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ID1700404100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/4 Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Folgen der Krise für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab- mildern – ALG I befristet auf 24 Monate verlängern (Drucksache 17/22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abge- Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 179 C 147 A 150 B 151 B 152 D 153 D 155 C 157 A 157 D 158 D 160 A Deutscher B Stenografisc 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . Arbeit und Soziales in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Förderung der Altersteilzeit durch die Bundesagentur für Arbeit fortführen (Drucksache 17/21) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 127 A 179 B ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Anhe- bung und bedarfsgerechte Ermittlung der Kinderregelsätze (Drucksache 17/23) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 C undestag her Bericht ung 11. November 2009 l t : Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 B 129 A 133 B 136 A 137 B 139 D 141 A 142 A 144 B 145 D Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 A 161 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . 163 B 165 D 167 A 169 C 170 D 172 C 174 A 175 C 176 C 178 A 179 C 181 C 183 D 186 B 187 C 189 B 189 D 190 D 192 C 194 D 196 A 197 A 198 A 198 D 199 B 200 A 202 C 204 C 206 A 206 C 207 D 209 A 209 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . 210 D 212 B 213 B 214 B 215 A 216 C 217 D 219 C 221 D 225 B 226 A 227 D 228 C 230 D 232 B 233 B 234 D 235 D 238 A 240 B 241 D 243 D 245 C 247 B 249 A 250 B 251 B 253 B 254 D 256 C 258 D 260 C 262 C 263 D 265 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 III Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 266 C 267 A 268 B 269 D 271 A/C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 127 (A) (C) (B) (D) 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 271 (A) (C)Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Glos, Michael CDU/CSU 11.11.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 11.11.2009 Mattheis, Hilde SPD 11.11.2009 Özoğuz, Aydan SPD 11.11.2009 Dr. Westerwelle, Guido FDP 11.11.2009 Zapf, Uta SPD 11.11.2009 (D) (B) 4. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Marco Bülow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Dass für Kombikraftwerke ein Stetigkeitsbonus ein-

    geführt werden soll, ist zwar ein Ansatz, geht mir aber
    nicht weit genug. Ich habe nicht gesagt, dass im Koali-
    tionsvertrag nichts steht. Ich habe gesagt, dass wir eine
    zielgerichtete Diskussion führen müssen. Insgesamt
    glaube ich aber, dass im Koalitionsvertrag im Hinblick
    auf die Erneuerbaren nicht viel Neues enthalten ist.

    Was die Entflechtung angeht, kann ich Ihnen nur sa-
    gen: Mit dem, was Sie dort festgeschrieben haben, wird






    (A) (C)



    (B) (D)


    Marco Bülow
    es keine Entflechtung geben. Das wissen Sie genauso
    gut wie ich. Mit der Verlängerung der Laufzeiten der
    Atomkraftwerke wird eigentlich erst recht alles verste-
    tigt, wie es ist. Ich glaube also, dass es am Ende dieser
    vier Jahre eher eine Verstetigung der Monopolstrukturen
    geben wird und wir keinen Schritt vorwärts gekommen
    sein werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Als Nächstes komme ich darauf zu sprechen, was der
    Bürger davon hat. Vielleicht haben ja auch die Bürgerin-
    nen und Bürger etwas davon, dass die Laufzeiten der
    Kernkraftwerke verlängert werden. Es wird immer viel
    davon geredet, dass dann zum Beispiel die Energiepreise
    sinken werden. Alle wissen aber mittlerweile, dass der
    Energiepreis an der Börse festgelegt wird und dass Län-
    der, die einen sehr hohen Anteil an Atomenergie haben,
    keine niedrigen Energiepreise haben. Der Bürger wird
    davon also nichts haben. Aber ich sage Ihnen, was der
    Bürger von der Verlängerung der Restlaufzeiten haben
    wird:

    Erstens wird er – das habe ich gerade schon angedeutet –
    davon haben, dass sich die Monopolstrukturen verstetigen
    und die vier großen Energieversorger weiterhin die Preise
    diktieren.

    Zweitens wird er davon haben, dass bei einer Verlän-
    gerung der Laufzeiten in zehn Jahren 4 500 Tonnen
    hochradioaktiver Atommüll zusätzlich gelagert werden
    müssen.

