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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/233 kanzlerin: zu den aktuellen Ereignissen in Afghanistan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg Tauss (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Ausweitung und Stärkung 26297 D 26297 D 26300 C 26302 B 26303 D 26305 B 26306 C 26308 A 26309 B 26339 A 26339 D 26341 B 26341 D 26343 A 26343 C Deutscher B Stenografisch 233. Sitz Berlin, Dienstag, den 8 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Volker Kauder, Detlef Parr und Wolfgang Gehrcke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Julia Klöckner und Elvira Drobinski-Weiß als Mitglied des Bei- rates der Schlichtungsstelle für den öffent- lichen Personenverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Klaus Uwe Benneter als stellvertretendes Mitglied des Vermitt- lungsausschusses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Erklärung durch die Bundes- T V l D D D D R V P D 26297 A, C 26297 B 26297 B 26362 B Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 26310 A 26311 A undestag er Bericht ung . September 2009 t : agesordnungspunkt 1: ereinbarte Debatte: Zur Situation in Deutsch- and . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . enate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . 26312 A 26312 B 26317 C 26321 D 26325 D 26329 A 26332 C 26334 B 26338 C der Rechte des Bundestages und des Bundesrates in Angelegenheiten der Europäischen Union II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 (Drucksachen 16/13923, 16/13985, 16/13994) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Grundgesetzän- derungen für die Ratifizierung des Vertrags von Lissabon (Drucksachen 16/13924, 16/13985, 16/13994) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Eu- ropäischen Union (Drucksachen 16/13925, 16/13986, 16/13995) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zu- sammenarbeit von Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union (Drucksachen 16/13926, 16/13987, 16/13996) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Nešković, Dr. Diether Dehm, Alexander Ulrich, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 23, 45 und 93) (Drucksachen 16/13928, 16/13988, 16/13997) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henry Nitzsche (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . E T a b c d e Z B W n z ( T – 26346 A 26346 B 26346 B 26346 C 26346 D 26347 A 26347 D 26348 B 26348 C 26349 D 26351 A 26352 B 26353 C 26354 B 26355 B 26356 D 26358 A rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4: ) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Er- leichterung der Sanierung von Unter- nehmen (Drucksachen 16/13927, 16/13980) . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu der Verordnung der Bundesregie- rung: – Fünfundachtzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsver- ordnung – Einhundertachte Verordnung zur Än- derung der Ausfuhrliste – Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung – (Drucksachen 16/13920, 16/13921, 16/13975) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses: zu dem Streitverfah- ren vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 1/09 (Drucksache 16/13976) . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Rahmenbeschluss des Rates über das Recht auf Verdolmetschung und Übersetzung in Strafverfahren (inkl. 11917/09 ADD 1 und 11917/09 ADD 2) (ADD 1 in Englisch) KOM (2009) 338 endg.; Ratsdok 11917/09 (Drucksachen 16/13912 A.4, 16/13982) . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Gregor Gysi, Oskar Lafontaine, Klaus Ernst, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Freigrenzen im SGB II erwei- tern – Erhöhung des Schonvermögens und Anrechungsfreiheit für Ferienjobs (Drucksache 16/14012) . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 3: eschlussempfehlung des Ausschusses für ahlprüfung, Immunität und Geschäftsord- ung zu einem Antrag auf Genehmigung ur Durchführung eines Strafverfahrens Drucksache 16/4010) . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und 26358 D 26361 B 26361 C 26361 C 26361 D 26362 A 26362 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 III BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege (2. NS-Aufh- GÄndG) (Drucksachen 16/13654, 16/13979) . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jan Korte, Christine Lambrecht, Wolfgang Wieland und weite- ren Abgeordneten eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Aufhebung nationalso- zialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege (Drucksachen 16/13405, 16/13979) . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jan Korte, Petra Pau, Ulla Jelpke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Ent- wurfs eines Zweiten Gesetzes zur Ände- rung des Gesetzes zur Aufhebung natio- nalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege (2. NS-AufhGÄndG) (Drucksachen 16/3139, 16/13979) . . . . . . Dr. Carl-Christian Dressel (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: f) – q) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 617, 618, 619, 620, 621, 622, 623, 624, 625, 626, 627 uns 628 zu Petitionen (Drucksachen 16/13951, 16/13952, 16/13953, 16/13954, 16/13955, 16/13956, 16/13957, 16/13958, 16/13959, 16/13960, 16/13961, 16/13962) . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes über die Ausweitung und Stärkung der Rechte des Bundestages und des Bundesrates i ( A E V A B O A B H B H D D F M H ( F G P M K H F H K A B K K K K D L M W D M N H D R J R H K S D K J S C M T V M W 26362 C 26362 C 26362 C 26362 D 26363 C 26364 C 26365 B 26366 A 26367 A 26368 B 26371 A n Angelegenheiten der Europäischen Union Tagesordnungspunkt 2 a) . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten olker Kauder, Dr. Peter Ramsauer, Ilse igner, Dorothee Bär, Norbert Barthle, Günter aumann, Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen), tto Bernhardt, Renate Blank, Peter Bleser, ntje Blumenthal, Dr. Maria Böhmer, Jochen orchert, Klaus Brähmig, Michael Brand, elmut Brandt, Dr. Ralf Brauksiepe, Monika rüning, Cajus Caesar, Leo Dautzenberg, ubert Deittert, Alexander Dobrindt, Thomas örflinger, Marie-Luise Dött, Maria Eichhorn, r. Hans Georg Faust, Erich G. Fritz, Enak erlemann, Hartwig Fischer (Göttingen), Dr. aria Flachsbarth, Klaus-Peter Flosbach, erbert Frankenhauser, Dr. Hans-Peter Friedrich Hof), Jochen-Konrad Fromme, Dr. Michael uchs, Hans-Joachim Fuchtel, Dr. Peter auweiler, Dr. Jürgen Gehb, Norbert Geis, eter Götz, Dr. Wolfgang Götzer, Ute Granold, ichael Grosse-Brömer, Markus Grübel, Dr. arl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Gerda asselfeldt, Holger Haibach, Uda Carmen reia Heller, Jürgen Herrmann, Bernd eynemann, Ernst Hinsken, Robert Hochbaum, laus Hofbauer, Franz-Josef Holzenkamp, nette Hübinger, Dr. Hans-Heinrich Jordan, artholomäus Kalb, Alois Karl, Bernhard aster, Jürgen Klimke, Jens Koeppen, Norbert önigshofen, Manfred Kolbe, Dr. Rolf oschorrek, Hartmut Koschyk, Dr. Hermann ues, Andreas G. Lämmel, Katharina Landgraf, r. Max Lehmer, Paul Lehrieder, Ingbert iebing, Eduard Lintner, Dr. h. c. Hans ichelbach, Stephan Mayer (Altötting), olfgang Meckelburg, Dr. Angela Merkel, r. Eva Möllring, Marlene Mortler, Dr. Gerd üller, Stefan Müller (Erlangen), Dr. Georg üßlein, Franz Obermeier, Eduard Oswald, enning Otte, Rita Pawelski, Ulrich Petzold, aniela Raab, Eckhardt Rehberg, Katherina eiche (Potsdam), Dr. Heinz Riesenhuber, ohannes Röring, Dr. Norbert Röttgen, Franz omer, Kurt J. Rossmanith, Peter Rzepka, ermann-Josef Scharf, Dr. Andreas Scheuer, arl Schiewerling, Bernd Schmidbauer, Christian chmidt (Fürth), Dr. Andreas Schockenhoff, r. Ole Schröder, Wilhelm Josef Sebastian, urt Segner, Marion Seib, Thomas Silberhorn, ohannes Singhammer, Jens Spahn, Gero torjohann, Andreas Storm, Lena Strothmann, hristian Freiherr von Stetten, Max Straubinger, atthäus Strebl, Michael Stübgen, Hans Peter hul, Dr. Hans-Peter Uhl, Arnold Vaatz, olkmar Uwe Vogel, Andrea Astrid Voßhoff, arco Wanderwitz, Marcus Weinberg, Gerald eiß (Groß-Gerau), Karl-Georg Wellmann, 26371 D IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 Klaus-Peter Willsch, Willy Wimmer (Neuss), Elisabeth Winkelmeier-Becker, Werner Wittlich, Dagmar Wöhrl, Wolfgang Zöller (alle CDU/ CSU) zu den Abstimmungen: – Entwurf eines Gesetzes über die Auswei- tung und Stärkung der Rechte des Bundes- tages und des Bundesrates in Angelegen- heiten der Europäischen Union – Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Grundgesetzänderungen für die Ratifi- zierung des Vertrags von Lissabon – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundes- tag in Angelegenheiten der Europäischen Union – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union (Tagesordnungspunkt 2 a bis c) . . . . . . . . . . . Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26372 D 26374 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 26297 (A) ) (B) ) 233. Sitz Berlin, Dienstag, den 8 Beginn: 11.