Rede:
ID1700421600

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    Vokabeln: 9
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    9. dieUnionsfraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/4 Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Folgen der Krise für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab- mildern – ALG I befristet auf 24 Monate verlängern (Drucksache 17/22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abge- Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 179 C 147 A 150 B 151 B 152 D 153 D 155 C 157 A 157 D 158 D 160 A Deutscher B Stenografisc 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . Arbeit und Soziales in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Förderung der Altersteilzeit durch die Bundesagentur für Arbeit fortführen (Drucksache 17/21) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 127 A 179 B ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Anhe- bung und bedarfsgerechte Ermittlung der Kinderregelsätze (Drucksache 17/23) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 C undestag her Bericht ung 11. November 2009 l t : Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 B 129 A 133 B 136 A 137 B 139 D 141 A 142 A 144 B 145 D Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 A 161 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . 163 B 165 D 167 A 169 C 170 D 172 C 174 A 175 C 176 C 178 A 179 C 181 C 183 D 186 B 187 C 189 B 189 D 190 D 192 C 194 D 196 A 197 A 198 A 198 D 199 B 200 A 202 C 204 C 206 A 206 C 207 D 209 A 209 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . 210 D 212 B 213 B 214 B 215 A 216 C 217 D 219 C 221 D 225 B 226 A 227 D 228 C 230 D 232 B 233 B 234 D 235 D 238 A 240 B 241 D 243 D 245 C 247 B 249 A 250 B 251 B 253 B 254 D 256 C 258 D 260 C 262 C 263 D 265 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 III Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 266 C 267 A 268 B 269 D 271 A/C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 127 (A) (C) (B) (D) 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 271 (A) (C)Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Glos, Michael CDU/CSU 11.11.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 11.11.2009 Mattheis, Hilde SPD 11.11.2009 Özoğuz, Aydan SPD 11.11.2009 Dr. Westerwelle, Guido FDP 11.11.2009 Zapf, Uta SPD 11.11.2009 (D) (B) 4. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sönke Rix


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ein verkürzter Zwangsdienst ist immer noch ein

    Zwangsdienst, auch wenn er nur sechs Monate dauert.
    Ich sage Ihnen: Ein Zivildienst von sechs Monaten ist für
    die Träger und die Einrichtungen nicht zu machen. Das
    muss man einfach hinnehmen. Haben Sie die Reaktionen
    der Diakonie, des Roten Kreuzes und der Arbeiterwohl-
    fahrt nicht zur Kenntnis genommen? Haben Sie davon
    nichts gehört? Wir haben den Zivildienst bisher fast
    fraktionsübergreifend zu einem Lerndienst weiterentwi-
    ckeln wollen. Wie sollen wir denn in diesen sechs Mona-
    ten genügend Bildungseinheiten vorsehen, wenn die Be-
    troffenen noch Urlaub haben sollen und zwischendurch
    vielleicht noch krank sind?


    (Otto Fricke [FDP]: Aber vier Jahre Zeit hatten Sie schon!)


    Ein anderes Vorgehen hat mit der Union nicht ge-
    klappt. Ich hätte mir gewünscht, dass Sie sich durchset-
    zen können. Das habe ich an dieser Stelle bereits gesagt.
    Das ist leider nicht passiert. Dies ist Murks. Die alte Re-
    gelung wäre vielleicht sogar besser gewesen als das, was
    jetzt geplant ist. Viel besser aber wäre es gewesen, wenn
    Sie sich für unser Modell entschieden hätten. Daraus
    hätte sich mehr Freiwilligkeit und weniger Pflicht entwi-
    ckelt.


    (Beifall bei der SPD)

    Denn es gibt einen großen Bedarf bei den Freiwilli-
    gendiensten; Frau Laurischk hat es angesprochen. Es
    gibt weniger Plätze als Anfragen. Das Geld, das dort zur
    Verfügung steht – im Koalitionsvertrag steht übrigens
    nicht, was mit den bei einem verkürzten Zivildienst frei
    werdenden Mitteln passieren soll –, muss eins zu eins in
    die Freiwilligendienste fließen. Es ist immer noch so,
    dass auf jeden Platz drei Anfragen kommen. Dies ist ein
    Instrument, das dem Jugendministerium und uns im Ju-
    gendausschuss zur Verfügung steht, um Jugendlichen
    nach der Schulzeit eine Perspektive zu bieten. Dazu
    hätte ich mir erheblich mehr Antworten gewünscht.
    Dazu steht im Koalitionsvertrag leider nicht viel.

