Plenarprotokoll 16/213
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Christoph Waitz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . .
Hermann Gröhe, Staatsminister
BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 2:
Fragestunde
(Drucksache 16/12355) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 2
Henry Nitzsche (fraktionslos)
Gründe der Beauftragten der Bundesregie-
rung für Migration, Flüchtlinge und Inte-
gration für die Anfrage bei den zuständi-
23063 A
23063 A
23063 B
23063 C
23063 D
23064 A
23064 B
23064 C
23067 B
23067 D
23067 D
23068 B
Deutscher B
Stenografisch
213. Sitz
Berlin, Mittwoch, de
I n h a l
Tagesordnungspunkt 1:
Befragung der Bundesregierung: Bekämp-
fung von Kinderpornografie im Internet;
weitere Fragen zur Kabinettssitzung
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
D
J
D
C
D
M
D
S
D
23061 B
23061 D
23062 A
23062 B
23062 C
23062 D
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
23064 D
23065 B
undestag
er Bericht
ung
n 25. März 2009
t :
r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ürgen Kucharczyk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . .
r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
hristoph Waitz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ichael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . .
r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ilke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
23065 C
23065 D
23066 A
23066 B
23066 B
23066 C
23066 D
23067 B
gen Polizeibehörden nach Opfern mit
Migrationshintergrund kurz nach dem
Amoklauf von Winnenden
II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 213. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009
Antwort
Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin
BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfragen
Henry Nitzsche (fraktionslos) . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 3
Jan Mücke (FDP)
Initiativen der Bundesregierung im Vorfeld
der 33. Sitzung des UNESCO-Welterbe-
komitees in Sevilla zur Rettung des Welt-
erbetitels für Dresden
Antwort
Günter Gloser, Staatsminister für
Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfragen
Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 5
Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Geplanter Einsatz der Bundeswehr beim
NATO-Gipfel in Straßburg, Kehl und Ba-
den-Baden sowie Beteiligung des Bundesta-
ges bei dieser Einsatzentscheidung
Antwort
Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär
BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfragen
Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mündliche Fragen 10 und 11
Gitta Connemann (CDU/CSU)
Gefahr durch den Bau von Kohlekraftwer-
ken im niederländischen Eemshaven für
das Reinluftgebiet der Insel Borkum; Si-
cherstellung des Gesundheitsschutzes
Antwort
Astrid Klug, Parl. Staatssekretärin
BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfragen
Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 14
Henry Nitzsche (fraktionslos)
Anzahl der vorübergehend aus dem Frei-
staat Sachsen abgeordneten Bundespolizis-
ten an andere Länder im Rahmen der Bun-
despolizeireform
A
P
Z
H
M
S
V
h
n
d
r
A
P
Z
S
D
M
C
E
u
l
s
A
N
Z
C
U
R
F
M
C
E
H
F
g
A
N
Z
C
J
M
D
B
l
g
u
23068 B
23068 C
23068 D
23069 A
23069 D
23070 C
23071 B
23071 D
ntwort
eter Altmaier, Parl. Staatssekretär
BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
usatzfragen
enry Nitzsche (fraktionslos) . . . . . . . . . . . .
ündliche Frage 15
evim Dağdelen (DIE LINKE)
isumfreie Einreise türkischer Staatsange-
öriger zur kurzfristigen Inanspruch-
ahme der Dienstleistungsfreiheit nach
em Soysal-Urteil des Europäischen Ge-
ichtshofes
ntwort
eter Altmaier, Parl. Staatssekretär
BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
usatzfragen
evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . .
ündliche Frage 19
arl-Ludwig Thiele (FDP)
rstmalige Kenntnis des Bundesministeri-
ms der Finanzen über eine Regelungs-
ücke im Kreditwesengesetz bei der Auf-
icht über Finanzholdinggesellschaften
ntwort
icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
usatzfragen
arl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . .
we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . .
lorian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ündliche Frage 20
arl-Ludwig Thiele (FDP)
twaige Prüfung der Hypo Real Estate
olding AG und der DEPFA Bank plc im
alle eines rechtzeitigen Schließens von Re-
elungslücken bei der Aufsicht
ntwort
icolette Kressl, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
usatzfragen
arl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . .
an Mücke (FDP) (zur Geschäftsordnung) . .
ündliche Frage 23
r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE)
ewertung der Diskussionen um eine mög-
iche Insolvenz von Opel vor dem Hinter-
rund von Zahlungspflichten an Zuliefer-
nternehmen
23073 A
23073 B
23073 D
23074 B
23075 A
23075 C
23076 A
23076 D
23077 A
23077 C
23077 D
23078 A
23079 A
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 213. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009 III
Antwort
Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfragen
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . .
Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 24
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE)
Forderung des nordrhein-westfälischen
Ministerpräsidenten nach staatlichen Hil-
fen für Opel angesichts des Ausschließens
einer Staatsbeteiligung durch die Parla-
mentarische Staatssekretärin im Bundes-
ministerium für Wirtschaft und Technolo-
gie
Antwort
Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfragen
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . .
Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
Werner Dreibus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . .
Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 25
Bodo Ramelow (DIE LINKE)
Haltung der Bundesregierung zur Hinter-
legung eines gemeinschaftlichen Kaufange-
bots für Opel durch die Bundesländer Hes-
sen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz
und Thüringen
Antwort
Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfragen
Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . .
Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 26
Bodo Ramelow (DIE LINKE)
Umbau von Opel zu einem Produzenten
und Anwender alternativer Antriebstech-
nologien mithilfe von Forschungsmitteln
sowie Einschätzung der Dauer einer gesi-
cherten Zahlungsfähigkeit
Antwort
Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
M
W
H
e
A
H
Z
W
B
D
D
S
M
S
H
s
A
H
Z
S
M
P
U
d
„
g
P
l
A
H
Z
P
J
Z
A
d
g
D
C
O
R
F
A
23079 B
23079 C
23080 A
23080 B
23080 C
23081 C
23081 D
23082 A
23082 B
23082 D
23082 D
23083 B
23083 C
ündliche Frage 27
erner Dreibus (DIE LINKE)
altung der Bundesregierung zur Bildung
ines Käuferkonsortiums für Opel
ntwort
artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
usatzfragen
erner Dreibus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . .
odo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . .
r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . .
r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . .
evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
ündliche Frage 28
evim Dağdelen (DIE LINKE)
altung der Bundesregierung zu einer
taatlichen Beteiligung an Opel
ntwort
artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
usatzfragen
evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
ündliche Fragen 29 und 30
eter Hettlich (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
nterstützung der Bundesregierung für
en Erhalt des Mikroelektronicclusters
Silicon Saxony“; Strategie der Bundesre-
ierung zur Sicherstellung der weiteren
roduktion von Speicherchips in Deutsch-
and
ntwort
artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
usatzfragen
eter Hettlich (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
an Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
usatztagesordnungspunkt 2:
ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion
er FDP: zu den Antworten der Bundesre-
ierung auf die Fragen Nr. 19 und 20 auf
rucksache 16/12355 (HRE)
arl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . .
tto Bernhardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . .
lorian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
lexander Bonde (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23084 A
23084 A
23085 A
23085 C
23086 A
23086 B
23086 C
23087 A
23087 D
23088 A
23089 C
23091 B
23092 B
23093 B
23094 A
23095 A
IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 213. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009
Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . .
Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . .
Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . .
Nina Hauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . .
Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . .
Anlage 2
Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur
Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur
Änderung des Lebensmittel- und Futtermittel-
gesetzbuches sowie anderer Vorschriften
(212. Sitzung, Zusatztagesordnungspunkt 11)
Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 3
Mündliche Frage 1
Cornelia Hirsch (DIE LINKE)
Notwendigkeit der Erhöhung der Ausga-
ben für die Hochschulen angesichts der ho-
hen Zahl der Studienanfänger im Jahr
2008
Antwort
Andreas Storm, Parl. Staatssekretär
BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 4
Mündliche Frage 4
Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE)
Haltung des Bundesministeriums für Er-
nährung, Landwirtschaft und Verbrau-
cherschutz zur Milchpreispolitik des Ein-
zelhandels sowie geplante Unterstützung
der milchproduzierenden Betriebe aus dem
europäischen Konjunkturpaket
Antwort
Ursula Heinen, Parl. Staatssekretärin
BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
A
M
H
H
t
w
A
A
A
M
H
E
w
e
E
A
A
A
M
S
K
s
i
A
A
A
M
S
V
M
D
A
A
A
M
S
Z
l
A
P
23096 B
23097 C
23098 D
23100 C
23101 C
23103 A
23104 B
23105 B
23106 C
23107 A
23107 B
23108 C
23108 D
nlage 5
ündliche Frage 6
ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
erauf- und Herunterfahren der im Be-
rieb befindlichen deutschen Atomkraft-
erke
ntwort
strid Klug, Parl. Staatssekretärin
BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 6
ündliche Frage 7
ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
ntwicklung der Anzahl von Atomkraft-
erken sowie der Schaffung von Strom-
rzeugungskapazitäten im Erneuerbare-
nergien-Bereich seit 2001 weltweit
ntwort
strid Klug, Parl. Staatssekretärin
BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 7
ündliche Frage 8
ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
enntnisse der Bundesregierung über Be-
chränkungen für bestimmte Lebensmittel
nfolge des Reaktorunfalls in Tschernobyl
ntwort
strid Klug, Parl. Staatssekretärin
BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 8
ündliche Frage 9
ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
orhandene Gutachten zur Eignung von
orsleben als Atommüll-Endlager aus
DR-Zeiten
ntwort
strid Klug, Parl. Staatssekretärin
BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 9
ündliche Frage 12
ilke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
ahl der legal in deutschen Haushalten ge-
agerten Schusswaffen
ntwort
eter Altmaier, Parl. Staatssekretär
BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23109 B
23109 C
23110 A
23110 B
23111 A
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 213. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009 V
Anlage 10
Mündliche Frage 13
Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Notwendigkeit der Reduzierung der An-
zahl der sich in Privatwohnungen befindli-
chen Schusswaffen
Antwort
Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär
BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 11
Mündliche Frage 16
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE)
Vorlage eines Gesetzes zur Bekämpfung
von Steueroasen noch vor dem G-20-Gipfel
am 2. April 2009
Antwort
Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 12
Mündliche Frage 17
Gudrun Kopp (FDP)
Kostenträger der geplanten Errichtung
von Kampfdörfern auf dem nordrhein-
westfälischen Truppenübungsplatz Senne
für die britischen Streitkräfte
Antwort
Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 13
Mündliche Frage 18
Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Tilgung der zusätzlichen Schulden aus dem
Konjunkturpaket I
Antwort
Nicolette Kressl, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 14
Mündliche Frage 21
Cornelia Hirsch (DIE LINKE)
Maßnahmen der Bundesregierung zur Ver-
hinderung des Abbaus von Ausbildungs-
plätzen im Zuge der Wirtschaftskrise
Antwort
Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
A
M
D
F
n
E
A
H
A
M
D
V
e
N
K
s
A
H
A
M
E
Ü
p
t
A
F
A
M
D
A
n
W
r
a
S
A
F
A
M
D
V
d
t
23111 A
23111 B
23111 C
23111 C
23112 A
nlage 15
ündliche Frage 22
r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE)
reihändige Vergabe von Aufträgen mit ei-
em Volumen von mehr als 5 Millionen
uro durch die Bundesregierung
ntwort
artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 16
ündliche Frage 31
r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE)
erträglichkeit der geplanten Errichtung
ines Erdgasspeichers in unmittelbarer
ähe des geplanten Bombodroms in der
yritz-Ruppiner Heide mit der militäri-
chen Nutzung dieses Gebietes
ntwort
artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 17
ündliche Frage 32
lke Reinke (DIE LINKE)
bernahme der Kosten für die gebühren-
flichtige Servicenummer der Bundesagen-
ur für Arbeit durch die Bundesregierung
ntwort
ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär
BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 18
ündliche Frage 33
r. Ilja Seifert (DIE LINKE)
ntwort der Bundesregierung auf den offe-
en Brief des Nürnberger Forums der
erkstätten für Menschen mit Behinde-
ungen vom 21. November 2008 sowie be-
bsichtigte gesetzliche Änderungen im
GB XII
ntwort
ranz Thönnes, Parl. Staatssekretär
BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 19
ündliche Frage 34
r. Ilja Seifert (DIE LINKE)
orlage einer sachgerechten Antwort auf
ie Fragen zur Berliner Vermittlungsagen-
ur JobLife im Rahmen der Kleinen An-
23112 B
23112 C
23112 D
23113 A
VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 213. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009
frage der Linken auf Bundestagsdruck-
sache 16/11837
Antwort
Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär
BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 20
Mündliche Fragen 35 und 36
Frank Spieth (DIE LINKE)
Geplante Regelungen zur finanziellen Ent-
lastung privat krankenversicherter Grund-
sicherungsbezieher
Antwort
Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär
Antwort
Karin Roth, Parl. Staatssekretärin
BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 23
Mündliche Frage 40
Patrick Döring (FDP)
Auswirkungen rückläufiger Einnahmen
aus den Straßennutzungsgebühren auf
mautfinanzierte Infrastrukturprojekte des
Bundes
Antwort
Karin Roth, Parl. Staatssekretärin
BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23113 B
23114 B
23114 D
BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 21
Mündliche Fragen 37 und 38
Cornelia Pieper (FDP)
Kosten, Teilnehmer und Vergabe der ein-
zelnen Dienstleistungen der Veranstal-
tungsreihe „Bürgerdialog – Unsere Deut-
sche Einheit“ des Bundesministeriums für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in den
ostdeutschen Landeshauptstädten
Antwort
Karin Roth, Parl. Staatssekretärin
BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 22
Mündliche Frage 39
Patrick Döring (FDP)
Höhe der bisherigen Investitionsausgaben
aus dem Konjunkturpaket I sowie den
Bundesländern für im April bereitgestellte
Bundesmittel
A
M
D
V
m
s
M
d
A
K
A
M
J
A
t
2
t
A
K
23113 C
23114 A
nlage 24
ündliche Fragen 41 und 42
r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
erbesserung der Qualität der Kostener-
ittlung bei Bundesfernstraßenprojekten
owie Gründe der Aufnahme „virtueller
aßnahmen“ in den Bedarfsplan für Bun-
esfernstraßen
ntwort
arin Roth, Parl. Staatssekretärin
BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 25
ündliche Frage 43
an Mücke (FDP)
uswirkungen des Urteils des Verwal-
ungsgerichts Dresden vom 30. Oktober
008 auf den Vorschlag zum Bau eines Elb-
unnels in Dresden
ntwort
arin Roth, Parl. Staatssekretärin
BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
23115 A
23115 C
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 213. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009 23061
(A) )
(B) )
213. Sitz
Berlin, Mittwoch, de
Beginn: 13.0
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 213. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009 23107
(A) (C)
(B) (D)
Anlagen zum Stenografischen Bericht
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
Anlage 2
Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede
zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur
Änderung des Lebensmittel- und Futtermittel-
gesetzbuches sowie anderer Vorschriften
(212. Sitzung, Zusatztagesordnungspunkt 11)
Karin Binder (DIE LINKE): Nach der BSE-Krise
und den Gammelfleischskandalen der Jahre 2005 und
2006 ist es jetzt dreieinhalb Jahre her, dass vom Verbrau-
cherschutzministerium in einer ersten Reaktion ein Zehn-
punkte-Sofort-Programm zum Verbraucherschutz aufgelegt
wurde. Vor zweieinhalb Jahren machte das Ministerium
daraus 13 Punkte, mit deren Hilfe Verbraucherinnen und
Verbraucher besser vor Gammel- und Ekelfleisch ge-
schützt werden sollten. Im Februar 2008 brachte dann
die Regierung einen halbherzigen Gesetzentwurf zur
Änderung des Lebensmittel- und Futtermittelgesetz-
buches (LFGB) hier im Plenum ein. Diesen Entwurf hat
sie in dieser Woche durch einen Änderungsantrag im
Ausschuss Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucher-
schutz (ELV) noch weiter abgeschwächt. Was unter dem
Titel „Sofortmaßnahmen“ als Tiger zum Sprung an-
setzte, ist jetzt nach dreieinhalb Jahren als Bettvorleger
gelandet – ein fauler Kompromiss – passt gut zu Gam-
melfleisch.
Mit dem viel zu niedrigen Bußgeld in ihrem Gesetz
könnte ich ja noch leben. Obwohl ich der Auffassung
bin, dass für den verantwortungslosen Umgang mit der
Gesundheit von Menschen eine Gewinnabschöpfung die
einzig richtige Strafe wäre. Strafen von maximal bis
50 000 Euro tun denen, die mit unsauberen, unsicheren
Lebens- und Futtermitteln Profit machen, nicht wirklich
weh. Außerdem sollten die Bußgelder den Geschädigten
oder auch einer verstärkten Lebensmittelkontrolle zugu-
tekommen.
