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ID1700503100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/5 Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Beschleunigung des Wirtschaftswachstums (Wachstumsbe- schleunigungsgesetz) (Drucksache 17/15) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . 288 C 289 C 289 D 291 B 305 C 307 A 308 B 309 D 311 A 311 B 311 B 313 B 314 A 315 C 317 A Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Koschorrek (CDU/CSU) . . . . . . . . . Z A N p ( D J C D A D B 273 B 275 B 278 C 280 C 282 C 283 C 284 D 286 C in Verbindung mit undestag er Bericht ng 12. November 2009 t : usatztagesordnungspunkt 5: ntrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN: Soziale Gerechtigkeit statt Klientel- olitik Drucksache 17/16) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . lexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . ernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291 C 291 C 295 A 296 D 298 C 300 A 301 C 303 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 317 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 12. November 2009 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .319 A 319 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 12. November 2009 273 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 12. November 2009 319 (A) (C) (B) (D) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 863. Sitzung am 6. No- vember 2009 der vom Deutschen Bundestag am 27. Ok- tober 2009 beschlossenen Weitergeltung der 1. Gemeinsamen Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages und des Bundesrates für den Ausschuss nach Artikel 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- schuss) vom 5. Mai 1951 (BGBl. II S. 103), zuletzt geändert laut Bekanntmachung vom 30. April 2003 (BGBl. I S. 677), gemäß Artikel 77 Absatz 2 Satz 2 des Grundgesetzes, 2. Geschäftsordnung für den Gemeinsamen Ausschuss vom 23. Juli 1969 (BGBl. I S. 1102), zuletzt geändert laut Bekanntmachung vom 20. Juli 1993 (BGBl. I S. 1500), gemäß Artikel 53 a Absatz 1 Satz 4 des Grundgesetzes und der 3. Geschäftsordnung für das Verfahren nach Arti- kel 115 d des Grundgesetzes vom 23. Juli 1969 (BGBl. I S. 1100) gemäß Artikel 115 d Absatz 2 Satz 4 des Grundgesetzes zugestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Glos, Michael CDU/CSU 12.11.2009 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl- Theodor CDU/CSU 12.11.2009 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.11.2009 Vogt, Ute SPD 12.11.2009 Zapf, Uta SPD 12.11.2009 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 12. November 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carl-Ludwig Thiele


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine verehrten Kolle-

    innen und Kollegen! Finanzminister Schäuble, zu-
    ächst möchte ich Ihnen in dem neuen Amt viel Erfolg
    ünschen. Ich habe es begrüßt, dass Sie in Brüssel wa-

    en.

    Wir, CDU, CSU und FDP, haben damals gemeinsam
    en Euro eingeführt. Wir haben uns gemeinsam für den
    ertrag von Maastricht mit seinen Kriterien eingesetzt.
    ir wollten unsere Währung stabil halten und sind froh,

    ass es uns gelungen ist, das international zu implemen-
    ieren. Wenn es derzeit Schwierigkeiten gibt, in unserem
    and wie auch in anderen europäischen Ländern, dann
    esteht unser Weg, anders als das unter rot-grüner Regie-






    (A) )



    (B) )


    Carl-Ludwig Thiele
    rungszeit der Fall war, nicht darin, die Kriterien zu ver-
    ändern, sondern er besteht darin, zu den Kriterien zu ste-
    hen und in diesen schwierigen Zeiten gleichwohl dafür
    einzutreten, dass diese Kriterien Bestand haben. Das
    sind wir den Bürgern und der Wirtschaft unseres Landes
    schuldig.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich freue mich natürlich auch darüber, dass die FDP
    nach elf Jahren die Zukunft unseres Landes wieder mit-
    gestalten darf. Ich gestehe allerdings ganz freimütig,
    dass ich mir wirtschaftlich schönere Zeiten gewünscht
    hätte, als wir sie derzeit haben. Aber das ist eine Heraus-
    forderung mehr. Wir erleben allerdings auch gerade in
    der Koalition eine Premiere in der Geschichte unseres
    Landes. Frau Merkel ist die erste Bundeskanzlerin unse-
    res Landes, die in einer neuen Koalition Kanzlerin
    bleibt. Das hat es in der Geschichte unseres Landes noch
    nicht gegeben, auch nicht bei Beendigung der Großen
    Koalition 1969. Diese Tatsache hat Auswirkungen:
    Weite Teile der Union sehen sich weiterhin in der Konti-
    nuität des bisherigen Regierungshandelns,


    (Otto Fricke [FDP]: Sehr wahr!)


    die FDP will aber einen politischen Neuanfang, und
    den brauchen wir in unserem Land, sowohl in der Sache
    als auch bei den Personen. Wir sind froh, dass unsere
    Personen neu in das Kabinett eingezogen sind.