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 26371 (A) ) (B) ) scheidung vom 30. Juni 2009 aus prinzipiellen verfas-Kucharczyk, Jürgen SPD 08.09.2009 Stärkung der Rechte des Bundestages und des Bundesrates in Angelegenheiten der Europäi- schen Union (Tagesordnungspunkt 2 a) Das Bundesverfassungsgericht hat mit seiner Ent- Kretschmer, Michael CDU/CSU 08.09.2009 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 08.09.2009 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 08.09.2009 Dr. Akgün, Lale SPD 08.09.2009 Aydin, Hüseyin-Kenan DIE LINKE 08.09.2009 Bätzing, Sabine SPD 08.09.2009 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.09.2009 Dr. Berg, Axel SPD 08.09.2009 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 08.09.2009 Bodewig, Kurt SPD 08.09.2009 Bülow, Marco SPD 08.09.2009 Burchardt, Ulla SPD 08.09.2009 Dörmann, Martin SPD 08.09.2009 Duin, Garrelt SPD 08.09.2009 Edathy, Sebastian SPD 08.09.2009 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 08.09.2009 Glos, Michael CDU/CSU 08.09.2009 Grotthaus, Wolfgang SPD 08.09.2009 Gruß, Miriam FDP 08.09.2009 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 08.09.2009 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 08.09.2009 Hauer, Nina SPD 08.09.2009 Hoff, Elke FDP 08.09.2009 Kramme, Anette SPD 08.09.2009 K L L M M M P P R S S S S D S D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- wurf eines Gesetzes über die Ausweitung und umpf, Ute SPD 08.09.2009 eutert, Michael DIE LINKE 08.09.2009 ips, Patricia CDU/CSU 08.09.2009 öller, Kornelia DIE LINKE 08.09.2009 üntefering, Franz SPD 08.09.2009 ulthaupt, Gesine SPD 08.09.2009 feiffer, Sibylle CDU/CSU 08.09.2009 othmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.09.2009 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 08.09.2009* chäfer (Bochum), Axel SPD 08.09.2009 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.09.2009 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 08.09.2009 cholz, Olaf SPD 08.09.2009 r. Schwanholz, Martin SPD 08.09.2009 teppuhn, Andreas SPD 08.09.2009 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 08.09.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 26372 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 (A) ) (B) ) sungsrechtlichen Gründen der Sicherung der demokrati- schen Grundordnung die Zustimmung zum Lissabon- Vertrag der EU konditioniert. Es sei im Rahmen der Inte- grationsverantwortung aller Verfassungsorgane zu ge- währleisten, dass legislative Vorhaben der EU nicht am Prozess der gesetzgeberischen Willensbildung des Bun- destages vorbeigeschleust werden, um die demokratische Kernsubstanz der Bundesrepublik Deutschland aufrecht- erhalten zu können. Diese Entscheidung des Bundesver- fassungsgerichts ist eine Aufforderung an den Bundestag und an den Bundesrat, einer schleichenden Entdemokra- tisierung auf einzelstaatlicher Ebene durch Gesetzge- bungsakte der EU entgegenzuwirken und den in den EU- Verträgen festgehaltenen Subsidiaritätsgedanken dau- ernd mit demokratischem Leben füllen zu können. Diese Grundsatzentscheidung hat für die repräsenta- tive parlamentarische Demokratie einen substanziellen Stellenwert – nicht nur direkt für die Bundesrepublik Deutschland, sondern indirekt auch für alle Mitglied- staaten der EU. Der Lissabon-Vertrag bekennt sich aus- drücklich zur repräsentativen Demokratie. Eine diesem Prinzip folgende rechtsstaatliche Verfassung ist Voraus- setzung einer Mitgliedschaft in der EU. Es geht im Kern um die Frage, die der Philosoph Otfried Höffe in seinem Werk „Demokratie im Zeitalter der Globalisierung“ fol- gendermaßen formuliert hat: „Weder darf die einzel- staatliche Demokratie bei der Bildung einer großregio- nalen Union, noch darf deren demokratisches Niveau bei der Bildung der Weltrepublik gefährdet werden.“ Bezogen auf den politischen Integrationsprozess der EU bedeutet das: so viel dezentrale (das heißt einzel- staatliche, regionale, kommunale) demokratische Ent- scheidungen wie möglich, so viel zentrale – in der EU: gemeinschaftliche Gesetzesakte – wie tatsächlich nötig. Es geht also nicht um einen Gegensatz von nationalen und europäischen Entscheidungskompetenzen, von Na- tionalstaat oder EU, sondern um prinzipielle Fragen der Demokratie, die möglichste Transparenz, Überschaubar- keit, Unmittelbarkeit und Nähe der gewählten Repräsen- tanten verlangt. In den Vertragswerken bis zur heutigen EU (Maastricht, Amsterdam, Nizza, Lissabon) sind die Kompetenzen des seit 1979 direkt gewählten Europäischen Parlaments Zug um Zug ausgeweitet worden. Indem aber gleichzeitig die Gesetzgebungs- und Verordnungskompetenzen der EU- Organe ebenfalls Zug um Zug erweitert worden sind, steht dem Gewinn an repräsentativer Demokratie auf die- ser Ebene ein Verlust an demokratischer Entscheidungs- kompetenz auf einzelstaatlicher, regionaler und kommu- naler Ebene gegenüber. Dies hat mit dazu beigetragen, dass es eine zunehmende Entfremdung zwischen Reprä- sentanten und Repräsentierten in den Demokratien der EU gibt, die auch im Verhältnis zu den EU-Organen fest- zustellen ist. Volksabstimmungen gegen EU-Verträge – Dänemark, Frankreich, Niederlande, Irland – doku- mentieren das ebenso wie die durchgehend geringer wer- denden Wahlbeteiligungen an den Europawahlen trotz er- heblichen Kompetenzzuwachses der EU-Organe. Es ist eine weit verbreitete Fehlinterpretation dieser Entwick- lungen, diese als „anti-europäisch“ zu bewerten, weil sie eine Inflationierung der Kompetenzverlagerung auf die E p l t m p W d s d d t d z a d e d s s r g f g d t e s g n t b n S d H t c s i d w s g F B h D s A (C (D U-Ebene zulasten der demokratischen Gestaltungskom- etenzen auf einzelstaatlicher, regionaler oder kommuna- er Ebene befürchten. Dass sich die Europaskepsis nicht rotz, sondern offensichtlich wegen der mangelnden de- okratischen Sensibilität des europäischen Integrations- rozesses entwickelt, hat vor allem hier seinen Grund. as die EU-Integration vorantreiben soll, gefährdet sie amit. Um dem unvermeidlichen Spannungsverhältnis zwi- chen Dezentralität und Zentralität politischer Entschei- ungsprozesse besser als bisher gerecht zu werden und en offenkundigen Entfremdungen zwischen Repräsen- ierten und Repräsentanten entgegenzuwirken, und um en vom Bundesverfassungsgericht gestellten diesbe- üglichen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine usführliche Beratung des gesamten Bundestages über ie Begleitgesetze zum Lissabon-Vertrag geboten. Bei iner derart grundlegenden, das eigene Selbstverständnis es Bundestages unmittelbar betreffenden Entscheidung ollte dies Vorrang vor der Geschwindigkeit eines Ge- etzgebungsverfahrens haben. Eine gründliche Erörte- ung war jedoch nicht möglich: Das Bundesverfassungs- ericht entschied am 30. Juni 2009. Die Gesetzesvorlage ür die Begleitgesetze wurde dem Bundestag am 21. Au- ust 2009 zugeleitet, zu einem Zeitpunkt, in dem sich ie Mitglieder des Bundestages großenteils im Bundes- agswahlkampf befanden. Am 26. August erfolgte die rste Lesung im Parlament. Die Protokolle der zwi- chenzeitlich erfolgten staatsrechtlichen Sachverständi- enanhörungen vom 26./27. August liegen den Abgeord- eten nicht vor. An dieser Anhörung konnte ich nicht eilnehmen, weil zum Zeitpunkt der Einladung hierzu ereits angekündigte Wahlkampftermine anstanden, die icht mehr storniert werden konnten. Selbst eingeladene achverständige erklärten sich außerstande, innerhalb ieses kurzen Zeitraums die Wirkung dieser Gesetze im inblick auf die vom Bundesverfassungsgericht gestell- en Anforderungen ausreichend zu erfassen. Auch ich sehe mich dazu außerstande, eine ausrei- hende verantwortliche Bewertung nach bestem Ermes- en vorzunehmen. Die Erörterung der Gesetzesentwürfe m Europa-Ausschuss ist dafür kein Substitut. Obwohl er vorliegende Entwurf dem Bundestag und Bundesrat esentlich mehr Rechte in Form parlamentarischer Zu- timmungsgesetze bei den Gesetzgebungsakten der EU ibt, was positiv hervorgehoben werden muss, bleibt die rage offen, ob den materiell-rechtlichen Postulaten des undesverfassungsgerichts mit den im Entwurf vorgese- enen Regelungen tatsächlich entsprochen werden kann. eshalb werde ich mich bei der Abstimmung über die- en Entwurf enthalten. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Volker Kauder, Dr. Peter Ramsauer, Ilse Aigner, Dorothee Bär, Norbert Barthle, Günter Baumann, Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen), Otto Bernhardt, Renate Blank, Peter Bleser, Antje Blumenthal, Dr. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 26373 (A) ) (B) ) Maria Böhmer, Jochen Borchert, Klaus Brähmig, Michael Brand, Helmut Brandt, Dr. Ralf Brauksiepe, Monika Brüning, Cajus Caesar, Leo Dautzenberg, Hubert Deittert, Alexander Dobrindt, Thomas Dörflinger, Marie-Luise Dött, Maria Eichhorn, Dr. Hans Georg Faust, Erich G. Fritz, Enak Ferlemann, Hartwig Fischer (Göttingen), Dr. Maria Flachsbarth, Klaus-Peter Flosbach, Herbert Frankenhauser, Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof), Erich G. Fritz, Jochen-Konrad Fromme, Dr. Michael Fuchs, Hans-Joachim Fuchtel, Dr. Peter Gauweiler, Dr. Jürgen Gehb, Norbert Geis, Peter Götz, Dr. Wolfgang Götzer, Ute Granold, Michael Grosse- Brömer, Markus Grübel, Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Gerda Hasselfeldt, Holger Haibach, Uda Carmen Freia Heller, Jürgen Herrmann, Bernd Heynemann, Ernst Hinsken, Robert Hochbaum, Klaus Hofbauer, Franz-Josef Holzenkamp, Anette Hübinger, Dr. Hans-Heinrich Jordan, Bartholomäus Kalb, Alois Karl, Bernhard Kaster, Jürgen Klimke, Jens Koeppen, Norbert Königshofen, Manfred Kolbe, Dr. Rolf Koschorrek, Hartmut Koschyk, Dr. Hermann Kues, Andreas G. Lämmel, Katharina Landgraf, Dr. Max Lehmer, Paul Lehrieder, Ingbert Liebing, Eduard Lintner, Dr. h. c. Hans Michelbach, Stephan Mayer (Altöt- ting), Wolfgang Meckelburg, Dr. Angela Merkel, Dr. Eva Möllring, Marlene Mortler, Dr. Gerd Müller, Stefan Müller (Erlangen), Dr. Georg Nüßlein, Franz Obermeier, Eduard Oswald, Henning Otte, Rita Pawelski, Ulrich Petzold, Daniela Raab, Eckhardt Rehberg, Katherina Reiche (Potsdam), Dr. Heinz Riesenhuber, Johannes Röring, Dr. Norbert Röttgen, Franz Romer, Kurt J. Rossmanith, Peter Rzepka, Hermann-Josef Scharf, Dr. Andreas Scheuer, Karl Schiewerling, Bernd Schmidbauer, Christian Schmidt (Fürth), Dr. Andreas Schockenhoff, Dr. Ole Schröder, Wilhelm Josef Sebastian, Kurt