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ID1700416900

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    8. CDU/CSU-Fraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/4 Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Folgen der Krise für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab- mildern – ALG I befristet auf 24 Monate verlängern (Drucksache 17/22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abge- Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 179 C 147 A 150 B 151 B 152 D 153 D 155 C 157 A 157 D 158 D 160 A Deutscher B Stenografisc 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . Arbeit und Soziales in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Förderung der Altersteilzeit durch die Bundesagentur für Arbeit fortführen (Drucksache 17/21) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 127 A 179 B ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Anhe- bung und bedarfsgerechte Ermittlung der Kinderregelsätze (Drucksache 17/23) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 C undestag her Bericht ung 11. November 2009 l t : Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 B 129 A 133 B 136 A 137 B 139 D 141 A 142 A 144 B 145 D Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 A 161 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . 163 B 165 D 167 A 169 C 170 D 172 C 174 A 175 C 176 C 178 A 179 C 181 C 183 D 186 B 187 C 189 B 189 D 190 D 192 C 194 D 196 A 197 A 198 A 198 D 199 B 200 A 202 C 204 C 206 A 206 C 207 D 209 A 209 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . 210 D 212 B 213 B 214 B 215 A 216 C 217 D 219 C 221 D 225 B 226 A 227 D 228 C 230 D 232 B 233 B 234 D 235 D 238 A 240 B 241 D 243 D 245 C 247 B 249 A 250 B 251 B 253 B 254 D 256 C 258 D 260 C 262 C 263 D 265 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 III Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 266 C 267 A 268 B 269 D 271 A/C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 127 (A) (C) (B) (D) 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 271 (A) (C)Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Glos, Michael CDU/CSU 11.11.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 11.11.2009 Mattheis, Hilde SPD 11.11.2009 Özoğuz, Aydan SPD 11.11.2009 Dr. Westerwelle, Guido FDP 11.11.2009 Zapf, Uta SPD 11.11.2009 (D) (B) 4. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Christine Lambrecht


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Frau Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger, auch
    ich darf Ihnen an dieser Stelle recht herzlich zur Ernen-
    nung gratulieren und wünsche Ihnen eine glückliche
    Hand bei der Amtsausübung. Ich habe Sie in den letzten
    Jahren im Rechtsausschuss als eine streitbare, aber sehr
    faire Kollegin kennengelernt. Von daher setze ich große
    Hoffnungen in die Zusammenarbeit.

    Sie haben in der Öffentlichkeit erklärt, dass dieser
    Koalitionsvertrag eine liberale Handschrift trägt. Ich
    freue mich, dass es gelungen ist, wenigstens das, was das
    Bundesverfassungsgericht in Bezug auf gleichge-
    schlechtliche Lebensgemeinschaften vorgegeben hat,
    in den Koalitionsvertrag aufzunehmen.


    (Dr. Max Stadler [FDP]: Wir haben es vor der Entscheidung vereinbart!)


    Ich weiß, wie schwierig es in den letzten Jahren war: Wir
    sind immer wieder an die ideologischen Scheuklappen
    der CDU/CSU gestoßen, wenn wir in diesem Bereich
    auch nur die kleinsten Veränderungen vornehmen woll-
    ten, selbst wenn es Vorgaben des Bundesverfassungsge-
    richts gab und klar war, dass sich etwas tun muss. Ich
    lese den Koalitionsvertrag; aber bevor ich mich tatsäch-
    lich – insbesondere für die betroffenen Menschen – über
    Verbesserungen freue, warte ich Ihre Taten ab. Wenn die
    richtigen Vorschläge kommen – Herr Stadler kündigt das
    an; wir nehmen Sie beim Wort –, werden Sie uns auf je-
    den Fall als konstruktive Mitstreiter an Ihrer Seite haben.

