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    10. derFDP-Fraktion.ugwSWGihnsdgKdrs3RmuldwsnEZSuPg\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/5 Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums (Wachstumsbe- schleunigungsgesetz) (Drucksache 17/15) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . 288 C 289 C 289 D 291 B 305 C 307 A 308 B 309 D 311 A 311 B 311 B 313 B 314 A 315 C 317 A Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Z A N p ( D J C D A D B 273 B 275 B 278 C 280 C 282 C 283 C 284 D 286 C in Verbindung mit undestag er Bericht ng 12. November 2009 t : usatztagesordnungspunkt 5: ntrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN: Soziale Gerechtigkeit statt Klientel- olitik Drucksache 17/16) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . ernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291 C 291 C 295 A 296 D 298 C 300 A 301 C 303 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 12. November 2009 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .319 A 319 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 12. November 2009 273 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 12. November 2009 319 (A) (C) (B) (D) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 863. Sitzung am 6. No- vember 2009 der vom Deutschen Bundestag am 27. Ok- tober 2009 beschlossenen Weitergeltung der 1. Gemeinsamen Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages und des Bundesrates für den Ausschuss nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- schuss) vom 5. Mai 1951 (BGBl. II S. 103), zuletzt geändert laut Bekanntmachung vom 30. April 2003 (BGBl. I S. 677), gemäß Artikel 77 Absatz 2 Satz 2 des Grundgesetzes, 2. Geschäftsordnung für den Gemeinsamen Ausschuss vom 23. Juli 1969 (BGBl. I S. 1102), zuletzt geändert laut Bekanntmachung vom 20. Juli 1993 (BGBl. I S. 1500), gemäß Artikel 53 a Absatz 1 Satz 4 des Grundgesetzes und der 3. Geschäftsordnung für das Verfahren nach Arti- kel 115 d des Grundgesetzes vom 23. Juli 1969 (BGBl. I S. 1100) gemäß Artikel 115 d Absatz 2 Satz 4 des Grundgesetzes zugestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Glos, Michael CDU/CSU 12.11.2009 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl- Theodor CDU/CSU 12.11.2009 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.11.2009 Vogt, Ute SPD 12.11.2009 Zapf, Uta SPD 12.11.2009 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 12. November 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bernd Scheelen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)







    (A) )



    (B) )


    Bernd Scheelen
    Ich will noch etwas zu einem Thema sagen, das in der
    Regierungserklärung der Bundeskanzlerin nicht vorge-
    kommen ist, nämlich zu der Lage der Kommunen. Die
    Bundeskanzlerin hat uns vorgestern eine Stunde lang
    ihre Regierungserklärung vorgetragen. Darin kam das
    Wort „Kommunen“ ein einziges Mal vor, und zwar in ei-
    ner Aufzählung, wie schlimm die Krise für die Haus-
    halte von Bund, Ländern und Kommunen sei. Das war
    die einzige Aussage zur Lage der Kommunen. Es gab in
    der Regierungserklärung keine Hinweise darauf, wo die
    Bundesregierung Wege aus der Krise für die Kommunen
    sieht. Stattdessen gibt es eine Vielzahl von Hinweisen
    darauf, wie Sie die Krise für die Kommunen noch ver-
    schärfen wollen. Das werden wir kritisieren.

    Das bezieht sich im Wesentlichen auf das Problem der
    Mittel. Die Steuersenkung, die ich eben angesprochen
    habe, spielt beispielsweise eine Rolle. Das, was Sie mit
    Ihrem „Wachstumsverhinderungsgesetz“ vorlegen, be-
    lastet Kommunen mit 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zu-
    sätzlich und belastet die Länder mit 2,2 Milliarden Euro
    zusätzlich. Wer weiß, wie die Länder mit den Kommu-
    nen umgehen, der weiß auch, dass es für die Kommunen
    nicht bei den minus 1,5 Milliarden Euro bleiben wird.
    Sie werden vielmehr auch durch verminderte Zuweisun-
    gen und Ähnliches mehr unter dieser Finanzpolitik lei-
    den. Das werden wir deutlich machen. Wir sind an der
    Seite der Kommunen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hoffentlich! – Otto Fricke [FDP]: Wer wäre das nicht?)


