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ID1701004100

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    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/10 Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 762 B Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Klaus Breil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 727 D 729 D 731 D 733 C 734 D 738 A 740 B 742 A 743 D 766 A 767 C 768 D 769 D 771 D 772 D 773 C 774 D 776 A 777 A Deutscher B Stenografisch 10. Sitz Berlin, Freitag, den 4 I n h a l Tagesordnungspunkt 13: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums (Wachstums- beschleunigungsgesetz) (Drucksachen 17/15, 17/138, 17/147) – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/142) . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Finanzausschusses zu dem Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Soziale Gerechtigkeit statt Klientel- politik (Drucksachen 17/16, 17/138) . . . . . . . . . . H L N E T A N o d t ( 727 A 727 B 727 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dieter Jasper (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 744 D 746 B undestag er Bericht ung . Dezember 2009 t : ubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . eo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 14: ntrag der Abgeordneten Sevim Dağdelen, icole Gohlke, Agnes Alpers, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion DIE LINKE: Kre- itklemme überwinden – Privatbankensek- or in öffentliche Hand überführen Drucksache 17/118) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 747 D 749 A 751 C, D 752 A, 762 A 752 C, 754 B 757 A, 759 A 763 D 762 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Peter Friedrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 778 A 780 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 Björn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Heider (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksachen 17/41, 17/137) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/143) . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Klaus Ernst, Dr. Gesine Lötzsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundesbeteiligung bei Kos- ten der Unterkunft nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch erhöhen (Drucksachen 17/75, 17/137) . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: a) Antrag der Fraktion der SPD: Menschen- rechte als entwicklungspolitische Quer- schnittsaufgabe fortführen (Drucksache 17/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Ute Koczy, Volker Beck (Köln), Thomas Koenigs, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Men- schenrechte in Sri Lanka stärken (Drucksache 17/124) . . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . H A C A N B A L A E A z w s N V D J R M D D D A E J T s z t ( A E C B D m e s g 781 C 782 D 784 C 784 C 784 C 784 D 786 A 788 A 789 B 790 B 791 B 792 C 792 C 792 D 794 B 795 B 796 A 797 C 798 B Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . eike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . rnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärungen nach § 31 GO zur namentlichen bstimmung über den Entwurf eines Geset- es zur Beschleunigung des Wirtschafts- achstums (Wachstumsbeschleunigungsge- etz) (Tagesordnungspunkt 13 a) orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . eronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . osef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . oderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . anfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Norbert Lammert (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . nlage 3 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten ohannes Vogel (Lüdenscheid) und Florian oncar (beide FDP) zur namentlichen Ab- timmung über den Entwurf eines Gesetzes ur Beschleunigung des Wirtschaftswachs- ums (Wachstumsbeschleunigungsgesetz) Tagesordnungspunkt 13 a) . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten hristine Aschenberg-Dugnus, Sebastian lumenthal, Dr. Christel Happach-Kasan und r. h. c. Jürgen Koppelin (alle FDP) zur na- entlichen Abstimmung über den Entwurf ines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirt- chaftswachstums (Wachstumsbeschleuni- ungsgesetz) (Tagesordnungspunkt 13 a) . . . 799 A 800 A 800 B 800 C 800 D 801 C 801 B 803 A 803 D 804 A 804 B 804 D 805 B 805 D 806 B 806 B 806 C 807 A 807 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 III Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Horst Meierhofer, Rainer Erdel, Jimmy Schulz und Dr. Edmund Peter Geisen (alle FDP) zur na- mentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirt- schaftswachstums (Wachstumsbeschleuni- gungsgesetz) (Tagesordnungspunkt 13 a) . . . Anlage 6 Erklärungen nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetz- buch (Tagesordnungspunkt 15 a) Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 807 C 808 A 808 A 808 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 727 (A) ) (B) ) 10. Sitz Berlin, Freitag, den 4 Beginn: 9.0
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    ung rter Absatz, der vierte Satz finde ich es wichtig und arauf hinweist, dass die it ab 2015 avisiert werden, it heutiger Technik nicht re technische Entwicklun- unkte. DNIS 90/DIE GRÜ- Koalition werden!) bzw. die Aufgabe, Men- h zu verhelfen, ist meines chender, sodass die Rede- auf Bezug zu nehmen. mir sehr wünschen, dass nicht unser Budgethilfean- ammenarbeit gelegentlich rechnet solche Verhältnisse ie systematische Missach- ordnung aufgeführten Ausschü Sie damit einverstanden? – Da die Überweisungen so beschloss Liebe Kolleginnen und Koll Schluss unserer heutigen Tageso Ich berufe die nächste Sitzu destages auf Mittwoch, den 16. ein. Die Sitzung ist geschlossen. Ich wünsche Ihnen ein paar Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 803 (A) ) (B) ) gleich ich folgende Bedenken zu Protokoll gebe: „Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirt- schaftswachstums (Wachstumsbeschleunigungsgesetz)“ in der mit der Beschlussempfehlung geänderten Fassung bei der Beratung in zweiter und dritter Lesung zu, ob- Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 04.12.2009 Maurer, Ulrich DIE LINKE 04.12.2009 Anlage 1 Liste der entschuldigt A s Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bas, Bärbel SPD 04.12.2009 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.12.2009 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 04.12.2009 Brüderle, Rainer FDP 04.12.2009 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 04.12.2009 Burchardt, Ulla SPD 04.12.2009 Ernst, Klaus DIE LINKE 04.12.2009 Ferner, Elke SPD 04.12.2009 Gabriel, Sigmar SPD 04.12.2009 Gerster, Martin SPD 04.12.2009 Glos, Michael CDU/CSU 04.12.2009 Goldmann, Hans- Michael FDP 04.12.2009 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.12.2009 Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 04.12.2009 Jelpke, Ulla DIE LINKE 04.12.2009 Kossendey, Thomas CDU/CSU 04.12.2009 Lach, Günter CDU/CSU 04.12.