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ID1700420900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/4 Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Folgen der Krise für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab- mildern – ALG I befristet auf 24 Monate verlängern (Drucksache 17/22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abge- Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 179 C 147 A 150 B 151 B 152 D 153 D 155 C 157 A 157 D 158 D 160 A Deutscher B Stenografisc 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . Arbeit und Soziales in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Förderung der Altersteilzeit durch die Bundesagentur für Arbeit fortführen (Drucksache 17/21) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 127 A 179 B ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Anhe- bung und bedarfsgerechte Ermittlung der Kinderregelsätze (Drucksache 17/23) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 C undestag her Bericht ung 11. November 2009 l t : Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 B 129 A 133 B 136 A 137 B 139 D 141 A 142 A 144 B 145 D Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 A 161 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . 163 B 165 D 167 A 169 C 170 D 172 C 174 A 175 C 176 C 178 A 179 C 181 C 183 D 186 B 187 C 189 B 189 D 190 D 192 C 194 D 196 A 197 A 198 A 198 D 199 B 200 A 202 C 204 C 206 A 206 C 207 D 209 A 209 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . 210 D 212 B 213 B 214 B 215 A 216 C 217 D 219 C 221 D 225 B 226 A 227 D 228 C 230 D 232 B 233 B 234 D 235 D 238 A 240 B 241 D 243 D 245 C 247 B 249 A 250 B 251 B 253 B 254 D 256 C 258 D 260 C 262 C 263 D 265 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 III Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 266 C 267 A 268 B 269 D 271 A/C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 127 (A) (C) (B) (D) 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 271 (A) (C)Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Glos, Michael CDU/CSU 11.11.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 11.11.2009 Mattheis, Hilde SPD 11.11.2009 Özoğuz, Aydan SPD 11.11.2009 Dr. Westerwelle, Guido FDP 11.11.2009 Zapf, Uta SPD 11.11.2009 (D) (B) 4. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sibylle Laurischk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Frau Marks, dass Sie bis vor Kur-
    zem mitregiert haben, kann man schier nicht fassen,
    wenn man Sie heute hört.


    (Markus Grübel [CDU/CSU]: Genau! – Sönke Rix [SPD]: Wir reden doch über die Zukunft!)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Sibylle Laurischk
    Ganz offensichtlich leiden Sie unter vielen verpassten
    Chancen.


    (Beifall bei der FDP – Caren Marks [SPD]: Unglaublich!)


    Der Koalitionsvertrag setzt auch in der Familien- und
    Gesellschaftspolitik neue Zeichen. Unmittelbar nach den
    familienpolitischen Zielsetzungen ist das Thema „Inte-
    gration und Zuwanderung“ aufgeführt, das man traditio-
    nell im innenpolitischen Bereich vermutet. Hier wird
    deutlich, dass wir die Bandbreite des Themas Integra-
    tion nicht auf das Aufenthalts- oder Polizeirecht limitie-
    ren, sondern es auch als eine Fragestellung in der Mitte
    dieser Gesellschaft verstehen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dazu ist natürlich der Erwerb der deutschen Sprache
    weiterhin von zentraler Bedeutung. Wir haben es in der
    letzten Legislatur gefordert, und wir fordern es auch
    jetzt: Wir wollen, dass durch Sprachstandstests schon
    frühzeitig erkannt wird, ob Kinder die entsprechenden
    sprachlichen Fähigkeiten haben, und, wenn nicht, ent-
    sprechende Sprachförderung anbieten, sodass sie gut ins
    Schulleben starten können. Hier sind allerdings auch die
    Eltern gefordert. Sie müssen das unterstützen. In man-
    chen Fällen ist sicher auch Unterstützung und Aufklä-
    rung der Eltern nötig, und unter Umständen brauchen
    auch diese ihrerseits Sprachförderung.

    Noch ein Thema war mir in den Koalitionsverhand-
    lungen besonders wichtig: die Würdigung der Lebens-
    leistungen von Migrantinnen und Migranten und dabei
    insbesondere die Anerkennung der im Heimatland er-
    worbenen Bildungsabschlüsse. Es ist ein Erfolg, dass wir
    einen gesetzlichen Anspruch auf ein Anerkennungsver-
    fahren schaffen werden.


