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    Plenarprotokoll 16/199 DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: 21470 C 21470 D 21471 A 21471 A 21471 C 21471 C 21471 D 21472 B 21475 A 21475 B 21475 C 21476 A 21476 B 21476 C Deutscher B Stenografisch 199. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes 9 . . . . Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Gesetzent- würfe zur Verbesserung des Kinderschut- zes und zur Änderung des Bundeszentral- registergesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ B J D D D M D M D 21469 A 21469 A 21469 B 21469 B 21470 A Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21472 D undestag er Bericht ung 21. Januar 2009 t : rigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . örn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin 21473 A 21473 C 21473 D 21474 A 21474 A 21474 B 21474 C 21475 A Fragestunde (Drucksachen 16/11612, 16/11632) . . . . . . . . 21476 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 Dringliche Frage 1 Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Kenntnisse der Bundesregierung über Hin- tergründe der Ermordung des Menschen- rechtsanwalts Stanislaw Markelow und der Journalistin Anastasja Baburowa in Mos- kau am 19. Januar 2009 Antwort Dr. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . Zusatzfragen Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 1 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Zulässigkeit von Erdkabeln in der 110-kV- Ebene im Energieleitungsausbaugesetz und Auswirkungen auf die Strompreise Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 6 Elke Reinke (DIE LINKE) Fehlen einer Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder und Gründe für die Ablehnung eines nationalen Entschädi- gungsfonds durch die Bundesregierung Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 7 Elke Reinke (DIE LINKE) Empfehlung des Deutschen Bundestages zum Betrauen zweier unabhängiger Dach- organisationen der deutschen Jugendhilfe für die Organisation eines runden Tisches und Haltung der Bundesregierung dazu Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . M C V f d v G d m K A A Z C M D M E z E A P Z D S D J M D H p S w g m A P Z D M U O s t d A K 21476 D 21477 A 21478 B 21478 C 21479 A 21479 C 21480 A 21480 B 21481 A 21481 B 21481 C ündliche Fragen 9 und 10 ornelia Hirsch (DIE LINKE) erhinderung einer bildungspolitischen Of- ensive im Rahmen des Konjunkturpaketes II urch das mit der Föderalismusreform I erabschiedete Kooperationsverbot des rundgesetzes; Berücksichtigung der bil- ungspolitischen Versprechen von Bundes- inisterin Schavan von Dezember 2008 im onjunkturpaket II ntwort ndreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 17 r. Hakki Keskin (DIE LINKE) aßnahmen der Bundesregierung zur vom uroparat geforderten Stärkung der Parti- ipationsrechte der Einwanderinnen und inwanderer in den Mitgliedstaaten ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . örn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ündliche Frage 18 r. Hakki Keskin (DIE LINKE) altung der Bundesregierung zur Über- rüfung der Europaratsbeschlüsse zur tärkung der Partizipationsrechte der Ein- anderinnen und Einwanderer in den Mit- liedstaaten durch eine Monitoringkom- ission ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . . . ündliche Frage 20 lrich Adam (CDU/CSU) pfern der kommunistischen/stalinisti- chen Gewaltherrschaft und der SED-Dik- atur gewidmete Briefmarken und Ge- enkmünzen ntwort arl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21482 B 21482 C 21483 C 21483 D 21485 A 21485 C 21485 D 21486 B 21486 C 21487 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 III Mündliche Frage 21 Ulrich Adam (CDU/CSU) Würdigung des 20. Jahrestages der friedli- chen Revolution durch Ausgabe von Son- derbriefmarken, Euro-Gedenkmünzen und Gedenkmedaillen Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Ulrich Adam (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 22 Arnold Vaatz (CDU/CSU) Zeitpunkt der Information der Bundesre- gierung über die Ausgabe von Medaillen zum Gedenken an historische Momente der DDR-Geschichte und verantwortliche Dienst- stellen innerhalb der Deutschen Post AG Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ulrich Adam (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 23 Arnold Vaatz (CDU/CSU) Einholen von externer Expertise durch die Deutsche Post AG bei der geplanten Emis- sion von SED-Gedenkmedaillen Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 24 Manfred Kolbe (CDU/CSU) Anzahl der Verfahren nach dem Altforde- rungsregelungsgesetz Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 25 Manfred Kolbe (CDU/CSU) Höhe der in Verfahren nach dem Altforde- rungsregelungsgesetz eingeforderten bzw. e V A K Z M M C J M z A K Z C T a b P M C M K W O R D J 21487 C 21487 D 21488 B 21488 C 21489 A 21489 A 21489 B 21489 C 21489 C 21490 A 21490 B ingenommenen Beiträge in Relation zum erwaltungsaufwand ntwort arl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen anfred Kolbe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ündliche Fragen 26 und 27 arl-Ludwig Thiele (FDP) üngste Äußerungen von Bundeskanzlerin erkel und Bundesaußenminister Steinmeier ur Tilgung des Erblastentilgungsfonds ntwort arl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen arl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Bosbach, René Röspel, Katrin Göring-Eckardt und weiteren Abgeordne- ten eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verankerung der Patientenverfü- gung im Betreuungsrecht (Patienten- verfügungsgesetz – PatVerfG) (Drucksache 16/11360) . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Zöller, Dr. Hans Georg Faust, Dr. Herta Däubler-Gmelin und weiteren Abgeordneten eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Klarstellung der Ver- bindlichkeit von Patientenverfügungen (Patientenverfügungsverbindlichkeits- gesetz – PVVG) (Drucksache 16/11493) . . . . . . . . . . . . . . eter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Bosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . onika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21490 C 21490 D 21491 C 21491 D 21492 C 21492 C 21492 D 21493 D 21494 C 21495 C 21497 A 21497 D 21499 A 21500 A 21500 C 21501 D 21502 C 21503 B IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) . . . . . . . . . . . Julia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans Georg Faust (CDU/CSU) . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Stöckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Bosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: Erste Beratung des von den Abgeordneten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Dr. Karl Addicks, Ernst Burgbacher, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion der FDP einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung der Strafprozessordnung (§ 160 a StPO) (Drucksache 16/11170) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 5: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zum Abbau büro- kratischer Hemmnisse insbesondere in der mittelständischen Wirtschaft (Drit- tes Mittelstandsentlastungsgesetz) (Drucksachen 16/10490, 16/11622) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/11623) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S K T a b c d i Z A B w B f m A ( K D M K M R T a 21503 C 21504 D 21506 A 21506 D 21507 B 21508 A 21509 B 21509 D 21511 A 21512 A 21512 B 21513 A 21513 C 21514 C 21515 C 21515 D 21516 A 21517 A 21518 B 21518 B 21518 C 21519 D 21520 D abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . erstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6: ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Lebenslagen in Deutschland – Dritter Armuts- und Reichtumsbericht (Drucksache 16/9915) . . . . . . . . . . . . . . . ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Nationaler Strategiebericht – Sozial- schutz und soziale Eingliederung 2008 bis 2010 (Drucksache 16/10138) . . . . . . . . . . . . . . ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Nationaler Aktionsplan zur Bekämp- fung von Armut und sozialer Ausgren- zung 2003 bis 2005 Implementierungsbericht 2005 (Drucksache 15/5569) . . . . . . . . . . . . . . . ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sozialbericht 2005 (Drucksache 15/5955) . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 1: ntrag der Abgeordneten Markus Kurth, rigitte Pothmer, Irmingard Schewe-Gerigk, eiterer Abgeordneter und der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Programm ür ein selbstbestimmtes Leben ohne Ar- ut – Eine Neuformulierung des Dritten rmuts- und Reichtumsberichtes Drucksache 16/10654) . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . aria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . atja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olf Stöckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 7: ) Antrag der Abgeordneten Dr. Barbara Höll, Wolfgang Nešković, Karin Binder, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rehabilitierung für die Verfolgung und Unterdrückung einver- nehmlicher gleichgeschlechtlicher Hand- lungen in der Bundesrepublik Deutsch- land und der Deutschen Demokratischen 21522 B 21522 D 21524 A 21524 A 21524 A 21524 B 21524 B 21524 C 21525 C 21526 D 21528 B 21529 B 21530 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 V Republik und Entschädigung der Ver- urteilten (Drucksache 16/10944) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Kerstin Andreae, Birgitt Bender, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rehabili- tierung und Entschädigung der nach 1945 in Deutschland wegen homosexu- eller Handlungen Verurteilten (Drucksache 16/11440) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carl-Christian Dressel (SPD) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zehnten Ge- setzes zur Änderung des Atomgesetzes (Drucksache 16/11609) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Lutz Heilmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Pries (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Britta Haßelmann, Grietje Staffelt, Ekin Deligöz, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Medienkompetenz Älterer stär- ken – Die digitale Kluft schließen (Drucksache 16/11365) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 10: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der aufsichtsrechtlichen Vor- schriften der Zahlungsdiensterichtlinie (Zahlungsdiensteumsetzungsgesetz) (Drucksachen 16/11613, 16/11640) . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schäffler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . D D N A L A M S G z k A P A M D U t S d A D A M D V b A D A M O R d u A C 21531 C 21531 C 21531 D 21532 D 21534 A 21534 D 21535 D 21537 A 21537 B 21538 B 21539 A 21540 B 21541 C 21542 C 21543 C 21534 D 21543 D 21545 A 21545 D r. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 ündliche Frage 2 abine Zimmermann (DIE LINKE) ründe für das Fehlen konkreter Angaben ur Breitbandstrategie im Konjunkturpa- et II ntwort eter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 ündliche Frage 3 r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) nterzeichnung des IAASTD-Berichts (In- ernational Assessment of Agricultural cience and Technology for Development) urch die Bundesregierung ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ündliche Frage 4 r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) orschläge der Bundesregierung zur Auslo- ung von Eiern aus Kleingruppenhaltung ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Frage 5 mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) echtsgrundlage eines Manövers der Bun- eswehr Ende November 2008 in Ghana nd Unterrichtung des Bundestages ntwort hristian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21546 B 21546 D 21547 C 21549 A 21549 D 21550 B 21550 C 21550 D VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 Anlage 6 Mündliche Frage 8 Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Maßnahmen der Bundesregierung bezüg- lich der Dioxinbelastungen im Bereich der Marschen der Unterelbe Antwort Karin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Fragen 11 und 12 Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Gründe für die Finanzierung des Lohafex- Experiments durch das Bundesministe- rium für Bildung und Forschung; Ergeb- nisse der Umweltverträglichkeitsprüfun- gen im Vorfeld des Experiments sowie beteiligte wissenschaftliche Einrichtungen Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Frage 13 Otto Schily (SPD) Konsequenzen der Bundesregierung aus den Äußerungen des früheren afghani- schen Finanzministers Ashraf Ghani über die jetzige afghanische Regierung in der New York Times vom 2. Januar 2009 Antwort Dr. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . Anlage 9 Mündliche Frage 14 Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Pläne zur Übernahme des Verteidigungs- haushalts Afghanistans durch die NATO Antwort Dr. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . Anlage 10 Mündliche Frage 15 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Beurteilung der humanitären Situation im Kriegsgebiet in Gaza und Vorschläge zur humanitären Hilfe Antwort Dr. h. c. Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . A M V R r n f n f A P A M D S d l A K A M D B b d A K A M V V d t d A K A M V A V d 21551 A 21551 B 21551 D 21552 A 21552 B nlage 11 ündliche Frage 16 olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) echtlicher Status der in Deutschland ope- ierenden der Hamas oder der Hisbollah ahestehenden Organisationen und Schluss- olgerungen aus Erkenntnissen von Bundes- achrichtendienst und Bundesamt für Ver- assungsschutz über diese Organisationen ntwort eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 12 ündliche Frage 19 r. Ilja Seifert (DIE LINKE) chaffung von Barrierefreiheit im Rahmen er für 2009 geplanten Sanierung des Ber- iner Fernsehturms ntwort arl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 ündliche Frage 28 r. Ilja Seifert (DIE LINKE) ereitstellung weiterer Mittel zum Ausbau arrierefreier Infrastruktur im Rahmen er für 2009 geplanten Konjunkturpakete ntwort laus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 14 ündliche Frage 29 olker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) erbesserungen im Programm „Weiterbil- ung Geringqualifizierter und beschäftig- er älterer Arbeitnehmer in Unternehmen“ urch das Konjunkturpaket II ntwort laus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 15 ündliche Frage 30 olker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) rbeitsmarktpolitische Instrumente zur erausgabung von zusätzlichen Mitteln bei er Bundesagentur für Arbeit insbeson- 21553 B 21553 C 21553 D 21554 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 VII dere für über 25-Jährige ohne abgeschlos- sene Berufsausbildung Antwort Klaus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 16 Mündliche Frage 31 Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Bewilligung von Fördermitteln aus dem Europäischen Sozialfonds und aus europäi- schen Globalisierungsmitteln für Weiterbil- dung oder Fortbildungsmaßnahmen der ehe- maligen Beschäftigten von Nokia in Bochum Antwort Klaus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 17 Mündliche Fragen 32 und 33 Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) Medizinische Versorgung von Kindern im Fall unterbleibender Zahlung von Kran- kenversicherungsbeiträgen; Vollwertige Leis- tungsgewährung für Kinder als gesamtge- sellschaftliche Aufgabe der Krankenkassen Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 18 Mündliche Fragen 34 und 35 Frank Spieth (DIE LINKE) Ausschluss von Säuglingen, Kleinkindern und Kindern von den Präventionsuntersu- chungen; Unterschiedliche medizinische Versorgung von Kleinkindern privat kran- kenversicherter, gesetzlich versicherter bzw. beitragssäumiger gesetzlich versicher- ter Eltern Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 19 Mündliche Frage 36 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) Vereinbarkeit des Forschungsprojektes Lo- hafex mit den Beschlüssen der London- Konvention und dem Moratorium für ozeanische Düngung Antwort Michael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M E E s m t M A M A M H M p f A M A M S G A a m w A M A Z d k ( M P J A S D B 21554 C 21554 D 21555 B 21556 A 21556 C nlage 20 ündliche Frage 37 va Bulling-Schröter (DIE LINKE) instufung der im Lohafex-Projekt unter- uchten Ozeandüngung als Klimaschutz- aßnahme und Vereinbarkeit mit dem un- er deutscher Beteiligung beschlossenen oratorium für ozeanische Düngung ntwort ichael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 21 ündliche Frage 38 ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) aßnahmen zur Beschleunigung der euro- äischen Biogaseinspeisungsstrategie in- olge der aktuellen Erdgaskrise ntwort ichael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 22 ündliche Fragen 39 und 40 ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) efahren für das in der Schachtanlage sse II tätige Personal und für Anwohner ufgrund der bei Kammer 4 der Anlage öglicherweise auftretenden Schäden so- ie erforderliche Schutzmaßnahmen ntwort ichael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 23 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung es Antrags: Medienkompetenz Älterer stär- en – Die digitale Kluft schließen Tagesordnungspunkt 16) arkus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . ürgen Kucharczyk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ngelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . . ibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Lothar Bisky (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21556 D 21557 A 21557 B 21558 A 21559 D 21560 B 21561 A 21561 D 21562 D 21563 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 21469 (A) ) (B) ) 199. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 21549 (A) ) (B) ) Downstream-Geschwindigkeit von mindestens 1 Mbit/s erhöhen. Kurzfristiges Ziel ist es, die Lücken bei der Breitbandversorgung zu schließen. Die Bundesregierung setzt sich daher dafür ein, dass bis Ende nächsten Jahres Breitbandverbindungen flächendeckend mit einer Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.01.2009 Paula, Heinz SPD 21.01.2009 Anlage 1 Liste der entschuldigt * ** A d A ( B Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Akgün, Lale SPD 21.01.2009 Annen, Niels SPD 21.01.2009 Brüderle, Rainer FDP 21.01.2009 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE 21.01.2009 Dreibus, Werner DIE LINKE 21.01.2009 Ehrmann, Siegmund SPD 21.01.2009 Ernst, Klaus DIE LINKE 21.01.2009 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 21,01.2009 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 21.01.2009 Granold, Ute CDU/CSU 21.01.2009 Großmann, Achim SPD 21.01.2009 Hauer, Nina SPD 21.01.2009 Hempelmann, Rolf SPD 21.01.2009 Hinz (Essen), Petra SPD 21.01.2009 Dr. Jahr, Peter CDU/CSU 21.01.2009 Dr. Jung, Franz Josef CDU/CSU 21.01.2009 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 21.01.2009 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 21.01.2009* Link (Heilbronn), Michael FDP 21.01.2009 Lösekrug-Möller, Gabriele SPD 21.01.2009 Niebel, Dirk FDP 21.01.2009 Nitzsche, Henry fraktionslos 21.01.2009 R R R D D S S S D T T V A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO für die Teilnahme an der Jahrestagung der Ostseeparlamentarier- konferenz nlage 2 Antwort es Parl. Staatssekretärs Peter Hintze auf die Frage der bgeordneten Sabine Zimmermann (DIE LINKE) Drucksache 16/11612, Frage 2): Warum fehlen im Konjunkturpaket II der Bundesregierung unter der Beschlussziffer „6. Breitbandstrategie der Bundesre- gierung“ als einzigem Punkt im Konjunkturpaket konkrete Angaben insbesondere zur Definition eines leistungsfähigen Breitbandanschlusses wie auch zur Höhe der Mittel, die die Bundesregierung einzusetzen gedenkt, und in welchen kon- kreten Punkten werden die neu angekündigten Maßnahmen zum Ausbau des Breitbandnetzes in Deutschland über die An- kündigungen der bisherigen Breitbandinitiative hinausgehen? Ziel der Breitbandstrategie ist es, die verfügbaren andbreiten im gesamten Bundesgebiet systematisch zu aab, Daniela CDU/CSU 21.01.2009 aidel, Hans CDU/CSU 21.01.2009 eiche (Potsdam), Katherina CDU/CSU 21.01.2009 r. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 21.01.2009 r. Scheer, Hermann SPD 21.01.2009 chily, Otto SPD 21.01.2009 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 21.01.2009 trothmann, Lena CDU/CSU 21.01.2009 r. Struck, Peter SPD 21.01.2009 auss, Jörg SPD 21.01.2009 hönnes, Franz SPD 21.01.2009** eit, Rüdiger SPD 21.01.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 21550 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 (A) ) (B) ) verfügbar sind. Heute beträgt der Versorgungsgrad bei Anschlüssen mit 1 Mbit/s bereits rund 92 Prozent. Weiteres Ziel ist der flächendeckende Aufbau von Hochleistungsnetzen bis 2018. Von deutlichen Leis- tungssteigerungen im Bereich der Kommunikations- infrastrukturen verspricht sich die Bundesregierung Erhöhungen der gesamtwirtschaftlichen Produktivität, positive regionalwirtschaftliche Effekte sowie die Er- schließung neuer Beschäftigungs- und Wachstumspoten- ziale. Die in enger Abstimmung mit der IKT-Branche erar- beitete Breitbandstrategie der Bundesregierung geht da- mit deutlich über die bisherigen Zielsetzungen hinaus, die im Wesentlichen auf die kurzfristige Schließung von Versorgungslücken im ländlichen Raum fokussiert wa- ren. Durch Maßnahmen zur Senkung von Investitionskos- ten, eine innovations- und wachstumsfreundliche Regu- lierung und öffentliche Förderung werden Anreize ge- setzt, um die genannten Ziele zu erreichen. Höhe und Ausgestaltung der zusätzlich zur Verfügung stehenden Mittel sind derzeit Gegenstand der Ressortabstimmung. Das Kabinett wird sich mit dem Konjunkturpaket II am 27. Januar 2009 und mit der Breitbandstrategie am 18. Februar 2009 befassen. Anlage 3 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Frage der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) (Drucksache 16/11612, Frage 3): Wieso hat die Bundesregierung den IAASTD-Bericht – IAASTD: International Assessment of Agricultural Science and Technology for Development – bisher nicht unterzeich- net, und wann wird sie dies nachholen? Im IAASTD-Bericht (Weltagrarbericht) sind überwie- gend bekannte Fakten zusammengetragen worden, die bereits seit längerem auch den Prinzipien der deutschen Entwicklungspolitik im Bereich der ländlichen Entwick- lung zugrunde liegen. Die Kernbotschaft der Zusam- menfassung, dass Armut und Hunger am effektivsten durch die Steigerung der Produktivität der kleinbäuerli- chen Betriebe im Rahmen einer multifunktionalen länd- lichen Entwicklung abgeschafft werden können, ist in- ternationaler Konsens. Vor diesem Hintergrund hält die Bundesregierung es für entbehrlich, wie von der Abge- ordneten Tackmann gefordert, die Erklärung nachträg- lich zu unterzeichnen. Dies ist vor allem deshalb ent- behrlich, weil die Bundesregierung ihre Position in den einschlägigen Fragen sehr ausführlich und differenziert in ihrem Bericht zur Welternährungslage „Globale Er- nährungssicherung durch nachhaltige Entwicklung und Agrarwirtschaft“ vom 18. Juni 2008 dargelegt hat. Grundsätzlich hält die Bundesregierung den Bericht für einen wichtigen Beitrag zur Diskussion der globalen Er- nährungssicherung. A d d ( m ( a z f u K b l g E k s N d E f a t E s d a h a l s c h s m K B K w m d m A d d D (C (D nlage 4 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Frage er Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) Drucksache 16/11612, Frage 4): Welche Vorschläge hat die Bundesregierung zur Auslo- bung von Eiern, die aus Kleingruppenhaltung stammen, bzw. hält die Bundesregierung eine gesonderte Auslobung über- haupt für nötig? Eier aus der deutschen Kleingruppenhaltung sind ge- äß Art. 12 in Verbindung mit Anhang I Teil A der VO EG) Nr. 589/2008 über Vermarktungsnormen für Eier uf der Verpackung als „Eier aus Käfighaltung“ zu kenn- eichnen. Darüber hinaus sind die Voraussetzungen er- üllt, die Angabe der Haltungsart gemäß Anhang I Teil B m den Begriff „ausgestalteter Käfig“ zu ergänzen. Die ennzeichnung muss deutlich sichtbar und in leicht les- arer Druckschrift erfolgen. Eier der Güteklasse A müssen deutlich sichtbar, leicht esbar und mindestens 2 Millimeter hoch mit dem Erzeu- ercode gemäß Nr. 2 des Anhangs der Richtlinie 2002/4/ G über die Registrierung von Legehennenbetrieben ge- ennzeichnet werden. Eier aus der Kleingruppenhaltung ind gemäß Anhang II Nr. 3 der Verordnung (EG) r. 589/2008 „Eier aus Käfighaltung“, demzufolge ist ie Haltungsart im Erzeugercode mit der „3“ anzugeben. ntsprechend sind diese Betriebe im Rahmen der Durch- ührung des Legehennenbetriebsregistergesetzes auch ls Käfighaltungsbetriebe zur registrieren. Weitergehende Angaben zur Art der Legehennenhal- ung sind sowohl auf der Verpackung als auch auf dem i möglich, hierbei sind jedoch die allgemeinen Vor- chriften des Lebensmittelrechts, das heißt insbesondere as Verbot der Irreführung und der Täuschung, zu be- chten. Der zusätzliche Hinweis auf die Kleingruppen- altung ist demzufolge sowohl auf der Verpackung als uch auf dem Ei grundsätzlich möglich und rechtlich zu- ässig. Da die Bundesregierung die Gefahr sieht, dass die be- tehende Kennzeichnung nicht ausreicht, um eine hinrei- hende Unterscheidung der Eier aus der Kleingruppen- altung von Eiern aus der bisherigen Käfighaltung icherzustellen, hat sich Bundesminister a. D. Seehofer it Schreiben vom 13. Oktober 2008 an die zuständigen ommissarinnen Fischer Boel und Vassiliou mit der itte gewandt, die Voraussetzungen für eine gesonderte ennzeichnung zu schaffen. Eine abschließende Ant- ort steht noch aus. Kommissarin Vassiliou hat lediglich it Schreiben vom 12. November 2008 mitgeteilt, dass ie Antwort derzeit mit der ebenfalls zuständigen Kom- issarin Fischer Boel abgestimmt wird. nlage 5 Antwort es Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage es Abgeordneten Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 16/11612, Frage 5): Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 21551 (A) ) (B) ) Auf welcher rechtlichen Grundlage hat die Bundeswehr Ende November 2008 ein Manöver in Ghana durchgeführt, und wann beabsichtigt die Bundesregierung, den Deutschen Bundestag davon zu unterrichten? Die Bundeswehr hat im November 2008 kein Manö- ver in Ghana durchgeführt. Vom 4. bis 20. November 2008 führte das Einsatzführungskommando der Bundes- wehr in Potsdam eine computerunterstützte Stabsrahmen- übung durch. Hierfür wurde ein fiktives Einsatzgebiet in Westafrika zugrunde gelegt, für das die abgeänderten re- algeographischen Daten der Region Ghana genutzt wur- den. Diese Stabsrahmenübung fand ausschließlich in ei- ner militärischen Liegenschaft in Deutschland statt. Die Unterrichtungs- und Beteiligungsrechte des Bundestages gemäß § 1 Abs. 2 und § 6 ParlBetG waren zu keiner Zeit berührt. Eine Unterrichtung des Bundestages war dem- zufolge nicht angezeigt. Anlage 6 Antwort der Parl. Staatssekretärin Karin Roth auf die Frage des Abgeordneten Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/11612, Frage 8): Wie wird die Bundesregierung in ihrer Verantwortung für die Bundeswasserstraße Unterelbe ihren Verpflichtungen – Sa- nierung, Kompensationszahlungen für landwirtschaftlichen Nutzungsausfall und anderes – im Fall der Dioxinbelastungen im Bereich der Marschen der Unterelbe nachkommen? Die Zuständigkeit und Verantwortung der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes an Bundeswas- serstraßen ist nach der Kompetenzordnung des Grundge- setzes auf Verkehrsbelange beschränkt. Für Fragen der Gewässerreinhaltung bzw. Gewässerbelastung sind die Länder zuständig. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Fragen der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/11612, Fragen 11 und 12): Warum finanziert das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit dem Lohafex-Experiment ein Vorhaben, das gegen das auf der 9. Vertragsstaatenkonferenz des Überein- kommens über die biologische Vielfalt – Mai 2008 in Bonn – beschlossene Moratorium zur Düngung der Ozeane und gegen die internationale Vereinbarung über die Verhütung der Mee- resverschmutzung durch das Einbringen von Abfällen und an- deren Stoffen – sogenanntes London-Abkommen – verstößt, und zu welchen konkreten Ergebnissen waren die Umweltver- träglichkeits- und Unbedenklichkeitsprüfungen gekommen, die im Vorfeld des Experiments durchgeführt wurden? Von welchen wissenschaftlichen Einrichtungen wurde das Lohafex-Experiment zur Durchführung empfohlen, und von welchen unabhängigen und international anerkannten wissen- schaftlichen Einrichtungen wird zurzeit die Prüfung der Unbedenklichkeit des Lohafex-Experiments durchgeführt (www.spiegel.de)? Z n d P d f c z g C L ü b z M g w Z s s F l B f ( R S i m B r L v m m P A d A F d O r f (C (D u Frage 11: Das AWI und das indische National Institute of Ocea- ography (NIO) haben ein Memorandum of Understan- ing zur Durchführung von Lohafex geschlossen. Das rojekt wird im Rahmen der programmorientierten För- erung zur Hälfte aus institutionellen Mitteln des AWI inanziert. Die andere Hälfte wird vom indischen Coun- il for Scientific and Industrial Research (CSIR) finan- iert. Eine direkte Projektförderung seitens des BMBF ibt es nicht. Der Einklang des Projekts Lohafex mit den BD-Beschlüssen und der London-Konvention/dem ondon-Protokoll wird von der Bundesregierung zurzeit berprüft. Im Rahmen der Projektentwicklung haben die eteiligten wissenschaftlichen Institute eine Abschät- ung der potenziellen Umweltauswirkungen auf die eeresumwelt durchgeführt und sind zu dem Ergebnis ekommen, dass keine negativen Auswirkungen zu er- arten sind. u Frage 12: Das Projekt wurde vom externen Fahrtbeirat des deut- chen Forschungseisbrechers Polarstern in einem wis- enschaftlich-wettbewerblichen Verfahren mit anderen ahrtanträgen bewertet und zur Durchführung empfoh- en. Auch der international besetzte wissenschaftliche eirat des AWI unterstützt das Projekt. Die Bewilligung ür die indischen Partner wurde vom Director General DG) des indischen Council for Scientific and Industrial esearch (CSIR), der auch Secretary des Department of cience and Industrial Research der indischen Regierung st, erteilt. Ferner ist das Projekt von der Planning Com- ission of India bestätigt worden. Zurzeit erstellen der ritish Antarctic Survey (BAS), das Institut français de echerche pour l’exploitation de la mer (Ifremer) und das eibniz-Institut für Meereswissenschaften an der Uni- ersität Kiel (IFM-GEOMAR) auf Bitten des Bundes- inisteriums für Bildung und Forschung in Abstimmung it dem BMU jeweils Stellungnahmen im Rahmen eines eer Review. nlage 8 Antwort es Staatsministers Dr. h. c. Gernot Erler auf die Frage des bgeordneten Otto Schily (SPD) (Drucksache 16/11612, rage 13): Welche Schlüsse zieht die Bundesregierung aus der Äuße- rung des früheren afghanischen Finanzministers Ashraf Ghani, der laut Bericht der New York Times vom 2. Januar 2009 zu der amtierenden Regierung unter Ministerpräsident Hamid Karzai erklärt hat: „Diese Regierung hat die Regie- rungsfähigkeit eingebüßt, weil ein Schattenregime die Macht übernommen hat. Der Drogen-Mafia-Staat ist nun vollständig konsolidiert.“ („This government has lost the capacity to go- vern because a shadow government has taken over. The narco-mafia state is now completely consolidated.“)? Der illegale Schlafmohnanbau in Afghanistan, und amit verbunden die Produktion und der Schmuggel von piaten, tragen ohne Zweifel zum weiterhin hohen Kor- uptionsniveau und der unbefriedigenden Regierungs- ührung in Afghanistan bei; es ist jedoch nicht so, dass 21552 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 (A) ) (B) ) die afghanische Regierung – wie behauptet – ihre Regie- rungsfähigkeit zugunsten einer Drogenmafia eingebüßt hat. Allerdings ist die afghanische Regierung gefordert, mit mehr Nachdruck gegen korrupte Funktionsträger vorzugehen, die der Beteiligung an illegaler Drogenpro- duktion und Handel verdächtigt werden. Präsident Hamid Karzai hat sich hierzu auf der Pariser Afghanis- tan-Konferenz im Juni 2008 auch ausdrücklich bekannt. Fortschritte bei Regierungsführung, Bekämpfung der Korruption und des Drogenhandels werden jedoch nur schrittweise und über einen längeren Zeitraum zu erzie- len sein. Hierzu bedarf es der langfristigen Unterstüt- zung der internationalen Gemeinschaft, insbesondere beim Aufbau effizienter Polizei- und Justizbehörden. Die in der Presse zitierten Äußerungen des ehemaligen afghanischen Finanzministers Ashraf Ghani sollten auch im Zusammenhang mit dem jetzt beginnenden Wahl- kampf für die Präsidentschaftswahlen im Herbst 2009 gesehen werden, bei denen Herr Ghani beabsichtigt, ge- gen Präsident Hamid Karzai anzutreten. Anlage 9 Antwort des Staatsministers Dr. h. c. Gernot Erler auf die Frage des Abgeordneten Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/11612, Frage 14): Wie bewertet die Bundesregierung Pläne, den Verteidi- gungshaushalt Afghanistans von der NATO übernehmen zu lassen? Die NATO hat keine Pläne, den Verteidigungshaus- halt Afghanistans zu übernehmen. Innerhalb der NATO wird vielmehr darüber diskutiert, wie der von der afgha- nischen Regierung gemeinsam mit der internationalen Gemeinschaft beschlossene Aufwuchs der Afghanischen Nationalarmee auf zukünftig 134 000 Soldaten unter- stützt werden kann. Dabei geht es, neben der durch ISAF gewährten Ausbildungsunterstützung, auch um eine fi- nanzielle Unterstützung bei der Ausstattung, Ausrüstung sowie Unterhaltung. In diesem Zusammenhang wird in der NATO eine Ausweitung eines bereits im Februar 2007 für die finanzielle Unterstützung der Afghanischen Nationalarmee eingerichteten Treuhänderfonds erörtert. Beiträge in von der NATO verwaltete Treuhänderfonds erfolgen freiwillig. NATO-Treuhänderfonds sind auch für Beiträge von Nicht-NATO-Mitgliedstaaten offen. So- wohl bei der Ausbildungs- als auch bei der Ausstattungs- unterstützung ist Deutschland bekanntlich schon stark engagiert. Anlage 10 Antwort des Staatsministers Dr. h. c. Gernot Erler auf die Frage des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/11612, Frage 15): Wie beurteilt die Bundesregierung die humanitäre Situa- tion im Kriegsgebiet in Gaza, und welche Vorschläge macht sie oder unterstützt sie, um das Leiden der Zivilbevölkerung zu lindern – insbesondere hinsichtlich Nahrungsmittel- und s i e f t i m m T 1 u ü d z 4 W b 2 W d 1 d P K E E W D w H B t g I s W K t I d A d B d d g E l E E d i 7 (C (D Wasserversorgung, medizinischer Versorgung, Schutz vor Kälte und Witterung – oder zu beenden? Die am 27. Dezember 2008 als Reaktion auf ver- tärkte Raketenangriffe aus dem Gazastreifen begonnene sraelische Militäroperation „Gegossenes Blei“ hat zu iner schweren humanitären Krise im Gazastreifen ge- ührt. In der Nacht zum Sonntag, den 18. Januar 2009, rat eine von Israel und kurz darauf auch von der radikal- slamischen Hamas ausgerufene Waffenruhe in Kraft. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheits- inisteriums wurden über 1 400 Menschen getötet, ehr als 5 500 Personen wurden verletzt. Unter den oten sind nach offiziellen Angaben 415 Kinder und 10 Frauen, bei der Hälfte der Verletzten handelt es sich m Zivilisten. Die Krankenhäuser im Gazastreifen sind berfüllt. Viele Grundnahrungsmittel einschließlich Kin- ernahrung sind nicht mehr erhältlich. Nur rund 30 Pro- ent der Haushalte haben Zugang zu Elektrizität, rund 00 000 Personen sind derzeit ohne Zugang zu fließend asser. Die humanitäre Hilfe der Bundesregierung für Gaza eläuft sich schon jetzt auf rund 13 Million Euro im Jahr 009. Der Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Frank- alter Steinmeier, hat am 19. Januar 2009 beschlossen, ie bisherigen Hilfsleistungen der Bundesregierung von 2 Millionen Euro um 1 Million Euro zu erhöhen. Mit iesen Mitteln wird die Arbeit des VN-Hilfswerks für alästina-Flüchtlinge (UNRWA) mit einem Beitrag zum ernbudget der Organisation in Höhe von 8 Millionen uro unterstützt. Zusätzlich erhält UNRWA 1 Million uro für Notunterkünfte und Notinstandsetzung von ohnhäusern im Rahmen des jüngsten Nothilfeaufrufs. em Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) urden von der Bundesregierung 2 Millionen Euro für ilfs- und Schutzmaßnahmen in Gaza im medizinischen ereich sowie zur Versorgung mit Wasser, Nahrungsmit- eln und Hygieneartikeln zur Verfügung gestellt. Auf- rund ihrer besonderen Stellung haben UNRWA und das KRK noch am ehesten Zugang zu den betroffenen Men- chen im Gazastreifen. Der Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Frank- alter Steinmeier, steht in regelmäßigem telefonischen ontakt mit dem Präsidenten des Internationalen Komi- ees vom Roten Kreuz. In Zusammenarbeit mit dem KRK und dem Palästinensischen Roten Halbmond wird as Deutsche Rote Kreuz im Auftrag des Auswärtigen mts die Beschaffung von fünf Ambulanzfahrzeugen, ringend benötigter Laborausstattung sowie Hygiene- und abykits im Wert von 800 000 Euro durchführen. Die eutsche Hilfsorganisation CARE erhält 150 000 Euro für ie Versorgung von Krankenhäusern in Gaza. Mit dem estern zusätzlich bereitgestellten Betrag von 1 Million uro sollen deutsche Hilfsorganisationen vor Ort Hilfe eisten. Das Amt für humanitäre Angelegenheiten der uropäischen Kommission (ECHO) stellt 3 Millionen uro für humanitäre Hilfszwecke zur Verfügung. Aus em VN-Nothilfefonds CERF, an dem sich Deutschland m Jahr 2009 mit 15 Millionen Euro beteiligt, sind Millionen US-Dollar für Gaza vorgesehen. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 21553 (A) ) (B) ) Eine sofortige humanitäre Waffenruhe hatte für die Bundesregierung höchste Priorität. Dies hatte Bundes- minister Steinmeier bei seinen beiden Besuchen in der Region allen Gesprächspartnern gegenüber nachdrück- lich unterstrichen. Nachdem die Waffen seit dem 18. Ja- nuar 2009 vorläufig schweigen, setzt sich die Bundes- regierung nun für einen dauerhaften Waffenstillstand ein. Die Versorgung der notleidenden Bevölkerung ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass eine politische Lösung gefunden werden kann. Nach einer dauerhaften Beendigung der militärischen Auseinandersetzungen wäre für eine bilaterale entwick- lungspolitische Zusammenarbeit sofortige Handlungs- fähigkeit gegeben. Für Vorhaben im Gazastreifen stünden – in Abhängigkeit von den politischen Rahmenbedin- gungen – bisher nicht umgesetzte Mittel aus Zusagen an die Palästinensischen Gebiete in Höhe von rund 100 Mil- lionen Euro zur Umsetzung bereit: Sobald es die Sicher- heitslage erlaubt, können mit diesen Mitteln Beschäfti- gungsprogramme zum Ausbau sozialer Infrastruktur wieder aufgenommen werden, um die Menschen rasch in Lohn und Brot zu bringen. Die vereinbarte Rehabili- tierung des bestehenden Zentralklärwerks Gaza sowie weitere dringende Maßnahmen im Wasser- und Abwas- sersektor könnten ebenfalls rasch in Angriff genommen werden. Anlage 11 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/11612, Frage 16): Wie beurteilt die Bundesregierung den – rechtlichen – Sta- tus der in Deutschland operierenden und der Hamas oder der Hisbollah nahestehenden Organisationen – unter anderem Ha- mas in Deutschland, Islamischer Bund Palästina, IBP, Yatim- Kinderhilfe und eventuell Nachfolger; Hisbollah in Deutsch- land, Islamisches Zentrum Hamburg, IZH; hinsichtlich Mit- gliedschaft laut BGB und/oder VereinsG, gegebenenfalls e. V., nicht eingetragener Verein, Gemeinnützigkeit, Legalität/Ille- galität, Verbot –, und welche Schlussfolgerungen ergeben sich für das Handeln der Bundesregierung aus Erkenntnissen von Bundesnachrichtendienst und Bundesamt für Verfassungs- schutz über diese Organisationen? Vereinsähnliche Strukturen der Hisbollah als solche existieren nach Kenntnis der Bundesregierung in Deutsch- land nicht. Es sind jedoch bundesweit rund 30 Kultur- und Moscheevereine bekannt, in denen sich regelmäßig ein Publikum trifft, das der Hisbollah bzw. deren Ideolo- gie nahe steht. Diese Vereine sind überwiegend im Ver- einsregister eingetragen. Die Hamas verfügt in Deutschland ebenfalls nicht über vereinsrechtlich fassbare Strukturen. Der Islami- sche Bund Palästina (IBP) hat jedenfalls in der Vergan- genheit Positionen der Hamas in Deutschland vertreten. Das Islamische Zentrum Hamburg e. V. (IZH) ist Trä- ger der schiitischen Imam-Ali-Moschee, einer der wich- tigsten islamischen Einrichtungen des Iran in West- europa. M n s V K H d ü h s w e A d A c a E u s a e s M m n h t a E A d d ( b (C (D Die Vereinigungsfreiheit des Grundgesetzes gilt nach aßgabe des Vereinsgesetzes auch für das zuvor ge- annte Organisationsspektrum, unabhängig davon, ob es ich hierbei um eingetragene oder nichteingetragene ereine handelt. Ausgenommen hiervon ist die Yatim- inderhilfe e. V., die als Spendensammelverein für die amas im August 2005 durch das Bundesministerium es Innern verboten und aufgelöst wurde. Generell verfolgt die Bundesregierung auch gegen- ber islamisch-extremistischen Bestrebungen einen ganz- eitlichen Bekämpfungsansatz. Dieser umfasst die inten- ive Beobachtung durch die Sicherheitsbehörden ebenso ie gegebenenfalls straf-, vereins-, ausländer- und steu- rrechtliche Maßnahmen. nlage 12 Antwort es Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Frage des bgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) (Drucksa- he 16/11612, Frage 19): Inwieweit wird nach Kenntnis der Bundesregierung die 2009 geplante umfangreiche Sanierung des Berliner Fernseh- turms mit der Schaffung umfassender Barrierefreiheit verbun- den? Der Berliner Fernsehturm wurde Mitte der 90er-Jahre ufwendig saniert. Für das Jahr 2009 ist vonseiten der igentümerin, der Deutschen Funkturm GmbH, keine mfangreiche Sanierung geplant. Die Betreibergesell- chaft beabsichtigt lediglich Verschönerungsmaßnahmen uf der Aussichtsplattform sowie im Drehrestaurant und ine Modernisierung des Eingangsbereichs zur Verbes- erung des Services, soweit der Denkmalschutz diesen aßnahmen zustimmen wird. Ein behindertengerechter Ausbau des Turms und da- it die Herstellung eines barrierefreien Zugangs sind ach Angaben der Eigentümerin nicht möglich. Im Havariefall müssen mehr als 300 Menschen inner- alb kürzester Zeit über eine sehr enge und steile Podest- reppe mehr als 20 m zu den Evakuierungsplattformen bsteigen. Rollstühle sind zu breit für diesen Fluchtweg. ine Verbreiterung des Fluchtwegs ist nicht möglich. nlage 13 Antwort es Parl. Staatssekretärs Klaus Brandner auf die Frage es Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Drucksache 16/11612, Frage 28): Inwieweit wird die Bundesregierung den Forderungen der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinder- ter Menschen, Karin Evers-Meyer, SPD, zur Bereitstellung weiterer Mittel zum Ausbau barrierefreier Infrastruktur im Rahmen der für 2009 geplanten Konjunkturpakete (siehe Pressemitteilung der Beauftragten der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen vom 18. Dezember 2008) Rechnung tragen? Das am 5. November 2008 von der Bundesregierung eschlossene Konjunkturpaket sieht unter anderem Maß- 21554 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 (A) ) (B) ) nahmen zur Förderung von Barrierefreiheit vor: Im Rah- men der Aufstockung des CO2-Gebäudesanierungspro- gramms wird auch die Förderung des barrierefreien Umbaus von Wohnungen berücksichtigt. Darüber hinaus sind im Rahmen des am 14. Januar 2009 vom Bundeskabinett beschlossenen Konjunktur- programms gesonderte Maßnahmen zum Ausbau der Barrierefreiheit nicht vorgesehen. Es wird jedoch darauf verwiesen, dass mit dem Behindertengleichstellungsge- setz insbesondere in den Bereichen Bauen, Wohnen und Verkehr bereits wesentliche Gesetzesänderungen erfolg- ten, die auf die Herstellung einer möglichst weitgehen- den Barrierefreiheit abzielen. Damit ist bereits nach gel- tender Rechtslage grundsätzlich sichergestellt, dass bei Bundesinvestitionen in Maßnahmen, die die Zugänglich- keit von Infrastruktur betreffen, das Ziel möglichst weit- reichender Barrierefreiheit berücksichtigt wird. Die Bun- desregierung wird prüfen, inwieweit das Kriterium der Barrierefreiheit auch bei der Vergabe von Mitteln im Rahmen der Umsetzung des zweiten Konjunkturpro- gramms zu berücksichtigen ist. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Klaus Brandner auf die Frage des Abgeordneten Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) (Drucksache 16/11612, Frage 29): Welche Gruppen sollen durch die von der Bundesregie- rung im Rahmen des Konjunkturpaketes II angekündigte Öff- nung des Programms „Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen“, WeGe- bAU (vergleiche www.bundesregierung.de), in den Anwen- dungsbereich des Programms aufgenommen werden, und welche Verbesserungen des Programms sind im Rahmen der angekündigten Aufstockung der Mittel hierüber hinaus vorge- sehen? In der Vergangenheit ist über alle Konjunkturzyklen hinweg der Bedarf an höher qualifizierten Arbeitnehme- rinnen und Arbeitnehmern gewachsen. Die Nachfrage nach Fachkräften wird infolge des technologischen und wirtschaftlichen Wandels sowie der demografischen Entwicklung mittel- und langfristig weiter wachsen. Ziel der Maßnahmen im Konjunkturpaket II („Pakt für Beschäftigung und Stabilität in Deutschland zur Si- cherung der Arbeitsplätze, Stärkung der Wachstums- kräfte und Modernisierung des Landes“) ist es deshalb, Beschäftigung zu sichern und das Qualifikationsniveau der Beschäftigten zu verbessern. Geringere Kapazitäts- auslastungen in den Betrieben bieten die Chance, Quali- fizierungspotenziale stärker zu erschließen und die Wei- terbildung der Beschäftigten zu intensivieren. Das Programm der Bundesagentur für Arbeit zur För- derung geringqualifizierter und älterer Arbeitnehmer (sogenanntes WeGebAU-Programm) ist nach den Rege- lungen des SGB III bislang auf den Personenkreis der Beschäftigten in Unternehmen ausgerichtet, die entwe- der gering qualifiziert oder mindestens 45 Jahre alt und in kleineren und mittleren Unternehmen beschäftigt sind. Der Koalitionsausschuss hat am 12. Januar 2009 B s K V g n K l l u z b s A v u u f A d d ( l u E J t b N b 2 g s z e A d d ( (C (D eschlüsse zur Erweiterung des förderberechtigten Per- onenkreises gefasst. Sie erfordern eine gesetzliche onkretisierung. Der Gesetzentwurf befindet sich in orbereitung und wird mit den beteiligten Ressorts ab- estimmt. Von einer Ausweitung des förderberechtigten Perso- enkreises sollen nach den Verabredungen innerhalb der oalition Arbeitnehmer profitieren können, deren beruf- iche Grundqualifikation bereits längere Zeit zurück- iegt, die besonders von Arbeitslosigkeit bedroht sind nd bei denen eine berufliche Weiterqualifizierung als weckmäßig für die Verbesserung ihrer künftigen Ar- eitsmarktchancen einzustufen ist. Diese Erweiterung oll nicht zulasten der bisherigen Zielgruppen gehen. Die haushaltstechnische und operative Umsetzung ist ufgabe der Bundesagentur für Arbeit und ihrer Selbst- erwaltung, da es sich bei dem WeGebAU-Programm m ein Programm der Bundesagentur für Arbeit handelt nd die Leistungen aus dem Haushalt der Bundesagentur ür Arbeit finanziert werden. nlage 15 Antwort es Parl. Staatssekretärs Klaus Brandner auf die Frage es Abgeordneten Volker Schneider (Saarbrücken) DIE LINKE) (Drucksache 16/11612, Frage 30): Im Rahmen welcher arbeitsmarktpolitischen Instrumente sollen die angekündigten zusätzlichen Mittel in Höhe von 770 Milliarden Euro bei der Bundesagentur für Arbeit, von denen insbesondere über 25-Jährige ohne abgeschlossene Be- rufsausbildung profitieren sollen (vergleiche www.bundesre ierung.de), zu jeweils welchem Anteil verausgabt werden? Bei der fraglichen Summe handelt es sich um 770 Mil- ionen Euro (und nicht wie in der Frage angenommen, m 770 Milliarden Euro). Um diesen Betrag soll der ingliederungstitel der Bundesagentur für Arbeit in den ahren 2009 und 2010 insgesamt aufgestockt werden. Die Mittel sollen zur verstärkten Förderung von Ak- ivierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen dienen, ins- esondere der beruflichen Weiterbildungsförderung. ach dem Beschluss der Koalition sollen die Mittel ins- esondere für Arbeitnehmer eingesetzt werden, die über 5 Jahre alt sind und über keinen Berufsabschluss verfü- en. Über den konkreten Instrumenteneinsatz ist ent- prechend den arbeitsmarktlichen und qualifikationsspe- ifischen Bedarfen von den Arbeitsagenturen vor Ort zu ntscheiden. nlage 16 Antwort es Parl. Staatssekretärs Klaus Brandner auf die Frage er Abgeordneten Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Drucksache 16/11612, Frage 31): Trifft es zu, dass die Transfergesellschaft für die ehemali- gen Beschäftigten von Nokia in Bochum, PEAG, auf die Be- willigung von Fördermitteln für eine Weiterbildung oder Fort- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 21555 (A) ) (B) ) bildungsmaßnahmen aus dem Europäischen Sozialfonds sowie auf europäische Globalisierungsmittel wartet, und wie bewertet dies die Bundesregierung angesichts der Zusiche- rung des Arbeitsdirektors von Nokia, Klaus Goll, dass alle Hilfsmittel ausgeschöpft werden würden? Fördermittel aus dem Europäischen Sozialfonds stehen entsprechend der Richtlinie für aus Mitteln des Europäi- schen Sozialfonds (ESF) mitfinanzierte ergänzende Qua- lifizierungsangebote für Bezieher von Transferkurzarbei- tergeld zur Verfügung. Mit der Umsetzung dieser Richtlinie ist die Bundesagentur für Arbeit befasst. Nach Auskunft der Bundesagentur für Arbeit waren bislang für eine Vielzahl beantragter Fördermaßnahmen zuguns- ten der bei Nokia entlassenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer die Fördervoraussetzungen nicht erfüllt, sodass eine Förderung nicht erfolgen konnte. Dem Vernehmen nach hat Nokia zwischenzeitlich aber die Voraussetzungen für eine ESF-Förderung ge- schaffen. In diesem Falle können kurzfristig ESF-Mittel aktiviert werden, um angemessene und zielführende Qualifizierungsmaßnahmen zugunsten der Betroffenen zu fördern. Im Sinne der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter sollen alle Möglichkeiten genutzt werden, zu- sätzliche Unterstützung bei ihrer Reintegration in den Arbeitsmarkt zu leisten. Daher bereitet das Bundesminis- terium für Arbeit und Soziales (BMAS) gegenwärtig ei- nen Antrag auf Förderung im Rahmen des Europäischen Fonds zur Anpassung an die Globalisierung (EGF) vor. Dieser Antrag soll kurzfristig eingereicht werden. Wenn die EU-Haushaltsbehörde den Antrag billigt, können weitere passgenaue Unterstützungs- und Qualifizierungs- maßnahmen, insbesondere für die gering qualifizierten ehemaligen Nokia-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, eingerichtet werden. Anlage 17 Antwort der Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) (Drucksache 16/11612, Fragen 32 und 33): Ist es nach Auffassung der Bundesregierung sachgerecht, Kinder, deren Eltern die Beiträge zur Krankenkasse nicht zah- len konnten, de facto zu bestrafen, indem ihnen nur eine medi- zinische Minimalversorgung – bei Schmerzen und in Notfäl- len – gewährt wird, Vorsorgeuntersuchungen aber versagt werden? Gehört zu den Aufwendungen für gesamtgesellschaftliche Aufgaben der Krankenkassen, die mit dem Bundeszuschuss an den Gesundheitsfonds durch Steuermittel abgegolten wer- den, auch die Krankenversicherung der Kinder, und weshalb ist dann für Kinder die Beitragszahlung und nicht die Mit- gliedschaft der Eltern Voraussetzung für eine vollwertige Leistungsgewährung in der gesetzlichen Krankenversiche- rung, die zum Beispiel auch Vorsorgeuntersuchungen mit ein- schließt? Mit der Gesundheitsreform 2007 wurde als sozialpo- litischer Meilenstein der Versicherungsschutz für alle e V F e t r v t n g d b g m M l a f t z d t g d n m n B s L c l k z c d K f M v g h ( o B B b d s g p n d g A (C (D ingeführt. Seit 1. April 2007 kann niemandem mehr der ersicherungsschutz entzogen werden, auch nicht im alle von Beitragsrückständen. Dies gilt auch für famili- nversicherte Ehegatten und Kinder. Gegenüber dem al- en Rechtsstand stellt die Regelung also eine Verbesse- ung dar, und nicht etwa eine Verschlechterung. Um zu erhindern, dass die Solidargemeinschaft der Versicher- en unter den neuen Bedingungen von Einzelnen ausge- utzt wird, muss das Nichtbezahlen von Beiträgen trotz rundsätzlicher Zahlungsfähigkeit eines Mitgliedes je- och