Was ich nicht akzeptieren kann, ist der Umstand, dass
mit diesem Gesetz richtige Schlupflöcher geschaffen
werden. Ihre vermeintliche Meldepflicht enthält mehr
Ausnahmen als Regeln, einschließlich einer Anleitung
zur Umgehung des Gesetzes. So gilt es zum Beispiel
nicht für angeliefertes Gammel- oder Ekelfleisch, über
das der Lebensmittelunternehmer keine unmittelbare
„Sachherrschaft“ erlangt, für angelieferte Lebensmittel,
die die Unternehmerin oder der Unternehmer nicht be-
stellt hat, für Lebensmittel, die lediglich mündlich, tele-
fonisch, per Mail oder per Fax angeboten werden, und
wenn der Lebensmittelunternehmer bei einem Markt-
rundgang erkennt, dass von anderen nicht sichere Le-
bensmittel angeboten werden. Das ist doch ein einziger
Flickenteppich, jeder kann von einem Loch zum nächs-
ten hüpfen.
Wo ich noch größere Probleme sehe: Die Koalition
lässt nun wieder die Tierfütterung mit Tierfetten zu – mit
einer Ausnahme: der Wiederkäuer. SPD, CDU und CSU
heben das im Zuge der BSE-Krise verfügte Verbot der
Verfütterung von tierischen Fetten an Nutztiere wieder
auf. Davon war in deren Gesetzentwurf von Anfang
2008 noch keine Rede. Dabei ist ein umfassendes Vor-
sorgeprinzip die wichtigste Voraussetzung für Lebens-
mittelsicherheit.
Die Verfütterung von Fetten an dieselbe Tierart ist
Kannibalismus. Dies lehnen wir nicht nur aus ethischen
Aspekten ab. Es geht vor allem auch um die Verhinde-
rung und die Bekämpfung von Tierseuchen und Tier-
Abgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
25.03.2009
Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
25.03.2009
Bülow, Marco SPD 25.03.2009
Ernst, Klaus DIE LINKE 25.03.2009
Granold, Ute CDU/CSU 25.03.2009
Dr. Hemker, Reinhold SPD 25.03.2009
Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
25.03.2009
Hirsch, Cornelia DIE LINKE 25.03.2009
Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
25.03.2009
Korte, Jan DIE LINKE 25.03.2009
Dr. Küster, Uwe SPD 25.03.2009
Kunert, Katrin DIE LINKE 25.03.2009
Müntefering, Franz SPD 25.03.2009
Schily, Otto SPD 25.03.2009
Schwanitz, Rolf SPD 25.03.2009
Sebastian, Wilhelm
Josef
CDU/CSU 25.03.2009
Segner, Kurt CDU/CSU 25.03.2009
Dr. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 25.03.2009
Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 25.03.2009
Zimmermann, Sabine DIE LINKE 25.03.2009
23108 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 213. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009
(A) (C)
(B) (D)
krankheiten. Deshalb sprechen wir uns als Linke mit al-
lem Nachdruck dagegen aus.
Liebe Kolleginnen und Kollegen von SPD, CDU und
CSU, Sie vergeben mit Ihrem Änderungsantrag die
Chance, schwerwiegende Unzulänglichkeiten des Ge-
setzentwurfs zu beheben.
Auch die Vorschriften zur aktiven Öffentlichkeitsin-
formation bei rechtswidrigen Lebensmitteln sind nach
wie vor schwammig und unklar. Noch immer ist jede
einzelne Behörde vor der Veröffentlichung auf sich ge-
stellt und muss abwägen zwischen dem Informations-
interesse der betroffenen Menschen und dem wirtschaft-
lich orientierten Geheimhaltungsinteresse der beteiligten
Unternehmen.
Die ersten Erfahrungen mit dem im Mai 2008 in Kraft
getretenen Verbraucherinformationsgesetz (VIG) zeigen,
dass die Behörden aufgrund von Haftungsfragen sich vor
einer Veröffentlichung eher zum Deckeldraufhalten ent-
schließen. Für die Abwägung der Interessen zwischen
dem berechtigten Anspruch der Verbraucherinnen und
Verbraucher auf Information und dem Schutz der Be-
triebe vor wirtschaftlichen Folgen sind klare gesetzliche
Regelungen zu treffen.
Wir bedauern auch, dass im Rahmen der Verabschie-
dung des LFGB von einer Verbesserung des Informan-
tenschutzes keine Rede mehr ist. Um Gammelfleisch-
skandale künftig besser aufdecken zu können, werden
allein die Lebensmittelunternehmen und natürlich deren
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Information ver-
pflichtet. Wenn sie die Meldepflicht nicht einhalten,
wird das als Ordnungswidrigkeit mit Bußgeld geahndet.
Dabei ist klar, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
heute sofort ihren Arbeitsplatz verlieren, wenn sie für
den Arbeitgeber unangenehme Tatsachen ans Licht der
Öffentlichkeit bringen. Wie diese Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer oder auch die von einem Auftragge-
ber abhängigen Subunternehmen vor Nachteilen ge-
schützt werden, ist der Bundesregierung offenbar egal.
Zwar gab es dazu sogar eine Expertenanhörung im Aus-
schuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher-
schutz. Auch ein Referentenentwurf – der eine grund-
sätzliche Regelung zum Schutz der Beschäftigten in
§ 612 BGB vorsah – wurde erarbeitet. Seitdem hat man
dazu von der Koalition jedoch nichts mehr gehört. Die
Verbesserung des Informantenschutzes wurde von der
Koalition offenbar aufgegeben. Wo bleibt der Einsatz
der SPD?
Fazit: Für die Bürgerinnen und Bürger bringt das Än-
derungsgesetz zum Lebensmittel- und Futtermittelge-
setzbuch keine direkt wahrnehmbaren Verbesserungen
wie zum Beispiel direkte Auskunftsrechte. Nicht einmal
die Bekanntgabe des Schlachtdatums wird bei der Kenn-
zeichnung von Fleisch verbindlich geregelt. Auch eine
raschere und bessere Information der Öffentlichkeit
durch die Verwaltung wird nicht gewährleistet. Dabei
gäbe es gute Beispiele für verbrauchernahe Lösungen,
noch dazu in greifbarer Nähe. Gehen Sie nach Berlin-
Pankow, und schauen Sie sich um. Dort wird das Smiley-
System nach dänischem Vorbild in der Gastronomie er-
probt. Die Berliner Senatsverwaltung unterstützt die Be-
zirke dabei, neue Wege zu gehen. Davon scheint die
Bundesregierung derzeit jedoch Lichtjahre entfernt zu
sein.
Anlage 3
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage
der Abgeordneten Cornelia Hirsch (DIE LINKE)
(Drucksache 16/12355, Frage 1):
Inwieweit teilt die Bundesregierung die Feststellung, dass
angesichts des Höchststands von 386 500 Studienanfängerin-
nen und -anfängern im Jahr 2008 auch die Ausgaben für die
Hochschulen deutlich steigen müssten, um die Studienqualität
zu sichern, und wie wird sie dieser Notwendigkeit nachkom-
men?
Die Bundesregierung ist der Auffassung, dass ange-
sichts einer steigenden Studiennachfrage und der stei-
genden Zahl tatsächlicher Studienanfängerinnen und
Studienanfänger Maßnahmen erforderlich sind, die die
Chancen der jungen Generation zur Aufnahme eines
qualitativ hochwertigen Studiums wahren. Diese Auffas-
sung ist bereits im Hochschulpakt 2020 im Programm
zur Aufnahme von zusätzlichen Studienanfängerinnen
und Studienanfängern umgesetzt worden. Die Bundesre-
gierung stellt dafür bis zum Jahr 2010 565 Millionen
Euro bereit, die Länder stellen die Ausfinanzierung des
Programms sicher. Damit trägt der Hochschulpakt dazu
bei, dass die Ausgaben für die Hochschulen spürbar an-
steigen.
Darüber hinaus haben Bund und Länder beim Qualifi-
zierungsgipfel am 22. Oktober 2008 in Dresden verein-
bart, den Hochschulpakt bedarfsgerecht für den Zeit-
raum 2011 bis 2015 fortzuführen und das Potenzial an
zusätzlichen Studienanfängerinnen und Studienanfän-
gern vollkommen auszuschöpfen, das nach aktueller Vo-
rausberechnung der KMK bis 2015 bei zusätzlichen
275 400 liegt. Damit soll sichergestellt werden, dass
junge Menschen auch künftig gute Chancen auf ein
hochwertiges Studium erhalten.
