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ID1700419900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/4 Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Folgen der Krise für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab- mildern – ALG I befristet auf 24 Monate verlängern (Drucksache 17/22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abge- Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 179 C 147 A 150 B 151 B 152 D 153 D 155 C 157 A 157 D 158 D 160 A Deutscher B Stenografisc 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . Arbeit und Soziales in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Förderung der Altersteilzeit durch die Bundesagentur für Arbeit fortführen (Drucksache 17/21) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 127 A 179 B ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Anhe- bung und bedarfsgerechte Ermittlung der Kinderregelsätze (Drucksache 17/23) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 C undestag her Bericht ung 11. November 2009 l t : Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 B 129 A 133 B 136 A 137 B 139 D 141 A 142 A 144 B 145 D Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 A 161 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . 163 B 165 D 167 A 169 C 170 D 172 C 174 A 175 C 176 C 178 A 179 C 181 C 183 D 186 B 187 C 189 B 189 D 190 D 192 C 194 D 196 A 197 A 198 A 198 D 199 B 200 A 202 C 204 C 206 A 206 C 207 D 209 A 209 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . 210 D 212 B 213 B 214 B 215 A 216 C 217 D 219 C 221 D 225 B 226 A 227 D 228 C 230 D 232 B 233 B 234 D 235 D 238 A 240 B 241 D 243 D 245 C 247 B 249 A 250 B 251 B 253 B 254 D 256 C 258 D 260 C 262 C 263 D 265 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 III Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 266 C 267 A 268 B 269 D 271 A/C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 127 (A) (C) (B) (D) 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 271 (A) (C)Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Glos, Michael CDU/CSU 11.11.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 11.11.2009 Mattheis, Hilde SPD 11.11.2009 Özoğuz, Aydan SPD 11.11.2009 Dr. Westerwelle, Guido FDP 11.11.2009 Zapf, Uta SPD 11.11.2009 (D) (B) 4. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Miriam Gruß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Frau

    Ziegler, herzlich willkommen im Bundestag! Wir haben
    in den letzten Jahren im Familienausschuss schon viel
    über Familienpolitik diskutiert. Ich war damals in der
    Opposition. Deswegen kann ich Ihre Haltung, dass Sie
    nicht nur Freude über den Koalitionsvertrag empfinden,
    grundsätzlich verstehen. Aber wir haben viele Diskus-
    sionen geführt und auch in vielen Ergebnissen festge-
    stellt, dass die rot-grüne Familienpolitik, die Sie veran-
    staltet haben, auch keine besseren Ergebnisse geliefert
    hat. Deshalb würde ich Sie einfach bitten, uns jetzt ein-
    mal zuzuhören.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: „Auch“!)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Miriam Gruß
    – Keine besseren Ergebnisse als Schwarz-Rot.

    Deswegen haben wir jetzt eine bürgerlich-liberale
    Koalition und ambitionierte Ziele im Koalitionsvertrag
    festgehalten.


    (Caren Marks [SPD]: Wie das Betreuungsgeld!)


    Weil Sie immer sagen, der Koalitionsvertrag sei so vage,
    sage ich Ihnen: Schauen Sie sich doch einmal Ihren letz-
    ten Koalitionsvertrag an! Er ist auch nicht detaillierter.
    Dann schauen Sie sich einmal an, wie viel davon tat-
    sächlich umgesetzt wurde. Es bleibt noch weiter hinter
    den Erwartungen zurück.


    (Sönke Rix [SPD]: Das lag auch am Koalitionspartner!)


    Ich will mit dem Thema Kinder beginnen.


    (Iris Gleicke [SPD]: Da sind wir doch gespannt!)


    Wir haben, auch hier im Bundestag, in den letzten Jahren
    zu Recht viel über den Ausbau der Betreuungsplätze dis-
    kutiert. Wir haben immer angemahnt, dass wir auch über
    die Qualität sprechen müssen. Das findet sich jetzt im
    Koalitionsvertrag wieder. Wir wollen einheitliche Stan-
    dards in Zusammenarbeit mit den Ländern finden, um
    die frühkindliche Bildung bundesweit qualitativ nach
    vorne zu bringen. Dazu gehört beispielsweise auch Trä-
    gervielfalt, die der FDP sehr wichtig ist.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Zum Thema Kinderschutz. Dies haben die Frau
    Ministerin und auch Sie, Frau Ziegler, schon angespro-
    chen. Ihnen war Prävention wichtig. In der Tat steht Prä-
    vention jetzt im Koalitionsvertrag. Wir setzen darauf,
    dass das in dem geplanten Gesetz einen großen Teil ein-
    nimmt, das nicht nur ein Eingriffsgesetz, sondern tat-
    sächlich ein Schutzgesetz werden soll, wobei der Schutz
    mit früher Prävention beginnt, beispielsweise mit dem
    Ausbau von frühen Strukturen, Hilfestrukturen, nieder-
    schwelligen Strukturen und Familienhebammen. Das
    war die Intention dieser Koalition.