    (Beifall bei der FDP)


    Aber – auch das sage ich ganz klar – ich bekenne mich
    zu dieser Koalition. Wir wollen gemeinsam in dieser
    Koalition in schwierigen Zeiten jetzt Politik neu gestal-
    ten. Das ist die Aufgabe, die wir haben.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Anfang des Jahres wurde noch mit einem Wirtschafts-
    einbruch von 6 Prozent gerechnet. Wir haben derzeit
    Voraussagen, dass es 3,9 Prozent sind. Das ist immer
    noch der stärkste Wirtschaftseinbruch in der Geschichte
    unseres Landes. Durch diesen Wirtschaftseinbruch ha-
    ben viele Menschen ihre Arbeitsplätze verloren, viele
    sind in Kurzarbeit, und viele Bürger haben Angst um ih-
    ren Arbeitsplatz. Ziel liberaler Politik und der Politik
    dieser Koalition ist es daher, die Rahmenbedingungen
    für Wachstum zu verbessern, damit die bestehenden Ar-
    beitsplätze sicherer und Voraussetzungen dafür geschaf-
    fen werden, dass neue Arbeitsplätze in unserem Lande
    entstehen können.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Bürger hatten bei der Bundestagswahl die Wahl
    zwischen Parteien, die in der Krise die Steuern erhöhen
    wollten, und zwischen Parteien, die die Steuern senken
    wollten. Die Bürger haben sich klar für die Parteien ent-
    schieden, die die Steuern senken wollen. Damit die Bür-
    ger aber auch sehen, dass Union und FDP nicht nur von
    Wachstum und „mehr Netto vom Brutto“ sprechen, son-
    dern auch wirklich entsprechend handeln, freue ich

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    (C (D ich, dass heute während der Debatte über die Regieungserklärung der Bundeskanzlerin die erste Lesung es Wachstumsbeschleunigungsgesetzes durchgeführt ird, damit wir dieses Gesetz in diesem Jahr noch zum bschluss bringen. Die erste Lesung haben wir heute soar vor der Konstituierung der Ausschüsse. Aber das ist ichtig, es soll sich jeder darauf einrichten können, die pposition auf das Verfahren, aber auch die Bürger auf ie steuerlichen Entlastungen. Wir wollen mit diesem Gesetz ein ganz klares Zeihen setzen. Die Familien in unserem Land sollen spürar entlastet werden. Das Kindergeld wird um 20 Euro rhöht, der Kinderfreibetrag auf 7 000 Euro. Mir ist daei unbegreiflich, wie die Opposition angesichts dieser aßnahmen gegenüber der Koalition erklären kann, sie etreibe soziale Kälte oder Klientelpolitik. Ich möchte ines an dieser Stelle klarstellen: Wenn der Einsatz für ie Familie in unserem Lande von Ihnen als Klientelolitik bezeichnet wird, dann bekennen wir uns ausrücklich zu dieser Art der Klientelpolitik; denn die Failien sind die Wurzeln unserer Gesellschaft, und wenn ir dort ansetzen, die Wurzeln zu stärken, tun wir Gutes ür unser Land. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Außer für die Familien mit Hartz IV! Die sind Ihnen egal!)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Außerdem werden wir Fehler bei der Unternehmen-
    teuerreform korrigieren, die für die Betriebe krisenver-
    chärfend wirken und Arbeitsplätze gefährden, wie zum
    eispiel die steuerpolitisch völlig verfehlte Heranzie-
    ung von Kosten als Bemessungsgrundlage für die Erhe-
    ung von Steuern. Wir werden ferner im Bereich der
    rbschaftsteuer zwei Maßnahmen der Großen Koali-

    ion direkt korrigieren. Geschwister wurden durch die
    rbschaftsteuerreform der Großen Koalition steuerlich
    ie völlig Fremde behandelt. Dazu wurde ein neuer Be-
    riff eingeführt, nämlich der Begriff der sogenannten
    ernfamilie. Zur Kernfamilie sollten nur noch Eltern,
    inder, Großeltern und Enkel zählen. Welches gesell-

    chaftspolitische Bild steckt hinter einer solchen Fami-
    iendefinition? Geschwister sind diejenigen Personen,
    ie uns die längste Zeit durch das Leben begleiten. Diese
    ersonen zählten für die FDP schon immer zur Familie.
    ch freue mich darüber, dass mit unserer Forderung einer
    esserstellung der Geschwister bei der Union – trotz

    inanzieller Auswirkungen – offene Türen eingerannt
    urden; denn auch dort hat es vielen überhaupt nicht ge-

    chmeckt, welcher Unfug mit der Erbschaftsteuer auf
    en Weg gebracht worden war.


