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    Plenarprotokoll 17/14 Kontrollgremiums gemäß Artikel 45 d des Grundgesetzes (Drucksache 17/437) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2010 (Haushaltsge- setz 2010) (Drucksache 17/200) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ 1137 C 1137 D 1145 C 1137 D 1164 D 1165 A 1167 A 1168 C 1170 A 1172 B 1173 C 1174 C 1176 C Deutscher B Stenografisch 14. Sitz Berlin, Dienstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Franz Müntefering, Dr. Christel Happach-Kasan und Willi Zylajew . . . . . . . Zur Geschäftsordnung Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Altmaier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Wahl eines Mitglieds des Parlamentarischen D J D D O A N C C D B 1131 A 1131 B 1132 D 1134 B 1135 C 1136 C BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1138 A 1145 D undestag er Bericht ung 19. Januar 2010 t : r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . arl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1147 C 1147 D 1148 A 1151 A 1152 B 1154 B 1156 C 1158 C 1161 A 1162 B 1163 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 1177 D 1179 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 14. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 19. Januar 2010 René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz . . . . . . . Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Rainer Erdel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Süßmair (DIE LINKE) . . . . . . . . . Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lucia Puttrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . M R S O A E B D O F S D D D D F H D J N B A L A E ( ü N ü n t g A N s M m t 1180 C 1181 C 1182 D 1184 A 1184 A 1186 A 1187 C 1188 B 1189 C 1191 B 1193 A 1193 C 1193 D 1194 A 1195 B 1196 A 1197 A 1198 A 1199 B 1200 D 1201 A 1201 B 1202 C 1204 A 1204 B 1204 C 1204 C 1206 A 1207 C 1209 C 1211 A 1212 C 1214 A 1215 C 1216 A ichael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . laf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . inzelplan 06 undesministerium des Innern . . . . . . . . . . r. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lorian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . teffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . rank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . elmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . immy Schulz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung des Abgeordneten Dr. Peter Tauber CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung ber den Änderungsantrag der Fraktion BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN zur zweiten Beratung ber den Entwurf eines Gesetzes zur Beschleu- igung des Wirtschaftswachstums (Wachs- umsbeschleunigungsgesetz (10. Sitzung, Ta- esordnungspunkt 13 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 amensverzeichnis der Mitglieder des Deut- chen Bundestages, die an der Wahl eines itglieds des Parlamentarischen Kontrollgre- iums gemäß Artikel 45 d des Grundgesetzes eilgenommen haben (Tagesordnungspunkt 1) 1216 B 1218 A 1219 A 1220 B 1221 D 1223 C 1225 A 1225 A 1227 C 1229 B 1230 C 1232 A 1234 A 1236 B 1237 C 1238 C 1239 C 1241 C 1243 B 1244 C 1244 D 1245 A 1245 A 1245 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 14. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 19. Januar 2010 1131 (A) ) (B) ) 14. Sitz Berlin, Dienstag, den Beginn: 10.0
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    Berichtigung 11. Sitzung, Seite 867 (A), der Abgeordnete Andrej Konstantin Hunko ist der Fraktion DIE LINKE zuzuord- nen. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 14. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 19. Januar 2010 1245 (A) ) (B) ) Dr. Reinhard Brandl Hartwig Fischer (Göttingen) Ingo Gädechens Dr. Christoph Bergner Helmut Brandt Dirk Fischer (Hamburg) Dr. Thomas Gebhart Norbert Barthle Günter Baumann Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Manfred Behrens (Börde) Wolfgang Bosbach Norbert Brackmann Klaus Brähmig Michael Brand Marie-Luise Dött Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Michael Frieser Erich G. Fritz Hans-Joachim Fuchtel Alexander Funk Beschleunigung des Wirtschaftswachstums (Wachstumsb punkt 13 a, Seite 757) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Anlage 3 Namensverz der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der W trollgremiums gemäß Artikel 45 d des Grundgesetzes t CDU/CSU Ilse Aigner Peter Altmaier Peter Aumer Dorothee Bär Thomas Bareiß Peter Beyer Steffen Bilger Clemens Binninger Peter Bleser Dr. Maria Böhmer Wolfgang Börnsen (Bönstrup) D D H R G L A eschleunigungsgesetz) (10. Sitzung, Tagesordnungs- Votum lautet „Nein“. eichnis ahl eines Mitglieds des Parlamentarischen Kon- eilgenommen haben (Tagesordnungspunkt 1) r. Ralf Brauksiepe r. Helge Braun eike Brehmer alph Brinkhaus itta Connemann eo Dautzenberg lexander Dobrindt Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (D Günther (Plauen), Joachim FDP 19.01.2010 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 19.01.2010 Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsan- trag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur zweiten Beratung über den Entwurf eines Gesetzes zur Dr. h. c. Erler, Gernot SPD 19.01.2010 Ernst, Klaus DIE LINKE 19.01.2010 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 19.01.2010 Groschek, Michael SPD 19.01.2010 Nešković, Wolfgang DIE LINKE 19.01.2010 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.01.2010 Dr. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 19.01.2010 Weinberg, Harald DIE LINKE 19.01.2010 Edathy, Sebastian SPD 19.01.2010 Nahles, Andrea SPD 19.01.2010 Anlage 1 Abgeordnete(r) Bellmann, Veronika CDU Buschmann, Marco FDP Liste der entschuldigt entschuldigt bis einschließlich /CSU 19.01.2010 19.01.2010 H J A Anlagen zum Ste en Abgeordneten übinger, Anette CDU elpke, Ulla DIE L bgeordnete(r) (Cnografischen Bericht /CSU 19.01.2010 INKE 19.01.2010 entschuldigt bis einschließlich 1246 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 14. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 19. Januar 2010 (A) ) (B) ) Norbert Geis Alois Gerig Eberhard Gienger Michael Glos Josef Göppel Peter Götz Dr. Wolfgang Götzer Ute Granold Reinhard Grindel Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Astrid Grotelüschen Markus Grübel Manfred Grund Monika Grütters Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg Olav Gutting Florian Hahn Holger Haibach Dr. Stephan Harbarth Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Dr. Matthias Heider Mechthild Heil Ursula Heinen-Esser Frank Heinrich Rudolf Henke Michael Hennrich Jürgen Herrmann Ansgar Heveling Ernst Hinsken Peter Hintze Christian Hirte Robert Hochbaum Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Joachim Hörster Thomas Jarzombek Dr. Dieter Jasper Dr. Franz Josef Jung Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Steffen Kampeter Alois Karl Bernhard Kaster Volker Kauder Siegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) Dr. Stefan Kaufmann Roderich Kiesewetter Eckart von Klaeden Volkmar Klein Jürgen Klimke Julia Klöckner Axel Knoerig Jens Koeppen Dr. Kristina Köhler (Wiesbaden) Manfred Kolbe Dr. Rolf Koschorrek Hartmut Koschyk Thomas Kossendey Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Dr. Martina Krogmann Rüdiger Kruse Bettina Kudla D G D A D K U D P D In M D P D D K D H A S D D M D D P D M D S N D B M D F E H D R D S B R C R E L D T D E K L J K D J D D E A A D D D r. Hermann Kues ünter Lach r. Karl A. Lamers (Heidelberg) ndreas G. Lämmel r. Norbert Lammert atharina Landgraf lrich Lange r. Max Lehmer aul Lehrieder r. Ursula von der Leyen gbert Liebing atthias Lietz r. Carsten Linnemann atricia Lips r. Jan-Marco Luczak r. Michael Luther arin Maag r. Thomas de Maizière ans-Georg von der Marwitz ndreas Mattfeldt tephan Mayer (Altötting) r. Michael Meister r. Angela Merkel aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach r. Mathias Middelberg hilipp Mißfelder ietrich Monstadt arlene Mortler r. Gerd Müller tefan Müller (Erlangen) adine Müller (St. Wendel) r. Philipp Murmann ernd Neumann (Bremen) ichaela Noll r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte r. Michael Paul ita Pawelski r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla hristoph Poland uprecht Polenz ckhard Pols ucia Puttrich aniela Raab homas Rachel r. Peter Ramsauer ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) othar Riebsamen osef Rief laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ohannes Röring r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck rwin Josef Rüddel lbert Rupprecht (Weiden) nita Schäfer (Saalstadt) r. Wolfgang Schäuble r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer K N T G C P D D B U A D J R D T J J C D C D G S M K L M A D A V S A D M K M P S I K P A K E D D W W S I R H D D K S B S D U L G K arl Schiewerling orbert Schindler ankred Schipanski eorg Schirmbeck hristian Schmidt (Fürth) atrick Schnieder r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer rmin Schuster (Weil am Rhein) etlef Seif ohannes Selle einhold Sendker r. Patrick Sensburg homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn arola Stauche r. Frank Steffel hristian Freiherr von Stetten ieter Stier ero Storjohann tephan Stracke ax Straubinger arin Strenz ena Strothmann ichael Stübgen ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Vogel (Kleinsaara) tefanie Vogelsang ndrea Astrid Voßhoff r. Johann Wadephul arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg (Hamburg) eter Weiß (Emmendingen) abine Weiss (Wesel I) ngo Wellenreuther arl-Georg Wellmann eter Wichtel nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch lisabeth Winkelmeier- Becker agmar Wöhrl r. Matthias Zimmer olfgang Zöller illi Zylajew PD ngrid Arndt-Brauer ainer Arnold einz-Joachim Barchmann oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel ören Bartol ärbel Bas abine Bätzing irk Becker we Beckmeyer othar Binding (Heidelberg) erd Bollmann laus Brandner W B E M U M P D M E S K E G D D P S M M Ir G U A M W H B K M H R D G G P F D C J O D U H D D F A N A U C C D B G K C K H P U D F D D (C (D illi Brase ernhard Brinkmann (Hildesheim) delgard Bulmahn arco Bülow lla Burchardt artin Burkert etra Crone r. Peter Danckert artin Dörmann lvira Drobinski-Weiß iegmund Ehrmann arin Evers-Meyer lke Ferner abriele Fograscher r. Edgar Franke agmar Freitag eter Friedrich igmar Gabriel ichael Gerdes artin Gerster is Gleicke ünter Gloser lrike Gottschalck ngelika Graf (Rosenheim) ichael Groß olfgang Gunkel ans-Joachim Hacker ettina Hagedorn laus Hagemann ichael Hartmann (Wackernheim) ubertus Heil (Peine) olf Hempelmann r. Barbara Hendricks ustav Herzog abriele Hiller-Ohm etra Hinz (Essen) rank Hofmann (Volkach) r. Eva Högl hristel Humme osip Juratovic liver Kaczmarek r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber ans-Ulrich Klose r. Bärbel Kofler aniela Kolbe (Leipzig) ritz Rudolf Körper nette Kramme icolette Kressl ngelika Krüger-Leißner te Kumpf hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) r. Karl Lauterbach urkhard Lischka abriele Lösekrug-Möller irsten Lühmann aren Marks atja Mast ilde Mattheis etra Merkel (Berlin) llrich Meßmer r. Matthias Miersch ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ietmar Nietan Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 14. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 19. Januar 2010 1247 (A) ) (B) ) Manfred Nink Thomas Oppermann Holger Ortel Aydan Özoğuz Heinz Paula Johannes Pflug Joachim Poß Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Mechthild Rawert Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Karin Roth (Esslingen) Michael Roth (Heringen) Marlene Rupprecht (Tuchenbach) Anton Schaaf Axel Schäfer (Bochum) Bernd Scheelen Marianne Schieder (Schwandorf) Werner Schieder (Weiden) Silvia Schmidt (Eisleben) Ulla Schmidt (Aachen) Carsten Schneider (Erfurt) Ottmar Schreiner Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Frank Schwabe Dr. Angelica Schwall-Düren Dr. Martin Schwanholz Rolf Schwanitz Stefan Schwartze Dr. Carsten Sieling Sonja Steffen Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Kerstin Tack Dr. h. c. Wolfgang Thierse Franz Thönnes Wolfgang Tiefensee Ute Vogt Dr. Marlies Volkmer Andrea Wicklein Heidemarie Wieczorek-Zeul Dr. Dieter Wiefelspütz Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Uta Zapf Dagmar Ziegler Manfred Zöllmer Brigitte Zypries FDP Jens Ackermann Christian Ahrendt Christine Aschenberg- Dugnus Daniel Bahr (Münster) Florian Bernschneider Sebastian Blumenthal Claudia Bögel Nicole Bracht-Bendt Klaus Breil R A M S H R D P M R J U O P D D H H M D H M E B D H M D P D H G D S P H S H S L C D M D O H P G J P B D D H C G D D D B F C J M D ainer Brüderle ngelika Brunkhorst arco Buschmann ylvia Canel elga Daub einer Deutschmann r. Bijan Djir-Sarai atrick Döring echthild Dyckmans ainer Erdel örg van Essen lrike Flach tto Fricke aul K. Friedhoff r. Edmund Peter Geisen r. Wolfgang Gerhardt ans-Michael Goldmann einz Golombeck iriam Gruß r. Christel Happach-Kasan einz-Peter Haustein anuel Höferlin lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer einer Kamp ichael Kauch r. Lutz Knopek ascal Kober r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus udrun Kopp r. h. c. Jürgen Koppelin ebastian Körber atrick Kurth (Kyffhäuser) einz Lanfermann ibylle Laurischk arald Leibrecht abine Leutheusser- Schnarrenberger ars Lindemann hristian Lindner r. Martin Lindner (Berlin) ichael Link (Heilbronn) r. Erwin Lotter liver Luksic orst Meierhofer atrick Meinhardt abriele Molitor an Mücke etra Müller (Aachen) urkhardt Müller-Sönksen r. Martin Neumann (Lausitz) irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) ornelia Pieper isela Piltz r. Birgit Reinemund r. Peter Röhlinger r. Stefan Ruppert jörn Sänger rank Schäffler hristoph Schnurr immy Schulz arina Schuster r. Erik Schweickert W J D J D T D C S F S J D D D H D J A D H K M H S C E D R S D H W D K W N D A D H D I D A U D K H J J K C S R M S U D T U D C K N T erner Simmling udith Skudelny r. Hermann Otto Solms oachim Spatz r. Max Stadler orsten Heiko Staffeldt r. Rainer Stinner arl-Ludwig Thiele tephan Thomae lorian Toncar erkan Tören ohannes Vogel (Lüdenscheid) r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) IE LINKE an van Aken gnes Alpers r. Dietmar Bartsch erbert Behrens arin Binder atthias W. Birkwald eidrun Bluhm teffen Bockhahn hristine Buchholz va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen r. Diether Dehm eidrun Dittrich erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst olfgang Gehrcke icole Gohlke iana Golze nnette Groth r. Gregor Gysi eike Hänsel r. Rosemarie Hein nge Höger r. Barbara Höll ndrej Konstantin Hunko lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen atja Kipping arald Koch an Korte utta Krellmann atrin Kunert aren Lay abine Leidig alph Lenkert ichael Leutert tefan Liebich lla Lötzer r. 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  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    che im Anschluss an die Einbringung des Haushalts sie-
    beneinhalb Stunden, für Mittwoch achteinhalb Stunden,
    für Donnerstag wiederum siebeneinhalb und für Freitag
    dreieinhalb Stunden vorgesehen. Können wir das so ver-
    einbaren? – Das ist offensichtlich der Fall. Dann ist das
    so beschlossen.

