgen wir dafür, dass Menschenleben eschützt und gerettet werden. Wir haben dafür zu soren, dass unsere Soldaten ihren Dienst wirksam so verehen können, dass ihr Leben im Einsatz möglichst weig gefährdet wird. Das ist unsere Aufgabe. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    In Afghanistan, wo derzeit rund 4 500 Frauen und
    änner der Bundeswehr für unser Land in einer sehr

    chwierigen Mission stehen, sehen wir gerade dies in be-
    onderer Weise. Dort werden die drei zentralen Eigen-
    chaften der Herausforderungen unserer Sicherheit von
    eute deutlich: Das Erste ist das, was man mit Asymme-
    ie umschreibt. Sie wird viel beschrieben, aber selten
    orrekt. Das ist zum Zweiten die globale Natur der He-
    usforderungen, die keinen Halt mehr vor Grenzen
    acht, und zum Dritten die zwingende Notwendigkeit

    ines umfassenden, ja, vernetzten Ansatzes aller Akteure
    nd deren Mittel. Wie sehr wurde über Jahre über den
    egriff „vernetzte Sicherheit“ gespottet, und wie wich-
    g und wie bedeutsam ist gerade dieser Ansatz gewor-
    en. Im Verständnis unserer Bündnispartner, aber auch
    ieler anderer Partner auf dieser Erde hat er sich nieder-
    eschlagen.

    Auf der Afghanistan-Konferenz am Donnerstag der
    ommenden Woche wollen wir die Strategie der interna-
    onalen Gemeinschaft notwendigerweise gemeinsam
    it unseren afghanischen Freunden anpassen. Im Mittel-

    unkt der Diskussion stehen dabei die gemeinsamen
    iele. In diesem Verständnis gilt es, mit der afghanischen
    egierung die Anpassung an unsere gemeinsame Strate-
    ie voranzubringen. Es versteht sich von selbst – das ge-
    ört sich –, dass wir den Deutschen Bundestag mit den
    egen und Mitteln des weiteren Engagements befassen.
    h will noch einmal betonen – das habe ich in den ver-

    angenen Wochen oft gesagt –: Wir dürfen uns nicht in






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Bundesminister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg
    einer intellektuell überschaubaren Diskussion, einer rei-
    nen Truppenstellerdebatte, verlieren. Das würde den An-
    forderungen nicht gerecht werden.

    Zur Klarheit gehört ohnehin die Erkenntnis, dass
    Soldaten allein den Frieden und die Sicherheit in Afgha-
    nistan nicht wiederherstellen können. Der Schlüssel, ge-
    rade im Bereich Sicherheit, liegt in der Ausbildung der
    afghanischen Kräfte, der Armee, aber auch der Polizei,
    die in den letzten Jahren stärker, wirksamer geworden
    sind. Wir sind aber noch nicht an dem Ziel, das wir uns
    vorstellen. Wir können dies nur gemeinsam auf einer
    ressortübergreifenden Grundlage erreichen. Wir brau-
    chen dafür klare Benchmarks, wie man das heute neu-
    deutsch nennt. Wir brauchen aber auch klare Zeitlinien
    und entsprechende Zeitfenster, um den Ausbildungser-
    folg, aber auch den Aufbauerfolg messen zu können und
    um daraus die notwendige Abzugsperspektive zu entwi-
    ckeln. Wir wollen beim Thema Abzugsperspektive
    nicht hinter anderen zurückstehen, die sich dazu bereits
    geäußert haben.

    Die afghanische Sicherheit braucht – das mag banal
    klingen – ein afghanisches Gesicht. Wir würden einer Il-
    lusion erliegen, wenn wir glaubten, dass die internatio-
    nale Gemeinschaft das alleine erreichen kann. Dieses af-
    ghanische Gesicht der Sicherheit muss klarer erkennbar
    werden. Dem versuchen wir auch konzeptionell nachzu-
    kommen. Gerade mit dem Konzept des sogenannten
    Partnering wird bereits jetzt in Afghanistan mit unter-
    schiedlicher Intensität dafür Sorge getragen, dass sich
    die Voraussetzungen für die Sicherheit des Landes konti-
    nuierlich fortentwickeln.

    Kerngedanke ist, dass Ausbildung und Schutz zusam-
    mengehören und untrennbar miteinander verbunden
    sind. In dem Sinne heißt Partnering richtig verstanden
    nicht entweder Sicherheit oder Ausbildung jeweils für
    sich allein, sondern es bedeutet, dass beides einander be-
    dingt und Teil eines Konzeptes sein soll und muss. Diese
    Neuerung ist allerdings noch nicht überallhin durchge-
    drungen. Es ist wichtig, dass wir offen darüber diskutie-
    ren.