    (Beifall bei der FDP)


    Uns ist aber auch wichtig, dass familiäre Gewalt be-
    kämpft wird. Sie ist in keinster Weise zu tolerieren.
    Hierzu bedarf es ausreichender sogenannter flankieren-
    der Maßnahmen. Darunter verstehen wir Beratungsange-
    bote, aber ganz konkret auch die Frauen- und Kinder-
    schutzhäuser. Das Hilfesystem im Fall von Gewalt gegen
    Frauen wird im Rahmen der Bundeszuständigkeit weiter
    gestützt werden. Hierzu gehören auch die Einrichtung ei-
    ner bundesweiten Notrufnummer sowie die Vorlage eines
    Berichts zur Lage der Frauen- und Kinderschutzhäuser
    und der darüber hinausgehenden Hilfeinfrastruktur. Wir
    haben, Herr Wunderlich, den CEDAW-Bericht sehr wohl
    gelesen und auch entsprechend umgesetzt.


    (Beifall bei der FDP – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: An welcher Stelle denn? Das muss ein Schattenkoalitionsvertrag sein!)


    Weiter haben wir vor, dass das Problem Zwangshei-
    rat nicht so im Raum stehen bleibt. Es soll ein eigener
    Straftatbestand geschaffen werden. Entsprechende recht-
    liche Regelungen – ich nenne das Stichwort Rückkehr-
    recht – sollen unter dem Gesichtspunkt des Opferschut-
    zes neu gestaltet werden.
    Noch eine andere Bevölkerungsgruppe, die gern über-
    sehen wird, ist Thema unserer familienpolitischen Ziel-
    setzung. Ich meine die mittlerweile knapp 1,6 Millionen
    Alleinerziehenden in Deutschland, die rund 2,6 Millio-
    nen Kinder erziehen. Gerade sie brauchen den Ausbau
    der Betreuungsangebote. Dazu haben wir heute schon ei-
    niges gehört. Ich bin zuversichtlich, dass die Bundesre-
    gierung hier noch einiges auf den Weg bringt. Es ist im
    Übrigen vereinbart, dass das Unterhaltsvorschussgesetz
    dahin gehend geändert wird, dass die Gewährung von
    Unterhaltsvorschuss entbürokratisiert und dieser künftig
    bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres eines Kindes
    gewährt wird.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir brauchen in dieser Gesellschaft aber auch das
    freiwillige Engagement und wollen es deshalb fördern.
    So ist uns die Stärkung des bürgerschaftlichen Engage-
    ments ein wichtiges Anliegen, das durch eine entspre-
    chende Rahmengesetzgebung gestärkt werden soll.

    Darüber hinaus haben wir vereinbart, die Wehrpflicht
    auf sechs Monate zu reduzieren und den Zivildienst ent-
    sprechend anzupassen.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da gilt auch: versprochen – gebrochen! Sie wollten doch die Wehrpflicht abschaffen!)


    Das hat auch etwas mit Wehrgerechtigkeit zu tun. Im
    Übrigen wird die Verkürzung des Zivildienstes, den wir
    als eine Art Zwangsdienst – er ist ja bislang kein Frei-
    willigendienst – kritisieren,


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das bleibt ja auch so!)


    zu einer Umstellung führen. Ich bin sehr zuversichtlich,
    dass es jetzt endlich gelingt, die Freiwilligendienste stär-
    ker in den Fokus zu stellen,


    (Sönke Rix [SPD]: Das steht aber nicht drin!)


    zum Beispiel, indem der Ausbau von Maßnahmen wie
    Freiwilliges Soziales Jahr und von anderen Freiwilligen-
    diensten, nicht zuletzt auch unter Einbeziehung von jun-
    gen Menschen mit Migrationshintergrund, vorangetrie-
    ben wird. Eine freiwillige Verlängerung des Zivildienstes
    lehnen wir allerdings ab.


    (Sönke Rix [SPD]: Ach!)


    Meine Damen und Herren, wir wollen solche Ziele
    wie Integration und Stärkung von Familien in Problem-
    lagen, aber auch mehr freiwilliges bürgerliches Engage-
    ment erreichen. Wir sollten gemeinsam darauf hinarbei-
    ten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die Unionsfraktion hat nun der Kollege Johannes

Singhammer das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)







(A) (C)



(B) (D)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Sehr geehrte Frau Ministerin, Sie haben es ge-
    schafft, in den vergangenen vier Jahren der Gerechtigkeit
    für Familien einen ähnlichen Stellenwert in der öffentli-
    chen Aufmerksamkeit zu verschaffen wie den Arbeitslo-
    senzahlen oder den Haushaltszahlen. Glückwunsch! Ich
    wünsche Ihnen für die nächsten vier Jahre weiterhin viel
    Erfolg. In meinen Glückwunsch beziehe ich ausdrücklich
    Ihren Staatssekretär ein. Ich hoffe, dass es so erfolgreich
    für die Familien weitergeht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Es ist nicht völlig ungewöhnlich, dass die Opposition
    den Koalitionsvertrag, den wir gerade unterschrieben ha-
    ben, kritisiert.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Sie ja auch!)