    – Ihr nicht, Otto. Ihr seid nicht an der Seite der Kommu-
    nen, um es ganz deutlich zu sagen. Also die FDP schon
    mal nicht; das steht auf alle Fälle fest.


    (Zurufe von der FDP: Doch! Doch!)


    Das wesentliche Thema ist die Gewerbesteuer.


    (Otto Fricke [FDP]: Genau!)


    Diese Einnahmequelle macht für viele Kommunen fast
    die Hälfte ihres Haushaltes aus. Sie ist also wichtig für
    die Kommunen, wenn es darum geht, die Erledigung von
    Aufgaben für den Bürger zu finanzieren. Die Kommu-
    nen verlassen sich auf das, was die Bundeskanzlerin am
    13. Mai vor dem Städtetag in Bochum gesagt hat. Sie hat
    wörtlich gesagt: Die Gewerbesteuer bleibt unangetastet. –
    Dem könnten wir zustimmen, wenn es denn so bliebe.

    Was Sie heute jedoch vorlegen, ist der erste Wort-
    bruch. Das werden wir kritisieren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Diesen ersten Wortbruch begehen Sie, indem Sie die
    Hinzurechnung bei den Mieten von 65 auf 50 Prozent
    absenken. Das heißt, die Gewerbesteuer bleibt schon bei
    diesem ersten Zugriff nicht unangetastet.

    Der zweite Wortbruch in diesem Zusammenhang liegt
    in dem Hinweis auf die Einrichtung einer Kommission.
    Wer sagt: „Die Gewerbesteuer bleibt unangetastet“, der

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    (C (D raucht keine Kommission. Im Übrigen hat es mehrere ommissionen zu diesem Thema gegeben. 2002/2003 st die ganze Thematik unter Beteiligung dieses Hohen auses und aller Verbände, die daran ein Interesse haen, mehrfach diskutiert worden. Man ist auch zu einem rgebnis gekommen. Das Ergebnis von 2003 lautete: Es leibt bei der Gewerbesteuer, und sie muss gestärkt weren. Danach haben wir in der Großen Koalition in den etzten vier Jahren noch stärker, als wir es in der rot-grüen Koalition konnten, gehandelt. Wir sind Ihnen noch eute dankbar dafür, dass das ging. Die Gewerbesteuer st in den letzten vier Jahren gestärkt worden. Aber jetzt achen Sie eine Kehrtwendung um 180 Grad und wol en die Gewerbesteuer abschaffen. Das ist Wortbruch, nd den lassen wir Ihnen nicht durchgehen. Zur Frage, wie in der Zukunft die Lasten verschoben erden: Sie gaukeln den Menschen etwas vor, wenn Sie hnen sagen, dass ihnen demnächst mehr Geld in der Tache verbleibt; mehr Netto vom Brutto, behaupten Sie. as Gegenteil wird der Fall sein: Die Menschen werden eststellen, dass sie weniger Netto vom Brutto haben; enn das, was sie möglicherweise weniger an Steuern ahlen, dürfen sie im nächsten Jahr an Abgaben für die ozialen Sicherungssysteme und an kommunalen Abgaen mehr bezahlen. Ihre Koalition empfiehlt, darüber nachzudenken, ob ommunen, die jetzt im Rahmen der Daseinsvorsorge on der Mehrwertsteuer befreit sind, zukünftig den atz zahlen sollten, den private Unternehmen zahlen üssen. Das würde zum Beispiel bei den Abgaben für üllabfuhr und Abwasser 19 Prozent Mehrwertsteuer edeuten. Die Bürgerinnen und Bürger werden anhand es Gebührenbescheides möglicherweise feststellen, ass sie zwar 10 Euro weniger Steuern zahlen, dafür ber 50 Euro mehr Abgaben. Das ist der falsche Weg. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Das stimmt aber nicht, was Sie da sagen! Sie können gerne einmal kommen! Ich kann Ihnen das zeigen!)


