Rede:
ID1700402900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/4 Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Folgen der Krise für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab- mildern – ALG I befristet auf 24 Monate verlängern (Drucksache 17/22) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Diana Golze, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abge- Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . 179 C 147 A 150 B 151 B 152 D 153 D 155 C 157 A 157 D 158 D 160 A Deutscher B Stenografisc 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . Arbeit und Soziales in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Klaus Ernst, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Förderung der Altersteilzeit durch die Bundesagentur für Arbeit fortführen (Drucksache 17/21) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit 127 A 179 B ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Anhe- bung und bedarfsgerechte Ermittlung der Kinderregelsätze (Drucksache 17/23) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 C undestag her Bericht ung 11. November 2009 l t : Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 B 129 A 133 B 136 A 137 B 139 D 141 A 142 A 144 B 145 D Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 A 161 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . 163 B 165 D 167 A 169 C 170 D 172 C 174 A 175 C 176 C 178 A 179 C 181 C 183 D 186 B 187 C 189 B 189 D 190 D 192 C 194 D 196 A 197 A 198 A 198 D 199 B 200 A 202 C 204 C 206 A 206 C 207 D 209 A 209 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . 210 D 212 B 213 B 214 B 215 A 216 C 217 D 219 C 221 D 225 B 226 A 227 D 228 C 230 D 232 B 233 B 234 D 235 D 238 A 240 B 241 D 243 D 245 C 247 B 249 A 250 B 251 B 253 B 254 D 256 C 258 D 260 C 262 C 263 D 265 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 III Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 266 C 267 A 268 B 269 D 271 A/C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 127 (A) (C) (B) (D) 4. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 4. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 271 (A) (C)Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Glos, Michael CDU/CSU 11.11.2009 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 11.11.2009 Mattheis, Hilde SPD 11.11.2009 Özoğuz, Aydan SPD 11.11.2009 Dr. Westerwelle, Guido FDP 11.11.2009 Zapf, Uta SPD 11.11.2009 (D) (B) 4. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 11. November 2009 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Michael Kauch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Meine Damen und Herren! Ich glaube, Herr Kelber

    hat gezeigt, wie ratlos die Opposition angesichts dieses
    Koalitionsvertrages ist.

    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Lachen bei der SPD)


    Denn wenn Sie diesen Vertrag lesen und dem deutschen
    Volk nicht irgendwelchen Unsinn erzählen würden,
    würde Ihnen nicht mehr viel dazu einfallen, warum bei-
    spielsweise weiter die These vertreten wird, die Atom-
    kraftwerke würden die erneuerbaren Energien in ihrer
    Entwicklung hemmen. Wir haben das Gegenteil in den
    Koalitionsvertrag hineingeschrieben.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann dürfen Sie die Laufzeiten nicht verlängern!)


    Es ist eine bewusste Entscheidung dieser Koalition ge-
    wesen, dass der Einspeisevorrang für erneuerbare
    Energien unbegrenzt und ungedeckelt fortgeführt wird.

    Mit dem Einspeisevorrang für erneuerbare Energien
    kann jeder Anbieter erneuerbarer Energien auch künftig
    seinen Angebotsmöglichkeiten entsprechend den Strom
    ins Netz einspeisen. Dann konkurrieren die Erneuerba-
    ren eben nicht mit den Kernkraftwerken, sondern die
    Kernkraftwerke konkurrieren mit den Kohle- und Gas-
    kraftwerken. Das kann man ja möglicherweise ökolo-
    gisch richtig finden, Herr Kelber.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Das ist technisch nicht korrekt, Herr Kauch!)


