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    Plenarprotokoll 16/233 kanzlerin: zu den aktuellen Ereignissen in Afghanistan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg Tauss (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Ausweitung und Stärkung 26297 D 26297 D 26300 C 26302 B 26303 D 26305 B 26306 C 26308 A 26309 B 26339 A 26339 D 26341 B 26341 D 26343 A 26343 C Deutscher B Stenografisch 233. Sitz Berlin, Dienstag, den 8 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Volker Kauder, Detlef Parr und Wolfgang Gehrcke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Julia Klöckner und Elvira Drobinski-Weiß als Mitglied des Bei- rates der Schlichtungsstelle für den öffent- lichen Personenverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Klaus Uwe Benneter als stellvertretendes Mitglied des Vermitt- lungsausschusses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Erklärung durch die Bundes- T V l D D D D R V P D 26297 A, C 26297 B 26297 B 26362 B Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 26310 A 26311 A undestag er Bericht ung . September 2009 t : agesordnungspunkt 1: ereinbarte Debatte: Zur Situation in Deutsch- and . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . enate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . eer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . 26312 A 26312 B 26317 C 26321 D 26325 D 26329 A 26332 C 26334 B 26338 C der Rechte des Bundestages und des Bundesrates in Angelegenheiten der Europäischen Union II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 (Drucksachen 16/13923, 16/13985, 16/13994) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Grundgesetzän- derungen für die Ratifizierung des Vertrags von Lissabon (Drucksachen 16/13924, 16/13985, 16/13994) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Eu- ropäischen Union (Drucksachen 16/13925, 16/13986, 16/13995) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU, SPD und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zu- sammenarbeit von Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union (Drucksachen 16/13926, 16/13987, 16/13996) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Nešković, Dr. Diether Dehm, Alexander Ulrich, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 23, 45 und 93) (Drucksachen 16/13928, 16/13988, 16/13997) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Henry Nitzsche (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . E T a b c d e Z B W n z ( T – 26346 A 26346 B 26346 B 26346 C 26346 D 26347 A 26347 D 26348 B 26348 C 26349 D 26351 A 26352 B 26353 C 26354 B 26355 B 26356 D 26358 A rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4: ) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Er- leichterung der Sanierung von Unter- nehmen (Drucksachen 16/13927, 16/13980) . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Technolo- gie zu der Verordnung der Bundesregie- rung: – Fünfundachtzigste Verordnung zur Änderung der Außenwirtschaftsver- ordnung – Einhundertachte Verordnung zur Än- derung der Ausfuhrliste – Anlage AL zur Außenwirtschaftsverordnung – (Drucksachen 16/13920, 16/13921, 16/13975) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses: zu dem Streitverfah- ren vor dem Bundesverfassungsgericht 2 BvE 1/09 (Drucksache 16/13976) . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für einen Rahmenbeschluss des Rates über das Recht auf Verdolmetschung und Übersetzung in Strafverfahren (inkl. 11917/09 ADD 1 und 11917/09 ADD 2) (ADD 1 in Englisch) KOM (2009) 338 endg.; Ratsdok 11917/09 (Drucksachen 16/13912 A.4, 16/13982) . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Gregor Gysi, Oskar Lafontaine, Klaus Ernst, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Freigrenzen im SGB II erwei- tern – Erhöhung des Schonvermögens und Anrechungsfreiheit für Ferienjobs (Drucksache 16/14012) . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 3: eschlussempfehlung des Ausschusses für ahlprüfung, Immunität und Geschäftsord- ung zu einem Antrag auf Genehmigung ur Durchführung eines Strafverfahrens Drucksache 16/4010) . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und 26358 D 26361 B 26361 C 26361 C 26361 D 26362 A 26362 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 III BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege (2. NS-Aufh- GÄndG) (Drucksachen 16/13654, 16/13979) . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jan Korte, Christine Lambrecht, Wolfgang Wieland und weite- ren Abgeordneten eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Aufhebung nationalso- zialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege (Drucksachen 16/13405, 16/13979) . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jan Korte, Petra Pau, Ulla Jelpke, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Ent- wurfs eines Zweiten Gesetzes zur Ände- rung des Gesetzes zur Aufhebung natio- nalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege (2. NS-AufhGÄndG) (Drucksachen 16/3139, 16/13979) . . . . . . Dr. Carl-Christian Dressel (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: f) – q) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 617, 618, 619, 620, 621, 622, 623, 624, 625, 626, 627 uns 628 zu Petitionen (Drucksachen 16/13951, 16/13952, 16/13953, 16/13954, 16/13955, 16/13956, 16/13957, 16/13958, 16/13959, 16/13960, 16/13961, 16/13962) . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes über die Ausweitung und Stärkung der Rechte des Bundestages und des Bundesrates i ( A E V A B O A B H B H D D F M H ( F G P M K H F H K A B K K K K D L M W D M N H D R J R H K S D K J S C M T V M W 26362 C 26362 C 26362 C 26362 D 26363 C 26364 C 26365 B 26366 A 26367 A 26368 B 26371 A n Angelegenheiten der Europäischen Union Tagesordnungspunkt 2 a) . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten olker Kauder, Dr. Peter Ramsauer, Ilse igner, Dorothee Bär, Norbert Barthle, Günter aumann, Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen), tto Bernhardt, Renate Blank, Peter Bleser, ntje Blumenthal, Dr. Maria Böhmer, Jochen orchert, Klaus Brähmig, Michael Brand, elmut Brandt, Dr. Ralf Brauksiepe, Monika rüning, Cajus Caesar, Leo Dautzenberg, ubert Deittert, Alexander Dobrindt, Thomas örflinger, Marie-Luise Dött, Maria Eichhorn, r. Hans Georg Faust, Erich G. Fritz, Enak erlemann, Hartwig Fischer (Göttingen), Dr. aria Flachsbarth, Klaus-Peter Flosbach, erbert Frankenhauser, Dr. Hans-Peter Friedrich Hof), Jochen-Konrad Fromme, Dr. Michael uchs, Hans-Joachim Fuchtel, Dr. Peter auweiler, Dr. Jürgen Gehb, Norbert Geis, eter Götz, Dr. Wolfgang Götzer, Ute Granold, ichael Grosse-Brömer, Markus Grübel, Dr. arl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Gerda asselfeldt, Holger Haibach, Uda Carmen reia Heller, Jürgen Herrmann, Bernd eynemann, Ernst Hinsken, Robert Hochbaum, laus Hofbauer, Franz-Josef Holzenkamp, nette Hübinger, Dr. Hans-Heinrich Jordan, artholomäus Kalb, Alois Karl, Bernhard aster, Jürgen Klimke, Jens Koeppen, Norbert önigshofen, Manfred Kolbe, Dr. Rolf oschorrek, Hartmut Koschyk, Dr. Hermann ues, Andreas G. Lämmel, Katharina Landgraf, r. Max Lehmer, Paul Lehrieder, Ingbert iebing, Eduard Lintner, Dr. h. c. Hans ichelbach, Stephan Mayer (Altötting), olfgang Meckelburg, Dr. Angela Merkel, r. Eva Möllring, Marlene Mortler, Dr. Gerd üller, Stefan Müller (Erlangen), Dr. Georg üßlein, Franz Obermeier, Eduard Oswald, enning Otte, Rita Pawelski, Ulrich Petzold, aniela Raab, Eckhardt Rehberg, Katherina eiche (Potsdam), Dr. Heinz Riesenhuber, ohannes Röring, Dr. Norbert Röttgen, Franz omer, Kurt J. Rossmanith, Peter Rzepka, ermann-Josef Scharf, Dr. Andreas Scheuer, arl Schiewerling, Bernd Schmidbauer, Christian chmidt (Fürth), Dr. Andreas Schockenhoff, r. Ole Schröder, Wilhelm Josef Sebastian, urt Segner, Marion Seib, Thomas Silberhorn, ohannes Singhammer, Jens Spahn, Gero torjohann, Andreas Storm, Lena Strothmann, hristian Freiherr von Stetten, Max Straubinger, atthäus Strebl, Michael Stübgen, Hans Peter hul, Dr. Hans-Peter Uhl, Arnold Vaatz, olkmar Uwe Vogel, Andrea Astrid Voßhoff, arco Wanderwitz, Marcus Weinberg, Gerald eiß (Groß-Gerau), Karl-Georg Wellmann, 26371 D IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 Klaus-Peter Willsch, Willy Wimmer (Neuss), Elisabeth Winkelmeier-Becker, Werner Wittlich, Dagmar Wöhrl, Wolfgang Zöller (alle CDU/ CSU) zu den Abstimmungen: – Entwurf eines Gesetzes über die Auswei- tung und Stärkung der Rechte des Bundes- tages und des Bundesrates in Angelegen- heiten der Europäischen Union – Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Grundgesetzänderungen für die Ratifi- zierung des Vertrags von Lissabon – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundes- tag in Angelegenheiten der Europäischen Union – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union (Tagesordnungspunkt 2 a bis c) . . . . . . . . . . . Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26372 D 26374 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 26297 (A) ) (B) ) 233. Sitz Berlin, Dienstag, den 8 Beginn: 11.