    (Beifall bei der FDP – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie entsteht dadurch Wachstum? Können Sie das erklären?)


    Ferner werden wir im Bereich der Erbschaftsteuer
    ine erste Entlastung von Erben mittelständischer Be-
    riebe durch eine deutliche Erleichterung der Fortfüh-
    ungsklausel beschließen. Die Benachteiligung der mit-
    elständischen Betriebe gegenüber börsennotierten






    (A) )



    (B) )


    Carl-Ludwig Thiele
    Kapitalgesellschaften bei der Erbschaftsteuer muss aller-
    dings weiter abgebaut werden.

    Wir wollen die Wachstumsbedingungen dadurch
    verbessern, dass geringwertige Wirtschaftsgüter wieder
    abgeschrieben werden können. Das erspart Bürokratie
    und hilft gerade den kleinen Betrieben.

    Auch über das Beherbergungsgewerbe – Minister
    Schäuble hat es angesprochen – gab es eine Diskussion.
    Ich glaube, es ist richtig, dass wir versuchen, diesen Teil
    unserer Wirtschaft international gleichzustellen. Deshalb
    haben wir diese Regelung in den Gesetzentwurf aufge-
    nommen.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Lächerlich!)


    Nun kritisiert die Opposition den Entwurf des Wachs-
    tumsbeschleunigungsgesetzes und unsere weiteren steu-
    erpolitischen Vorhaben als Steuersenkung auf Pump.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es! Sprechen Sie die Wahrheit aus, Herr Thiele!)


    Sie wollen dadurch anscheinend suggerieren, Sie hätten
    in Ihrer Regierungszeit – das betrifft auch die Regie-
    rungszeit von Rot-Grün, Herr Trittin – Steuersenkungen
    nur beschlossen, wenn der Staat Überschüsse erwirt-
    schaftet hat. Das hat er aber nicht.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Das heißt, auch Ihre Steuersenkungen gingen mit einer
    Neuverschuldung der öffentlichen Haushalte einher. Das
    muss man an dieser Stelle sehen.

    Schauen wir uns die letzten Jahre an: Zuletzt wurden
    zwei Konjunkturprogramme in einer Größenordnung
    von mehr als 80 Milliarden Euro aufgelegt. Diese Kon-
    junkturprogramme wurden ausschließlich – das sage ich
    ganz deutlich an die Adresse der SPD – durch eine Erhö-
    hung der Neuverschuldung finanziert. Das ist der Grund,
    warum Finanzminister Steinbrück im Sommer dieses
    Jahres einen Haushaltsentwurf für das Jahr 2010 einge-
    bracht hat, in dem sämtliche Schuldenrekorde unseres
    Landes gebrochen werden; das nächste Jahr sollte mit
    einer Neuverschuldung von 86,1 Milliarden Euro ange-
    gangen werden.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das toppen Sie jetzt!)


    Dass wir in der Krise etwas für die Konjunktur tun
    müssen, ist vollkommen richtig. Aber wir wollen konso-
    lidieren, und wir wollen Wachstum fördern. Das gehört
    für uns zusammen. Das sind zwei Seiten derselben Me-
    daille, und dafür werden wir uns einsetzen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    In den letzten vier Jahren hat die Große Koalition
    über die Verhältnisse unseres Landes gelebt.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Na, na!)


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    (C (D ie jährlichen Ausgaben des Bundeshaushaltes, Herr ollege Kauder, sind um 4 Prozent gestiegen, und die olkswirtschaft ist nur um 1,4 Prozent gewachsen. Ich reue mich, dass es gelungen ist, in der Koalitionsvereinarung festzulegen, dass wir mit dem Wachstum der öfentlichen Ausgaben unterhalb des Wachstums der olkswirtschaft bleiben wollen. Unser Ziel ist ein chlanker und ein starker Staat. Dazu bekennen wir uns. afür werden wir uns weiter einsetzen. Dieses Gesetz ist in erster Schritt in die richtige Richtung. Herzlichen Dank. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat die Kollegin Dr. Gesine Lötzsch von der

raktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr geehrten

    amen und Herren! Herr Schäuble, Sie haben gemeint,
    ier über die Rechenkünste von Herrn Lafontaine spre-
    hen zu müssen. Ihn muss ich nicht verteidigen; das
    ann er selber ganz gut.

