Rede:
ID1700406800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 54
    1. \n: 3
    2. wir: 2
    3. der: 2
    4. den: 2
    5. Tag: 2
    6. Ihnen: 2
    7. Frau: 1
    8. Kollegin: 1
    9. Leidig,: 1
    10. das: 1
    11. war: 1
    12. Ihre: 1
    13. erste: 1
    14. Rede: 1
    15. in: 1
    16. die-sem: 1
    17. Haus.: 1
    18. Die: 1
    19. Großzügigkeit,: 1
    20. die: 1
    21. bei: 1
    22. Redezeitan: 1
    23. gelegt: 1
    24. haben,: 1
    25. werden: 1
    26. künftig: 1
    27. nicht: 1
    28. ingleicher: 1
    29. Weise: 1
    30. an: 1
    31. legen: 1
    32. können.\n: 1
    33. Vizepräsidentin: 1
    34. Gerda: 1
    35. HasselfeldtIch: 1
    36. gratuliere: 1
    37. herzlich: 1
    38. und: 1
    39. wünsche: 1
    40. für: 1
    41. dieweitere: 1
    42. Arbeit: 1
    43. eine: 1
    44. glückliche: 1
    45. Hand.\n: 1
    46. Der: 1
    47. nächste: 1
    48. Redner: 1
    49. ist: 1
    50. Kollege: 1
    51. Sören: 1
    52. Bartol: 1
    53. fürdie: 1
    54. SPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/4 Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Folgen der Krise für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab- mildern – ALG I befristet auf 24 Monate verlängern (Drucksache 17/22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abge- Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 179 C 147 A 150 B 151 B 152 D 153 D 155 C 157 A 157 D 158 D 160 A Deutscher B Stenografisc 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . Arbeit und Soziales in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Förderung der Altersteilzeit durch die Bundesagentur für Arbeit fortführen (Drucksache 17/21) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 127 A 179 B ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Anhe- bung und bedarfsgerechte Ermittlung der Kinderregelsätze (Drucksache 17/23) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 C undestag her Bericht ung 11. November 2009 l t : Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 B 129 A 133 B 136 A 137 B 139 D 141 A 142 A 144 B 145 D Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 A 161 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . 163 B 165 D 167 A 169 C 170 D 172 C 174 A 175 C 176 C 178 A 179 C 181 C 183 D 186 B 187 C 189 B 189 D 190 D 192 C 194 D 196 A 197 A 198 A 198 D 199 B 200 A 202 C 204 C 206 A 206 C 207 D 209 A 209 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . 210 D 212 B 213 B 214 B 215 A 216 C 217 D 219 C 221 D 225 B 226 A 227 D 228 C 230 D 232 B 233 B 234 D 235 D 238 A 240 B 241 D 243 D 245 C 247 B 249 A 250 B 251 B 253 B 254 D 256 C 258 D 260 C 262 C 263 D 265 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 III Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 266 C 267 A 268 B 269 D 271 A/C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 127 (A) (C) (B) (D) 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 271 (A) (C)Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Glos, Michael CDU/CSU 11.11.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 11.11.2009 Mattheis, Hilde SPD 11.11.2009 Özoğuz, Aydan SPD 11.11.2009 Dr. Westerwelle, Guido FDP 11.11.2009 Zapf, Uta SPD 11.11.2009 (D) (B) 4. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sabine Leidig


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen

    und Kollegen! Ich spreche zum Verkehrsbereich. Ich
    schicke vorweg, dass ich bei der Rede des Umweltminis-
    ters Röttgen von den warmen Worten, die ich gehört
    habe, beeindruckt war. Mit Blick auf den Bereich Ver-
    kehrspolitik erscheinen sie mir aber extrem hohl.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die FAZ überschreibt ihr Porträt von Verkehrsminister
    Ramsauer mit „Der Mann der Straße“. Ein paar Zeilen
    weiter ist zu lesen:

    Das Echo auf seine Ernennung ist … nicht un-
    freundlich. Am größten ist die Freude in der Auto-
    lobby.