    Lassen Sie uns den Koalitionsvertrag in einigen
    Punkten überprüfen. Sie haben gesagt, hier sei insbeson-
    dere der Gedanke des liberalen Rechtsstaats zu spüren.
    Bei einigen Punkten kommen allerdings Zweifel auf.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Christine Lambrecht
    Kollege Scholz und andere haben es schon angespro-
    chen. Die Überlastung der Gerichte wird völlig zu Recht
    zum Thema gemacht. Rechtswege dauern lange, Richter
    und auch alle anderen, die in diesem Bereich beschäftigt
    sind, haben viel zu tun. Aber wenn dann vorgeschlagen
    wird, die Prozesskosten- und Beratungshilfe auf den
    Prüfstand zu stellen – das heißt nichts anderes, als dass
    sie gekürzt werden soll –, dann hat das, glaube ich, mit
    dem Rechtstaatsbegriff nichts zu tun.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Denn was heißt das konkret? Es heißt doch, dass denje-
    nigen, die finanziell schwach sind und sich weder einen
    Anwalt noch die entsprechenden Gebühren leisten kön-
    nen, der Rechtsweg verschlossen bleibt, aber all diejeni-
    gen, die dieses Privileg in Anspruch nehmen können, das
    Recht haben, zu klagen. Bei allen anderen ist es ein
    Missbrauch. Wenn man Geld hat und klagt, dann ist es
    völlig in Ordnung. Dabei werden Sie allerdings auf den
    erbittertsten Widerstand der SPD-Fraktion stoßen, und
    zwar nicht erst, seitdem wir in der Oppositionsrolle sind.
    Das war eine ganz klare Position, die wir schon immer
    vertreten haben, und dabei werden wir auch bleiben.


    (Beifall bei der SPD – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Nicht alle!)


    Ähnlich ist es mit der Privatisierung des Gerichts-
    vollzieherwesens. Abgesehen davon, dass ich es rechts-
    staatlich für höchst bedenklich halte, wenn Sie ein sol-
    ches Vorhaben umsetzen, verführt es auch automatisch
    dazu, dass Sie den Menschen eine Erhöhung der Gebüh-
    ren klarmachen müssen. Die Erhöhung der Gebühren
    wird sich auf ungefähr 200 Prozent belaufen, weil ge-
    genwärtig die eingenommenen Gerichtsvollziehergebüh-
    ren nicht ausreichen, um die Kosten zu decken. Sie wer-
    den vielmehr zurzeit in einer Größenordnung von
    345 Millionen Euro subventioniert. Zumindest diese
    345 Millionen Euro müssen dann irgendwo eingetrieben
    werden.


    (Siegfried Kauder [Villingen-Schwenningen] [CDU/CSU]: Wo haben Sie die Zahlen her, bitte?)


    Dazu kommt, dass ein privater Gerichtsvollzieher auch
    etwas verdienen will. Das bedeutet einen ordentlichen
    Aufschlag für diejenigen, die sowieso schon nichts oder
    wenig haben. Sie werden sich darauf einstellen müssen,
    dass auch das mit uns nicht zu machen ist.


    (Beifall bei der SPD)


    Lassen Sie uns einen weiteren Punkt ansprechen, der
    unter das Thema Populismus fällt. Dazu gehört das
    Thema Zwangsheirat. Sie wollen die Zwangsheirat ver-
    bieten. Sie ist aber schon längst verboten. Alles, was Sie
    jetzt in den Koalitionsvertrag hineinschreiben, ist eine
    zusätzliche Überschrift. Damit haben Sie völlig recht.
    Aber subsumieren kann man sie, wenn man es einiger-
    maßen beherrscht, bereits heute unter den Fall der be-
    sonders schweren Nötigung. Man muss sich nur Mühe
    geben.

    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das steht sogar ausdrücklich drin!)


    Es ist also keineswegs so, dass wir eine Rechtslücke hät-
    ten, die jetzt endlich geschlossen werden muss. Nein,
    hier wird nur Kosmetik betrieben und einfach ein Wort
    mit hineingeschrieben. Wenn das Ihr Verständnis der
    Politik eines liberalen Rechtsstaats ist, dann bin ich sehr
    skeptisch.


    (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Neue Rechte kriegen die Frauen jedenfalls nicht!)


    Ebenso geht es im Jugendstrafrecht weiter. Dazu ha-
    ben Sie die Erhöhung der Höchststrafe im Jugendstraf-
    recht von zehn auf 15 Jahre vereinbart.


    (Dr. Max Stadler [FDP]: Nur bei Mord!)


    Jetzt lassen Sie uns einmal hören, was Sie gesagt haben,
    als Sie noch in der Opposition waren. Mit Genehmigung
    der Präsidentin zitiere ich die Kollegin Dyckmans, die
    heute anwesend ist, aus der Debatte am 16. Januar 2008.
    Wir erinnern uns: Es war wieder einmal Landtagswahl in
    Hessen, und Herr Koch hat versucht, mit genau diesem
    Thema auf Stimmenfang zu gehen. Die Kollegin
    Dyckmans – damals noch in der Opposition – hat erklärt:

    Wir haben kein Problem mit dem geltenden Recht.
    Wir haben vielmehr ein Problem mit der Umset-
    zung des geltenden Rechts.