    Das Wort zur Einbringung des Haushaltes erhält nun
    der Bundesminister der Finanzen, Dr. Wolfgang
    Schäuble.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister der Finan-
    zen:

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-
    ren! Der Bundeshaushalt 2010, den wir heute in erster
    Lesung beraten, ist durch die Erschütterungen infolge
    der Krise der internationalen Finanzmärkte und des tiefs-
    ten Wirtschaftseinbruchs in der Nachkriegszeit geprägt.
    Es war übrigens einer der Hauptgründe für die flächen-
    brandartige Ausbreitung der Finanzmarktkrise über den
    gesamten Globus, dass das Vertrauen als die wichtigste
    Kategorie, die es im Wirtschaftsleben im Allgemeinen
    und auf den Finanzmärkten im Besonderen gibt, nahezu
    universal gefährdet oder zerstört worden ist. Deshalb ist
    es eine zentrale Aufgabe, Vertrauen zurückzugewinnen,
    Vertrauen, das bei den Menschen im Sog der Krise ver-
    loren gegangen oder zumindest erschüttert worden ist.
    Die Rückgewinnung von Vertrauen ist also eine zentrale
    psychologische Voraussetzung für die Überwindung die-
    ser Krise. Der Finanzpolitik kommt dabei eine beson-
    dere Rolle zu, nicht zuletzt weil Vertrauen durch verant-
    wortungsloses, von maßloser Gier geprägtes Verhalten
    einiger im Finanzsektor an führender Stelle Tätiger mit
    zerstört worden ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Das hat im Übrigen damit zu tun, dass Geld und Wäh-
    rung eigentlich nichts anderes als geronnenes Vertrauen
    sind. Beim Kredit kann man es sogar an der Bedeutung
    des lateinischen Wortes unmittelbar erkennen. Vertrauen
    hängt nun entscheidend mit Nachhaltigkeit zusammen.
    Beides wiederum braucht eine funktionsfähige Ordnung.
    Nun besagen alle international verfügbaren empirischen
    Erfahrungen zur Wirksamkeit der Wirtschafts- und
    Finanzpolitik, dass Politik immer dann erfolgreich ist,
    wenn sie nachhaltig orientiert ist, wenn sie sich im We-
    sentlichen auf das Setzen möglichst stabiler Rahmenbe-
    dingungen für Konsumenten und Wirtschaft und damit
    eben auf die Stabilisierung der Erwartungen und des
    Vertrauens der Menschen konzentriert und wenn sie auf
    massive diskretionäre Eingriffe des Staates verzichtet.
    Aber die schwerste Wirtschaftskrise in der Nachkriegs-
    zeit hat eine zeitweise Abkehr von diesem Credo not-
    wendig gemacht. Das ist die Lehre, die glücklicherweise
    überall aus den Erfahrungen mit der Weltwirtschafts-
    krise der 20er-Jahre gezogen worden ist. In einer Situa-
    tion, in der die Finanzmärkte ihre Funktionsfähigkeit zu
    verlieren drohten, musste der Staat als der letztmögliche
    Vertrauensanker eingreifen. Es war angesichts des
    schlagartigen Einbruchs der weltweiten Nachfrage wich-
    tig – man muss sich die Zahlen noch einmal vor Augen