    Afghanistan ist nur einer von gegenwärtig zehn Aus-
    landseinsätzen. Auch darauf darf man immer wieder hin-
    weisen. Die Bundeswehr ist heute ganz ohne Zweifel
    eine Armee im Einsatz. Wir haben heute schon einmal
    an dieser Stelle darüber gestritten, was das heißt. Ist das
    etwas, was Routine werden darf? Mit Sicherheit nein.
    Das soll und darf es nicht. Ist es aber Realität? Ja, und
    dieser Realität haben wir uns zu stellen. Dafür haben wir
    unsere Verpflichtungen zu erfüllen.

    Wir stehen diesbezüglich auch zu unserer Verantwor-
    tung, aber wir wollen keine Weltpolizei sein. Das könn-
    ten wir auch nicht, weil es ebenso anmaßend wie uto-
    pisch wäre.

    Es bleibt sicherlich auch ein grundlegendes Dilemma
    – diesen Ansatz sollten wir vielleicht noch etwas stärker
    diskutieren –, dass wir, die Maßstäbe unseres Engage-
    ments in Afghanistan zugrunde gelegt, uns leider nicht
    in allen nahezu vergleichbaren Regionen dieser Erde en-
    gagieren können. Das ist manchmal auch eine Gratwan-

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    (C (D erung hin zum Zynismus. Diese Diskussion gilt es zu hren. Wir haben in diesem Hohen Haus oft von der Notendigkeit einer sehr breiten sicherheitspolitischen Deatte gesprochen und bisweilen beklagt, dass punktuelle reignisse zu überzogenen Reaktionen geführt haben ögen. Heute und im Zuge dieser Debatte bietet sich die hance zu einer vertieften Diskussion. Unsere Erfahrungen aus den internationalen Einsäten zeigen: Die Bundeswehr ist grundsätzlich leistungshig, jeder einzelne Soldat sicherlich auch. Von unseren nd 250 000 Soldatinnen und Soldaten sind gegenwär g rund 7 000 in den derzeit laufenden Einsätzen gebunen, darunter auch etwa 500 Reservisten. Hinzu ommen weitere 1 800 Soldaten, die wir für den kurzistigen Einsatz im Rahmen der NRF und der EUattle-Groups bereithalten. Diese Verpflichtungen steen im Hinblick auf Vorbereitung und Ausbildung einem insatz in nichts nach. Im internationalen Vergleich fällt dieser Anteil eher escheiden aus. Auch daran darf man gelegentlich erinern. Ihn zu vergrößern, heißt freilich nicht, die Bundesehr zu einer Interventionsarmee zu machen. Die Leisngsfähigkeit der Bundeswehr muss aber immer ieder aufs Neue bekräftigt und sichergestellt werden. uch das ist unser Auftrag. Aus dem, was wir heute „Denken vom Einsatz her“ ennen, gilt es dann auch die richtigen Konsequenzen zu iehen: für die Strukturen, die Fähigkeiten und am Ende uch für die konzeptionellen Grundlagen. Das ist eines er strategischen Ziele, an denen die Bundeswehr und siherlich auch die Bundesregierung sich werden messen ssen müssen. Mit den bisherigen Strukturen – das ist mein klarer efund – werden wir die Leistungsfähigkeit unserer undeswehr auf Dauer schwerlich sicherstellen können. ie Frauen und Männer unserer Bundeswehr können die orhandenen Schwächen zwar kompensieren, aber sie ollten es nicht müssen. Das erfährt man immer wieder besonderer Weise aus den Gesprächen mit den Soldannen und Soldaten und aus ihren Rückmeldungen. Deshalb müssen wir uns fragen: Haben wir die richtien Schlüsse aus diesen Entwicklungen gezogen? Wisen wir, worauf wir uns einstellen müssen? Sind wir auf ie schon genannten Herausforderungen richtig und umssend vorbereitet? Wir brauchen Strukturen, Prozesse und Verfahren, die em Ja zum Einsatz, dem Kontinuum des Einsatzes echnung tragen: von der Krisenfrüherkennung über die lanung, Mandatierung und Vorbereitung sowie die Fühng und Durchführung bis hin zur – was gelegentlich nterschätzt wird – Nachbereitung eines Einsatzes. Auch as wird in Afghanistan sicherlich noch eine gewichtige olle spielen müssen. Wir stehen diesbezüglich vor ereblichen Aufgaben. Ich habe deshalb mein Haus beauftragt, in einer schoungslosen Analyse auch die bestehenden Defizite zu Bundesminister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Bundesminister Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg benennen und Vorschläge zu erarbeiten. Dabei wird es keine Tabus geben dürfen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wann passiert denn etwas, Herr Guttenberg?)