    Gegen Ende ihres Beitrags heißt es:

    … das alles zeigt, dass wir bereits heute nach dem
    geltenden Recht handeln können und handeln müs-
    sen. Wir brauchen keine neuen Gesetze.

    Recht haben Sie. Es ist nur schade, dass Sie sich dann,
    wenn Sie in der Regierungsverantwortung sind, an diese
    Sätze nicht mehr erinnern, sondern offensichtlich klein
    beigeben, dem Populismus unterfallen und jetzt die
    Höchststrafe anheben wollen. Dazu kann ich nur sagen:
    Sie haben Ihre Wähler getäuscht.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Max Stadler [FDP]: Nur bei Mord!)


    Das Gleiche gilt für den Warnschussarrest. Jeder in
    der Praxis erklärt Ihnen, dass es grober Unfug ist, dass
    Jugendliche, die genau diese Maßnahme erleiden, nichts
    anderes erfahren als alle weiteren Möglichkeiten, wie
    man richtig kriminell wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau! Pädagogisch kontraproduktiv!)


    Bei einer so bescheuerten Idee knicken Sie jetzt ein.
    Diese Position haben Sie auch vertreten, solange Sie
    noch in der Opposition waren. Aber auch dabei haben
    Sie sich offensichtlich eines Besseren belehren lassen.
    So ist es eben, wenn man in die Regierung kommen und






    (A) (C)



    (B) (D)


    Christine Lambrecht
    mitspielen will. Ich sage in Ihre Richtung nur: Verspro-
    chen – gebrochen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

    Das wahre Gesicht zeigt die Koalition – darin sind Sie
    sich wieder sehr einig –, wenn es um Klientelpolitik
    geht. Dazu gehört das Thema Mietrecht – das ist schon
    angesprochen worden –, insbesondere die Verkürzung
    der Kündigungsfristen.

    Ich will aber noch ein weiteres Beispiel von Klientel-
    politik anbringen. Sie wollen prüfen, ob Grundstücke,
    die nach 1945 in der SBZ enteignet wurden, kosten-
    günstig an die ehemaligen Eigentümer abgegeben wer-
    den können, wenn sie jetzt in öffentlicher Hand sind.


    (Halina Wawzyniak [DIE LINKE]: Unverschämtheit!)


    Darüber kann ich nur lachen. Es gibt ein Entschädi-
    gungs- und Ausgleichsleistungsgesetz. Vor langen Jah-
    ren ist ein Kompromiss zu einem solchen Ausgleich ge-
    funden worden. Den haben Sie damals noch
    beschlossen. Diesen Kompromiss wollen Sie jetzt zu-
    gunsten Ihrer eigenen Klientel wieder aufheben und da-
    mit sehr viel Unfrieden in die neuen Länder bringen.
    Dazu kann ich meinem Vorredner nur sagen: Vielleicht
    könnten Sie da einmal aufräumen, damit so etwas nicht
    in die Tat umgesetzt wird.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Ministerin, Sie sind nicht zum ers-
    ten Mal Justizministerin. Ich muss schon sagen: Ihr da-
    maliger Rücktritt und Ihre Tränen darüber haben Ge-
    schichte gemacht und mich als junge Juristin sehr
    beeindruckt. Der Grund für Ihren Rücktritt war der
    große Lauschangriff. Er ist heute noch in Kraft.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Akustische Wohnraumüberwachung!)


    – Akustische Wohnraumüberwachung. Vielen Dank für
    die präzise Formulierung. – Mittlerweile sind das Gesetz
    über die Vorratsdatenspeicherung und das BKA-Ge-
    setz hinzugekommen. Daher verwundert es, dass Sie
    jetzt, wo sich vieles in eine Richtung verändert hat, die
    Sie ursprünglich nicht mittragen konnten, den Mut ha-
    ben, in dieses Amt zurückzukehren.

    Was mich in negativem Sinn besonders beeindruckt,
    ist, dass Sie momentan Justizministerin sind und gegen
    eines der Gesetze klagen, die in Kraft sind, nämlich die
    Vorratsdatenspeicherung. Sie selbst klagen gegen ein
    Gesetz.


    (Dr. Max Stadler [FDP]: Das haben Sie beschlossen!)