    (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Genau!)


    Nach dem Studium des Koalitionsvertrages muss man
    sagen: Die FAZ hat leider recht. Herr Ramsauer, es stellt
    sich die Frage, wessen Bedürfnisse bei Ihrem Politikan-
    satz tatsächlich im Mittelpunkt stehen. Mein Eindruck
    ist: Es sind die Bedürfnisse der Fahrer großer Dienstwa-
    gen. Dem will ich angesichts der Kürze der Zeit nicht
    weiter nachgehen.

    Ich möchte Ihren Blick auf eine andere Seite der Ver-
    kehrsmedaille lenken. Die Regierung plant einen mehr-
    fachen Angriff auf den öffentlichen Schienenverkehr.
    Erstens sollen private Unternehmen im Nahverkehr Vor-
    rang vor kommunalen Eigenbetrieben bekommen.


    (Patrick Döring [FDP]: Das ist geltendes Recht, Frau Kollegin!)


    Zweitens wird die unbegrenzte Zulassung von Busfernli-
    nien geplant.


    (Arnold Vaatz [CDU/CSU]: Wo ist denn da der „Angriff“?)


    Drittens heißt es im Koalitionsvertrag:






    (A) (C)



    (B) (D)


    Sabine Leidig
    Sobald der Kapitalmarkt dies zulässt, werden wir
    eine schrittweise, ertragsoptimierte Privatisierung
    der Transport- und Logistiksparten

    – der Deutschen Bahn –

    einleiten.


    (Arnold Vaatz [CDU/CSU]: Was hat das denn mit „Angriff“ zu tun?)


    Was das alles bedeutet, kann man in unseren Nach-
    barländern, zum Beispiel in Großbritannien, ganz kon-
    kret beobachten. Dort konkurrieren Busfernverkehre mit
    privatisierten Eisenbahngesellschaften und Billigflie-
    gern, sie liefern sich einen Dumpingwettbewerb, die
    Löhne sinken, Qualität, Fahrkomfort und Sicherheit wer-
    den spürbar schlechter, schließlich steigen die Preise,
    und das Schienennetz schrumpft. Das ist die Realität, die
    man dort beobachten kann.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Richtung, die in Ihrem Koalitionsvertrag ange-
    deutet wird und eingeschlagen werden soll, wird zu
    mehr verkehrtem Verkehr führen, zu noch mehr Um-
    welt- und Klimabelastungen und die Tendenz, die bereits
    für die Jahre 1990 bis 2007 so zu bewerten ist, weiter-
    führen. Das „Menschheitsgut“, von dem der Herr Um-
    weltminister gesprochen hat, wird mutwillig weiter zer-
    stört.

    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, die Linke for-
    dert: Wir müssen anders, wir müssen besser verkehren!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Notwendig und übrigens auch volkswirtschaftlich sinn-
    voll – an dieser Stelle bitte ich die Kollegen von der
    FDP, ein Ohr zu öffnen – wäre ein langfristiges, umfang-
    reiches öffentliches Programm zum Ausbau und zur
    Weiterentwicklung des öffentlichen Schienenverkehrs
    für Menschen und für Güter.

    Damit könnten wir mehrere Fliegen mit einer Klappe
    schlagen.

    Erstens. Es wäre ein wesentlicher Beitrag zur CO2-
    Reduktion. Denn der Verkehrsbereich ist der einzige
    Wirtschaftsbereich, in dem die CO2-Ausstöße steigen.
    Auch dies sollte in Kopenhagen in den Mittelpunkt ge-
    rückt werden.

    Zweitens. Wir könnten wirklich gute Beschäftigungs-
    perspektiven für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-
    mer in der Automobil- und Flugzeugindustrie schaffen.
    In diesen Industrien gibt es weltweit Überkapazitäten.
    Sie glauben ja selbst nicht, dass man alle Arbeitsplätze
    in der Automobilindustrie erhalten kann.