Anlage 4
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Ursula Heinen auf die Frage
der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE)
(Drucksache 16/12355, Frage 4):
Warum greift das Bundesministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz nicht in die Milch-
preispolitik des Einzelhandels ein, wenn dieser laut Angaben
des Parlamentarischen Staatssekretärs bei der Bundesministe-
rin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Dr.
Gerd Müller (dpa, 18. März 2009), alle Versprechen des soge-
nannten Milchgipfels brechen würde, und in welcher Form
plant die Bundesregierung die milchproduzierenden Betriebe
aus dem am 19. März 2009 beschlossenen europäischen Kon-
junkturpaket zu unterstützen?
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 213. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009 23109
(A) (C)
(B) (D)
Bereits auf dem Milchgipfel am 29. Juli 2008 – nach-
zulesen in dem Positionspapier „Eine leistungsstarke
Milchwirtschaft in Deutschland sichern“ – hat das
BMELV deutlich gemacht, dass direkte staatliche Ein-
griffe in die Preisgestaltung des Lebensmitteleinzelhan-
dels nicht in Betracht kommen. In einer Marktwirtschaft
– und zwar auch in einer sozialen Marktwirtschaft – ist
dies allein Aufgabe der Wirtschaftsbeteiligten. Aufgabe
des Staates ist es, einen funktionierenden, ungehinderten
und möglichst vielgestaltigen Wettbewerb sicherzustel-
len. Für die Wertschöpfungskette Milch führt das Bun-
deskartellamt zurzeit eine Sektoranalyse durch; die Er-
gebnisse bleiben abzuwarten. Gleichwohl haben Frau
Bundesministerin Aigner und ihr Vorgänger im Amt,
Horst Seehofer, nichts unversucht gelassen, das Gespräch
mit dem Lebensmitteleinzelhandel zu suchen und ihn da-
ran zu erinnern, dass ihm als Bindeglied zwischen den
Verbraucherinnen und Verbrauchern und der Milchwirt-
schaft eine besondere Verantwortung für die Sicherung
einer leistungsstarken deutschen Ernährungsindustrie
und dem Erhalt einer starken heimischen Rohstoffbasis
zukommt.
Das Europäische Konjunkturprogramm sieht auch
eine Aufstockung der Mittel für die 2. Säule der GAP
vor. Nach ersten Schätzungen könnte Deutschland davon
85 bis 90 Millionen Euro erhalten. Das Europäische
Konjunkturprogramm bedarf noch der Umsetzung auf
EU- und nationaler Ebene. In diesem Zuge sind auch der
Deutschland zufließende Betrag sowie die Verwen-
dungsmöglichkeiten zu konkretisieren. Das BMELV
wird sich bemühen, diese Mittel so schnell wie möglich
auf die Bundesländer aufzuteilen, damit sie diese in ih-
ren Entwicklungsprogrammen im Rahmen der 2. Säule
der Gemeinsamen Agrarpolitik berücksichtigen können.
Die Bundesländer werden über die Verwendung dieser
Mittel aufgrund der spezifischen Situation in ihrem Land
entscheiden. Dabei sollte der Begleitung des Milchquo-
tenausstiegs, zum Beispiel im Rahmen der Agrarinves-
titionsförderung, besonderes Augenmerk geschenkt wer-
den.
Anlage 5
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage des
Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN) (Drucksache 16/12355, Frage 6):
Wie oft werden die im Betrieb befindlichen deutschen
Atomkraftwerke im Schnitt jährlich herauf- und herunterge-
fahren, und wie lange dauert es durchschnittlich, ein Atom-
kraftwerk herauf- und herunterzufahren?
Die deutschen Atomkraftwerke werden planmäßig
durchschnittlich einmal im Jahr zur Revision abgefah-
ren. Der Ab- bzw. Anfahrvorgang dauert dann jeweils ei-
nige Stunden bis zu einem Tag. Ungeplantes schnelles
Abfahren aufgrund von Ereignissen erfolgt bei deut-
schen Kernkraftwerken circa 0,2 bis 0,4 Mal pro Jahr
und Anlage. Die dabei ausgelöste Reaktorschnellab-
schaltung erfolgt innerhalb von Sekunden.
Anlage 6
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage des
Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN) (Drucksache 16/12355, Frage 7):
Wie hat sich seit 2001 weltweit die Anzahl der Atomkraft-
werke entwickelt – bitte jährlich darstellen –, und in welchem
Umfang sind seither weltweit jährlich Stromerzeugungskapa-
zitäten im Erneuerbare-Energien-Bereich geschaffen worden?
Die Bundesregierung führt keine Erhebungen über die
weltweite Entwicklung der Anzahl an Kernkraftwerken.
Die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) hat
in ihrem Bericht „Nuclear Power Reactors in the World“
(Edition 2008) entsprechende Erhebungen veröffent-
licht, denen nachstehende Zahlen für die Beantwortung
Ihrer Frage entnommen sind:
Die Zahlen in Klammern sind der Datenbank „Power
Reactor Information System“ (PRIS) der IAEO entnom-
men, da vorgenannter Bericht den Stand nur bis 31. De-
zember 2007 enthält.
Weltweite Entwicklung der Stromerzeugung aus er-
neuerbaren Energien.
Laut Angaben der Internationalen Energieagentur
(IEA) hat sich die Stromerzeugung aus erneuerbaren
Energiequellen wie folgt entwickelt:
Erneuerbare Energieträger
Quelle: IEA – Energy Statistics
Jahr Baubeginn
An das
Netz
gegangen
Insgesamt
in Betrieb
2001 1 3 438
2002 5 6 439
2003 1 2 437
2004 2 5 438
2005 3 4 441
2006 4 2 435
2007 7 3 439
2008 (11) (3) (436)
Jahr Stromerzeugung in GWh
2001 2 858 143
2002 2 959 958
2003 3 002 151
2004 3 202 205
2005 3 343 249
2006 3 553 700
23110 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 213. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009
(A) (C)
(B) (D)
Anlage 7
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage der
Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN) (Drucksache 16/12355, Frage 8):
Inwiefern kann die Bundesregierung die Aussage des wis-
senschaftlichen Berichts TORCH: The Other Report on Cher-
nobyl bestätigen, dass durch den GAU von Tschernobyl etwa
3 900 000 km2 von Europa durch Cäsium-137 kontaminiert
wurden, was 40 Prozent der Gesamtfläche Europas entspricht
(vergleiche Ian Fairlie und David Summer, TORCH: The
Other Report on Chernobyl, Berlin, Brüssel, Kiew, April
2006), und welche Erkenntnisse liegen der Bundesregierung
darüber vor, welche durch den GAU von Tschernobyl beding-
ten Beschränkungen für bestimmte Lebensmittel aus einigen
EU-Mitgliedstaaten noch über viele Jahre hinweg – bitte tabel-
larische Aufschlüsselung nach Lebensmittel und voraussichtli-
cher Dauer der Beschränkung – aufrechterhalten werden müs-
sen (vergleiche Andris Piebalgs, Europäische Kommission,
schriftliche Antwort auf Anfrage P-1234/05DE von MEP Re-
becca Harms vom 4. April 2005)?
Die Angaben zur Fläche der Kontaminationen sind
plausibel. Die Belastungen einzelner Regionen weichen
erheblich voneinander ab. Die betroffenen Regionen
sind im Atlas of Caesium Deposition on Europe after
The Chernobyl Accident dargestellt.
Als Reaktion auf den Reaktorunfall von Tschernobyl
wurden Grenzwerte für Lebensmittelimporte aus Dritt-
ländern erlassen, die gleichzeitig auch auf den Handel
innerhalb der EU angewendet wurden. Zurzeit gilt die
„Verordnung (EG) Nr. 733/2008 des Rates vom 15. Juli
2008 über die Einfuhrbedingungen für landwirtschaftli-
che Erzeugnisse mit Ursprung in Drittländern nach dem
Unfall im Kernkraftwerk Tschernobyl“, deren Geltungs-
dauer am 31. März 2010 endet. In dieser Verordnung ist
für Milch, Milchprodukte und Babynahrung für die
Summe der spezifischen Aktivitäten von Cs-137 und
Cs-134 ein Grenzwert von 370 Bq/kg, für alle übrigen
Nahrungsmittel ein Grenzwert von 600 Bq/kg festgelegt.
Zurzeit werden jährlich in verschiedenen Regionen
Europas noch Überschreitungen dieser Werte festgestellt.
Im Wesentlichen sind das zum Beispiel Schwarzwild,
Pilze und wildwachsende Beeren aus dem Waldökosys-
tem.