    Drittens wird er davon haben, dass er in der Unsicher-
    heit leben muss, dass einer der Pannenreaktoren, die
    weiterhin am Netz bleiben, vielleicht doch einmal explo-
    diert, oder zumindest mit Zwischenfällen leben muss.

    Viertens wird er davon haben, dass die Versorgungssi-
    cherheit zurückgeht. Es kann sich ja bei diesen Reakto-
    ren nicht nur ein großer Unfall ereignen; vielmehr sind
    fast immer ein, zwei oder drei dieser Reaktoren gar nicht
    am Netz und bringen also nicht die Energie ins Netz, die
    eingeplant ist. Dadurch wird auch die Versorgungssi-
    cherheit geschwächt. Hier haben wir ein großes Trauer-
    spiel zu beklagen.

    Fünftens wird er davon haben – das ist der wichtigste
    Punkt, der schon ein paar Mal angesprochen wurde –,
    dass die Investitionen in die Erneuerbaren, der Ausbau
    der erneuerbaren Energien, gebremst werden. Eines ist
    doch klar: Die Gewissheit, dass solche Großkraftwerke
    noch zehn oder wie viele Jahre auch immer länger laufen
    werden, wird dazu führen, dass der Druck, weiterhin in
    die Erneuerbaren zu investieren, aus dem Kessel ent-
    weicht. Diese Investitionen werden zurückgehen.

    Deswegen nenne ich dieses Gesetz oder dieses Pro-
    gramm das größte Mittelstandshemmnisprogramm der
    letzten 20 Jahre. Eines ist klar: Gerade im Bereich der
    erneuerbaren Energien wurden sehr viele Arbeitsplätze
    beim Mittelstand und beim Handwerk geschaffen, was
    bei der Atomwirtschaft eben nicht der Fall ist. Diese
    Maßnahme wird also eindeutig den Mittelstand schädi-
    gen; auch dies werden die Bürgerinnen und Bürger in
    Kauf nehmen müssen.
    Richtig ist, dass Ihnen selber bei der ganzen Ge-
    schichte nicht wohl ist. Deswegen wird von Ihnen immer
    häufiger von der Brückentechnologie Atomenergie ge-
    sprochen. Brückentechnologie ist aber nur ein anderes
    Wort dafür, dass es sich um eine alte Technologie han-
    delt, die Sie eigentlich selber nicht mehr wollen, aber
    jetzt noch ein bisschen in Kauf nehmen. Am besten wäre
    es daher, beim alten Beschluss zu bleiben und die Atom-
    energie auslaufen zu lassen. Das wäre der ehrlichste
    Umgang.

    Herr Minister, ich wünsche Ihnen bei Ihrer Arbeit al-
    les Gute, vor allen Dingen bei der Klimakonferenz, aber
    auch beim Ausbau der erneuerbaren Energien und vielen
    anderen Projekten, die Sie vor sich haben. Vor allem
    aber wünsche ich Ihnen ein besseres Händchen – ich
    weiß, dass Sie teilweise gar nicht dabei waren – als bei
    dem Ergebnis, das im Koalitionsvertrag steht. Dann wer-
    den Sie uns konstruktiv an Ihrer Seite haben. Ansonsten
    werden Sie natürlich mit Kritik zu rechnen haben. In die-
    sem Sinne alles Gute!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort dem Kollegen Horst Meierhofer

für die FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Horst Meierhofer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Man hat das Gefühl, die Kollegen aus der Opposition ha-
    ben ihre Reden vorher geschrieben und können es ei-
    gentlich gar nicht fassen, dass die FDP und die Union
    sich im Hinblick auf die erneuerbaren Energien we-
    sentlich positiver aussprechen, als sie es jemals erwartet
    hätten.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Deswegen sind sie jetzt nicht in der Lage, auf das zu rea-
    gieren, worum es wirklich geht, und stellen hier irgend-
    welche schrecklichen Märchen und Albträume in den
    Raum, von denen sie glauben, dass sie wahr würden, ob-
    wohl nichts, aber auch gar nichts davon wahr ist. Die ge-
    samte Branche der erneuerbaren Energien hat dies ka-
    piert. Ich bitte daher auch Sie, es endlich zur Kenntnis zu
    nehmen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Bestes Fußballteam von Grönland, kann ich da nur sagen!)