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    (C (D alten –, den Absturz zu verhindern und eine Brücke ber die Krise zu bauen. Deshalb war es alternativlos ichtig, mit einer konsequent antizyklischen Politik daauf hinzuwirken, Dauer und Ausmaß des Wirtschaftsinbruchs möglichst zu begrenzen, die Auswirkungen uf den Arbeitsmarkt abzumildern und zugleich das achstumspotenzial Deutschlands langfristig weiter zu tärken. Alle Indikatoren und Meinungsumfragen beleen, dass der Staat als ultimativer Vertrauensanker oder ls Lender of last resort, wie man auf den Finanzmärkten agt, bis heute seine Aufgabe gut gemeistert hat. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Es ist nicht zuletzt den nationalen wie den internatio-
    alen massiven staatlichen Stützungspaketen zu verdan-
    en, dass sich die konjunkturellen Aussichten für die
    eutsche Wirtschaft inzwischen wieder spürbar aufge-
    ellt haben. Nach dem scharfen Einbruch im Winter-
    albjahr 2008/2009 hat seit Frühjahr vergangenen Jahres
    in Erholungsprozess eingesetzt, der in den kommenden
    eiden Jahren, wenn auch vielleicht mit etwas reduzier-
    em Tempo, anhalten wird. Die meisten Experten gehen
    avon aus, dass das reale Bruttoinlandsprodukt nach ei-
    em Rückgang in Höhe von 5 Prozent im vergangenen
    ahr – man muss immer wieder darauf hinweisen, dass
    o etwas bislang unvorstellbar in der Nachkriegszeit
    ar; das ist einmalig; hoffentlich bleibt es auch dabei –

    n 2010 und 2011 wieder ein Wachstum zwischen 1 und
    Prozent aufweisen wird. Die Bundesregierung wird
    hre aktuelle Wirtschaftsprognose für das kommende
    ahr im Jahreswirtschaftsbericht in der kommenden Wo-
    he vorlegen. Wir gingen zuletzt von 1,2 Prozent für
    010 aus, die Allianz-Gruppe beispielsweise von
    ,8 Prozent, JP Morgan von 3,3 Prozent und der IMF im
    ktober noch von 0,3 Prozent. Die große Bandbreite

    eigt, dass die Unsicherheit über die künftige Wirtschafts-
    ntwicklung auch in Deutschland noch groß ist. Deswe-
    en bleibt es weiterhin richtig, dass wir – wie die Bun-
    eskanzlerin früh gesagt hat – auf Sicht fahren müssen.

    Neben der Konjunkturentwicklung im Allgemeinen
    st die Reaktion des Arbeitsmarktes im Besonderen
    ine zentrale Unbekannte. Im Vergleich zum Vorjahr ist
    ie Zahl registrierter Arbeitsloser im Dezember vergan-
    enen Jahres um 116 000 Personen auf knapp 3,3 Millio-
    en Personen angestiegen. Ich muss übrigens noch ein-
    al daran erinnern, wo die Arbeitslosenzahl Mitte des

    ahrzehnts noch lag, damit man das, relativ betrachtet,
    ichtig einordnet. Die Arbeitslosenquote liegt bei 7,8 Pro-
    ent. Sie ist – bei einem Rückgang der gesamtwirtschaft-
    ichen Leistungskraft um 5 Prozent darf man sagen
    nur“ – um 0,4 Prozent höher als noch vor einem Jahr.
    ie Reaktion des Arbeitsmarktes auf den Konjunktur-

    inbruch war also glücklicherweise überraschend verhal-
    en.

    Die Ausweitung der Kurzarbeit, der Abbau von Über-
    tunden, das Abschmelzen von Guthaben auf Arbeits-
    eitkonten – das alles hat geholfen, die Beschäftigungs-
    erluste in 2009 zu begrenzen. Im Übrigen wurden die
    rbeitgeber auch strukturell entlastet, indem die Politik






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble:
    die Lohnnebenkosten gesenkt hat, insbesondere massiv
    den Arbeitslosenversicherungsbeitrag.

    Viele Arbeitgeber hoffen auf eine rasche konjunktu-
    relle Erholung und haben versucht und versuchen
    weiterhin, ihr Fachpersonal zu halten, indem sie die Ar-
    beitszeiten der reduzierten Nachfrage anpassen. Die Ar-
    beitnehmer sind zu den damit einhergehenden Lohnver-
    zichten bereit; auch das muss man erwähnen. Das alles
    nennt man Flexibilisierung, und es funktioniert.

    Gleichwohl müssen wir davon ausgehen, dass die Ar-
    beitslosenzahlen in den beiden nächsten Jahren – in die-
    sem und im kommenden Jahr – steigen werden. Aber wir
    können hoffen, dass sie nicht so dramatisch in die Höhe
    schnellen werden wie in früheren Zeiten. Arbeitgeber
    und Arbeitnehmer haben gelernt, und beide Seiten zei-
    gen größere Flexibilität als in früheren Zeiten.

    Aber auch wenn sich die Einschätzung der wirtschaft-
    lichen Entwicklung im Vergleich zum letzten Frühjahr
    gebessert hat, ändert das an der historischen Dimension
    dieser Krise nichts. Deshalb irrt jeder, der angesichts zu-
    nehmender positiver Wirtschaftsmeldungen glaubt, wir
    hätten die fatalen Folgen dieser schwersten Finanz- und
    Wirtschaftskrise seit Bestehen der Bundesrepublik
    Deutschland schon hinter uns gelassen. Tatsächlich
    befinden wir uns noch in einer sehr ernsten und beispiel-
    losen wirtschaftlichen Gesamtsituation.

    Ich will es noch einmal sagen: Der globale Nachfra-
    geeinbruch hat uns in das tiefste Konjunkturtal seit Be-
    stehen der Bundesrepublik Deutschland geführt. Er hat
    uns besonders hart getroffen, weil wir auf den Weltmärk-
    ten stärker und erfolgreicher verflochten sind als andere.
    Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Folgen der
    Krise noch nicht überwunden sind, und das gilt insbe-
    sondere für die krisenbedingt dramatisch verschlechterte
    Haushaltssituation bei Bund, Ländern und Kommunen.

    Vor diesem Hintergrund kann es nicht überraschen,
    dass der zweite Regierungsentwurf zum Haushalt 2010,
    den wir heute zur ersten Lesung vorlegen, ein Abbild
    dieser historischen Finanz- und Wirtschaftskrise ist.
    Aber er ist nicht nur ein Abbild dieser Krise, sondern zu-
    gleich ein weiterer Meilenstein zur Überwindung der
    Krise. Mit diesem Haushaltsentwurf werden für das Jahr
    2010 die notwendigen Voraussetzungen geschaffen, um
    die noch nicht gefestigte Wirtschaftsdynamik weiter zu
    unterstützen und so alles dafür zu tun


    (Joachim Poß [SPD]: Milliarden verschenkt!)


    – ich komme gleich darauf, Herr Poß –, damit Deutsch-
    land gestärkt aus dieser Krise hervorgeht. Wir entspre-
    chen damit übrigens internationalen Vereinbarungen, die
    insbesondere im G-20-Kreis zur Überwindung der Krise
    beschlossen wurden.

    Ich verstehe ja gut, dass in der öffentlichen Debatte,
    aber auch in diesem Hohen Hause viele gar nicht mehr
    über das Jahr 2010 und seinen Haushalt, sondern am
    liebsten nur noch über das Jahr 2011 und die darauf fol-
    genden diskutieren möchten. Aber ich muss Sie enttäu-
    schen. Wir dürfen den zweiten Schritt nicht vor dem ers-
    ten tun, wenn wir nicht ins Stolpern geraten wollen.

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    (C (D Im Übrigen: Die Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürer – ich füge freimütig hinzu: auch ich – haben noch enügend Probleme, sich damit abzufinden, dass wir für as laufende Jahr eine Rekordneuverschuldung vorchlagen müssen. Das ist nicht trivial. Die Menschen haen ein Recht darauf, dass wir als Parlament unserer erpflichtung nachkommen, diesen Haushaltsentwurf nd die ihm zugrunde liegende makroökonomische Raio erschöpfend zu diskutieren und zu beschließen. Das at mit Vertrauensbildung und mit Vertrauensstabilisieung zu tun. Wir wissen im Übrigen, dass schwerwieende Entscheidungen auch für die Jahre danach – 2011 olgende – zu treffen sein werden. Ich werde darauf zu prechen kommen. Wenn wir diese Entscheidungen verntwortlich und sachgerecht treffen wollen, dann müssen ir sie zum gegebenen Zeitpunkt gründlich vorbereiten nd diskutieren. Aber wir dürfen sie eben nicht in mehr der weniger großer Unverbindlichkeit lange zuvor öfentlich zerreden. Im Übrigen ist es angesichts der noch großen Unsiherheit über die weitere konjunkturelle Entwicklung infach unseriös, schon jetzt Aussagen über die Folgeahre zu treffen, wenn wir nach den guten Übungen dieer Bundesrepublik den Haushaltsentwurf zur Jahresitte aufstellen müssen. (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Haben Sie das Rüttgers versprochen?)


    Das hat damit gar nichts zu tun. –


    (Zurufe von der SPD: Oh!)


    ir stellen den Haushaltsentwurf seit Jahrzehnten – je-
    enfalls wenn wir den Haushalt termingerecht aufge-
    tellt und keine Wahlen hatten – immer zur Jahresmitte
    uf. Wir stellen ihn immer auf der Grundlage der jeweils
    ktuellen Steuerschätzung auf. Die wird traditionell im-
    er in der ersten Maiwoche sein, und so wird es auch in

    iesem Jahr sein. Alles andere ist eine üble Unterstel-
    ung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Joachim Poß [SPD]: Wir sind in der Krise, da braucht man Perspektiven!)


    Ich werde Ihnen gleich belegen, wie sich innerhalb von
    echs Monaten die Zahlen verändern. –


    (Joachim Poß [SPD]: Das wissen wir!)


    Gut, dann brauchen Sie das auch nicht zu bestreiten. –


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das reicht sowieso nicht, das Geld!)


    ch will zeigen, wie die Krise auf den Bundeshaushalt
    urchschlägt. Wir planen im Haushaltsentwurf mit einer
    ettoneuverschuldung von 85,8 Milliarden Euro,


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Falsch!)


    ine Größenordnung, die wir bisher nie gehabt haben
    nd die deshalb mit Ernst und Eindringlichkeit erklärt
    erden muss.






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble:

    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt zum Schattenhaushalt! – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU]: Weiter! Gar nicht auf die eingehen!)