    – Da haben Sie gut aufgepasst. Aber sie klagt trotzdem
    dagegen. – Ich glaube, das ist ein einmaliger Vorgang in
    Deutschland.


    (Zurufe von der FDP)


    – Kein Wunder, dass Sie sich so aufregen. Bei einem sol-
    chen Vorgang wäre auch ich aufgebracht.
    Wenn die Frau Justizministerin darauf angesprochen
    wird, erklärt sie: Ich warte ab, was das Bundesverfas-
    sungsgericht sagt. Da kann ich nur sagen: Was ist denn
    mit dem Gestaltungsauftrag der Politik? Sie sind die am-
    tierende Justizministerin. Sie haben die Mehrheit in die-
    sem Hause. Ändern Sie das Gesetz doch! Sie haben ur-
    sprünglich erwartet, dass wir entgegen allen
    europäischen Vorgaben


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die haben Sie doch erst geschaffen! Da hat Ihre Frau Zypries die Hand gehoben!)


    dieses Gesetz zurückhalten. Sie haben jetzt die Möglich-
    keit, Ihren Worten Taten folgen zu lassen. Aber das Sein
    bestimmt das Bewusstsein. Es ist leichter, so etwas in
    der Opposition zu fordern, als dann, wenn man in der
    Regierung ist. Ich hoffe, dass dies der einzige Fall ist, in
    dem Sie Ihre Überzeugung so leichtfertig über Bord wer-
    fen, und dass Sie in Zukunft weiter für Ihre liberalen
    Grundüberzeugungen kämpfen werden.

    Meine Damen und Herren von der Koalition, wir wer-
    den Ihre Arbeit begleiten und immer darauf hinweisen,
    wenn Sie wie in den vielen aufgezeigten Fällen Ihre
    Wahlversprechen brechen oder Überzeugungen über
    Bord werfen. In diesem Sinn sind wir eine verlässliche
    Opposition. Wir kündigen Ihnen aber auch eine kon-
    struktive Zusammenarbeit dort an, wo es in die richtige
    Richtung geht.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat der Kollege Michael Grosse-Brömer

von der CDU/CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Grosse-Brömer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Lob
    und Zuspruch ein Mensch ertragen kann, bevor es ihm
    unangenehm wird. Auch ich kann Ihnen das nicht erspa-
    ren, Frau Justizministerin. Ich wünsche Ihnen alles Gute
    in Ihrem neuen Amt. Sie machen das in der Tat zum
    zweiten Mal. Sie kennen das Haus und werden sehr er-
    folgreich sein, wahrscheinlich auch deshalb, weil Ihnen
    die Rechtspolitiker der CDU/CSU zur Seite stehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Oh!)


    – Der Kollege Wieland wird wieder unruhig, weil er
    spürt, dass die Union einen vernünftigen Aufschlag
    macht. Ich komme gleich darauf zurück.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Volle Umarmung!)


    In der Rechtspolitik können wir als CDU/CSU-Frak-
    tion nahtlos an eine erfolgreiche Arbeit der vergangenen
    Jahre anknüpfen – das ist unser gnadenloser Vorteil –,
    wenn auch unter den Bedingungen einer veränderten po-
    litischen Mehrheit. Es gibt – das ist spannend – viele






    (A) (C)



    (B) (D)


    Michael Grosse-Brömer
    neue Kollegen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit,
    insbesondere mit den Kollegen in unseren Reihen. Wir
    werden aber auch die neuen Gesichter in der Opposition
    und neue Argumente kennenlernen. Sicherlich werden
    wir ein neues Miteinander finden. Leider gibt es auch ein
    paar Kollegen, die wir vermissen werden. Ich glaube,
    wir hatten mit Andreas Schmidt – er gehört nicht mehr
    dem Deutschen Bundestag an – einen ganz tollen Aus-
    schussvorsitzenden. Es gibt noch einen anderen Kolle-
    gen, der – ich muss jetzt Herrn Wieland zitieren – unver-
    gessen ist, nämlich Jürgen Gehb, der rechtspolitischer
    Sprecher meiner Fraktion war.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Kein lateinischer Satz in der ganzen Debatte heute! Gehb fehlt!)


    Es ist schön, dass wir trotz der vielen neuen Gesichter
    alte vermissen, weil sie so gut waren. Mich freut es ganz
    besonders, dass es sich dabei um Mitglieder der Unions-
    fraktion handelt.