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 04.12.2009 Dr. Lauterbach, Karl SPD 04.12.2009 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 04.12.2009 Lühmann, Kirsten SPD 04.12.2009 M M M M N P R S S S S D W W D Z Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Erklärungen gemäß § 31 GO Zur namentlichen Abstimmung über den Ent- wurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums (Wachstumsbeschleuni- gungsgesetz) (Tagesordnungspunkt 13 a) Norbert Barthle (CDU/CSU): Ich stimme dem Ge- etzentwurf der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP einhardt, Patrick FDP 04.12.2009 öhring, Cornelia DIE LINKE 04.12.2009 öller, Kornelia DIE LINKE 04.12.2009 üntefering, Franz SPD 04.12.2009 ahles, Andrea SPD 04.12.2009 flug, Johannes SPD 04.12.2009 achel, Thomas CDU/CSU 04.12.2009 cheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.12.2009 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 04.12.2009 chwanitz, Rolf SPD 04.12.2009 enger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 04.12.2009 r. Steinmeier, Frank- Walter SPD 04.12.2009 einberg, Harald DIE LINKE 04.12.2009 erner, Katrin DIE LINKE 04.12.2009 r. Westerwelle, Guido FDP 04.12.2009 immermann, Sabine DIE LINKE 04.12.2009 ypries, Brigitte SPD 04.12.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 804 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 (A) ) (B) ) Ich unterstütze absolut die mit dem Gesetz beabsich- tigte Stärkung der Wachstumskräfte in Deutschland, da wir nur so die tiefgreifende Finanz- und Wirtschaftskrise überwinden können. Auch eine nachhaltige Sanierung des Bundeshaushalts ist nur möglich, wenn wir in Deutschland wieder zu einem stabilen Wachstum zu- rückkehren. Mit großer Skepsis betrachte ich jedoch die beabsich- tige Senkung der Umsatzsteuer für Beherbergungs- dienstleitungen (§ 12 Abs. 2 Nr. 11 UStG) auf 7 Prozent. Ich befürchte, dass mit dieser isolierten Absenkung die grundsätzlich beabsichtigen Ziele der Koalition hinsicht- lich Steuervereinfachung und Bürokratieabbau konter- kariert werden und im Gegenteil zusätzliche Abgren- zungsprobleme entstehen. Es wäre meines Erachtens sinnvoller gewesen, diesen Punkt aus dem Gesetzent- wurf herauszulösen und zusammen mit der beabsichti- gen Generalrevision des Umsatzsteuergesetzes zu be- handeln, um auf diesem Wege eine Gesamtlösung auch für das Hotel- und Gaststättengewerbe zu erreichen. Veronika Bellmann (CDU/CSU): Ich stimme dem Gesetz zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums (Wachstumsbeschleunigungsgesetz) nur unter der Be- dingung zu, dass die im Koalitionsvertrag zugesagte Kommission zur Überprüfung der Mehrwertsteuersätze schnellstmöglich ihre Arbeit aufnimmt. Vom Beherbergungsgewerbe erwarte ich zumindest eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Weitergabe der Steuererleichterungen in Form von Preisvorteilen, eine entsprechende Investitionstätigkeit sowie eine angemes- sene Entlohnung der Angestellten, gegebenenfalls einen branchenbezogenen Mindestlohn. Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU): Die Folgen der schwersten Finanz- und Wirtschaftskrise seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland sind noch nicht über- wunden. In dieser sehr ernsten und beispiellosen wirt- schaftlichen Gesamtsituation setzt die neue Bundesre- gierung mit dem Wachstumsbeschleunigungsgesetz als Sofortmaßnahme neue Impulse für einen stabilen und dynamischen Aufschwung. Mittels einer nachhaltigen, wachstumsorientierten Steuerpolitik mit einem jährlichen Entlastungsvolumen von insgesamt rund 8,5 Milliarden Euro durch gezielte Korrekturen im Bereich der Unternehmensteuer und der Erbschaftsteuer sowie der zusätzlichen Förderung von Familien mit Kindern beschleunigen wir den Weg aus der Krise. Darüber hinaus nimmt das Gesetz in Art. 12 und Art. 13 Bezug auf umweltpolitische Themen. In Art. 12 berichtigt das Gesetz die investitionshemmende rückwir- kende Senkung der Vergütung modularer Anlagen zur Erzeugung erneuerbaren Stroms. Es leistet damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Investitionssicherheit als Voraussetzung zum weiteren Ausbau erneuerbarer Ener- gien. In Art. 13 modifiziert das Gesetz die Förderung von Biokraftstoffen und sieht das Aussetzen der nach aktuel- l B 2 S d k d g W g r d g s s z u m C s z t s B w E B z b s d K g v d I W v S u e t b V B j B e c a s i l g (C (D er Gesetzeslage vorgesehenen Steuererhöhungen für iodiesel und Pflanzenölkraftstoff für die Jahre 2010 bis 012 vor. Damit wird eine weitere Verschlechterung der ituation verhindert; es ist aber nur ein erstes Signal, um em Verlust der Wettbewerbsfähigkeit von reinen Bio- raftstoffen in Deutschland zu begegnen. Diese Maßnahmen unterstütze ich uneingeschränkt; enn sie sind konjunkturgerecht, rasch wirksam und sor- en für einen dauerhaften, belebenden Anstoß für das achstum. Durch eine rasche Verabschiedung am heuti- en Tage kann noch in diesem Jahr der Bundesrat er- eicht und das Gesetz zum 1. Januar 2010 wirksam wer- en. Ich stimme dem Gesetzentwurf zu, weise aber auf fol- ende Notwendigkeiten in Bezug auf Art. 13 (Biokraft- toffe) hin: Um auch im Bereich der Mobilität den Aus- toß von CO2 zu reduzieren, die Abhängigkeit vom Öl u verringern und die Verbraucherpreise für Industrie nd Privathaushalte akzeptabel zu erhalten, ist im kom- enden Jahr – entsprechend dem Koalitionsvertrag von DU, CSU und FDP – ein Neubeginn in der Biokraft- toffstrategie zu vollziehen. Der Koalitionsvertrag sagt u, die Wettbewerbsfähigkeit für die heimische Produk- ion von Biokraftstoffen auch unter steuerlichen Ge- ichtspunkten zu erhalten, die Planungssicherheit für die ranche zu gewährleisten und den Biokraftstoffmarkt ieder zu beleben. Deshalb soll die Einführung von -10-Kraftstoff gemäß Koalitionsvertrag auf freiwilliger asis und als zusätzliches Angebot mit klarer Kenn- eichnung ermöglicht werden und die Höhe der Steuer- egünstigungen für Biokraftstoffe spätestens 2013 nach pezifischen CO2-Reduktionspotenzialen ausgelegt wer- en. Dazu macht die am 1. November 2009 bereits in raft getretene Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung ute Vorgaben. Josef Göppel (CDU/CSU): Erstens. Im Koalitions- ertrag haben sich Union und FDP darauf verständigt, en „Markt für reine Biokraftstoffe wieder zu beleben“. n Art. 13, Änderung des Energiesteuergesetzes, des achstumsbeschleunigungsgesetzes ist allerdings nur orgesehen, die ab 1. Januar 2010 vorgesehenen neuen teuerstufen für reine Biokraftstoffe auszusetzen. Das Aussetzen weiterer Steuerstufen reicht nicht aus, m eine Wiederbelebung des Reinkraftstoffmarktes zu rreichen. Der Verbrauch von Biodiesel ist in den Mona- en Januar bis April 2009 um 60 Prozent und der Ver- rauch von Pflanzenöl um 72 Prozent gegenüber dem orjahreszeitraum zurückgegangen. Auch der aktuelle iokraftstoffbericht der Bundesregierung stellt bei der etzigen Besteuerung eine klare Unterkompensation von iokraftstoffen fest. Nachdem der Markt bei einer Steu- rbelastung von rund 18 Cent pro Liter zusammengebro- hen ist, lässt er sich mit einer Beibehaltung dieses Satzes uch nicht wiederbeleben. Eine Absenkung der Steuer- ätze ist zwingend geboten, um die deutschen Klimaziele m Verkehrssektor zu erreichen und die Wertschöpfung in ändlichen Räumen zu fördern. Zweitens. Die im Wachstumsbeschleunigungsgesetz eschätzten Steuerausfälle für 2010 in Höhe von Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 805 (A) ) (B) ) 52 Millionen Euro