    – Ganz ruhig, Zeit haben wir. – 85,8 Milliarden Euro
    sind eben keine Kleinigkeit. Sie sind bitter, notwendig,
    und sie sind ökonomisch richtig. Ich hatte bereits er-
    wähnt, dass es nach der Auffassung aller Sachverständi-
    gen, in Deutschland wie international, richtig ist, eine so
    schwere Wirtschaftskrise, die ihre Ursachen nicht in
    Deutschland hatte, mit den Mitteln der Finanzpolitik
    prozyklisch nicht noch zu verstärken, sondern antizy-
    klisch gegenzusteuern. Der Bund tut dies entschlossen.

    Ich will daran erinnern: Wir hätten nach der mittel-
    fristigen Finanzplanung, wie sie noch im Jahr 2008 be-
    schlossen worden ist, den Bundeshaushalt 2010 mit ei-
    ner Neuverschuldung von nur noch 6 Milliarden Euro
    gefahren. Für das Jahr 2011 war eine Nullneuverschul-
    dung für den Bundeshaushalt vorgesehen. Jetzt haben
    wir statt 6 Milliarden Euro eine Neuverschuldung von
    85,8 Milliarden Euro. Diese bedarf einer sauberen Erklä-
    rung. 43,5 Milliarden Euro sind krisenbedingte Steuer-
    mindereinnahmen allein für den Bund, 23,3 Milliarden
    Euro sind krisenbedingte Mehrausgaben für den Arbeits-
    markt, darunter 16 Milliarden Euro für den krisenbe-
    dingten zusätzlichen Zuschuss an die Bundesagentur für
    Arbeit.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der daher kommt, weil Sie die Sätze auf unterhalb des Notwendigen gesenkt haben!)


    Dann kommen die zusätzlichen Zuschüsse an die gesetz-
    lichen Krankenversicherungen in Höhe von insgesamt
    10,2 Milliarden Euro hinzu, einschließlich des beschlos-
    senen einmaligen zusätzlichen Zuschusses von
    3,9 Milliarden Euro. Wenn Sie jetzt noch die
    4 Milliarden Euro für die zwei Konjunkturpakete hinzu-
    nehmen, dann sind Sie bei fast 81 Milliarden Euro. Sie
    sehen, dass die Differenz zwischen der mittelfristigen
    Finanzplanung und der Neuverschuldung im Haushalts-
    entwurf ausschließlich durch die Krise verursacht ist. Im
    Übrigen ist der Grund für diese erhöhten Zuschüsse an
    die Bundesagentur für Arbeit und an die gesetzliche
    Krankenversicherung doch wohl richtig. Er wird doch
    hoffentlich nicht infrage gestellt werden.

    Genauso wie es richtig war, dass wir den Finanzsek-
    tor zulasten des steuerfinanzierten öffentlichen Haus-
    halts überlebensfähig gemacht haben, ist es richtig, dass
    wir die sozialen Sicherungssysteme nicht mit den Folgen
    dieser exorbitanten Wirtschaftskrise belasten, sondern
    dass wir entsprechende Zuschüsse im Bundeshaushalt
    übernehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Das ist übrigens nichts anderes als soziale Symmetrie bei
    der Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise.

    Ich will daran erinnern, dass noch im Umfeld des
    G-20-Treffens in Pittsburgh im September vergangenen

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    (C (D ahres international eher diskutiert wurde, ob Deutschand genügend tue, um den Auswirkungen der Wirtchaftskrise entgegenzuwirken. Auch in Europa wurde ies debattiert. Ich glaube, dass wir insgesamt das ökonomisch Richige getan haben und dass wir mit dem vorliegenden aushaltsentwurf auch weiterhin das ökonomisch Rich ige tun. Das gilt auch für das Wachstumsbeschleuniungsgesetz, das in dem vorliegenden Gesetzentwurf erücksichtigt ist. Man muss das Wachstumsbeschleuniungsgesetz und das schon in der vergangenen Legislaurperiode verabschiedete Bürgerentlastungsgesetz zuammen sehen. Das Bürgerentlastungsgesetz haben Sie och für richtig gehalten. Ich weiß nicht, warum das achstumsbeschleunigungsgesetz Ihrer Meinung nach un plötzlich Gegenteiliges bewirken wird. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Joachim Poß [SPD]: Das Bürgerentlastungsgesetz war ja unbestritten!)


    Ich glaube, Herr Kollege Poß, angesichts der noch
    icht überwundenen Wirtschaftskrise – wir stimmen in-
    ernational völlig überein, dass wir im Laufe des Jahres
    ine klug dosierte Exit-Strategie finden müssen – war es
    ichtig, zu Beginn des Jahres einen zusätzlichen kon-
    unkturellen Impuls in der Größenordnung von etwas
    eniger als 1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes zu set-

    en. Genau das tun wir durch das Zusammenspiel von
    ürgerentlastungsgesetz und Wachstumsbeschleuni-
    ungsgesetz.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ch finde, dass die Debatte über das, was wir tun, ein biss-
    hen verzerrt ist.

    Zu der Geschäftsordnungsdebatte, die Sie gerade
    eführt haben, will ich folgende Bemerkung hinzufügen:
    erehrte Kolleginnen und Kollegen, man kann über jede
    esetzliche Maßnahme unterschiedlicher Meinung sein.
    ir haben gesehen, wie sich die Forderungen im Spiegel

    er Wahlprogramme erhöhen. Wir haben auch erlebt,
    ass es mit der Konsistenz von Wahlaussagen bei den
    inzelnen Parteien unterschiedlich ist. All das will ich
    etzt nicht bewerten. Angesichts des Ernstes der Wirt-
    chafts- und Finanzlage, mit der wir konfrontiert sind,
    nd der Sorgen in unserer Bevölkerung will ich aber da-
    ür werben, dass wir dieses Parlament und die demokra-
    ischen Institutionen dieses Verfassungsstaates nicht als
    äuflich darstellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Wie war das mit Schreiber?)


    ehret den Anfängen! Überlegen Sie gut, was Sie tun,
    nd überlegen Sie, wessen Geschäft Sie dabei betreiben!


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Schäuble, das nehmen wir aus Ihrem Mund nicht an!)


    Ja, ja. Die Welt und auch wir, Deutschland, haben ge-
    ade, Herr Kollege Trittin – das will ich Ihnen mit gro-
    em Ernst sagen –, übereinstimmend aus der Weltwirt-






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble:
    schaftskrise der 20er-Jahre des vergangenen Jahr-
    hunderts die richtigen Lehren gezogen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht um Parteispenden!)


    Wir sollten aus dem Scheitern der parlamentarischen
    Demokratie in der Weimarer Republik im Feuer der Dif-
    famierung der demokratischen Institutionen durch die
    Radikalen von rechts und links nicht die falschen Lehren
    ziehen, sondern wir sollten daraus die richtigen Erkennt-
    nisse gewinnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unglaublich! – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben gar nichts gelernt! Wer hat denn die 100 000 DM von Schreiber angenommen, Herr Schäuble?)


    Im Übrigen, verehrte Kolleginnen und Kollegen, will
    ich zu manchen öffentlichen Debatten eine weitere Be-
    merkung machen. Wir haben nach der Bundestagswahl
    die Regierungsbildung in ungewöhnlich kurzer Zeit voll-
    zogen, und das Kabinett hat den Entwurf des Bundes-
    haushalts 2010 in einer ungewöhnlich kurzen Zeit aufge-
    stellt; das haben viele zunächst gar nicht für möglich
    gehalten. Das war möglich, weil wir uns entschieden ha-
    ben – auch das war für eine neue Regierung nicht selbst-
    verständlich –, dass wir die Ansätze des ersten Regie-
    rungsentwurfs, den wir noch in der vergangenen
    Legislaturperiode, nämlich im Juli 2009, aufgestellt ha-
    ben, lediglich um die im Koalitionsvertrag vereinbarten
    Sofortmaßnahmen zum 1. Januar 2010 ergänzen.

    Es ist in diesem Zusammenhang kritisiert worden,
    dass wir auf die Fortschreibung der mittelfristigen
    Finanzplanung verzichtet haben.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    – Es ist in Ordnung, dass man so etwas kritisiert. Ich
    setze mich mit diesem Argument auseinander. – Es ist
    unstreitig, dass das, was wir tun, durch die geltende Ge-
    setzeslage gedeckt ist. Ich will Ihnen sagen, warum ich
    mich dazu entschieden habe, so zu verfahren: weil es an-
    dernfalls noch Monate gedauert hätte, bis wir einen
    Haushaltsplan mit einer fortgeschriebenen mittelfristi-
    gen Finanzplanung aufgestellt hätten. Wir könnten dann
    selbst in einigen Monaten noch nicht einmal die erste
    Lesung durchführen. Wir hätten vor Jahresmitte keinen
    verabschiedeten Haushalt, und wir müssten bis in die
    zweite Jahreshälfte hinein mit den Regeln zur vorläufi-
    gen Haushaltsführung arbeiten. Das ist in einer so unsi-
    cheren konjunkturellen Lage nicht zu verantworten.
    Deshalb haben wir uns für ein anderes Verfahren ent-
    schieden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Damit man sich nun bei der Einbringung auch einmal
    die grundsätzliche Struktur dieses Haushaltes vor Augen
    führen kann, ist es vielleicht einfach einmal wichtig, jen-
    seits der hohen Neuverschuldung und der Gesamtausga-
    ben und -einnahmen die wesentlichen Ausgabenblöcke
    des Bundeshaushaltes zur Kenntnis zu nehmen.

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    (C (D Wenn Sie die Sozialausgaben im Bundeshaushalt zuammenrechnen, also die Zuschüsse zur gesetzlichen entenversicherung und zur gesetzlichen Krankenversiherung, die Leistungen für den Arbeitsmarkt sowie das rziehungsund Elterngeld, dann kommen Sie nach dem orliegenden Entwurf auf insgesamt 176,7 Milliarden uro; das entspricht 54,3 Prozent des gesamten Haushal es. (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das muss man mal den Linken sagen!)