    (Beifall bei der SPD)


    Sie müssen den Koalitionsvertrag einmal lesen.


    (Otto Fricke [FDP]: Wer ihn geschrieben hat, muss ihn nicht so häufig lesen wie der, der ihn nicht geschrieben hat!)


    Ihre Aussagen sind sehr widersprüchlich. Auf der ei-
    en Seite sagen Sie, dass Sie die Daseinsvorsorge nicht
    teuerlich belasten wollen. Auf der anderen Seite sagen
    ie aber, dass das zum Beispiel im Abfallbereich nicht
    elten solle. Was ist denn Daseinsvorsorge, wenn nicht
    er Abfallbereich? Was soll denn dann noch Daseinsvor-
    orge sein? Das ist ein klassisches Feld der Daseinsvor-
    orge. Da wollen Sie die Bürger belasten, und das ma-
    hen wir nicht mit.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Auch zur U-3-Betreuung gibt es im Koalitionsver-
    rag keinen wirklich verwertbaren Hinweis. Sie sagen






    (A) )



    (B) )


    Bernd Scheelen
    nebulös, dass Sie die Qualität der Ausbildung der Erzie-
    herinnen und Erzieher verbessern wollen. Wenn Sie dazu
    konkrete Schritte vorschlagen, werden Sie uns an Ihrer
    Seite haben. Zur Erhöhung der Quantität sagen Sie aber
    nichts. Auch das ist eine Kehrtwende um 180 Grad und
    ein Wortbruch; denn wir waren uns eigentlich einig, dass
    die Betreuung der unter Dreijährigen, die wir gemein-
    sam auf die Schiene gesetzt haben, nur ein Anfang sein
    sollte. Das sollte ausgebaut werden. Dazu findet sich in
    Ihrer Vereinbarung nichts.

    Frau von der Leyen ist gerade leider nicht anwesend.


    (Otto Fricke [FDP]: Sie ist da! In liberalen Reihen!)


    – Hallo, Frau von der Leyen! Sie haben in den letzten
    vier Jahren – das muss man neidlos anerkennen – eine
    sehr gute Familienpolitik gemacht.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ja, die hat sie gemacht. Aber sie konnte diese Familien-
    politik nur mit uns machen. Das ging nur mit der SPD.


    (Beifall bei der SPD)


    Sie hat 100 Prozent unserer Familienpolitik umgesetzt.
    Sie hat geschaut, was in den Schubladen von Renate
    Schmidt übrig geblieben ist. Wir haben es sehr begrüßt,
    dass Sie das getan haben. Manchmal haben wir das auch
    etwas kritisch beäugt, weil Sie das medial sehr gut rüber-
    gebracht haben.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Neidhammel!)


    Aber jetzt schweigen Sie. Sie machen eine Kehrt-
    wende um 180 Grad. Über die U-3-Betreuung wird nicht
    mehr geredet. Stattdessen kommt jetzt das Betreuungs-
    geld, das Sie selbst als Katastrophe bezeichnet haben.
    Ich hätte von Ihnen ein klares Wort erwartet, dass es der
    falsche Weg ist, dass es vielmehr Eltern dazu verleitet,
    ihre Kinder nicht in Einrichtungen zu bringen, und sie
    dafür belohnt, dass ihre Kinder nicht mit anderen ge-
    meinsam lernen. Das ist der falsche Weg.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn Sie uns das nicht glauben, empfehle ich Ihnen
    einen Blick in die Zeitungen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Denen glauben wir auch nicht!)


    In der Financial Times Deutschland, die nicht gerade im
    Verdacht steht, uns besonders nahezustehen, liest man:
    „Zusätzliches Kindergeld verfehlt Kinder“. Oder: „Gol-
    dene Zeiten für reiche Eltern“. Das ist die Klientelpoli-
    tik, die Sie betreiben, und die werden wir nicht mitma-
    chen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Kollege Otto Fricke von der

FDP-Fraktion.