Segner, Marion Seib, Thomas Silberhorn, Johannes Singhammer, Jens Spahn, Andreas Storm, Christian Freiherr von Stetten, Max Straubinger, Matthäus Strebl, Gero Storjohann, Lena Strothmann, Michael Stübgen, Hans Peter Thul, Dr. Hans-Peter Uhl, Arnold Vaatz, Volkmar Uwe Vogel, Andrea Astrid Voßhoff, Marco Wanderwitz, Marcus Weinberg, Gerald Weiß (Groß-Gerau), Karl- Georg Wellmann, Klaus-Peter Willsch, Willy Wimmer (Neuss), Elisabeth Winkelmeier-Becker, Werner Wittlich, Dagmar Wöhrl, Wolfgang Zöller (alle CDU/CSU) zu den Abstimmungen: – Entwurf eines Gesetzes über die Ausweitung und Stärkung der Rechte des Bundestages und des Bundesrates in Angelegenheiten der Europäischen Union – Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Grundgesetzänderungen für die Ratifizie- rung des Vertrags von Lissabon g n M d d D d u c b g l ß D L B g s p F d a d t V d z A i t d h B s d r d D r f t L b G d R (C (D – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäischen Union – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union (Tagesordnungspunkt 2 a bis c) Erstens. Wir begrüßen mit Nachdruck die Ankündi- ung von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, auf der ächsten Tagung des Europäischen Rats den anderen itgliedern des Europäischen Rates sowie dem Präsi- enten der Europäischen Kommission mitzuteilen, dass er Vertrag von Lissabon vom 13. Dezember 2007 für eutschland nur nach Maßgabe der im Urteil des Bun- esverfassungsgerichts vom 30. Juni 2009 (2 BvE 2/08 nd anderen) dargelegten Gründe gültig ist. Damit ist si- hergestellt, dass elementare Interessen Deutschlands ei seiner weiteren Beteiligung an der europäischen Inte- ration gewahrt bleiben. Wir sprechen der Bundeskanz- erin für diese für die Rolle Deutschlands in Europa au- erordentlich wichtige Initiative unseren ausdrücklichen ank aus. Zweitens. Das deutsche Grundgesetz hat sich mit dem eitbild eines vereinten Europas für die Mitwirkung der undesrepublik Deutschland an der europäischen Inte- ration entschieden. Gemäß diesem Auftrag beteiligt ich Deutschland aktiv an der Fortentwicklung der Euro- äischen Union als Staatenverbund in einer europäischen riedensordnung. Hierfür ermächtigt das Grundgesetz en Gesetzgeber zur Übertragung von Hoheitsrechten uf die Europäische Union. Diese vollzieht sich nach em Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung und un- er der Bedingung, dass der unantastbare Kerngehalt der erfassungsidentität der Mitgliedstaaten – für die Bun- esrepublik Deutschland also derjenige des Grundgeset- es, insbesondere seiner Art. 23 Abs. 1 Satz 3 und 79 bs. 3 GG – gewahrt bleibt. Den Mitgliedstaaten müssen m Zuge der europäischen Vereinigung politische Gestal- ungsrechte von substanziellem Gewicht im Hinblick auf ie wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Lebensver- ältnisse verbleiben. Es wird weder ein europäischer undesstaat geschaffen, der mit dem geltenden Grundge- etz nicht vereinbar wäre, noch erfolgt die Übertragung er Kompetenz-Kompetenz auf die Europäische Union. Drittens. Die Bundesrepublik Deutschland kommt ih- er Verantwortung für die europäische Integration auch urch die Zustimmung zum Vertrag von Lissabon nach. iese kann gemäß dem Urteil des Bundesverfassungsge- ichts „nur nach Maßgabe der Gründe“ dieses Urteils er- olgen. Die deutschen Staatsorgane sind in der Interpre- ation und dem künftigen Vollzug des Vertrags von issabon an die Anforderungen des Grundgesetzes ge- unden, wie sie vom Bundesverfassungsgericht in den ründen seines Urteils dargelegt wurden. Viertens. Das Bundesverfassungsgericht prüft nach em Grundsatz der Europarechtsfreundlichkeit, ob sich echtsakte der Europäischen Union unter Wahrung des 26374 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 (A) ) (B) ) gemeinschafts- und unionsrechtlichen Subsidiaritätsprin- zips in den Grenzen der im Wege der begrenzten Einzel- ermächtigung übertragenen Hoheitsrechte halten und der unantastbare Kerngehalt der Verfassungsidentität des Grundgesetzes gewahrt bleibt. Die Schaffung eines eige- nen Verfahrens hierfür erachtet das Bundesverfassungs- gericht ausdrücklich für „denkbar“. Wir bringen unseren erklärten Willen zum Ausdruck, zu Beginn der nächsten Legislaturperiode im Deutschen Bundestag zu prüfen, ob dieses Anliegen aufgegriffen und ein verfassungsgericht- liches Verfahren zur Kompetenzklage gesetzlich veran- kert wird. Fünftens. Neben der Bundesregierung kommt den ge- setzgebenden Körperschaften Bundestag und Bundesrat in Deutschland eine besondere Verantwortung bei der Mitwirkung an der europäischen Integration zu, da deren demokratische Legitimation nach wie vor in erster Linie über die nationalen Parlamente gewährleistet wird. Wir begrüßen es sehr, dass dieser Tatsache mit den heute be- ratenen Gesetzentwürfen und den darin enthaltenen in- nerstaatlichen Beteiligungsrechten von Bundestag und Bundesrat Rechnung getragen wird. Durch diese erlan- gen die parlamentarischen Mitwirkungsrechte in EU- Angelegenheiten eine neue Qualität. Wir sind der festen Überzeugung, dass der Deutsche Bundestag der damit verbundenen Verantwortung für die europäische Integra- tion in vollem Umfang gerecht werden wird. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- teilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 02 Titel 632 01 – Beteiligung des Bundes an der Grundsicherung im Al- ter und bei Erwerbsminderung – bis zur Höhe von 31,408 Mio. Euro – Drucksachen 16/13508, 16/13712 Nr. 4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 16/11721 Nr. A.1 EuB-EP 1824; P6_TA-PROV(2008)0555 Drucksache 16/11819 Nr. A.1 EuB-EP 1817; P6_TA-PROV(2008)0524 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 16/12954 Nr. A.1 EuB-EP 1890; P6_TA-PROV(2009)0076 (C (D Drucksache 16/13264 Nr. A.1 Ratsdokument 9029/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.2 Ratsdokument 9213/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.3 Ratsdokument 9268/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.1 Ratsdokument EuB-BReg 31/2009 Drucksache 16/13524 Nr. A.2 Ratsdokument EuB-BReg 33/2009 Innenausschuss Drucksache 16/12954 Nr. A.6 Ratsdokument 8375/09 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.91 Ratsdokument 11341/05 Drucksache 16/4819 Nr. 1.17 Ratsdokument 6783/07 Drucksache 15/5636 Nr. 1.36 Ratsdokument 7388/1/05 REV 1 Drucksache 16/9394 Nr. A.1 Ratsdokument 5296/08 Drucksache 16/12778 Nr. A.14 Ratsdokument 7229/1/09 REV 1 Drucksache 16/12954 Nr. A.8 Ratsdokument 7927/09 Haushaltsausschuss Drucksache 16/13068 Nr. A.3 Ratsdokument 9005/09 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/6865 Nr. 1.14 Ratsdokument 13049/07 Drucksache 16/7070 Nr. A.2 Ratsdokument 13417/07 Drucksache 16/8135 Nr. A.21 Ratsdokument 5120/08 Drucksache 16/10286 Nr. A.30 Ratsdokument 12041/1/08 REV 1 Drucksache 16/10286 Nr. A.34 Ratsdokument 12119/08 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/11517 Nr. A.19 Ratsdokument 15416/08 Drucksache 16/11819 Nr. A.8 Ratsdokument 17480/08 Drucksache 16/11965 Nr. A.9 Ratsdokument 5382/09 Drucksache 16/13068 Nr. A.5 Ratsdokument 8858/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.14 Ratsdokument 9003/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.8 Ratsdokument 10260/1/09 REV 1 Drucksache 16/13524 Nr. A.9 Ratsdokument 9838/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.10 Ratsdokument 10255/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.11 Ratsdokument 10261/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.12 Ratsdokument 10263/09 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 26375 (A) (C) (B) ) Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 16/13068 Nr. A.7 EuB-EP 1923; P6_TA-PROV(2009)0161 Drucksache 16/13264 Nr. A.15 Ratsdokument 9008/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.16 Ratsdokument 9200/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.15 EuB-EP 1953; P6_TA-PROV(2009)0202 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/13524 Nr. A.16 EuB-EP 1958; P6_TA-PROV(2009)0216 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 16/12954 Nr. A.18 Ratsdokument 6257/09 Drucksache 16/13068 Nr. A.8 EuB-EP 1925; P6_TA-PROV(2009)0164 Drucksache 16/13068 Nr. A.9 EuB-EP 1926; P6_TA-PROV(2009)0165 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 16/11819 Nr. A.23 Ratsdokument 17333/08 Drucksache 16/11819 Nr. A.24 Ratsdokument 17367/08 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/13264 Nr. A.18 Ratsdokument 9069/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.19 Ratsdokument 9372/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.20 Ratsdokument 9374/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.21 EuB-EP 1959; P6_TA-PROV(2009)0217 Drucksache 16/13524 Nr. A.22 Ratsdokument 10285/09 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 16/12954 Nr. A.21 EuB-EP 1913; P6_TA-PROV(2009)0138 Drucksache 16/12954 Nr. A.22 EuB-EP 1919; P6_TA-PROV(2009)0151 Drucksache 16/12954 Nr. A.23 EuB-EP 1920; P6_TA-PROV(2009)0152 Drucksache 16/13524 Nr. A.23 EuB-EP 1943; P6_TA-PROV(2009)0252 Drucksache 16/13524 Nr. A.24 EuB-EP 1944; P6_TA-PROV(2009)0253 Drucksache 16/13524 Nr. A.25 Ratsdokument 9682/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.26 Ratsdokument 9790/09 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 16/11721 Nr. A.33 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 16/13524 Nr. A.20 EuB-EP 1957; P6_TA-PROV(2009)0213 (D Ratsdokument 16311/08 Drucksache 16/12954 Nr. A.24 EuB-EP 1902; P6_TA-PROV(2009)0120 Drucksache 16/13068 Nr. A.10 EuB-EP 1922; P6_TA-PROV(2009)0154 233. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gregor Gysi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich habe