    (A) )


    (B) )


    Ich will in diesem Kontext letztlich nichts Geringeres,
    als dass die Bundeswehr für eine stets erneuerte Kultur
    der Offenheit und des Vertrauens steht. Wir brauchen
    auch unkonventionelle Lösungen. Deshalb wird sich un-
    mittelbar nach Vorliegen der Analyse eine Kommission
    mit den Defiziten befassen, eine Kommission, die politi-
    sche, militärische, administrative, wirtschaftliche und
    rechtliche Expertise in sich vereinen wird.


    (Ute Kumpf [SPD]: Wenn man nicht mehr weiter weiß, gründet man einen Arbeitskreis!)


    Ihr Kernauftrag wird darin bestehen, zügig Vorschläge
    zu einer effizienten und einsatzorientierten Spitzen-
    struktur des Bundesministeriums der Verteidigung und
    der Bundeswehr zu erarbeiten. Zur Überprüfung der
    Strukturen durch die Kommission wird auch gehören,
    sich Gedanken über die Rolle, die Funktion und auch
    die Kompetenzen herausgehobener Spitzenpositionen zu
    machen. Dazu gehört nicht nur der militärische, sondern
    gerade auch der zivile Bereich. Der Einsatz ist Richt-
    schnur, wenn wir dann Kompetenzen ressourcensparend
    zusammenfassen, überlappende Zuständigkeiten beseiti-
    gen und unnötige Redundanzen abbauen wollen.

    Seit ihrer Gründung im Jahr 1955 hat sich die Bun-
    deswehr oft solchen Anpassungsprozessen stellen müs-
    sen. Dieser Transformationsprozess, der begonnen hat,
    wird uns sehr fordern. Die bestehenden Strukturen sollen
    Gegenstand der Betrachtung und nicht Grundlage sein.
    Dabei wird auch das ambitionierte Ziel der Verkürzung
    des Grundwehrdienstes auf sechs Monate eine gewich-
    tige Rolle spielen. Wir müssen es schaffen, dass ein Ge-
    fühl der Gerechtigkeit des Dienens entsteht und herrscht
    und dass jeder einzelne Grundwehrdienstleistende das
    Gefühl hat, gebraucht zu werden. Das muss weiterhin
    der Maßstab sein, wenn wir dieses Ziel erreichen wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich sehe der Debatte darüber und den Ergebnissen dieser
    Debatte mit einer gewissen Spannung entgegen, insbe-
    sondere weil ich alle Fraktionen des Bundestages an die-
    ser Debatte beteiligen will. Ich bin sehr gespannt, welche
    Vorschläge gemacht werden.

    Die Bundeswehr muss ein attraktiver Arbeitsplatz
    bleiben. Das hängt auch davon ab, inwieweit wir die
    Vereinbarkeit von Familie und Dienst ermöglichen,
    Handlungsfelder identifizieren und entsprechend han-
    deln. Das reicht von Kinderbetreuungsmöglichkeiten bis
    hin zu einem flexibleren Laufbahnrecht. Das sind ehr-
    geizige und schwierig zu erreichende Ziele. Aber sie
    sind richtig und wichtig.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


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    (C (D Ich darf mit Blick auf unseren Haushalt einen anderen unkt nennen, der mir wichtig ist. Einsatzfähigkeit heißt uch, über modernes und leistungsfähiges Gerät zu vergen. Wir sind hier noch lange nicht am Ziel und haben inen teilweise harten und steinigen Weg zu gehen. Die inführung einiger Systeme wird nur mit einem enoren Kraftakt möglich sein. In vielen Bereichen haben ir noch Defizite zu verzeichnen. Die Gründe sind viel eitig; das ist bekannt. Ich hoffe und baue hier auf große emeinsamkeit und einen klaren Austausch über die inge. Nicht alles, was man vorfindet, ist erfreulich, um Beispiel wenn Vertragsstrukturen offenbar nicht die eltungskraft entfalten, die sie sollten. Hier ist das Mit inander von Regierung und Parlament von größter Beeutung. Insgesamt geht es um nichts Geringeres als um die ukunft der Bundeswehr; das wurde wahrscheinlich chon oft gesagt. Es geht damit auch um unsere Zukunft nd darum, dass unsere Kinder in Zukunft weiterhin in rieden und Freiheit leben können. Herzlichen Dank. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Rhetorisch brillant, inhaltlich dünn! Was hat er denn jetzt gesagt?)