    Ich möchte Sie einfach bitten, zu prüfen, ob Ihre Vor-
    würfe, dass darin eine Ansammlung von Versprechun-
    gen ohne Taten aufgeführt sei, standhalten.


    (Zuruf von der SPD: Ansammlung von Blödsinn!)


    Wir haben im Koalitionsvertrag, der am 26. Oktober
    2009 besiegelt wurde, formuliert:

    Der Kinderfreibetrag wird in einem ersten Schritt
    zum 01.01.2010 auf 7 008 Euro und das Kindergeld
    um je 20 Euro erhöht.

    Im Wachstumsbeschleunigungsgesetz, das wir in dieser
    Woche in erster Lesung behandeln, steht:

    … werden die Freibeträge für jedes Kind von insge-
    samt 6 024 Euro auf 7 008 Euro ab dem Veranla-
    gungszeitraum 2010 angehoben. Zugleich wird – um
    Familien in unteren und mittleren Einkommensbe-
    reichen zu fördern – das Kindergeld ab dem 1. Januar
    2010 für jedes zu berücksichtigende Kind um
    20 Euro erhöht.

    Versprochen und gehalten – und das in Rekordzeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wer hier behauptet, der Koalitionsvertrag sei eine An-
    sammlung von Versprechungen ohne Taten, der sollte
    das zur Kenntnis nehmen.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir haben immer noch kein Gesetz!)


    Wenn man die Halbwertszeiten zugrunde legte, mit de-
    nen früher Kindergelderhöhungen verbunden waren
    – Kollegin Gruß hat es angesprochen –, nämlich 10 Euro
    in sieben Jahren, hätten wir für diese Erhöhung 14 Jahre
    gebraucht. Wir haben das innerhalb von acht Wochen
    gemacht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Sie sollten wissen, dass auch alle anderen Perspekti-
    ven für die Familien umgesetzt werden, und zwar Zug
    um Zug.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eine Drohung!)

    Wir wollen, dass es den Familien durch mehr Kinder-
    und Familienfreundlichkeit besser geht. Dazu zählt
    auch ein anderes Verständnis von Kinderlachen oder ge-
    legentlichem Kinderlärm.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Dann stimmen Sie im Bundesrat offensichtlich zu!)


    Deshalb haben wir im Koalitionsvertrag formuliert, dass
    Kinderlärm kein Anlass für gerichtliche Auseinanderset-
    zungen sein darf. Wir werden die Gesetzeslage entspre-
    chend ändern. Darauf können Sie sich verlassen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Caren Marks [SPD]: RheinlandPfalz war schneller!)


    Wir bekennen uns zur Erziehungsverantwortung
    der Eltern. Sie tragen diese Verantwortung vor allen an-
    deren. Die Eltern zu stärken, ist unser Ziel; denn starke
    Kinder brauchen selbstverständlich auch starke Eltern.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Toller Spruch!)


    Wir lassen die Eltern nicht allein.


    (Caren Marks [SPD]: Ich als Mutter empfinde das als Drohung!)


    Das bezieht sich auch auf alle anderen, die in der Erzie-
    hungsverantwortung stehen. Wir sagen: Moderne Erzie-
    hung braucht Werte. Wir wollen die Eltern und diejeni-
    gen, die in Betreuungseinrichtungen tätig sind, auch in
    der Jugendarbeit, unterstützen.

    Wenn wir die Gewaltexzesse beklagen, die uns be-
    kümmern und über die die Medien berichten, dann ist es
    ganz wichtig,


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Gewalt ist doch gesunken!)


    dass wir keinen unscharf gewordenen Toleranzbegriff
    verwenden, sondern klar sagen, worum es geht. Die
    Würde des Menschen ist unantastbar, und Gewalt darf
    nie ein Mittel der Auseinandersetzung sein. Auch das
    gehört zu einer modernen Familienpolitik.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Marlene Rupprecht [Tuchenbach] [SPD]: 2001 haben wir das längst verabschiedet!)