    Stattdessen sollen der Kinderfreibetrag und das Kin-
    dergeld erhöht werden. Das alles ist schön und gut. Aber
    was im Hinblick auf die Mittel im Jugendhaushalt pas-
    sieren soll, steht nicht im Koalitionsvertrag. Stattdessen
    findet man eine Formulierung, die mich ein bisschen
    zum Nachdenken gebracht hat, und zwar steht dort:

    Wir werden das Kinder- und Jugendhilfesystem und
    seine Rechtsgrundlagen im SGB VII auf Zielgenau-
    igkeit und Effektivität hin überprüfen.

    Das klingt erst einmal richtig und gut. Das sollte bei
    all unseren Gesetzen so sein. Ich habe mich in diesem
    Zusammenhang an einen Gesetzentwurf der CDU/CSU-
    Fraktion aus dem Jahre 2004 erinnert, an das sogenannte
    Kommunale Entlastungsgesetz, das Sie damals geplant
    haben. Es hätte in der Kinder- und Jugendhilfe einen
    Kahlschlag bedeutet.


    (Iris Gleicke [SPD]: Das ist wohl wahr!)


    Die Formulierung im Koalitionsvertrag kann also durch-
    aus so verstanden werden, dass eine Neuauflage des da-
    maligen Entwurfes geplant ist. 2004 konnten wir diesen
    Gesetzentwurf noch verhindern. Ich hoffe, Ähnliches ist
    nicht geplant. Ich hoffe, dass solche Formulierungen
    nicht einfach nur deshalb im Koalitionsvertrag stehen,
    weil sie schön und gut sind. Ich hoffe, dass es nicht zu
    Kürzungen kommt. Wir brauchen jeden Cent und jeden
    Euro in der Jugendhilfe.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn wir schon bei Streichungen sind, dann sind wir
    auch beim Thema der Bekämpfung des Rechtsextremis-
    mus. Ich spreche es gerne noch einmal an; es war heute
    schon Thema in der innenpolitischen Debatte. Sie haben
    es hinbekommen – ich glaube, dies hat auch die Union
    durchgesetzt –, dass es keine speziellen Programme
    mehr gegen Rechtsextremismus gibt, sondern nur noch
    gegen Linksextremismus und den gesamten anderen Ex-
    tremismus, ohne aber festzulegen, dass es dafür auch
    mehr Mittel gibt. Folge ist: Es gibt weniger Mittel für die
    jetzt sehr erfolgreichen und guten Projekte.


    (Miriam Gruß [FDP]: Abwarten!)


    Da fehlen Antworten, wie das weitergehen soll.

    Sie haben immer noch nicht begriffen, dass die Pro-
    gramme gegen Rechtsextremismus nicht einfach mit






    (A) (C)



    (B) (D)


    Sönke Rix
    Programmen gegen Linksextremismus gleichzustellen
    sind. Hier wird eine völlig unterschiedliche Art der Be-
    kämpfung durchgeführt. Das sind völlig unterschiedli-
    che Dinge. Das in einen Topf zu schmeißen, ist verkehrt,
    ideologisch und schadet den guten Projekten vor Ort.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Caren Marks [SPD]: Ignorant!)


    Sie haben geschrieben: Vieles muss in Kindergärten,
    in der Jugendbetreuung und in der Schule zu diesem
    Thema passieren. Aber die jetzigen Projekte, die in Ih-
    rem Hause angesiedelt sind, sind von Vereinen, Sozial-
    verbänden und Kirchen organisiert. Dazu schreiben Sie
    kein Wort. Ich hoffe, das lässt sich noch richtigstellen.
    Wir brauchen dort jeden Cent. Die Bekämpfung des
    Rechtsextremismus bleibt ein dauerhaftes Thema und
    kann nicht mit der Bekämpfung des Linksextremismus
    zusammengefasst werden.

    Danke.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Michaela Noll für die

Unionsfraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michaela Tadjadod


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Frau Ministerin, Herr Staatssekretär, ich
    möchte Ihnen erst einmal gratulieren. Ich bin froh, dass
    Sie unsere Ministerin geblieben sind; denn ich habe Sie
    in den letzten vier Jahren – das gilt auch für die Herr-
    schaften auf der Oppositionsbank –


    (Zurufe von der SPD: Frauschaften!)


    als wirklich engagierte und durchsetzungsstarke Fami-
    lienministerin kennengelernt, die sich für alle Gruppen
    eingesetzt hat, ob jung, ob alt, ob alleinerziehend etc.