legen eine B-100-Menge von etwa 780 000 Tonnen zugrunde; dies ist bei Beibehaltung der aktuellen Besteuerung völlig unrealistisch. Tatsächlich werden bei gleichbleibender Steuerhöhe keine Minder- einnahmen im Vergleich zu 2009 auftreten. Drittens. Pflanzen für Reinkraftstoffe werden in Deutschland innerhalb der Fruchtfolge angebaut. Sie ha- ben keine Vorbelastungen aus Rodungen und erbringen deshalb eine mehr als 50-prozentige CO2-Reduktion. Damit übertreffen sie schon jetzt die ab 2017 geltende Mindestnorm der Nachhaltigkeitsverordnung. Viertens. Im Koalitionsvertrag ist weiterhin festge- legt, die Höhe der Steuerbegünstigungen spätestens 2013 nach spezifischen CO2-Reduktionspotenzialen aus- zulegen. Der Gesetzentwurf sieht aber nun ab 1. Januar 2013 die volle Besteuerung von Pflanzenkraftstoffen vor. Fünftens. Der Gesetzentwurf verletzt auch das Ver- trauen der Bürger in den Staat. Die vollständige Steuer- befreiung für Reinkraftstoffe war in der 15. Legislatur- periode bis 2009 gesetzlich festgelegt worden. Durch das vorzeitige Einsetzen der Besteuerung ab 2006 wur- den zahlreiche mittelständische Unternehmen in den Bankrott getrieben, die im Vertrauen auf eine klare ge- setzliche Vorgabe investiert hatten. Das kann ich nicht hinnehmen. Ich stimme deshalb gegen den Entwurf des Gesetzes zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums. Er wi- derspricht in Art. 13, Änderung des Energiesteuergeset- zes, der klaren Zielsetzung des Koalitionsvertrages. Es kann nicht sein, dass die Koalition schon mit ihrem ers- ten Gesetz eindeutige umweltpolitische Festlegungen gegenteilig entscheidet. Roderich Kiesewetter (CDU/CSU): Dem Gesetz- entwurf des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes stimme ich zu. Er setzt zur schnellstmöglichen Überwindung des Einbruchs des wirtschaftlichen Wachstums durch zahl- reiche Maßnahmen neue Impulse für einen stabilen und dynamischen Aufschwung. Allerdings halte ich die in Art. 5 enthaltene Einräu- mung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von 7 Pro- zent an das Beherbergungsgewerbe aus den folgenden Gründen für unzweckmäßig: Erstens. Dem 20-seitigen Katalog der ermäßigten Mehrwertsteuersätze fehlt ein ganzheitlich nachvollzieh- barer Ansatz. Er enthält zahlreiche Wertungswidersprü- che: Skilifte ermäßigt – Babywindeln voll, Tierfutter er- mäßigt – Arzneimittel voll, Hummer und Trüffel ermäßigt – Mineralwasser voll. Jetzt kommt mit den Be- herbergungsleistungen bis hin zum Luxushotel eine wei- tere nicht nachvollziehbare Ermäßigung dazu. Notwen- dig wäre eine systematische Gesamtreform. Zweitens. Der Begriff Beherbergungsleistungen soll eng ausgelegt werden, um die Steuermindereinnahmen in Grenzen zu halten. Deshalb sollen alle Nebenleistun- gen wie Hotelfrühstück, Minibar, TV, Telefon, Schwimmbad, Sauna, Wellness und Ähnliches nicht be- g S h A r s d g b 1 7 b A M e n K e a d j w o g w d d b M m m z G d u e n w g n t e G w S K n e k z s (C (D ünstigt sein. Künftig muss jeder Schwimmbad- oder aunabesuch genau registriert werden, da er einem öheren Umsatzsteuersatz unterliegt. Dies führt zu bgrenzungsschwierigkeiten, und die meisten Hotel- echnungen werden künftig zwei verschiedene Umsatz- teuersätze enthalten müssen. Drittens. Geschäftsreisen werden deutlich teurer, enn verschiedene Branchen haben bereits zu erkennen egeben, die Steuerentlastung nur bedingt weiterzuge- en. Bisher konnten Unternehmen bei Geschäftsreisen 9 Prozent Vorsteuer geltend machen, künftig nur noch Prozent. Viertens. Neue bürokratische Auswüchse drohen auch ei der Lohn- und Einkommensteuer: Bisher konnten rbeitgeber bei einheitlichen Gesamtrechnungen ihren itarbeitern Übernachtungen und Frühstück steuerfrei rstatten, und nach R 9.7 Lohnsteuerrichtlinie wurden ur pauschale 4,80 Euro für das Frühstück abgezogen. ünftig muss wegen des unterschiedlichen Umsatzsteu- rsatzes das Frühstück in der Hotelrechnung gesondert usgewiesen werden. Steuerfrei erstattet werden können ann nur noch die reinen Übernachtungskosten, während edes Frühstück über 4,80 Euro vom Arbeitnehmer ent- eder aus versteuertem Arbeitslohn selbst getragen der, sofern vom Arbeitgeber getragen, als zur Verfü- ung gestellte Leistung versteuert werden muss. Ebenso erden zusätzliche Sozialbeiträge fällig. Manfred Kolbe (CDU/CSU): Dem Gesetzentwurf es Wachstumsbeschleunigungsgesetzes stimme ich zu, a er zur schnellstmöglichen Überwindung des Ein- ruchs des wirtschaftlichen Wachstums durch zahlreiche aßnahmen neue Impulse für einen stabilen und dyna- ischen Aufschwung setzt. Allerdings lehne ich die in Art. 5 enthaltene Einräu- ung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von 7 Pro- ent an das Beherbergungsgewerbe aus den folgenden ründen ab: Erstens. Bereits jetzt entbehrt der 20-seitige Katalog er ermäßigten Mehrwertsteuersätze jeder inneren Logik nd enthält Wertungswidersprüche im Dutzend: Skilifte rmäßigt – Babywindeln voll, Tierfutter ermäßigt – Arz- eimittel voll, Hummer und Trüffel ermäßigt – Mineral- asser voll. Jetzt kommt mit den Beherbergungsleistun- en bis hin zum Luxushotel eine weitere nicht achvollziehbare Ermäßigung. Notwendig wäre eine sys- ematische Gesamtreform statt weiterem Stückwerk. Zweitens. Der Begriff Beherbergungsleistungen soll ng ausgelegt werden, um die Steuermindereinnahmen in renzen zu halten. Deshalb sollen alle Nebenleistungen ie Hotelfrühstück, Minibar, TV, Telefon, Schwimmbad, auna, Wellness und Ähnliches nicht begünstigt sein. ünftig muss jeder Schwimmbad- oder Saunabesuch ge- au registriert werden, da er einem höheren Umsatzsteu- rsatz unterliegt. Dies führt zu Abgrenzungsschwierig- eiten, und die meisten Hotelrechnungen werden künftig wei verschiedene Umsatzsteuersätze enthalten müssen. Drittens. Wegen der unterschiedlichen Umsatzsteuer- ätze bei Übernachtung und Nebenleistungen müssen die 806 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 (A) ) (B) ) Preise hierfür künftig realitätsgerecht angesetzt werden, da bei einem Frühstück für etwa 99 Cent wohl eine Steu- erhinterziehung vorliegt. Betriebsprüfern wird hier ein weites Arbeitsfeld geöffnet, und die Steuerpflichtigen werden wohl mit zusätzlichen BMF-Schreiben zum „verdeckten Frühstück“ in Anlehnung an die verdeckte Gewinnausschüttung beglückt werden; so Professor Homburg in der Sachverständigenanhörung. Viertens. Nebenbei werden Geschäftsreisen für die Wirtschaft deutlich teurer, denn die Branche hat bereits zu erkennen gegeben, die Steuerentlastung nur bedingt weiterzugeben. Bisher konnten Unternehmen bei Ge- schäftsreisen 19 Prozent Vorsteuer geltend machen, künftig nur noch 7 Prozent. Fünftens. Neue bürokratische Auswüchse drohen auch bei der Lohn- und Einkommensteuer: Bisher konn- ten Arbeitgeber bei einheitlichen Gesamtrechnungen ih- ren Mitarbeitern Übernachtung und Frühstück steuerfrei erstatten, und nach R 9.7 Lohnsteuerrichtlinie wurden nur pauschale 4,80 Euro für das Frühstück abgezogen. Künftig muss wegen des unterschiedlichen Umsatzsteu- ersatzes das Frühstück in der Hotelrechnung gesondert ausgewiesen werden. Steuerfrei erstattet werden können dann nur noch die reinen Übernachtungskosten, während jedes Frühstück über 4,80 Euro vom Arbeitnehmer ent- weder aus versteuertem Arbeitslohn selbst getragen oder, sofern vom Arbeitgeber getragen, als zur Verfü- gung gestellte Leistung versteuert werden muss. Ebenso werden zusätzliche Sozialbeiträge fällig. Steuervereinfa- chung sieht anders aus! Dr. Norbert Lammert (CDU/CSU): Dem Wachs- tumsbeschleunigungsgesetz stimme ich zu: Es vermittelt Impulse für ein möglichst stetiges Wachstum unserer Volkswirtschaft, die eine schnelle Überwindung der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise befördern sol- len. Die in Art. 5 vorgesehene Ermäßigung des allgemei- nen Mehrwertsteuersatzes für das Beherbergungsge- werbe lehne ich ab. Sie ist steuersystematisch willkür- lich, in der Abgrenzung verbundener Leistungen nicht praktikabel, schafft zusätzliche Bürokratie und unsinnige Einkommenseffekte. Eine „Wachstumsbeschleunigung“ ist von dieser Regelung nicht zu erwarten. Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU): Das Wachs- tumsbeschleunigungsgesetz ist vom Ansatz her richtig und muss jetzt ohne Zeitverzug auf den Weg gebracht werden. Insbesondere die geplanten Erleichterungen bei der Unternehmensteuer betrachte ich als sinnvoll und zielführend. Kritisch sehe ich allerdings die im Wachstumsbe- schleunigungsgesetz vorgesehene Umsatzsteuerermäßi- gung für Beherbergungsleistungen im Hotelgewerbe, die nach meiner festen Überzeugung nicht dazu geeignet ist, Wachstum zu generieren. Vielmehr wird ein neuer Aus- nahmetatbestand in unserem Steuerrecht geschaffen, der e t c i w d a w G p s D U i k W S i h f m D r b g H u B n s d n g r s t d f f B d V e M w e W B s h s d z (C (D inzig und allein Partikularinteressen bedient. Gleichzei- ig werden andere Branchen dazu ermuntert, mit ähnli- hen Wünschen an den Gesetzgeber heranzutreten. So st schon heute absehbar, dass beispielsweise das Hand- erk die Diskussion um die Ausweitung des Anwen- ungsbereichs des ermäßigten Umsatzsteuersatzes auf rbeitsintensive Dienstleistungen wieder aufleben lassen ird. Ein weiteres entscheidendes Argument gegen die im esetz vorgesehene Steuerermäßigung ist die Verkom- lizierung des Steuerrechts. Gerade unser Umsatzsteuer- ystem ist völlig undurchschaubar und ein absurdes urcheinander von regulären und ermäßigten Sätzen. nser Ziel sollte es daher vielmehr sein, dieses System n Gänze auf den Prüfstand zu stellen und ein Gesamt- onzept zu entwickeln. Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU): Der Entwurf des achstumsbeschleunigungsgesetzes korrigiert an etlichen tellen gesetzliche Detailregelungen, die von der Union n der Großen Koalition um des Kompromisses willen ingenommen werden mussten. Das gilt zum Beispiel ür das Erbschaftsteuerrecht – unter anderem Lohnsum- enregel, Behandlung naher Verwandter wie fremde ritte – oder das Unternehmensteuerrecht – unter ande- em Zinsschranke und Verlustabzug. Korrekturbedarf estand etwa auch hinsichtlich der rückwirkenden Ein- riffsregelung beim Anlagenbegriff im EEG. Vor dem intergrund, dass es sich hier um ein Artikelgesetz mit nterschiedlichsten Themenbereichen handelt, trifft die ezeichnung „Wachstumsbeschleunigungsgesetz“ jedoch icht an sämtlichen Punkten den Kern des gesetzgeberi- chen Anliegens. Speziell den Bereich Biokraftstoffe betrifft Folgen- es: Mit Art. 13 des Entwurfs des Wachstumsbeschleu- igungsgesetzes – betrifft: Änderung des Energiesteuer- esetzes – wird die vorgesehene höhere Besteuerung von einen Biokraftstoffen zeitweilig ausgesetzt. Dies ist in- ofern richtig, als sich die Union und FDP im Koali- ionsvertrag die Aufgabe gesetzt haben, den Markt für ie reinen Biokraftstoffe wiederzubeleben. Allerdings ist estzuhalten, dass allein das Aussetzen weiterer Steuerstu- en nicht ausreichen wird, um eine Wiederbelebung des iokraftstoffmarktes herbeizuführen – dies insbesondere ann nicht, wenn am Ende das Damoklesschwert der ollbesteuerung weiter im Raum steht. Es ist insofern in erster Schritt getan, um eine weitere Schädigung des arktes zu verhindern. Für die notwendige und ge- ünschte Revitalisierung des Reinkraftstoffmarktes ist ine neue Biokraftstoffstrategie unabdingbar. Vor diesem Hintergrund stimme ich dem Entwurf des achstumsbeschleunigungsgesetzes insgesamt zu. Im ereich des Art. 13 des Entwurfs des Wachstumsbe- chleunigungsgesetzes weise ich aber explizit darauf in, dass der im Koalitionsvertrag niedergelegten Ziel- etzung der Wiederbelebung des Biokraftstoffmarktes amit noch nicht Rechnung getragen wurde und unver- üglich weitere Schritte folgen müssen. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 807 (A) ) (B) ) Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Johannes Vogel (Lüdenscheid) und Florian Toncar (beide FDP) zur namentli- chen Abstimmung über den Entwurf eines Ge- setzes zur Beschleunigung des Wirtschafts- wachstums (Wachstumsbeschleunigungsgesetz) (Tagesordnungspunkt 13 a) Das System der ermäßigten Mehrwertsteuersätze ist ein undurchschaubares Dickicht und für die meisten Bürgerinnen und Bürger völlig unverständlich. Deshalb ist es richtig, dass sich die Regierungskoalition mit der Systemumstellung bei der Umsatzsteuer sowie dem Ka- talog der ermäßigten Mehrwertsteuersätze befassen wird. Das Vorziehen der Beschäftigung mit einzelnen Ausnahmetatbeständen und damit die Absenkung des Umsatzsteuersatzes für Beherbergungsleistungen im Ho- tel- und Gastronomiegewerbe halten wir jedoch für be- dauerlich. Das Wachstumsbeschleunigungsgesetz bündelt eine Reihe von überfälligen und notwendigen Maßnahmen, um kurzfristig neue Impulse für einen stabilen und dyna- mischen Aufschwung zu setzen. Mehr Wachstum und damit mehr Arbeitsplätze zu ermöglichen, ist ein vor- dringliches Ziel dieser Regierungskoalition. Daher ist es entscheidend, dass die Koalitionsfraktionen das Wachs- tumsbeschleunigungsgesetz in Gänze tragen. Deshalb stimmen wir dem Gesetz trotz meiner Be- denken bei einer der Maßnahmen aus übergeordneten Motiven zu. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Christine Aschenberg-Dugnus, Sebastian Blumenthal, Dr. Christel Happach- Kasan und Dr. h. c. Jürgen Koppelin (alle FDP) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- wurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums (Wachstumsbeschleuni- gungsgesetz) (Tagesordnungspunkt 13 a) Wir begrüßen ausdrücklich die Zielsetzung des Wachs- tumsbeschleunigungsgesetzes und unterstützen alle im Gesetz vorgesehenen Maßnahmen, die insbesondere zu Steuersenkungen führen. Dieses Gesetz dient dazu, eine notwendige Wachstumspolitik in Deutschland zu fördern. Nur mit Wachstum können langfristig die Einnahmen des Bundes verbessert werden. Wir werden diesem Gesetz zustimmen. Wir verbinden mit unserer Zustimmung jedoch die Auffassung, dass die finanzielle Belastung der Bundes- länder bis zur Entscheidung im Bundesrat noch abgemil- dert werden kann. Mit großer Sorge sehen wir insbesondere, dass mit diesem Gesetz die Belastung unseres Bundeslandes Schleswig-Holstein in einer finanziellen Höhe erfolgt, die den Haushalt des Landes übermäßig belastet. b c d s E g S a z d a S b h w d B A t m F s o i c k U A s F k „ l s i A s s w S d (C (D Das Land Schleswig-Holstein hat sich verpflichtet, is 2020 einen ausgeglichenen Landeshaushalt zu errei- hen. Die CDU/FDP-Landesregierung bekennt sich zu iesem Ziel, und wir wollen sie dabei unterstützen. Die- es Ziel, kann jedoch nur erreicht werden, wenn durch