    Darüber hinaus wollen wir die Kinder- und Jugend-
    hilfe insgesamt reformieren, weil es uns wichtig ist,
    überall dort, wo es bürokratische Strukturen gibt, zu
    schauen, wie man sie effektiver gestalten kann, sodass
    sie zielgenauer denjenigen helfen, die Hilfe brauchen.
    Auch das ist das Ziel dieser Koalition.

    Es sollte hier im Haus allgemeine Freude auslösen,
    dass sich eine Forderung der Kinderkommission im
    Koalitionsvertrag wiederfindet: die Rücknahme der Vor-
    behalte zur UN-Kinderrechtskonvention.


    (Beifall bei der FDP)


    Fraktionsübergreifend besteht Einigkeit, dass dies ein
    richtiges und wichtiges Signal in Deutschland ist, das
    diese Koalition setzt.
    Eine weitere Forderung der Kinderkommission, dass
    Kinderlärm nicht mehr zu gerichtlichen Auseinanderset-
    zungen führen darf,


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    findet sich aufgrund dieser neuen Konstellation jetzt
    erstmals in einem Koalitionsvertrag.

    Sicherlich, Kinderarmut ist für uns alle ein sehr
    ernstes Thema. Kinderarmut muss bekämpft werden.
    Auch wir haben weiterhin dieses Ziel.


    (Caren Marks [SPD]: Warum steht denn dann in Ihrem Koalitionsvertrag nichts dazu drin?)


    – Doch, dazu steht einiges in unserem Koalitionsvertrag. –
    Darüber hinaus spreche ich mich persönlich ganz deut-
    lich dafür aus, dass die Regelsätze für Kinder bedarfsge-
    recht ausgestaltet werden müssen.

    Zum Thema Jugendpolitik. Uns war es in den letzten
    Jahren immer wichtig, dass wir eine eigenständige Ju-
    gendpolitik bekommen. Das ist auch ein erklärtes Ziel
    der jetzigen Regierungskoalition. Wir brauchen eine ei-
    genständige Jugendpolitik, die Gewalt- und Suchtprä-
    vention – auch hier ist Prävention wieder das wichtigste
    Wort –, die Partizipation, die Beteiligung der jungen
    Menschen, und die Medienkompetenz auch junger Men-
    schen in den Vordergrund rückt. Dabei geht es allerdings
    nicht nur um die Medienkompetenz junger Menschen.
    Das Ziel Medienkompetenz haben wir in unserem Koali-
    tionsvertrag generationenübergreifend festgehalten.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Johannes Singhammer [CDU/CSU])


    Nach der Jugendpolitik will ich nun auf die Jungen-
    politik zu sprechen kommen. Wir haben festgestellt, dass
    wir hier Defizite haben, dass Jungs die Bildungsverlierer
    sind; deshalb die deutliche Passage in unserem Koali-
    tionsvertrag. Natürlich brauchen wir mehr als nur einen
    Boys’ Day im Jahr. Würde es ihn in Deutschland flä-
    chendeckend geben, wäre dies allerdings ein gutes, rich-
    tiges und wichtiges Signal; vereinzelt gibt es ihn ja
    schon. All das darf aber nicht dazu führen, dass es bald
    eine Männerquote in Krippen gibt, so wünschenswert es
    auch wäre, dass der Anteil des männlichen pädagogi-
    schen Personals im frühkindlichen Bereich steigt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bezahlen Sie sie doch besser! – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! Mit höheren Erzieherinnenund Erziehergehältern würden es mehr werden!)