    (Iris Gleicke [SPD]: Das wäre mir aber aufgefallen!)


    Deswegen empfinde ich es als ausgesprochen schade
    – so lange sitzen Sie ja noch nicht auf der Oppositions-
    bank –, dass Sie heute nicht in der Lage sind, anzuerken-
    nen, was wirklich geleistet worden ist. Ich mache nicht
    alles schlecht, was wir in vier Jahren gemacht haben. Ich
    erwähne hier noch einmal ganz kurz das Elterngeld, den
    Kinderzuschlag, den Ausbau der Kinderbetreuung, die
    „Zweite Chance“, die Mehrgenerationenhäuser.


    (Caren Marks [SPD]: Wir reden über das, was Sie vorhaben!)


    Wir haben uns vorgenommen, an dieser Stelle weiter-
    zumachen. Ich erinnere Sie daran, dass es einige Punkte
    gab, die sich mit unserem Koalitionspartner, damals mit
    Ihnen, äußerst schwierig gestaltet haben.

    (Caren Marks [SPD]: Wohl wahr! Beim Antidiskriminierungsgesetz waren Sie schon immer bockig!)


    Darauf werde ich gleich noch eingehen; Stichwort Kin-
    derschutz. Deswegen bin ich froh, dass wir jetzt endlich
    mit der FDP neue Akzente setzen können.


    (Caren Marks [SPD]: Kinderrechte waren mit Ihnen auch nicht zu machen!)


    Ich komme gleich noch auf das Thema Jungen zu spre-
    chen, das der Kollegin Gruß und mir am Herzen liegt.
    Endlich haben wir dieses Thema auch im Koalitionsver-
    trag.

    Ministerin von der Leyen, Sie haben eben noch ein-
    mal den Spannungsbogen dargelegt. Es wäre einfach
    schön gewesen, wenn die Kollegen von der Oppositions-
    bank auch einmal zugehört hätten. Sie haben nämlich
    das Thema Kinderarmut breit und mit allen Facetten
    angesprochen.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Allgemeine Fragen gestellt, nur Antworten nicht gegeben! – Caren Marks [SPD]: Ansprechen nützt nichts!)


    Sie haben über verpasste Chancen sowie darüber gespro-
    chen, dass wir etwas gegen Bildungsarmut machen
    müssen. Sie haben gezielt die Alleinerziehenden ange-
    sprochen, die auf den Ausbau der Kinderbetreuung an-
    gewiesen sind, und gesagt, dass wir Netzwerke brau-
    chen. Sie haben von einer zweiten Chance gesprochen,
    von der besseren Vernetzung von Kompetenzagenturen.
    Ich frage mich einfach, wie es kommen kann, dass die
    Kollegen von der Opposition die ganze Zeit hier sitzen
    können, ohne zuzuhören.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Nun zu Ihnen, Frau Ziegler: Sie sind ja neu, zumin-
    dest hier bei uns. Ich weiß nicht, wie tief bei Ihnen oder
    generell bei der Opposition der Frust sitzt. Er muss ganz
    schön tief sitzen; denn manche Sachen, die Sie von sich
    gegeben haben, kann ich nicht ansatzweise nachvollzie-
    hen.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Das ist Ihr Problem, nicht meines!)


    – Nein, einfach deshalb, weil Sie gar nicht hier waren.
    Also können Sie gar nicht in dieser Form mitdiskutieren.


    (Iris Gleicke [SPD]: Die Frau war Ministerin und vor Ort zuständig! – Dagmar Ziegler [SPD]: Ich war Ministerin!)


    Nehmen wir einmal die Betreuung der unter Dreijäh-
    rigen. Jeder von Ihnen weiß – die Kollegin Humme
    weiß es auch; ich komme ebenfalls aus Nordrhein-West-
    falen –, dass in Nordrhein-Westfalen Gott sei Dank seit
    2005 eine schwarz-gelbe Regierung im Amt ist. Welche
    Folgen hatte das? Obwohl Schwarz-Gelb einen giganti-
    schen Schuldenberg von Ihnen übernehmen musste, ist
    es uns gelungen, den Ausbau von Betreuungsplätzen für
    Kinder unter drei Jahren voranzutreiben und von
    11 000 auf 74 000 zu erhöhen.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Michaela Noll


    (Iris Gleicke [SPD]: Und das war in den letzten 14 Tagen?)