    Nein, man muss es zur Kenntnis nehmen. Dann weiß
    an nämlich auch, welche Spielräume man im Haushalt

    at.

    An zweiter Stelle stehen gleich die Zinsausgaben. Sie
    etragen in diesem Bundeshaushalt 38 Milliarden Euro;
    as entspricht 11,7 Prozent.

    Die Personalausgaben belaufen sich im Bundeshaus-
    alt, wenn man alles zusammenrechnet, auf insgesamt
    8 Milliarden Euro; das entspricht 8,6 Prozent.

    Die Ausgaben für flexibilisierte Verwaltungsaufga-
    en, wiederum alle zusammengerechnet, summieren
    ich auf 16,1 Milliarden Euro; das entspricht 4,9 Prozent
    es Bundeshaushaltes.

    Die Verteidigungsausgaben belaufen sich auf 31,1 Mil-
    iarden Euro; das entspricht 9,6 Prozent des Bundeshaus-
    altes.

    Die Leistungen für Bildung, Wissenschaft, Forschung
    nd kulturelle Angelegenheiten belaufen sich auf
    5,4 Milliarden Euro; das entspricht 4,7 Prozent des
    aushaltes.

    Die Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit be-
    aufen sich auf 5,8 Milliarden Euro; das entspricht
    ,8 Prozent des Bundeshaushaltes.

    Die Investitionen für den Verkehrsbereich belaufen
    ich auf insgesamt 12,6 Milliarden Euro; das entspricht
    ,9 Prozent.

    Die Ausgaben für Umweltschutz, Klima und Nach-
    altigkeit belaufen sich auf 1,58 Milliarden Euro; das
    ntspricht knapp 0,5 Prozent des Bundeshaushaltes.

    Ich habe hier jetzt nur einmal die großen Ausgaben-
    löcke bzw. die Eckdaten des Bundeshaushaltes be-
    annt, damit man ein Stück weit weiß, wofür im Bundes-
    aushalt die wesentlichen Leistungen in der Struktur
    nserer föderalen Ordnung erbracht werden.

    Noch einmal zurück: Der vorliegende Haushaltsent-
    urf mit seiner krisenbedingten Rekordneuverschuldung

    ntspricht wirtschaftspolitischen Notwendigkeiten. Wenn,
    as allgemeiner nationaler wie internationaler Annahme

    ntspricht und was wir alle dringend hoffen, die Krise in
    iesem Jahr zu Ende geht, dann werden wir diese Neuver-
    chuldung ab 2011 den Regeln der Schuldenbremse des
    rundgesetzes entsprechend zurückführen müssen.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt spricht er nur noch in Richtung der FDP!)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble:
    Das wird übrigens kein abrupter Kurswechsel sein, weil
    ja die, wie ich finde, klugen Regelungen, die wir im
    Zuge der Föderalismusreform II in das Grundgesetz ein-
    gefügt haben, eine allmähliche Rückführung einer zu ho-
    hen Neuverschuldung vorsehen. Wir müssen bis 2016
    die Schuldenbremse einhalten, also ein strukturelles De-
    fizit im Bundeshaushalt von maximal 0,35 Prozent des
    Bruttoinlandsproduktes erreichen. Diese Rückführung
    der Schulden muss in gleichen Jahresraten über sechs
    Jahre verteilt geschehen. Das ist kein abrupter Kurs-
    wechsel.

    Ausgehend von einem strukturellen Defizit von etwa
    70 Milliarden Euro im Bundeshaushalt in diesem Jahr
    – das strukturelle Defizit berechnet sich etwas anders als
    die Gesamtneuverschuldung –, das bis 2016 in gleichen
    Jahresraten auf 10 Milliarden Euro zurückgeführt wer-
    den muss, reden wir immer noch von einem strukturellen
    Defizit von 60 Milliarden Euro im Jahre 2011 und von
    50 Milliarden Euro im Jahr 2012. Es sollte also niemand
    von einem abrupten Kurswechsel sprechen. Somit bietet
    diese Schuldenbremse einen entscheidenden Baustein
    für eine richtige Exit-Strategie, deren prinzipielle Leitli-
    nien im europäischen wie im weltweiten G-20-Rahmen
    generell unbestritten sind.

    Es wird gleichwohl, auch wenn es eine allmähliche
    Rückführung ist, eine finanzpolitische Herkulesaufgabe
    sein. Aber sie muss gemeistert werden. Die Bundesre-
    gierung ist entschlossen, die Anforderungen des Grund-
    gesetzes zu erfüllen. Uns allen muss klar sein, dass diese
    Aufgabe mit den herkömmlichen haushalterischen Maß-
    nahmen allein nicht zu bewältigen sein wird. Deswegen
    habe ich die Struktureckdaten des Bundeshaushalts kurz
    erwähnt.

    Die Aufgabe wird übrigens im Laufe der Jahre nicht
    kleiner. Wegen des Wirkungsmechanismus der grundge-
    setzlichen Bremse wird sie von Jahr zu Jahr größer. Des-
    wegen wird es im Laufe der Jahre nicht ohne gesetzliche
    Maßnahmen gehen. Aber das muss dann gründlich und
    Schritt für Schritt bedacht, öffentlich diskutiert und vor
    allen Dingen so begründet werden, dass die Bürgerinnen
    und Bürger unseres Landes das nachvollziehen können.

    Deshalb noch einmal: Es macht keinen Sinn, jetzt ein-
    zelne Vorschläge isoliert in die öffentlich-politische
    Arena zu werfen mit der absehbaren Folge, dass sie al-
    lenfalls zerredet werden. Damit wäre am Ende nieman-
    dem weitergeholfen.

    Kurzfristige, vorübergehende Erhöhung der Neuver-
    schuldung zur Stabilisierung der Finanzmärkte und zur
    Bekämpfung noch schlimmerer Folgen des Wirtschafts-
    einbruchs und mittelfristige Reduzierung dieser Neuver-
    schuldung sind also keine Gegensätze und bedeuten kei-
    nen Kurswechsel, sondern sind insgesamt Ausdruck einer
    auf Nachhaltigkeit und stabile Rahmenbedingungen an-
    gelegten Ordnungspolitik. Im Übrigen ist Generationen-
    gerechtigkeit gerade vor dem Hintergrund einer demo-
    grafischen Entwicklung, wie wir sie in Deutschland und
    auch in weiten Teilen Europas erleben, genauso ein Gebot
    der Finanzpolitik wie etwa der Umweltpolitik. Anderen-
    falls gibt es weder Nachhaltigkeit noch Generationenge-
    rechtigkeit.


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    (C (D (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hat das jetzt mit dem Haushaltsentwurf zu tun? – Renate Künast [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Reden Sie doch mal zu dem Entwurf! So kriege ich den Zusammenhang nicht hin! – Gegenruf von der FDP: Hören Sie doch zu!)


    Ich rede die ganze Zeit dazu. – Nur ein glaubwürdiger,
    uf Konsolidierung angelegter Kurs stärkt am Ende das
    ertrauen von Konsumenten, Investoren, Finanzmärkten
    nd allen anderen wirtschaftlichen Akteuren in den
    irtschaftsstandort Deutschland.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Auch das ist wahr!)


    Für stabiles Wachstum sind stabile Staatsfinanzen un-
    rlässlich. Ohne Haushaltskonsolidierung werden die
    angfristigen Inflationserwartungen und damit auch die
    angfristigen Zinsen steigen.


    (Beifall des Abg. Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP])


    eswegen ist es so wichtig, dass wir in dieser Konsoli-
    ierungspolitik glaubwürdig sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Übrigens: Wenn die Zinsen steigen, werden sich
    auch das muss man wissen – die Refinanzierungsbe-
    ingungen der Unternehmen und des Staates dauerhaft
    erschlechtern. Weil dies weltweit alle mit erheblicher
    orge erfüllt, müssen Deutschland und Europa ihren
    eitrag im Sinne der Nachhaltigkeit glaubwürdig leis-

    en.

    Dem entspricht, dass auch der Europäische Stabili-
    äts- und Wachstumspakt Konsolidierung verlangt. Es ist
    ine glückliche Fügung, dass sich das sehr gut mit unse-
    er nationalen Schuldenregel deckt. Im Jahre 2013 muss
    eutschland die Grenze für das gesamtstaatliche Defizit
    dabei geht es um das Defizit von Bund, Ländern,
    ommunen und gesetzlichen Sozialversicherungen ins-
    esamt – in Höhe von 3 Prozent des Bruttoinlandspro-
    ukts wieder einhalten. Wir haben im vergangenen Jahr
    iese Grenze mit 3,2 Prozent überschritten. Wir werden
    m laufenden Jahr voraussichtlich ein gesamtstaatliches
    efizit von knapp 6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
    aben. Das muss ab dem Jahre 2011 sukzessive wieder
    urückgeführt werden.

    Im Übrigen liegt es in unserem ureigenen Interesse,
    ass die Stabilität des Euro und seine Glaubwürdigkeit
    uf den internationalen Märkten auch in den kommenden
    ahren erhalten werden. Gegenüber viel anfänglicher
    kepsis in den 90er-Jahren bei Einführung einer europäi-
    chen Währung ist inzwischen unbestritten, dass die Aus-
    irkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise noch viel
    atastrophaler gewesen wären, wenn wir nicht eine ge-
    einsame europäische Währung gehabt hätten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    erade angesichts der Verschiebungen der globalen Ge-
    ichte im 21. Jahrhundert, die durch diese Finanz- und
    irtschaftskrise wohl noch erheblich beschleunigt wer-






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble:
    den, ist es im europäischen wie im deutschen Interesse
    geradezu lebensnotwendig, dass unsere gemeinsame eu-
    ropäische Währung ihre Glaubwürdigkeit bewahrt und
    angesichts möglicher erratischer Entwicklungen auf den
    Weltfinanzmärkten ein stabilisierendes Element bleibt.