    Wir, die christlich-liberalen Partner, haben in den be-
    reits permanent diskutierten Koalitionsvertrag die guten
    Sachen aufgenommen und die schlechten weggelassen.
    Deswegen wäre es klug, wenn die Opposition der Emp-
    fehlung der charmanten Kollegin Lambrecht von der
    SPD folgen und abwarten würde.

    Es gibt natürlich noch einige Sachen, die auf uns zu-
    kommen. Wir haben nicht alles in diesem Koalitionsver-
    trag geregelt.


    (Christine Lambrecht [SPD]: Das macht Sie so verdächtig!)


    Das sieht man an dem Punkt, den sie angesprochen hat,
    nämlich die Prozesskostenhilfe. Wir ahnen die Reaktion
    der Opposition. Wer PKH auch nur anfasst, kommt
    gleich in den Geruch, die armen Leute daran zu hindern,
    den Rechtsstaat in Anspruch zu nehmen. Darum ging es
    bei der Prozesskostenhilfe in der letzten Legislatur-
    periode nicht,


    (Christine Lambrecht [SPD]: Da sagen die Entwürfe der Länder etwas anderes!)


    darum wird es auch in dieser Legislaturperiode nicht ge-
    hen; denn es geht nur darum, die Möglichkeit zu be-
    schränken, dass man die Prozesskostenhilfe ausnützt,
    weil man sich arm rechnet, und zwar durchaus in Part-
    nerschaften, die wohlhabend sind. Es geht darum, in ei-
    nem solchen Fall nicht weiter Prozesskostenhilfe in An-
    spruch nehmen zu können. Das ist ein Punkt, den wir
    ansprechen müssen, weil er von Ihnen in die Debatte ge-
    bracht wurde.

    Wir werden auch weiterhin mit der Überregulierung
    kämpfen und gleichzeitig den Schutz der Bevölkerung
    im Auge haben müssen. In diesem Spannungsfeld wer-
    den wir sicherlich spannende Debatten haben, ich
    glaube, auch in der Koalition. Wir werden weiterhin das
    Rechtsempfinden der Menschen beachten müssen. Wir
    haben in der letzten Legislaturperiode gespürt, dass die
    Managergehälter im Vergleich zu dem, was geleistet
    wurde, nicht immer angemessen waren. Deswegen hat
    man auch rechtspolitisch darauf reagiert. Ich glaube, wir
    müssen auch in Zukunft nahe beim Menschen bleiben
    und zusehen, dass wir die Akzeptanz des Rechtsstaats
    bei den Menschen stärken.

    Die Kanzlerin kündigte gestern zu Recht an, Deutsch-
    land zu neuer Stärke zu führen. Eine der großen Stärken
    Deutschlands ist die Rechtsordnung. Wir müssen die
    Vorteile dieser Rechtsordnung, nämlich leistungsfähige
    Gesetze, leistungsfähige Justiz, national bewahren und
    international herausstellen und stärken. Stichwort ist
    hier: Bündnis für das Recht. „Law – Made in Germany“,
    das ist eine vorbildliche Arbeit der Politik und der be-
    rufsständischen Vertretungen gewesen. Ich nenne hier
    die Bundesrechtsanwaltskammer, den Deutschen An-
    waltsverein, die Bundesnotarkammer, den Deutschen
    Notarverein und den Deutschen Richterbund. Da ist eine
    sehr gute Arbeit im Sinne des deutschen Rechtsstaats
    und des deutschen Rechts geleistet worden. Wir pflegen
    ein exzellentes Miteinander – das finde ich gut – zwi-
    schen Politik und berufsständischen Vertretungen. Dazu
    zählen beispielsweise auch die Rechtspfleger oder die
    Patentanwälte. Ich glaube, es wird weiterhin so sein
    müssen, dass wir als Rechtspolitiker hier im Deutschen
    Bundestag Wert auf diese praktischen Erfahrungen le-
    gen, dass wir die Erfahrungen berücksichtigen, unser gu-
    tes Verhältnis weiter intensivieren und diese Kontakte
    pflegen.