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(C (D (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Otto Fricke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Geschätzter Vizepräsident! Meine lieben Kolleginnen

    nd Kollegen! Zu Ihrer Pauschalkritik in den letzten Ta-
    en sage ich: Wenn Sie intelligente Kritik anbringen
    ürden, wäre es ja gut. Aber bei Ihnen ist das doch so:
    elbst wenn die Kanzlerin und der Vizekanzler über
    asser laufen könnten, dann würde Ihnen nur einfallen:
    uckt mal, die können nicht schwimmen. So ungefähr

    st inzwischen Ihre Kritik an dieser neuen Koalition.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Joachim Poß [SPD]: Billiger Scherz!)


    Eine Analyse der Lage betreiben Sie gar nicht. Das
    ätte ich von Rot-Grün und auch von den Linken ein we-
    ig erwartet; von den Linken natürlich weniger. Wie
    ieht denn die Analyse der Lage aus? Die Verschuldung
    es Bundes wird dieses Jahr über 1 Billion Euro hinaus-
    ehen, und zwar nicht deswegen, weil das die neue
    oalition so gemacht hätte, sondern weil es insbeson-
    ere eine Hinterlassenschaft von elf Jahren SPD-Regie-
    ung ist. Das darf man doch auch noch einmal deutlich
    agen.


    (Beifall bei der FDP – Widerspruch bei der SPD – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das habt ihr schon im Kopf gehabt, da waren die Koalitionsverhandlungen noch nicht fertig!)


    50 Milliarden Euro Neuverschuldung gab es unter der
    egierung der SPD. Die Grünen haben kräftig mitge-
    acht.

    Schauen wir uns noch an, welche Verschuldung Sie
    ns für die nächsten Jahre mitgegeben haben. Herr Kol-
    ege Scheelen, Sie haben es richtig gesagt: Das hätte je-
    en getroffen, der als Nächster Finanzminister geworden
    äre. Aber schauen wir uns die von der SPD mitbe-

    chlossene Finanzierungslücke für den Finanzplan der
    ächsten Jahre an. Das sind noch einmal 300 Milliarden
    uro, mit denen Sie diese neue Koalition belasten.


    (Joachim Poß [SPD]: Das ist eine brennende Anklage gegen Ihren Koalitionspartner!)


    usammen sind das 650 Milliarden Euro, für die die
    PD nach gegenwärtigem Stand Verantwortung trägt
    nd gegen die wir arbeiten müssen.


    (Beifall bei der FDP – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das habt ihr vor dem Koalitionsvertrag nicht gewusst, oder was?)


    Woran liegt denn das? Was ist denn das eigentliche
    roblem? Jetzt tun hier alle auf einmal so, als sei das ei-
    entliche Problem die Steuersenkungen.


    (Zuruf von der LINKEN: Ja, ist doch so!)







    (A) )



    (B) )


    Otto Fricke
    Das Problem ist die Verschuldung der Vergangenheit,
    die man uns hinterlassen hat. Das Problem sind die
    Schulden der Vergangenheit.


    (Beifall des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


    Die Steuersenkungen dagegen, meine lieben Kollegin-
    nen und Kollegen von der Opposition, sind ein Teil der
    Lösung. Das einzusehen, sind Sie aber nicht bereit.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Was müssen wir tun? Wir müssen auf Wachstum set-
    zen. Wir müssen uns über die Qualität des Wachstums
    unterhalten; das ist gar keine Frage. Wir dürfen nicht an
    Wachstum alleine glauben, aber ohne Wachstum werden
    wir es nicht schaffen. Nun komme ich zum Unterschied
    zwischen Ihrem Denken und unserem Denken. Wir set-
    zen beim Wachstum auf den Bürger, auf den Unterneh-
    mer und damit auf den Markt und nicht auf den Staat,
    der vorgibt, wie Wachstum entstehen soll. Denn das
    – das hat die Vergangenheit gezeigt – funktioniert nicht.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich will Ihnen zur Erklärung der aktuellen Situation
    noch ein Bild nennen, auch um das für die Zuschauer ein
    bisschen zu verdeutlichen.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Okay, wir sind schuld! Was macht ihr?)