    Diese Koalition hat sich dazu bekannt, dass wir das
    Zeitalter der erneuerbaren Energien erreichen wollen.
    Das bedeutet auf lange Sicht eine 100-prozentige Versor-
    gung mit erneuerbaren Energien. Das ist eine Innova-
    tionsstrategie für dieses Land, die ein Wettbewerbsmo-
    tor für unsere Wirtschaft sein wird.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir wissen aber auch, dass das nicht von heute auf
    morgen geht; denn wir müssen auch die Realitäten aner-
    kennen. Energie aus Wind und Sonne ist heute noch
    nicht so in das Netz integriert und speicherbar, wie wir
    uns das wünschen. Es geht nicht nur um die Strommen-
    gen, sondern auch um die Stetigkeit der Einspeisung.
    Deshalb brauchen wir Brückentechnologien. Wir sind
    der Auffassung, dass wir auf der einen Seite die erneuer-
    baren Energien ausbauen und auf der anderen Seite die
    Laufzeiten der Kernkraftwerke verlängern müssen,
    damit es grundlastfähigen, die Versorgung sichernden
    Strom gibt. Das liegt im Interesse unserer Industrie;
    denn bei einem Aluminiumwerk beispielsweise kann,
    wenn einmal der Wind nicht weht, der Strom nicht eine
    Stunde abgeschaltet werden. Dann wäre das Werk ka-
    putt.


    (Zuruf von der SPD: Ein ganz schlechtes Beispiel! – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, ein schlechtes Beispiel! Das gibt’s nämlich nicht!)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Michael Kauch
    Deshalb brauchen wir günstigen, aber auch sicheren und
    klimafreundlichen Strom.


    (Beifall bei der FDP)


    Diese Koalition hat im Übrigen auch klargemacht,
    dass die Laufzeitverlängerung nicht pauschal für alle
    Anlagen gilt. Das sage ich auch mit Blick auf die EVUs.
    Sie werfen uns vor, wir bedienten deren Interessen. Das
    tun wir hier ganz klar nicht. Im Koalitionsvertrag steht:
    Wir sind zu einer Laufzeitverlängerung bereit, garantie-
    ren aber keine Laufzeitverlängerung. Dazu müssen näm-
    lich bestimmte Voraussetzungen geschaffen werden. Wir
    werden also keine pauschale Laufzeitverlängerung für
    alle Kraftwerke vornehmen. Es war gerade die FDP, die
    dafür gesorgt hat, dass im Koalitionsvertrag steht, dass
    die Laufzeiten deutscher Kraftwerke, aber nicht aller
    deutschen Kraftwerke verlängert werden.


    (Beifall bei der FDP – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, nur der ältesten!)


    Diese Koalition nimmt ihre Verantwortung gegenüber
    kommenden Generationen wahr, auch beim Endlager.
    Sie, Herr Trittin, und Ihr Nachfolger haben zehn Jahre
    lang die Hände in den Schoß gelegt. Es wurde verboten,
    ein Endlager zu erkunden. Sie haben sich an den Interes-
    sen kommender Generationen versündigt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer hat denn die Endlagersuche blockiert? Das war doch wohl die CDU/CSU!)


    Diese Koalition wird dagegen die bestehenden Probleme
    angehen. Wir alle haben gemeinsam 50 Jahre lang
    Atommüll produziert.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir nicht! Sie haben den Müll produziert!)


    Unabhängig von einer Laufzeitverlängerung sind wir
    alle gefordert, die Probleme zu lösen, die mit diesem
    Müll verbunden sind.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir werden eine Lösung finden. Die Kollegin Brunkhorst
    wird für unsere Fraktion diese Politik auf den Weg brin-
    gen.

    Beim Erneuerbare-Energien-Gesetz wollen wir Inves-
    titionssicherheit für die Anlagenbetreiber. Herr Kelber,
    es war unredlich, als Sie vorhin zu den Biogasanlagen ge-
    sagt haben, hier gehe es nur um zwei Finanzfonds. Ihre
    Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, mit de-
    nen Sie rückwirkend in die Investitionsbedingungen ein-
    gegriffen haben, haben die Glaubwürdigkeit des EEG be-
    schädigt. Jeder, der in erneuerbare Energien investiert,
    erlebt heutzutage, dass manche Banken nicht mehr glau-
    ben, dass das EEG in seiner jetzigen Form bestehen
    bleibt. Diese Ihre Änderungen nehmen wir zurück. Wir
    schaffen Investionssicherheit für erneuerbare Energien.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Das Verfassungsgericht hat Ihre Aussage widerlegt! Darauf sollten Sie mal Rücksicht nehmen!)