    Übrigens macht uns unser Nachbarland Österreich
    vor, wie man mit solchen Investitionsprogrammen
    volkswirtschaftlich sinnvoll umgeht. In Österreich wird
    genau gerechnet: 1 Milliarde Euro Einsatz bringt 17 000
    neue Arbeitsplätze, und mit 1 Euro Einsatz wird eine
    Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um 2 Euro er-
    reicht. Es macht also Sinn.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Drittens brauchen wir ein europäisches Konzept.
    Wir brauchen bei den Verkehrskonzepten Kooperation.
    Wir brauchen weder auf der Schiene noch sonst ir-
    gendwo Wettbewerb, sondern wir brauchen gemeinsame
    Lösungen für sinnvolle Transporte weltweit.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der Verkehrsbereich ist ein Bereich, in dem es um die
    Lebensqualität der Menschen geht. Die Art und Weise,
    wie man von Ort zu Ort kommen kann, ist entscheidend
    dafür, wie sich die Menschen bewegen. Wir brauchen ei-
    nen besseren öffentlichen Nahverkehr. Wir brauchen
    Bahnhöfe, an denen man sich aufhalten kann,


    (Beifall bei der LINKEN)


    in denen man sich nicht beängstigt fühlen muss, in denen
    man auch einmal Zuflucht findet. Wir brauchen vor allen
    Dingen weniger Autos und weniger Lkws in den Städten
    und Gemeinden. Das würde die Lebensqualität unheim-
    lich vieler Menschen enorm verbessern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Schließlich ist auch der Verkehrsbereich ein Bereich,
    in dem es um Demokratie geht. Es geht darum, den
    Druck, die Macht der Automobil- und Öllobby zurück-
    zudrängen und die tatsächlichen Bedürfnisse der Men-
    schen an Mobilität in den Mittelpunkt zu stellen. Wir
    müssen da mehr Demokratie wagen. Es gibt übrigens
    kaum ein politisches Projekt, bei dem die Mehrheit der
    Bevölkerung so klar positioniert ist wie bei der Privati-
    sierung der Bahn.


    (Beifall bei der LINKEN)


    78 Prozent – mehr als eine Dreiviertelmehrheit – lehnen
    eine Privatisierung der Bahn ab und wünschen sich eine
    gute Bahn in öffentlicher Hand. Wenn man die Meinung
    der Leute ernst nimmt, schaffen wir vielleicht, was sich
    die Frau Bundeskanzlerin gewünscht hat: dass die Bür-
    gerinnen und Bürger den Staat besser finden.

    Es geht auch darum, den Schienenbereich weiterzu-
    entwickeln und ihn besser zu gestalten. Dafür brauchen
    wir aber keinen grünen Tisch und keine Gespräche mit
    Lobbyistenvereinigungen, wir müssen nur zuhören, was
    die Leute wollen. Die Bürgerinnen und Bürger, die die
    Verkehrsmittel benutzen, wissen genau, wie die Ver-
    kehrsmittel sein müssen, damit sie ihren Bedürfnissen
    entsprechen. Auch die in den Verkehrsbetrieben Be-
    schäftigten wissen ganz genau, was man verbessern
    kann. Das ist der Ansatzpunkt für eine demokratische
    und menschengerechte Entwicklung des Verkehrssek-
    tors.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Frau Kollegin Leidig, das war Ihre erste Rede in die-

sem Haus. Die Großzügigkeit, die wir bei der Redezeit
an den Tag gelegt haben, werden wir künftig nicht in
gleicher Weise an den Tag legen können.


(Heiterkeit)







(A) (C)



(B) (D)


Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt
Ich gratuliere Ihnen herzlich und wünsche Ihnen für die
weitere Arbeit eine glückliche Hand.


(Beifall)


Der nächste Redner ist der Kollege Sören Bartol für
die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sören Bartol


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Mobilität, Stadt- und Raumentwicklung sind wichtige
    Zukunftsfragen. Lieber Herr Minister Ramsauer, Sie er-
    weisen diesem Anliegen gleich zu Beginn Ihrer Amtszeit
    einen Bärendienst. Ich hoffe wirklich, dass Sie an dieser
    Stelle noch dazulernen.