    etzt drei Wahlkampfreden gehört. Es wird Sie nicht
    undern: Sie alle haben mich nicht überzeugt,


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Jetzt kommen Sie auch noch!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Gregor Gysi
    wobei ich sagen muss: Bei Frau Merkel habe ich ver-
    standen, dass sie Kanzlerin bleiben will. Welche Politik
    sie machen will, kam aber irgendwie nicht zum Aus-
    druck. Dann habe ich Sie, Herr Steinmeier, nicht ganz
    verstanden; das ging ein bisschen durcheinander. Wollen
    Sie Vizekanzler bleiben oder mit uns koalieren? Das
    habe ich jetzt nicht richtig verstanden.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Genau, die Antwort ist er schuldig geblieben! Da haben Sie recht!)


    Bei Herrn Westerwelle habe ich verstanden, dass er
    Vizekanzler werden will. Das alles kann aber doch keine
    Wahlmotivation sein.

    Im Übrigen verstehe ich die FDP und die SPD nicht.
    Warum kämpfen Sie die ganze Zeit gegeneinander? Wer
    sich ernsthaft entschieden hat, die FDP zu wählen, der
    kommt doch nicht zur SPD, und wer sich, aus welchen
    Gründen auch immer, entschieden hat, die SPD zu wäh-
    len, der kommt doch nicht zur FDP.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Na, na!)


    Ich wollte Ihnen nur sagen: Das können Sie beide ein-
    fach vergessen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Jetzt aber Sie, Herr Gysi!)


    In einem Punkt muss ich Herrn Stiegler verteidigen,
    Frau Merkel: Sie können keinen Applaus mehr anord-
    nen; das geht nicht mehr. Die Zeiten sind vorbei. Wenn
    man nicht klatschen will, dann lässt man das einfach
    bleiben.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie müssen das ja wissen!)


    Das ist Ihnen gar nicht aufgefallen: Es gab schon drei
    Landtagswahlen. Ich darf das hier einmal sagen: Wir
    haben in Sachsen gut, in Thüringen sehr gut und im
    Saarland gigantisch abgeschnitten. Das darf man doch
    einfach einmal feststellen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich möchte jetzt der SPD und den Grünen nur zwei
    Takte sagen: Erstens. Wenn man drittstärkste Kraft ist,
    dann kann man nicht so tun, als ob die Wählerinnen und
    Wähler der SPD einen doppelten Wert haben wie die
    Wählerinnen und Wähler der Linken. Das steht weder
    im Grundgesetz noch in der Landesverfassung von Thü-
    ringen. Man muss einmal lernen, Wahlergebnisse zu re-
    spektieren. Das ist doch nicht zu viel verlangt, auch von
    der SPD nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zweitens. Ich habe festgestellt, dass die SPD und die
    Grünen in Thüringen und die Grünen im Saarland die
    Sondierungsgespräche weit hinter den 27. September
    2009 hinausschieben wollen.


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    (C (D (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Du hast doch die Mehrheit in Thüringen! Habt ihr wieder keinen Mut?)


    Hören Sie doch einmal zu! – Dazu möchte ich Ihnen
    ur Folgendes sagen: Ich verstehe Sie beide. Sie von der
    PD sagen sich: Wenn wir zur Union gehen, dann verlie-
    en wir Stimmen, wenn wir zur Linken gehen, dann ver-
    ieren wir auch Stimmen. Sie von den Grünen sagen
    ich: Wenn wir zur Union gehen, dann verlieren wir
    timmen, wenn wir zur Linken gehen, dann verlieren
    ir auch Stimmen. Deshalb denken Sie: Verschieben ist
    as Beste.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr habt doch eine Mehrheit in Thüringen! Wovon sprichst Du? Ihr seid zu feige, eure Mehrheit zu nutzen!)


    ines sage ich Ihnen beiden aber auch: Wer verschiebt,
    er verliert auch Stimmen. Und das ist auch richtig so.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Jetzt komme ich zur Politik zurück. Mit Ausnahme
    er Linken gibt es in diesem Bundestag doch in Wirk-
    ichkeit eine Konsenssoße. Es gibt zwei nennenswerte

    idersprüche zwischen Ihnen: der eine bei der Nutzung
    er Atomenergie – Herr Steinmeier hat das angespro-
    hen –, der andere beim flächendeckenden gesetzlichen
    indestlohn; das stimmt. Dann ist bei den Kernfragen

    ber auch Schluss.