    Aber an Ihre Rechenkünste möchte ich gerne erin-
    ern. Sie und Ihr Freund, Helmut Kohl, haben vor
    0 Jahren geglaubt, die deutsche Einheit könne aus der
    ortokasse bezahlt werden. Da haben Sie bewiesen, wie
    chlecht Sie rechnen können.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Lisa Paus [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die Kanzlerin hat von der schwersten Krise in der
    eschichte der Bundesrepublik gesprochen. Da hat sie

    echt. Die Bürger haben zu Recht erwartet, dass sich die
    anzlerin gleich nach der Vereidigung an sie wendet,
    m Sofortmaßnahmen zur Bekämpfung der Krise vor-
    ustellen. Nötig wären die sofortige Einführung einer
    örsenumsatzsteuer, die sofortige Rücknahme der De-

    egulierungsgesetze für den deutschen Finanzmarkt, die
    ofortige direkte Kreditvergabe an kleine und mittlere
    nternehmen durch den Staat und die sofortige Erhö-
    ung der Hartz-IV-Sätze für Kinder. Das alles ist nicht
    eschehen, und das ist verheerend.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Stattdessen flog die Kanzlerin lieber über den Großen
    eich, um erst einmal alles mit dem Großen Bruder in
    merika abzusprechen. Gerade im Osten sah ich da ein
    chmunzeln in den Gesichtern vieler Menschen, die sag-

    en: Na, das kennen wir doch. Erich Honecker musste
    uch erst in Moskau erscheinen, um den Bürgern dann
    itteilen zu können, wie es im Lande weitergeht.


    (Beifall bei der LINKEN – Widerspruch bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war ja ein fieser Vergleich! – Eduard Oswald [CDU/CSU]: Völlig von der Rolle!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Gesine Lötzsch
    – Die Reflexe funktionieren – ich sehe das – sehr gut.

    Weil wir ja nun seit einem Jahr den Mauerfall feiern
    und jetzt ein weiteres Jahr die Deutsche Einheit, will ich
    noch kurz etwas zu diesem Thema sagen: Die Ostdeut-
    schen hatten in der letzten Zeit viel zu schmunzeln.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Honecker wäre gern in die USA gereist, aber der konnte nicht! Da war die Mauer!)


    Überhaupt: Ich kenne keine Jammerossis, ich kenne vor
    allem Schmunzelossis. „Das kennen wir doch!“, sagen
    die schmunzelnden Ostdeutschen.

    Die Kanzlerin hat vor der Wahl nicht gesagt, wer die
    Kosten der Krise bezahlen soll, und sie hat es auch in der
    Regierungserklärung nicht gesagt. Die Menschen kön-
    nen mit der Wahrheit umgehen, und sie können auch mit
    schlechten Nachrichten umgehen, sie können es aber
    nicht ertragen, wenn die Regierung sie belügt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Schon die Koalitionsverhandlungen machten deutlich,
    welche Schwierigkeiten die Regierung mit der Wahrheit
    hat. In einem Schattenhaushalt sollten die Wahlge-
    schenke an die Unternehmen und an die Erben großer
    Vermögen versteckt werden.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Niemand hat die Absicht, einen Schattenhaushalt zu errichten!)


    Aber die Proteste gegen diese Klientel- und Verschleie-
    rungspolitik waren so groß, dass der Schattenhaushalt
    erst einmal zurückgezogen werden musste. Das Ergebnis
    allerdings ist: Der gesamte Bundeshaushalt ist jetzt ein
    einziger großer Schattenhaushalt. Alles, was die Bundes-
    regierung im Schattenhaushalt verstecken wollte, wird
    sie im nächsten Bundeshaushalt verstecken. Da frage ich
    mich: Ist Herr Schäuble vielleicht nur ein Schattenminis-
    ter?