    Es ist köstlich, wenn ich hier höre, wir seien die größ-
    ten Lobbyisten der Großkonzerne. Die beiden bekann-
    testen, die mir in diesem Zusammenhang einfallen, sind
    die beiden Gasleute Gerhard Schröder und Joschka
    Fischer.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Insofern scheinen die großen Lobbyisten bei Ihnen und
    nicht bei uns zu sitzen. Auch hier sollten wir einmal da-






    (A) (C)



    (B) (D)


    Horst Meierhofer
    rauf achten, wie weit Wirklichkeit und Anspruch ausei-
    nander liegen.

    Sie haben hier so getan, als garantierten wir den
    Großkonzernen irgendwelche Gewinne, indem wir sag-
    ten, ein großes Unternehmen müsse weiterhin die ganze
    Zeit am Netz sein, weil es sich ansonsten nicht lohne. Es
    ist doch nicht die Entscheidung der Politik, ob sich ein
    Atomkraftwerk oder ein Kohlekraftwerk lohnt. Es ist die
    Entscheidung eines jeden Unternehmers, ob es sich lohnt
    oder nicht. Solange es den Einspeisevorgang gibt – dafür
    haben wir uns verpflichtet –, sind all Ihre ganzen Be-
    fürchtungen obsolet, Sie können sie vergessen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich würde gerne zu zwei oder drei anderen Themen
    noch etwas sagen. Zum einen geht es um den Bereich
    der Rohstoffpolitik. Wir hatten früher – gerade in den
    90er-Jahren – Probleme mit Müllbergen, mit der Entsor-
    gungspolitik im Allgemeinen. Das ist Gott sei Dank vor-
    bei. Wir sind mittlerweile auf einem Weg – den haben
    wir hier auch eingeschlagen –, Rohstoffe und Ressour-
    cen als Wertstoffe anzusehen. Dieser Bereich ist mir
    ganz wichtig. Wir können es uns ökologisch und ökono-
    misch einfach nicht mehr leisten, alles nur noch als Ab-
    fall zu betrachten. Meist sind es Wertstoffe.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zuruf von der SPD)


    Dafür müssen wir den Weg freimachen. Wir müssen uns
    von alten Denkweisen verabschieden und Verpackung
    definieren. Wir müssen uns überlegen, welches Material
    welche Eigenschaften hat. Danach müssen wir entschei-
    den. Ich hoffe – in der letzten Legislaturperiode hatte ich
    den Eindruck –, dass wir mit der Opposition einen brei-
    ten Konsens erreichen können.

    Wir müssen die Verpackungsverordnung neu kon-
    struieren. Das ist wichtig. Wir brauchen einen echten
    Neuanfang und dürfen nicht weiter im alten System blei-
    ben. Wir brauchen effizientere und verbraucherfreundli-
    chere Abfall- und Ressourcenpolitik. Wir müssen weg
    von der alten Symbolpolitik, in der wir die Menschen als
    dressierte Äffchen betrachteten. Vielmehr müssen wir
    darauf achten, dass wir beste Ergebnisse erzielen und
    den Menschen möglichst wenig Umstände zumuten,
    wenn sie ökologisch nicht sinnvoll sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Ich möchte einen kritischen Punkt ansprechen: die
    steuerliche Gleichstellung im Abfallbereich. Es gab
    einen großen Aufschrei in der Bevölkerung und in der
    Opposition. Uns wurde vorgeworfen, dass wir die Men-
    schen abkassieren wollen. Das Gegenteil ist der Fall. Ich
    will Ihnen das erklären.