    Wir werden darüber hinaus beim Erneuerbare-Ener-
    gien-Gesetz die Interessen der Verbraucherinnen und
    Verbraucher, die schließlich alles bezahlen, berücksichti-
    gen. Deshalb haben wir durchgesetzt, dass das Erneuer-
    bare-Energien-Gesetz regelmäßig, nämlich alle drei
    Jahre, auf Überförderung überprüft wird. Das ist ein fai-
    rer Schritt. Wir werden das auch im Bereich der Fotovol-
    taik im Dialog mit der Solarbranche und den Verbrau-
    cherorganisationen machen. Wir werden nicht mit der
    Axt kommen, sondern darauf achten, dass die Interessen
    der Branche und die Interessen der Verbraucher unter ei-
    nen Hut gebracht werden.

    Zum Schluss möchte ich die biologische Vielfalt an-
    sprechen. Dieses Thema wird immer gerne in Sonntags-
    reden angesprochen. Wir müssen aber konstatieren: Das
    Ergebnis der letzten Jahrzehnte in diesem Bereich ist
    trotz Bemühungen aller Regierungen nicht überzeugend.
    Wir haben es nicht geschafft, die Zielsetzung zu errei-
    chen und den Verlust an Artenvielfalt zu stoppen. Wir
    setzen aber im Koalitionsvertrag beispielsweise ein we-
    sentliches Zeichen zugunsten der tropischen Regenwäl-
    der. Wir haben verabredet, dass nicht nur für die Kraft-
    stoff- oder die Stromproduktion die Nachhaltigkeit von
    Palmöl nachgewiesen werden muss, sondern für alle
    Agrarrohstoffe. Das ist ein Meilenstein, den wir hier er-
    reicht haben, damit nicht das gute Palmöl in den Tank
    kommt und das schlechte in die Margarine. Nein, wir
    wollen, dass die Regenwälder nirgendwo und für nichts
    abgeholzt werden, auch nicht für Palmöl, und dieser Ko-
    alitionsvertrag macht den ersten Schritt.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Kollegin Eva Bulling-Schröter für

die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Eva-Maria Bulling-Schröter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Minister! Herr Parlamentspräsident! Liebe Kol-

    leginnen und Kollegen! Das Kioto-Protokoll läuft 2012
    aus. In vier Wochen sollte die UN-Klimakonferenz in
    Kopenhagen eigentlich das Nachfolgeabkommen be-
    schließen. Vor kurzem hat eine Gruppe von Nobelpreis-
    trägern diesen Gipfel als wichtigste Konferenz der
    Menschheit bezeichnet, und ich sage: Die Männer und
    Frauen haben recht. Wir haben Angst, dass dieser Gipfel
    scheitert, und nicht nur wir, sondern viele Menschen auf
    dieser Welt; denn auch die letzte UN-Vorbereitungskon-
    ferenz letzte Woche in Barcelona ging aus wie das Horn-
    berger Schießen. Weder zu Minderungszielen wurden
    Einigungen erzielt noch zur Frage der Finanzierung von
    Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen im globalen
    Süden. Dem Chef des UN-Klimasekretariats, Yvo de
    Boer, wird die Aussage zugeschrieben, er wundere sich






    (A) (C)



    (B) (D)


    Eva Bulling-Schröter
    bei solchen Ergebnissen, dass die Zivilgesellschaft nicht
    die Scheiben des Verhandlungsortes einwirft. Ich denke,
    das spricht Bände bei diesem Herrn.


    (Beifall bei der LINKEN)


    In Kopenhagen wird nun ein Verhandlungstext auf
    den Tisch gelegt, der mit seinen vielen Klammern und
    Optionen so gut wie nicht verhandlungsfähig ist, und
    das, obwohl uns allen die Zeit davonläuft. Das wissen
    wir. Schließlich ist der weltweite Ausstoß von Klimakil-
    lern trotz des Kioto-Abkommens seit der Jahrtausend-
    wende dreimal so schnell angestiegen wie in den 90er-
    Jahren.

    Frau Merkel hat sich hier gestern einmal mehr als
    Vorkämpferin für den Klimaschutz präsentiert. Das ist
    irgendwie merkwürdig; denn schließlich war sie haupt-
    verantwortlich dafür, dass beim Europäischen Rat
    vorvorletzte Woche keine Beschlüsse zu konkreten Kli-
    maschutzfinanzhilfen für die Entwicklungsländer ge-
    fasst wurden.