    Nicht nur personell, auch inhaltlich ist der Bereich
    Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Koalitionsvertrag
    schlecht weggekommen. Am Koalitionsvertrag ist nicht
    bemerkenswert, was in ihm steht, sondern – viel interes-
    santer – was fehlt. Integrierte Verkehrspolitik? Fehlan-
    zeige. Im Gegenteil: ein Minister, der ideologisch in die
    Mottenkiste greift und nicht begriffen hat, welche Be-
    deutung eine moderne, angepasste Verkehrspolitik hat.
    Verkehrsmittelübergreifende Konzepte sucht man im
    Koalitionsvertrag vergeblich, geschweige denn einen
    Ansatz für eine integrierte Verkehrs- und Raumentwick-
    lungspolitik. Intelligente Stadtverkehrskonzepte? Fehl-
    anzeige! Anstatt klarer Prioritäten für den Umweltver-
    bund, also ÖPNV, Radfahren und Zufußgehen, und einer
    intelligenten Verknüpfung mit neuen Formen der Auto-
    nutzung, wie zum Beispiel Carsharing, steht auf der Ko-
    alitionsagenda die Beschneidung der Umweltzonen.

    Diese Liste ließe sich immer weiter fortführen. Ein-
    fallslosigkeit und der Verzicht auf politische Steuerungs-
    möglichkeiten kennzeichnen diesen Koalitionsvertrag,
    vor allen Dingen was die Zukunftsfragen im Bereich der
    Mobilität anbelangt. Das ist schade für die Menschen,
    die unter den Verkehrsbelastungen leiden, aber das ist
    vor allen Dingen auch schade für die Umwelt und das
    Klima.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Auch in der Verkehrspolitik regiert nun das Prinzip
    Privat statt Staat. Was uns ins Haus steht, zeigt sich ganz
    besonders deutlich beim öffentlichen Nahverkehr.
    CDU und CSU haben die notwendige Novelle des Perso-
    nenbeförderungsgesetzes in der letzten Legislaturperi-
    ode leider blockiert, und jetzt beeilen sie sich, den Vor-
    rang kommerzieller Verkehre mal eben ganz locker
    flockig in den Koalitionsvertrag zu schreiben.


    (Patrick Döring [FDP]: Das ist geltendes Recht!)


    Die in der europäischen Verordnung angelegte Möglich-
    keit der Direktvergabe wird damit vollkommen konter-
    kariert, und der Handlungsspielraum, lieber Kollege
    Götz, der Kommunen als Aufgabenträger wird vollkom-
    men ausgehöhlt. Wenn Sie das so umsetzen, dann droht
    Ihnen wirklich die Rosinenpickerei privater Unterneh-
    men.

    (Beifall bei der SPD – Patrick Döring [FDP]: Sie wissen doch, dass das nicht stimmt!)


    Wir haben in Brüssel doch gemeinsam dafür ge-
    kämpft, dass diese deutsche Struktur mit der Vielzahl öf-
    fentlicher und auch privater Unternehmen und vor allen
    Dingen die kommunale Verantwortung für diese Auf-
    gabe der Daseinsvorsorge erhalten bleiben. Das setzen
    Sie nun aufs Spiel. Lieber Kollege Döring, ich weiß, Sie
    haben nicht so viele FDP-Bürgermeister, die Sie fragen
    könnten,


    (Patrick Döring [FDP]: In den neuen Bundesländern mehr als die SPD!)


    aber Sie von der CDU/CSU könnten Ihre CDU- und
    CSU-Bürgermeister, in deren Gemeinden es kommunale
    Unternehmen gibt, einmal fragen, was sie denn dazu sa-
    gen.

    Was verheißt denn der Koalitionsvertrag hinsichtlich
    der Wohnungspolitik? Überhaupt nichts Gutes! Wenn
    m