    Damit komme ich zu den Familien. Uns war wichtig,
    in unserem Koalitionsvertrag ein modernes Familienbild
    niederzuschreiben; auch dies finden Sie wieder. Uns war
    wichtig, im Hinblick auf das Umfeld der Familien dafür
    zu sorgen, dass sich Frauen und Männer frei entscheiden
    können, wie sie ihr Leben gestalten. Es war wichtig, dass
    auch Männer, die von früh an am Aufwachsen ihrer Kin-
    der teilhaben wollen, die Chance dazu bekommen. Das
    ist eine neue Gleichstellungspolitik. Wir betreiben






    (A) (C)



    (B) (D)


    Miriam Gruß
    Gleichstellung auch für Männer und sorgen dafür, dass
    sie sich Zeit für ihre Familie nehmen können.


    (Caren Marks [SPD]: Gleichstellung ist immer auch für Männer! Das war schon immer so! Schönen guten Morgen, Frau Kollegin!)


    Deswegen finden Sie in unserem Koalitionsvertrag bei-
    spielsweise auch das Thema Sabbaticals.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Bei der finanziellen Entlastung setzen wir vor allem
    auf eine steuerliche Entlastung, natürlich aber auch auf
    die Kindergelderhöhung. Frau Ziegler, ich kann es wirk-
    lich nicht verstehen, dass Sie Kritik an der Kindergeld-
    erhöhung vorgetragen haben.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Warum das denn nicht? Sie ist nun einmal zu kritisieren! – Caren Marks [SPD]: Die, die den Freibetrag kriegen, kriegen doppelt so viel!)


    Auf die letzte Kindergelderhöhung – hören Sie mir jetzt
    bitte zu – mussten wir sieben Jahre warten, und das für
    10 Euro mehr Kindergeld. Die jetzige Regierungskoali-
    tion wird das Kindergeld zum 1. Januar nächsten Jahres
    um 20 Euro erhöhen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Und was ist mit dem Bundesverfassungsgericht?)


    Seien Sie also bitte ganz still, wenn es um das Thema
    Kindergelderhöhung geht. Sie und Ihre Regierung haben
    den Familien erst einmal Geld aus der Tasche gezogen
    – das entspricht ja auch Ihrer Denkweise –, und nun wol-
    len Sie es großgönnerhaft verteilen. Wir belassen das
    Geld bei den Familien. Wir wollen, dass die Familien
    frei entscheiden können, wofür sie ihr Geld ausgeben;


    (Caren Marks [SPD]: Ja, ja! Vor allem die, die viel Geld haben!)


    das haben wir in unserem Koalitionsvertrag auch so nie-
    dergelegt. Die familienpolitischen Leistungen, die es
    derzeit gibt, werden wir auf den Prüfstand stellen, um
    die Menschen effektiv zu fördern und ihnen die notwen-
    digen Leistungen zuteilwerden zu lassen.

    Zum Thema Betreuungsgeld. Wie Sie gelesen haben,
    sind in unserem Koalitionsvertrag auch Gutscheine er-
    wähnt.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das macht es nicht besser!)


    Hier ist das letzte Wort allerdings noch nicht gesprochen.
    Meine Kritik am Betreuungsgeld gilt weiterhin.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lesen Sie sich einmal Ihre Reden zu diesem Thema aus der letzten Legislaturperiode durch! – Sönke Rix [SPD]: Was stört mich mein Geschwätz von gestern!)


    – Beruhigen Sie sich erst einmal, und stecken Sie die
    Waffen wieder ein.

    (Caren Marks [SPD]: Wir sind ganz ruhig! – Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich habe doch noch gar nicht angefangen, mich aufzuregen! Das müssten Sie einmal erleben!)


    Ich kann Ihnen versichern: Soziale Kälte ist in dieser
    Koalition Fehlanzeige.


    (Patrick Meinhardt [FDP]: Die soziale Kälte sitzt auf der Oppositionsseite!)


    Ich freue mich auf die Debatten im Ausschuss, Sie wer-
    den aber nur wenige Argumente finden.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Jörn Wunderlich für die