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 26371 (A) ) (B) ) scheidung vom 30. Juni 2009 aus prinzipiellen verfas-Kucharczyk, Jürgen SPD 08.09.2009 Stärkung der Rechte des Bundestages und des Bundesrates in Angelegenheiten der Europäi- schen Union (Tagesordnungspunkt 2 a) Das Bundesverfassungsgericht hat mit seiner Ent- Kretschmer, Michael CDU/CSU 08.09.2009 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 08.09.2009 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 08.09.2009 Dr. Akgün, Lale SPD 08.09.2009 Aydin, Hüseyin-Kenan DIE LINKE 08.09.2009 Bätzing, Sabine SPD 08.09.2009 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.09.2009 Dr. Berg, Axel SPD 08.09.2009 Binding (Heidelberg), Lothar SPD 08.09.2009 Bodewig, Kurt SPD 08.09.2009 Bülow, Marco SPD 08.09.2009 Burchardt, Ulla SPD 08.09.2009 Dörmann, Martin SPD 08.09.2009 Duin, Garrelt SPD 08.09.2009 Edathy, Sebastian SPD 08.09.2009 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 08.09.2009 Glos, Michael CDU/CSU 08.09.2009 Grotthaus, Wolfgang SPD 08.09.2009 Gruß, Miriam FDP 08.09.2009 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 08.09.2009 Hartmann (Wackernheim), Michael SPD 08.09.2009 Hauer, Nina SPD 08.09.2009 Hoff, Elke FDP 08.09.2009 Kramme, Anette SPD 08.09.2009 K L L M M M P P R S S S S D S D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ent- wurf eines Gesetzes über die Ausweitung und umpf, Ute SPD 08.09.2009 eutert, Michael DIE LINKE 08.09.2009 ips, Patricia CDU/CSU 08.09.2009 öller, Kornelia DIE LINKE 08.09.2009 üntefering, Franz SPD 08.09.2009 ulthaupt, Gesine SPD 08.09.2009 feiffer, Sibylle CDU/CSU 08.09.2009 othmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.09.2009 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 08.09.2009* chäfer (Bochum), Axel SPD 08.09.2009 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.09.2009 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 08.09.2009 cholz, Olaf SPD 08.09.2009 r. Schwanholz, Martin SPD 08.09.2009 teppuhn, Andreas SPD 08.09.2009 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 08.09.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 26372 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 (A) ) (B) ) sungsrechtlichen Gründen der Sicherung der demokrati- schen Grundordnung die Zustimmung zum Lissabon- Vertrag der EU konditioniert. Es sei im Rahmen der Inte- grationsverantwortung aller Verfassungsorgane zu ge- währleisten, dass legislative Vorhaben der EU nicht am Prozess der gesetzgeberischen Willensbildung des Bun- destages vorbeigeschleust werden, um die demokratische Kernsubstanz der Bundesrepublik Deutschland aufrecht- erhalten zu können. Diese Entscheidung des Bundesver- fassungsgerichts ist eine Aufforderung an den Bundestag und an den Bundesrat, einer schleichenden Entdemokra- tisierung auf einzelstaatlicher Ebene durch Gesetzge- bungsakte der EU entgegenzuwirken und den in den EU- Verträgen festgehaltenen Subsidiaritätsgedanken dau- ernd mit demokratischem Leben füllen zu können. Diese Grundsatzentscheidung hat für die repräsenta- tive parlamentarische Demokratie einen substanziellen Stellenwert – nicht nur direkt für die Bundesrepublik Deutschland, sondern indirekt auch für alle Mitglied- staaten der EU. Der Lissabon-Vertrag bekennt sich aus- drücklich zur repräsentativen Demokratie. Eine diesem Prinzip folgende rechtsstaatliche Verfassung ist Voraus- setzung einer Mitgliedschaft in der EU. Es geht im Kern um die Frage, die der Philosoph Otfried Höffe in seinem Werk „Demokratie im Zeitalter der Globalisierung“ fol- gendermaßen formuliert hat: „Weder darf die einzel- staatliche Demokratie bei der Bildung einer großregio- nalen Union, noch darf deren demokratisches Niveau bei der Bildung der Weltrepublik gefährdet werden.“ Bezogen auf den politischen Integrationsprozess der EU bedeutet das: so viel dezentrale (das heißt einzel- staatliche, regionale, kommunale) demokratische Ent- scheidungen wie möglich, so viel zentrale – in der EU: gemeinschaftliche Gesetzesakte – wie tatsächlich nötig. Es geht also nicht um einen Gegensatz von nationalen und europäischen Entscheidungskompetenzen, von Na- tionalstaat oder EU, sondern um prinzipielle Fragen der Demokratie, die möglichste Transparenz, Überschaubar- keit, Unmittelbarkeit und Nähe der gewählten Repräsen- tanten verlangt. In den Vertragswerken bis zur heutigen EU (Maastricht, Amsterdam, Nizza, Lissabon) sind die Kompetenzen des seit 1979 direkt gewählten Europäischen Parlaments Zug um Zug ausgeweitet worden. Indem aber gleichzeitig die Gesetzgebungs- und Verordnungskompetenzen der EU- Organe ebenfalls Zug um Zug erweitert worden sind, steht dem Gewinn an repräsentativer Demokratie auf die- ser Ebene ein Verlust an demokratischer Entscheidungs- kompetenz auf einzelstaatlicher, regionaler und kommu- naler Ebene gegenüber. Dies hat mit dazu beigetragen, dass es eine zunehmende Entfremdung zwischen Reprä- sentanten und Repräsentierten in den Demokratien der EU gibt, die auch im Verhältnis zu den EU-Organen fest- zustellen ist. Volksabstimmungen gegen EU-Verträge – Dänemark, Frankreich, Niederlande, Irland – doku- mentieren das ebenso wie die durchgehend geringer wer- denden Wahlbeteiligungen an den Europawahlen trotz er- heblichen Kompetenzzuwachses der EU-Organe. Es ist eine weit verbreitete Fehlinterpretation dieser Entwick- lungen, diese als „anti-europäisch“ zu bewerten, weil sie eine Inflationierung der Kompetenzverlagerung auf die E p l t m p W d s d d t d z a d e d s s r g f g d t e s g n t b n S d H t c s i d w s g F B h D s A (C (D U-Ebene zulasten der demokratischen Gestaltungskom- etenzen auf einzelstaatlicher, regionaler oder kommuna- er Ebene befürchten. Dass sich die Europaskepsis nicht rotz, sondern offensichtlich wegen der mangelnden de- okratischen Sensibilität des europäischen Integrations- rozesses entwickelt, hat vor allem hier seinen Grund. as die EU-Integration vorantreiben soll, gefährdet sie amit. Um dem unvermeidlichen Spannungsverhältnis zwi- chen Dezentralität und Zentralität politischer Entschei- ungsprozesse besser als bisher gerecht zu werden und en offenkundigen Entfremdungen zwischen Repräsen- ierten und Repräsentanten entgegenzuwirken, und um en vom Bundesverfassungsgericht gestellten diesbe- üglichen Anforderungen gerecht zu werden, ist eine usführliche Beratung des gesamten Bundestages über ie Begleitgesetze zum Lissabon-Vertrag geboten. Bei iner derart grundlegenden, das eigene Selbstverständnis es Bundestages unmittelbar betreffenden Entscheidung ollte dies Vorrang vor der Geschwindigkeit eines Ge- etzgebungsverfahrens haben. Eine gründliche Erörte- ung war jedoch nicht möglich: Das Bundesverfassungs- ericht entschied am 30. Juni 2009. Die Gesetzesvorlage ür die Begleitgesetze wurde dem Bundestag am 21. Au- ust 2009 zugeleitet, zu einem Zeitpunkt, in dem sich ie Mitglieder des Bundestages großenteils im Bundes- agswahlkampf befanden. Am 26. August erfolgte die rste Lesung im Parlament. Die Protokolle der zwi- chenzeitlich erfolgten staatsrechtlichen Sachverständi- enanhörungen vom 26./27. August liegen den Abgeord- eten nicht vor. An dieser Anhörung konnte ich nicht eilnehmen, weil zum Zeitpunkt der Einladung hierzu ereits angekündigte Wahlkampftermine anstanden, die icht mehr storniert werden konnten. Selbst eingeladene achverständige erklärten sich außerstande, innerhalb ieses kurzen Zeitraums die Wirkung dieser Gesetze im inblick auf die vom Bundesverfassungsgericht gestell- en Anforderungen ausreichend zu erfassen. Auch ich sehe mich dazu außerstande, eine ausrei- hende verantwortliche Bewertung nach bestem Ermes- en vorzunehmen. Die Erörterung der Gesetzesentwürfe m Europa-Ausschuss ist dafür kein Substitut. Obwohl er vorliegende Entwurf dem Bundestag und Bundesrat esentlich mehr Rechte in Form parlamentarischer Zu- timmungsgesetze bei den Gesetzgebungsakten der EU ibt, was positiv hervorgehoben werden muss, bleibt die rage offen, ob den materiell-rechtlichen Postulaten des undesverfassungsgerichts mit den im Entwurf vorgese- enen Regelungen tatsächlich entsprochen werden kann. eshalb werde ich mich bei der Abstimmung über die- en Entwurf enthalten. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Volker Kauder, Dr. Peter Ramsauer, Ilse Aigner, Dorothee Bär, Norbert Barthle, Günter Baumann, Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen), Otto Bernhardt, Renate Blank, Peter Bleser, Antje Blumenthal, Dr. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 26373 (A) ) (B) ) Maria Böhmer, Jochen Borchert, Klaus Brähmig, Michael Brand, Helmut Brandt, Dr. Ralf Brauksiepe, Monika Brüning, Cajus Caesar, Leo Dautzenberg, Hubert Deittert, Alexander Dobrindt, Thomas Dörflinger, Marie-Luise Dött, Maria Eichhorn, Dr. Hans Georg Faust, Erich G. Fritz, Enak Ferlemann, Hartwig Fischer (Göttingen), Dr. Maria Flachsbarth, Klaus-Peter Flosbach, Herbert Frankenhauser, Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof), Erich G. Fritz, Jochen-Konrad Fromme, Dr. Michael Fuchs, Hans-Joachim Fuchtel, Dr. Peter Gauweiler, Dr. Jürgen Gehb, Norbert Geis, Peter Götz, Dr. Wolfgang Götzer, Ute Granold, Michael Grosse- Brömer, Markus Grübel, Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Gerda Hasselfeldt, Holger Haibach, Uda Carmen Freia Heller, Jürgen Herrmann, Bernd Heynemann, Ernst Hinsken, Robert Hochbaum, Klaus Hofbauer, Franz-Josef Holzenkamp, Anette Hübinger, Dr. Hans-Heinrich Jordan, Bartholomäus Kalb, Alois Karl, Bernhard Kaster, Jürgen Klimke, Jens Koeppen, Norbert Königshofen, Manfred Kolbe, Dr. Rolf Koschorrek, Hartmut Koschyk, Dr. Hermann Kues, Andreas G. Lämmel, Katharina Landgraf, Dr. Max Lehmer, Paul Lehrieder, Ingbert Liebing, Eduard Lintner, Dr. h. c. Hans Michelbach, Stephan Mayer (Altöt- ting), Wolfgang Meckelburg, Dr. Angela Merkel, Dr. Eva Möllring, Marlene Mortler, Dr. Gerd Müller, Stefan Müller (Erlangen), Dr. Georg Nüßlein, Franz Obermeier, Eduard Oswald, Henning Otte, Rita Pawelski, Ulrich Petzold, Daniela Raab, Eckhardt Rehberg, Katherina Reiche (Potsdam), Dr. Heinz Riesenhuber, Johannes Röring, Dr. Norbert Röttgen, Franz Romer, Kurt J. Rossmanith, Peter Rzepka, Hermann-Josef Scharf, Dr. Andreas Scheuer, Karl Schiewerling, Bernd Schmidbauer, Christian Schmidt (Fürth), Dr. Andreas Schockenhoff, Dr. Ole Schröder, Wilhelm Josef Sebastian, Kurt Segner, Marion Seib, Thomas Silberhorn, Johannes Singhammer, Jens Spahn, Andreas Storm, Christian Freiherr von Stetten, Max Straubinger, Matthäus