    Die Kanzlerin verteidigte in ihrer Rede noch einmal
    die Steuersenkungen auf Pump. Sie wolle die Arbeitneh-
    mer in der Krise nicht zusätzlich belasten. Auch das ist
    eine Lüge. Es ist eine Lüge, weil Sie von der Koalition
    die Beiträge zur Arbeitslosen- und Krankenversicherung
    erhöhen werden. Sagen Sie den Menschen doch wenigs-
    tens die Wahrheit!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir als Linke sagen: Es gibt eine andere Möglichkeit,
    die die Kanzlerin allerdings verschwiegen hat: die Anhe-
    bung der Steuern auf große Vermögen, Dividenden, Boni
    und unanständig hohe Gehälter. Mit diesen Mehreinnah-
    men hätte die Bundesregierung die Kosten der Krise fi-
    nanzieren können. Der vorliegende Entwurf eines Wachs-
    tumsbeschleunigungsgesetzes ist in Wirklichkeit der
    Entwurf eines Umverteilungsbeschleunigungsgesetzes.
    Meine Damen und Herren, Sie bedienen Ihre Klientel wie
    schon in der letzten Legislaturperiode, bloß dass Sie jetzt
    noch dreister und schneller von unten nach oben umver-
    teilen wollen. Dem stellen wir uns entgegen.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Herr Schäuble, Sie haben erklärt, dass der aushalt 2010 auf Sicht gefahren werden soll. Ich sage hnen: Da kann einem nur angst und bange werden. chon der Kapitän der „Titanic“ fuhr nur auf Sicht. (Otto Fricke [FDP]: Eben gerade nicht! – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eben nicht!)


    ir wissen, wie diese Sache ausgegangen ist. Auch in
    er Krise braucht eine Regierung wenigstens eine mittel-
    ristige Strategie; es reicht kein Hüpfen von Jahr zu Jahr.

    Meine Damen und Herren, zu der von Herrn Schäuble
    iederum aufgestellten Behauptung, dass die Finanz-
    ärkte nur international reguliert werden können, ist zu

    agen: Das ist eine weitere Lüge. Natürlich brauchen wir
    nternationale Regeln, aber Sie müssen doch einsehen,
    ass ein Teil der Finanzkrise hausgemacht ist. Wir brau-
    hen also nicht zu warten, bis alles international geregelt
    st. Wir müssen heute schon in unserem eigenen Haus
    ieder Ordnung schaffen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der Finanzminister – Sie haben das gesagt, Herr
    chäuble – muss im nächsten Jahr 86 Milliarden Euro an
    euen Schulden aufnehmen, um die dramatischen Aus-
    irkungen der Krise in den Griff zu bekommen. Aber
    leichzeitig entlasten Sie Manager, Erben und Bankdi-
    ektoren, die für diese Krise mit die Verantwortung tra-
    en. Und Sie wälzen in unverantwortlicher Weise die
    asten auf die Länder und Kommunen ab. Ich nenne Ih-
    en nur einmal ein Beispiel: Meine Heimatstadt, das
    undesland Berlin, wird durch Ihre Steuerpolitik
    00 Millionen Euro weniger haben. Das entspricht ei-
    em Gegenwert von 100 000 Kita-Plätzen. Da reden Sie
    ier von Familienfreundlichkeit? Das ist doch ein Wi-
    erspruch.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, ab 2011, so haben wir ge-
    esen, soll wieder gespart werden. Dazu gibt es schon
    ine Menge an Vorschlägen von sogenannten Experten
    ie Herrn Sinn, der den Hartz-IV-Satz regionalisieren,

    lso wieder eine Mauer zwischen Ost- und Westdeutsch-
    and aufbauen will. Wir sagen Ihnen: Dieser Vorschlag
    st nicht nur unsinnig, er ist auch juristisch nicht haltbar,
    r ist unsozial und spalterisch – und das angesichts der
    0-Jahr-Feiern, die wir gerade erleben. So geht das
    icht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Eine wirkliche finanzpolitische Linie ist weder im
    oalitionsvertrag noch in den Reden der Regierungsmit-
    lieder zu erkennen. Nur wenn man zwischen den Zeilen
    iest, was wir ja gelernt haben, findet man heraus, dass
    iese Regierung nicht das Wohl der Menschen in diesem
    and im Auge hat, sondern ausschließlich das Wohl von
    euten wie Herrn Ackermann, mit denen sie auch gerne

    m Kanzleramt Geburtstagspartys feiert.


    (Beifall bei der LINKEN – Zurufe von der CDU/CSU und der FDP: Oh!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Gesine Lötzsch
    Wir als Linke werden in dieser Legislaturperiode den
    Bundeshaushalt gut ausleuchten und die Bürger über die
    Schattenspiele der Regierung ausführlich informieren.
    Darauf können Sie sich verlassen.


    (Beifall bei der LINKEN)