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jörn Wunderlich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Schönen Dank. – Frau Präsidentin! Frau Ministerin

    von der Leyen! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ohne
    Wachstum kein Wachsen. Das ist im Grunde die Kern-
    aussage des Koalitionsvertrages, die wir in den letzten
    beiden Tagen von der Kanzlerin und anderen immer wie-
    der gehört haben. Ohne Wachstum kein Wachsen – das
    weiß eigentlich jedes Kind. Aber was soll wachsen? Die
    Zahl der verpassten Chancen, die uns Frau von der
    Leyen heute genannt hat? Die Zahl der Kinder, die in Ar-
    mut leben? Die Zahl der Frauen in prekären Beschäfti-
    gungsverhältnissen? Die Zahl der Frauen, die aus der
    Arbeitslosenstatistik herausfallen? Die Zahl der Allein-
    erziehenden, die weiterhin zum Amt gehen müssen? Die
    Zahl der Frauen, die immer noch weniger verdienen als
    die Männer? Die Zahl der Steuervergünstigungen für
    Besserverdienende? All dies legt der Koalitionsvertrag
    nahe. Ich habe ihn hier, Schwarz auf Weiß, etwa
    130 Seiten, viel Text, wenig Inhalt und wenn, dann ent-
    weder altbekannt oder gruselig und diskriminierend.


    (Dr. Martina Krogmann [CDU/CSU]: Der Name ist Programm!)


    – Ja, so ist es. Wenn das so weitergeht, überlege ich mir
    noch meinen letzten Satz.

    Es scheint angebracht, die großen Versprechungen
    unter die Lupe zu nehmen und sie zu hinterfragen. Auf
    einzelne Punkte möchte ich eingehen:

    Zu den Alleinerziehenden. Die Ministerin hat es an-
    gesprochen – ich zitiere einmal aus dem Koalitionsver-
    trag –:

    Wir wollen die Rahmenbedingungen für Allein-
    erziehende durch ein Maßnahmenpaket verbessern.
    Dieses soll insbesondere in verlässlichen Netzwerk-
    strukturen für Alleinerziehende lückenlos, flexibel
    und niedrigschwellig bereitgestellt werden.

    Wir werden prüfen, inwieweit die Umgestaltung
    des bisherigen steuerlichen Entlastungsbetrages in






    (A) (C)



    (B) (D)


    Jörn Wunderlich
    einen Abzug von der Steuerschuld möglich und in-
    teressengerecht ist.

    Toll!


    (Heiterkeit bei der LINKEN)


    Was sollen diese Worthülsen? Jeder Familienpolitiker
    weiß doch, dass die Zahl der Ein-Eltern-Familien – in
    der Mehrheit alleinerziehende Mütter – und ihr Anteil an
    allen Familienhaushalten beständig wächst. Jedes siebte
    Kind in den alten und jedes fünfte Kind in den neuen
    Bundesländern wird von einem Elternteil allein erzogen.


    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Richtig!)


    „Wir wollen verbessern und prüfen …“ – ja, nennen Sie
    doch einmal Ihre konkreten Vorhaben!


    (Iris Gleicke [SPD]: Das würden wir auch wollen!)


    Zum Kinderzuschlag findet sich keine Aussage.

    Im Kampf gegen Kinderarmut müssen endlich kon-
    krete Maßnahmen auf die Tagesordnung.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Über zweieinhalb Millionen Kinder in Deutschland le-
    ben unterhalb der Armutsgrenze. Doch weder eine rea-
    listische Höhe des Regelsatzes noch eine existenz-
    sichernde Grundsicherung für Kinder werden irgendwie
    in Betracht gezogen. Beschämend! Zu den Kinderregel-
    sätzen im Rahmen von Hartz IV ist nichts geplant. Die
    Devise heißt: Abwarten!

    Betreuungsgeld. Das Betreuungsgeld, das geplant
    ist, ist fatal und diskriminierend – konservativer geht es
    eigentlich nicht mehr.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das Betreuungsgeld ist frauenfeindlich, bildungsfeind-
    lich und wird verstärkt zum Ausstieg junger Frauen aus
    dem Berufsleben führen.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Interessant ist auch: Warum soll das Betreuungsgeld ge-
    rade im Jahr 2013 eingeführt werden? Ich erinnere da-
    ran: Im Jahr 2013 soll es einen Rechtsanspruch auf einen
    Kindergartenplatz für alle Kinder geben. Es ist längst
    klar, dass die Zahl der Plätze dem Anspruch nicht ge-
    recht wird, dass Plätze fehlen werden.


    (Iris Gleicke [SPD]: Deswegen machen die das auch so!)


    Also muss man etwas machen. Die Zahl der Kitaplätze
    verstärkt ausbauen? Nein, weit gefehlt. Stattdessen will
    diese Regierung durch finanzielle Anreize die Kinder
    aus den Kindergärten verbannen, um so ihre verfehlte
    Politik zu kaschieren.

    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Iris Gleicke [SPD]: Das ist es!)