    Nehmen wir den Krieg in Afghanistan, über den wir
    orhin diskutiert haben. Sie alle sind einer Meinung und
    lauben im Ernst, man könne Terrorismus mittels Krieg
    ekämpfen. Ich sage Ihnen: Im Krieg sterben immer Un-
    chuldige und Unbeteiligte. Dabei entsteht Hass, und die
    in Ladens nutzen diesen Hass, um neue Terroristen zu

    ekrutieren. Deshalb ist das das völlig falsche Mittel.
    ir müssen raus aus der Spirale der Gewalt, gerade
    enn wir den Terrorismus bekämpfen wollen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deutschland ist inzwischen der drittgrößte Waffen-
    xporteur der Welt. Es gibt keinen Krieg, an dem wir
    icht mitverdienen. Solange an Kriegen so viel verdient
    ird, hören sie auch nicht auf. Das müssen wir ändern.
    ir müssen den Waffenexport verbieten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nehmen wir einen weiteren Punkt: die Rentenkür-
    ung. Sie haben die Rentenformel und damit das Renten-
    iveau geändert. Darin waren sich wieder alle vier einig:
    nion, FDP, SPD und Grüne.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was?)


    Natürlich. Sie alle haben die Rentenkürzung um zwei
    ahre beschlossen. Ich sage Ihnen eines: Was mich daran
    irklich stört, ist, dass nicht einmal die SPD auf die Idee
    ommt – bei der Interessenlage der anderen kann ich es
    och irgendwie nachvollziehen –, einen anderen Weg zu
    ehen. Wir könnten doch drei Punkte beschließen. Wir
    önnten erstens regeln, dass in der künftigen Generation






    (A) )



    (B) )


    Dr. Gregor Gysi
    nicht nur die abhängig Beschäftigten, sondern alle, die
    ein Einkommen beziehen – auch Abgeordnete, Ärztin-
    nen und Rechtsanwälte –, in die Rentenkasse einzahlen
    müssen. Das wäre ein gewaltiger Schritt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zweitens könnten wir die Beitragsbemessungsgren-
    zen aufheben. Dann muss eben ein Siemens-Chef seinen
    Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung aus seinem
    gesamten Einkommen statt nur aus einem kleinen Teil
    davon zahlen. Als dritter Punkt sollte der damit verbun-
    dene Rentenanstieg abgeflacht werden.

    Das wären drei Reformen. Dann könnte jeder eine
    vernünftige gesetzliche Rente erhalten. Aber die SPD
    hat zugestimmt, die Rente einfach um zwei Jahre zu kür-
    zen, und dann sagen Sie, Herr Steinmeier, dass Sie kei-
    nen Sozialabbau mitmachen. Eine Rentenkürzung um
    zwei Jahre ist doch wohl ein gigantischer Sozialabbau.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nehmen wir die Agenda 2010 und die Hartz-IV-
    Gesetze. Sie alle sind für Hartz IV. Wir sagen: Das ist
    ein Akt falscher Gleichmacherei und ein Akt der Demü-
    tigung. Deshalb wollen wir Hartz IV überwinden. Aber
    wir sind in diesem Bundestag die Einzigen, die das wol-
    len.


    (Beifall bei der LINKEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zurück zur Sozialhilfe!)


    – Ja, ja. Nachher stimmen wir über einen Antrag ab.
    Darauf bin ich schon gespannt. Darin geht es um die Er-
    höhung des Schonvermögens. Das fordert auch die FDP.
    Mal sehen, wie Sie nachher abstimmen.

    Ich war bei Hart aber fair zu Gast.


    (Zuruf von der FDP: Was, da auch?)


    Dort trat eine Frau auf, die teilzeitbeschäftigt ist und zu-
    sätzlich ALG II bekommt. Deren Tochter hat in den
    Ferien drei Wochen gearbeitet, um sich von dem dabei
    verdienten Geld eine Gitarre zu kaufen, und dann hat das
    Amt der Frau mitgeteilt, dass ihr dieses Geld vom
    ALG II abgezogen wird. Ich finde, das ist ein Skandal.
    Nachher können wir entscheiden, dass das ein Ende hat.
    Mal sehen, was Sie nachher beschließen. Ich bin sehr ge-
    spannt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie alle haben die Senkung des Spitzensteuersatzes
    beschlossen. Herr Steinmeier, Sie wollen ihn um zwei
    Prozentpunkte erhöhen. Ich darf Sie daran erinnern, dass
    wir unter Herrn Schröder mit einem Spitzensteuersatz
    von 53 Prozent begonnen haben, den Sie auf 42 Prozent
    gesenkt haben. Davon hat Kohl nur geträumt. Er hat sich
    das nie getraut. Das haben die SPD und die Grünen um-
    gesetzt. Das ist die Wahrheit, und das führte dann letzt-
    lich auch zu einem Sozialabbau.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Keine andere Partei im Bundestag außer der Linken
    will eine Vermögensteuer, auch die Grünen nicht. Sie

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    (C (D ollen eine einmalige Abgabe durch die Vermögenden, ber keine Steuer, nicht dass sie regelmäßig etwas zu ahlen hätten. Das ist doch das ganze Problem: Die Linken sind icht Bestandteil dieser Konsenssoße. Deshalb mögen ie uns nicht. Deshalb ist unser Wahlergebnis das entcheidende. Denn Sie ändern sich nur in Bezug auf das ahlergebnis der Linken. Sie glauben doch nicht, dass ich die SPD ändert, wenn die Grünen zwei Prozentunkte mehr haben, oder dass es die Union interessiert, b die FDP zwei Prozentpunkte mehr bekommt. Aber enn wir stark abschließen, dann werden Union, SPD nd Grüne sozialer. Das ist die Wahrheit, und das wissen mmer mehr Leute. Deshalb bin ich auch ganz optimisisch. Es begreifen immer mehr Menschen, dass es gesellchaftspolitisch irrelevant ist, ob wir eine Regierung in ieser oder in jener Konstellation bekommen. Es geht in nserer Gesellschaft um ganz andere Fragen. Herr Jörges at im Stern übrigens völlig zu Recht geschrieben, woum es geht: „Die Linke in der Krise klein halten, koste s, was es wolle“. Er behauptet, dass die Menschen die erlängerung des Kurzarbeitergeldes und die Abwrackrämie nur unserer Existenz verdanken. Ich finde, das ollte man verbreiten, damit es alle wissen. Dann will ich noch ein bisschen in die Geschichte zuückgehen. Was ist passiert? Als die Grünen zusammen it Schröder regierten, haben sie den Spitzensteuersatz er Einkommensteuer gesenkt. Dann haben sie entschieen, dass die Deutsche Bank, wenn sie etwas verkauft, uf den Kaufpreis keine Steuern mehr bezahlen muss. ie haben aber auch entschieden, dass ein Bäckermeister as Doppelte bezahlen muss, wenn er etwas verkauft. Es st ja wahnsinnig sozial, was Sie damals entschieden haen. Damit haben Sie alle Hedgefonds eingeladen. Herr teinbrück hat bei Frau Illner zu mir gesagt, dadurch eien wir Weltklasse geworden. Ich kann nur feststellen, err Steinbrück: Dadurch sind wir in eine Weltklasserise geraten. Das ist wahr. Ansonsten hat das mit Weltlasse überhaupt nichts zu tun. as war doch eine Einladung an alle Hedgefonds. Die önnen hier kaufen und verkaufen, was sie wollen. Sie üssen nie einen Cent Steuern zahlen. Dafür haben SPD nd Grüne gesorgt, und die Union hat es selbstverständich nicht korrigiert. Dann haben Sie die Körperschaftsteuer zuerst von 5 Prozent auf 25 Prozent und jetzt in Ihrer Koalition on 25 auf 15 Prozent gesenkt. Was macht man, wenn an auf so viele Steuereinnahmen verzichtet? Dann uss man jemanden zur Kasse bitten. Deshalb haben wir ei der Einkommensteuer den Steuerbauch. Deshalb haen Sie die Pendlerpauschale grundgesetzwidrig ekürzt. Herr Steinmeier, handelt es sich nicht um ozialkürzungen und einen Abbau des Sozialstaates, enn man den Menschen – grundgesetzwidrig – die Dr. Gregor Gysi ersten 20 Kilometer nicht mehr bezahlen will? Das ist doch wohl ein Abbau des Sozialstaates. Nichts anderes haben Sie beschlossen. Dann haben Sie den Sparerfreibetrag gesenkt, damit auch die Kleinsparer früher Steuern zahlen müssen. Dann haben Sie entschieden, die Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent zu erhöhen. Hier hat Herr Westerwelle recht: Sie haben ein Wahlversprechen gebrochen. Diese Mehrwertsteuererhöhung hat den schlimmsten Sozialabbau zur Folge, den man betreiben kann. Frau Merkel, Sie sind nun eine ostdeutsche Kanzlerin. (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eine deutsche!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Hat sich strukturell irgendetwas an der Situation der
    Ostdeutschen durch Sie in den letzten vier Jahren ver-
    bessert? – Gar nichts!