Strebl, Gero Storjohann, Lena Strothmann, Michael Stübgen, Hans Peter Thul, Dr. Hans-Peter Uhl, Arnold Vaatz, Volkmar Uwe Vogel, Andrea Astrid Voßhoff, Marco Wanderwitz, Marcus Weinberg, Gerald Weiß (Groß-Gerau), Karl- Georg Wellmann, Klaus-Peter Willsch, Willy Wimmer (Neuss), Elisabeth Winkelmeier-Becker, Werner Wittlich, Dagmar Wöhrl, Wolfgang Zöller (alle CDU/CSU) zu den Abstimmungen: – Entwurf eines Gesetzes über die Ausweitung und Stärkung der Rechte des Bundestages und des Bundesrates in Angelegenheiten der Europäischen Union – Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Grundgesetzänderungen für die Ratifizie- rung des Vertrags von Lissabon g n M d d D d u c b g l ß D L B g s p F d a d t V d z A i t d h B s d r d D r f t L b G d R (C (D – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäischen Union – Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bund und Ländern in Angelegenheiten der Europäischen Union (Tagesordnungspunkt 2 a bis c) Erstens. Wir begrüßen mit Nachdruck die Ankündi- ung von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, auf der ächsten Tagung des Europäischen Rats den anderen itgliedern des Europäischen Rates sowie dem Präsi- enten der Europäischen Kommission mitzuteilen, dass er Vertrag von Lissabon vom 13. Dezember 2007 für eutschland nur nach Maßgabe der im Urteil des Bun- esverfassungsgerichts vom 30. Juni 2009 (2 BvE 2/08 nd anderen) dargelegten Gründe gültig ist. Damit ist si- hergestellt, dass elementare Interessen Deutschlands ei seiner weiteren Beteiligung an der europäischen Inte- ration gewahrt bleiben. Wir sprechen der Bundeskanz- erin für diese für die Rolle Deutschlands in Europa au- erordentlich wichtige Initiative unseren ausdrücklichen ank aus. Zweitens. Das deutsche Grundgesetz hat sich mit dem eitbild eines vereinten Europas für die Mitwirkung der undesrepublik Deutschland an der europäischen Inte- ration entschieden. Gemäß diesem Auftrag beteiligt ich Deutschland aktiv an der Fortentwicklung der Euro- äischen Union als Staatenverbund in einer europäischen riedensordnung. Hierfür ermächtigt das Grundgesetz en Gesetzgeber zur Übertragung von Hoheitsrechten uf die Europäische Union. Diese vollzieht sich nach em Prinzip der begrenzten Einzelermächtigung und un- er der Bedingung, dass der unantastbare Kerngehalt der erfassungsidentität der Mitgliedstaaten – für die Bun- esrepublik Deutschland also derjenige des Grundgeset- es, insbesondere seiner Art. 23 Abs. 1 Satz 3 und 79 bs. 3 GG – gewahrt bleibt. Den Mitgliedstaaten müssen m Zuge der europäischen Vereinigung politische Gestal- ungsrechte von substanziellem Gewicht im Hinblick auf ie wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Lebensver- ältnisse verbleiben. Es wird weder ein europäischer undesstaat geschaffen, der mit dem geltenden Grundge- etz nicht vereinbar wäre, noch erfolgt die Übertragung er Kompetenz-Kompetenz auf die Europäische Union. Drittens. Die Bundesrepublik Deutschland kommt ih- er Verantwortung für die europäische Integration auch urch die Zustimmung zum Vertrag von Lissabon nach. iese kann gemäß dem Urteil des Bundesverfassungsge- ichts „nur nach Maßgabe der Gründe“ dieses Urteils er- olgen. Die deutschen Staatsorgane sind in der Interpre- ation und dem künftigen Vollzug des Vertrags von issabon an die Anforderungen des Grundgesetzes ge- unden, wie sie vom Bundesverfassungsgericht in den ründen seines Urteils dargelegt wurden. Viertens. Das Bundesverfassungsgericht prüft nach em Grundsatz der Europarechtsfreundlichkeit, ob sich echtsakte der Europäischen Union unter Wahrung des 26374 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 (A) ) (B) ) gemeinschafts- und unionsrechtlichen Subsidiaritätsprin- zips in den Grenzen der im Wege der begrenzten Einzel- ermächtigung übertragenen Hoheitsrechte halten und der unantastbare Kerngehalt der Verfassungsidentität des Grundgesetzes gewahrt bleibt. Die Schaffung eines eige- nen Verfahrens hierfür erachtet das Bundesverfassungs- gericht ausdrücklich für „denkbar“. Wir bringen unseren erklärten Willen zum Ausdruck, zu Beginn der nächsten Legislaturperiode im Deutschen Bundestag zu prüfen, ob dieses Anliegen aufgegriffen und ein verfassungsgericht- liches Verfahren zur Kompetenzklage gesetzlich veran- kert wird. Fünftens. Neben der Bundesregierung kommt den ge- setzgebenden Körperschaften Bundestag und Bundesrat in Deutschland eine besondere Verantwortung bei der Mitwirkung an der europäischen Integration zu, da deren demokratische Legitimation nach wie vor in erster Linie über die nationalen Parlamente gewährleistet wird. Wir begrüßen es sehr, dass dieser Tatsache mit den heute be- ratenen Gesetzentwürfen und den darin enthaltenen in- nerstaatlichen Beteiligungsrechten von Bundestag und Bundesrat Rechnung getragen wird. Durch diese erlan- gen die parlamentarischen Mitwirkungsrechte in EU- Angelegenheiten eine neue Qualität. Wir sind der festen Überzeugung, dass der Deutsche Bundestag der damit verbundenen Verantwortung für die europäische Integra- tion in vollem Umfang gerecht werden wird. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses hat mitge- teilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 02 Titel 632 01 – Beteiligung des Bundes an der Grundsicherung im Al- ter und bei Erwerbsminderung – bis zur Höhe von 31,408 Mio. Euro – Drucksachen 16/13508, 16/13712 Nr. 4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Uni- onsdokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Beratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 16/11721 Nr. A.1 EuB-EP 1824; P6_TA-PROV(2008)0555 Drucksache 16/11819 Nr. A.1 EuB-EP 1817; P6_TA-PROV(2008)0524 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 16/12954 Nr. A.1 EuB-EP 1890; P6_TA-PROV(2009)0076 (C (D Drucksache 16/13264 Nr. A.1 Ratsdokument 9029/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.2 Ratsdokument 9213/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.3 Ratsdokument 9268/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.1 Ratsdokument EuB-BReg 31/2009 Drucksache 16/13524 Nr. A.2 Ratsdokument EuB-BReg 33/2009 Innenausschuss Drucksache 16/12954 Nr. A.6 Ratsdokument 8375/09 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.91 Ratsdokument 11341/05 Drucksache 16/4819 Nr. 1.17 Ratsdokument 6783/07 Drucksache 15/5636 Nr. 1.36 Ratsdokument 7388/1/05 REV 1 Drucksache 16/9394 Nr. A.1 Ratsdokument 5296/08 Drucksache 16/12778 Nr. A.14 Ratsdokument 7229/1/09 REV 1 Drucksache 16/12954 Nr. A.8 Ratsdokument 7927/09 Haushaltsausschuss Drucksache 16/13068 Nr. A.3 Ratsdokument 9005/09 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/6865 Nr. 1.14 Ratsdokument 13049/07 Drucksache 16/7070 Nr. A.2 Ratsdokument 13417/07 Drucksache 16/8135 Nr. A.21 Ratsdokument 5120/08 Drucksache 16/10286 Nr. A.30 Ratsdokument 12041/1/08 REV 1 Drucksache 16/10286 Nr. A.34 Ratsdokument 12119/08 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/11517 Nr. A.19 Ratsdokument 15416/08 Drucksache 16/11819 Nr. A.8 Ratsdokument 17480/08 Drucksache 16/11965 Nr. A.9 Ratsdokument 5382/09 Drucksache 16/13068 Nr. A.5 Ratsdokument 8858/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.14 Ratsdokument 9003/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.8 Ratsdokument 10260/1/09 REV 1 Drucksache 16/13524 Nr. A.9 Ratsdokument 9838/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.10 Ratsdokument 10255/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.11 Ratsdokument 10261/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.12 Ratsdokument 10263/09 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 233. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 26375 (A) (C) (B) ) Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 16/13068 Nr. A.7 EuB-EP 1923; P6_TA-PROV(2009)0161 Drucksache 16/13264 Nr. A.15 Ratsdokument 9008/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.16 Ratsdokument 9200/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.15 EuB-EP 1953; P6_TA-PROV(2009)0202 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/13524 Nr. A.16 EuB-EP 1958; P6_TA-PROV(2009)0216 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 16/12954 Nr. A.18 Ratsdokument 6257/09 Drucksache 16/13068 Nr. A.8 EuB-EP 1925; P6_TA-PROV(2009)0164 Drucksache 16/13068 Nr. A.9 EuB-EP 1926; P6_TA-PROV(2009)0165 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 16/11819 Nr. A.23 Ratsdokument 17333/08 Drucksache 16/11819 Nr. A.24 Ratsdokument 17367/08 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/13264 Nr. A.18 Ratsdokument 9069/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.19 Ratsdokument 9372/09 Drucksache 16/13264 Nr. A.20 Ratsdokument 9374/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.21 EuB-EP 1959; P6_TA-PROV(2009)0217 Drucksache 16/13524 Nr. A.22 Ratsdokument 10285/09 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 16/12954 Nr. A.21 EuB-EP 1913; P6_TA-PROV(2009)0138 Drucksache 16/12954 Nr. A.22 EuB-EP 1919; P6_TA-PROV(2009)0151 Drucksache 16/12954 Nr. A.23 EuB-EP 1920; P6_TA-PROV(2009)0152 Drucksache 16/13524 Nr. A.23 EuB-EP 1943; P6_TA-PROV(2009)0252 Drucksache 16/13524 Nr. A.24 EuB-EP 1944; P6_TA-PROV(2009)0253 Drucksache 16/13524 Nr. A.25 Ratsdokument 9682/09 Drucksache 16/13524 Nr. A.26 Ratsdokument 9790/09 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 16/11721 Nr. A.33 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 16/13524 Nr. A.20 EuB-EP 1957; P6_TA-PROV(2009)0213 (D Ratsdokument 16311/08 Drucksache 16/12954 Nr. A.24 EuB-EP 1902; P6_TA-PROV(2009)0120 Drucksache 16/13068 Nr. A.10 EuB-EP 1922; P6_TA-PROV(2009)0154 233. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. September 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Das Wort hat der Bundesminister des Auswärtigen,