    Noch eines: Eltern, die ihre Kinder zu Hause erzie-
    hen, sollen dafür Geld erhalten. Was soll das? Ja, erzie-
    hen denn Eltern, die ihre Kinder in den Kindergarten
    bringen, nicht? Verdienen diese Eltern etwa keine Aner-
    kennung? Die Koalition ist offensichtlich der Ansicht,
    dass diese Eltern ihre Kinder im Kindergarten abgeben,
    sie Jahre später wieder abholen und dann sagen: Kerl,
    wat bist du groß geworden!


    (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deshalb lehnt die Linke ein derartiges Betreuungsgeld
    ab.

    Ehegattensplitting. Mein Gott, Frau Gruß! Frau
    Laurischk, was hat die FDP dagegen gekämpft! Und
    jetzt? Umgefallen.


    (Sibylle Laurischk [FDP]: Sie haben den Koalitionsvertrag nicht genau gelesen, Herr Wunderlich, tut mir leid!)


    Die Alleinverdienerehe wird weiter privilegiert. Was ha-
    ben wir im Ausschuss dafür gekämpft, dass das abge-
    schafft wird! Wie sind die Kolleginnen der FDP seiner-
    zeit auf die Barrikaden gegangen! Was ist davon geblie-
    ben? Da kann man nur aus Konstantin Weckers Lied Was
    passierte in den Jahren zitieren:

    … und für die, die du bekämpft hast, machst du
    jetzt den Buckel krumm.

    Das scheint das Lied der FDP zu sein.

    Qualität der Kindertagesstätten? Allgemeine Appelle
    an die insolventen Länder. Erst wird ihnen das Geld
    weggenommen, und dann heißt es: Jetzt zahlt mal! Ich
    habe ernsthaft die Befürchtung, dass im Zusammenhang
    mit dem qualitativen Ausbau der Kinderbetreuung die
    Gefahr der Privatisierung und Kommerzialisierung
    droht.


    (Christel Humme [SPD]: So ist es!)


    Bleibt die Abkehr von der Gemeinnützigkeit im Rahmen
    von Bildung und Daseinsvorsorge weiter Regierungs-
    programm?

    Kinderarmut. Wird durch die Regierung – Frau von
    der Leyen, das ist wichtig – im Koalitionsvertrag völlig
    ausgeblendet! Nur einmal heißt es in einem Sowie-Satz
    beiläufig „Kinderarmut“ – und das in dem Wissen da-
    rum, dass, wie gesagt, über zweieinhalb Millionen Kin-
    der in diesem Lande in Armut leben. Es macht mich wü-
    tend, wenn ich hier immer wieder erleben muss, dass
    sich die Regierungsparteien für alternativlos halten. Hö-
    ren Sie wenigstens hin und wieder auf das Volk und die
    Opposition! Damit wäre den Kindern jedenfalls gehol-
    fen.


    (Beifall bei der LINKEN)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Jörn Wunderlich
    Zum Elterngeld. Die Maßnahmen kommen mir ir-
    gendwie bekannt vor. Der Antrag klingt fast wie der An-
    trag der Linken aus der 16. Wahlperiode, aber auch nur
    fast; denn so, wie das jetzt ausgestaltet ist, droht doch
    wieder, dass verstärkt Frauen in Teilzeit gehen.

    Zum Unterhaltsvorschussgesetz. Klasse, der Vor-
    schlag, die Zwölf-Jahres-Grenze fallen zu lassen, stand
    in dem ersten Gesetzentwurf, den ich eingebracht habe;
    das war im Jahr 2005. Was wurde darüber gelacht! Alle
    haben gesagt: Guter Gesetzentwurf; aber du bist in der
    falschen Partei. – Abgelehnt! Jetzt wollen Sie diesen
    Vorschlag umsetzen. Na, besser späte Einsicht als gar
    keine.

    Kindergeld. Warum wird die Erhöhung des Kinder-
    geldes kritisiert? Es wird doch an alle gezahlt. Richtig!
    Was Sie verschweigen, ist aber folgende Tatsache: Kin-
    der, die in Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaften leben – Frau
    von der Leyen, hören Sie einmal zu, dann begreifen Sie
    es vielleicht auch –,


    (Ingrid Fischbach [CDU/CSU]: Wenn Sie mit ihr sprechen wollen, dann müssen Sie sie auch anschauen!)


    haben nämlich nichts davon. Bei ihnen wird die Kinder-
    gelderhöhung nämlich voll auf die Sozialleistung ange-
    rechnet. Sie sollten sich schämen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Besserverdienenden werden hier wieder finanziell
    bezuschusst, und Familien, die es tatsächlich bräuchten,
    gehen leer aus. Es ist so, wie es vorhin schon zitiert
    wurde: Goldene Zeiten für reiche Familien.