angemessen sanktioniert werden. Nach § 16 Abs. 3a Satz 2 Fünftes Buch Sozialgesetz- uch (SGB V) ruht deshalb der Leistungsanspruch in der esetzlichen Krankenversicherung für Versicherte, die it einem Betrag in Höhe von Beitragsanteilen für zwei onate im Rückstand sind und trotz Mahnung nicht zah- en. Das Ruhen endet bzw. tritt erst gar nicht ein, wenn lle rückständigen und die auf die Zeit des Ruhens ent- allenden Beitragsanteile gezahlt sind oder Hilfebedürf- igkeit im Sinne des Zweiten oder Zwölften Buches So- ialgesetzbuch vorliegt. Die Regelung ist dadurch und urch weitreichende Ausnahmen insbesondere bei aku- er Behandlungsbedürftigkeit in hohem Maße sozial ab- efedert. Mit der Regelung soll die Nichtzahlung von Beiträgen urch grundsätzlich zahlungsfähige Mitglieder sanktio- iert werden; dies ist zum Schutze der Versichertenge- einschaft notwendig. Die gesetzliche Ruhensanord- ung tritt an die Stelle der nach altem Recht im Fall von eitragsrückständen erfolgten Beendigung der Mitglied- chaft mit entsprechendem gänzlichen Erlöschen der eistungsansprüche des Mitglieds und seiner mitversi- herten Familienangehörigen, auch der Kinder. Bezüg- ich der angesprochenen Vorsorgeuntersuchungen ist largestellt, dass diese durch die Krankenkasse zu finan- ieren sind. Der Bundeszuschuss zur gesetzlichen Krankenversi- herung dient in seiner derzeitigen Form ganz allgemein er Abgeltung von Aufwendungen der gesetzlichen rankenkassen für versicherungsfremde Leistungen bzw. ür gesamtgesellschaftliche Aufgaben. Die beitragsfreie itversicherung von Kindern ist hier nur ein Aspekt unter ielen. Daneben sind nur beispielhaft das Mutterschafts- eld, die beitragsfreie Versicherung während des Erzie- ungsurlaubs, Leistungen rund um die Schwangerschaft zum Beispiel Pflegedienste während Schwangerschaft der Entbindung), Leistungen zur Empfängnisverhütung, etriebs- und Haushaltshilfen sowie Krankengeld bei der etreuung eines kranken Kindes zu erwähnen. Weiter er- ringt die gesetzliche Krankenversicherung Leistungen, ie nicht nur ihren eigenen Versicherten, sondern der ge- amten Bevölkerung zugutekommen, etwa die Leistun- en zur Prävention und zur Selbsthilfe sowie zur Grup- enprophylaxe gegen Zahnerkrankungen. Es wird somit icht lediglich die beitragsfreie Mitversicherung von Kin- ern abgegolten. Vielmehr fließt der Bundeszuschuss der esetzlichen Krankenversicherung für eine Vielzahl von ufgaben zu. 21556 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 (A) ) (B) ) Anlage 18 Antwort der Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die Fragen des Abgeordneten Frank Spieth (DIE LINKE) (Drucksache 16/11612, Fragen 34 und 35): Ist es mit der Strategie der Bundesregierung zur Förderung der Kindergesundheit vereinbar, dass die Säuglinge, Kleinkin- der und Kinder von säumigen Beitragszahlern von den Prä- ventionsuntersuchungen – U 1 bis U 11 und J 1 – ohne eige- nes Verschulden ausgeschlossen werden, und trägt dieser Ausschluss zu der ohnehin von der Bundesregierung festge- stellten höheren gesundheitlichen Belastung von Kindern aus sozial schwachen Familien bei? Benötigen Kinder von privat krankenversicherten Eltern, von regulär gesetzlich versicherten Eltern bzw. beitragssäumi- gen gesetzlich versicherten Eltern eine unterschiedliche medi- zinische Versorgung, und, falls nein, weshalb beseitigt die Bundesregierung diese Unterschiede in der Qualität der Ver- sorgung nicht? Mit der Gesundheitsreform 2007 wurde als sozial- politischer Meilenstein der Versicherungsschutz für alle eingeführt. Seit 1. April 2007 kann niemandem mehr der Versicherungsschutz entzogen werden, auch nicht im Falle von Beitragsrückständen. Dies gilt auch für fami- lienversicherte Ehegatten und Kinder. Gegenüber dem alten Rechtsstand stellt die Regelung also eine Verbesse- rung dar, und nicht etwa eine Verschlechterung. Um zu verhindern, dass die Solidargemeinschaft der Versicher- ten unter den neuen Bedingungen von Einzelnen ausge- nutzt wird, muss das Nichtbezahlen von Beiträgen trotz grundsätzlicher Zahlungsfähigkeit eines Mitgliedes je- doch angemessen sanktioniert werden. Nach § 16 Abs. 3 a Satz 2 Fünftes Buch Sozialgesetz- buch (SGB V) ruht deshalb der Leistungsanspruch in der gesetzlichen Krankenversicherung für Versicherte, die mit einem Betrag in Höhe von Beitragsanteilen für zwei Monate im Rückstand sind und trotz Mahnung nicht zah- len. Das Ruhen endet bzw. tritt erst gar nicht ein, wenn alle rückständigen und die auf die Zeit des Ruhens ent- fallenden Beitragsanteile gezahlt sind oder Hilfebedürf- tigkeit im Sinne des Zweiten oder Zwölften Buches Sozialgesetzbuch vorliegt. Die Regelung ist dadurch und durch weitreichende Ausnahmen insbesondere bei aku- ter Behandlungsbedürftigkeit in hohem Maße sozial ab- gefedert. Mit der angesprochenen Regelung des § 16 Abs. 3 a Satz 2 SGB V über Leistungsausschlüsse bei Beitrags- rückständen wird die Nichtzahlung von Beiträgen durch grundsätzlich zahlungsfähige Mitglieder sanktioniert; dies ist zum Schutze der Versichertengemeinschaft not- wendig. Die gesetzliche Ruhensanordnung tritt an die Stelle der nach altem Recht im Fall von Beitragsrück- ständen erfolgten Beendigung der Mitgliedschaft mit entsprechendem gänzlichen Erlöschen der Leistungs- ansprüche des Mitglieds und seiner mitversicherten Fa- milienangehörigen, auch der Kinder. Bezüglich der angesprochenen Präventionsuntersu- chungen – U 1 bis U 11 und J 1 – ist klargestellt, dass diese durch die Krankenkasse zu finanzieren sind. Ihre zweite Frage beantworte ich dahin gehend, dass von einer Privilegierung privat krankenversicherter Kin- d t N m m M w r a a S A d d ( P w G w k L c v t d n m A d d ( (C (D er keine Rede sein kann. Die PKV reduziert im Gegen- eil ganz selbstverständlich die Leistungen auf das otwendigste, wenn die geschuldeten Versicherungsprä- ien nicht gezahlt werden. Wenn ein Versicherungsneh- er hier einen Prämienrückstand von zwei oder mehr onaten hat und von seinem Versicherer gemahnt urde, wird das Ruhen der Leistung durch die Versiche- ung festgestellt. In diesem Fall haftet der Versicherer usschließlich für Aufwendungen, die zur Behandlung kuter Erkrankungen und Schmerzzustände sowie bei chwangerschaft und Mutterschaft erforderlich sind. nlage 19 Antwort es Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Frage er Abgeordneten Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) Drucksache 16/11612, Frage 36): Ist die im Rahmen des Forschungsprojekts Lohafex vorge- sehene und momentan auf Intervention des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ausgesetzte Eisendüngung von Algen im Südatlantik durch das For- schungsschiff „Polarstern“ unter Leitung des Alfred-Wegener- Instituts für Polar- und Meeresforschung, AWI, vereinbar mit den Beschlüssen unter der London-Konvention – Übereinkom- men über die Verhütung der Meeresverschmutzung durch das Einbringen von Abfällen und anderen Stoffen – vom Oktober 2008 und dem auf der UN-Biodiversitätskonferenz im Mai 2008 unter deutscher Präsidentschaft beschlossenen Morato- rium für ozeanische Düngung, obwohl Letzteres nur als Aus- nahme kleinflächige Experimente in Küstengewässern zulässt (vergleiche Entscheidung IX/16.C in UNEP/CBD/COP/9/29), das Lohafex-Projekt jedoch nach Aussage des von deutscher Seite beteiligten Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Mee- resforschung die Düngung eines Gebiets von 300 Quadratkilo- metern im offenen Ozean vorsieht (vergleiche AWI-Pressemit- teilung vom 13. Januar 2009)? Die Bundesregierung ist der Auffassung dass ein eer-Review einen Beitrag dazu leisten kann, die aufge- orfenen Fragen zum Risiko für die Meeresumwelt, zur röße des Untersuchungsgebietes, zur Küstennähe so- ie zur Vereinbarkeit mit den Beschlüssen des Überein- ommens über die biologische Vielfalt (CBD) und der ondon-Konvention (LC/LP) zu klären. Die gutachterli- hen Stellungnahmen sollen bis zum 24. Januar 2009 orliegen. Auf der Basis der dann vorliegenden Informa- ionen und Einschätzungen soll am 26. Januar 2009 über ie Zukunft des Experimentes entschieden werden. Bis zum Vorliegen der oben angegebenen Stellung- ahmen hat die Bundesregierung das Lohafex-Experi- ent ausgesetzt. nlage 20 Antwort es Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Frage er Abgeordneten Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) Drucksache 16/11612, Frage 37): Bedeutet das vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung verkündete Ziel des Lohafex-Projekts, „den potentiellen Beitrag von Ozeandüngungsexperimenten zur Re- duktion des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre besser einschätzen zu können“ (vergleiche AWI-Pressemitteilung vom Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 21557 (A) ) (B) ) 13. Januar 2009), dass die Bundesregierung die Ozeandün- gung zukünftig als mögliche Klimaschutzmaßnahme in Be- tracht zieht, und, wenn ja, wie ist dies mit der deutschen Ver- handlungsposition auf der UN-Biodiversitätskonferenz im Mai 2008 vereinbar, die noch striktere Vorgaben für das Mo- ratorium als die beschlossenen vorsah? Bundesregierung und Wissenschaft sind sich einig, dass flächendeckende und kommerzielle Eisendüngung als Beitrag zum Klimaschutz keine Option darstellt. Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Frage des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/11612, Frage 38): Auf welche Art und Weise will die Bundesregierung in- folge der aktuellen Erdgaskrise eine europäische Biogasein- speisungsstrategie vorantreiben, und was hat sie bislang dafür getan? Die Bundesregierung hat die Rahmenbedingungen für die Biogaseinspeisung in das Erdgasnetz durch die 2008 erfolgten Novellierungen der Gasnetzzugangsverord- nung, Gasnetzentgeltverordnung und Anreizregulierungs- verordnung sowie durch die Neufassung des Erneuer- bare-Energien-Gesetzes deutlich verbessert. Außerdem sind seit September 2008 Anlagen zur Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität im unteren Leistungsbereich im Rahmen der Innovationsförderung des Marktanreiz- programms förderfähig. Im Vordergrund steht dabei die Erschließung inländischer Biogaspotenziale. Die Bun- desregierung geht aber davon aus, dass durch die Umset- zung der EU-Richtlinie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen die Biogaserzeugung und die Biogaseinspeisung auch in anderen Mitgliedstaa- ten weiter an Bedeutung gewinnen werden. Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Fragen der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/11612, Fragen 39 und 40): Inwiefern kann die Bundesregierung die Aussage von Joachim Bluth vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz bezüglich der einsturzgefährdeten Kammer 4 der Schachtanlage Asse II, die größte Sorge sei, dass der Was- serzufluss in die Asse stark beeinflusst werden könnte und der Zufluss nach einem Einsturz der Kammer 4 auf „100 oder 200 Kubikmeter“ ansteigen könne (vergleiche Spiegel Online, Meldung vom 15. Januar 2009), bestätigen, und welche Ge- fahren für das in der Asse II tätige Personal und die Anwohner um die Asse II bestehen jeweils nach Ansicht der Bundes- regierung aufgrund der bei der Kammer 4 möglichen Scha- densszenarien? Hält es die Bundesregierung aufgrund der neuen Stabili- tätsprobleme bei Kammer 4 in der Schachtanlage Asse II für sinnvoll oder notwendig, zusätzliche Finanzmittel für die Ar- beiten in der Asse II zu bewilligen, und welche Alternativen zum Auffüllen mit Beton prüft die Bundesregierung hinsicht- lich möglicherweise in größerem Umfang notwendiger Stabi- Z l a s d i m s c d f a r ( W T r s g m n V d h n e E s t Z Z d v n m s u f B s J t m M l t M h e (C (D lisierungsmaßnahmen für die Kammer 4, die weiterhin eine Rückholung des dort eingelagerten Atommülls ermöglichen? u Frage 39: Im Bereich der Schwebe über der unversetzten Ein- agerungskammer 4 auf der 750-m-Sohle der Schacht- nlage Asse II ist seit circa einem Jahr verstärkte seismi- che Aktivität festgestellt worden. Der Befund bedeutet, ass sich innerhalb der Schwebe kleine Risse bilden, die n der Folge zu einem Firstfall in die Einlagerungskam- er führen können. Die Gefahr des Einsturzes der ge- amten Kammer besteht nicht. Die fortlaufende Schwä- hung der Schwebe durch Rissbildung bedeutet aber, ass der mechanische Widerstand, den das System Süd- lanke dem auflaufenden Nebengebirge entgegensetzt, n dieser Stelle zunehmend geschwächt wird. Im Rahmen von Störfalluntersuchungen des frühe- en Betreibers Helmholtz München Gesundheit Umwelt HMGU) in 2008 wurden die maximal zu erwartenden asserzutrittsraten aus dem Nebengebirge zu 200 m3/ ag abgeschätzt, wobei dies der technisch beherrschba- en Zutrittsmenge entspricht. Ein Zusammenhang zwi- chen den jetzigen Befunden und dieser auf hydrogeolo- ischen Überlegungen basierenden Abschätzung der öglichen Zutrittsrate besteht nicht. Jedoch kann auch icht ausgeschlossen werden, dass es durch zunehmende erformungen der zwischen dem Grubengebäude und em Nebengebirge bestehenden Salzbarriere zur Erhö- ung der Zutrittsrate an bestehenden Zutrittsstellen oder euen Zutrittsstellen kommen könnte. Ort und Menge zu rwartender Zutritte sind dabei nicht prognostizierbar. ine unmittelbare Gefahr für das auf der Asse tätige Per- onal und die Anwohner besteht allerdings nicht. Die Aussagen von Herrn Bluth sind vor diesem Hin- ergrund rein spekulativ und stellen einen nicht belegten usammenhang dar. u Frage 40: Für Betrieb und Stillegung der Asse sehen im Bun- eshaushalt 2009 86,5 Millionen Euro zur Verfügung, on denen rund 60 Millionen Euro für Stilllegungsmaß- ahmen vorgesehen sind. Die Haushaltsansätze wurden noch vom Bundes- inisterium für Bildung und Forschung (BMBF) auf Ba- is des alten Stilllegungskonzeptes des HMGU ermittelt nd im Zuge des Betreiberwechsels auf das Bundesamt ür Strahlenschutz (BfS) übertragen. Der neue Betreiber fS wird im Rahmen der Umsetzung der Machbarkeits- tudie zur Erhöhung der Versatzsteifigkeit (sogenanntes ordan-Gutachten) mit der Firstspaltverfüllung kurzfris- ig beginnen und damit umfangreiche Stabilisierungs- aßnahmen vornehmen. Die vorhandenen Haushaltsmittel werden für diese aßnahmen ausreichen. Eine Festlegung zum Still- egungskonzept soll noch in diesem Jahr erfolgen. Soll- en in diesem Zusammenhang weitere Haushaltmittel für aßnahmen zur Gefahrenabwehr (zum Beispiel Rück- olung) erforderlich werden, ist hierüber gesondert zu ntscheiden. 21558 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 (A) ) (B) ) Anlage 23 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Medienkompetenz Älterer stärken – Die digitale Kluft schließen (Tagesordnungspunkt 16) Markus Grübel (CDU/CSU): „Schönheit kennt kein Alter!“ sagt uns die Werbung eines Körperpflegepro- dukts. Medienkompetenz kennt auch kein Alter. Alle Al- tersgruppen haben und brauchen Medienkompetenz. Wir reden heute über ein wichtiges Thema, das uns auch noch in den nächsten Jahren beschäftigen wird – nämlich die Stärkung der Medienkompetenz Älterer. Es geht um Seniorinnen und Senioren. Darum ist hier der Familien- ausschuss federführend bzw. das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Es ist daher auch meine Aufgabe als zuständiger seniorenpolitischen Be- richterstatter meiner Fraktion, zu diesem Thema Stel- lung zu beziehen. Dem hier debattierten Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen „Medienkompetenz Älterer stärken – Die di- gitale Kluft schließen“ – Drucksache 16/11365 – kann ich inhaltlich im Wesentlichen sogar zustimmen, zumin- dest was die Intention bzw. die Ist-Analyse betrifft. Anders sieht es hingegen bei den Schlussfolgerungen bzw. bei den Forderungen aus. Diesen kann ich eher we- nig abgewinnen. Sie tun fast so, als sei hier ein brachlie- gendes Feld, das keiner bewirtschaftet. Ich sehe hier eher einen geringen zusätzlichen Handlungsbedarf. Das Bun- desministerium für Familie, Senioren, Frauen und Ju- gend kann – und das wissen Sie auch – nur Modellpro- jekte fördern, das heißt, wir können nur in begrenztem Umfang die Adressaten der Maßnahmen, also die Senio- rinnen und Senioren, erreichen. Eine flächendeckende Stärkung der Medienkompetenz ist nur mittelbar zu ge- währleisten. Zentral ist natürlich auch die Frage, und da unter- scheidet sich eben auch unser Staatsverständnis vonein- ander, was der Staat und hier der Bund leisten kann und soll bzw. muss. Der Bund tut schon einiges. Ich erinnere Sie an die Antwort der Bundesregierung auf Ihre An- frage vom Oktober 2008: Im Rahmen des Programms E-Goverment 2.0 werden im Projekt „Nutzerfreundlich- keit und Barrierefreiheit“ einheitliche Qualitätskriterien für die Verwaltung entwickelt. Die Bundesregierung wirkt darauf hin, dass Anforderungen an Computeraus- stattungen und -bedienung von Älteren berücksichtigt werden, Telekommunikationsgeräte nach den Bedürfnis- sen Älterer gestaltet werden, barrierefreie Software und Internetangebote gestaltet werden. Das Verbraucherschutzministerium fördert die Erstel- lung und Verteilung des Wegweisers durch die digitale Welt durch die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren- Organisationen. Das Wirtschaftsministerium führt ver- schiedene Maßnahmen zur digitalen Integration durch. „Wege ins Netz“, „(N)Onliner“ und „Internet erfahren“ sind hier zu nennen. In den zurückliegenden Jahren wurde im Bereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend insbesondere das „Online- J S i w b d K t z s e g F t p b t z k t e L W i d Q h u u k K s g v i r K v b r E t r l d b (C (D ahr 50plus – Internet verbindet“ gefördert, dessen chirmherrschaft