    Dieses Land steht vor einem Graben, der durch eine
    Finanz- und Wirtschaftskrise entstanden ist. Was ma-
    chen Sie, wenn Sie vor dem Graben stehen? Die Linken
    sagen erst einmal: Den Graben gibt es gar nicht, das ist
    alles Quatsch, und dahinter fließen Milch und Honig. –
    Die Grünen diskutieren erst einmal über die Frage, ob ir-
    gendetwas Schützenswertes in dem Graben ist. Die SPD
    geht einfach einen Schritt vorwärts und fällt hinein.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP)


    Was macht die Koalition? Die Koalition sagt: Wenn man
    vor einem Graben steht, dann muss man erst zwei Schritte
    zurückgehen und Anlauf nehmen, um darüber zu kom-
    men. Dies ist nur durch Entlastung der Bürger und der
    Unternehmen möglich. Auch deswegen wollen wir diese
    Entlastung.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Noch ein weiterer Punkt: Was ist unsere Aufgabe im
    Rahmen der Finanz- und Wirtschaftspolitik in Europa?
    Sie erinnern sich doch bestimmt noch daran, wie von
    Deutschland gesprochen wurde: Wir seien der kranke
    Mann, wir seien der große Tanker, den man mitschlep-
    pen müsse. Das haben wir geändert; das sage ich auch
    anerkennend in Richtung SPD.


    (Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Wann denn?)


    Durch Reformen auf dem Arbeitsmarkt, durch Einbrin-
    gung von Ansätzen einer Kapitaldeckung im Bereich der
    Altersvorsorge und durch vieles andere mehr haben Sie
    mit dafür gesorgt – das wird sicherlich einmal in den Ge-

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    (C (D chichtsbüchern stehen –, dass dieser kranke Mann voangekommen ist. etzt fallen Sie wieder in die alten Regeln zurück und saen: Wir sollten nichts verändern, den Finanzplan hinehmen und einfach mal schauen, ob es irgendwie geht. abei wissen Sie doch ganz genau: Wir werden nur vo ankommen, wenn wir Reformen durchführen. Wir müsen der Eisbrecher für Europa sein, der dafür sorgt, dass ir durch diese Krise kommen. Dafür brauchen wir eine teuerreform. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Zurufe von der SPD: Oh!)


    Herr Minister Schäuble, auch ich beglückwünsche Sie
    n dem Maße, in dem ein Haushälter einen Finanzminis-
    er zu einem solchen Amt beglückwünschen kann, zu al-
    edem, was da noch kommen wird. Sie haben bei Ihrer
    mtseinführung – ich habe Ihren Worten sehr wohl ge-

    auscht – sehr klar und präzise gesagt: Ich bringe den
    itarbeitern des Finanzministeriums Vertrauen entgegen

    is zum Beweis des Gegenteils. – Für die FDP-Fraktion
    ilt im Verhältnis zu unserem Finanzminister genau das
    leiche.


    (Bernd Scheelen [SPD]: Das ist nur vergiftet! Ein „tolles“ Klima in der Koalition! – Weitere Zurufe von der SPD: Oh! Oh!)


    ch bin mir sicher, dass das Gegenteil niemals eintreten
    ird.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Zum Schluss zum Steuersystem. Herr Minister
    chäuble, Sie haben gesagt – das ist heute in der Rheini-
    chen Post zu lesen –, ein grundlegend neues Steuersys-
    em sei nicht Teil der Vereinbarung. Natürlich können
    ir in semantischer Hinsicht über das Wort „grundle-
    end“ streiten. Wenn aber in der Koalitionsvereinbarung
    teht, ohne Bedingung und ohne Konjunktiv, dass wir
    en Umbau des Steuersystems hin zu einem Stufentarif
    ornehmen werden,


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie und Ihr Stufentarif! Was für eine Geschichte!)


    nd wenn die Kanzlerin sagt, dass wir ein einfacheres,
    iedrigeres und gerechteres Steuersystem wollen, dann
    st das, jedenfalls für die FDP-Fraktion, ein grundlegend
    eues Steuersystem. Darauf freuen wir uns.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)