    (Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin: Doch!)


    Noch immer wird mir erzählt, geringerer Lohn bei län-
    gerer Arbeitszeit im Osten führe zum Abbau der Ar-
    beitslosigkeit. Aber sie ist dort noch immer doppelt so
    hoch. Wenn eine naturwissenschaftliche These durch ein
    19-jähriges Experiment widerlegt ist, könnten Sie end-
    lich sagen: gleicher Lohn für gleiche Arbeit bei gleicher
    Arbeitszeit. Das sagen diejenigen, die vereinigen wollen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nehmen wir den Niedriglohnsektor als Beispiel.
    19 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse in den alten
    Bundesländern sind Niedriglohnverhältnisse. In den
    neuen Bundesländern sind es 41 Prozent. Teilzeitbeschäf-
    tigungsverhältnisse: Insgesamt macht das 17 Prozent der
    Beschäftigungsverhältnisse in den alten Bundesländern
    aus, aber 65 Prozent der Arbeitsverhältnisse in den
    neuen Bundesländern. Ein weiteres Beispiel: Nach wie
    vor haben wir keine gleiche Rente für gleiche Lebens-
    leistung. Wir haben dazu 17 Anträge gestellt. Ich
    möchte, dass Sie, Frau Merkel, und Sie, Herr Steinmeier,
    aber auch Sie, Herr Westerwelle, und Sie, Frau Künast
    und Herr Trittin, den Menschen im Osten nur drei Fra-
    gen beantworten: Warum dürfen geschiedene Frauen aus
    der ehemaligen DDR – im Unterschied zu allen anderen
    Frauen – keinen Versorgungsausgleich bekommen, wie
    wir es beantragt haben? Warum stimmen Sie nicht der
    Korrektur zu, dass die 1990 gestrichenen Anwartschafts-
    jahre von Hausfrauen, die über Jahre „Marken geklebt“
    und Anwartschaftsjahre erworben haben, wieder aner-
    kannt werden? Warum können Sie all dem nicht zustim-
    men?


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie waren doch in der DDR! Warum haben Sie das zugelassen?)


    Warum können Sie nicht der Korrektur der 1990 gestri-
    chenen gesetzlichen Rentenansprüche von eingetragenen
    Familienmitgliedern privater Handwerker zustimmen?

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    (C (D arum können Sie das nicht machen? Sie alle lehnen as ab. Ich finde, das ist ein völlig falscher Weg. Vollbeschäftigung ist ein redliches Ziel; das stimmt. ber was ist denn bis 2008 passiert? Sie tun so, als ob ie Arbeitslosigkeit abgebaut hätten. Darf ich Sie auf olgendes hinweisen? – Sie haben 1,6 Millionen Volleitbeschäftigungsverhältnisse abgebaut, aber 2,6 Milionen prekäre Beschäftigungsverhältnisse aufgebaut. ie haben oft einen Vollzeitjob in zwei 400-Euro-Jobs mgewandelt. Das hat mit „sozial“ gar nichts zu tun und öst nicht das Problem, sondern verschärft es. Lassen Sie mich zum Schluss noch etwas zur Bildung agen, da alle darüber reden. Es ist wirklich ein starkes tück. SPD und Union haben beschlossen, das Grundgeetz zu ändern. Der Bund ist aus der Zuständigkeit für ie Schulsysteme ganz hinausgeflogen. Sie wollten dann n Bildung investieren, mussten aber feststellen, dass Sie ich gerade selber ein Bein gestellt haben und gar nicht ehr investieren dürfen. So kam das Programm zur nergetischen Sanierung der Schulgebäude zustande. ir brauchen aber mehr Lehrerinnen und Lehrer sowie ehr Erzieherinnen und Erzieher. Wir brauchen mehr achmittagsbetreuung und Förderung. Wir brauchen zuem mehr Gemeinschaftsschulen. Die frühe Trennung er Kinder führt zu nichts anderem als zu sozialer Ausrenzung. Das wird in Bayern ganz großgeschrieben. Es gibt in jeder Gesellschaft eine unschuldige ruppe. Das sind die Kinder. Das Einzige, wozu wir verflichtet sind, ist, ihnen gleiche Chancen einzuräumen. ch will gleiche Chancen für das eine Kind des Proessors wie für das dritte Kind der alleinerziehenden artz-IV-Empfängerin. Aber davon sind wir in Deutsch and meilenweit entfernt. n die Bildung müssen wir wirklich investieren, aber icht bei 16 verschiedenen Schulsystemen. Das ist 9. Jahrhundert. Wir brauchen ein Topbildungssystem on Mecklenburg-Vorpommern bis Bayern. Jedes Kind uss die Chance auf eine Topbildung erhalten. Deshalb zum Schluss: Ihre Regierungstätigkeit hat ich vielleicht für Sie gelohnt, aber nicht für die Bevölerung. Danke schön. (Anhaltender Beifall bei der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Herr Gysi kriegt noch einmal einen Herzinfarkt!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Vorsitzende der Fraktion

ündnis 90/Die Grünen, Renate Künast.






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Petra Pau

(Volker Kauder [CDU/CSU]: Frau Künast, jetzt wollen wir was Gescheites hören!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Renate Künast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich nur mit

    einem Satz auf die sehr engagierte Rede des Kollegen
    Gysi eingehen: Lieber Gregor Gysi, wärst du doch ein-
    fach in Berlin Wirtschaftssenator geblieben und hättest
    dort all die guten Ideen realisiert, über die du hier gere-
    det hast,


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und bei der SPD – Zurufe von der LINKEN: Oh!)


    dann hättest du dich hier nicht mit so einem hochroten
    Kopf engagieren müssen. Wir allerdings hätten dann ge-
    wusst, ob den guten und engagierten Worten auch jemals
    Taten folgen. Interessiert hätte es mich schon.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich will es damit bewenden lassen und einige Worte
    zur Bundeskanzlerin und ihrer heutigen Rede zur Situa-
    tion Deutschlands sagen. Diese Rede der Bundeskanzle-
    rin war nicht wegweisend, sondern das war im Gegenteil
    die typische Schlafwagenrede von Angela Merkel – man
    kann auch sagen: eine Valiumrede –, die dem Drei-
    Punkte-Schema folgte: erstens das Thema benennen,
    zweitens eine Frage stellen und sich drittens um die Ant-
    wort drücken. Das hat sich durch ihre komplette Rede
    gezogen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben die Situation, dass diese Gesellschaft und
    dieses Land vor wirklich tiefgreifenden Problemen ste-
    hen. Wir haben den Klimawandel, also das größte
    Marktversagen, das wir kennen. Wir haben eine durch
    ein zutiefst ungerechtes Bildungssystem blockierte Ge-
    sellschaft. Wir haben die höchste Verschuldung seit
    60 Jahren. Wir haben eine Weltwirtschafts- und Finanz-
    krise mit Kurzarbeit und vermutlich bevorstehenden
    Entlassungen. Sie, Frau Merkel, haben fast alle Themen
    benannt, aber keine einzige Antwort gegeben. Das reicht
    definitiv nicht aus.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Man könnte sagen: Frau Merkel hat heute wieder einmal
    Kreide gefressen, weil sie alles benennt, sich aber um die
    Antwort drückt. Das war wie in der Großen Koalition.
    Frau Merkel vorneweg bietet immer kurzfristige Schein-
    lösungen, kuriert ein bisschen am System herum, und am
    Ende wird noch die soziale Marktwirtschaft beschworen.
    Aber was wir wirklich brauchen, ist eine Neuausrich-
    tung, eine Neustrukturierung der Wirtschaft in
    Deutschland. Wir hatten auch in den Schlüsselindus-
    trien, zum Beispiel in der Chemieindustrie und in der
    Automobilindustrie, schon vor der Krise eine große
    Überproduktion und große Strukturprobleme. Wer dieses
    Land aus der Krise herausführen will, der darf nicht sa-
    gen, dass wir wieder wie vor der Krise sein wollen, son-
    dern er muss jetzt neue Antworten geben. Aus der Krise