    (Zuruf von der LINKEN: Sauerei!)


    Damit hat die Bundeskanzlerin die Blockade verfestigt,
    die ohnehin zwischen den Industriestaaten auf der einen
    Seite und den Schwellen- und Entwicklungsländern auf
    der anderen Seite besteht.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Unsinn!)


    Frau Merkel hat sich also in Brüssel an die Spitze derje-
    nigen in der EU gesetzt, die meinen, mit den Entwick-
    lungs- und Schwellenländern pokern zu können.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    So sollen die Preise gedrückt werden, die der Norden an
    den globalen Süden, den großen Verlierer des Klima-
    wandels, für Technologietransfer und Anpassungsmaß-
    nahmen zu zahlen hat. Diese arrogante Haltung droht
    nun den Kopenhagen-Prozess zum Scheitern zu bringen.
    Ich meine, die Bundeskanzlerin wird dies wesentlich
    mitzuverantworten haben.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Aber auch zu Hause in Deutschland liegt einiges im
    Argen. Ich behaupte, mit den längeren Laufzeiten für
    Atomkraftwerke wird der Ausbau der erneuerbaren
    Energien blockiert und nicht die Verstromung von kli-
    maschädlicher Kohle. Atomkraft und Kohle eint näm-
    lich, dass sie einen steigenden Anteil erneuerbarer Ener-
    gien im Netz überhaupt nicht gebrauchen können. Dazu
    gibt es Aussagen, auch wenn Sie immer wieder Nein
    dazu sagen. Bei Atomkraftwerken ist es sicherheits-
    technisch kaum möglich – das wissen Sie –, die Anlagen
    bei schwankenden Windkrafteinspeisungen herauf- und
    herunterzuregeln. Das ist einfach so. Kohlekraftwerke
    rechnen sich eben nicht, wenn sie nicht permanent in der
    Nähe der Volllast gefahren werden. Dies ist der Grund
    dafür, warum weder Kohle noch Atomkraft Brücken-
    technologien ins solare Zeitalter sind. Im Gegenteil: Ihr
    Schutz ist ein Schritt ins Gestern.

    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wissen Sie eigentlich, dass die CO2-Emissionen in der
    Energiewirtschaft von 1990 bis 2007 nur um lächerliche
    7 Prozent zurückgegangen sind? Und diese 7 Prozent hat
    uns auch noch größtenteils der Osten geschenkt. Wir ha-
    ben zwar mittlerweile 14 Prozent erneuerbare Energien
    im Netz, dafür wurde aber offensichtlich Kohlestrom ex-
    portiert. Ich frage Sie: Ist das nun Klimaschutz?

    Laut Koalitionsvertrag möchte Schwarz-Gelb für
    RWE und Co die Hintertüren im Klimaschutz noch wei-
    ter öffnen, beispielsweise indem die Anrechnung von
    vermeintlichen Klimaschutzinvestitionen im Ausland,
    Stichwort CDM, ausgeweitet werden soll, obwohl wir
    heute schon wissen, dass hier in großem Maßstab betro-
    gen wird, um an preiswerte Zertifikate zu kommen.

    Was den Emissionshandel betrifft, haben Sie bereits
    in der Vergangenheit in Brüssel ganze Arbeit geleistet:
    Nicht nur, dass wir bis 2012 damit leben müssen, dass
    die wertvollen Zertifikate vom Staat verschenkt werden,
    was den Versorgern Extraprofite in Milliardenhöhe ein-
    bringt und dem Klimaschutz schadet, nein, auch nach
    2012 erhält ausgerechnet die energieintensive Industrie
    kostenlose Emissionsrechte.

    Zusammenfassend möchte ich der neuen Koalition
    ins Stammbuch schreiben: Die Klima- und Energiepoli-
    tik, die Sie anstreben, ist nicht nur widersprüchlich; sie
    nutzt vor allem den großen Konzernen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist angesichts der Herausforderungen, vor denen wir
    stehen, nichts anderes als Klientelpolitik auf Kosten der
    Umwelt und der Menschen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Marco Bülow [SPD])