    Ich will noch kurz darauf hinweisen, dass nach meiner
    Überzeugung die deutsche Rechtsordnung gravierende
    Vorteile gegenüber dem angelsächsischen Recht hat. Wir
    haben das bei der internationalen Finanzmarktkrise ge-
    spürt. Es wäre manches Mal besser gewesen, wenn wir
    deutsche Rechtssätze, deutsche Bilanzierungsvorschrif-
    ten hätten zur Anwendung bringen können und nicht an-
    dere. Bei diesem Punkt werden wir sicherlich insgesamt
    noch nacharbeiten müssen. Es geht auch in den nächsten
    vier Jahren um Deregulierung. Aus Unionssicht geht es
    dabei immer erstens um weniger und zweitens um bessere
    Gesetze. Da gilt der alte Satz, der von dieser Stelle schon
    mehrfach, auch von unterschiedlichen Parteien, zitiert
    wurde: Wo es nicht notwendig ist, ein Gesetz zu erlassen,
    ist es notwendig, kein Gesetz zu erlassen. –


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sehr richtig!)


    Ich glaube, daran sollte man sich zwischendurch einmal
    erinnern, im Übrigen auch, weil ich jetzt den Parlamen-
    tarischen Staatssekretär Otto sehe, der nicht mehr im
    Kulturausschuss mit mir permanent über Staatszielbe-
    stimmungen diskutieren wird. Vielleicht täte dem
    Grundgesetz eine kleine Ruhepause gut.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben manches geändert, aber vielleicht können wir
    auch einmal nicht dem Wunsch jeder Kollegin und jedes
    Kollegen nachkommen, sein Lieblingspolitikziel schnell
    in die Verfassung zu schreiben, weil es da so gut aufge-
    hoben ist und weil man dann einen Erfolg zu Hause ver-
    künden kann. Aber Sie, Herr Kollege, haben eine ganz
    wichtige Aufgabe, und ich bin froh, dass Sie sich jetzt






    (A) (C)



    (B) (D)


    Michael Grosse-Brömer
    im Wirtschaftsministerium mit schwierigen Fällen be-
    schäftigen müssen.

    Wir werden Gesetze nach wie vor systematisch nach-
    vollziehbar und auch verständlich machen müssen.

    Ein Punkt, den ich zum Schluss ansprechen will, ist
    aus meiner Sicht sehr wichtig. Es gibt vieles, was nicht
    mehr rein national zu regeln ist. Das ist unstreitig. Eu-
    ropa und die Bundesrepublik Deutschland sind wechsel-
    seitig voneinander abhängig. Wir werden die europäi-
    sche Integration nicht als Bedrohung verstehen, son-
    dern als Gelegenheit, auf globaler Ebene nationale
    Interessen durchzusetzen. Wir haben die Begleitgesetze
    neu gestaltet. Wir müssen jetzt, gerade im Rechtsaus-
    schuss, noch eines tun: Wir müssen die erweiterten
    Befugnisse dieses Parlaments, die erweiterten Mitwir-
    kungs- und Mitbestimmungsrechte jetzt auch in An-
    spruch nehmen. Nur Gesetze machen reicht nicht, gerade
    dann nicht, wenn sie uns persönlich betreffen. Daran
    müssen wir in den nächsten vier Jahren arbeiten. Das ist
    ein ganz wichtiger Punkt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich bin mir sicher: Letztlich können wir auf den Un-
    terausschuss Europarecht nicht verzichten. Da werden
    viele Kollegen mitarbeiten müssen. Wie ich gehört habe,
    gibt es viele, die von diesem Bereich etwas verstehen.
    Sie können ihre Kenntnisse sicherlich sinnvoll einbrin-
    gen. Wir werden europarechtlich intensiver, besser ar-
    beiten müssen.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Allerdings!)


    Zum Schluss will ich sagen: In der Rechtspolitik hat
    sich diese Koalition viel vorgenommen. Wir sind näm-
    lich sicher, dass vieles möglich ist. Frau Ministerin, be-
    vor Ihnen Herr Otto irgendetwas über die Kulturstaats-
    zielbestimmung erzählt, will ich noch schnell sagen,
    dass dieses Koalitionsbündnis – so haben Sie es im Welt-
    Interview gesagt – keine Zwangsbeglückung sei, son-
    dern eine von Empathie und dem Willen zur Zusammen-
    arbeit getragene Partnerschaft. Diese Einschätzung teile
    ich voll und ganz. Besonders freut uns, dass Sie damit
    vorweggenommen haben, dass ohne partnerschaftliche
    Beteiligung der Rechtspolitiker der Union in dieser
    Koalition wohl keine erfolgreiche Rechtspolitik möglich
    ist. In diesem Sinne herzlichen Dank Ihnen.

    Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)