Frau Bundesministerin von der Leyen nnehatte. Die im Rahmen dieses Programms bundes- eit angebotenen Internetkurse speziell für ältere Mit- ürgerInnen liefen sehr erfolgreich von 2006 bis Ende es Jahres 2008. Für das im Antrag genannte Anliegen sind vor allem ommunen und Bildungsträger gefordert. Auch die Un- ernehmen sind im eigenen Interesse aufgefordert, nut- erfreundliche Produkte anzubieten, die älteren Men- chen den Zugang zur elektronischen Kommunikation rleichtern. Hier hat sich in jüngster Zeit viel getan. Au- enscheinlich wird dies an einer überdimensionierten ernbedienung, die ich bei einem Kaffeeröster sah. Äl- ere Menschen und deren Bedürfnisse sind in den Blick- unkt der Anbieter und Unternehmer gerückt. Ihr Antrag greift im Wesentlichen eine zahlenmäßig ekannte Tatsache auf, nämlich dass der prozentuale An- eil der älteren Generation bei der Nutzung des Internets war in den letzten Jahren weiter gesteigert werden onnte, aber noch immer nicht mit den übrigen Genera- ionen gleichauf liegt. Das bestreitet auch niemand, benso wenig wie die Tatsache, dass in skandinavischen ändern die Internetnutzung von Älteren höher ist. enn wir aber genau hinschauen, und das haben Sie in hrem Antrag ja auch geschrieben, dann ist die Gruppe er 70-Jährigen aufwärts, dort wird nur eine Online- uote von 16,3 Prozent erreicht, problematisch. Immer- in ist die Quote zum Vorjahr um 3,1 Prozent gestiegen, nd das ist durchaus beachtlich. Wer sich heute eine Medienkompetenz zulegen möchte nd den Willen dazu hat, der findet auch eine Möglich- eit, unabhängig vom Alter. Das Angebot ist vielfältig, ob ommune, Volkshochschule, Verein, Wohlfahrtsorgani- ation, Bildungseinrichtung et cetera, überall gibt es An- ebote. Jedoch müssen der Wille und die Bereitschaft orhanden sein, ohne das geht es nicht. Ich denke an das Sprichwort: Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Menschen zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Men- schen die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer. Antoine de Saint-Exupéry. Die Zusammenarbeit mit Verbänden, Weiterbildungs- nstitutionen und Unternehmen der Wirtschaft zur Siche- ung der Teilhabe der älteren Generation an den neuen ommunikationsmöglichkeiten ist sehr positiv. Dies hat or allem das Projekt „Online-Jahr 50plus – Internet ver- indet“ gezeigt. Sie hat Nachahmung in verschiedenen egionalen Projekten gefunden und repräsentiert die freie ntfaltung von Kräften und die freien Wahlmöglichkei- en in der pluralistischen Gesellschaft. Die Bundesregie- ung ist damit ihrer Aufgabe zur Anregung gesellschaft- icher Entwicklungen erfolgreich nachgekommen. Für ie breite Durchsetzung der Internetnutzung älterer Mit- ürgerinnen und Mitbürger in der Fläche sind nun vor al- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 21559 (A) ) (B) ) lem Länder, Kommunen, Bildungsträger und auch die Wirtschaft gefordert. Geradezu vorbildhaft sind die Senior-Internet-Initiati- ven in meinem Heimatland Baden-Württemberg. Die Se- nior-Internet-Initiativen wollen dazu beitragen, dass die Internetnutzung durch ältere Menschen in Baden- Württemberg zunimmt. Deswegen gibt es an vielen Or- ten in Baden-Württemberg Anlaufstellen, bei denen Se- nior-Internet-Helfer/-innen unter dem Motto „von Se- nior/-innen für Senior/-innen“ älteren Menschen beim Einstieg ins Internet und bei Fragen rund um den Com- puter helfen. Die Angebote sind auf die Erfordernisse und Bedürfnisse von älteren Menschen abgestimmt. Ein- fühlsam wird versucht, auch auf die kleinsten Probleme, einzugehen. Die Angebotsformen sind auf die Verhält- nisse und Möglichkeiten vor Ort abgestimmt. So gibt es: Schnupperkurse, um Nutzungsmöglichkeiten des In- ternets aufzuzeigen und erste Schritte im Internet zu un- ternehmen, öffentliche Internetzugänge, um selbststän- dig im Internet zu surfen – mit Unterstützung durch die Senior-Internet-Helfer/-innen, individuelle Einzel- und Gruppenberatung, Schulungen und Workshops zu spezi- ellen Themen rund um den Computer und das Internet. Die Senior-Internet-Helfer/-innen arbeiten ehrenamtlich. Für sie steht nicht die Technik im Vordergrund, sondern vor allem der Austausch mit anderen Menschen und die Freude bei ihrem Engagement. Die Angebote, Öffnungszeiten und Kontaktmöglich- keiten sind von Ort zu Ort unterschiedlich. In meiner Heimatstadt Esslingen am Neckar gibt es das Projekt MediaKomm Esslingen und in Reichenbach/Fils für das Umland die „Senioren Online“. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die Akzeptanz für Internet und neue Medien zu erhöhen und Hemmschwellen abzubauen. Dies soll unter anderem mit dem Projekt „buerger-gehen-online“ er- reicht werden. In diesem Projekt werden bestehende PC-Räume für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht bzw. neue Räume geschaffen. Zentraler Bestandteil des Konzepts ist der Einsatz von ehrenamtlich tätigen Mentoren. Diese be- gleiten und unterstützen beim Einstieg in die Nutzung der neuen Medien und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Sie ermutigen zum Ausprobieren und Sel- bermachen am Computer und fördern damit selbstorga- nisiertes und selbstgestaltetes Lernen interessierter Bür- gerinnen und Bürger. Weiterhin gibt die Bundesregierung in ihrem Pro- gramm „Wirtschaftskraft Alter“ Anstöße für Wirt- schaftsunternehmen, den bedeutenden Markt für speziell auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnittenen Produkten zu entdecken und zu nutzen. Hierzu gehören unter anderem auch benutzerfreundliche PCs und ent- sprechende Softwareprodukte. Die Bereitstellung von Breitbandkabelanschlüssen für 98 Prozent der Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland, wie sie im Aktionsprogramm der Bundes- regierung iD2010 geplant ist, wird die Voraussetzungen für eine intensivere Internetnutzung durch ältere Men- schen weiter verbessern. Im gerade beschlossen Kon- j t E t s 2 t g 2 e b u m a e p d w e a l h c l i e d h ß t B S d I g g d D g l t w l a s G m s A Ä (C (D unkturprogramm haben wir ja den Ausbau des leis- ungsfähigen Breitbandnetzes beschlossen. So sollen bis nde 2010 die bislang nicht versorgten Gebiete mit leis- ungsfähigen Breitbandanschlüssen abgedeckt sein. Bis pätestens 2014 sollen für 75 Prozent der Haushalte, bis 018 für alle Haushalte Anschlüsse mit Übertragungsra- en von mindestens 50 Megabit pro Sekunde zur Verfü- ung stehen. Mit dem Programm „Aktiv im Alter“, das 008 begonnen hat, setzt die Bundesregierung bei aktu- llen seniorenpolitischen Programmen bereits heute ins- esondere auf eine Förderung kommunaler Aktivitäten nd eine stärkere Beachtung des ländlichen Raums. Da- it soll darauf hingewirkt werden, entsprechende Lern- ngebote auch in der Fläche anzubieten. Ihrem Vorschlag, Medien- und Internetkompetenz als igenes Förderziel in die Richtlinien des Bundesalten- lans aufzunehmen, widerspricht grundsätzlich nichts, a hier eine neue Grundlagenkompetenz angesprochen ird, die für die zukünftige gesellschaftliche Teilhabe ine Schlüsselfunktion einnehmen wird. Es ist allerdings uch nach den bisherigen Richtlinien problemlos mög- ich, entsprechende Projekte zu fördern. Die Unionsfraktion hat jüngst auch auf die Sprache ingewiesen. Anbieter müssen sich verständlich ausdrü- ken. Ich zitiere aus einer Gebrauchsanleitung eines Te- ekommunikationsanbieters: Beim Telefonieren habe Sie folgende Optionen: Call Pickup, Call deflection, Call waiting, Call hold sowie Verkettung einer Call by Call Rufnummer. Sie können ein Besetztsignal einrichten, wenn MSN (Busy on Busy) belegt ist. Die Stärkung der Medienkompetenz älterer Menschen st wichtig. Die unionsgeführte Bundesregierung hat hier iniges auf die Beine gestellt, und ich bin mir sicher, ass auch zukünftig – im Rahmen der zur Verfügung ste- enden Haushaltsmittel – neue Modellprojekte angesto- en werden können. Der Bund allein wird es nicht rich- en können. Alle Akteure, Bund, Länder, Kommunen, ildungsträger und die Wirtschaft, müssen an einem trang ziehen. Dann ist mir um die Medienkompetenz er älteren Generation nicht bange. Philipp Mißfelder (CDU/CSU): „Die Nutzung des nternets ist keine Frage des Alters, sondern der geisti- en Beweglichkeit.“ Mit diesem Zitat unseres ehemali- en Bundestagskollegen und heutigen Bundesvorsitzen- en der Senioren-Union Deutschlands, Professor r. Otto Wulff, möchte ich hier meine Ausführungen be- innen (www.senioren-union.de, Pressemitteilung, Ber- in, 22. Juni 2006). Denn die Generation der sogenann- en Silversurfer ist Realität. Das erfahre ich regelmäßig, enn ich zusammen mit der Senioren-Union Deutsch- ands und anderen großen Seniorenorganisationen Ver- nstaltungen mache. Wir haben eine technisch interes- ierte, den neuen Technologien gegenüber offene ältere eneration in Deutschland. Und es werden jeden Tag ehr Senioren, die das Internet nutzen. Dies bringt chon alleine die Alterung unserer Gesellschaft mit sich. ber es handelt sich hierbei auch um das große Interesse lterer, die Möglichkeiten des weltweiten Netzes für 21560 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 (A) ) (B) ) Einkäufe, Reisebuchungen oder ganz allgemein nur für den E-Mail-Verkehr mit ihren eigenen Angehörigen zu nutzen. Davon zu reden, dass Ältere Hemmungen haben, von den Möglichkeiten des weltweiten Netzes Gebrauch zu machen, wie es die Grünen in ihrem Antrag suggerieren wollen, halte ich nach allen Erfahrungen, die ich selbst gemacht habe, schlichtweg für falsch. Gerade im Um- gang mit den neuen Technologien funktioniert nämlich der Zusammenhalt der Generationen. Hier findet ein Austausch von Wissen und Erfahrung, den sich Jüngere zwangsläufig spielerischer aneignen können, von der jüngeren auf die ältere Generation statt. Man muss sich dazu nur einmal die reinen Zahlen an- schauen: Im Durchschnitt sind heute bereits über 40 Prozent der über 50-Jährigen online, wobei dieser Durchschnitt zwangsläufig die regionalen Unterschiede nicht beachtet. Denn in den Stadtstaaten und Ballungs- gebieten ist etwa die Hälfte der über 50-Jährigen regel- mäßig online und nutzt das Internet. Das Problem liegt demnach nicht in mangelndem In- teresse oder gar Hemmungen Älterer gegenüber der digi- talen Welt, sondern das Problem liegt vielmehr darin, dass wir immer noch intensiv daran arbeiten müssen, die digitale Kluft in Deutschland zu schließen. Hier liegen die eigentlichen Ursachen dafür, dass noch immer nicht mehr ältere Menschen regelmäßig das Internet nutzen. Die Breitbandkluft ist das Problem, nicht mangelndes Interesse oder gar Hemmungen unserer Senioren vor der neuen Technik. Die unionsgeführte Bundesregierung hat dieses Pro- blem auch erkannt und deshalb im zweiten Konjunktur- programm beschlossen, den Breitbandausbau in Deutschland massiv voranzutreiben. Es geht jetzt darum, kurzfristig Versorgungslücken in der Fläche zu schließen und den Aufbau von leitungsgebundenen und funkge- stützten Hochleistungsnetzen zu forcieren. Dabei sind die Pläne ehrgeizig, aber auch notwendig, um die digitale Kluft gerade in ländlichen Räumen zu schließen: Bis spätestens Ende 2010 sollen die bislang nicht versorgten Gebiete mit leistungsfähigen Breitband- anschlüssen abgedeckt sein. Und bis spätestens 2018 sollen für alle Haushalte in Deutschland Anschlüsse mit Übertragungsraten von mindestens 50 Megabit pro Se- kunde zur Verfügung stehen. Das sind die richtigen Maßnahmen, um in Zukunft noch mehr ältere Menschen ans weltweite Netz anschlie- ßen. Sie sehen also, wir tun etwas. Deshalb lehnen wir auch den Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ab. Er ist überholt. Jürgen Kucharczyk (SPD): Sich der sogenannten neuen Medien zu bedienen ist für die meisten Mitbür- gerinnen und Mitbürger selbstverständlich – ob im Be- reich der Arbeit, in der Freizeit und auch für den alltägli- chen Kontakt zu Freunden und Familie. Ältere Menschen sind nicht zwangsläufig auf den Ge- brauch von Handys und Computern angewiesen. Dass d d k B d i ti u n e d n s e A f t s v K m k D r t n K U b w ä S d t f j s w g n d u K S Ä s z l E m s t B (C (D iese für sie trotz allem eine Erleichterung des Alltags arstellen können, ist Senioren nicht immer bewusst. Denn über die Webcam oder via E-Mails mit den En- eln in Kontakt zu bleiben oder per Mausklick seine ankgeschäfte zu tätigen, davon profitieren insbeson- ere Menschen, die nicht mehr so gut zu Fuß sind und hre Wohnung nur selten verlassen können. Dies bestä- gt auch eine Umfrage des Hightech-Verbands BITKOM nter E-Mail-Nutzern ab 65 Jahren: 98 Prozent der Se- ioren mit E-Mail-Zugang sagen, die elektronische Post rhöhe ihre Lebensqualität, und 96 Prozent fühlen sich adurch flexibler. Diese Werte sind so hoch wie in kei- er anderen Altersgruppe. Allerdings sind immer noch 81 Prozent der Deut- chen ab 65 Jahren nicht am Netz. Unsere Aufgabe ist s, für einen chancengerechten Zugang zu sorgen. Der bbau altersspezifischer Barrieren ist die Voraussetzung ür einen Zugang zum lebenslangen Lernen auch für Äl- ere. Die neuen Medien können ebenso eine Brücke zwi- chen den Generationen bilden: Nicht nur Junge lernen on den Alten, auch ältere Menschen können von den enntnissen der jüngeren Generation profitieren. Ich öchte Ihnen das an einem Beispiel aus meinem Wahl- reis – genauer: aus der Stadt Solingen – verdeutlichen. er dortige Jugendstadtrat hat ein Projekt ins Leben ge- ufen, in dem Jugendliche älteren Menschen die Funk- ion und Bedienung von Handys erklären – ganz praxis- ah und face-to-face. In angenehmer Atmosphäre, bei affee und Kuchen, ohne Leistungsdruck, lernen sie den mgang mit einem heutzutage selbstverständlichen Ge- rauchsgegenstand. Aus einem Buch mit sieben Siegeln ird Verständnis für die Technik von heute. Solche und hnliche Projekte gibt es mittlerweile in vielen Städten. ie sind ein freiwilliges Angebot an all jene, die entwe- er die Notwendigkeit für sich sehen, sich mit den neuen echnischen Errungenschaften zu beschäftigen, oder ein- ach Spaß an der neuen Technik, den Medien haben. Für unge Menschen ist die Erfahrung wichtig und interes- ant, dass auch sie von der älteren Generation gebraucht erden. Dies ist nur ein kleiner Beitrag zum gegenseiti- en Verständnis zwischen Jung und Alt, der allerdings icht zu unterschätzen ist. Eines ist klar: Die Senioren haben mit den neuen Me- ien eine größere Freiheit, selbst zu bestimmen, ob, wie nd wofür sie lernen. Der Breitbandausbau, den die Bundesregierung im onjunkturpaket II verabredet hat, ist ein wichtiger chritt, die Teilhabe an der Lebenswelt voranzutreiben. ltere Menschen haben ebenso ein Anrecht auf An- chluss an das Wissen der Menschheit. Die Vorausset- ung dafür schaffen wir mit dem Breitbandausbau in al- en bislang nicht versorgten Gebieten bis spätestens nde 2010. Gemeinsam mit den Volkshochschulen in den Kom- unen, mit Initiativen wie „Senioren ans Netz“ unter- tützt die Bundesregierung eine Reihe Bemühungen, äl- ere Menschen gezielt mit den neuen Medien in erührung zu bringen. Programme wie das Aktionspro- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 21561 (A) ) (B) ) gramm Mehrgenerationenhäuser eignen sich sehr gut für die Heranführung Älterer an die neuen Kommunika- tionstechniken. In Kursen, Seminaren und Workshops wird die Medienkompetenz Älterer gestärkt. Der Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ist gut gemeint. Er impliziert aber, dass sich älteren Menschen ohne Me- dienkompetenz kein erfülltes Leben bietet. Diesen Standpunkt lehne ich entschieden ab. Wir unterstützen gute Angebote auf freiwilliger Ba- sis. Mein Fazit ist: Wir sind damit auf dem richtigen Weg. Angelika Graf (Rosenheim) (SPD): Der Antrag der Grünen beschreibt die unterdurchschnittliche Beteili- gung von Älteren bei der Internetnutzung. Sie fordern die Bundesregierung auf, hier Anstrengungen zu unter- nehmen. Dass die Bundesregierung sich bereits für eine bessere Medienkompetenz einsetzt und dabei auch ge- zielt die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger an- spricht, wissen Sie bereits aus der Antwort auf ihre kleine Anfrage vom 13. Oktober des letzten Jahres. Da Sie diese schon schwarz auf weiß haben, möchte ich hier nicht näher auf die einzelnen Aktivitäten der Bundesre- gierung eingehen, sondern auf die Grundbotschaft und einige Aspekte in Ihrem Antrag, die mir nicht gefallen haben. Natürlich verstehe ich Ihren Wunsch als Oppositions- fraktion, angebliche Defizite der Bundesregierung auf- zuspüren und die Aktivitäten der Großen Koalition zu bekritteln. Doch entlässt Sie das nicht aus der Verant- wortung, zu unterscheiden, für welche Aufgaben der Staat zuständig ist und was für Botschaften und Appelle wir als Politikerinnen und Politiker an die ältere Genera- tion verantwortungsvoll richten können und sollten. Sie blenden in ihrem Antrag ein wichtiges Faktum aus: Die Bedeutung der Bildungserfahrungen und den Umgang mit Technik über die gesamte Lebensspanne. Die Bildungserfahrungen in früheren Jahren – das hat uns der 5. Altenbericht der Bundesregierung sowie der von der Bundesregierung in Auftrag gegebene Alterssur- vey gelehrt – ist der stärkste Prädiktor, also die beste Vo- raussetzung für eine Bildungsbeteiligung, und damit auch für die Internetnutzung. Wenn Sie die der Eurostat-Studie zugrunde liegende Umfrage des Statistischen Bundesamts besser studiert hätten, dann hätten Sie auch erkennen müssen, dass ne- ben dem Alter vor allem der Bildungshintergrund über Aktivitäten im Internet entscheidet. Hemmungen bei neuen Medien sind zudem verbunden mit entsprechen- den Erfahrungen in früheren Jahren. Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen hier also über die gesamte Le- bensspanne gemeinsam die Potenziale der Generationen im Auge behalten und nicht die ältere Generation geson- dert mit Aktionismus überhäufen und normative Erwar- tungen in die Welt setzen. Da bin ich doch sehr von Ihnen als – normalerweise konstruktive – Oppositions- fraktion enttäuscht. Bernd Bischoff, Präsident der Initiative D21, Auftrag- geberin der besagten Studie, sagte, offline blieben vor al- l B g B n Ä S f d s d d r t n d d n g d F d z v s n b ä V u u n g W o a e A d d E E w t s g P T v v n r o v (C (D em Frauen, Menschen mit vergleichsweise niedriger ildung und niedrigem Einkommen. „Wer keinen Zu- ang zur digitalen Welt hat, dem droht Ausschluss und enachteiligung.“ Hier müssen wir auch ansetzen wenn es um die Inter- etnutzung von älteren Menschen geht. Die Forderung, ltere sollen sich stärker bilden, greift zu kurz, weil der taat die Teilnahmebedingungen für eine ausgewählte, ür die Internetnutzung sehr spezifische Gruppe nur be- ingt gestalten kann und weil es eine Aufgabe für die ge- amte Lebensspanne ist. Bildung, Bildung, Bildung über ie gesamte Lebensspanne ist die wichtigste Antwort, ie wir als Politiker geben können, wobei wir auch da- auf achten müssen, dass Menschen nicht von Informa- ionen ausgeschlossen werden dürfen, weil sie das Inter- et nicht nutzen können oder wollen. Bei der Analyse der Daten fällt doch die Diskrepanz er Ergebnisse der unterschiedlichen Studien auf. Auch ie spezifischen Bedürfnisse der älteren Menschen in der achberuflichen Phase wurden nicht berücksichtigt. Es ibt leider bislang nur wenig seriöses Datenmaterial über ie Bildungspartizipation älterer Menschen. Ein weiterer akt, der mir in Ihrem Antrag fehlt, welchen wir wegen er vorgetragenen Einwände daher ablehnen werden. Ich freue mich daher, dass die SPD-Fraktion im März ur Bildung in der nachberuflichen Phase, also jenseits on Erwerbstätigkeit, ein Fachgespräch mit Wissen- chaftlern und Experten organisiert, um dieser Frage ge- auer nachzugehen. Auch die Internetnutzung wird da- ei ein Thema sein. Wir werden die Bedürfnisse der lteren Generation genauer betrachten und jenseits von erwertbarkeit durch Wirtschaft und Politik diskutieren nd Vorschläge für weitere parlamentarische Aktivitäten nterbreiten. Sibylle Laurischk (FDP): Die Anzahl der Internet- utzer in Deutschland wächst weiter – im Jahr 2008 so- ar deutlich dynamischer als in den vergangenen Jahren. aren im Jahr 2001 erst etwa 37 Prozent der Deutschen nline, so waren es im Jahr 2008 bereits über 60 Prozent ller Deutschen. Binnen der letzten sieben Jahre hat es inen Zuwachs von über 60 Prozent gegeben. Nach der RD/ZDF-Onlinestudie waren 1997 erst vier Prozent er Deutschen online. Wenn man sich vor Augen führt, ass das Internet erst im Jahr 1990 im CERN (Conseil uropéen pour la Recherche Nucléaire) – zu Deutsch: uropäisches Labor für Teilchenphysik – erfunden urde, um den Physikern den Datenzugriff zu erleich- ern, wird deutlich, dass es sich seitdem in geradezu ra- ender Geschwindigkeit ausgebreitet hat. Die Technolo- ie ist relativ neu und hatte gerade am Anfang ihren reis. Dies gilt sowohl für die Hardware als auch für die arife zur Datenübertragung. Ich will hier gar nicht da- on reden, was für ein Aufwand die Selbstinstallation on Hard- und Software war, Plug and Play gab es noch icht. Die Feststellung des Antrages wie auch der Bundes- egierung, dass nach wie vor Länder wie Japan, die USA der die skandinavischen Länder der Bundesrepublik oraus sind, immer noch Bürger mit geringem Einkom- 21562 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 (A) ) (B) ) men oder geringer Bildung und ältere Menschen im In- ternet unterrepräsentiert sind, ist richtig, aber der Ver- gleich hinkt. In den meisten dieser Länder ist der Zugang zum Internet seit Jahren erheblich preiswerter. Verglei- chen Sie dies mit den Handygebühren. Wer sich Mitte der 90er-Jahre in Italien bewegte, hatte das Gefühl, jeder Italiener hat ein Handy, und wer im Zug nach Rom als Deutscher saß, war häufig der einzige, der nicht telefo- nierte. In Deutschland gab es diesen Handymanie noch nicht, nicht, weil die Bürger nicht telefonieren konnten, sondern weil die Mobilfunkgebühren wesentlich teurer waren und es in Deutschland noch keine Flatrates gab. Sie werden sehen, dass der zunehmende Preisverfall auch in Deutschland zu einer noch größeren Zahl der In- ternetnutzer führen wird. Etwa 15 Prozent der Deutschen bewegen sich heute in Beziehungs- oder Kontaktnetzwerken im Internet, soge- nannten Communities oder Social Networks. Zunächst denkt man dabei vor allem an Treffpunkte für junge Leute wie SchülerVZ, StudiVZ oder Facebook. Doch in den vergangenen Jahren gingen zahlreiche Portale für die Zielgruppe der über 50-jährigen Internetnutzer online, die sogenannten Silversurfer. Gerade auf diesem Gebiet gibt es enorme Zuwachsraten, die ja nur dadurch zu er- klären sind, dass es hierfür Nutzer, Neuhochdeutsch: User, gibt. Im Zuge der zunehmenden Internetaffinität der Senioren sind zahlreiche eigene Plattformen für die ältere Generation entstanden. „Platinnetz.de“, „Senio- rennetz.de“, „Fiftiesnet.de“ sind nur einige Beispiele für Websites, die speziell auf die Bedürfnisse Älterer abge- stimmt sind. Wenn ich hier über den Antrag der Grünen rede, gebe ich gleich zu Anfang zu, dass ich mich doch erheblich wundere. Zwar gebe ich Ihnen beim Grundanliegen recht, dass das Internet eine Plattform für alle sein sollte – und damit auch für Ältere –, aber Ihre Analyse und die daraus abgeleiteten Schlüsse sind falsch. Der von Ihnen so häufig zitierte (N)onliner-Atlas bezeichnet für 2008 die 60- bis 69-Jährigen sogar als Spitzenreiter bei den Zuwachsraten aller Altersgruppen. Sie schreiben in Ihrem Antrag: Angesichts einer schrumpfenden und älter werden- den Gesellschaft muss die Integration Älterer in die Informationsgesellschaft daher ein zentrales politi- sches und gesellschaftliches Ziel sein. In Deutsch- land leben bereits heute rund 20,6 Millionen Men- schen im Alter von über 60 Jahren. Im Jahr 2030 werden es voraussichtlich circa 29 Millionen Men- schen sein. Allerdings sind erst 40 Prozent der über 50-Jährigen nach den neuesten Ergebnissen des (N)onliner Atlas 2008 online, stellen aber gleich- zeitig eine der am stärksten wachsenden Gruppen von Internetnutzerinnen und -nutzern dar. Liebe Frau Hasselmann, ja, wir haben eine schrump- fende Gesellschaft, ja, im Jahr 2030 leben nicht 21, son- dern 29 Millionen Menschen über 60 in Deutschland, aber, nein, Ihre implizite Unterstellung, dass dies ein Problem bei der Nutzung der neuen Medien darstellen wird, ist falsch. Wer im Jahr 2030 60 Jahre alt sein wird, ist heute 39 und hat keinerlei Schwierigkeiten im Um- g l u z G ü s n W d n k g t A r i P r d c d h J M g f d d e U h d u G i O t s h d d j u I t d z C t p Z n j g (C (D ang mit den neuen Medien. Gemäß dem (N)onliner-At- as 2008 sind circa 85 Prozent dieser Altersgruppe online nd weitere 5 Prozent dieser Altersgruppe plant die Nut- ung. Da nicht einzusehen ist, warum diese Bürger ihre ewohnheiten im Alter ändern sollten, werden also weit ber 90 Prozent der 60-Jährigen im Jahr 2030 online ein. Eine Gruppe, um die sich die Politik nun wirklich icht kümmern muss. Die Probleme des demografischen andels spielen sich zumindest 2030 nicht mehr in der igitalen Welt ab. Schon hierin verstehe ich Ihren Antrag icht. Aus diesem Grund benötigen wir hierzu auch eine Forschung. Bis die Forschung abgeschlossen ist, ibt es das Phänomen nicht mehr. Es tut mir schon ein wenig weh, wenn ich Ihren An- rag hier zerpflücke, da ich ja das Grundanliegen teile. ber nur bei einer richtigen Analyse kann man auch die ichtigen Schritte einleiten. Ihre Zukunftsanalyse halte ch für falsch. Richtig ist, dass wir unter Umständen ein roblem in der Gegenwart haben, welches aber jährlich asant weniger werden wird, was vor allem daran liegt, ass die Soft- und Hardware immer anwenderfreundli- her wird, wovon besonders ältere Menschen profitieren. Ich halte auch wenig von Modellprogrammen – mal avon abgesehen, dass ich das Wort langsam nicht mehr ören kann. So ein Programm dauert erst einmal fünf ahre, dann wird es evaluiert und erst danach umgesetzt. ir dauert das zu lange. Und von wem wird es dann ei- entlich umgesetzt? Jedenfalls nicht vom Bund, dem ehlt die Zuständigkeit. Zuständig sind wohl am ehesten ie Kommunen. Und hier läuft vom Bund doch schon as Modellprogramm der Mehrgenerationenhäuser mit rheblicher Förderung. Ein idealer Ort für ein solches nterfangen. Auch Volkshochschulen sind richtige Orte ierfür. Ich glaube, wir müssen uns vor Augen führen, ass wir in einem föderalen Staat leben, in dem Länder- nd Kommunen auch Aufgaben haben. Schauen Sie sich die Nutzung des Internets durch die eschlechter an. Deutlicher als die Alterskluft hat sich n den letzten Jahren die Gender Gap zwischen On- und fflinern verringert. Kam in den Anfangszeiten des In- ernets auf drei männliche Internetnutzer eine Nutzerin, o haben die Frauen in den letzten Jahren kräftig aufge- olt. Gleiches werden Sie in den kommenden Jahren bei er älteren Generation erleben. Wir sollten akzeptieren, ass Kompetenz, Kreativität und Innovationskraft auch enseits der Lebensmitte vorhanden sind. Lernfähigkeit nd persönliche Weiterentwicklung enden nicht mit 50! Dr. Lothar Bisky (DIE LINKE): Der Zugang zum nternet ist ein Zugang zu Kommunikation und Informa- ion in unserer Gesellschaft. Dies berührt Grundfragen emokratischer Beteiligung. Nach den Worten des So- iologen und Kommunikationswissenschaftlers Manuel astells – dessen Einschätzung ich teile – wird die künf- ige Welt des Netzes von zwei unterschiedlichen Grup- en bewohnt: den Interagierenden und den Interagierten. u den Ersten zählen die, die in der Lage sind, Kommu- ikationskreisläufe aktiv auszuwählen, und zu Letzteren ene, die aufgrund von Zugangsbeschränkungen an der esellschaftlichen Kommunikation nicht teilhaben kön- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 21563 (A) ) (B) ) nen. Zu diesen Zugangsbeschränkungen zählt ebenfalls, ob jemand mit Computer und Internet überhaupt vertraut ist. Alle empirischen Befunde zur Mediennutzung und zum Medienhandeln zeigen, dass Medien je nach Bil- dungsgrad, Erwerbstätigkeit, Einkommen, Geschlecht und Alter sehr unterschiedlich genutzt werden. Insbe- sondere für Ältere besteht großer Bedarf, Anreize zur In- ternetnutzung zu schaffen. Nur über eine Stärkung ihrer Medienkompetenz können ältere Menschen an elektroni- schen Nachrichten und Informationen, an den Formen von elektronischer Verwaltung und Demokratie partizi- pieren und E-Commerce und E-Consume sinnvoll nut- zen. Die Linke will allen Menschen die gesellschaftliche Teilhabe an den Mechanismen und Vermittlungsbedin- gungen digitaler Kommunikation ermöglichen. Dies ist uns Linken ein Grundanliegen. Und es gilt auch und ge- rade für die Älteren. Nicht nur in Phasen abnehmender Mobilität können elektronische Kommunikationsmittel für Ältere einen hohen Gebrauchswert haben. Liebe Kolleginnen und Kollegen von den Grünen, es wird Sie nicht wundern: Ihrem Anliegen, ältere Men- schen in die Lage zu versetzen, sich in und mit der Tech- nik neuer Medien zurechtzufinden, stimmen wir grund- sätzlich zu. Lassen Sie mich dennoch auf einen blinden Fleck in Ihrem Antrag hinweisen: Internetnutzung ist immer noch eine Kostenfrage. Laut den Zahlen des Sta- tistischen Bundesamts vom April 2008 gaben im 1. Quartal 2007 31,9 Prozent der Menschen über 65 an, dass es die zusätzlichen Kosten sind, die verhindern, dass ihr Wunsch nach stärkerer Nutzung des Internets verwirklicht wird. Das sind nahezu ein Drittel aller Älte- ren. In den beiden darunter liegenden Altersgruppen der 25- bis 44-Jährigen und der 45- bis 64-Jährigen sind es mit 25,6 und 26,5 Prozent jeweils nur circa ein Viertel. Die finanzielle Lage der älteren Menschen spielt dem- nach eine wesentliche Rolle für eine Teilhabe an Internet und neuen Medien. Bei der Diskussion dieses Themas sollten wir daher berücksichtigen, dass die Senkung der Kaufkraft der Rentnerinnen und Rentner auch in dieser Frage kontraproduktiv ist – Stichwort Rentenreformen von Rot-Grün. Wir sind uns daher der Grenzen Ihrer Lösungsvor- schläge durchaus bewusst, liebe Kolleginnen und Kolle- gen von den Grünen. Aber die Probleme anzugehen, das halten wir für richtig. Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Wir reden heute über einen Antrag, für dessen Unterstüt- zung ich sehr werben möchte. Denn ich denke, er formu- liert ein politisches Ziel, bei dem wir uns über alle Par- teigrenzen hinweg einig sind: die Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe für ältere Menschen zu ver- bessern. Wir alle wissen, der demografische Wandel lässt sich nicht aufhalten, sondern nur gestalten. Daher müssen wir uns alle die Frage stellen, wie wir den zahl- reichen Herausforderungen einer schrumpfenden und äl- ter werdenden Gesellschaft begegnen wollen. Ich denke, d t C l n w e s d e H w d g e r W p r w z m t p d s h A h d u e k s t t p s s N s i t i z f f d d d s g P f d (C (D ass die neuen Medien hier einen entscheidenden Bei- rag leisten können. Die Anwendungspotenziale von Internet, Handy und o sind für die gesellschaftliche Integration Älterer noch ange nicht ausgeschöpft. Häufig mangelt es dieser Ge- eration an konkreten Erfahrungsmöglichkeiten, die not- endig sind, um eine alltägliche Medienkompetenz zu rwerben. Entsprechend groß ist die Hürde, diese für ich nutzbar zu machen. Gleichwohl steigt etwa die Zahl er älteren Internetnutzer an. Aber wir bewegen uns auf inem niedrigen Niveau: Bislang nutzt nicht einmal die älfte der über 50-Jährigen das Internet. Aber die not- endigen Qualifikationen, um die Potenziale neuer Me- ien ausreichend nutzen zu können, werden nicht weni- er, sondern mehr. Doch leider mangelt es bisher an inem nachhaltigen Programmaufbau der Bundesregie- ung für die Förderung der Medienkompetenz Älterer. ir wollen eine gezielte Förderung, inklusive Modell- rojekten, die der Heterogenität Älterer und einem diffe- enzierten Altersbild gerecht werden, einer verstärkten issenschaftlichen Begleitforschung und einer Vernet- ung der Maßnahmen auf Bundes-, Landes- und kom- unaler Ebene. Schon längst hätte die Medien- und Internetkompe- enz als Förderziel in die Richtlinien des Bundesalten- lans aufgenommen werden müssen. Wir alle wissen och, der demografische Wandel ist ein Prozess, der chon lange begonnen hat und dessen Auswirkungen wir eute erst in den Anfängen spüren. Wir müssen heute ngebote schaffen, die den demografischen Gegeben- eiten von morgen gerecht werden. Wir brauchen daher ringend eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur, m jedem und jeder den Zugang zu Onlineangeboten zu rmöglichen. Denn gerade in ländlichen Gebieten önnen Onlinedienstleistungen ein wirkungsvolles In- trument sein, Daseinsvorsorge zu unterstützen. Die po- enziellen Angebotsmöglichkeiten von Onlinedienstleis- ungen erstrecken sich von der Autozulassung bis hin zu räventiver Gesundheitsvorsorge. Dabei ist die Digitali- ierung der Lebenswelt natürlich keine Zukunftsmusik, ondern findet bereits im Hier und Jetzt statt, häufig zum achteil derjenigen, die nicht online sind. Der Abschluss eines Handyvertrags im Internet ver- pricht freie SMS – der Kauf einer Fahrkarte am Schalter st knapp einer Gebühr entgangen. Aber je tiefer Compu- er und Internet in den Alltag dringen, umso dringender st es politisch geboten, einfache Zugangsmöglichkeiten um Internet sicherzustellen, die öffentlich und barriere- rei zugänglich sind. Denn die Kommunikations- und In- ormationsmöglichkeiten des Internets können wir nur ann ausschöpfen, wenn wir einen chancengleichen und iskriminierungsfreien Zugang sicherstellen. Deshalb ist und bleibt auch eine stärkere Ausrichtung er Angebote, von Geräten, aber auch von technologi- chen Anwendungen an den Bedürfnissen Älterer drin- end geboten. Sowohl in die Forschung als auch in der roduktentwicklung müssen die Erkenntnisse der Alters- orschung viel stärker einfließen. Und ich bin mir sicher, ass dies einfacher über eine gezielte Verwendung der (A) (C) (B) (D) Mittel öffentlicher Forschungsförderung erfolgen kann als über die Auslobung von Designwettbewerben. Lassen Sie uns gemeinsam die Integration älterer Menschen in die Informationsgemeinschaft verbessern. Ganz konkret: Stimmen sie unserem Antrag zu. Sicher- lich hat der Verbraucherschutz eine wesentliche Bedeu- tung für die Nutzung der neuen Medien. Sicherheit und Medienkompetenz sind zwei Seiten einer Medaille. Las- sen Sie uns heute in aller Ruhe die eine Seite betrachten. Für die Verbraucherschutzseite haben wir bereits zahlrei- che grüne Vorschläge eingebracht. Auch diese gilt es endlich mal aus der Sicht der älteren Menschen in den Blick zu nehmen und umzusetzen. - 21564 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 199. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 91, 1 0, T 7980 199. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 21. Januar 2009 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Maria Michalk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    enn wir heute über den von der Bundesregierung vor-
    elegten Bericht „Lebenslagen in Deutschland“ und über
    ur Bekämpfung der Armut erforderliche Strategien de-
    attieren, dann tun wir das in einer Zeit, in der es der
    rohenden Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt ent-
    egenzuwirken gilt. Wirtschafts- und Sozialpolitik bil-