ntscheidungen des Bundes nicht zusätzliche Belastun- en für den Landeshaushalt eintreten. Wir erwarten, dass der Bund seine Zusage, das Land chleswig-Holstein bei der Erreichung des Ziels eines usgeglichenen Landeshaushalts bis 2020 zu unterstüt- en, einhält und durch die zusätzlichen Belastungen mit em Wachstumsbeschleunigungsgesetz nicht einseitig ufkündigt. Wir bleiben auch bei unserer Forderung, dass unser teuersystem einfach, niedrig und gerecht sein soll. Da- ei darf die Reduzierung des Umsatzsteuersatzes für Be- erbergungsleistungen im Hotel- und Gastronomiege- erbe nicht zu einem erhöhten Bürokratieaufwand in iesen Unternehmen führen. Negative Folgen für andere ranchen müssen ebenfalls ausgeschlossen werden. Unsere Bedenken bleiben. nlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Horst Meierhofer, Rainer Erdel, Jimmy Schulz und Dr. Edmund Peter Geisen (alle FDP) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirt- schaftswachstums (Wachstumsbeschleunigungs- gesetz) (Tagesordnungspunkt 13 a) Die Bundesrepublik Deutschland hat sich verpflich- et, bis 2020 den Anteil erneuerbarer Energien am Pri- ärenergieverbrauch auf 20 Prozent zu steigern. Die örderung biogener Kraftstoffe dient diesem Ziel. Sie ind wie auch Strom aus erneuerbaren Energien bis jetzt hne Förderung nicht wettbewerbsfähig. Ihre Nutzung st ökologisch und ökonomisch sinnvoll und notwendig. In der letzten Legislaturperiode hat die gesamte Bran- he durch die Einführung einer Sondersteuer auf Bio- raftstoffe einen massiven Einbruch erlitten, sodass viele nternehmen Konkurs anmelden mussten und zahlreiche rbeitsplätze verloren gingen. Vor dem Hintergrund die- er Fehlentwicklung wurde im Koalitionsvertrag von DP, CDU und CSU eine Wiederbelebung des Reinbio- raftstoffmarktes festgeschrieben. Wörtlich heißt es: Wir wollen den Markt für reine Biokraftstoffe wiederbe- eben und werden dafür einen Gesetzentwurf mit Wirk- amkeit zum 1. Januar 2010 vorlegen.“ Die Biokraftstoffbranche ist mittelständig geprägt und st insbesondere in den ländlichen Räumen ein wichtiger rbeitgeber. Das heute zu beschließende Wachstumsbe- chleunigungsgesetz enthält mit dem Einfrieren der Be- teuerung statt der im Energiesteuergesetz vorgesehenen eiteren Erhöhung der Steuer lediglich einen ersten chritt zur Wiedererlangung der Wettbewerbsfähigkeit er biogenen Kraftstoffe. Das ist nicht ausreichend und 808 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 (A) ) (B) ) keine vollständige Umsetzung des Koalitionsvertrages. Deshalb stimmen wir dem Wachstumsbeschleunigungs- gesetz nur zu, weil die weiterhin notwendige Steuerab- senkung für reine Biokraftstoffe für den Beginn des Jah- res 2010 fest vereinbart ist. Anlage 6 Erklärungen nach § 31 GO zur Abstimmung über den Entwurf eines Sechs- ten Gesetzes zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch (Tagesordnungspunkt 15 a) Manfred Kolbe (CDU/CSU): Dem Gesetzentwurf kann ich nicht zustimmen, da angesichts der schwierigen Haushaltslage vieler Kammern diesen weitere Belastun- gen nicht zumutbar sind. Die Rückführung des Bundes- zuschusses von 26,0 Prozent 2009 auf nur noch 23,6 Prozent 2010 führt aber zu einer solchen Mehrbe- lastung. Ingbert Liebing (CDU/CSU): Dem Entwurf eines Sechsten Gesetzes zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch stimme ich nur mit Bedenken zu. Dem Vierten Gesetz zur Änderung des Zweiten Bu- ches Sozialgesetzbuch hatte ich in der Sitzung des Deut- schen Bundestages am 25. Juni 2008 nicht zugestimmt. Damals hatte ich zwar anerkannt, dass der damalige Ge- setzentwurf Bestandteil einer Paketlösung des Vermitt- lungsausschusses ist, mit dem zugleich das Wohngeld angehoben und die Bundesleistungen für die Grundsi- cherung im Alter (Sozialgesetzbuch XII) dynamisiert auf angemessenem Niveau gesichert werden. Allerdings habe ich mich seinerzeit dagegen gewandt, dass der ak- tuelle Berechnungsmaßstab für die Bundesbeteiligung an den Kosten der Unterkunft über das Jahr 2010 hinaus auf Dauer festgeschrieben wird. Diese Entfristung habe ich für nicht sachgerecht empfunden, da die Bemes- sungsgrundlage nach Zahl der Bedarfsgemeinschaften kein die kommunalen Belange angemessen berücksichti- gender Maßstab ist. Ich hätte eine Korrektur im Jahr 2010 für sachgerecht empfunden. Diese Chance besteht heute nicht mehr, nachdem im Jahr 2008 die Entfristung durch den Deutschen Bundes- tag mit Zustimmung des Bundesrates erfolgt ist. Insofern handelt es sich bei dem Sechsten Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch lediglich um die rechtstechnische Aktualisierung auf der Basis eines fest- stehenden Bemessungsgrundsatzes. Dieser Logik fol- gend stimme ich dem vorliegenden Gesetzentwurf zu. Allerdings erwarte ich, dass im Rahmen eines Ge- samtpaketes eine Überprüfung des angemessenen Be- messungsmaßstabes für eine Bundesbeteiligung an den Kosten der Unterkunft erfolgt. Der aktuelle Bemessungsmaßstab bildet Be- und Ent- lastungen nicht gerecht ab. Der Vergleich des Jahres 2007 mit den angenommenen Daten für das Jahr 2010 zeigt, dass die Gesamtausgaben für Kosten der Unter- k d w W s g d s U S f D w z a a t ü b A t g A t G n (C (D unft um 2,2 Milliarden Euro steigen. Allerdings steigen ie kommunalen Ausgaben um 2,8 Milliarden Euro, ährend der Bund 632 Millionen Euro weniger erstattet. enn der kommunale Anteil stärker steigt als die Ge- amtkosten, kann dies hinsichtlich der Bundesbeteili- ung kein gerechter Maßstab sein. Ich erwarte deshalb eine ausstehende Überprüfung er Bemessungsgrundlage. Die Koalitionsparteien haben ich im Koalitionsvertrag vorgenommen, die Kosten der nterkunft transparent und rechtssicher auszugestalten. o sollen Energie- und Nebenkosten sowie gegebenen- alls die Kosten der Unterkunft pauschaliert werden. iese Gesamtüberprüfung des Systems sollte genutzt erden, um zu einem gerechten Interessenausgleich wischen Bund und Kommunen zu gelangen. Dies ist uch vor dem Hintergrund notwendig, dass sich die Ko- litionspartner vorgenommen haben, die Finanzausstat- ung der Kommunen in einer Kommission generell zu berprüfen. Zielsetzung bleibt ein Bemessungsmaßstab, in dem eide Partner, Bund und Kommunen, gemeinsam ihren nteil an den nicht beeinflussbaren Kostenbestandteilen ragen. Nur in diesem Gesamtkontext stimme ich dem vorlie- enden Gesetzentwurf mit Bedenken zu. nlage 7 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- eilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der achstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 632 01 – Wohngeld nach dem Wohngeldgesetz – bis zur Höhe von 120 Mio. Euro – Drucksachen 17/8, 17/28 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 13 Titel 636 22 – Erstattung von Aufwendungen der Deutschen Rentenversicherung Bund aufgrund der Überführung von Zusatzversor- gungssystemen in die Rentenversicherung in den neuen Ländern (einschl. ehemaliges Ost-Berlin) – bis zur Höhe von 32 Mio. Euro – Drucksachen 17/43, 17/85 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 13 Titel 636 82 – Zuschuss des Bundes an die allgemeine Rentenversicherung in den neuen Ländern (einschließlich ehemaliges Ost-Berlin) – bis zur Höhe von 43 Mio. Euro – Drucksachen 17/49, 17/85 Nr. 1.3 – 10. Sitzung Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Leo Dautzenberg