    r. Frank-Walter Steinmeier.

    Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister des
    uswärtigen:
    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    erren! In 19 Tagen wird ein neuer Bundestag gewählt.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Das stimmt!)


    uch wenn manche im Augenblick statt von der Wahl
    ieber vom Wetter reden, Herr Koppelin: Den Menschen
    st klar – seien Sie gewiss –, dass wir vor schwierigen
    ahren stehen, Jahren, die unser Land prägen und verän-
    ern werden, entweder zum Besseren oder zum Schlech-
    eren. Es geht darum, ob wir bereit und in der Lage sind,
    ie richtigen Lehren aus den Krisen zu ziehen, ob wir in
    er Lage sind, die soziale Balance in diesem Lande zu
    ehalten, und ob wir uns auf den Weg hin zu einem
    irklich nachhaltigen Wachstumsmodell machen.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich bin sicher, die Menschen werden ganz genau hin-
    chauen, Herr Westerwelle, wer die richtigen Antwor-
    en auf die Fragen der Vergangenheit hat und wer eine
    lare Vorstellung davon hat, wohin die Reise gehen soll.
    er sich den notwendigen Lehren aus der Krise verwei-

    ert, der wird nicht mit seiner Politik scheitern, sondern
    er wird schon bei den Wahlen scheitern; das garantiere
    ch Ihnen.


    (Beifall bei der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier
    Wir haben in den letzten Monaten auch Glück gehabt;
    das ist wahr. Aber dass die Krise die Menschen in
    Deutschland nicht mit aller Wucht getroffen hat, das
    alles ist doch nicht vom Himmel gefallen. Wir haben in
    Deutschland Brücken gebaut, die bisher einigermaßen
    getragen haben. Das ist doch nichts anderes, Herr
    Westerwelle, als das Ergebnis von Politik.

    Trotz des Wahlkampfs sage ich: Das ist ein gemeinsa-
    mer Erfolg aller Beteiligten. Deshalb will ich die Gele-
    genheit nutzen, während der letzten Rede im Deutschen
    Bundestag in dieser Legislaturperiode allen Abgeordne-
    ten, gleich welcher Partei, zu danken. Ich weiß, dass wir
    über vieles gestritten haben; auf einzelne Instrumente
    werde ich gleich eingehen. Ich weiß, dass wir in Aus-
    schüssen und im Plenum gestritten haben, dass wir nach
    Kompromissen gesucht haben. Am Ende haben wir aber
    – auch das ist die Wahrheit – unter unglaublichem Zeit-
    druck im September und im Oktober vergangenen Jahres
    Entscheidungen gefällt, von denen ich überzeugt bin,
    dass sie den allermeisten Menschen in Deutschland auch
    weitergeholfen haben. Ich danke Ihnen dafür, dass das
    gelungen ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich darf noch einmal an die Diskussionen über den
    weit gespannten Rettungsschirm für die Banken erin-
    nern, die wir zu Recht geführt haben. Der Rettungs-
    schirm hat immerhin verhindert, dass es bei uns zu ei-
    nem Zusammenbruch größerer Institute gekommen ist.
    Ich darf an den Streit erinnern, den wir darüber geführt
    haben, ob es ein Konjunkturprogramm geben soll und,
    wenn ja, in welchem Umfang. Wir haben das miteinan-
    der entschieden. Ich darf daran erinnern, dass wir für ein
    Investitionsprogramm für Städte und Gemeinden ge-
    kämpft haben. In all Ihren Orten zu Hause sind in den
    Sommerferien Schulen und Kindergärten saniert wor-
    den.


    (Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Wir brauchen mehr Lehrerinnen und Lehrer!)


    Ich stehe auch, Herr Westerwelle, für die Umwelt-
    prämie. Das sage ich Ihnen ganz offen. Es ist nämlich
    kein guter Ratschlag, den Menschen zu sagen: Wir ha-
    ben noch schwierige Monate und Jahre vor uns, deshalb
    wäre es gut gewesen, die 250 000 Arbeitsplätze sofort
    preiszugeben. Das ist doch kein Ratschlag für eine Re-
    gierung und für ein Parlament: „auf besseres Wachstum
    hoffen“.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich erwähne ausdrücklich die Diskussion um das
    Kurzarbeitergeld. Wir haben auf Vorschlag von Olaf
    Scholz hin nicht nur die Bezugsdauer verlängert,
    sondern wir haben es vor allen Dingen attraktiver ge-
    macht. Zehntausende Unternehmen in Deutschland
    nutzen die Möglichkeit der Kurzarbeit.

    All das zusammengenommen – ich will kein einzel-
    nes Instrument zu weit hervorheben –, stelle ich fest:
    Dieser Mix von Instrumenten war es, der am Ende dazu

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    (C (D eführt hat, dass bei uns nicht wie in Spanien die rbeitslosigkeit von 8 auf 18 Prozent gestiegen ist. Vielehr haben wir den Anstieg von 7 auf 8 Prozent be renzen können, Herr Westerwelle. Dass uns das gelunen ist, ist das Ergebnis von Politik, und zwar, wie ich inde, richtiger Politik. Es kann ja sein, dass wir in einzelnen Punkten unterchiedlicher Meinung sind. Das wird und muss auch so leiben; denn das – Sie haben Recht – gehört zu einer arlamentarischen Demokratie. Aber was wichtiger ist das muss man am letzten Sitzungstag der Legislatur eriode dieses Deutschen Bundestags vielleicht einmal esthalten –: Die politischen Institutionen in Deutschland das ist nicht selbstverständlich – haben sich in der rise bewährt. Deshalb darf ich mitten im Wahlkampf nd trotz Ihrer Rede allen, die jetzt ausscheiden und daan in Zukunft nicht mehr mitwirken können, einen herzichen Dank aussprechen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der SPD)


    Ich möchte besonders einen Kollegen hervorheben.
    ieber Peter Struck, du warst so etwas wie der Haus-
    eier der Großen Koalition. Du warst derjenige, der im-
    er gesagt hat: Die beiden großen Volksparteien haben

    005 keinen Wahlkampf für eine Große Koalition ge-
    ührt, aber es war eben das Ergebnis des Wählervotums.

    it Blick auf die vergangenen vier Jahre sage ich im
    nterschied zu Ihnen, Herr Westerwelle: Wir haben das
    este daraus gemacht. Dass die Bilanz der Großen
    oalition, dass die Bilanz dieser Regierung eine sozial-
    emokratische Handschrift trägt,


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Wo denn?)


    st ganz wesentlich das Verdienst von Peter Struck. Des-
    alb dir, lieber Peter, ganz herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU])


    Ich bleibe dabei: Unser politisches System hat sich in
    er wirtschaftlichen Krise bewährt. Eines ist mir und den
    eisten von Ihnen, denke ich, aber auch klar: Das Ver-

    rauenskapital, das wir uns in den letzten Monaten
    davon bin ich überzeugt – erarbeitet haben, darf jetzt

    icht leichtfertig verspielt werden.