    Das Wesen der Familie ist eine Gemeinschaft. Eine
    Politik, die einzelne Familienmitglieder isoliert betrach-
    tet, springt zu kurz. Wer sich – zu Recht – über Kinder-
    armut beklagt, der muss auch sehen, dass die Situation
    der Eltern damit zusammenhängt. Arme Kinder ohne
    arme Eltern trifft man selten. Deshalb ist eine ganzheitli-
    che Familienpolitik so wichtig. Dazu zählt auch unser
    Hauptziel, die Wirtschaftskrise zu überwinden, die Gei-
    ßel der Arbeitslosigkeit zu bekämpfen und dadurch vor
    allem die Eltern zu stärken und aus der Armut herauszu-
    bringen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Wunderbar! – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Wie wäre es mit Mindestlöhnen?)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Johannes Singhammer
    Denjenigen, die in besonderen Lebenslagen Unter-
    stützung brauchen, wollen wir ganz konkret helfen.


    (Jörn Wunderlich [DIE LINKE]: Ganz konkret?)


    Das betrifft auch Schwangere in Notlagen. Lesen Sie un-
    seren Koalitionsvertrag genau durch, dann finden Sie
    Formulierungen wie: Frauen können bei einer Schwan-
    gerschaft aus unterschiedlichen Gründen in eine Notlage
    geraten. – Wir wollen beispielsweise das Angebot der
    vertraulichen Geburt entsprechend prüfen.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Prüfen?)


    Wir haben uns auch als Ziel gesetzt, dass die Entschei-
    dung für ein Kind nicht an finanziellen Notlagen schei-
    tern darf.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir müssen ein Bundesamt für Prüfaufträge einrichten!)


    Das Ziel von Schwarz-Gelb ist: Wir wollen die Wahl-
    freiheit der Familien hinsichtlich des von ihnen ge-
    wünschten Lebensmodells verbessern. Familien sollen
    ihr Lebensmodell nach ihren Wünschen wählen und ge-
    stalten können. Das führt mich direkt zum Betreuungs-
    geld. Mit dem Betreuungsgeld haben Sie mittlerweile
    ein Feindbild gefunden. Eigentlich wollen Sie ein be-
    stimmtes Lebensmodell von Familien in Deutschland
    zum Feindbild hochstilisieren. Dieses Lebensmodell
    können Sie offensichtlich nicht ertragen.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Wir sind für frühkindliche Bildung!)


    Sie kritisieren das Betreuungsgeld und unterstellen in
    diesem Zusammenhang immer, Eltern könnten mit die-
    sem Geld nichts Sinnvolles anfangen.


    (Marlene Rupprecht [Tuchenbach] [SPD]: Kein Mensch unterstellt etwas!)


    Sie sagen, die 150 Euro Betreuungsgeld würden nicht im
    Interesse der Kinder eingesetzt werden. Damit stellen
    Sie die Eltern unter Generalverdacht.


    (Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn das von allen zu Recht gelobte Elterngeld in Höhe
    von mindestens 300 Euro ausläuft, kann im Monat da-
    rauf Betreuungsgeld in Höhe von 150 Euro beantragt
    werden, wenn die Voraussetzungen vorliegen. Ich fragen
    Sie: Mit welcher Begründung können Sie behaupten,
    dass das Elterngeld zum Wohl der Kinder eingesetzt
    wird, aber das Betreuungsgeld, das danach ausgezahlt
    werden kann, Teufelszeug ist?


    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum haben Sie das Elterngeld überhaupt eingeführt, wenn Sie es nicht haben wollten? Seien Sie mal ehrlich zu sich selbst!)


    Das zeigt, vorsichtig formuliert, eine gewisse Asymme-
    trie in Ihrer politischen Argumentation.

    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie wollten das Elterngeld nicht! Jetzt haben wir es verstanden!)


    Wir werden die Eltern und die Familien fördern. Wir
    wollen keine Strategie entwickeln, wie Kinder vor ihren
    Eltern geschützt werden,


    (Caren Marks [SPD]: Sie wollen Kinder vor Bildung schützen!)


    sondern wir wollen die Familien – Väter, Mütter und
    Kinder gemeinsam – ganzheitlich fördern, damit es den
    Familien besser geht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Herr Singhammer, Sie glauben doch selber nicht an das, was Sie sagen!)