    Wenn Sie heute einmal die Presse gelesen hätten, hätten
    Sie auch entdeckt, dass Minister Laschet sagte, bis zum
    nächsten Jahr werde das Ganze auf 100 000 aufgerundet
    werden. Das haben Sie in Ihrer ganzen Regierungszeit
    nicht geschafft.

    Nächstes Stichwort! Nehmen wir den Kinderschutz:

    Aber ich finde es schön, dass wir heute wenigstens am
    Ende dieser etwas heftigen Debatte gemeinsam lachen.


    (Caren Marks [SPD]: Das ist eine Liebe in der Koalition! Wunderbar! – Weitere Zurufe von der SPD)


    – Nein, wir verstehen uns sehr gut. Deswegen spreche
    ich noch kurz einen weiteren Punkt an: Seit 2002 gehöre
    ich dem Deutschen Bundestag an, und seit 2002 habe ich
    Die von mir wirklich sehr geschätzte Kollegin Marlene
    Rupprecht hat mit mir über ein Jahr lang über den Kin-
    derschutz verhandelt. Wir haben Expertengespräche ge-
    führt und Anhörungen durchgeführt; wir haben Tage und
    Nächte miteinander verhandelt. Wir waren beide auf ei-
    nem wirklich guten Weg. Ich erinnere jetzt noch einmal
    an das letzte Gespräch: Es ist nicht an uns gescheitert.
    Das Problem war, dass Sie die Bundestagswahl im Na-
    cken hatten, die Ihnen mächtig Angst machte. Deshalb
    sind Sie vorzeitig ausgestiegen. Aber ich bin zuversicht-
    lich, dass wir in der jetzigen Kombination unter dem As-
    pekt der Prävention und mit unserer Ministerin an der
    Spitze ein Kinderschutzgesetz auf den Weg bringen wer-
    den, an dem auch Sie nichts mehr zu meckern haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Herr Wunderlich, ich schätze Sie sehr. Wir haben vier
    Jahre lang gemeinsam in der Kinderkommission geses-
    sen. Aber heute haben Sie Ihrem Namen alle Ehre ge-
    macht. Sie haben auch nicht zugehört, als Frau von der
    Leyen von Kinderarmut sprach. Was das Unterhaltvor-
    schussgesetz angeht,


    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: War das nicht das Gesetz, das Sie eingestampft haben, weil zu viel Kritik in der Öffentlichkeit war?)


    bin ich auf Ihrer Seite; da sehe auch ich schon seit länge-
    rer Zeit Handlungsbedarf. Wir haben es auf den Weg ge-
    bracht. Aber es wäre auch schön, es einfach einmal an-
    zuerkennen, wenn in einem Koalitionsvertrag Dinge
    stehen, die praxistauglich sind. –


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Besser eine späte Einsicht als keine Einsicht!)


    – Das hat aber nichts mit Umfallen zu tun. Das hat etwas
    damit zu tun, dass sich die Dinge auch ändern können.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Das war an die SPD gerichtet!)


    – Dann ist es okay, dann nehmen wir das zurück.


    (Heiterkeit bei der CDU/CSU und der FDP – Lachen bei der SPD)

    immer gesagt, wir müssen den Fokus mehr auf die Jun-
    gen legen. Jungen sind unsere Sorgenkinder, die Jungen
    sind die Bildungsverlierer.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Dank der guten Anfragen unter Federführung der Kolle-
    gin Miriam Gruß in der letzten Legislaturperiode haben
    wir dieses Thema endlich in den Koalitionsvertrag auf-
    genommen. Sprechen Sie mit Lehrern, mit Erziehern
    und Schulleitern: Wir haben Defizite bei den Jungen.
    Das hat nichts mit Gleichstellung zu tun.


    (Caren Marks [SPD]: Gleichstellung hat immer mit Jungen und Mädchen, Frauen und Männern zu tun! Guten Morgen, Frau Noll!)


    Sie alle waren bei der Anhörung dabei, als Frau
    Allmendinger bei uns war. Ich erinnere mich noch ganz
    genau an die etwas spitz formulierte Frage von Frau
    Allmendinger: Was nützt es den kompetentesten Frauen,
    wenn sie keinen kompetenten Gegenüber mehr haben?
    Dann nützt auch die beste Familienpolitik nichts, dann
    ist sie am Ende.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Caren Marks [SPD]: Genau das ist das Problem!)