    (Beifall bei der SPD)


    ch bin davon überzeugt, dass es weltweit eine Rückkehr
    er Politik geben wird. Der Glaube an die ungehemmten
    arktkräfte ist erschüttert. Nur einige Großbanken – das

    ilt auch für Deutschland – glauben noch an die Selbst-
    einigungskräfte des Bankensektors und an erzielbare
    enditen von über 25 Prozent. Und weil das so ist, muss
    ie Politik gerade jetzt am Ball bleiben. Gerade jetzt
    rauchen wir eine mutige Politik, eine Politik mit Kom-
    ass und Richtung. Wer, wie mancher hier im Hause,
    err Westerwelle, bei dem Begriff Sozialstaat in erster






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier
    Linie an bezahlte Faulheit denkt, der hat diesen Kom-
    pass eben nicht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wer in einer solchen Situation, in der den meisten in
    Deutschland klar ist, was in den nächsten Monaten und
    Jahren auf uns zukommen wird, massive Steuersenkun-
    gen verspricht, täuscht die Wähler über das hinweg, was
    in diesem Land wirklich möglich ist. Und auch das kos-
    tet Vertrauen in Demokratie.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Eines darf ich Ihnen hier im Saal und darüber hinaus
    versichern: Mit meiner Partei, mit der SPD, wird es kei-
    nen Abbau des Sozialstaates geben. Mit der SPD bleibt
    es bei einem handlungsfähigen Staat.


    (Beifall bei der SPD)


    Damit kein Missverständnis über das Staatsverständnis
    der SPD aufkommt: Wenn ich von einem handlungsfähi-
    gen Staat spreche, dann meine ich nie einen Staat, der
    die Bürger von morgens bis abends bevormundet, son-
    dern dann rede ich von einem Staat, der in der Lage ist,
    Beistand zu leisten. Und wie notwendig das ist, sehen
    wir doch gerade jetzt, in der Krise.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich bin fest davon überzeugt – das entspricht nicht
    dem Programm der FDP –, dass wir vor Jahren stehen, in
    denen der Rückzug des Staates nicht mehr auf dem Pro-
    gramm stehen wird. Ganz im Gegenteil: Was wir brau-
    chen, ist nicht ein Rückzug des Staates, sondern die
    Rückkehr von Politik.


    (Beifall bei der SPD)


    Deshalb sage ich: Die Jahre, die vor uns liegen, werden
    entweder mutige Jahre der Gestaltung, oder es werden
    verlorene Jahre sein, Herr Westerwelle. Die letzten wa-
    ren es nicht, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich bin fest davon überzeugt, dass wir, wenn wir das
    wirklich wollen, wenn wir die Kraft haben, wenn wir
    den Mut haben und wirklich einsteigen, den internatio-
    nalen Finanzmärkten neue Regeln geben können. Sie
    erinnern sich: Peer Steinbrück und ich haben Anfang des
    Jahres Vorschläge dazu gemacht. Wir haben das, was wir
    für notwendig halten, auch auf den Tisch dieses Hauses
    gelegt. Peer, dir einen ausdrücklichen Dank für deinen
    unermüdlichen Einsatz. Lass dich bitte nicht unterkrie-
    gen, nicht in Pittsburgh, nicht in Brüssel und erst recht
    nicht zu Hause.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das mit „zu Hause“ muss erklärt werden!)


    Wir können die Weichen in der Wirtschaft anders stel-
    len. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir sie anders
    stellen müssen: weg vom schnellen Geld, weg von einer
    Politik der Ausplünderung von Unternehmen und hin zu

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    (C (D ehr Nachhaltigkeit. Wir können durch eine vernünftige ntegrationsund Bildungspolitik erreichen, dass es in iesem Lande gut ausgebildete Menschen, die wir für ie Arbeitsplätze von morgen brauchen, gibt. Darauf ommt es an und nicht auf eine vage Rückkehr in die lte Welt. Was ist das überhaupt, die alte Welt, in die anche zurückwollen? Das Deutschland Adenauers? as Deutschland Erhards? Das Deutschland Helmut ohls? Ich sage nur: Wenn man sich manches kleinka ierte Gezänk anhört, das im Augenblick zwischen der DP und einzelnen Vertretern der CSU stattfindet, dann ühlt man sich jedenfalls atmosphärisch – so habe ich as in Erinnerung – in die letzten Kohl-Jahre zurückersetzt. (Beifall bei der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Eure Liebesheirat hier!)


    Ich habe – im Unterschied zu vielen anderen – gesagt,
    ie ich mir den Weg in die Zukunft dieses Landes vor-

    telle. Ich habe das Konzept dazu öffentlich zur Diskus-
    ion gestellt. Ich habe dargestellt, wo wir ansetzen müs-
    en, um Arbeit, Arbeitsplätze und Wohlstand von
    orgen zu schaffen.


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Planwirtschaft!)


    s geht um Energie- und Ressourceneffizienz. Wir sind
    nmitten einer großen, einer gewaltigen technologischen
    mwälzung. Stichwort Effizienzrevolution: Niemand

    n der Welt ist besser aufgestellt als wir in Deutschland
    it leistungsfähigen Großunternehmen, mit einem inno-

    ativen Mittelstand, mit hervorragenden Ingenieuren
    nd Facharbeitern. Ich sage Ihnen: Wenn uns das
    elingt, wenn wir den Mut und die Kraft haben, die Wei-
    hen jetzt richtig zu stellen, dann können wir Ausrüster
    er Welt von morgen sein. Ich füge hinzu: Wir müssen
    usrüster der Welt sein, wenn wir Arbeitsplätze und
    enschen mit der dafür erforderlichen Qualifikation in

    usreichender Zahl bei uns halten wollen.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich freue mich, dass über diese Vorschläge eine öf-
    entliche Diskussion entstanden ist. Entgegen mancher
    rwartung ärgere ich mich nicht; denn Kritik gab es
    icht aus der Fachwelt, nicht aus der Wirtschaft, sondern
    llenfalls von der politischen Konkurrenz. Einige haben
    ir vorgehalten, das Ziel Vollbeschäftigung sei unred-

    ich. Ich sage: Ich werde mich niemals mit Massen-
    rbeitslosigkeit in diesem Lande abfinden.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Eduard Oswald [CDU/CSU] – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Wer hat vor 2005 regiert?)


    Noch viel wichtiger ist mir aufgrund meiner Erfah-
    ung in der Politik: Wer sich keine anspruchsvollen,
    eine hohen Ziele setzt, wird immer hinter seinen Mög-
    ichkeiten bleiben. Deshalb sage ich: Nur wer die Dinge
    usammen sieht, nur wer sieht, wie Bildung, Forschung,
    rbeitsmarkt, Integration und Gleichstellung zusam-
    enwirken und ineinandergreifen, wird in der Lage sein,

    n diesem Lande die Weichen richtig zu stellen. Wir sind
    s.






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier

    (Beifall bei der SPD)


    Ich nenne nur ganz kurz ein Beispiel zur Energiepoli-
    tik: Ich finde es richtig, dass wir uns im letzten Jahr auf-
    gemacht haben, Vorreiter bei der Klimapolitik zu sein.
    Aber es geht nicht an, dass wir auf der einen Seite inter-
    national Musterschüler sind und auf der anderen Seite im
    Wahljahr hier bei uns zu Hause Energiepolitik von ges-
    tern machen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Deshalb sage ich ganz deutlich: Wer jetzt ein Zurück zur
    Kernenergie proklamiert, der dreht die Energiewende
    zurück,


    (Beifall bei der SPD)


    der wird dafür sorgen, dass wir den Vorsprung, den wir
    im Augenblick bei der neuen Energietechnologie haben,
    sehr schnell wieder einbüßen. Er wird vor allen Dingen
    dafür sorgen, dass die Arbeitsplätze, die wir in diesem
    Bereich so dringend brauchen, in Zukunft nicht mehr
    entstehen.

    Eine letzte Bemerkung mit Blick auf den vergangenen
    Samstag: Wer den Atomkonsens von 2000 infrage stellt,
    reißt einen alten gesellschaftlichen Großkonflikt in die-
    sem Lande wieder auf. Frau Merkel, Sie kennen das
    noch aus den 90er-Jahren: volle Zwischenlager, ver-
    strahlte Castoren und kein Ausweg in der Energiepolitik.
    Das ist jedenfalls nicht die Energiepolitik, die unser
    Land braucht. Deshalb sage ich mit Sigmar Gabriels
    Worten: Es muss beim Ausstieg aus der Atomenergie
    bleiben.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Hans-Josef Fell [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wenn ich von Weichenstellungen rede, dann geht es
    um Arbeit und Umwelt, aber auch um Löhne und
    Gehälter. Es muss in diesem Hause doch ein gemeinsa-
    mer Grundsatz sein, dass Menschen, die arbeiten, von
    ihrem Lohn auch vernünftig leben können müssen.