    Dass Deutschland eine besondere Verantwortung für
    die Stabilität des Euro hat, braucht angesichts des Ge-
    wichts der deutschen Wirtschaft im europäischen Ver-
    bund nicht eigens begründet zu werden. Deswegen sind
    die Empfehlungen der Europäischen Kommission zur
    Rückführung unseres gesamtstaatlichen Defizits und zur
    Einhaltung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes hilf-
    reich. Wir werden uns dafür einsetzen, dass alle anderen
    in Europa diese Empfehlungen akzeptieren und umset-
    zen. Das wird für einzelne Mitgliedsländer unterschied-
    lich schwierige Herausforderungen beinhalten. Aber es
    gibt dazu keine verantwortbare Alternative. Damit wir
    das glaubwürdig vertreten können, müssen wir uns na-
    türlich selbst an die europäischen Regeln halten. Auch
    dazu gibt es keine bessere Alternative.

    Wir müssen im Übrigen neben dem diffizilen Austa-
    rieren fiskalischer und geldpolitischer Exit-Strategien
    auch die Bemühungen um die weitere Finanzmarktsta-
    bilisierung national, europäisch und international fort-
    setzen. Ich will Ihnen eine erschöpfende Darstellung der
    anstehenden Arbeiten ersparen. Aber ich will doch ei-
    nige Bemerkungen dazu machen, weil öffentlich gele-
    gentlich der Eindruck erweckt wird, es sei in den zurück-
    liegenden Monaten gar nichts geschehen. Das ist einfach
    grundfalsch.

    Die Bundesregierung wird im Laufe dieses Jahres die
    vorliegenden europarechtlichen Änderungen der Ban-
    ken- und Kapitaladäquanzrichtlinie in nationales Recht
    umsetzen. Damit werden Lehren aus der Finanzmarkt-
    krise gezogen und wichtige Akzente für eine weitere
    Stabilisierung der Märkte und für die Stärkung der Ban-
    kenlandschaft gesetzt. Zum Beispiel wird mit den neuen
    europaweit geltenden Prinzipien zur Anerkennung von
    Kapitalbestandteilen als Kernkapital die Kapitalbasis der
    Banken zuverlässig und dauerhaft gestärkt. Banken dür-
    fen in Verbriefungen nur noch investieren, wenn der ur-
    sprüngliche Kreditgeber einen Anteil von wenigstens
    5 Prozent der mit der Transaktion übertragenen Risiken
    behält. Damit wird das Eigeninteresse der Beteiligten er-
    höht, die sich aus einer Verbriefung ergebenen Risiken
    sorgfältiger als bisher zu bedenken. Dass das in der Ver-
    gangenheit nicht der Fall war, war eine der Ursachen der
    Krise.

    Die Bundesregierung wird darüber hinaus noch im
    ersten Quartal einen Gesetzentwurf beschließen, der die
    Prinzipien zur Vergütungspolitik des Financial Stability
    Boards umsetzt und die Selbstverpflichtungserklärung
    der größten deutschen Banken und Versicherungsunter-
    nehmen, die dankenswerterweise im vergangenen Jahr
    ausgesprochen worden ist, auf eine gesetzliche Grund-
    lage stellt. Eine kurzfristige und konsequente Umset-
    zung der Prinzipien soll dazu beitragen, das Vertrauen
    der Bevölkerung und der Politik in den Finanzsektor zu
    stärken, ohne dass die Wettbewerbsbedingungen auf den

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    (C (D roßen Finanzmärkten in Europa – auch darauf muss an achten – ungebührlich verzerrt werden. Die Krise hat übrigens auch gezeigt, dass die etablieren Instrumente zur Bewältigung von Unternehmenschieflagen bei systemrelevanten Banken versagen und ine Bedrohung der Finanzmarktstabilität fördern. Durch taatliche Stabilisierungsmaßnahmen, die die Fortfühung des Geschäftsbetriebs ermöglichen, werden negaive Dominoeffekte zwar kurzfristig vermieden, zugleich erden aber negative Anreize für das Risikoverhalten on Bankmanagement, Investoren und Gläubigern geetzt. Deshalb besteht das Bedürfnis, auch für systemreevante Banken Instrumente vorzuhalten, die im Krisenall eine geordnete Reorganisation ermöglichen und nteilseigner und Gläubiger angemessen an der Rettung eteiligen. So müssen wir auch in unserem Land das vorhandene nstrumentarium nachbessern. Wir haben im Koalitionsertrag vereinbart, ein geeignetes Instrumentarium zu chaffen. Die Bundesregierung wird einen entsprechenen Gesetzentwurf vorlegen und den im August 2009 orgelegten Diskussionsentwurf von Justizund Finanzinisterium sowie die Empfehlungen des Sachverständi enrates in seinem aktuellen Jahresgutachten berückichtigen. Auch die EU-Kommission arbeitet an einem ahmenwerk zur Bewältigung grenzübergreifender Kri en für den Bankensektor. Wir begleiten diese Arbeiten ktiv. Die Bemühungen zur Reform der Finanzaufsicht uf europäischer und nationaler Ebene werden auch zur eiteren Stabilisierung beitragen. Die Stärkung und bes ere Verzahnung der Finanzaufsicht in Europa sind ein entrales Element für die Stabilität des gesamten Sysems und für mehr Kontrolle auf den Finanzmärkten. Die itgliedstaaten haben deshalb zum einen die Errichtung ines Ausschusses für Systemrisiken verabredet, der die tabilität des gesamten Systems überwachen soll, indem r die systemischen Risiken analysiert und frühzeitige arnungen und Empfehlungen ausspricht. Zum anderen oll ein europäisches Aufsichtssystem geschaffen weren, das die Zusammenarbeit der nationalen Behörden ntensiviert, einheitliches Aufsichtshandeln sicherstellt nd damit Qualität und Kohärenz der Finanzaufsicht in uropa verbessert. Wir werden die im Koalitionsvertrag vorgesehene Reorm der nationalen Bankenaufsicht zügig, aber auch icht übereilt in Angriff nehmen. Wir werden ein Konept entwickeln, das die Lehren aus der Krise umsetzt, ber auch die bestehenden Stärken der deutschen Auficht bewahrt. Die Reformüberlegungen werden sich icht auf die Bankenaufsicht begrenzen, sondern die geamte Finanzaufsicht einbeziehen. Alles in allem sind wir national, europäisch und lobal mit dem Bemühen, durch bessere Finanzmarkttabilisierung Lehren zu ziehen, zwar gut vorangekomen, aber noch nicht am Ende. Angesichts weltweiter obilität und Volatilität brauchen wir am Ende verbes erte Global Governance. Dafür ist der Mechanismus im -20-Prozess ein erfolgversprechender Ansatz. Die taatsund Regierungschefs haben den Internationalen Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble: Währungsfonds beauftragt, bis zum nächsten Gipfeltreffen im Sommer Vorschläge in Richtung eines internationalen Steuerund Abgabemechanismus zu entwickeln. Ich will die Gelegenheit nutzen, auf Folgendes hinzuweisen: Alle Vorschläge in Richtung nationaler Sonderinitiativen und Sonderaktionen sind am Ende nicht zielführend. Was wir brauchen, sind europäische und am besten globale Lösungen. Dafür setzen wir uns ein. Dazu hat die Bundeskanzlerin frühzeitig die Initiative ergriffen. Wenn man das will, muss man auch bereit sein, global zu gemeinsamen Lösungen beizutragen, und kann nicht sagen: Wir wollen nur das und nichts anderes. In diesem Sinne halte ich übrigens die Initiative der Regierung von Präsident Obama für einen wichtigen Schritt der Vereinigten Staaten auf dem Weg, zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen. Wir haben gestern am Rande der Euro-Gruppe der Finanzminister darüber gesprochen, wie wir in Europa darauf reagieren können, um mit Blick auf das nächste Gipfeltreffen der G-20Staaten zu einer weltweit abgestimmten und damit auch wirkungsvollen Lösung zu kommen. Das ist das Entscheidende. Jedenfalls müssen wir bessere Vorkehrungen dagegen treffen, dass sich die Finanzmärkte am Ende durch Übertreibung selbst zerstören. Wir müssen dafür eintreten, dass die Finanzmärkte ihre eigentlich dienende Funktion für die Realwirtschaft nicht immer mehr vergessen und selbstreferenziell werden. Dies ist ein anderer Grund für die Krise. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Neben der Überwindung der akuten Krise bleibt übri-
    gens die Sicherung und Stärkung der internationalen
    Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes eine zentrale
    Herausforderung für Politik und Wirtschaft. Wir werden
    in Zukunft angesichts der weltweiten Entwicklung, aber
    vor allen Dingen auch angesichts unserer demografi-
    schen Veränderungen noch mehr in Qualität und Quanti-
    tät von Bildung und Forschung investieren müssen, um
    das Wachstumspotenzial Deutschlands zu verbessern.
    Unsere Position hat sich zwar seit PISA 2000 und 2003
    verbessert; aber wir schneiden im OECD-Vergleich bei
    schulischen Leistungen immer noch nur knapp über oder
    nahe dem Durchschnitt ab. Wir müssen diese gesamt-
    staatliche Aufgabe – das ist ein eigenes Thema; ich will
    es an dieser Stelle nicht vertiefen – im Rahmen unserer
    bewährten föderalen Ordnung bewältigen.

    Jedenfalls hat die Koalition deshalb einen zusätzli-
    chen Beitrag des Bundes verabredet, nämlich in dieser
    Legislaturperiode insgesamt zusätzlich 12 Milliarden
    Euro – 12 Milliarden für die gesamte Legislaturperiode,
    nicht in Jahresbeträgen – für Bildung und Forschung ein-
    zusetzen. Wir setzen mit dem vorliegenden Haushalts-
    entwurf eine erste Tranche von 750 Millionen Euro – für
    vier Jahre sind dies 3 Milliarden Euro; das ist ein Viertel
    der Gesamtverabredung – um.