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    (C (D ommen wir nicht mit der Denkweise von gestern, nicht it der Denkweise, die uns in die Krise geführt hat, son ern mit neuen, innovativen Lösungen, mit dem Mut, en alten Lobbyisten nicht mehr auf dem Schoß zu siten, sondern ihnen einmal auf die Füße zu treten. ir brauchen in diesem Land keine Scheinlösungen, ondern wirklich neue Ideen und andere Strukturen, geade für die Schlüsselindustrien Deutschlands. Das geht icht mit Wischiwaschi, wie es Frau Merkel gemacht at, sondern alle Maßnahmen, die man ergreift, müssen em Kriterium entsprechen, dass es keine Neuverschulung geben darf, ohne dass ein Mehrwert, eine Neuausichtung entsteht. Wer einfach neue Schulden macht, wie ie es getan hat, versündigt sich an der jüngeren Generaion. Im Zusammenhang mit Scheinlösungen muss ich pel erwähnen. Die Bundesregierung hat beim Thema pel vorgeführt, was sie alles nicht kann. etzt findet quasi ein Wettbewerb statt, wer von den Miistern am schönsten aussieht. Das interessiert uns aber ier überhaupt nicht. ir wollen wissen, wer wirklich professionell an die ufgabe herangeht und was er für die Opelaner tut, egal b in Bochum, Rüsselsheim, Eisenach oder in Kaisersautern. Aber diese Regierung hat die Verhandlungsituation komplett falsch eingeschätzt. Jetzt haben wir ine Bundesregierung, die am Gängelband des Generalotors-Verwaltungsrats ist. Das war handwerklich nicht ut gemacht. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Otto Fricke [FDP])


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Otto Fricke [FDP]: Ja!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Man muss nach vier Jahren Großer Koalition eines
    agen: Deutschland hat vier verlorene Jahre hinter sich,
    ben weil es keine Neuausrichtung gab. Deutschland hat
    ich verschuldet, ohne zu wissen, wer dafür eigentlich
    ahlen soll. Deutschland hat in diesen vier Jahren keine
    euausrichtung auf Zukunftsprojekte vorgenommen.

    Sie von der Koalition behaupten – Frau Merkel heute
    orneweg –, Sie bauten Brücken. Brücken bauen Sie im-
    er nur ins Nichts. Die Abwrackprämie oder die Kurz-

    rbeit: Was folgt denn danach? Mir kommt es so vor, als
    ürden Sie an einem Ufer anfangen, eine Brücke zu
    auen. Nur leider endet sie in der Mitte des Sees, da, wo
    er See am tiefsten ist. Wer kauft Autos nach Ablauf der
    bwrackprämie? Was produzieren die Automobilkon-

    erne und deren Zulieferer eigentlich, wenn die Ab-
    rackprämie ausgelaufen ist? Wie sollen angesichts von
    ohlekraft- und Atomkraftwerken – ich erinnere an Ihre
    ünsche, deren Laufzeiten zu verlängern – die erneuer-

    aren Energien, die damit verbundene Effizienz und die
    amit einhergehenden Jobmöglichkeiten wachsen? Sie
    auen keine Brücken in die Zukunft, sondern Sie haben






    (A) )



    (B) )


    Renate Künast
    in den vergangenen vier Jahren lauter Brücken ins
    Nichts gebaut.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Was sind denn die dringendsten Probleme? Schauen
    wir uns einmal den Sozialbereich an. Dazu hat Frau
    Merkel heute wieder einmal gar keine Antwort gegeben.
    Sie hat gesagt – dieser Satz ist mir aufgefallen –, das
    Thema Kündigungsschutz sei für sie abgehakt. Ich
    weiß nicht, wie sie es meint: Denkt sie an die Reduzie-
    rung oder an den Erhalt des Kündigungsschutzes? Man
    kann an dieser Stelle nur in das Grundsatzprogramm der
    CDU schauen. Was ist ihre Reaktion auf die Sorgen der
    Menschen in diesem Land? Diese Menschen fragen, ob
    ihr Job sicher ist, ob ihnen gekündigt wird, ob sie einen
    neuen Job finden. Dazu sagt die Kanzlerin, das Thema
    Kündigungsschutz sei für sie abgehakt. Das Grund-
    satzprogramm der CDU von 2007 besagt, eine Flexibili-
    sierung des Kündigungsschutzes sei ein Gebot der
    Gerechtigkeit. Das bedeutet, dass kleinere Unternehmen
    – Unternehmen bis 20 Personen – mehr Möglichkeiten
    haben sollen, Arbeitnehmern zu kündigen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Dummes Zeug!)


    Das Ganze wird präzisiert durch Papiere, von denen
    Herr Guttenberg mittlerweile nichts mehr wissen will.
    Wenn ich mir vorstelle, dass auch noch die Westerwelle-
    FDP der Regierung angehört, dann weiß ich, wie Sozial-
    politik Ihrer Meinung nach in Zukunft aussehen soll.
    Schon deshalb muss man Schwarz-Gelb verhindern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Was sind Ihre Sorgen um das Soziale? Nehmen wir
    einmal die Menschen in diesem Land, die wirklich einen
    Vollzeitjob haben und denken, dass sie von ihrer Hände
    Arbeit sich selber ernähren können, also nicht aufs Amt
    laufen müssen – was ich für selbstverständlich, für eine
    Frage der Würde halte. In Thüringen bekommen eine
    Friseurin 3,18 Euro die Stunde und ein Wachmann
    4,32 Euro die Stunde. Für den Kollegen Gregor Gysi:
    Bis vor kurzem zahlte auch Berlin für so manchen outge-
    sourcten Wachmann 5 Euro die Stunde. Das änderte sich
    erst, nachdem andere immer wieder mit dem Finger da-
    rauf hingewiesen hatten. Gut, dass auch andere Stimmen
    bekommen und euch nachhelfen können, mein Lieber!

    Die CDU sagt zu diesem Thema: Mindestlöhne
    schränken die notwendige Flexibilität der Unternehmen
    ein und verteuern die Arbeit. Auch das CDU-Wahlpro-
    gramm besagt: Das für ein menschenwürdiges Leben
    – das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen –
    notwendige Einkommen sichert nicht ein einheitlicher
    gesetzlicher Mindestlohn. Ja, wer denn dann?


    (Zuruf von der CDU/CSU: Weiterlesen!)


    Es kann doch nicht sein, dass Unternehmen Profit ma-
    chen, dass deren Arbeitnehmer zum Amt laufen und dass
    die öffentliche Hand nachher von nicht eingenommenen
    Steuern Wohngeld und anderes finanziert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


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    (C (D s gehört zur Sozialbindung des Eigentums des Unterehmers, dass man Mindestlöhne zahlt. So steht es im rundgesetz. Deshalb brauchen wir einen Mindestlohn on 7,50 Euro. Was ist mit den Menschen in Armut? Was haben Sie igentlich dazu gesagt? Frau Merkel hat ein bisschen ber Bildung geredet; darauf komme ich gleich zurück. edes sechste Kind in Deutschland lebt in Armut. Besoners betroffen sind Alleinerziehende; 44 Prozent von ihen müssen von ALG II leben. Das kann im Alltag heien, dass deren Kinder schon bei einer Klassenfahrt arauf angewiesen sind, dass andere Geld sammeln, dait sie mitfahren können. Außerdem können sie darauf ngewiesen sein, dass andere Geld sammeln, damit sie um Beispiel ein Musikinstrument bekommen. Was haen Sie an dieser Stelle in dieser Legislaturperiode gean? Ich sage Ihnen: faktisch nichts. Ihre Antwort heißt: amiliensplitting, also für Verheiratete mit vielen Kinern aufs Ehegattensplitting oben noch was drauf. Aber ie Mehrheit der wirklich Armen in diesem Land sind ie alleinerziehenden Eltern, und für die haben Sie gar ichts getan. Dann schauen wir mal weiter beim Thema Gerechtigeit! Gerechtigkeit hat für unsere Begriffe viel damit zu un, dass wir nicht auf Kosten der kommenden Generaionen leben. Wir haben jetzt die größte Verschuldung eit den 60er-Jahren, in diesem Jahr sicher mindestens 00 Milliarden Euro, im nächsten Jahr noch mal so viel. inzu kommt noch das Versteckspiel dieser Koalition: inanzmarktstabilisierung, Investitionsfonds, Wirtschaftsonds, alles in Schattenhaushalten versteckt. Ich sage Ihen ganz klar: Es ist nicht gerecht, auf Kosten der Kiner zu leben. Es geht nicht an, sich jetzt nicht Gedanken arüber zu machen, wie dies abgezahlt wird. Es ist schon gar nicht gerecht, dann noch, wie Union, DU/CSU, und FDP es tun, über Steuerentlastungen achzudenken. Wenn Sie, meine Damen und Herren, in ieser Situation von Steuerentlastung für Wohlhabende eden, ist darin die Drohung enthalten, an anderer Stelle eistungen zu kürzen oder Abgaben zu erhöhen. Das ird am Ende heißen: Sozialabbau und Bildungsabbau der, wie selbst Wolfgang Kubicki sagt, erneute Erhöung der Mehrwertsteuer. as ist nicht gerecht. Wovon zahlen Sie das denn? Ich weiß nicht, woher ie zweistelligen Milliardenbeträge der CDU/CSU komen sollen. Ich weiß nur eines: Herr Westerwelle macht olgendes: Hier wird ein bisschen gestrichen, da wird in bisschen gestrichen, und dann werden zweistellige illiardenbeträge mit der Entwicklungshilfe für China inanziert, die allerdings nur 200 Millionen Euro – nicht 00 Milliarden Euro! – beträgt. Sie haben hier eine echte ücke in Ihrer Rechnung. Deshalb muss man erwarten, ass Sie das auf Kosten des Sozialen aufbringen. Renate Künast (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der FDP: Falsch!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Zuruf von der FDP: Quatsch!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