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Der Antrag der Fraktion Die
    Linke malt, wenn man auch die Aussagen des Kollegen
    gehört hat, ein Horrorgemälde an die Wand, das der Rea-
    lität entbehrt. Auf einzelne Punkte werde ich noch zu
    sprechen kommen.

    Wie man Positionen und Ämter auch bei öffentlichen
    Banken wahrnimmt, können Sie ja bei Ihrem Vorsitzen-
    den, Herrn Lafontaine, sehen, der sich bei der KfW per-
    manent der Verantwortung entzogen hat, indem er an
    den Sitzungen nie teilgenommen hat. Damit kann man
    natürlich auch Fehlentscheidungen verhindern: einfach
    nicht teilnehmen. Von daher ist es also nicht damit getan,
    hier einfach nur den Bereich der Öffentlichkeit zu er-
    wähnen.

    Sehen Sie sich an, wo öffentliche Unternehmen in die
    Krise geführt werden, teilweise auch durch unternehme-
    rische Fehlentscheidungen, durch Ertragsgenerierung in
    risikoreichen Bereichen; das betrifft ja auch einige unse-
    rer Landesbanken, die öffentliche und damit staatliche
    Unternehmen sind. Von daher ist es die falsche Antwort,
    alles, gerade auch das private Bankgewerbe, in öffentli-
    che Verantwortung zu führen.

    Wir können nicht stolz, aber zumindest hoffnungsfroh
    in die Zukunft sehen, dass sich unsere Struktur des Ban-
    kenwesens national bewährt hat, wenn wir unsere drei
    Säulen sehen. Dass es innerhalb der Säulen eine Effi-
    zienzsteigerung geben muss, ist uns auch klar, und dass
    sich der öffentliche Bereich der Landesbanken weiter
    konsolidieren und dann neu strukturieren muss, ist auch
    klar. Von daher geht die Pauschalkritik „die Banken“ an
    der Wirklichkeit vorbei, wenn wir hier die Thematik der
    drohenden oder der bevorstehenden Kreditklemme dis-
    kutieren.


    (Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE]: Und vorhandenen!)


    – Nein, nicht vorhandene. – Wenn Sie sehen, wie sich
    die Kreditgewährung auch in diesem Jahr gestaltet hat,
    so haben wir aufgrund der Untersuchungen der Bundes-
    bank für Oktober festzustellen, dass wir einen Rückgang
    hatten. Aber innerhalb der jeweiligen Bankenstruktur
    haben sich die Dinge so verschoben, dass gerade die
    Genossenschaftsbanken und auch die Sparkassen in
    der Fläche jetzt in der Krise mehr Verantwortung über-
    nommen haben und im Grunde mehr Kredite an die
    Wirtschaft herausgeben.

    Jetzt pauschal zu urteilen, das sei alles negativ, und
    das sei nicht erfolgt, geht fehl. Deshalb sollte man das
    hier differenziert betrachten und auch denen Rechnung
    tragen, die ihrer Aufgabenstellung nachgekommen sind.