    Es geht darum, dass wir die Privilegien abschaffen,
    die vor allem die öffentlich-rechtlichen Unternehmen
    haben. Es ist natürlich schwer, die Abschaffung von Pri-
    vilegien zu akzeptieren, wenn man sie über Jahrzehnte
    gehabt hat. Aber eins möchte ich Ihnen sagen: Wenn je-
    mand bereit ist, privat Geld zu investieren, und das Ri-
    siko des Unternehmertums eingeht und dabei in einem
    Wettbewerb mit der öffentlichen Hand steht, in dem die
    öffentliche Hand 0 Prozent Mehrwertsteuer zahlt und der
    private Unternehmer 19 Prozent, dann halte ich das, ehr-
    lich gesagt, für einen Skandal.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir müssen zu fairen Wettbewerbsbedingungen kom-
    men. Das bedeutet nicht, dass es teurer wird bzw. dass
    die Daseinsfürsorge geschmälert wird. Ganz im Gegen-
    teil. Beim Trinkwasser – ein sehr sensibler Bereich – war
    es sicher genauso. Wir haben es geschafft, einen fairen
    Wettbewerb durch einen ermäßigten Steuersatz zwischen
    öffentlich-rechtlichen und privaten Unternehmen zu ge-
    währleisten. Da es uns dort gelungen ist, wird es uns
    auch im Bereich Abfall gelingen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Alle den ermäßigten, den hohen, oder alle nichts?)


    Es geht darum, dass wir keine Abzocke wollen. Wir
    wollen genau das Gegenteil. Wir haben festgestellt, dass
    auch schon jetzt Unternehmen, die den vollen Mehrwert-
    steuersatz zahlen, mit den öffentlich-rechtlichen, die
    keine Mehrwertsteuer zahlen, zum Teil mithalten kön-
    nen. Man sieht, dass es bei der Einsparung große Poten-
    ziale gibt. Wir müssen es schaffen, die Unternehmen in
    einen fairen Wettbewerb zu bringen. Wenn uns das ge-
    lingt, dann haben wir eine große Chance auf Erfolg.


    (Beifall bei der FDP – Ulrich Kelber [SPD]: Welchen Mehrwertsteuersatz?)


    Lassen Sie mich etwas zum Thema Durchgängigkeit
    von Fließgewässern sagen. Mir persönlich war es ein
    Anliegen, dass wir uns darauf geeinigt haben, den hohen
    Wert der frei fließenden Gewässer anzuerkennen. Wir
    wollen die Durchgängigkeit nicht nur halten, sondern so-
    gar noch ausbauen. Das ist wichtig, weil es auch die Eu-
    ropäische Wasserrahmenrichtlinie vorschreibt. Wir er-
    kennen fließende Gewässer als echten Wert und nicht
    nur als Wasserstraße an. Wir müssen die Menschen,
    Tiere und Pflanzen in den Fokus stellen, statt nur die zu
    transportierenden Frachten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Auch das haben wir in diesem Koalitionsvertrag verein-
    bart.

    Ich möchte auch darauf hinweisen, dass wir uns an ei-
    ner Stelle nicht geeinigt haben, nämlich in der Frage, wie
    es mit der Donau zwischen Straubing und Vilshofen wei-
    tergeht. Das finde ich schade, aber auch das muss man
    offen diskutieren.

    Mein letzter Punkt, über den ich gerne sprechen
    würde, ist der Lärmschutz. Wir haben uns für mehr In-
    frastruktur ausgesprochen. Wir wollen uns dafür einset-
    zen, dass die Menschen frei in ihren Entscheidungen
    sind, weil sie sich auch frei entfalten wollen. Es ist aber
    auch wichtig, dass wir den Menschen den Schutz geben,
    den sie benötigen. Einen Schutz geben wir ihnen da-
    durch, dass wir Lärmschutz ermöglichen, dass wir die
    Lärmschutzwerte verschärfen, dass wir den Schienenbo-






    (A) (C)



    (B) (D)


    Horst Meierhofer
    nus abschaffen, dass wir lärmabhängige Trassenpreise
    bei der Bahn einführen. Sie sehen, es gibt viele konkrete
    Punkte, die zu einer Verbesserung dessen führen, was die
    Menschen erwarten können, zu einem echten Natur- und
    Umweltschutz für die Menschen und mit den Menschen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es ist keine Frage von links oder rechts, wie man mit
    Ökologie umgeht. Es geht auch nicht darum, was aus Ih-
    rer Sicht ideologisch richtig oder falsch ist. Es geht um
    die Frage, ob etwas grundsätzlich richtig oder falsch ist.
    Es geht um den Unterschied zwischen gut gemeint und
    gut gemacht. Wir entscheiden uns für gut gemacht.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)