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist nicht nur ein Gebot der Fairness, sondern – das
    ist mir mindestens genauso wichtig; das sage ich mit
    großer Ernsthaftigkeit – das ist auch ein Gebot wirt-
    schaftlicher Vernunft. Denn unser deutsches Wirtschafts-
    modell wird nur dann nachhaltig sein, wenn wir einen
    starken Export haben; dafür arbeite ich. Wir dürfen uns
    aber nicht nur auf den Export stützen, sondern müssen
    gleichzeitig auch für eine starke Binnennachfrage sor-
    gen. Anders funktioniert das nicht. Das ist nicht nur ein
    sozialdemokratischer Wachstumstraum, sondern das,
    worüber ich rede, ist auch eine wirtschaftliche Notwen-
    digkeit. Deshalb brauchen wir in unserem Land anstän-
    dige Löhne, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD)


    Wer anständige Löhne will, der muss auch den zwei-
    ten Schritt tun und sagen: Da Löhne Angelegenheiten
    der Tarifvertragsparteien sind, brauchen wir auch starke
    Gewerkschaften, die darüber verhandeln. Wie Sie wis-
    sen, bin ich viel unterwegs, und ich weiß, dass dieser

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    (C (D atschlag nicht überall angenommen wird. Wir alle waen vor kurzem in Thüringen unterwegs, in einem Land, n dem gerade noch 20 Prozent der Arbeitsplätze tarifgeunden sind. Durch solche Entwicklungen wird eine pirale nach unten in Gang gesetzt. All das hat schon tattgefunden. Aber ich frage Sie: Wie soll denn jemand, er mit 3,75 Euro pro Stunde abgespeist wird, bei der rbeit Einsatz zeigen? Das ist nicht nur in Thüringen, ber auch dort ein Thema. Deshalb brauchen wir flähendeckend gesetzliche Mindestlöhne. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE], zur SPD gewandt: Das habt ihr doch verhindert!)


    Wir sind in dieser Frage ein Stück vorangekommen,
    ber nicht weit genug. Ich kämpfe vor allen Dingen da-
    ür, dass das, was wir erreicht haben, nicht rückabgewi-
    kelt wird. Darum geht es.


    (Beifall bei der SPD)


    Die zentrale Aufgabe des nächsten Jahrzehnts – das
    age ich nicht einfach nur so daher – wird das Thema
    ildung sein. Sie werden bestimmt sagen: Das sagt je-
    er. Das ist wahr, das sagen alle. Bildung ist die Schlüs-
    elaufgabe, der wir uns stellen müssen. Gelingt es uns, in
    iesem Bereich Fortschritte zu machen, wird uns auch das
    ächste Jahrzehnt gelingen, mit ordentlichem Wachstum
    nd zum Vorteil unserer Gesellschaft. Wenn wir aber
    ichts tun, wenn wir die Weichen falsch oder gar nicht
    tellen, dann haben wir im nächsten Jahrzehnt beides:
    uf der einen Seite einen Mangel an Facharbeitern und
    ngenieuren und auf der anderen Seite trotzdem eine
    ohe Arbeitslosigkeit. Diesen Weg dürfen wir nicht ge-
    en. Deshalb müssen wir die Weichen beim Thema Bil-
    ung richtig stellen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    An dieser Stelle widerspricht noch keiner. Aber die
    eisten werden unterschiedliche Vorstellungen davon

    aben, welche Konsequenzen das hat. Ich sage: Bildung
    ostet Geld, und wir dürfen uns in den nächsten Jahren
    icht künstlich arm machen. Wer es mit der Bildung
    rnst meint, der muss auch bereit sein, dafür Geld auszu-
    eben. Dafür muss aber auch Geld eingenommen wer-
    en.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich weiß, dass es im Wahlkampf nicht ganz einfach
    st, Vorschläge zu machen, woher das dafür benötigte
    eld kommen soll; auch wir haben intern lange über
    iese Frage diskutiert. Wir sind allerdings der Meinung:
    enn wir beim Thema Bildung ernst genommen werden
    ollen, dann müssen wir auch sagen, woher das Geld
    ommen soll. Ich habe die Einführung eines zweipro-
    entigen Aufschlags auf den Spitzensteuersatz, den Bil-
    ungssoli, vorgeschlagen. Das wäre verträglich. Ich habe
    it vielen Wirtschaftsvertretern Gespräche geführt. Man

    at mir gesagt: Wenn ihr wirklich sicherstellen könnt,
    ass das Geld, das dadurch reinkommt, für die Bildung
    erwandt wird, dann bin ich bereit, das zu zahlen. – Ich






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier
    sage: Wenn wir das machen, dann geht jeder Cent davon
    in die Bildungspolitik, dahin, wo er dringend gebraucht
    wird.


    (Beifall bei der SPD)


    Nun geht diese Legislaturperiode zu Ende, und Ge-
    setze werden nicht mehr gemacht.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Doch: heute!)


    Dennoch tragen wir noch ein paar Tage gemeinsam die
    Regierungsverantwortung. Frau Merkel, Sie werden zu-
    sammen mit Peer Steinbrück die Bundesregierung auf
    dem G-20-Gipfel vertreten. Sie haben erklärt, dass Sie
    sich für strenge Regeln für die internationalen Finanz-
    märkte einsetzen wollen. Ich versichere Ihnen: Meine
    und unsere Unterstützung haben Sie dabei.


    (Beifall bei der SPD)


    Glaubwürdig wird die deutsche Öffentlichkeit diese
    Position aber nur dann finden, wenn wir das, was wir in-
    ternational fordern, auch zu Hause tun.


    (Beifall des Abg. Oskar Lafontaine [DIE LINKE])


    Unser Oberlateiner kommt gleich noch. Hic Rhodus,
    hic salta, würde er wahrscheinlich sagen. Aber ich muss
    anfügen, dass es mit der CDU/CSU leider über viele
    Monate hinweg nicht möglich war, die steuerliche Ab-
    setzbarkeit von Abfindungen, die sich nicht nur auf die
    festen, sondern auch auf die variablen Bestandteile von
    Gehältern beziehen, einzuschränken.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Es war auch nicht möglich, den Boni-Wahnsinn ernsthaft
    zu begrenzen. Wir hatten vorgeschlagen, den festen und
    den flexiblen Gehaltsbestandteil in ein vernünftiges Ver-
    hältnis zu bringen. Das ist uns leider nicht gelungen. So
    bleibt es eine Aufgabe für die kommenden internationa-
    len Verabredungen. Peer Steinbrück wird in Pittsburgh
    dafür kämpfen. Ich möchte Sie, Frau Bundeskanzlerin,
    bitten, ihn darin mit Nachdruck zu unterstützen.


    (Beifall bei der SPD – Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Hubertus Heil [SPD]: Ihn zumindest nicht zu behindern! – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Dann wird er doch EUKommissar!)


    19 Tage sind es noch bis zur Bundestagswahl. Ich bin
    so gespannt wie Sie alle. Sie wissen, dass wir bis zum
    letzten Tag gespannt bleiben werden, weil sich die Men-
    schen offenbar immer später entscheiden und weil man
    in einem Parlament mit vermutlich sechs Parteien immer
    schlechter voraussagen kann, in welchen Konstellatio-
    nen und Koalitionen es nach der Wahl weitergeht, wel-
    ches Bündnis regieren wird. Deutschland braucht jeden-
    falls – darum geht es mir nur – in den nächsten vier
    Jahren eine Regierung, die von dem Willen, zu gestalten,
    beseelt ist;


    (Beifall bei der SPD)


    eine Regierung, die mit aller Kraft die Arbeitslosigkeit
    bekämpft; eine Regierung, die Arbeit zu fairen Bedin-

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    (C (D ungen und anständigen Löhnen organisiert; eine Regieung, die mehr Geld in Zukunftsbranchen, in Forschung nd Bildung steckt; eine Regierung, unter der alle Kiner faire Chancen bekommen; eine Regierung, die Soliarität und soziale Sicherheit nicht zur Disposition stellt. as ist das Regierungsbündnis, für das ich kämpfe und ür das ich mir am 27. September eine Mehrheit wünche. (Beifall bei der SPD – Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Und wie sieht dieses Regierungsbündnis aus?)


    Ich wünsche meinem Land, dass ihm eine andere Re-
    ierung erspart bleibt, eine Regierung nämlich, die sich
    it weniger zufriedengibt; eine Regierung, die den Staat

    rm macht; eine Regierung, die das Gesundheitswesen
    ieber privatisieren als stabilisieren will; eine Regierung,
    ie den Kündigungsschutz schwächen will; eine Regie-
    ung, die die Mitbestimmung als Folklore abtut. Ich
    ünsche mir, dass das an unserem Land vorbeigeht.


    (Beifall bei der SPD)


    Aber mir geht es wie Ihnen, meine Damen und Her-
    en: Die Wählerinnen und Wähler werden ihr Urteil
    prechen. Ich kann Ihnen versichern: Dieses Urteil wird
    nders ausfallen, als sich das manche hier wünschen.


    (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Dr. Guido Westerwelle [FDP])


    ch bin fest davon überzeugt: Dieses Land, Deutschland,
    st ein sozialdemokratisches Land,


    (Lachen bei der CDU/CSU und der FDP – Volker Kauder [CDU/CSU]: Dazu sage ich nur: Sachsen, 10 Prozent!)


    nd es gibt nur eine Sozialdemokratische Partei. Deshalb
    erden sich Ihre Blütenträume von Schwarz-Gelb nicht

    rfüllen. Das war 2002 nicht so, das war 2005 nicht so,
    nd das wird 2009 wieder nichts.