    (A) )



    (B) )


    Maria Michalk
    den eine Einheit; deswegen ist die Anbindung unserer
    vielfältigen Überlegungen an die vorangegangene De-
    batte nicht verkehrt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Rolf Stöckel [SPD])


    Wir sind uns doch einig, dass der Erhalt und die
    Schaffung von Arbeitsplätzen von fundamentaler Be-
    deutung dafür sind, dass die Zahl der Menschen, die zur
    Bestreitung ihres Lebensunterhaltes auf staatliche Unter-
    stützung angewiesen sind, weiter sinkt. Der jeweilige
    Armutsbericht ist eine der vielen Grundlagen für unsere
    laufenden und künftigen Entscheidungen. Der Dritte Ar-
    mutsbericht beruht – das möchte ich betonen – auf der
    Datenbasis der Jahre 2004 und 2005. Das muss man wis-
    sen, wenn man sich die Zahlen genau anschaut.

    Außerdem ist er nicht mit den zwei vorhergehenden
    Berichten vergleichbar, die wir kennen; denn es wurden
    andere Statistiken zugrunde gelegt. Auch das gehört zum
    Verstehen dieses Zahlenwerkes. Die wachstumsstarken
    Jahre 2006 und 2007, in denen die Arbeitslosigkeit be-
    kanntermaßen maßgeblich gesunken ist, sind hier also
    überhaupt nicht berücksichtigt. Die Arbeitslosigkeit ist
    dabei in allen Regionen gesunken. Das muss man an die-
    ser Stelle auch noch einmal betonen.