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    (C (D Wir von der CDU/CSU-Fraktion postulieren, dass die inanzwirtschaft, die Finanzmärkte auch in Zukunft eine ienende Funktion für unsere Wirtschaft und für unsere ürger haben. Was national gilt, muss auch international gelten. eshalb ist es auch kritikwürdig, wenn man sieht, dass m angelsächsischen Bereich, gerade in den USA, wieer verschiedene Verbriefungsformen gehandhabt weren, sodass man den Eindruck haben muss, die haben us dem Chaos, das sie angerichtet haben, nichts gelernt. em gilt es entgegenzuwirken. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Dafür brauchen wir aber eine Regulierung der
    ärkte, eine zusätzliche Regulierung der Märkte, und

    uch eine Regulierung von Produkten. Es steht schon in
    nserem Koalitionsvertrag


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh Gott!)


    hören Sie gut zu, Herr Kuhn –, dass es keine regulie-
    ungsfreien Bereiche für Finanzprodukte geben soll. Das
    üssen wir über die europäische Ebene international

    msetzen. Sie können dazu beitragen, dass unser Finanz-
    inister Bündnispartner auf europäischer Ebene findet,

    m diese Punkte vom europäischen Bereich aus in den
    ngelsächsischen Bereich einzubringen. Das Zeitfenster
    ür diese Regulierungsformen ist relativ eng. Es ist viel-
    eicht noch für ein bzw. anderthalb Jahre offen. Ansons-
    en wird es in Teilbereichen so negativ weitergehen, wie
    s bisher der Fall war. Dann wird es leider bei einigen
    bsichtserklärungen der G 20 bleiben, und nichts wird

    n konkrete Form umgesetzt. Es müsste uns doch alle
    mtreiben, das richtig auf den Weg zu bringen.

    Wir sind auch der Überzeugung, dass es kritisch gese-
    en werden muss, wenn jetzt Maßnahmen im Hinblick
    uf die Entlastung von Banken über den Deutschland-
    onds gewährleistet werden sollen. Wir müssen sehen,
    ass damit auch Neugeschäft generiert wird und nicht
    ur das Risiko aus dem Altgeschäft übernommen wird;
    ch stimme Ihnen darin zu. Wir richten unser Augenmerk
    arauf.

    Uns war dies auch nicht im Hinblick auf die Situation
    n Teilen des Verbriefungsmarktes klar. Wir müssen hin
    u einem Verbriefungsgesetz. Wir haben in Deutsch-
    and eine große Expertise und eine hohe Qualität an Ver-
    riefungen: Betrachten wir nur den Bereich des Pfand-
    riefes. Das müssen wir auf andere Bereiche übertragen.

    Kredite an die mittelständische Wirtschaft – das ist
    ie nächste Form der Verbriefungen – müssen über die
    reditwirtschaft so gewährleistet werden, dass das Pro-
    ukt an sich eine solche Qualität hat, dass der Markt Ver-
    rauen darin hat und Kredite nicht wieder mit staatlichen
    arantien aktiviert und auf den Weg gebracht werden
    üssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ie Standards müssen so sein, dass der Markt Vertrauen
    arin hat.

    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 767


    (A) )



    (B) )


    Leo Dautzenberg
    Das Thema der Kreditklemme kann man nicht pau-
    schal beurteilen. Die Unternehmen, die finanzmarktfähig
    sind, müssen sich die Mittel im Grunde auf dem Finanz-
    markt besorgen. Sie benötigen keine staatliche Unter-
    stützung dafür, etwas zu garantieren. Wir müssen sehen,
    dass im mittelständischen Bereich Verknappungen ent-
    stehen können. Hier brauchen wir eine Regulierung, was
    die Qualität des Eigenkapitals von Banken betrifft. Wir
    müssen Tendenzen, die sich vom angelsächsischen Be-
    reich bis hin zu den Basel-Abkommen ausgebreitet ha-
    ben, Einhalt gebieten, sodass unsere Definition von
    Kernkapital erhalten bleibt, nämlich dass auch Mezza-
    nine-Kapital durch stille Beteiligungen Bestandteil des
    Kernkapitals ist. Wenn uns diese Basis für die Banken in
    Deutschland wegbricht und die Grundlage für zukünfti-
    ges Geschäfts- und damit Kreditpotenzial nicht gegeben
    ist, dann brauchen wir uns über das Neugeschäft von
    Banken in diesem Bereich nicht zu unterhalten. Wir
    müssen also auf verschiedenen Ebenen arbeiten, um die
    drohende oder vielleicht demnächst eintretende Kredit-
    klemme zu verhindern.

    Diese Bundesregierung hat bereits gehandelt, indem
    sie über die KfW weitere Programme gerade für die mit-
    telständische Wirtschaft aufgelegt hat, in denen die Hil-
    fen im Rahmen der Kreditversorgung weiter Platz grei-
    fen sollen. Es ist also nicht so, als würde nichts
    geschehen.

    Mit dem Finanzmarkt-Fortentwicklungsgesetz haben
    wir für Neustrukturierungen auch im öffentlichen Sektor
    Grundlagen gelegt. Man kann nur appellieren, dass die-
    jenigen Institutionen, die es eigentlich notwendig hätten,
    diesen Weg auch beschreiten und das Angebot des Bun-
    des annehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Es macht ja keinen Sinn, wenn wir für die Landesban-
    ken, die ein Teil der Säule des öffentlichen Banksektors
    sind, bisher sehr stark im Mittelstandsgeschäft vertreten
    waren, jetzt aber teilweise Probleme haben und aufgrund
    der Konsolidierung unter Umständen nicht mehr tätig
    werden können, keinen Ersatz schaffen. Sie müssen sich
    dann wiederum neu strukturieren, damit sie als öffentli-
    che Institutionen diesen Markt zukünftig abdecken kön-
    nen.

    Daher war die Zusammenkunft im Kanzleramt wich-
    tig. Dort sind weitere Impulse gesetzt worden, wie wir
    einer möglicherweise drohenden Kreditklemme vorbeu-
    gen können. Wir haben angeboten, dass wir auch im Fi-
    nanzausschuss dieses Thema weiterhin begleiten. Dabei
    müssen wir die Zielsetzungen im Auge behalten, was
    Regulierung und Aufsicht anbelangt. Auch das kann
    diesen Bereich negativ tangieren, wenn es um Eigenka-
    pitalunterlegung für bestimmte Geschäfte geht.

    Wir haben hier ein sehr breites Spektrum. Wir sollten
    uns nicht nur auf wenige Bereiche konzentrieren und
    pauschal einen Vorwurf an die Banken richten, sondern
    wir sollten diese Thematik sehr differenziert angehen.

    Vielen Dank.