    Herr Westerwelle, es geht um unser Land – da haben
    ie recht –, aber es geht nicht um Sie.


    (Langanhaltender Beifall bei der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Ich glaube, das nennt man abklatschen!)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Vorsitzende der Fraktion Die Linke,

r. Gregor Gysi.


(Beifall bei der LINKEN – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Jetzt kommt euer Koalitionspartner, Genossen!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gregor Gysi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ich habe

    etzt drei Wahlkampfreden gehört. Es wird Sie nicht
    undern: Sie alle haben mich nicht überzeugt,


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Jetzt kommen Sie auch noch!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Gregor Gysi
    wobei ich sagen muss: Bei Frau Merkel habe ich ver-
    standen, dass sie Kanzlerin bleiben will. Welche Politik
    sie machen will, kam aber irgendwie nicht zum Aus-
    druck. Dann habe ich Sie, Herr Steinmeier, nicht ganz
    verstanden; das ging ein bisschen durcheinander. Wollen
    Sie Vizekanzler bleiben oder mit uns koalieren? Das
    habe ich jetzt nicht richtig verstanden.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Genau, die Antwort ist er schuldig geblieben! Da haben Sie recht!)


    Bei Herrn Westerwelle habe ich verstanden, dass er
    Vizekanzler werden will. Das alles kann aber doch keine
    Wahlmotivation sein.

    Im Übrigen verstehe ich die FDP und die SPD nicht.
    Warum kämpfen Sie die ganze Zeit gegeneinander? Wer
    sich ernsthaft entschieden hat, die FDP zu wählen, der
    kommt doch nicht zur SPD, und wer sich, aus welchen
    Gründen auch immer, entschieden hat, die SPD zu wäh-
    len, der kommt doch nicht zur FDP.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Na, na!)


    Ich wollte Ihnen nur sagen: Das können Sie beide ein-
    fach vergessen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Jetzt aber Sie, Herr Gysi!)


    In einem Punkt muss ich Herrn Stiegler verteidigen,
    Frau Merkel: Sie können keinen Applaus mehr anord-
    nen; das geht nicht mehr. Die Zeiten sind vorbei. Wenn
    man nicht klatschen will, dann lässt man das einfach
    bleiben.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie müssen das ja wissen!)


    Das ist Ihnen gar nicht aufgefallen: Es gab schon drei
    Landtagswahlen. Ich darf das hier einmal sagen: Wir
    haben in Sachsen gut, in Thüringen sehr gut und im
    Saarland gigantisch abgeschnitten. Das darf man doch
    einfach einmal feststellen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich möchte jetzt der SPD und den Grünen nur zwei
    Takte sagen: Erstens. Wenn man drittstärkste Kraft ist,
    dann kann man nicht so tun, als ob die Wählerinnen und
    Wähler der SPD einen doppelten Wert haben wie die
    Wählerinnen und Wähler der Linken. Das steht weder
    im Grundgesetz noch in der Landesverfassung von Thü-
    ringen. Man muss einmal lernen, Wahlergebnisse zu re-
    spektieren. Das ist doch nicht zu viel verlangt, auch von
    der SPD nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zweitens. Ich habe festgestellt, dass die SPD und die
    Grünen in Thüringen und die Grünen im Saarland die
    Sondierungsgespräche weit hinter den 27. September
    2009 hinausschieben wollen.


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    (C (D (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Du hast doch die Mehrheit in Thüringen! Habt ihr wieder keinen Mut?)


    Hören Sie doch einmal zu! – Dazu möchte ich Ihnen
    ur Folgendes sagen: Ich verstehe Sie beide. Sie von der
    PD sagen sich: Wenn wir zur Union gehen, dann verlie-
    en wir Stimmen, wenn wir zur Linken gehen, dann ver-
    ieren wir auch Stimmen. Sie von den Grünen sagen
    ich: Wenn wir zur Union gehen, dann verlieren wir
    timmen, wenn wir zur Linken gehen, dann verlieren
    ir auch Stimmen. Deshalb denken Sie: Verschieben ist
    as Beste.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr habt doch eine Mehrheit in Thüringen! Wovon sprichst Du? Ihr seid zu feige, eure Mehrheit zu nutzen!)


    ines sage ich Ihnen beiden aber auch: Wer verschiebt,
    er verliert auch Stimmen. Und das ist auch richtig so.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Jetzt komme ich zur Politik zurück. Mit Ausnahme
    er Linken gibt es in diesem Bundestag doch in Wirk-
    ichkeit eine Konsenssoße. Es gibt zwei nennenswerte

    idersprüche zwischen Ihnen: der eine bei der Nutzung
    er Atomenergie – Herr Steinmeier hat das angespro-
    hen –, der andere beim flächendeckenden gesetzlichen
    indestlohn; das stimmt. Dann ist bei den Kernfragen

    ber auch Schluss.

    Nehmen wir den Krieg in Afghanistan, über den wir
    orhin diskutiert haben. Sie alle sind einer Meinung und
    lauben im Ernst, man könne Terrorismus mittels Krieg
    ekämpfen. Ich sage Ihnen: Im Krieg sterben immer Un-
    chuldige und Unbeteiligte. Dabei entsteht Hass, und die
    in Ladens nutzen diesen Hass, um neue Terroristen zu

    ekrutieren. Deshalb ist das das völlig falsche Mittel.
    ir müssen raus aus der Spirale der Gewalt, gerade
    enn wir den Terrorismus bekämpfen wollen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deutschland ist inzwischen der drittgrößte Waffen-
    xporteur der Welt. Es gibt keinen Krieg, an dem wir
    icht mitverdienen. Solange an Kriegen so viel verdient
    ird, hören sie auch nicht auf. Das müssen wir ändern.
    ir müssen den Waffenexport verbieten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nehmen wir einen weiteren Punkt: die Rentenkür-
    ung. Sie haben die Rentenformel und damit das Renten-
    iveau geändert. Darin waren sich wieder alle vier einig:
    nion, FDP, SPD und Grüne.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was?)


    Natürlich. Sie alle haben die Rentenkürzung um zwei
    ahre beschlossen. Ich sage Ihnen eines: Was mich daran
    irklich stört, ist, dass nicht einmal die SPD auf die Idee
    ommt – bei der Interessenlage der anderen kann ich es
    och irgendwie nachvollziehen –, einen anderen Weg zu
    ehen. Wir könnten doch drei Punkte beschließen. Wir
    önnten erstens regeln, dass in der künftigen Generation






    (A) )



    (B) )


    Dr. Gregor Gysi
    nicht nur die abhängig Beschäftigten, sondern alle, die
    ein Einkommen beziehen – auch Abgeordnete, Ärztin-
    nen und Rechtsanwälte –, in die Rentenkasse einzahlen
    müssen. Das wäre ein gewaltiger Schritt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zweitens könnten wir die Beitragsbemessungsgren-
    zen aufheben. Dann muss eben ein Siemens-Chef seinen
    Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung aus seinem
    gesamten Einkommen statt nur aus einem kleinen Teil
    davon zahlen. Als dritter Punkt sollte der damit verbun-
    dene Rentenanstieg abgeflacht werden.

    Das wären drei Reformen. Dann könnte jeder eine
    vernünftige gesetzliche Rente erhalten. Aber die SPD
    hat zugestimmt, die Rente einfach um zwei Jahre zu kür-
    zen, und dann sagen Sie, Herr Steinmeier, dass Sie kei-
    nen Sozialabbau mitmachen. Eine Rentenkürzung um
    zwei Jahre ist doch wohl ein gigantischer Sozialabbau.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nehmen wir die Agenda 2010 und die Hartz-IV-
    Gesetze. Sie alle sind für Hartz IV. Wir sagen: Das ist
    ein Akt falscher Gleichmacherei und ein Akt der Demü-
    tigung. Deshalb wollen wir Hartz IV überwinden. Aber
    wir sind in diesem Bundestag die Einzigen, die das wol-
    len.


    (Beifall bei der LINKEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zurück zur Sozialhilfe!)


    – Ja, ja. Nachher stimmen wir über einen Antrag ab.
    Darauf bin ich schon gespannt. Darin geht es um die Er-
    höhung des Schonvermögens. Das fordert auch die FDP.
    Mal sehen, wie Sie nachher abstimmen.

    Ich war bei Hart aber fair zu Gast.


    (Zuruf von der FDP: Was, da auch?)