    Es ist trotzdem wertvoll, diesen Bericht, die Grafiken
    und die Kombinationen bzw. Schlussfolgerungen, die
    daraus gezogen werden, vorliegen zu haben und mit dem
    aktuellen Stand zu vergleichen.

    Ausgangspunkte der nationalen Strategien für den So-
    zialschutz und für die soziale Eingliederung sind also der
    Bericht, die Folgen der eingeleiteten Maßnahmen und
    letztlich auch der Vergleich auf europäischer Ebene. Es
    ist mir wichtig, auch das noch einmal zu betonen. Nach
    den einheitlichen europäischen statistischen Vorgaben ist
    nämlich arm – so definiert es die EU –, wer als Alleinle-
    bender weniger als 60 Prozent des mittleren Einkom-
    mens verdient. Das sind in Deutschland 781 Euro netto.
    Im Vergleich dazu: Reich ist in Deutschland ein Allein-
    lebender, der im Monat netto mehr als 3 418 Euro zur
    Verfügung hat. Für Familien mit und ohne Kinder gilt
    die adäquate Relation.

    Uns in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion ist wichtig,
    die Menschen, die mit ihrem Arbeitslohn zwischen die-
    sen beiden Eckdaten liegen, die sogenannte Mittel-
    schicht, nicht zu vergessen. Hierin bin ich mir mit mei-
    nem Kollegen Herrn Kolb einig.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Sehr gut!)


    Vor allem sie gehören zu den Leistungsträgern, die si-
    cherstellen, dass unser Sozialstaat als Ganzes möglich ist
    und funktioniert.

    In dem Bericht wird gesagt, dass nach dieser Defini-
    tion 13 Prozent der Deutschen arm sind. Weitere 13 Pro-
    zent bewahrt der Staat durch seine Sozialleistungen da-
    vor, in diese Gruppe zu fallen. Deshalb verfolgen wir
    zwei Strategien:

    Erstens. Vermeidung der Armut durch Arbeit, beson-
    ders durch Qualifizierung und durch gezielte Vermitt-

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    (C (D ungsbemühungen, die nun im Rahmen des kürzlich bechlossenen persönlichen Budgets sehr genau auf die ndividuellen und sehr spezifischen einzelnen Erforderisse ausgerichtet werden können. Zweitens. Der nachsorgende Staat organisiert, wenn as Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe nicht fruchtet und eine Wirkung zeigt, dass den Betroffenen in ihrer konreten Situation – wenn es sein muss, auch auf Dauer – urch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Ländern nd Kommunen geholfen wird. Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, angesichts er Tatsache, dass wir nach der Zusammenlegung von Areitslosenhilfe und Sozialhilfe im Jahre 2005, einem der eiden Basisjahre für diesen Dritten Armutsund Reichumsbericht, insgesamt rund 5 Milliarden Euro mehr für ie Menschen ausgegeben haben und die Ausgaben trotz er in den Folgejahren sinkenden Arbeitslosigkeit weiter estiegen sind, und zwar nicht aufgrund irgendwelcher erwaltungskosten, sondern durch Maßnahmen direkt für ie Menschen, ist belegt, dass die Bundesrepublik die Arutsvermeidung sehr ernst nimmt, dass sich unsere Ge ellschaft als Ganze nach wie vor sehr verantwortlich mit ieser Frage auseinandersetzt und dass sie hilft. Deshalb inde ich manche Debatte sehr polemisch. Ich füge allerings persönlich hinzu: Die Debatte muss geführt weren; sie darf auch nicht bagatellisiert werden. Es gibt Not in unserem Land. Das ist unstrittig. Ein enschenwürdiges Dasein für alle zu schaffen, ist ein oher Anspruch, durch den der Staat berechtigterweise efordert wird. Das gilt aber auch für das Mittun des inzelnen. Dafür, in welcher Form sich jeder Einzelne ein Leben organisieren kann, um auch persönliches lück und Freude zu spüren und zu erfahren, gibt es beanntlich kein generelles Rezept, sondern nur Erfahrunen aus vielen Generationen vor uns, die allerdings, so inde ich, auch heute noch ihre Gültigkeit haben, wenn ich die Rahmenbedingungen rundherum auch verändert aben. Die alte Volksweisheit „Jeder ist seines Glückes chmied“ gilt meines Erachtens auch in der modernen elt und in einem Sozialstaat. Es ist nachvollziehbar, wenn in dem aktuellen Sozialeport 2008, den jüngst die Volkssolidarität vorgestellt at, festgestellt wird, dass Ostdeutsche nicht mehr Soialleistungen, sondern mehr Chancengleichheit fordern. as ist ein qualitativer Unterschied. Sie wollen, dass das olidarische Sozialsystem erhalten wird und gesichert leibt, nicht aber ausgeraubt und dadurch unbezahlbar ird. Genau dies wohnt den Beschlüssen der letzten ahre inne, von den arbeitsmarktpolitischen Entscheiungen bis hin zu den anderen Reformen in unserem soialen Sicherungssystem. Wenn ein Mensch zufrieden ist, findet er auch inneren rieden. Ist er unzufrieden, hat er ein riesiges Problem, einen inneren Frieden zu finden. Dies strahlt auf das mfeld aus, was der Stimmung in unserem Land nicht uträglich ist. Deshalb sind Aussagen darüber, wie zurieden der Einzelne mit der eigenen wirtschaftlichen age ist, sehr wertvoll. Hier nenne ich noch einmal die aten: Im Jahr 2008 bewerteten 2 Prozent ihre wirt chaftliche Lage mit sehr gut, 24 Prozent mit gut, Maria Michalk 34 Prozent mit teils gut, teils schlecht, 22 Prozent mit schlecht und 7 Prozent mit sehr schlecht. 29 Prozent also meinen, ihre wirtschaftliche Lage sei schlecht. Das ist für die Politik in der Tat eine Herausforderung. Fragt man aber, wie es den Leuten in unserem Land insgesamt gehe, meint mehr als die Hälfte, es gehe ihnen schlecht. Die eigene Situation wird also positiver als die gesamtgesellschaftliche bewertet. Dies ist ein Problem für unsere nach dem System der sozialen Marktwirtschaft organisierte Gesellschaft, in der der psychologische Faktor ein ausgesprochen wichtiges Moment darstellt. Die negative Bewertung treffen vor allem die mittleren Altersgruppen der 25bis 60-Jährigen, die mit einer Verschlechterung ihrer Zukunftschancen rechnen. Dieses psychologische Moment müssen wir in unserer Armutsdebatte berücksichtigen. Deshalb gilt es einerseits, die mittleren Altersgruppen nicht zu überfordern – wir sagen: wer arbeitet, muss netto mehr in der Tasche haben und gleichzeitig selbst für später Vorsorge treffen –, andererseits sind unsere sozialen Sicherungssysteme auch mit Blick auf die demografische Entwicklung weiter zu stabilisieren. Nach der amtlichen Erhebung lag das Risiko der Gesamtbevölkerung, einkommensarm zu sein, im Jahre 2005 bei 26 Prozent vor den Sozialtransfers. Nach den Sozialtransfers verringerte sich dieses Risiko auf einen Anteil von 13 Prozent. Hier schließt sich wieder der Kreis. Daher ist wichtig: Wir müssen jedem Bundesbürger die Möglichkeit bieten, in Arbeit zu kommen, weil es auch um die gefühlsbezogene Dimension geht, er sei Teil dieser Gesellschaft, könne sich einbringen und mit seiner Hände Arbeit seinen Lebensunterhalt bestreiten; wenn es nicht reiche, gebe es wegen der Möglichkeit der Aufstockung kein Armutsrisiko. Dies muss ausgebaut und strategisch verfolgt werden. Arbeitsplätze zu schaffen ist wichtig; das ist unsere Aufgabe für die Zukunft. Ich danke Ihnen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)





    (A) )


    (B) )




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält die Kollegin Katja Kipping, Fraktion

Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katja Kipping


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Mit dem

    nun vorliegenden Armutsbericht haben wir es schwarz
    auf weiß: Im Zeitraum von 1998 bis 2005 ist die Ar-
    mutsrisikoquote von 12 Prozent auf 18 Prozent gestie-
    gen, bei den Kindern sogar von 16 Prozent auf
    26 Prozent.


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Dann aber wieder gesunken!)


    Im Klartext heißt dies, dass jedes vierte Kind in diesem
    Land vom Armutsrisiko betroffen ist.

    Insofern ist dieser Armutsbericht natürlich ein Ar-
    mutszeugnis für die rot-grüne Politik.

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    (C (D iebe Kolleginnen und Kollegen von Grünen und SPD, ir wäre es auch lieber, ich könnte die Schuld an dieser telle eher der CDU/CSU und FDP zuschieben. (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wieso denn uns? Was haben wir damit zu tun?)


    (Beifall bei der LINKEN)


    ber Fakt ist natürlich, dass dieser Bericht Analysen aus
    en Jahren zusammenfasst, in denen Ihre Regierungs-
    olitik zum Tragen kam.

    Dieser Bericht ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass
    s in der Sozialpolitik nicht einfach ein „Weiter so“ ge-
    en darf; vielmehr braucht es einen klaren Kurswechsel.


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Den hat es doch gegeben! Wir sind doch schon wieder besser geworden!)


    Doch was hat das zuständige Sozialministerium ge-
    acht? Statt aus dem Armutsbericht Lehren zu ziehen,

    at das zuständige Sozialministerium bei der Veröffentli-
    hung vor allen Dingen eines versucht: statistische
    rickserei. Sie haben einfach eine andere statistische Be-
    echnungsmethode zugrunde gelegt, um die Armutsrisi-
    ozahl herunterzurechnen, nach dem Motto „Simsala-
    im – Die Armut verschwind!“ Kindern, die bei der
    chulspeisung leer ausgehen oder die sich im Schul-
    der Sportunterricht schämen, weil sie sich keine neuen
    urnschuhe leisten können, helfen Ihre statistischen
    ricksereien aber kein bisschen weiter.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Konkret hat das Sozialministerium unter Olaf Scholz
    olgendes gemacht: Statt wie bisher auf die allseits aner-
    annte Methode des Sozio-oekonomischen Panels zu-
    ückzugreifen, haben Sie auf einmal die Datenerhebung
    ach EU-SILC zugrunde gelegt. In der Fachwelt ist aber
    ängst bekannt, dass EU-SILC nicht sehr repräsentativ
    st. Dabei erfolgt die Datenerhebung nur auf Grundlage
    ines schriftlichen Fragebogens, der ausschließlich in
    eutscher Sprache vorliegt. Es wird nur derjenige statis-
    isch erfasst, der sich zurückmeldet. Das Ergebnis ist
    ein Wunder. Dreimal darf geraten werden, wer sich
    berproportional zurückmeldet: nämlich die Besserqua-
    ifizierten. Menschen mit niedrigerer Qualifikation oder

    igrationshintergrund sind nach dieser Methode deut-
    ich unterrepräsentiert. Damit wird die Armut auf eine
    nseriöse Art und Weise heruntergespielt.

    Herr Brandner, Sie werden jetzt sicherlich einwenden,
    ass die endgültige Ausgabe des Berichts beide Zahlen
    sowohl nach EU-SILC als auch nach dem Sozio-oeko-

    omischen Panel – nennt. Fakt ist aber: In den Presse-
    aterialien und in allen Veröffentlichungen führen Sie

    mmer nur die Armutsrisikozahl auf, die Ihnen persön-
    ich lieber ist. Ich finde, diese Trickserei ist nicht mehr
    eriös. Ich würde sogar sagen: Das sind Taschenspieler-
    ricks, die die Tricks der Hütchenspieler bei Weitem
    bertreffen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])







    (A) )



    (B) )


    Katja Kipping
    Der aktuelle Armuts- und Reichtumsbericht zeigt
    noch etwas: Armut und Reichtum sind immer zwei Sei-
    ten derselben Medaille. Denn in demselben Zeitraum, in
    dem die Armut gestiegen ist, hat auch der private Reich-
    tum zugenommen. Auch das ist nicht vom Himmel ge-
    fallen, sondern Ergebnis von staatlicher Reichtums-
    pflege.

    Uns Linken wird immer schnell unterstellt, wir wür-
    den eine Neiddiskussion anzetteln. Wir haben kein Pro-
    blem damit, dass es Reichtum gibt, aber wir sehen tat-
    sächlich ein politisches Problem, wenn sich der extreme
    Reichtum Weniger aus der wachsenden Armut Vieler
    speist.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos])


    Wir haben auch etwas gegen eine Steuerpolitik, die
    die Reichsten entlastet und dafür die Mitte zur Kasse bit-
    tet. Steuergeschenke an die Reichsten entziehen der öf-
    fentlichen Hand Geld. Dieses Geld fehlt den Rentnerin-
    nen und Rentnern, Erwerbslosen und Kindern. Diese
    Form von staatlicher Reichtumspflege ist mit der Linken
    nicht zu machen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Gert Winkelmeier [fraktionslos] – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Damit werden doch nur die entlastet, die Steuern zahlen, und 40 Prozent zahlen keine Steuern!)