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    (C (D Das Wort hat nun Carsten Schneider für die SPD raktion. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! iese Woche hat eine Debatte im Plenum des Bundestaes über die Kreditvergabesituation in Deutschland und inen Gipfel im Kanzleramt zur Kreditklemme hervorebracht. Wir haben zu Beginn der neuen Legislatureriode Gelegenheit, die Maßnahmen, die wir vor einem ahr zur Stabilisierung des Finanzmarktes mit großer ehrheit im Bundestag beschlossen haben, zu überprüen. Die Maßnahmen haben insoweit gewirkt, als sie zu iner Beruhigung der extrem aufgeladenen und für die eltwirtschaft noch viel kritischeren Situation beigetra en haben. Sie haben dahin gehend gewirkt, dass keine ank zusammengebrochen ist und dass die Sparerinnen nd Sparer die Banken nicht gestürmt haben, um ihr eld abzuheben. An einem Punkt haben sie aber nicht gewirkt. An dieer Stelle müssen wir unsere Position zu den bisherigen aßnahmen, die es, wie gesagt, seit einem Jahr gibt, berdenken. Es geht um die Eigenkapitalausstattung er Banken und um das Prinzip der Freiwilligkeit bei er Annahme der Leistungen im Rahmen des Bankenretungspakets. Wir wollen es nicht so machen wie die inke in ihrem Antrag. Dieser Antrag wird der Thematik icht gerecht und greift in der Analyse zu kurz. Es wird arin quasi eine Zwangsverstaatlichung gefordert. Ein taatsbankensektor ist aber für eine soziale Marktwirtchaft unangemessen. Wir wollen vielmehr, dass die vieen öffentlichen Mittel, die wir in Form von Garantien ls Schutzschirm für die Banken bereitgestellt haben, azu führen, dass die Banken ihrer Kernaufgabe gerecht erden, nämlich den deutschen Mittelstand und die priaten Haushalte mit Krediten zu versorgen. An dieser Stelle ist die entscheidende Frage, wie viel igenkapital zur Verfügung steht. Eine Bank kann nur so iel Geld in Form von Krediten verleihen, wie sie als Eienkapital zur Verfügung hat. Das Eigenkapital schmilzt ber derzeit wie das Eis in der Sonne. Auf der einen eite haben wir den neuesten Bundesbankbericht, der esagt, dass im nächsten Jahr Wertberichtigungen in öhe von 75 Milliarden Euro im normalen Unternehenskreditgeschäft auf die Banken zukommen werden. uf der anderen Seite haben wir eine IWF-Studie, die esagt, dass erst 50 Prozent der toxischen Wertpapiere, ie sich im Portfolio der Banken befinden, wertberichigt sind. Die gesamte Eigenkapitalausstattung der deutchen Banken beträgt 300 Milliarden Euro. Davon droen knapp 120 Milliarden Euro im nächsten Jahr erloren zu gehen. 768 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. Dezember 2009 Carsten Schneider Durch die Rating-Migration gibt es schlechtere Kreditbewertungen von Unternehmen, was dazu führt, dass es größere Anforderungen an die Eigenkapitalunterlegung für die Vergabe von Krediten geben wird. Zusätzlich wirken die Basel-II-Regelungen, die auch noch verschärft werden. Das heißt: Im Kern sind die deutschen Banken unterkapitalisiert. Die Frage ist daher: Wie löst man das Problem? Ich habe den Eindruck, dass das in vielen Geschäftshäusern durchaus bekannt ist, man aber die Mittel und Möglichkeiten, die wir zuletzt mit dem Bad-Bank-Gesetz zur Verfügung gestellt haben, nicht in Anspruch nimmt, insbesondere vor dem Hintergrund der Fragen: Wer springt als Erster? Wer gibt zu, dass er nicht mehr kann? Auch unsere Auflagen hinsichtlich der Gehaltsobergrenzen scheinen dazu zu führen, dass von diesem Modell nicht Gebrauch gemacht wird. Das alles ist für die deutsche Wirtschaft aber dramatisch. Jeder Kredit, der nicht vergeben bzw. nicht prolongiert wird, führt dazu, dass ein Unternehmen in die Insolvenz geht und Arbeitsplätze verloren gehen. Der volkswirtschaftliche Schaden für den Staat, aber auch für die Bevölkerung ist enorm. Er ist in der Summe vielleicht sogar noch viel höher als das, was wir an Rettungspaketen für den Bankenbereich bisher zur Verfügung gestellt haben. Von daher glaube ich – lesen Sie sich die Kommentare der Wirtschaftspresse, Handelsblatt, Financial Times und auch andere Zeitungen, von dieser Woche durch –, dass wir vom Prinzip der Freiwilligkeit der Maßnahmen abkehren müssen. Zum einen brauchen wir Stresstests, mit denen, so wie in den USA geschehen, geprüft und öffentlich sichtbar gemacht wird, wie die Situation bei den einzelnen Banken ist und wie sich die Eigenkapitalsituation darstellt. Zum anderen brauchen wir eine Zuführung von neuem Kapital. Das kann, das bevorzuge ich, durch die Eigentümer sein, das kann aber auch in einem letzten Schritt – das Gesetz bietet diese Möglichkeit bereits; wir haben das bei der Commerzbank auch gemacht – durch eine Zuführung seitens des Bundes geschehen, die zeitlich befristet wird. (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Weil sich kein anderer findet!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

(Beifall bei der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Carsten Schneider


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    (A) )


    (B) )


    Wenn wir dies nicht machen, glaube ich, dass 2010 all
    die Maßnahmen, die wir im Konjunkturprogramm be-
    schlossen haben und auch wirken, im Nachhinein kon-
    terkariert werden und das Potenzialwachstum in
    Deutschland langfristig sinkt. Daher ist es meines Erach-
    tens notwendig, die bisherigen Maßnahmen ohne ideolo-
    gische Scheuklappen zu überprüfen und sie im Sinne des
    deutschen Steuerzahlers, der deutschen Wirtschaft und
    der deutschen Bevölkerung anzupassen.

    Die Banken haben durch das Bad-Bank-Gesetz be-
    reits die Möglichkeit, ihre Bilanzen durch die Auslage-
    rung von verschiedenen Wertpapieren oder auch nicht
    strategischen Geschäftsbereichen zu bereinigen. Ich
    warne nur davor, dass man im Fall einer Beteiligung ei-
    nen eunuchenhaften Habitus annimmt, indem man im
    Zweifel sagt: Wir beteiligen uns zwar, aber wir haben

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    (C (D ichts zu sagen. Das ist ein Fehler. Wer Geld in ein Unernehmen investiert, muss letztendlich auch die Gechäftspolitik mitbestimmen und kontrollieren können. eshalb müssen wir die bisherige Strategie korrigieren. (Beifall bei der SPD – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Den Fehler haben Sie selbst mitgemacht! – Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Ihr habt viel gelernt im letzten halben Jahr!)


    Die Bundesregierung plant – Herr Kollege
    autzenberg hat das angesprochen –, den Verbriefungs-
    arkt wieder anzukurbeln und die Verbriefungen auch

    och staatlich zu garantieren,


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Das habe ich nicht gesagt!)


    bwohl man nicht weiß, was in den Papieren steckt.


    (Leo Dautzenberg [CDU/CSU]: Ich habe das Gegenteil gesagt! – Stefan Müller [Erlangen] [CDU/CSU]: Sie haben nicht zugehört!)


    In der Diskussion geht es darum – ich will es für die
    PD klar sagen –: Wir als Staat haften für Kredite, die
    ann an Investoren verkauft werden, und die Banken ha-
    en null Risiko. Diesen Weg halten wir für einen großen
    ehler. Ich würde es deshalb begrüßen, wenn die Union,
    benso wie die FDP-Fraktion, dies ablehnt und den
    berlegungen, die es in der KfW und im Bundesfinanz-
    inisterium gibt, eine Absage erteilt.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD)