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ID1700904800

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    Vokabeln: 0
    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 17/9 der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Michael Kauch, Harald Leibrecht, Horst Meierhofer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für ein wirksames und faires globales Klimaschutzabkommen in Kopenhagen (Drucksache 17/100) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 4: b) Antrag der Fraktion der SPD: Die Klima- konferenz in Kopenhagen zum Erfolg führen – Deutschlands und Europas Vorreiterrolle nutzen und stärken (Drucksache 17/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 589 D 590 A 595 D 597 D 599 B 600 C 601 D 603 A 604 B 605 B 605 D Deutscher B Stenografisch 9. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber . . . . . . . . . . . . Berufung von deutschen Mitgliedern des Europäischen Parlaments zur Teilnahme an Sitzungen des Ausschusses für die Angele- genheiten der Europäischen Union . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte 4 a, 5 b und 17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Andreas Jung (Konstanz), Marie-Luise Dött, Dr. Christian Ruck, weiterer Abgeordneter und der Fraktion d D D M 589 A 589 A 589 B 589 D c) Antrag der Abgeordneten Eva Bulling- Schröter, Dr. Barbara Höll, Dorothée Menzner, weiterer Abgeordneter und der undestag er Bericht ng 3. Dezember 2009 t : Fraktion DIE LINKE: Kehrtwende beim globalen Klimaschutz auf UN-Gipfel in Kopenhagen (Drucksache 17/115) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Hermann Ott, Bärbel Höhn, Hans-Josef Fell, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kopenhagen mit verbindlichen und ambitionierten Kli- maschutzzielen zum Auftakt einer globalen ökologischen Modernisierung machen (Drucksache 17/120) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 590 A 590 A 590 B 592 B 594 C Andreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 606 A 606 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 2009 Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas Gebhart (CDU/CSU) . . . . . . . . . Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: a) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Datenschutz im Beschäfti- gungsverhältnis (Beschäftigtendaten- schutzgesetz – BDatG) (Drucksache 17/69) . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Beate Müller- Gemmeke, Dr. Konstantin von Notz, Kerstin Andreae, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Persönlichkeitsrechte ab- hängig Beschäftigter sichern – Daten- schutz am Arbeitsplatz stärken (Drucksache 17/121) . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Winfried Hermann, Kerstin Andreae, Alexander Bonde, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Moratorium für Stuttgart 21 – Wirtschaftlichkeit des Groß- projektes vor Baubeginn sicherstellen (Drucksache 17/125) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Z A d H D M N D K D W S M D S T D T a b W R U E A D T a 606 C 607 C 608 B 609 C 609 C 609 D 611 C 613 B 614 C 616 C 616 D 617 A 618 A 620 B 621 B 622 D 623 D 624 C 626 A 627 A 628 D 629 A 629 D usatztagesordnungspunkt 3: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion er SPD: Bildungsproteste nicht aussitzen – ochschulgipfel vorziehen . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . onika Grütters (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . icole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . illi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ylvia Canel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . wen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . ankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6: ) Antrag der Abgeordneten Jan van Aken, Christine Buchholz, Sevim Dağdelen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Atomwaffen unverzüglich aus Deutschland abziehen (Drucksache 17/116) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Agnes Malczak, Omid Nouripour, Katja Keul, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Deutschland atomwaffenfrei – Bei der Abrüstung der Atomwaffen vorangehen (Drucksache 17/122) . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . oderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . ta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . gnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl A. Lamers (Heidelberg) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 7: ) Antrag der Abgeordneten Krista Sager, Petra Hinz (Essen), Kai Gehring, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Brain Waste 630 A 630 A 631 A 632 B 633 C 634 C 636 A 637 B 638 B 639 D 640 D 642 C 643 D 645 A 646 B 646 B 646 C 647 C 648 C 650 A 650 D 651 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 2009 III stoppen – Anerkennung ausländischer akademischer und beruflicher Qualifi- kationen umfassend optimieren (Drucksache 17/123) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Sevim Dağdelen, Nicole Gohlke, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Für eine zügige und umfas- sende Anerkennung von im Ausland er- worbenen Qualifikationen (Drucksache 17/117) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Swen Schulz, Katja Mast, Olaf Scholz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Durch Vorrang für Anerkennung Integration stärken – Aner- kennungsgesetz für ausländische Ab- schlüsse vorlegen (Drucksache 17/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Serkan Tören (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: Antrag der Fraktion der SPD: Die EU-Per- spektive der südosteuropäischen Staaten Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Makedonien, Montenegro und Serbien verstärken (Drucksache 17/106) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Beyer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Oliver Luksic (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . T – – D H D J J R J D W H D R P R D U E C E B F 653 A 653 B 653 B 653 C 654 C 655 C 656 A 656 D 657 C 658 C 659 B 660 A 660 D 661 A 662 A 663 A 664 A 665 B 666 B agesordnungspunkt 9: Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Inter- nationalen Sicherheitsunterstützungs- truppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1890 (2009) des Sicherheitsrates der Verein- ten Nationen (Drucksachen 17/39, 17/111 (neu)) . . . . . Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/139) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . uprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . ainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . te Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . rnst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . urkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . lorian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 667 D 667 D 668 A 669 B 670 B 671 D 673 D 675 A 675 B 675 D 676 D 677 B 678 A 679 A 680 C 681 A 681 C 682 C 683 B 684 B 685 B 685 C 685 D 687 A IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 2009 Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Inte- rim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolution 1701 (2006) vom 11. August 2006 und folgender Resolutionen, zuletzt 1884 (2009) vom 27. August 2009 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Drucksachen 17/40, 17/112(neu)) . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/140) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Günter Gloser (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 11: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der ge- meinsamen Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Artikels 51 der Satzung der Verein- ten Nationen und des Artikels 5 des Nordatlantikvertrags sowie der Resolu- tionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksachen 17/38, 17/110) . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/141) . . . . . . . . . . . . . . . . . D M K W K S K T R T N E T B s s r d o r ( A U M R D J N A L A E s s n A t a u t e 688 A 690 C 688 B 688 C 688 C 689 B 692 B 694 A 694 D 695 C 696 B 697 B 698 C 700 D 698 D 698 D r. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . arl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . arl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . tefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . atja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 12: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktor- icherheit zu der Verordnung der Bundesregie- ung: Erste Verordnung zur Durchführung es Bundes-Immissionsschutzgesetzes (Ver- rdnung über kleine und mittlere Feue- ungsanlagen – 1. BImSchV) Drucksachen 17/74, 17/85 Nr. 2.2, 17/135) ndreas Jung (Konstanz) (CDU/CSU) . . . . . te Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . alph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . orothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . osef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO zu dem Antrag: Fort- etzung der Beteiligung bewaffneter deut- cher Streitkräfte an dem Einsatz der Inter- ationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in fghanistan (International Security Assis- ance Force, ISAF) unter Führung der NATO uf Grundlage der Resolution 1386 (2001) nd folgender Resolutionen, zuletzt Resolu- ion 1890 (2009) des Sicherheitsrates der Ver- inten Nationen (Tagesordnungspunkt 9) 699 A 700 A 703 B 704 D 705 B 705 B 706 C 707 C 708 D 708 D 709 B 710 D 709 C 709 D 713 B 714 B 715 A 715 D 716 C 717 C 719 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 2009 V Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Manfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen), Hans-Josef Fell, Priska Hinz (Herborn) und Thomas Koenigs Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicher- heitsunterstützungstruppe in Afghanistan (In- ternational Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Reso- lutionen, zuletzt Resolution 1890 (2009) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Ta- gesordnungspunkt 9) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolution 1701 (2006) vom 11. August 2006 und folgender Resolutionen, 719 C 720 A 720 B 720 C 721 A 721 B 721 D 723 B (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungs- truppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1890 (2009) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Tagesordnungs- punkt 9) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Sylvia Kotting-Uhl, Memet Kilic, Uwe Kekeritz, Winfried Hermann, Lisa Paus, Monika Lazar, Dr. Harald Terpe, Dr. Hermann Ott, Beate Müller-Gemmeke, Dr. Anton Hofreiter und Bettina Herlitzius (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu dem Antrag: Fortsetzung der z S g A N t – – – – ( 722 C uletzt 1884 (2009) vom 27. August 2009 des icherheitsrates der Vereinten Nationen (Ta- esordnungspunkt 10) . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 euabdruck der Antworten des Staatsminis- ers Bernd Neumann auf die mündlichen Fragen 31 und 32 der Abgeordneten Agnes Krumwiede (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) auf die mündlichen Fragen 33 und 34 der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen) (SPD) auf die mündlichen Fragen 35 und 36 des Abgeordneten Martin Dörmann (SPD) auf die mündlichen Fragen 37 und 38 der Abgeordneten Tabea Rößner (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) 8. Sitzung, Anlagen 19 bis 22) . . . . . . . . . . . 724 B 724 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 2009 589 (A) ) (B) ) 9. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 2009 719 (A) ) (B) ) Vereinten Nationen (Tagesordnungspunkt 9) che Entwicklung eine engagierte zivile Aufbauoffensive Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Westeuropäischen Union Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungs- truppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Re- solution 1890 (2009) des Sicherheitsrates der I m g w a D d r n g A n n b h B k v r n r s ü K „ n p r ü n T E z w S v t Ü E a D z A B Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barnett, Doris SPD 03.12.2009* Bas, Bärbel SPD 03.12.2009 Glos, Michael CDU/CSU 03.12.2009 Goldmann, Hans- Michael FDP 03.12.2009 Hübinger, Anette CDU/CSU 03.12.2009 Hunko, Andrej Konstantin DIE LINKE 03.12.2009 Lach, Günter CDU/CSU 03.12.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 03.12.2009 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 03.12.2009 Meinhardt, Patrick FDP 03.12.2009 Möller, Kornelia DIE LINKE 03.12.2009 Pflug, Johannes SPD 03.12.2009 Rachel, Thomas CDU/CSU 03.12.2009 Dr. Scheer, Hermann SPD 03.12.2009 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 03.12.2009 Schwanitz, Rolf SPD 03.12.2009 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 03.12.2009 Zypries, Brigitte SPD 03.12.2009 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): ch kann dem Mandat der Bundesregierung nicht zustim- en, obwohl ich einen Abzug der Bundeswehr aus Af- hanistan zum gegenwärtigen Zeitpunkt für unverant- ortlich halte. Ich halte daher die Enthaltung für die ngemessene Form, um diese Haltung auszudrücken. as OEF-Mandat lehne ich ab. Ein neues ISAF-Mandat setzt eine grundsätzlich an- ere Afghanistan- und Militärpolitik der Bundesregie- ung voraus. Diese müsste folgenden Anforderungen ge- ügen: Die Bundesregierung ist aufgefordert: Erstens. Dem Bundestag ein neues Mandat vorzule- en, das auf sechs Monate befristet ist und eine klare usrichtung auf den zivilen Aufbau hat, und zeitnah ach der Afghanistan-Konferenz dem Bundestag ein eues Mandat vorzulegen, das die genannte zivile Auf- auoffensive und militärische Abzugsperspektive bein- altet und glaubhaft gewährleistet, dass der Einsatz der undeswehr erfolgreich fortgeführt und beendet werden ann. Zweitens. Unverzüglich klarzustellen, dass der Schutz on Zivilisten höchste Priorität hat und eine Bombardie- ung von Menschenansammlungen weder angemessen och zwangsläufig ist. Drittens. Dem Bundestag bis zur Afghanistan-Konfe- enz eine unabhängige Evaluierung des bisherigen deut- chen Engagements in Afghanistan sowie eine Übersicht ber die konkreten deutschen Beitrage zur Afghanistan- onferenz und einer aussichtsreichen Strategie der Übergabe in Verantwortung“ vorzulegen. Viertens. Gemeinsam mit den afghanischen und inter- ationalen Partnerinnen und Partnern eine Abzugspers- ektive zu entwickeln und auf der Afghanistan-Konfe- enz zu vereinbaren, die alle Beteiligten konkret und berprüfbar in die Pflicht nimmt und es erlaubt, in den ächsten vier Jahren den Abzug der internationalen ruppen einzuleiten. Fünftens. Sich für eine Beendigung der Operation nduring Freedom in Afghanistan einzusetzen und klar- ustellen, im Rahmen welcher Leitlinien die Bundes- ehr operiert, damit in der Praxis die Einhaltung und der chutz der Menschenrechte und der Schutz der Zivilbe- ölkerung als oberste Priorität gewährleistet sind. Sechstens. Keine Aufstockung des Bundeswehrkon- ingentes vorzubereiten oder vorzunehmen und so das bergewicht des Militärischen gegenüber dem zivilen ngagement zu verstärken, sondern stattdessen, wie es uch von den afghanischen Partnern gewünscht ist, eutschlands finanzielle und materielle Beiträge für den ivilen Wiederaufbau im Sinne einer engagierten zivilen ufbauoffensive auch qualitativ stark zu erhöhen. Siebtens. Für Schlüsselbereiche wie Polizei, Justiz, ildung, Infrastruktur, Landwirtschaft und wirtschaftli- 720 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 2009 (A) ) (B) ) mit realistischen und verbindlichen Zwischenzielen zu vereinbaren, die bei den friedensbereiten Kräften in allen Regionen ankommt. Achtens. Unverzüglich mindestens 500 deutsche Poli- zeikräfte für den Aufbau afghanischer Polizei zur Verfü- gung zu stellen, sich gemeinsam mit internationalen und afghanischen Partnerinnen und Partner für konkrete Schritte und sichtbare Erfolge bei der Beseitigung von Korruption, Drogen- und Vetternwirtschaft einzusetzen und 2010 freie und faire Parlamentswahlen durchzuset- zen. Neuntens. Sich dafür einzusetzen, dass in Afghanis- tan die Menschenrechte gewahrt werden, Menschen- rechtsorganisationen und die Vereinten Nationen sofort Zugang zu Gefangenen haben und Geheimgefängnisse wie in Bagram schnellstens geschlossen werden. Ralph Brinkhaus (CDU/CSU): Die Entscheidung über die weitere Beteiligung der Bundeswehr an der In- ternationalen Sicherheitsunterstützungstruppe (ISAF) in Afghanistan fällt mir sehr schwer. Mit meiner Stimme entscheide ich letztlich auch über das Leben von Men- schen: über das Leben von Deutschen, aber auch über das Leben von Deutschen, aber auch über das Leben von Afghanen. Das hat der folgenschwere Luftangriff vom 4. September 2009 noch einmal deutlich gezeigt. Es gibt kaum einen höheren Preis für eine politische Entscheidung als ein Menschenleben. Wir müssen uns daher sicher sein, ob wir mit der Verlängerung des ISAF- Mandates unserem Ziel näher kommen, Afghanistan ins- besondere mithilfe des zivilen Wiederaufbaus so weit zu stabilisieren, dass das Land nicht erneut Rückzugsraum für Terroristen werden kann, dass eine Radikalisierung Afghanistans nicht die ganze Region destabilisiert, dass mehr Afghanen Zugang zu Bildung und Menschenrech- ten bekommen. Angesichts der Tatsache, dass die militärische Aus- einandersetzung zu eskalieren droht, die politische Ent- wicklung von Rückschritten gekennzeichnet ist und sich die Sicherheitslage ständig weiter verschärft, habe ich daran begründete Zweifel. Ich stimme der weiteren Beteiligung der Bundeswehr an der ISAF trotzdem zu, weil ein Rückzug zu diesem Zeitpunkt ein Vakuum hinterlassen würde, das nicht zu verantworten ist. Ich erwarte aber von der Bundesregie- rung, dass die bisherige Strategie evaluiert, auf ihre Wirksamkeit überprüft und angepasst wird. Insbeson- dere bedarf es klar definierter und messbarer Fort- schrittskriterien und Ziele, die uns eine stufenweise Übergabe der Verantwortung an die Menschen in Afgha- nistan ermöglichen. Dazu gehört meines Erachtens ins- besondere eine signifikante Stärkung der zivilen Kom- ponente unserer Maßnahmen. Einer weiteren Erhöhung der militärischen Anstrengung zum Beispiel in Form der Entsendung weiterer Truppen stehe ich äußerst kritisch gegenüber. Dr. Heinrich L. Kolb (FDP): Nach wie vor stehe ich der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der N z g e a e z R D i s g s A B d w t n u n s N s b u t f h G c v s i e t g d g g g H f v w w A M w l (C (D ATO-geführten Internationalen Sicherheitsunterstüt- ungstruppe in Afghanistan mit großer Zurückhaltung egenüber. Ich begrüße allerdings ausdrücklich den jetzt rklärten Willen der Bundesregierung und inzwischen uch des amerikanischen Präsidenten, den Einsatz auf in absehbares Ende hinzuführen. Im Interesse einer geordneten Beendigung des Einsat- es bin ich bereit, das Engagement der Bundeswehr im ahmen dieses Mandates befristet mitzutragen. Zugleich will ich mit meiner Zustimmung nach den iskussionen um die Vorgänge am 4. September 2009 m Raum Kunduz ein Zeichen der Unterstützung für un- ere im Einsatz befindlichen Soldatinnen und Soldaten eben. Manfred Kolbe (CDU/CSU): Der heute zur Be- chlussfassung im Deutschen Bundestag anstehenden bstimmung über die Beschlussempfehlung und den ericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag er Bundesregierung zur Fortsetzung der Beteiligung be- affneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz einer In- ernationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afgha- istan – International Security Assistance Force, ISAF – nter Führung der NATO auf Grundlage der Resolutio- en 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Re- olution 1890 (2009), des Sicherheitsrates der Vereinten ationen kann ich aus den folgenden Gründen nicht zu- timmen: Erstens. In Afghanistan gelingt es dem Westen offen- ar nicht, ein demokratisches Staatswesen aufzubauen nd die Menschen innerlich dafür zu gewinnen. Der am- ierende Präsident Karzai hat sich wohl nur durch Wahl- älschungen an der Macht gehalten. Auch die Sicher- eitslage hat sich weiter verschlechtert, und zwar in ebieten, die bisher als relativ sicher galten. Die westli- he Aufbauhilfe soll an großen Teilen der Bevölkerung orbeigehen. Armut, Korruption und Hoffnungslosigkeit ollen zunehmen. Präsident Obama am 1. Dezember 2009 n West Point: Afghanistan is not lost, but for several years it has moved backwards. Zweitens. Die zunehmende Militarisierung führt zu iner wachsenden Anzahl von unschuldigen Opfern un- er der Zivilbevölkerung, hauptsächlich durch Luftan- riffe. Mittlerweile dürfte bei solchen „Kollateralschä- en“ eine vielfache Anzahl unschuldiger Menschen etötet worden sein wie bei den schrecklichen Terroran- riffen vom 11. September 2001 auf New York, die Aus- angspunkt unseres Engagements waren. Vorläufiger öhepunkt insoweit ist der auf deutschen Befehl ausge- ührte Luftangriff auf zwei Tanklastzüge bei Kunduz om 4. September 2009 mit circa 150 Toten, darunter ohl vielen Zivilisten. Auch auf mehrfache Nachfragen aren Bundesverteidigungsminister nicht bereit, mir ngaben zu zivilen Opfern in Afghanistan zu machen. it jedem unschuldig getöteten Zivilisten bekämpfen ir nicht den Terror, sondern schaffen diesem neuen Zu- auf. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 2009 721 (A) ) (B) ) Drittens. Ein realistisches Konzept des Westens für Afghanistan vermag ich derzeit nicht zu erkennen. Auch in dem vorliegenden Antrag wird ein solches nicht darge- stellt. Vor diesem Hintergrund kann ich es nicht verant- worten, deutsche Soldaten in einen lebensgefährlichen Einsatz zu schicken. Wir brauchen vielmehr eine Grund- satzdebatte darüber, wie die Bundesrepublik Deutschland und der Westen insgesamt den Terror bekämpfen und De- mokratie und Rechtsstaatlichkeit in Afghanistan auf- bauen können. Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP): Erneut soll der Deutsche Bundestag einer Verlängerung des Einsatzes der Bundeswehr in Afghanistan zustimmen. Obwohl mir bekannt ist, dass nach den bisherigen Entscheidungen des Deutschen Bundestages ein sofortiger Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan kaum möglich ist, werde ich der Verlängerung des Einsatzes nicht zustimmen. Die Bemühungen der neuen Bundesregierung, end- lich Perspektiven für einen Abzug der Bundeswehr zu schaffen, erkenne ich durchaus an. Ebenso den vom amerikanischen Präsidenten Obama für 2011 in Aussicht gestellten Abzug. Nach wie vor bleibt aber meine Kritik bestehen, dass die Bundeswehr für ihren Einsatz in Afghanistan nicht entsprechend ausgerüstet worden ist. Schon zu lange wurde den Angehörigen der Bundeswehr die notwendige politische wie auch materielle Unterstützung versagt. Ebenso vermisse ich die dringend notwendige Betreu- ung der aus Afghanistan zurückkehrenden Soldaten so- wie ihrer Angehörigen. Entscheidend für meine Ablehnung ist jedoch, dass wir mit dem Einsatz die Bundeswehr und ihre Angehöri- gen seit Jahren überfordert haben. Wir haben in Afghanistan Aufgaben übernommen, für die die Bundeswehr zu keinem Zeitpunkt ausgebildet und ausgerüstet war. Der Einsatz ist auch unehrlich, denn längst ist der Ter- ror, den wir in Afghanistan bekämpfen, nach Pakistan ausgewichen. Doch nur in Afghanistan geht der Einsatz weiter. Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der Antrag der Bundesregierung zur Verlängerung des ISAF-Mandates erfolgt zu einem Zeitpunkt, wo Chancen und Risiken des Einsatzes in Afghanistan so hoch wie nie zuvor sind. Bündnis 90/Die Grünen haben schon seit vielen Jahren klare Anforderungen an den Einsatz der in- ternationalen Gemeinschaft in Afghanistan gestellt: Der Schutz der Zivilbevölkerung soll bei den Militäropera- tionen höchste Priorität genießen, die Ausbildung afgha- nischer Sicherheitskräfte wird forciert und eine Perspek- tive für einen Abzug und eine damit verbundene Übergabe der Verantwortung an die afghanischen Institutionen eröff- net. Gleichzeitig hat sich die Sicherheitslage in Afghanis- tan vor allem in den letzten Monaten deutlich ver- schlechtert. Die Taliban sind in vielen Regionen auf dem V R B t f R v w V d N ti e m P V s h z e I z d t E t z g r d m p i z d n P l k s z d d M z t a z N P E v (C (D ormarsch, und das Vertrauen der Bevölkerung in die egierung Karzai ist gestört. Der Umgang mit dem von Deutschen angeordneten ombardement zweier Tanklaster in Kunduz am 4. Sep- ember dieses Jahres hat gravierende Mängel in der In- ormationspolitik der Bundesregierung offenbart. Die egierung hat wochenlang die Existenz ziviler Opfer erschwiegen und den Einsatz als richtig bewertet, ob- ohl ihr anderslautende Informationen vorlagen. Dieses erhalten offenbart ein zweifelhaftes Verständnis von er Verfasstheit der Bundeswehr als Parlamentsarmee. ur wenn dem Bundestag die größtmögliche Informa- onsgrundlage für seine Entscheidung über die Auslands- insätze gegeben wird, kann die Volksvertretung ihre de- okratische Entscheidungsfunktion wahrnehmen. Die Gespräche, die ich und andere Vertreter meiner artei in den vergangenen Wochen und Monaten mit ertreterinnen und Vertretern verschiedener afghani- cher Organisationen vor Ort und in Deutschland geführt aben, machen mir jedoch klar, dass ein sofortiger Ab- ug in der heutigen Situation unverantwortbar wäre und inen Großteil der Fortschritte beim Aufbau der zivilen nfrastruktur und der Ausweitung der Bürgerrechte, spe- iell für Frauen, zunichtemachen würde. Afghanistan roht der Rückfall in einen blutigen Bürgerkrieg. Vor diesem Hintergrund plädiere ich, wie meine Par- ei Bündnis 90/Die Grünen, für eine Fortführung des insatzes. Ich stehe damit in der Tradition meiner Frak- ion, den Einsatz kritisch, aber grundsätzlich solidarisch u begleiten. Gleichzeitig fordere ich von der Bundesre- ierung endlich eine umfassende Bilanzierung des bishe- igen Einsatzes, eine Neuformulierung der Einsatzziele, en wirksamen Schutz der Zivilbevölkerung bei allen ilitärischen Operationen, eine offenere Informations- olitik und eine klare Abzugsperspektive. Ich stimme dem vorliegenden Mandatsantrag zu. Dies st eine Gewissensentscheidung. Sie beruht auf der Über- eugung, dass wir den Menschen in Afghanistan, den Sol- atinnen und Soldaten und den zivilen Aufbauhelferin- en und -helfern ein Signal der Unterstützung aus der olitik übermitteln müssen. Gerade jetzt, wo sich die viel- eicht letzte Chance für eine gemeinsame und taktisch luge Anstrengung mit dem Ziel eines erfolgreichen Ab- chlusses des Einsatzes bietet, ist dieses Signal vonnöten. Ich halte es aber für falsch, die Verlängerung für wölf Monate zu beantragen, wenn schon jetzt klar ist, ass nach der Londoner Afghanistan-Konferenz Anfang es kommenden Jahres eine Revision der deutschen ission ansteht. Ich erwarte von der Bundesregierung umindest, dass sie dem Bundestag nach der Afghanis- an-Konferenz ein komplett neues Mandat vorlegt, das uch konkrete Ziele für den zivilen Aufbau und eine Ab- ugsperspektive beinhaltet. Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): Die ISAF-Mission ist an einem entscheidenden unkt angekommen. Während auf der einen Seite große rfolge beim Aufbau der medizinischen Versorgung, on Bildungseinrichtungen und Verkehrsinfrastruktur er- 722 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 2009 (A) ) (B) ) reicht wurden, zeichnet sich auf der anderen Seite eine Zuspitzung der Sicherheitslage in Afghanistan ab. Die- ser Entwicklung muss mit einem sofortigen Strategie- wechsel zugunsten einer engagierten zivilen Aufbauof- fensive begegnet werden. Während die internationalen Bündnispartner an Fragen eines Strategiewechsels, des höheren Schutzes der Zivilbevölkerung und einer kon- kreten Abzugsperspektive arbeiten, lässt der Antrag der Bundesregierung keine neuen Ansätze erkennen. Dage- gen wird die Bundesregierung 2010 die Ausgaben für den militärischen Einsatz in Afghanistan sogar noch von 688 Millionen Euro auf rund 820 Millionen Euro erhö- hen, ohne die Mittel für den zivilen Bereich auch nur an- nähernd so hoch aufzustocken. Damit wird die Militär- lastigkeit des Einsatzes weiter im Verhältnis 4 zu 1 zugunsten des militärischen Einsatzes ausgebaut. Auch die Versäumnisse beim Polizeiaufbau werden nicht auf- gegriffen. Der vom deutschen Regionalkommando befohlene Luftangriff auf zwei entführte Tanklastwagen mit einer noch nicht bekannten Zahl ziviler Opfer bedeutet einen radikalen Kurswechsel hin zu einem offensiven militäri- schen Vorgehen. Dieses steht im Widerspruch zur Ziel- setzung des Stabilisierungseinsatzes, nämlich den Auf- bau des Landes abzusichern und den Schutz der Zivilbevölkerung zu garantieren. Auch die Einschätzung des amtierenden Verteidigungsministers, der den Einsatz als militärisch „angemessen“ bezeichnet, muss umge- hend korrigiert und die Umstände des Luftangriffes müs- sen lückenlos aufgeklärt werden. Schädlich für die Akzeptanz und damit den Erfolg des Stabilisierungseinsatzes ISAF ist zudem der parallel lau- fende OEF-Einsatz, der rein militärische Ziele verfolgt. Auch die massiven Wahlmanipulationen während der Präsidentschaftswahlen stellen einen Rückschritt für die politische Entwicklung des Landes und die Akzeptanz des ISAF-Einsatzes dar. Angesicht der sich seit zwei Jahren verschlechternden Gesamtlage versäumt die Bundesregierung durch eine fehlende strategische Neuausrichtung wertvolle Zeit. Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Beteiligung der Bun- deswehr an dem Stabilisierungsmandat ISAF weiterhin notwendig für die militärische Absicherung des zivilen Aufbaus. Dieser Verantwortung darf man sich nicht durch die Forderung nach einem sofortigen Abzug ent- ziehen. Gleichzeitig kann der Konflikt in Afghanistan nicht militärisch gelöst werden. Nur durch die Stärkung staatlicher Institutionen, durch eine wirtschaftliche Sta- bilisierung und die Übernahme von mehr Eigenverant- wortung durch die afghanische Bevölkerung wird das Land langfristig eine stabile und friedliche Zukunft ha- ben. Die Bundesregierung erklärt in ihrem Antrag auf Fortsetzung des ISAF-Einsatzes, dass sie auf der Inter- nationalen Afghanistan-Konferenz im kommenden Jahr gemeinsam mit den Bündnispartnern konkrete Erwartun- gen und Ziele zu den Themen gute Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte sowie Sicher- heit und wirtschaftliche, soziale Entwicklung festlegen werde. Mit dieser Begründung legt die Bundesregierung k A s e s w E b d E w M m F V u s A z d i s t s H v s r w a l u d z h r b t t d d h (C (D ein verbindliches Gesamtkonzept vor, sondern einen ntrag, der bezüglich der Ausgestaltung des Mandats owie der Mandatsobergrenze unverändert ist. Dennoch rbittet die Bundesregierung die Zustimmung des Deut- chen Bundestages für die Fortsetzung des Mandats für eitere 12 Monate, obwohl dieses Mandat erst durch die rgebnisse der Afghanistan-Konferenz konkretisiert zw. in seiner Zielausrichtung geändert werden soll. Zu- em ist die Bundesregierung eine klare Bilanzierung und valuierung des bisherigen Afghanistan-Einsatzes nach ie vor schuldig geblieben. Aus diesen Gründen werde ich der Verlängerung des andats in der vorliegenden Form nicht zustimmen und ich enthalten. Ich werde dem Entschließungsantrag der raktion Bündnis 90/Die Grünen zustimmen, der eine erlängerung des Mandats auf sechs Monate befristet nd eine klare Ausrichtung auf eine zivile Aufbauoffen- ive und eine militärische Abzugsperspektive fordert. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Marieluise Beck (Bremen), Hans-Josef Fell, Priska Hinz (Herborn) und Thomas Koenigs (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Füh- rung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1890 (2009) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Tagesordnungspunkt 9) Wir stimmen der Verlängerung des ISAF-Einsatzes u, weil die völkerrechtliche Grundlage dieses Einsatzes urch Resolutionen des UN-Sicherheitsrates eindeutig st; wir fest an die Verpflichtung der Staatengemein- chaft glauben, auch jenseits von allzu eng gefassten na- ionalen Interessen Verantwortung übernehmen zu müs- en; wir spätestens seit dem Völkermord in Bosnien und erzegowina verstanden haben, dass der Nichteinsatz on polizeilichen und militärischen Mitteln ebenso chuldig machen kann wie der Einsatz von Gewalt; ge- ade die deutsche Geschichte uns verpflichtet, dass nie ieder Krieg von deutschem Boden ausgehen darf, dass ber die überfallenen Völker Polens, Frankreichs, Russ- ands und andere jedes Recht zu ihrer Verteidigung auch nter Einsatz von militärischen Mitteln hatten und ich eswegen nicht davon ausgehe, dass Pazifismus die ein- ige Konsequenz ist, die wir aus unserer Geschichte zie- en müssen; weil diese Geschichte, wenn wir reklamie- en, aus ihr gelernt zu haben, uns geradezu verpflichtet, ei Verbrechen gegen die Menschlichkeit unseren Bei- rag zum Schutz von Menschen im Rahmen der interna- ionalen Völkergemeinschaft zu leisten, selbst wenn das en Einsatz militärischer Mittel bedeutet. Wir stimmen zu, weil wir nicht nur die zivilen Opfer es militärischen Einsatzes in Afghanistan vor Augen aben dürfen, sondern auch die vielen zivilen Opfer, die Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 2009 723 (A) ) (B) ) es unter der Herrschaft der Taliban gegeben hat: Wir denken an all die Frauen, die ohne jeglichen ärztlichen Beistand Kinder gebären mussten, weil die Taliban das Gesundheitswesen durch das Arbeitsverbot für Frauen zerschlagen hatten, an die hohe Kindersterblichkeit – mit die höchste der Welt – und an die drakonischen Strafen, denen ungezählte Männer und Frauen zum Opfer fielen. Wir stimmen zu, obwohl dieser Einsatz mit vielen Fehlern behaftet war – insbesondere ist eine unzurei- chende Ergänzung der militärischen Mittel durch zivilen Aufbau zu nennen; auch die vielen Luftangriffe mit ih- ren zivilen Opfern haben den Militäreinsatz diskreditiert, der doch dem Schutz der Menschen dienen sollte –; uns die tragischen Ereignisse des Luftangriffes auf die von den Taliban entführten Tanklastwagen auf deutschen Be- fehl hin schwer erschüttern; wir die Opfer beklagen und die Vertuschung der Wahrheit durch die Bundesregie- rung das Vertrauen in die Regierung erheblich gestört hat. Wir stimmen zu, weil uns politisch aktive Frauen aus der afghanischen Gesellschaft zum Bleiben auffordern, sie ohne den Schutz von ISAF nicht weiterarbeiten könnten und bei einem überstürzten Abzug der Truppen die Rückkehr der Taliban und ihrer Schreckensherrschaft vorhersehbar ist, die sich insbesondere gegen die Frauen richtet; mit dem Engagement der Völkergemeinschaft in Afghanistan den Menschen vor Ort gegenüber eine Schutzverantwortung übernommen worden ist, die wir als Verpflichtung ansehen; und weil der Satz „Wir lassen Euch nicht alleine“ ein Versprechen ist. Wir stimmen auch zu, weil Taliban und al-Qaida in diesem asymmetrisch geführten Krieg es darauf anlegen, durch Verunsicherung von Bürgerinnen und Bürgern in den westlichen Demokratien diese Länder zum Abzug zu zwingen, damit sie ihre Macht zurückerobern können; ein einseitiger Abzug der Bundeswehr das Gegenteil ei- ner verantwortlichen multilateralen Politik wäre; das weitere Vorgehen in Afghanistan muss innerhalb der in- ternationalen Gemeinschaft abgestimmt werden, die sich dort engagiert hat. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Sylvia Kotting-Uhl, Memet Kilic, Uwe Kekeritz, Winfried Hermann, Lisa Paus, Monika Lazar, Dr. Harald Terpe, Dr. Hermann Ott, Beate Müller-Gemmeke, Dr. Anton Hofreiter und Bettina Herlitzius (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Füh- rung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt s g f d F D d A w A i g A s u d z F w P B i h Z n c z v B k n r g B m s u k t a f v o T B d c v s r T m n (C (D Resolution 1890 (2009) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (Tagesordnungspunkt 9) Wir lehnen den Antrag der Bundesregierung auf Fort- etzung des Einsatzes der Bundeswehr im Krieg in Af- hanistan im Rahmen von ISAF ab. Dieser Einsatz ist alsch und nicht zu verantworten. Das beantragte Mandat zieht keine Konsequenzen aus en bisherigen Erfahrungen. Es will eine unveränderte ortsetzung des Militäreinsatzes für ein weiteres Jahr. ie Mittel dafür werden ohne überzeugende Begrün- ung um 230 Millionen Euro erhöht. Die Ergebnisse der fghanistan-Konferenz 2010 werden erst gar nicht abge- artet. Ein Strategiewechsel, weg vom militärischen nsatz hin zum verstärkten, dezentralen zivilen Aufbau, st weder im Mandat noch in der Politik der Bundesre- ierung und der NATO erkennbar. Eine verantwortbare bzugsperspektive wird nicht eröffnet. Wir befürchten, gerade angesichts der massiven Auf- tockung der US-Truppen um weitere 30 000 Soldaten nd Soldatinnen, eine Fortsetzung und Intensivierung er kriegerischen Auseinandersetzungen. Wir befürchten ahlreiche weitere zivile und militärische Opfer. Der rieden, der zivile Aufbau und eine nachhaltige Ent- icklung rücken in weite Ferne. Genau diese friedliche erspektive wollen wir aber eröffnen. Seit Oktober vergangenen Jahres hat der Einsatz der undeswehr nicht mehr Sicherheit für die Bevölkerung m Norden Afghanistans gebracht, sondern die Sicher- eitslage hat sich erneut dramatisch verschlechtert. Die ahl der getöteten Zivilistinnen und Zivilisten in Afgha- istan stieg im ersten Halbjahr 2009 noch einmal auf irca 1 500, das heißt 31 Prozent mehr als im Vorjahres- eitraum. Viele Tausend Menschen wurden verletzt und erstümmelt. Der angebliche Strategiewechsel, der dem Schutz der evölkerung absolute Priorität einräumt, ist nicht er- ennbar. Bombardierungen der US-Luftwaffe sind kei- eswegs nur auf Nothilfe für NATO-Truppen in Gefah- ensituationen eingeschränkt, sondern ein häufig enutztes Mittel zur Vernichtung des Feindes. Auch undeswehreinsätze im Rahmen von ISAF finden mit assiver Unterstützung durch US-Bomber und Drohnen tatt. Auf Anforderung und Anweisung von Soldatinnen nd Soldaten der Bundeswehr wurden Bomben und Ra- eten geworfen und zahlreiche Zivilistinnen und Zivilis- en verletzt wie in der Nähe von Kunduz bei dem Angriff uf Tanklastwagen am 4. September. Hinzu kommen Of- ensiven der US- und afghanischen Truppen im Rahmen on OEF in Sichtweite der deutschen Bundeswehrstand- rte wie zuletzt Anfang November in der Nähe von Gul epa, als ein abgeriegeltes Gebiet unter den Augen der undeswehr fünf Tage und fünf Nächte lang bombar- iert und viele Menschen getötet wurden. Mit einem sol- hen Vorgehen wird nicht wirksam gegen Terrorismus orgegangen, sondern damit wird immer neuer Hass ge- ät und Terrorismus geschürt und gefördert. Sogar Gene- al Stanley McChrystal, der Kommandeur der ISAF- ruppen, hat auf diese Gewaltspirale hingewiesen: Töte an zwei von zehn Aufständischen, sehe man sich da- ach nicht acht, sondern häufig 20 Rebellen gegenüber, 724 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 2009 (A) ) (B) ) da sich Brüder, Väter, Verwandte und Freunde dem Wi- derstand anschlössen. Statt immer mehr Soldaten und mehr Krieg, wollen wir den Krieg in Afghanistan beenden in verantwortba- rer Weise. Daher müssen die offensiven Bomben- und Raketenangriffe aus Flugzeugen und Drohnen gestoppt werden, da sie fast immer auch unschuldige Zivilisten treffen. Wir wollen nicht immer mehr militärische Ge- walt, sondern einen Waffenstillstand und Friedensver- handlungen. Waffenstillstandsverhandlungen, die in der Vergangenheit immer wieder schon für Teilregionen zu- weilen durchaus erfolgreich geführt wurden, und die Entwicklung einer verantwortbaren Exit-Strategie sind die Alternativen. Verhandlungen darüber müssen aufge- nommen werden – bedingungslos mit allen in Afghanis- tan und in den Nachbarländern, die dazu bereit sind. Auch für den zivilen Aufbau des Landes ist ein Ende der Kampfhandlungen und des Krieges eine der wich- tigsten Voraussetzungen. Unter Kriegsbedingungen kommt der Einsatz ziviler Aufbauhelfer in vielen Regio- nen immer mehr zum Erliegen. So gibt es Meldungen, dass auch im Verantwortungsbereich der Bundeswehr etwa in Kunduz Angehörige von Hilfsorganisationen im- mer weniger die besonders gesicherten Quartiere verlas- sen und die Bevölkerung unterstützen können. Staatliche deutsche Entwicklungsorganisationen müssen immer wieder ihre Mitarbeiter zurückrufen und zeitweise die Arbeit einstellen. Die Vermischung von zivilem und mi- litärischem Engagement liefert den Aufständischen Vor- wände, auch die Arbeit der Entwicklungshelferinnen und Entwicklungshelfer als feindliche Aktivitäten zu de- nunzieren. Wenn der Krieg beendet wird, kann zumindest ein Teil der Gelder, die heute ohne Weiteres und anschei- nend unbegrenzt für Militäroperationen zur Verfügung stehen, sinnvoll und wirksam für den Aufbau umgewid- met werden. Damit werden die Köpfe und Herzen der Menschen gewonnen, nicht durch ständiges Eskalieren des Krieges. Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) zu dem Antrag: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) auf Grundlage der Resolution 1701 (2006) vom 11. August 2006 und folgender Resolutionen, zuletzt 1884 (2009) vom 27. August 2009 des Si- cherheitsrates der Vereinten Nationen (Tages- ordnungspunkt 10) Nach wie vor stehe ich der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an UNIFIL mit Zurückhaltung ge- genüber. Da der Einsatz aufgrund der verbesserten in- nen- und außenpolitischen Situation des Libanon jetzt bis zum 30. Juni 2010 begrenzt werden kann, stimme ich heute entgegen meinen früheren Voten zu. A A d A G Z r l s g V Z r s t s F A d A c (C (D nlage 6 Neuabdruck der Antworten des Staatsministers Bernd Neumann auf die Fragen der Abgeordneten Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/83, Fragen 31 und 32), der Abgeordneten Ulla Schmidt (Aachen) (SPD) (Drucksache 17/83, Fragen 33 und 34), des Abgeordneten Martin Dörmann (SPD) (Drucksache 17/83, Fragen 35 und 36) und der Abgeordneten Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/83, Fragen 37 und 38): (8. Sitzung, Anlagen 19 bis 22) nlage 19 Antwort es Staatsministers Bernd Neumann auf die Fragen der bgeordneten Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/83, Fragen 31 und 32): Wie plant die Bundesregierung auf die Bundesländer zu- zugehen, um für die Zukunft sicherzustellen, dass insbeson- dere im gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rund- funk die Staatsferne oberstes Gebot ist? Welche sind die zu erwartenden Schritte der Bundesregie- rung, um zu gewährleisten, dass sich in Zukunft keine Vertre- ter der Exekutive mehr in den Gremien des öffentlich-recht- lichen Rundfunks befinden, vor dem Hintergrund, dass am 24. November 2009 der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Hans-Joachim Otto, erklärte, Ministerpräsidenten und Vertreter der Exeku- tive nicht in den Aufsichtsgremien des öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben zu wollen? u Frage 31: Die Gesetzgebungskompetenz für den öffentlich- echtlichen Rundfunk in Deutschland liegt ausschließ- ich bei den Ländern. Die Bundesregierung sieht vor die- em Hintergrund keinen Anlass, tätig zu werden; zudem eht sie davon aus, dass die Länder ihrer besonderen erantwortung gerecht werden. u Frage 32: Die Zusammensetzung der Gremien des öffentlich- echtlichen Rundfunks in Deutschland fällt in die Ge- etzgebungskompetenz der Länder. Sie ist in Staatsver- rägen bzw. Errichtungsgesetzen für Landesrundfunkan- talten geregelt. Die Bundesregierung hat für diese ragen keine Zuständigkeit. nlage 20 Antwort es Staatsministers Bernd Neumann auf die Fragen der bgeordneten Ulla Schmidt (Aachen) (SPD) (Drucksa- he 17/83, Fragen 33 und 34): Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 2009 725 (A) (C) (B) ) Wie bewertet die Bundesregierung die Versuche, den vom Intendanten des ZDF in seiner originären Aufgabe vorzu- schlagenden Chefredakteur wegen der in den Medien und von 35 Staatsrechtlern vertretenen Einschätzung aus dem Amt zu entfernen? Teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass es sich hier um eine offensichtliche Verletzung der im Grundgesetz garantierten Rundfunkfreiheit und der Garantie der Staatsfrei- heit des öffentlich-rechtlichen Rundfunksystems handelt, und welche Maßnahmen wird sie zur Wahrung der Verfassungs- grundsätze ergreifen? Verfahren und Entscheidungen der Gremien des ZDF sind interne Angelegenheiten dieser Rundfunkanstalt. Die Gremien basieren auf dem ZDF-Staatsvertrag; er ist die von den Ministerpräsidenten der 16 Länder beschlos- sene und von den Länderparlamenten ratifizierte Rechts- grundlage des ZDF. Die Landesregierungen wachen über die ordnungsgemäße Durchführung der Bestimmungen des Staatsvertrages. Sie üben diese Befugnis durch eine sene und von den Länderparlamenten ratifizierte Rechts- grundlage des ZDF. Die Landesregierungen wachen über die ordnungsgemäße Durchführung der Bestimmungen des Staatsvertrages. Sie üben diese Befugnis durch eine Landesregierung in zweijährigem Wechsel aus. Gegen- wärtig liegt die Rechtsaufsicht beim Land Sachsen- Anhalt. Die Bundesregierung sieht vor diesem Hinter- grund von einer Bewertung ab. Anlage 22 Antwort des Staatsministers Bernd Neumann auf die Fragen der Abgeordneten Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Drucksache 17/83, Fragen 37 und 38): Landesregierung in zweijährigem Wechsel aus. Gegen- wärtig liegt die Rechtsaufsicht beim Land Sachsen- Anhalt. Die Bundesregierung sieht vor diesem Hinter- grund von einer Bewertung ab. Anlage 21 Antwort des Staatsministers Bernd Neumann auf die Fragen des Abgeordneten Martin Dörmann (SPD) (Drucksache 17/83, Fragen 35 und 36): Wie bewertet die Bundesregierung die Entscheidung des ZDF-Verwaltungsrates zum Vorschlag des ZDF-Intendanten, den derzeitigen ZDF-Chefredakteur erneut zu berufen, und die sich daraus ergebenden Konsequenzen? Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass die offen- sichtlich parteipolitisch motivierten Bestrebungen und Ein- flussnahmen des hessischen Ministerpräsidenten und anderer führender Unionspolitiker auf die Berufung bzw. Nichtverlän- gerung des Vertrages des bisherigen Chefredakteurs erhebli- che Konsequenzen mit Blick auf die Rundfunkfreiheit und die Unabhängigkeit des ZDF und des öffentlich-rechtlichen Rundfunks haben, und wie will sie diesen „Kollateralschä- den“ begegnen? Verfahren und Entscheidungen der Gremien des ZDF sind interne Angelegenheiten dieser Rundfunkanstalt. Die Gremien basieren auf dem ZDF-Staatsvertrag; er ist die von den Ministerpräsidenten der 16 Länder beschlos- s D d s g d d L w h v (D Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass der ZDF- Staatsvertrag gegen Art. 5 des Grundgesetzes, der aus Sicht des Bundesverfassungsgerichtes nach ständiger Rechtspre- chung die Staatsfreiheit des Rundfunks gebietet, verstößt, weil er eine politische Einflussnahme wie im Fall der Verlän- gerung des Vertrags des ZDF-Chefredakteurs auf die gebotene Staatsferne des Rundfunks ermöglicht, und, wenn ja, welche Maßnahmen schlägt die Bundesregierung vor, um die Staats- ferne des Rundfunks in Zukunft zu gewährleisten? Wie wertet die Bundesregierung das Vorgehen des Vizevor- sitzenden des ZDF-Verwaltungsrates, Roland Koch, bezüglich der Verlängerung des Vertrags des Chefredakteurs Nikolaus Brender, wo es doch in der Zusammenfassung des Medien- und Kommunikationsberichts der Bundesregierung 2008 heißt: „Dreh- und Angelpunkt eines anspruchsvollen Angebots in al- len Medienbereichen ist und bleibt der Qualitätsjournalismus, der ohne Unabhängigkeit von ökonomischen, politischen und weltanschaulichen Interessen Dritter undenkbar ist“? Verfahren und Entscheidungen der Gremien des ZDF ind interne Angelegenheiten dieser Rundfunkanstalt. ie Gremien basieren auf dem ZDF-Staatsvertrag; er ist ie von den Ministerpräsidenten der 16 Länder beschlos- ene und von den Länderparlamenten ratifizierte Rechts- rundlage des ZDF. Die Landesregierungen wachen über ie ordnungsgemäße Durchführung der Bestimmungen es Staatsvertrages. Sie üben diese Befugnis durch eine andesregierung in zweijährigem Wechsel aus. Gegen- ärtig liegt die Rechtsaufsicht beim Land Sachsen-An- alt. Die Bundesregierung sieht vor diesem Hintergrund on einer Bewertung ab. 9. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Gisela Piltz


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


      nd zwar in zweifacher Hinsicht:

      Erstens bin ich enttäuscht, dass jemand, der immerhin
      ut zwei Jahre Arbeitsminister gewesen ist,


      (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Zwei lange Jahre!)


      ich dafür, keine weiterreichenden Gesetzgebungsver-
      ahren eingeleitet haben zu können, damit entschuldigt
      so nenne ich das einmal freundlich –, dass der Lobby-
      smus


      (Anette Kramme [SPD]: Ihr Lobbyismus!)


      meiner kann es nicht gewesen sein, das muss man ganz
      eutlich sagen; denn wir waren in der Opposition; die
      nterschiedlichen Rollen sollten Sie noch im Kopf
      aben – und der Druck sehr groß waren. Ich verstehe
      as, ehrlich gesagt, nicht.

      Zweitens hat mich die Tatsache enttäuscht, dass Sie
      ich nicht einmal die Mühe gemacht haben, unsere Pro-
      rammatik genau zu lesen. Denn dann wüssten Sie, dass
      ir uns immer dafür eingesetzt haben, ein Arbeitneh-
      erdatenschutzrecht zu schaffen und nicht unbedingt

      in Gesetz. Sie als Jurist sollten den Unterschied kennen.


      (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


      ur das dazu.

      Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 2009 615


      (A) )



      (B) )


      Gisela Piltz
      Kollegin Kramme, ich kann mich noch gut erinnern,
      dass Sie hier – es war einst im Mai; das verspricht Schö-
      nes – versprochen haben, dass es noch in dieser Legisla-
      turperiode ein Arbeitnehmerdatenschutzgesetz geben
      wird. Und dann? Eine Sitzungswoche und noch eine Sit-
      zungswoche vergehen, und nichts ist passiert. Dann hat
      Herr Scholz drei Wochen vor der Bundestagswahl – es
      war in meinem Wahlkreis, in Düsseldorf – einen Gesetz-
      entwurf vorgestellt. Das ist eine Verdummung der Ar-
      beitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber nichts, was uns
      in diesem Zusammenhang wirklich weiterbringt.


      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Wenn ich das noch sagen darf: Einen Gesetzentwurf
      hätten Sie schon vor Jahren vorlegen müssen. Vielleicht
      nicht unbedingt diesen, weil dieser Gesetzentwurf – in
      dieser Hinsicht teile ich die Einschätzung meines Kolle-
      gen von der CDU/CSU – nicht gut ist. Nach jahrelanger
      Arbeit hätte ich erwartet, dass er besser ist.


      (Dr. Angelica Schwall-Düren [SPD]: Wo ist Ihrer?)


      – Unser Gesetzentwurf wird kommen, und zwar schon
      bald.


      (Lachen bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der LINKEN: Unverzüglich!)


      Der Unterschied, liebe Kolleginnen und Kollegen von
      der SPD, ist: Sie haben elf Jahre lang das Arbeitsminis-
      terium unter einer SPD-Flagge geführt. Sie waren elf
      Jahre lang nicht in der Lage, etwas vorzulegen, nicht ein-
      mal als Regierung.


      (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Hört! Hört!)


      Von daher: Wir machen das richtig und gründlich. Da-
      rauf können Sie sich verlassen. Sie können rumnörgeln,
      wie Sie möchten, aber da müssen Sie sich an Ihre eigene
      Nase fassen


      (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat Sie ja sehr getroffen!)


      und sich nicht als Heilsarmee für die Bürgerinnen und
      Bürger, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aufspie-
      len. Wir werden sehen, wer den besseren Entwurf vor-
      legt.


      (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Sagen Sie etwas zu den Inhalten!)


      – Nein, es geht um Ihren Gesetzentwurf und nicht um
      meine Inhalte. Damit müssen Sie leben.

      Richtig ist, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-
      mer schon heute nicht schutzlos sind, wenn der Arbeit-
      geber Telefon oder E-Mails überwacht.


      (Ute Kumpf [SPD]: Na ja!)


      Richtig ist auch, dass dieser Schutz leider sehr lücken-
      haft und damit nicht praxisgerecht ist: mangelnde Pra-
      xistauglichkeit, die vor allem Arbeitnehmerinnen und
      Arbeitnehmer davor zurückschrecken lässt, ihre Rechte,
      die sie haben, auch durchzusetzen, mangelnde Praxis-

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      (C (D auglichkeit, die sowohl für Arbeitnehmer als auch für rbeitgeber und Unternehmen ein Problem geworden st. Klar ist: Wir brauchen eindeutige Regelungen für die rhebung und Nutzung von personenbezogenen Daten m Arbeitsplatz. Es geht darum, den Spagat zwischen dem Schutz von rbeitnehmerdaten und effektiver Korruptionsbekämp ung hinzubekommen. Compliance und Revision ist das agesgeschäft in den Unternehmen. Das kann man nicht on einem Tag auf den anderen abschaffen, aber wir rauchen auch keinen gläsernen Bürger, und wir brauhen auch keinen gläsernen Arbeitnehmer. Diesen Spaat werden wir hinbekommen. Da bin ich sicher. Aber an muss überhaupt erkennen, dass es diesen Spagat ibt. Wir wollen ein Persönlichkeitsrecht der Arbeitneherinnen und Arbeitnehmer. Das ist für uns der Aus angspunkt für das Grundrecht auf Datenschutz. Wie gesagt, meine Damen und Herren von der SPD: ir haben elf Jahre gewartet. Schade, dass nur ein Flicken eppich mit Überflüssigem, mit Unnötigem und aus meier Sicht mit zum Teil sachfremden Erwägungen herausekommen ist; denn wo ich die datenschutzrechtliche elevanz einer Norm, die die Erstattung von Bewerungskosten regelt, einordnen soll, das müssen Sie mir rklären. An anderer Stelle begnügen Sie sich einfach amit, das Bundesdatenschutzgesetz abzuschreiben. Das st ja auch einfach: copy and paste. Aber wenn Sie das chon machen, dann doch bitte mit Augenmaß und rientiert am Schutzgedanken der Regelungen. (Anette Kramme [SPD]: Was haben Sie denn gelesen?)


      it reflexartiger Überregelung ist weder dem Arbeitneh-
      er noch dem Arbeitgeber gedient.


      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Wir wissen alle – jeder von uns hat das sicherlich
      chon einmal erlebt – um die Problematik der daten-
      chutzrechtlichen Einwilligung im Arbeitsverhältnis.
      as ist ein Über-/Unterordnungsverhältnis. Wenn Ihnen
      esagt wird, Ihre Einwilligung sei freiwillig, dann haben
      ie eine Ahnung davon, wie freiwillig diese Einwilli-
      ung wirklich ist. Diese Freiwilligkeit muss jetzt inten-
      iv hinterfragt werden.

      Deshalb hat sich aus unserer Sicht im Bereich des Be-
      chäftigtendatenschutzes das Instrument der Betriebs-
      ereinbarung hervorragend etabliert. Auch wenn es an
      ieser Stelle Nachholbedarf gibt: Datenschutz ist auch
      mmer ein Teil von Unternehmenskultur. Wenn es
      chiefgeht, dann natürlich nicht; das haben wir oft genug
      esehen. Aber warum Sie, liebe Kolleginnen und Kolle-
      en von der SPD, diese aus meiner Sicht bewährte und
      öchstrichterlich bestätigte Praxis einschränken wollen,
      leibt Ihr Geheimnis. Warum Sie den Betrieben und den
      itarbeitern Macht nehmen wollen, müssen Sie uns er-

      lären.

      Vor diesem Hintergrund: Das probate Mittel der be-
      rieblichen Vereinbarung durch Unabdingbarkeitsregeln
      u schwächen, halte ich persönlich für praxisfremd und

      616 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 3. Dezember 2009


      (A) )



      (B) )


      Gisela Piltz
      wenig durchdacht. Würde Ihre Vorstellung Gesetz, wä-
      ren über Nacht unzählige Betriebsvereinbarungen hinfäl-
      lig. Das kann nicht Sinn und Zweck der Übung sein. Ich
      freue mich auf die Kommentare der Gewerkschaft an die
      SPD.


      (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Sinn und Zweck dieser Übung kann nach unserer
      Auffassung auch nicht sein, neben dem betrieblichen
      Datenschutzbeauftragten einen betrieblichen Beauftrag-
      ten für den Beschäftigtendatenschutz zu etablieren; das
      hat auch schon mein Kollege gesagt. Hier sind Über-
      schneidungen und Reibungspunkte vorprogrammiert.
      Besser erscheint es uns, die Position des betrieblichen
      Datenschutzbeauftragten zu stärken und ein einheitliches
      Berufsbild zu entwerfen, das Mindestanforderungen
      über die aktuelle Formulierung im Bundesdatenschutz-
      gesetz hinaus verbindlich festlegt. Mal abgesehen davon,
      steht aus unserer Sicht der bürokratische Aufwand für
      die Unternehmen in keinem Verhältnis zum Erfolg.

      Liebe Kolleginnen und Kollegen, der Arbeitnehmer-
      datenschutz führte in den zurückliegenden Wahlperio-
      den ein kümmerliches Dasein. Herr Korte, Sie haben
      recht, dass wir fraktionsübergreifend hier im Bundestag
      alle zwei Jahre gefordert haben, einen solchen Gesetz-
      entwurf vorzulegen.


      (Jan Korte [DIE LINKE]: Genau!)


      Darin waren wir uns einig. Erste Versuche, wie der zum
      Ende der vergangenen Wahlperiode eingeführte § 32 des
      Bundesdatenschutzgesetzes, verfehlten das Anliegen, für
      mehr Klarheit zu sorgen. Arbeitnehmerdatenschutzrecht
      muss vor allem transparent und für den Einzelnen ver-
      ständlich sein. Das muss unser Ziel sein. Wenn wir das
      nicht machen, dann kommen wir leider kein Stück wei-
      ter.

      Dafür aber benötigen wir kein eigenständiges Gesetz,
      das in weiten Teilen einfach nur als Kopie des Bundes-
      datenschutzgesetzes daherkommt.


      (Anette Kramme [SPD]: Das ist doch lächerlich! Was steht denn zur Videoüberwachung im Bundesdatenschutzgesetz?)


      Rechtszersplitterung trägt nie zu einer verbesserten
      Handhabung des Rechts bei.


      (Jan Korte [DIE LINKE]: Das will die Justizministerin aber!)


      Deswegen stehen wir dem Antrag der Grünen – zugege-
      ben, in einigen Teilen ist er sehr erfreulich – durchaus
      kritisch gegenüber. Wir werden bereits im nächsten Jahr
      einen neuen Entwurf vorlegen. Dann werden wir darüber
      diskutieren. Ich bin sicher, dass wir es schaffen, Arbeit-
      nehmerinnen und Arbeitnehmern mehr zu bieten, als die
      SPD das in der Vergangenheit getan hat.

      Herzlichen Dank.


      (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


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      (C (D Zu einer Kurzintervention erteile ich das Wort dem ollegen Olaf Scholz. Sie haben mich auf den Druck von Lobbyisten ange prochen. Ich habe ihm gut standgehalten. Das hat am nde mit dem Bundesdatenschutzgesetz auch geklappt. ber es ist schon so gewesen – das wiederhole ich hier –: s hat massivste Interventionen gegeben. Wenn es das rbeitsministerium nicht gegeben hätte, hätten sie dahin ehend Erfolg gehabt, dass es zu einer lauen Regelung ekommen wäre. Diese Lobbyisten haben jedoch Untertützung in anderen Ministerien der alten Bundesregieung gefunden. Deshalb bin ich hinsichtlich der Zukunft twas misstrauisch. Einen anderen Punkt, den Sie angesprochen haben, ill ich gerne kommentieren. Zu den Vereinbarungen ber die Schaffung der Generalklausel gehörten die Verinbarung, ein Arbeitnehmerdatenschutzgesetz vorzuegen, und die Verständigung, dass es dazu bis zum Auust ein gemeinsames Papier der Regierung gibt. Das hat s nicht gegeben, weil der Koalitionspartner das inhaltich nicht gewollt hatte, weil er, wie es auch hier urchzuklingen scheint, den Wunsch der Arbeitgebererbände, möglichst wenig zu regeln, erhört hat. Wir erden sehen, was jetzt dabei herauskommt. Sie haben heute Geburtstag. Ich möchte Ihnen dazu usdrücklich gratulieren. Ich mag Ihren kämpferischen edestil; das will ich klar sagen. Ich wünsche Ihnen zu hrem Geburtstag, dass Sie dann, wenn die Bundesregieung den Gesetzentwurf vorgelegt hat, hier nicht kleinaut stumm bleiben und schweigen müssen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das ist doch mal ein Geschenk!)


    Rede von Dr. Hermann Otto Solms
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Olaf Scholz


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)