Die Grenzwerte werden EU-weit und somit auch in
Deutschland als Kriterium für die Genusstauglichkeit
von Lebensmitteln angesehen. Höher kontaminierte Le-
bensmittel dürfen nicht in Verkehr gebracht werden, das
heißt nicht in den Handel gelangen.
Anlage 8
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Astrid Klug auf die Frage der
Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN) (Drucksache 16/12355, Frage 9):
Welche wissenschaftlichen Studien, Gutachten und Unter-
suchungen wurden zu DDR-Zeiten im Rahmen der Eignungs-
prüfung als Atommüllendlager für das heutige Endlager für
radioaktive Abfälle Morsleben, ERAM, erstellt bzw. waren
vorhanden, und in welchen Akten des Bundesministeriums
für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und des Bun-
desministeriums für Wirtschaft und Technologie sowie ihrer
jeweils nachgeordneten Stellen finden sich diese Gutachten?
Im Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sind in der
Genehmigungsdokumentation für das Endlager für radio-
aktive Abfälle Morsleben (ERAM) – zusammengefasst
unter dem Aktenzeichen 9M 820100 – die Unterlagen
vorhanden, die 1972 der Eignungsprüfung im Rahmen
der „Zustimmung zum Standort für die Grube Bartensle-
ben als zentrales Endlager für radioaktive Abfälle“ zu-
grunde lagen. Es handelt sich dabei um folgende Unter-
lagen:
1. Gebirgsmechanisches Gutachten über die Stand-
sicherheit der Gruben Neustaßfurt VI/VII, Brefeld-
Tarthun II und Bartensleben, Institut für Gruben-
sicherheit Leipzig, April 1969
2. Messprogramm zur Überwachung der Standfestig-
keit der Grube Bartensleben, Deutsches Brenn-
stoffinstitut Freiberg, 1. und 2. Zwischenbericht vom
4. Dezember 1970 und 10. Dezember 1971
3. Hydrologisches Gutachten für die drei Gruben des
VEB Kaliwerk Staßfurt (Neustaßfurt VI/VII, Bre-
feld-Tarthun II und Bartensleben), VEB Hydrogeo-
logie Nordhausen, Oktober 1969
4. Gutachten über die hydrologische Gefährdung der
Schachtanlage Bartensleben, Deutsches Brennstoff-
institut Freiberg, Oktober 1970
5. Gutachten über die hydrologische Gefährdung der
Schachtanlage Bartensleben, Teilaufgabe Gruben-
hydrologie, VEB Kombinat Kali Sondershausen,
30. September 1971
6. Gutachten über die Standsicherheit des Ausbaues
der Schächte Bartensleben und Marie und Maßnah-
men zur Verbesserung des Ausbauzustandes, Berg-
akademie Freiberg, September 1971
7. Seismisches Standortgutachten für den Raum Mors-
leben, Zentralinstitut für Physik der Erde Jena,
15. Oktober 1971
8. Protokoll vom 28. Juli 1969 der Beratung zu Sicher-
heitsproblemen der Steinsalzgrube Bartensleben
zwecks evtl. Nachnutzung als zentrales Endlager für
radioaktive Abfälle am 21. Mai 1969, Deutsches
Brennstoffinstitut Freiberg
9. Niederschrift über die Beratung zur Sicherheit der
Gruben Bartensleben und Marie am 14. April 1971
im Institut für Bergbausicherheit Leipzig, Staatliche
Zentrale für Strahlenschutz
10. Probleme der Sicherheit bei der Endlagerung radio-
aktiver Abfälle in Salzbergwerken, Deutsches
Brennstoffinstitut Freiberg, 30. November 1970
Nach der bereits erteilten Standortzustimmung wur-
den unter anderem noch folgende Untersuchungen
durchgeführt: 1975 vom Brennstoffinstitut Freiberg eine
bergschadenkundliche Analyse Grube Bartensleben und
in den 80er-Jahren vom Zentralen Geologischen Institut
in Potsdam Untersuchungen im Rahmen einer geowis-
senschaftlichen Analyse des Standorts ERAM. Diese
Untersuchungen dienten dem weiteren Kenntnisgewinn.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 213. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009 23111
(A) (C)
(B) (D)
Sie hatten auf die Festlegung auf den Standort Morsle-
ben als Endlager keinen Einfluss mehr.
Die Akten des BMU enthalten allenfalls Abdrucke
oder Zweitausfertigungen der genannten Berichte. Das
BMWi führt keine die Eignungsprüfung des ERAM be-
treffende Genehmigungsdokumentation in seinen Akten.
Anlage 9
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage der
Abgeordneten Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/12355, Frage 12):
Wie hoch ist nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahl
der legal in deutschen Haushalten gelagerten Schusswaffen
– Pistolen und Gewehre – von Sportschützen, Jägern, Erben
von Waffen, Berufswaffenträgern, gefährdeten Personen und
anderen, die nach dem Waffengesetz berechtigt sind, Waffen
zu besitzen?
Der Vollzug des Waffengesetzes obliegt den Ländern.
Die Bundesregierung hat daher keine eigenen Erkennt-
nisse über die Zahl der in deutschen Haushalten gelager-
ten Schusswaffen.
Anlage 10
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage der
Abgeordneten Silke Stokar von Neuforn (BÜND-
NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/12355, Frage 13):
Sieht die Bundesregierung angesichts des Risikos, das von
der Verfügbarkeit von legalen Waffen in Privatwohnungen
ausgeht, die Notwendigkeit, die Anzahl von Waffen in Privat-
wohnungen zu reduzieren?
Das Waffenrecht wird fortlaufend im Hinblick auf
notwendigen Änderungsbedarf geprüft. Die letzte Ände-
rung des Waffenrechts (Verschärfung) ist mit dem Ge-
setz vom 26. März 2008 erfolgt.
Anlage 11
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage
der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE)
(Drucksache 16/12355, Frage 16):
Wird die Bundesregierung noch vor dem G-20-Gipfel am
2. April 2009 ein Gesetz zur Bekämpfung von Steueroasen
dem Bundestag vorlegen und, wenn nein, warum nicht?
Der Bundesminister der Finanzen hat den Entwurf für
ein Gesetz zur Bekämpfung schädlicher Steuerpraktiken
und der Steuerhinterziehung vorgelegt. Dieser Gesetz-
entwurf soll dem Deutschen Bundestag entsprechend
den Vorgaben des Art. 76 Grundgesetz noch so rechtzei-
tig zugeleitet werden, dass ein Inkrafttreten des Gesetzes
noch in dieser Legislaturperiode möglich ist.
Anlage 12
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage
der Abgeordneten Gudrun Kopp (FDP) (Drucksache
16/12355, Frage 17):
Wer trägt im Rahmen des NATO-Truppenstatuts die Kos-
ten der Baumaßnahmen für die vom britischen Verteidigungs-
ministerium für die Ausbildung und Vorbereitung von Soldaten
und Soldatinnen der britischen Streitkräfte für Auslandsein-
sätze geplante Errichtung von sechs Kampfdörfern auf dem
Truppenübungsplatz Senne, NRW?
Die Kosten der angesprochenen Baumaßnahmen auf
dem Truppenübungsplatz Senne werden ausschließlich
von den britischen Streitkräften getragen.
Anlage 13
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Nicolette Kressl auf die Frage
des Abgeordneten Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/12355, Frage 18):
Aus welchen Gründen plant die Bundesregierung keine
verbindliche Tilgung der zusätzlichen Schulden aus dem Kon-
junkturpaket I durch Bundesbankgewinne und Teile der Steu-
ereinnahmen im nächsten Aufschwung?
Eine gesonderte Tilgungsregelung für zusätzlich auf-
genommene Kredite ist nur sinnvoll für separierbare
Sachverhalte, die vom allgemeinen Bundeshaushalt zu
trennen sind. Entsprechend ist eine solche gesonderte
Tilgungsregelung für die investiven Teile des Konjunk-
turpakets II getroffen worden, die in Form eines Sonder-
vermögens vom Bundeshaushalt abgesondert wurden.
Das Konjunkturpaket I hat dagegen einen deutlichen
Schwerpunkt auf steuerliche Maßnahmen zur Stützung
der Konjunktur gelegt. Dabei handelte es sich insbeson-
dere um verbesserte Abschreibungsmöglichkeiten vor
allem für kleinere und mittlere Unternehmen sowie die
verbesserte steuerliche Absetzbarkeit von Handwerker-
leistungen. Für Mindereinnahmen, die sich aus steuerli-
chen Maßnahmen ergeben, ist jedoch eine Veranschla-
gung außerhalb des Bundeshaushalts nicht sinnvoll.
Auch beim Konjunkturpaket II sind folgerichtig die im
Bundeshaushalt veranschlagten Steuermindereinnahmen
nicht in das Sondervermögen und damit nicht in die Til-
gungsregelung einbezogen worden.
Der ausgabenseitige, investive Teil des Konjunktur-
pakets hatte im Vergleich zum Konjunkturpaket II je-
doch einen deutlich geringeren Umfang, sodass die
Größenordnung eine Absonderung in einem Sonderver-
mögen nicht nahegelegt hat und damit auch eine geson-
derte Tilgungsregelung nicht in Betracht kam.
Aber auch ohne eine gesonderte Tilgungsregel gilt,
dass die Bundesregierung am Ziel einer langfristig trag-
fähigen und soliden Finanzpolitik festhält. Deshalb hat
die Bundesregierung auch den Vorschlag der Föderalis-
muskommission II für eine neue Schuldenregel zustim-
mend zur Kenntnis genommen, die die Basis für eine
nachhaltige Schuldenbegrenzung legt. Bundestag und
Bundesrat werden jetzt in die parlamentarischen Bera-
23112 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 213. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009
(A) (C)
(B) (D)
tungen eintreten, damit die Verabschiedung der zur Re-
form der Schuldenregeln notwendigen Gesetze im Juli
2009 abgeschlossen werden kann.
Anlage 14
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die
Frage der Abgeordneten Cornelia Hirsch (DIE LINKE)
(Drucksache 16/12355, Frage 21):
Welche Schlüsse zieht die Bundesregierung aus der Be-
fürchtung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags,
DIHK, es drohe im laufenden Jahr angesichts der Wirtschafts-
krise der Verlust von bis zu jedem zehnten Ausbildungsplatz,
und welche Gegenmaßnahmen wird sie gegebenenfalls in die
Wege leiten?
Das Angebot an Ausbildungsplätzen folgt der wirt-
schaftlichen Entwicklung; so hat von 2003 bis 2007 das
Ausbildungsangebot durch die gute Wirtschaftsentwick-
lung um rund 68 300 Ausbildungsplätze zugenommen.
Daher ist infolge der Finanz- und Wirtschaftskrise mit
einem Rückgang in noch nicht absehbarer Höhe zu rech-
nen.
Die Bundesregierung hat die Umfrageergebnisse des
DIHK zur Kenntnis genommen und begrüßt, dass die
Mehrzahl der Unternehmen ihr Ausbildungsangebot auch
in der Krise aufrechterhalten will, um den langfristigen
Fachkräftebedarfs in Zeiten des demografischen Wan-
dels zu sichern.
Ein Angebotsrückgang in der Größenordnung der
Umfrageergebnisse des DIHK würde nicht zu einer dra-
matischen Verschlechterung der Ausbildungschancen
junger Menschen führen, da die Nachfrage nach Ausbil-
dungsplätzen aus demografischen Gründen in ähnlicher
Größenordnung zurückgehen wird. 2008 hatte es nach
der Vermittlungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit
zum Stichtag 30. September mehr unbesetzte Ausbil-
dungsplätze gegeben als unversorgte Bewerber.
Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Partner
des Ausbildungspaktes ihre Anstrengungen zur Siche-
rung des Ausbildungsangebotes weiter verstärken, um so
viele Ausbildungsplätze wie möglich zu sichern. Auch
tragen die beschlossenen umfangreichen Maßnahmen
zur Stabilisierung von Wirtschaft und Beschäftigung
auch zur Sicherung des Ausbildungsangebotes bei.
Die Bundesregierung analysiert ständig die Entwick-
lung auf dem Ausbildungsmarkt.
Zurzeit sieht die Bundesregierung aber keinen Bedarf
für überstürzte Entscheidungen.
Anlage 15
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die
Frage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE
LINKE) (Drucksache 16/12355, Frage 22):
Welche Aufträge über 5 Millionen Euro hat die Bundes-
regierung 2008 freihändig vergeben?
Zahlen über Aufträge im Bereich Liefer-, Bau- und
Dienstleistungen über 5 Millionen Euro, die die Bundes-
regierung im Jahr 2008 freihändig vergeben hat (Auf-
träge gemäß § 100 Abs. 2 GWB und Anhang 11 B der
EG-Koordinierungsrichtlinie 2004/18), liegen gegen-
wärtig nicht vor. In der Kürze der Zeit waren Daten nicht
ermittelbar.
Anlage 16
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die
Frage der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann (DIE
LINKE) (Drucksache 16/12355, Frage 31):
Wann und mit welchem Ergebnis wurde geprüft, ob der
von Gazprom in Vorplanung befindliche Erdgasspeicher in
unmittelbarer Nähe des geplanten Bombodroms in der Kyritz-
Ruppiner Heide verträglich mit der militärischen Nutzung
dieses Gebietes ist?
Die Firma ZMB GmbH, ein Unternehmen der
Gazprom Germania-Gruppe, beabsichtigt, westlich des
Truppenübungsplatzes Wittstock im Gemeindegebiet
Schweinrich einen unterirdischen Erdgasspeicher zu er-
richten.
Die Bundeswehr ist als Trägerin öffentlicher Belange
am Planungsverfahren beteiligt. Die Firma ZMB GmbH
hat als Vorhabenträgerin den bestandsgeschützten Trup-
penübungsplatz Wittstock bei ihren Planungen umfas-
send zu berücksichtigen und insbesondere dafür Sorge
zu tragen, dass die Nutzung des Platzes weder durch den
Bau noch durch den Betrieb des Gasspeichers einge-
schränkt wird.
Zurzeit finden umfangreiche Erkundungsmaßnah-
men in der Region statt, die sich aufgrund der mit dem
Bau und dem Betrieb eines solchen Speichers mögli-
cherweise verbundenen Umweltauswirkungen auf die
Umgebung auch auf das Gebiet des Truppenübungsplat-
zes erstrecken.
Der genaue Standort des möglichen Speichers steht
noch nicht fest. Nach derzeitigem Planungsstand wird er
den Truppenübungsplatz Wittstock jedoch nicht tangie-
ren.
Anlage 17
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage
der Abgeordneten Elke Reinke (DIE LINKE) (Drucksa-
che 16/12355, Frage 32):
Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, um die
Kosten für die kostenpflichtige bundesweite Servicenummer
der Bundesagentur für Arbeit zu übernehmen, und welche Lö-
sungsvarianten kämen ihrer Ansicht nach in Betracht, um Ge-
bühren bzw. eine Gebührenhäufung bei den Betroffenen zu
vermeiden?
Die Bundesregierung sieht keine der Fragestellung
entsprechenden Möglichkeiten.
Im Bereich der Arbeitsförderung nach dem Dritten
Buch Sozialgesetzbuch (SGB III) entscheidet die Bun-
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 213. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009 23113
(A) (C)
(B) (D)
desagentur für Arbeit im Rahmen ihrer Organisationsho-
heit in eigener Verantwortung über die Durchführung ih-
rer Aufgaben. Dazu gehört auch die Entscheidung, ob sie
ihre Erreichbarkeit mit gebührenpflichtigen Serviceruf-
nummern sicherstellt. Dem Bundesministerium für Ar-
beit und Soziales obliegt insoweit lediglich die Rechts-
aufsicht, nicht aber die Dienst- und Fachaufsicht über
die Bundesagentur. Die Rechtsaufsicht erstreckt sich
darauf, dass Gesetze und sonstiges Recht beachtet wer-
den. Die Servicerufnummern sind rechtsaufsichtlich
nicht zu beanstanden.
Im Bereich der Durchführung der Grundsicherung für
Arbeitsuchende nach dem Zweiten Buch Sozialgesetz-
buch (SGB II) durch Arbeitsgemeinschaften obliegt die
Aufsicht in Bezug auf organisatorische Fragen wie zum
Beispiel die Gewährleistung telefonischer Erreichbarkeit
den zuständigen obersten Landesbehörden im Benehmen
mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Damit fehlt auch in diesem Bereich die rechtliche
Grundlage für eine entsprechende Weisung der Bundes-
regierung.
Anlage 18
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage
des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE)
(Drucksache 16/12355, Frage 33):
Wie lautet die Antwort der Bundesregierung auf den offe-
nen Brief des Nürnberger Forums der Werkstätten für behin-
derte Menschen, WfbM, vom 21. November 2008 an die Be-
auftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter
Menschen, Karin Evers-Meyer, in dem es um soziale Aus-
grenzung durch das Zwölfte Buch Sozialgesetzbuch geht
– unter anderem durch Kürzungen von Urlaubs- und Weih-
nachtsgeld sowie Leistungsprämien –, und inwieweit beab-
sichtigt die Bundesregierung diesbezügliche gesetzliche Än-
derungen?