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    (C (D Ich füge aber hinzu: Bildung, insbesondere Weiterbilung, und Forschung sind nicht nur Aufgabe des Staates. ies ist auch Aufgabe der Unternehmen selbst. Die Wei erbildungsquoten in Deutschland sind im internationaen Vergleich nicht befriedigend. Auch die Ausgaben für orschung und Entwicklung stagnieren seit Jahren. Fer igkeiten und Kenntnisse veralten heute rascher als früer. Wenn wir weiter in Wohlstand und sozialer Sichereit leben wollen, wenn uns das Wohlergehen künftiger enerationen wichtig ist, dann müssen wir im sich ver chärfenden weltweiten Wettbewerb durch vermehrte nstrengungen in Bildung, Wissenschaft, Forschung nd Entwicklung wettbewerbsfähig bleiben. Neben den Investitionen in Bildung und Forschung ind Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit unserer irtschaft vor allem eine Frage der Ordnungspolitik. as heißt für mich: Eigenverantwortung, innovative räfte von Bürgern und Unternehmen zu stärken. Das ist in zentraler Grundsatz unseres wirtschaftlichen und soialen Ordnungsmodells, der sozialen Marktwirtschaft. ir müssen übrigens, gerade nach den Erfahrungen die er Krise, darauf achten, dass das notwendige Vertrauen n staatliche Institutionen nicht zu dem Missverständnis ührt, dass es der Staat am Ende schon richten werde. as kann er nicht leisten. Ein Übermaß an Staatsanteil und Regulierung ist der alsche Weg. Er schwächt am Ende die dynamischen räfte. Deswegen müssen wir die Chance der Krise, die otwendigkeit der Konsolidierung in den kommenden ahren dazu nutzen, grundlegende Vereinfachungen in nseren Regulierungssystemen und mit Blick auf die Erartungen an den administrativen, sprich bürokratischen ollzug unserer Regulierungssysteme vorzunehmen. as wird grundlegendere Reformen erfordern, aber da in steckt ein erhebliches Handlungsund Gestaltungsotenzial. Die Koalition ist entschlossen, dieses Potenial zu nutzen. Es hat sich gezeigt – das haben Sie von mir in anderen usammenhängen gelegentlich gehört, aber es bleibt richg –: Freiheit kommt ohne Regeln und Grenzen nicht us; auch die Krise der Finanzmärkte lehrt das. Aber Freieit braucht, wenn sie nicht durch Überregulierung errosselt werden soll, ein hinreichendes Maß an Verantortung – für den Einzelnen selbst und für andere –, ber auch an freiwilliger Selbstbegrenzung oder Respekt or Regeln. Das nennt man gemeinhin werteorientiertes erhalten. Das sollte man nicht banalisieren. Man sollte s nicht unterschätzen. Wir stehen vor der Alternative: ntweder eine zügellose Freiheit, die sich selbst zerstört zw. ein Maß an Regulierung, das zur Erdrosselung, ähmung und Untergrabung von Freiheit führt, oder ine Stärkung der Kräfte, die durch Selbsteinsicht und erteorientiertes Verhalten Freiheit mit dem notwendien Rahmen versehen. Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble: (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das ist allemal der bessere Weg!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)





    (A) )


    (B) )


    Übrigens wird solches Verhalten am ehesten vermit-
    telt, indem es andere vorleben. Das ist die Funktion von
    Eliten. Aber das ist ein weites Feld. Dort gab es in den
    zurückliegenden Jahren erhebliches Versagen; auch das
    ist wahr. Trotzdem bleibt das für die Zukunft notwendig.

    Es muss uns zu denken geben, dass das Vertrauen der
    Menschen in die soziale Marktwirtschaft – Umfragen
    belegen das – gelitten hat. Deswegen ist es wichtig, dass
    wir uns in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wieder
    und wieder der Grundlagen unserer Freiheit und unserer
    Ordnung der sozialen Marktwirtschaft vergewissern.
    Freiheit, Gerechtigkeit und soziale Verantwortung sind
    die Grundlagen dieser sozialen Marktwirtschaft.

    Auslöser der Krise war übrigens nicht die soziale
    Marktwirtschaft, sondern die Verletzung zentraler
    marktwirtschaftlicher Prinzipien wie Haftung und Ver-
    antwortung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Deswegen sind die Probleme bei aller Tragweite nicht
    ein Beleg für eine Krise der sozialen Marktwirtschaft,
    sondern sie stehen für eine Krise im System, und wir
    müssen sie durch eine Bestärkung der Grundlagen unse-
    rer Ordnung überwinden.

    Im Grundsatz ist die Überlegenheit der sozialen
    Marktwirtschaft in Europa und weit darüber hinaus nicht
    mehr bestritten. Das war in früheren Zeiten anders. Ich
    habe vor kurzem mit großem Interesse und der mir eige-
    nen Fähigkeit, mich ein Stück weit ironisch zu freuen,
    einen Kommentar des Wirtschaftsnobelpreisträgers Paul
    Krugman in der New York Times gelesen. Krugman ist
    bisher nicht unbedingt als Vertreter der Reaganomics be-
    kannt geworden. Er schreibt mit viel Überzeugungskraft
    in der New York Times – ich empfehle diesen Kommen-
    tar zur Lektüre –, die Amerikaner sollten das europäi-
    sche Modell der sozialen Marktwirtschaft ein bisschen
    ernster nehmen. Vieles sei in Europa viel erfolgreicher,
    als man in den Vereinigten Staaten von Amerika gele-
    gentlich glaube.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sagen Sie das der FDP!)


    Damit sind nicht alle Probleme in Europa gelöst.
    Aber, verehrte Kolleginnen und Kollegen, wenn das
    schon in Amerika von einem so bedeutenden Vertreter
    der Wirtschaftswissenschaft so gesehen wird, dann soll-
    ten wir daraus die Überzeugung ableiten, dass wir im
    Rahmen der sozialen Marktwirtschaft


    (Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Nur Mut!)


    für Nachhaltigkeit, für Wettbewerbsfähigkeit, für Leis-
    tungsfähigkeit und für soziale Gerechtigkeit in unserem
    Land auch für die kommenden Generationen sorgen
    können.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lesen Sie einmal Thomas Friedman! Der schreibt auch etwas dazu!)


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    (C (D Der Bundeshaushalt 2010, dessen Entwurf wir Ihnen eute vorlegen, über den wir heute und in dieser Woche iskutieren, versucht, den bescheidenen Beitrag staatliher Finanzpolitik zur Stärkung dieser Ordnung zu leisten. Herzlichen Dank. (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Bevor ich die Aussprache eröffne, gebe ich Ihnen das

on den Schriftführerinnen und Schriftführern ermittelte
rgebnis der Wahl eines Mitglieds des Parlamentari-

chen Kontrollgremiums bekannt: abgegebene Stim-
en 586, davon gültige Stimmen 581, ungültig 5. Mit Ja

aben gestimmt 320, mit Nein haben gestimmt 226,
5 Kolleginnen und Kollegen haben sich der Stimme
nthalten.1)


(Thomas Oppermann [SPD]: Hat Nešković mitgestimmt?)


amit hat der Kollege Wolfgang Nešković die erforder-
iche Mehrheit erhalten und ist zum Mitglied des Parla-
entarischen Kontrollgremiums gewählt.


(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


In der Aussprache erhält als Erster der Kollege
oachim Poß für die SPD-Fraktion das Wort.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Joachim Poß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr

    r. Schäuble, mit Ihrer Rede haben Sie zumindest be-
    iesen, dass Sie sich in den langen Jahren Ihrer parla-
    entarischen Tätigkeit eine gewisse Raffinesse ange-
    öhnen mussten – ich meine das positiv –; denn Sie
    aben in einer für die Koalition so schwierigen Situation
    ie dieser eine staatspolitische, pathetische Vorlesung

    iner Haushaltsrede vorgezogen.


    (Beifall bei der SPD)


    as ist das, was Ihnen nach all der Unbill noch übrig
    lieb. Und dann diese großen Worte: Glaubwürdigkeit
    nd andere. Das Problem ist aber – Herr Schäuble, Sie
    issen das –, dass die Öffentlichkeit bei dieser Koalition

    n den letzten Wochen nur Theater erlebt hat. Das letzte
    reffen im Borchardt war die Krönung. Eine Zeitung hat
    azu geschrieben: „Programm statt Prosecco“. Mit die-
    em Theater konnten Sie die Öffentlichkeit doch nicht
    berzeugen. Das ist das Problem, vor dem Sie stehen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ihnen fehlt eine klare Orientierung nach vorne. Wo ist
    enn jenseits der pathetischen Worte die Wachstumsstra-
    egie für das nächste Jahrzehnt?


    (Beifall bei der SPD)


    Namensverzeichnis der Teilnehmer an der Wahl siehe Anlage 3






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    (B) )


    Joachim Poß
    Wo sind die Überlegungen, wie man Stabilität und
    Wachstum zum Wohle unseres Volkes miteinander ver-
    bindet? Nichts ist dazu heute von Ihnen gekommen.
    Auch in dieser Rede war null und nichts dazu zu regis-
    trieren.


    (Beifall bei der SPD)


    Wie gesagt, das, was Sie geboten haben, war Ablen-
    kung; denn ein werteorientiertes Verhalten kann man Ih-
    nen so nicht attestieren.

    Die Politik der Klientelregierung Merkel wird zur Be-
    drohung unserer Zukunft. Darum geht es in diesen Ta-
    gen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Jeden Tag wird klarer – das ist belegt; lesen Sie doch die
    Zeitungen –, wie eng die neue Koalition mit Lobbyisten,
    mit bestimmten Wirtschaftsinteressen, mit einzelnen
    Klientelgruppen verbändelt ist. Das betrifft nicht nur die
    FDP, sondern auch die CDU/CSU.


    (Dr. Volker Wissing [FDP]: Auch die SPD!)


    Neu ist das übrigens nicht. Die Namen Kohl und
    Strauß, Lambsdorff und Möllemann


    (Zurufe von der SPD: Schäuble!)


    stehen für große Spendenskandale und schwarze Kassen
    in den 80er- und 90er-Jahren. Der Strauß-Spezi
    Schreiber – einigen hier persönlich bekannt –


    (Heiterkeit des Abg. Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    steht gerade in Augsburg vor Gericht. Das heißt, die Ge-
    schichte holt die Klientelkoalition ein. Die Melodie von
    der gekauften Republik ertönt wieder.


    (Beifall bei der SPD)


    Da gibt es durchaus geschichtliche Parallelen. 1982
    – ich erinnere mich, Herr Schäuble, mit Ihnen und ande-
    ren hier im Deutschen Bundestag an diese Zeit – rief
    Helmut Kohl die „geistig-moralische Erneuerung“ aus
    und entging dann im Flick-Parteispendenskandal nach ei-
    ner Falschaussage nur knapp seinem Rücktritt. Das war
    damals der Beleg für die „geistig-moralische Wende“, so
    wie er sie sich vorgestellt hat.

    2010 ruft wieder jemand aus einer solchen Koalition
    eine geistig-politische Wende aus. Diesmal ist es Herr
    Westerwelle.

    Jetzt wissen wir auch, welchen Staat und welche Ge-
    sellschaft sich Herr Westerwelle darunter vorstellt: Steu-
    ersenkungen für wenige zulasten von Kindergärten und
    Schulen in den Städten, zulasten der Beschäftigung von
    Lehrern und Polizisten in den Ländern. Das, Herr
    Westerwelle, ist jenseits großer Worte faktisch Ihre
    „geistig-politische Wende“.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Klarheit seitens des Bundesfinanzministers über den
    Weg aus der hohen öffentlichen Verschuldung, die we-

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    (C (D en der Finanzund Wirtschaftskrise in Kauf genommen erden musste – das ist unbestritten, Herr Schäuble –, esteht jedenfalls nicht. Bis zur Landtagswahl in Nordhein-Westfalen wird geeiert und laviert. Trotz aller Änerungen der Wirtschaftsdaten, Herr Schäuble, wissen uch Sie: Egal wie die Steuerschätzung im Mai dieses ahres ausfällt, ob einige Milliarden höher oder niedrier, ändert das doch nichts daran, dass weder im Jahre 011 noch im Jahre 2012 noch im Jahre 2013 Spieläume für Steuersenkungen in Höhe von 20 Milliarden uro vorhanden sein werden, wenn man glaubwürdig ine Politik betreibt, die auf Investition und Konsolidieung setzt. Das weiß jeder, und die meisten Ökonomen agen Ihnen das jeden Tag. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Warum verfolgen Sie denn einen solch bedrohlichen
    eg? Es ist nicht einzusehen, warum offenkundig nicht

    ur Sie, sondern auch Frau Merkel da mitmachen. Sie
    aben sich in die Falle einer übereilten und falschen Ko-
    litionsvereinbarung begeben. Die ach so geschickte
    rau Merkel als unsere Bundeskanzlerin ist in der Tat
    um ersten Mal in der Gefahr, politisch unterzugehen.
    an kommt aus diesen Festlegungen offenkundig nicht
    ehr heraus. Man will ja auch nicht heraus. Schließlich
    ird von allen Seiten Druck gemacht. Ein großer Me-
    ienkonzern steht dabei an der Spitze. Andere Wirt-
    chaftsverbände äußern sich jeden Tag dazu. Es wird für
    ie Öffentlichkeit in diesen Tagen immer deutlicher,
    em Sie sich eigentlich verpflichtet fühlen, Frau
    erkel. Sie fühlen sich nicht in erster Linie den Men-

    chen verpflichtet, die Sie gewählt haben und für deren
    ohlergehen Sie zu sorgen haben, sondern offenkundig

    ur den Interessen Ihrer Klientel. Einem kann angst und
    ange werden, wenn man das beobachtet.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Herr Schäuble, bis zum heutigen Tage in den Medien
    ochgelobt, enttäuscht im Amt des Bundesfinanzminis-
    ers mehr und mehr. Da, wo Peer Steinbrück für klare
    ante stand, taktiert Schäuble aus parteipolitischen
    ründen. Sehr wahrscheinlich kommt er wegen des Ge-

    erres, das wir tagtäglich erleben, gar nicht umhin, sich
    o zu verhalten.

    Aber einige Dinge haben Bedeutung für die Zukunft
    nseres Landes. Herr Schäuble hat am Anfang seine Be-
    enken zum sogenannten Stufentarif in der Einkom-
    ensteuer durchaus formuliert. Jetzt hat er nachgege-

    en. Mit dem nun von ihm akzeptierten Stufentarif bei
    er Einkommensteuer wird die Abkehr vom Sozial-
    taatsprinzip, von der Besteuerung nach der wirtschaftli-
    hen Leistungsfähigkeit in Deutschland eingeleitet.


    (Klaus-Peter Willsch [CDU/CSU]: Quatsch! – Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: So ein Quatsch!)


    as bedeutet ein weiteres Stück Abkehr vom Sozial-
    taat, dessen Sicherheit wir brauchen und den wir auch
    inanzieren müssen.






    (A) )



    (B) )


    Joachim Poß

    (Beifall bei der SPD – Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Keine Ahnung!)


    Unser Sozialstaat hat nicht nur einen Preis, er hat auch
    einen Wert. Diesen Wert müssen Sie langsam erkennen.
    Dieser Sozialstaat darf nicht von Ihnen Stück für Stück
    zerstört werden vor dem Hintergrund des Wahlergebnis-
    ses, das Sie in diese Lage versetzt hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Sie haben auch von Nachhaltigkeit gesprochen, Herr
    Schäuble. Diese Regierung besitzt keine nachhaltige
    Wachstumsstrategie im Interesse von Investitionen und
    Arbeitsplätzen. Diese Regierung lebt von der Hand in
    den Mund. Das kann man exemplarisch festmachen.

    Über die Steuerentlastung für Hotels ist in den letz-
    ten Tagen schon ausführlich berichtet worden. Im Übri-
    gen wurde dies nicht nur von der FDP gefordert; die
    CSU war auch an vorderster Front. Im Bayernkurier hat
    sich Herr Fahrenschon bereits im letzten Jahr dafür ge-
    lobt, dass er Herrn Steinbrück bedrängt hat, diesen
    Quatsch mitzumachen. „Quatsch“ stand natürlich nicht
    im Bayernkurier; so nenne ich es.

    Unerträglich war es mit der CSU auch schon zum
    Ende der Großen Koalition. Wir haben die Erbschaft-
    steuer gerettet zur Finanzierung von Bildung in den
    Ländern.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn die Sozialdemokraten nicht gewesen wären, Frau
    Merkel, dann hätten Sie auch da nachgegeben, und dann
    wäre das Aufkommen aus der Erbschaftsteuer in Höhe
    von 4 Milliarden Euro mit steigendem Potenzial de facto
    weg gewesen.


    (Beifall bei der SPD)


    So ist es doch. Es wurde immer quietschiger.

    Wessen Interessen wurden da eigentlich vertreten?
    Die Betroffenen wohnen nicht alle am Starnberger See,
    manche wohnen auch in der Schweiz, aber sie betreiben
    ihre Geschäfte nach wie vor über München. Es können
    noch manche Unappetitlichkeiten zum Vorschein kom-
    men. Das ist die Klientelpolitik der CSU, die die Volks-
    partei in den letzten Jahren nur geschauspielert hat. Jetzt
    wird sichtbar, was hinter der CSU steckt, und deswegen
    ist sie in einer Krise. Das sage ich gar nicht hämisch;
    denn wir Sozialdemokraten stehen auch nicht so gut da.
    Es gibt auch in unserer Partei Diskussionen. Da bin ich
    ganz ehrlich. Das abzustreiten, hätte keinen Zweck.
    Aber Sie sind – vor allem zu Stoibers Zeiten – gesprun-
    gen, wenn in München bei der Allianz oder bei Siemens
    gepfiffen wurde. Das haben wir doch bei jeder Verhand-
    lung in der Großen Koalition gemerkt.


    (Beifall bei der SPD)


    Bemerkenswert ist, wie die Wirtschaftsverbände auf
    die Nachfolger von Kohl, Strauß und Lambsdorff in den
    letzten Tagen Druck gemacht haben. Jetzt werden
    Merkel, Seehofer und Westerwelle bedrängt und müssen
    den Druck aushalten, der schon früher üblich war. Unter
    diesem Druck haben Sie sich, Frau Merkel, dann im

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    (C (D andelsblatt-Interview eindeutig zu weitreichenden teuersenkungen bekannt. Sie boxen diese völlig verehlten Steuersenkungen für wenige durch und nehmen n Kauf, dass das für die Haushalte vieler Länder und ommunen fast den Ruin bedeutet. Wir haben leider nicht die politische Mehrheit, das zu erändern. Solange die Sozialdemokraten in der Regieung waren, war für eine anständige Regierungsleistung esorgt. Jetzt zerfasert alles. Man sollte sich dieses Kabiett einmal im Einzelnen ansehen. Wir appellieren daher an Sie: Geben Sie diese abeneuerlichen Steuersenkungspläne auf! Finden Sie im Ineresse von Deutschland zu einer einigermaßen seriösen olitik zurück! Das Wort zu einer Kurzintervention erhält der Kol ege Westerwelle. (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er weiß immer noch nicht, dass er Minister ist! Peinlich!)


    (Beifall bei der SPD)