    Kinderrechte. Miriam Gruß hat es angesprochen – ich
    zitiere –:

    Wir setzen uns für eine Stärkung der Kinderrechte
    ein. Diese Rechte müssen im Bewusstsein der Er-
    wachsenen stärker verankert werden. Wir wollen in
    allen Bereichen … kindgerechte Lebensverhält-
    nisse schaffen. Wir wollen die Vorbehaltserklärung
    zur UN-Kinderrechtskonvention zurücknehmen.

    Da kann ich nur sagen: Völker, hört die Signale! Eine
    über Jahrzehnte währende, lähmende Debatte lässt mich
    an dieser Aussage im Koalitionsvertrag zweifeln. Die
    Regierungsparteien wollten doch immer wieder den Ein-
    druck erwecken, dass die deutsche Rechtslage im Asyl-
    und Aufenthaltsrecht bereits im Einklang mit der UN-
    Kinderrechtskonvention stünde. Jetzt kommt es plötzlich
    zu diesem Sinneswandel – und das gerade bei dieser
    Koalition bzw. der CDU? Da bin ich aber gespannt, wie
    dann die Abstimmung ausfallen wird, wenn es darum
    gehen wird, sich auch weiter dazu zu bekennen. Ich sage
    nur: Na, ihr Umfaller, das ist doch wieder etwas für
    euch.

    Frauen- und Gleichstellungspolitik. In dem Koaliti-
    onsvertrag ist im Wesentlichen der Status quo als Ziel
    des künftigen Regierungshandelns festgeschrieben. Das
    sind verbale Bekenntnisse ohne jede konkrete Umset-
    zung. Stattdessen gibt es viele Prüfaufträge und zu er-
    stellende Gutachten. Es wird weiter auf Freiwilligkeit in
    der Wirtschaft gesetzt und ein nebulöser Rahmenplan
    zur gleichberechtigten Teilhabe versprochen. Super!

    Der Koalitionsvertrag entspricht in seiner Grundsub-
    stanz in keinster Weise den Auflagen, den der CEDAW-
    Ausschuss, also der Fachausschuss der Vereinten Natio-
    nen zur Gleichstellung von Männern und Frauen, gegen-
    über der Bundesregierung 2009 ausgesprochen hat. Der
    Ausschuss hat die Regierung nachdrücklich darauf hin-
    gewiesen, dass die Gleichstellung die Verpflichtung des
    Vertragsstaates ist. Gleichzeitig wurden konkrete – ich
    wiederhole: konkrete – Ziele wie Quoten und Fristen ge-
    fordert. Nichts davon wurde umgesetzt; es gab nur Lip-
    penbekenntnisse. Frau von der Leyen, da sagen Sie, ver-
    passte Chancen könnten wir uns nicht leisten. Hohn und
    Spott!

    Seniorenpolitik. Zum Schluss noch einige Sätze
    dazu. Die Koalition will eine erfolgreiche Generationen-
    politik voranbringen. Na, da bin ich aber gespannt. Die
    jetzigen Regierungsparteien hatten vor einem halben
    Jahr auf dem 9. Seniorentag in Leipzig jedenfalls nichts
    Konkretes dazu vorzuweisen. Dann aber mal los! Als
    Bildungslektüre kann ich nur die seniorenpolitischen
    Leitlinien der Linken empfehlen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In diesem Koalitionsvertrag steht nichts Konkretes:
    nur wollen, abwarten, mal sehen, prüfen oder verteilen
    von unten nach oben. Wenn das die Familienpolitik die-
    ser schwarz-gelben Regierung in den nächsten Jahren
    sein soll, dann kann ich nur fragen: Das soll eine Biene-
    Maja-Koalition sein? Maja war immer eine fleißige und
    intelligente Biene. Deshalb kann diese Koalition nicht
    Biene Maja heißen, sondern bestenfalls Drohne Willi:
    unbedarft, bemitleidenswert, teilweise sympathisch, aber
    immer dringend hilfebedürftig.

    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)