Der Bundesregierung liegt keine Anfrage der Beauf-
tragten der Bundesregierung für die Belange behinderter
Menschen in Bezug auf einen Offenen Brief des Nürn-
berger Forums der Werkstätten für Menschen mit Behin-
derungen, WfBM, vom 21. November 2008 vor.
Anlage 19
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Frage
des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE)
(Drucksache 16/12355, Frage 34):
Wann wird die Bundesregierung die Fragen zur Berliner Ver-
mittlungsagentur JobLife (siehe Antwort der Bundesregierung
vom 25. Februar 2009 auf Bundestagsdrucksache 16/12056
zu den Fragen 1 bis 4 aus der Kleinen Anfrage der Fraktion
Die Linke zur „Kontrolle der Tätigkeit privater Arbeitsver-
mittler durch die Bundesagentur für Arbeit“, Bundestags-
drucksache 16/11837, laut der die Ermittlungen noch nicht ab-
geschlossen sind) sachgerecht beantworten?
Die Bundesregierung hat die Fragen sachgerecht be-
antwortet. In der Sache kann sie erst antworten, wenn die
Prüfungen und gegebenenfalls Ermittlungen durch die
zuständigen Behörden abgeschlossen sind. Auf Anfrage
hat die Bundesagentur für Arbeit mitgeteilt, dass ein Ab-
schluss des Verfahrens im Moment nicht absehbar ist
und bis dahin aus datenschutzrechtlichen Gründen keine
Auskunft gegeben werden kann.
Anlage 20
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Franz Thönnes auf die Fragen
des Abgeordneten Frank Spieth (DIE LINKE) (Druck-
sache 16/12355, Fragen 35 und 36):
Aus welchen Mitteln konnte ab 1. Januar 2005 bis zum
31. Dezember 2008 ein privat krankenversicherter ALG-II-
Empfänger, der sich von der Versicherungspflicht bei der ge-
setzlichen Krankenversicherung hat befreien lassen und der
somit bei der privaten Krankenversicherung versichert blei-
ben muss, seinen Krankenversicherungsschutz bezahlen, zu-
mal der Grundsicherungsträger nur einen Zuschuss von circa
110 bis 130 Euro – Höhe der Beiträge zur gesetzlichen Kran-
kenversicherung – zahlt, jedoch zum Standardtarif bei Hilfs-
bedürftigkeit in der privaten Krankenversicherung noch drei-
stellige monatliche Beträge fehlen?
Wann können die betroffenen privat versicherten Hilfebe-
dürftigen mit einer Gesetzesänderung rechnen, die ihnen jen-
seits von § 193 Abs. 6 Satz 5 des Versicherungsvertragsgeset-
zes einen Krankenversicherungsschutz – entsprechend den
Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung – ermög-
licht, dessen Versicherungsprämie vollständig von dem Grund-
sicherungsamt getragen wird und so nicht mehr das Hartz-IV-
Existenzminimum infrage stellt (vergleiche Antwort auf meine
schriftliche Frage 33 auf Bundestagsdrucksache 16/12025
vom 18. Februar 2009), und wird diese Regelung auch rück-
wirkend Geltung erlangen?
Zu Frage 35:
Nach der bis zum 31. Dezember 2008 geltenden
Rechtslage waren Bezieher von Arbeitslosengeld II ge-
mäß § 5 Abs. 1 Nr. 2a Fünftes Buch Sozialgesetzbuch
(SGB V) versicherungspflichtig in der gesetzlichen Kran-
kenversicherung (GKV). In diesem Fall wurden die
Krankenversicherungsbeiträge vollständig vom zustän-
digen Träger der Grundsicherung für Arbeitssuchende
übernommen.
Allerdings hatten Bezieher von Arbeitslosengeld II
unter den Voraussetzungen des damaligen § 8 Abs. 1
Nr. 1a SGB V die Möglichkeit, sich von der Versiche-
rungspflicht in der GKV befreien zu lassen. In diesem
Fall erhielten sie nach § 26 Abs. 2 SGB II in der bis zum
31. Dezember 2008 geltenden Fassung einen Zuschuss
zu den Beiträgen der privaten Krankenversicherung
(PKV). Dieser Zuschuss war jedoch der Höhe nach auf
den Betrag begrenzt, der in der GKV zu zahlen gewesen
wäre. Für die (eventuelle) Differenz zwischen Zuschuss
und PKV-Beitrag musste der Hilfebedürftige selbst auf-
kommen.
Zu Frage 36:
Die Frage wird derzeit in der Regierungskoalition be-
raten. Es erscheint mir sinnvoll, in eine Lösung alle Fälle
seit Beginn dieses Jahres einzubeziehen.
23114 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 213. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009
(A) (C)
(B) (D)
Anlage 21
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Fragen der Ab-
geordneten Cornelia Pieper (FDP) (Drucksache 16/12355,
Fragen 37 und 38):
Wie hoch sind die Ausgaben für die Veranstaltungsreihe
„Bürgerdialog – Unsere Deutsche Einheit“ des Bundesminis-
teriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in den ost-
deutschen Landeshauptstädten insgesamt veranschlagt, und
wie viel Geld ist bisher tatsächlich – bitte detaillierte Untertei-
lung nach Kosten für Agentur/-en, Moderator/-en, Hostessen,
Anmietung von Räumlichkeiten, Catering, Druckerzeugnisse,
Internetauftritt – ausgegeben worden?
Wie erfolgte die Vergabe der einzelnen Dienstleistungen
für die Veranstaltungen durch das federführende Bundes-
ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung im Ein-
zelnen, und wie viele Teilnehmerinnen/Teilnehmer haben die
bislang erfolgten Veranstaltungen in Magdeburg, Potsdam
und Erfurt jeweils besucht?
Zu Frage 37:
Für die Dialogreihe „20 Jahre Friedliche Revolution –
20 Jahre Deutsche Einheit“ wurde durch das Bundesamt
für Bauwesen und Raumordnung ein Werkvertrag mit
einer Vergütung in Höhe von 109 860,80 Euro ge-
schlossen. Die beauftragten Leistungen umfassen die
inhaltliche Konzipierung der Bürgerdialogreihe, die or-
ganisatorische Vorbereitung und Durchführung der Ver-
anstaltungen sowie die Darstellung und Aufbereitung im
Internet. Die Auszahlung erfolgt gemäß Vertrag nach
Leistungsfortschritt. Bisher wurden 85 000 Euro ausge-
zahlt.
Der Vertrag sieht eine pauschale Vergütung auf der
Grundlage des Angebotes vor. Die zugrunde liegende
Kostenkalkulation des Anbieters unterliegt dem zu
schützenden Bereich betrieblicher Informationen.
Zu Frage 38:
Die Leistungen wurden als Gesamtpaket im Ergebnis
eines ordentlichen Vergabeverfahrens durch das Bundes-
amt für Bauwesen und Raumordnung beauftragt. Gemäß
Vertrag kann der Auftragnehmer für einzelne Teilleistun-
gen Unteraufträge vergeben.
An den Veranstaltungen in Magdeburg haben 60, in
Potsdam 95 und in Erfurt 115 Bürgerinnen und Bürger
teilgenommen. Die Verbreitung erfolgte darüber hinaus
über lokale und regionale Medien (Hörfunk, TV, Print).
Anlage 22
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage des
Abgeordneten Patrick Döring (FDP) (Drucksache 16/
12355, Frage 39):
Wie hoch ist die Summe der bisher aus dem Konjunktur-
paket I getätigten investiven Ausgaben einschließlich der Pro-
gramme der KfW Bankengruppe nach den einzelnen Maßnah-
men seit Verabschiedung des Paketes bis heute jeweils
monatlich gewesen, und in welchem Umfang werden Mittel
des Bundes, wie das Bundesministerium für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung nach einem Bericht von Spiegel Online er-
klärte (18. März 2009), im April 2009 an die Bundesländer
– bitte unter Angabe der Anzahl der dadurch finanzierten
Maßnahmen – fließen?
Die Wirkung des Konjunkturpaketes bemisst sich
nicht an der Summe bereits verausgabter Mittel, sondern
an dem ausgelösten Auftragsvolumen. Die weiteren
Maßnahmen haben einen Vorlauf in Planung, Ausschrei-
bung und Vergabe. Das heißt, für eine Vielzahl der zu
realisierenden Bauvorhaben müssen erst die Vorausset-
zungen für einen Mittelabfluss in den Folgemonaten ge-
schaffen werden. Hinzu kam die ungünstige Witterung
am Anfang des Jahres mit Frost und starken Schneefäl-
len.