    Dort trat eine Frau auf, die teilzeitbeschäftigt ist und zu-
    sätzlich ALG II bekommt. Deren Tochter hat in den
    Ferien drei Wochen gearbeitet, um sich von dem dabei
    verdienten Geld eine Gitarre zu kaufen, und dann hat das
    Amt der Frau mitgeteilt, dass ihr dieses Geld vom
    ALG II abgezogen wird. Ich finde, das ist ein Skandal.
    Nachher können wir entscheiden, dass das ein Ende hat.
    Mal sehen, was Sie nachher beschließen. Ich bin sehr ge-
    spannt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie alle haben die Senkung des Spitzensteuersatzes
    beschlossen. Herr Steinmeier, Sie wollen ihn um zwei
    Prozentpunkte erhöhen. Ich darf Sie daran erinnern, dass
    wir unter Herrn Schröder mit einem Spitzensteuersatz
    von 53 Prozent begonnen haben, den Sie auf 42 Prozent
    gesenkt haben. Davon hat Kohl nur geträumt. Er hat sich
    das nie getraut. Das haben die SPD und die Grünen um-
    gesetzt. Das ist die Wahrheit, und das führte dann letzt-
    lich auch zu einem Sozialabbau.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Keine andere Partei im Bundestag außer der Linken
    will eine Vermögensteuer, auch die Grünen nicht. Sie

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    (C (D ollen eine einmalige Abgabe durch die Vermögenden, ber keine Steuer, nicht dass sie regelmäßig etwas zu ahlen hätten. Das ist doch das ganze Problem: Die Linken sind icht Bestandteil dieser Konsenssoße. Deshalb mögen ie uns nicht. Deshalb ist unser Wahlergebnis das entcheidende. Denn Sie ändern sich nur in Bezug auf das ahlergebnis der Linken. Sie glauben doch nicht, dass ich die SPD ändert, wenn die Grünen zwei Prozentunkte mehr haben, oder dass es die Union interessiert, b die FDP zwei Prozentpunkte mehr bekommt. Aber enn wir stark abschließen, dann werden Union, SPD nd Grüne sozialer. Das ist die Wahrheit, und das wissen mmer mehr Leute. Deshalb bin ich auch ganz optimisisch. Es begreifen immer mehr Menschen, dass es gesellchaftspolitisch irrelevant ist, ob wir eine Regierung in ieser oder in jener Konstellation bekommen. Es geht in nserer Gesellschaft um ganz andere Fragen. Herr Jörges at im Stern übrigens völlig zu Recht geschrieben, woum es geht: „Die Linke in der Krise klein halten, koste s, was es wolle“. Er behauptet, dass die Menschen die erlängerung des Kurzarbeitergeldes und die Abwrackrämie nur unserer Existenz verdanken. Ich finde, das ollte man verbreiten, damit es alle wissen. Dann will ich noch ein bisschen in die Geschichte zuückgehen. Was ist passiert? Als die Grünen zusammen it Schröder regierten, haben sie den Spitzensteuersatz er Einkommensteuer gesenkt. Dann haben sie entschieen, dass die Deutsche Bank, wenn sie etwas verkauft, uf den Kaufpreis keine Steuern mehr bezahlen muss. ie haben aber auch entschieden, dass ein Bäckermeister as Doppelte bezahlen muss, wenn er etwas verkauft. Es st ja wahnsinnig sozial, was Sie damals entschieden haen. Damit haben Sie alle Hedgefonds eingeladen. Herr teinbrück hat bei Frau Illner zu mir gesagt, dadurch eien wir Weltklasse geworden. Ich kann nur feststellen, err Steinbrück: Dadurch sind wir in eine Weltklasserise geraten. Das ist wahr. Ansonsten hat das mit Weltlasse überhaupt nichts zu tun. as war doch eine Einladung an alle Hedgefonds. Die önnen hier kaufen und verkaufen, was sie wollen. Sie üssen nie einen Cent Steuern zahlen. Dafür haben SPD nd Grüne gesorgt, und die Union hat es selbstverständich nicht korrigiert. Dann haben Sie die Körperschaftsteuer zuerst von 5 Prozent auf 25 Prozent und jetzt in Ihrer Koalition on 25 auf 15 Prozent gesenkt. Was macht man, wenn an auf so viele Steuereinnahmen verzichtet? Dann uss man jemanden zur Kasse bitten. Deshalb haben wir ei der Einkommensteuer den Steuerbauch. Deshalb haen Sie die Pendlerpauschale grundgesetzwidrig ekürzt. Herr Steinmeier, handelt es sich nicht um ozialkürzungen und einen Abbau des Sozialstaates, enn man den Menschen – grundgesetzwidrig – die Dr. Gregor Gysi ersten 20 Kilometer nicht mehr bezahlen will? Das ist doch wohl ein Abbau des Sozialstaates. Nichts anderes haben Sie beschlossen. Dann haben Sie den Sparerfreibetrag gesenkt, damit auch die Kleinsparer früher Steuern zahlen müssen. Dann haben Sie entschieden, die Mehrwertsteuer von 16 auf 19 Prozent zu erhöhen. Hier hat Herr Westerwelle recht: Sie haben ein Wahlversprechen gebrochen. Diese Mehrwertsteuererhöhung hat den schlimmsten Sozialabbau zur Folge, den man betreiben kann. Frau Merkel, Sie sind nun eine ostdeutsche Kanzlerin. (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eine deutsche!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Hat sich strukturell irgendetwas an der Situation der
    Ostdeutschen durch Sie in den letzten vier Jahren ver-
    bessert? – Gar nichts!


    (Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin: Doch!)


    Noch immer wird mir erzählt, geringerer Lohn bei län-
    gerer Arbeitszeit im Osten führe zum Abbau der Ar-
    beitslosigkeit. Aber sie ist dort noch immer doppelt so
    hoch. Wenn eine naturwissenschaftliche These durch ein
    19-jähriges Experiment widerlegt ist, könnten Sie end-
    lich sagen: gleicher Lohn für gleiche Arbeit bei gleicher
    Arbeitszeit. Das sagen diejenigen, die vereinigen wollen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nehmen wir den Niedriglohnsektor als Beispiel.
    19 Prozent der Beschäftigungsverhältnisse in den alten
    Bundesländern sind Niedriglohnverhältnisse. In den
    neuen Bundesländern sind es 41 Prozent. Teilzeitbeschäf-
    tigungsverhältnisse: Insgesamt macht das 17 Prozent der
    Beschäftigungsverhältnisse in den alten Bundesländern
    aus, aber 65 Prozent der Arbeitsverhältnisse in den
    neuen Bundesländern. Ein weiteres Beispiel: Nach wie
    vor haben wir keine gleiche Rente für gleiche Lebens-
    leistung. Wir haben dazu 17 Anträge gestellt. Ich
    möchte, dass Sie, Frau Merkel, und Sie, Herr Steinmeier,
    aber auch Sie, Herr Westerwelle, und Sie, Frau Künast
    und Herr Trittin, den Menschen im Osten nur drei Fra-
    gen beantworten: Warum dürfen geschiedene Frauen aus
    der ehemaligen DDR – im Unterschied zu allen anderen
    Frauen – keinen Versorgungsausgleich bekommen, wie
    wir es beantragt haben? Warum stimmen Sie nicht der
    Korrektur zu, dass die 1990 gestrichenen Anwartschafts-
    jahre von Hausfrauen, die über Jahre „Marken geklebt“
    und Anwartschaftsjahre erworben haben, wieder aner-
    kannt werden? Warum können Sie all dem nicht zustim-
    men?


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie waren doch in der DDR! Warum haben Sie das zugelassen?)


    Warum können Sie nicht der Korrektur der 1990 gestri-
    chenen gesetzlichen Rentenansprüche von eingetragenen
    Familienmitgliedern privater Handwerker zustimmen?

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    (C (D arum können Sie das nicht machen? Sie alle lehnen as ab. Ich finde, das ist ein völlig falscher Weg. Vollbeschäftigung ist ein redliches Ziel; das stimmt. ber was ist denn bis 2008 passiert? Sie tun so, als ob ie Arbeitslosigkeit abgebaut hätten. Darf ich Sie auf olgendes hinweisen? – Sie haben 1,6 Millionen Volleitbeschäftigungsverhältnisse abgebaut, aber 2,6 Milionen prekäre Beschäftigungsverhältnisse aufgebaut. ie haben oft einen Vollzeitjob in zwei 400-Euro-Jobs mgewandelt. Das hat mit „sozial“ gar nichts zu tun und öst nicht das Problem, sondern verschärft es. Lassen Sie mich zum Schluss noch etwas zur Bildung agen, da alle darüber reden. Es ist wirklich ein starkes tück. SPD und Union haben beschlossen, das Grundgeetz zu ändern. Der Bund ist aus der Zuständigkeit für ie Schulsysteme ganz hinausgeflogen. Sie wollten dann n Bildung investieren, mussten aber feststellen, dass Sie ich gerade selber ein Bein gestellt haben und gar nicht ehr investieren dürfen. So kam das Programm zur nergetischen Sanierung der Schulgebäude zustande. ir brauchen aber mehr Lehrerinnen und Lehrer sowie ehr Erzieherinnen und Erzieher. Wir brauchen mehr achmittagsbetreuung und Förderung. Wir brauchen zuem mehr Gemeinschaftsschulen. Die frühe Trennung er Kinder führt zu nichts anderem als zu sozialer Ausrenzung. Das wird in Bayern ganz großgeschrieben. Es gibt in jeder Gesellschaft eine unschuldige ruppe. Das sind die Kinder. Das Einzige, wozu wir verflichtet sind, ist, ihnen gleiche Chancen einzuräumen. ch will gleiche Chancen für das eine Kind des Proessors wie für das dritte Kind der alleinerziehenden artz-IV-Empfängerin. Aber davon sind wir in Deutsch and meilenweit entfernt. n die Bildung müssen wir wirklich investieren, aber icht bei 16 verschiedenen Schulsystemen. Das ist 9. Jahrhundert. Wir brauchen ein Topbildungssystem on Mecklenburg-Vorpommern bis Bayern. Jedes Kind uss die Chance auf eine Topbildung erhalten. Deshalb zum Schluss: Ihre Regierungstätigkeit hat ich vielleicht für Sie gelohnt, aber nicht für die Bevölerung. Danke schön. (Anhaltender Beifall bei der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Herr Gysi kriegt noch einmal einen Herzinfarkt!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)