    (A) )


    (B) )


    Wir sagen: Diese Generation muss sich Gedanken
    übers Abzahlen machen. Deshalb müssen in dieser Ge-
    neration diejenigen, die von dieser Wirtschafts- und
    Finanzweise profitiert haben, anfangen, den Schaden zu
    beseitigen. Deshalb geht es nicht an, eine Steuersenkung
    zu versprechen. Was wir jetzt brauchen, ist eine befris-
    tete Vermögensabgabe, die gezielt gezahlt wird, um mit
    dem Abtragen der Schulden zu beginnen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Worüber haben Sie an dieser Stelle und heute noch
    nicht geredet, Frau Merkel? Sie haben auf allen vergan-
    genen Terminen wohltuende Worte über die Finanz-
    marktregulierung gesprochen. Sie kündigen jetzt schon
    wieder schöne Dinge an. Aber auch London und
    Washington waren Ankündigungen. Da hieß es von Ih-
    nen: Kein Staat, kein Produkt, kein Institut soll unregu-
    liert bleiben. – Nun kommt Pittsburgh. Schon wieder ein
    Versprechen! Für uns stellt sich aber die Frage: Wann
    passiert denn endlich was?

    Die Kanzlerin hat sich hier gerade mit ganz viel Emo-
    tion über den Vertrag von Herrn Eick echauffiert, der bei
    Arcandor nach sechs Monaten Arbeit insgesamt
    15 Millionen Euro Abfindung erhält. Darüber kann man
    sich trefflich aufregen, das ist mehr als unanständig, aber
    wer mit dem Finger darauf zeigt, ist als Nächstes gefor-
    dert, zu sagen, warum er oder sie nicht selbst etwas da-
    gegen getan hat. Weil in Deutschland Vertragsfreiheit
    herrscht – das ist auch gut so –, können wir die nicht
    zwingen, einen anderen Vertrag abzuschließen. Wir
    könnten aber dafür sorgen, dass in Zukunft nicht der
    Aufsichtsrat, sondern ganz öffentlich die Hauptver-
    sammlung über die Gehälter entscheidet. Das könnten
    wir gesetzlich festlegen.


    (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Steuerlich bestrafen!)


    Dann wüsste jeder, was Sache ist, und könnte sich dage-
    gen entscheiden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Was könnte man noch tun, und was hätte man gerade
    tun können? Sie haben das Gesetz über die Angemessen-
    heit der Managervergütungen verabschiedet. Warum
    haben Sie in dieses Gesetz denn nicht die einzig sinn-
    volle Vorschrift hineingeschrieben, nämlich die, dass
    Gehälter oder Boni nur bis zur Höhe von 1 Million Euro
    steuerlich abzugsfähig sind, also nur bis zu dieser Höhe
    auf dem Rücken des Steuerzahlers gewährt werden?


    (Joachim Poß [SPD]: Das haben wir doch vorgeschlagen!)


    Dazu hat die CDU/CSU Nein gesagt. Dazu hat auch
    Frau Merkel Nein gesagt. Aber das wäre das Richtige.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


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    (C (D ann würden nämlich die horrenden Gehälter oder die erträge, nach denen schon nach sechs Monaten 5 Millionen Euro Abfindung gezahlt werden, nicht ehr durch die Minderung der Steuerberechnungsgrund age dem Steuerzahler aufgebürdet, sondern knallhart ulasten des Profits des Unternehmens gehen. Das wäre ie einzig richtige Entscheidung. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der SPD)


    Jetzt kommen Sie damit, dass man eine rechtliche
    erankerung des Rückforderungsrechts für den Fall ver-
    inbart habe, dass die Profite einer Firma nicht ganz so
    roß gewesen seien wie erwartet. Dies reicht uns nicht
    us. Wir wollen dafür Sorge tragen, dass große Gehälter
    icht zulasten des Steuerzahlers gehen. So einfach ist
    as.

    Ich habe aufmerksam beobachtet, wie Herr
    esterwelle engagiert gefordert hat, zum Beispiel die
    ankenaufsicht zu verbessern und Ähnliches. Er hat die
    DP als Partei der Bürgerrechte dargestellt. Ich wollte
    chon glauben, Sie seien die Partei der Verbraucher-
    echte. Ich denke aber, die FDP wäre gut beraten, nicht
    ur zu reden, sondern bei den Themen Banken, Arbeit-
    ehmerrechte, Datenschutz und Internetrechte einmal
    uf ihre Landesminister zu achten. Wenn Sie hier den
    ürgerrechtler geben, während Herr Wolf beim Verfas-

    ungsgericht mit der Forderung der Onlinedurchsuchung
    nd Herr Goll mit der Forderung der Sicherungsverwah-
    ung gegen die Wand läuft und die FDP in Niedersach-
    en das Polizeigesetz gar nicht erst durchbringt, ist das
    ehr doppelbödige Politik.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Was wir brauchen, ist ein Aufbruch zu einer ökologi-
    chen und sozialen Modernisierung dieses Landes.

    ir hätten mit einem Zehntel des Geldes, das Sie für die
    bwrackprämie ausgegeben haben, einen riesigen Ent-
    icklungsboom bei der Elektromobilität auslösen
    önnen. Sie haben eine Brücke nur bis zur Wahl gebaut,
    nd es besteht die Befürchtung, dass sofort danach
    0 000 Arbeitsplätze gefährdet sind. Sie denken immer
    och nicht darüber nach, wie eine gute Struktur für die
    eutsche Wirtschaft aussehen müsste. Ich habe mir ehr-
    ich gesagt die Augen gerieben, als ich gehört habe, dass
    ieses Bundeskabinett beschlossen hat, für 2015 ein Pro-
    ekt der unbemannten Mondfahrt mit 1,5 Milliarden
    uro zu finanzieren. Was wollen wir eigentlich auf dem
    ond? Wir wollen doch nicht Letzter auf dem Mond

    ein, sondern die Ersten, die Elektromobile mit einer
    odernen Technologie haben, welche in der Lage sind,

    on Flensburg bis München statt nur 80 Kilometer zu
    ahren. Damit wäre man vorne.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Diese Gesellschaft muss man so aufbauen, dass man
    n vier Jahren 1 Million neue Jobs schafft. Das kann man
    uch: durch erneuerbare Energien, durch Investitionen in
    ildung und soziale Gerechtigkeit. Dafür muss aber der
    laumann in der Industrie endlich grün werden. Dafür






    (A) )



    (B) )


    Renate Künast
    muss man den Mut haben, der Wirtschaft nicht hinter-
    herzulaufen und sie die Gesetze schreiben zu lassen,
    sondern ihr einen Ordnungsrahmen zu setzen. Wenn die
    CDU plakatiert: „Wir haben die Kraft“,


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    dann sage ich Ihnen ehrlich: Sie haben vier Jahre lang
    nicht die Kraft und nicht den Mut gehabt, der Wirtschaft
    Leitplanken zu setzen, um zu verhindern, dass sie auf
    Kosten der Umwelt ihr Wachstum und ihren Profit orga-
    nisiert. Das ist die Wahrheit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie propagieren immer noch: Weiter mit der Atom-
    energie! Das ist genauso falsch. Wer jetzt Hand an die
    Vereinbarungen zum Atomausstieg legt und Verlänge-
    rung fordert, schadet diesem Land, weil auf diese Weise
    keine neuen Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren
    Energien und der effizienten Technologien entstehen,
    sondern nur die Profite der Atombetreiber erhöht wer-
    den. Aber wir haben verstanden: Wenn der Atomkonsens
    für Sie und die Atomkonzerne nicht gilt, dann gilt er
    auch nicht mehr für die Menschen in diesem Land, die
    diese Risikotechnologie mehrheitlich nicht wollen. Dann
    kämpfen wir dafür, dass die Atomwerke noch schneller
    abgeschaltet werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)