Die betroffenen Verwaltungen sind sehr frühzeitig
über die Maßnahmen informiert worden. Bundesminis-
ter Tiefensee hat bereits Anfang Dezember 2008 die
Länderverkehrsminister in einer Konferenz über die
Maßnahmen informiert und dafür geworben, dass die
Länder durch eigene Maßnahmen mithelfen, Planung,
Ausschreibung und Vergaben, die, wie Sie wissen, in
den Aufgabenbereich der Länder fallen, zu beschleuni-
gen. Im Bereich Verkehr sind in den Monaten Januar und
Februar 2009 Ausgaben in Höhe von 5,7 Millionen Euro
getätigt worden. Zahlen für März und April liegen noch
nicht vor. Es ist aus den Projekten heraus verständlich,
dass der Mittelabfluss im Laufe des Jahres stark zu-
nimmt. Im Bereich Bau wurden für die KfW-Förderpro-
gramme im Januar und Februar 2009 Kreditzusagen in
Höhe von 600 Millionen Euro sowie Zusagen für Zu-
schüsse in Höhe von 6 Millionen Euro getätigt. Das Pro-
gramm „Wohnraum Modernisieren – Altersgerecht
Umbauen“ startet am 1. April 2009. Bei den Programm-
aufstockungen „Investitionspakt“, „Stadtumbau Ost“ und
„Stadtumbau West“ hat Minister Tiefensee bereits im
Dezember die Verwaltungsvereinbarung mit den Län-
dern unterzeichnet. Zwar liegen noch nicht alle Länder-
programme vor, es ist aber bereits jetzt ersichtlich, dass
die Kassenmittel für das Jahr 2009 – über diese drei Pro-
gramme sind dies 217 Millionen Euro – zu 100 Prozent
gebunden sind.
Anlage 23
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage des Ab-
geordneten Patrick Döring (FDP) (Drucksache 16/12355,
Frage 40):
Welche Auswirkungen sieht die Bundesregierung auf die
Infrastrukturprojekte des Bundes, die aus den Einnahmen der
streckenbezogenen Lkw-Maut finanziert werden, angesichts
des prognostizierten Rückgangs der Einnahmen aus den Stra-
ßennutzungsgebühren – bitte unter Angabe der prognostizier-
ten Entwicklung der Einnahmen und der investiven Ausgaben
aus der streckenbezogenen Lkw-Maut unter Berücksichtigung
der gegenwärtigen konjunkturellen Entwicklung –, und beab-
sichtigt die Bundesregierung, etwaige Rückgänge bei den
mautfinanzierten Projekten durch den Einsatz anderweitiger
Finanzierungsinstrumente, wie beispielsweise die Bereitstel-
lung zusätzlicher Haushaltsmittel, auszugleichen?
Zum jetzigen Zeitpunkt ist es nicht möglich, etwaige
Abweichungen der tatsächlichen Mauteinnahmen von
den Ansätzen im Bundeshaushalt 2009 exakt zu pro-
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 213. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009 23115
(A) (C)
(B) (D)
gnostizieren. Im Bundeshaushalt 2009 sind Mauteinnah-
men in Höhe von 5,01 Milliarden Euro veranschlagt, von
denen mehr als 3,7 Milliarden Euro in die Verkehrsinfra-
struktur investiert werden sollen. Insgesamt stehen im
Bundeshaushalt – einschließlich der aus den Mautein-
nahmen finanzierten Ausgaben – für Investitionen in die
Schienenwege des Bundes, Bundesfern- und -wasser-
straßen im Jahr 2009 rund 11 Milliarden Euro zur
Verfügung. Außerdem sind im Investitions- und Til-
gungsfonds weitere 2 Milliarden Euro für zusätzliche
Verkehrsinvestitionen in den Jahren 2009 und 2010 vor-
gesehen.
Anlage 24
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Fragen des
Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN) (Drucksache 16/12355, Fragen 41 und 42):
In welchen Planungsstadien kommt es zu den stärksten
Kostenüberschreitungen bei Bundesfernstraßenprojekten, und
welche Schlüsse zieht die Bundesregierung aus diesem Sach-
verhalt hinsichtlich der Verbesserung der Qualität der Kosten-
ermittlung in diesen Planungsstadien?
Warum werden „diese fast noch virtuellen Maßnahmen“
(Zitat des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesmi-
nister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Achim Groß-
mann in der Fragestunde des Bundestages vom 28. Januar
2009; Plenarprotokoll 16/201, Seite 21761), für die es keine
genauen Kostenschätzungen gibt, in den Bedarfsplan für die
Bundesfernstraßen aufgenommen, wo der Bedarfsplan mit
Projekten sowieso überfrachtet ist, und inwieweit wird bei
diesen virtuellen Maßnahmen die Veränderung des Nutzen-
Kosten-Verhältnisses verfolgt?
Zu Frage 41:
Eine Kategorisierung von Kostensteigerungen je nach
Planungsstadium ist nicht möglich. Gleichwohl ist fest-
zustellen, dass Kostenansätze mit zunehmender Pla-
nungstiefe belastbarer werden. Erst im weiteren Verlauf
der Planungen, wenn die Trassierung erfolgt ist und da-
mit Länge und Querschnitt sowie erforderliche Bau-
werke festliegen, werden projektspezifische Besonder-
heiten erkennbar, die zu höheren Kosten als ursprünglich
angenommen führen können.
Für eine eventuelle künftige Fortschreibung des Be-
darfsplans wäre vorzusehen, die erwogenen Projekte vor
der Ermittlung des Nutzen-Kosten-Verhältnisses einer
umweltrelevanten und ingenieurtechnischen Prüfung zu
unterziehen, um Rückschlüsse auf zu erwartende Auf-
wendungen ziehen zu können.
Zu Frage 42:
Der Bedarfsplan beinhaltet die Investitionsprojekte,
die – unabhängig von der Planungstiefe – ein erkanntes
wesentliches verkehrliches Defizit beseitigen sollen.
Darüber hinaus ist der Bedarfsplan ein langfristig an-
gelegter Plan und soll nicht nur die erwogenen und be-
werteten Projekte priorisieren, sondern vor allem Pla-
nungssicherheit für einen längeren Zeitraum schaffen.
Ein aktuelles Nutzen-Kosten-Verhältnis wird bei grö-
ßeren Kostensteigerungen spätestens vor Einstellung ei-
nes Projektes in den Straßenbauplan als Nachweis der
Wirtschaftlichkeit und der Bauwürdigkeit für dieses Pro-
jekt ermittelt.
Anlage 25
Antwort
der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage des
Abgeordneten Jan Mücke (FDP) (Drucksache 16/12355,
Frage 43):
Welche Schlüsse zieht die Bundesregierung aus dem Ur-
teil und der Urteilsbegründung des Verwaltungsgerichts Dres-
den vom 30. Oktober 2008 (Az.: 3 K 923/04), und hält im
Lichte dieses Urteils der Bundesminister für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung, Wolfgang Tiefensee, seinen Kompromiss-
vorschlag zum Bau eines Elbtunnels anstatt des Baus einer
Brücke aufrecht?
Die Bundesregierung hat das Urteil des Verwaltungs-
gerichts Dresden vom 30. Oktober 2008 (Az. 3 K 923/04)
zur Kenntnis genommen.
Aufgrund der alleinigen Zuständigkeit des Freistaates
Sachsen und der Landeshauptstadt Dresden für den Bau
der Waldschlösschenbrücke hat der Bundesminister für
Verkehr, Bau und Stadtentwicklung nicht den Bau eines
Elbtunnels anstatt des Baus einer Brücke vorgeschlagen.
Er hat sich vielmehr für die Realisierung einer welterbe-
verträglichen Lösung ausgesprochen und hierfür seine
Unterstützung angeboten.
213. Sitzung
Berlin, Mittwoch, den 25. März 2009
Inhalt:
Redetext
Anlagen zum Stenografischen Bericht
Anlage 1
Anlage 2
Anlage 3
Anlage 4
Anlage 5
Anlage 6
Anlage 7
Anlage 8
Anlage 9
Anlage 10
Anlage 11
Anlage 12
Anlage 13
Anlage 14
Anlage 15
Anlage 16
Anlage 17
Anlage 18
Anlage 19
Anlage 20
Anlage 21
Anlage 22
Anlage 23
Anlage 24
Anlage 25