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ID1619804300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/198 Deutscher Bundestag 21459 C Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . Matthias Platzeck, Ministerpräsident (Brandenburg) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 21436 B 21438 A 21440 B 21442 A 21443 B 21444 D 21446 C 21448 B 21461 B 21462 C 21463 D 21465 A 21466 A 21467 A Stenografisch 198. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Joachim Poß, Klaus Brandner, Dr. Wolfgang Gerhardt und Norbert Geis . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Dr. Eva Högl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin: zu den Maßnah- men der Bundesregierung zur Stärkung von Wachstum und Beschäftigung . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . A S T D D E D J 21425 B 21425 B 21425 C 21425 D 21431 A 21433 A er Bericht ung 14. Januar 2009 t : ndrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tanislaw Tillich, Ministerpräsident (Sachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 2: Vereinbarte Debatte: Aktuelle Lage im Nahen Osten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21449 B 21450 D 21452 A 21452 B 21454 A 21455 D 21457 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 198. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Januar 2009 21425 (A) ) (B) ) 198. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 11.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 198. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Januar 2009 21467 (A) ) (B) ) DIE GRÜNEN DIE GRÜNEN Heß, Petra SPD 14.01.2009 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ 14.01.2009 Lopez, Helga SPD 14.01.2009 Lührmann, Anna BÜNDNIS 90/ 14.01.2009 Anlage Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Addicks, Karl FDP 14.01.2009 Ahrendt, Christian FDP 14.01.2009 Bahr (Münster), Daniel FDP 14.01.2009 Barth, Uwe FDP 14.01.2009 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 14.01.2009 Beck (Reutlingen), Ernst-Reinhard CDU/CSU 14.01.2009 Beckmeyer, Uwe SPD 14.01.2009 Bodewig, Kurt SPD 14.01.2009* Brüderle, Rainer FDP 14.01.2009 Brüning, Monika CDU/CSU 14.01.2009 Bülow, Marco SPD 14.01.2009 Connemann, Gitta CDU/CSU 14.01.2009 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 14.01.2009 Dyckmans, Mechthild FDP 14.01.2009 Edathy, Sebastian SPD 14.01.2009 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 14.01.2009 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 14.01.2009 Gabriel, Sigmar SPD 14.01.2009 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.01.2009 Göppel, Josef CDU/CSU 14.01.2009 Gradistanac, Renate SPD 14.01.2009 Granold, Ute CDU/CSU 14.01.2009 Grasedieck, Dieter SPD 14.01.2009 Hänsel, Heike DIE LINKE 14.01.2009 Haibach, Holger CDU/CSU 14.01.2009 H H H H H J K D K K K K K K D K L D L L L D L A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten inz (Essen), Petra SPD 14.01.2009 inz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2009 ofbauer, Klaus CDU/CSU 14.01.2009 off, Elke FDP 14.01.2009 üppe, Hubert CDU/CSU 14.01.2009 uratovic, Josip SPD 14.01.2009 auch, Michael FDP 14.01.2009 r. Kofler, Bärbel SPD 14.01.2009 olbow, Walter SPD 14.01.2009 ortmann, Karin SPD 14.01.2009 ossendey, Thomas CDU/CSU 14.01.2009 ramer, Rolf SPD 14.01.2009 ramme, Anette SPD 14.01.2009 retschmer, Michael CDU/CSU 14.01.2009 r. Küster, Uwe SPD 14.01.2009 urth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2009 ämmel, Andreas G. CDU/CSU 14.01.2009 r. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 14.01.2009** aurischk, Sibylle FDP 14.01.2009 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 14.01.2009 ink (Heilbronn), Michael FDP 14.01.2009 r. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 14.01.2009 ips, Patricia CDU/CSU 14.01.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 21468 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 198. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Januar 2009 (A) (C) (B) ) Mahlberg, Thomas CDU/CSU 14.01.2009 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2009 Mast, Katja SPD 14.01.2009 Mattheis, Hilde SPD 14.01.2009 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 14.01.2009 Müller (Düsseldorf), Michael SPD 14.01.2009 Naumann, Kersten DIE LINKE 14.01.2009 Niebel, Dirk FDP 14.01.2009 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2009 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2009 Rupprecht (Weiden), Albert CDU/CSU 14.01.2009 Scharf, Hermann-Josef CDU/CSU 14.01.2009 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 14.01.2009 Dr. Schmidt, Frank SPD 14.01.2009 Schmidt (Mülheim), Andreas CDU/CSU 14.01.2009 Schwabe, Frank SPD 14.01.2009 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 14.01.2009 Spieth, Frank DIE LINKE 14.01.2009 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** Otto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 14.01.2009 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 14.01.2009 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 14.01.2009 Piltz, Gisela FDP 14.01.2009 Rauen, Peter CDU/CSU 14.01.2009 Reiche (Cottbus), Steffen SPD 14.01.2009 Reichenbach, Gerold SPD 14.01.2009 Röspel, René SPD 14.01.2009 D T T U W W D (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der Westeuropäischen Union für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO r. Stinner, Rainer FDP 14.01.2009 auss, Jörg SPD 14.01.2009 euchner, Jella SPD 14.01.2009 lrich, Alexander DIE LINKE 14.01.2009 aitz, Christoph FDP 14.01.2009 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 14.01.2009 r. Wodarg, Wolfgang SPD 14.01.2009 198. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 14. Januar 2009 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Ulrich Klose


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Kollege Trittin, es geht mir wie Ihnen: Ich finde die
    Debatte sehr schwierig, und zwar, weil ich ehrlich gesagt
    nicht sicher bin, was man angesichts der Lage im Ga-

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    (C (D astreifen und in Israel raten soll. Ein Waffenstillstand äre natürlich gut und unter humanitären Gesichtspunk en dringlich, insbesondere aus Sicht der im Gazastreifen eidenden palästinensischen Bevölkerung. Ich bin sicher, ass es einen Waffenstillstand geben wird; aber ich bin icht sicher, ob es ihn schnell geben wird, und ich bin berhaupt nicht sicher, ob es ein nachhaltiger Waffentillstand sein wird. Es war übrigens die Hamas – mehrere Kollegen haen darauf hingewiesen –, die, Herr Kollege Gysi, nach wischenfällen auf beiden Seiten den zuvor von Ägyp en ausgehandelten Waffenstillstand für beendet erklärte. arum sie das tat, ist nicht völlig klar, aber auch nicht so ichtig. Wichtig ist in der Tat, dass etwa seit Mitte De ember wieder Qassam-Raketen und industriell geferigte Raketen mit größerer Reichweite auf Israel abgechossen werden. Was das bedeutet, habe ich mir ähnlich wie andere ollegen im Sommer letzten Jahres in Aschkelon und derot angesehen. Insbesondere die Lage in Sderot war irklich eindrucksvoll. Dort hatte es bis zu diesem Zeitunkt fast 6 000 Raketeneinschläge mit, soweit ich weiß, 5 Toten und nahezu 600 Verletzten gegeben. Ein normaes Leben in einer Gemeinde ist unter solchen Verhältnisen völlig ausgeschlossen; das geht nicht. In Aschkelon aren es weit weniger Einschläge. Damals hatte es dort och keine Toten gegeben. Die Verunsicherung der Menchen war bei weitem noch nicht so weit vorangeschriten wie in Sderot. Beide Städte sind jetzt aber wieder betroffen, außerem große Städte wie Aschdod und Beerscheba. Die eichweite der Raketen ist inzwischen auf etwa 40 Kiloeter gestiegen. Auch aus dem Libanon sind vor ein aar Tagen Raketen auf Israel abgefeuert worden; uch sie hatten eine größere Reichweite. Das heißt doch m Klartext, dass der Streifen Israels, der noch außerhalb er Reichweite von Hisbollah und Hamas liegt, schmaler nd schmaler wird. Es ist nach meiner Einschätzung nur eine Frage der eit, bis das gesamte israelische Territorium gefährdet st. Das geht uns etwas an. Denn – das ist bereits von Ihen, Herr Dr. Hoyer, erwähnt worden – die Sicherheit es jüdischen Staates Israel ist, wie auch die Kanzlerin etont, Bestandteil unserer Staatsräson. Wenn das ernst emeint ist – was ich unterstelle –, dann muss auch aus nserer Sicht ein erneuerter Waffenstillstand dauerhaft nd mit Garantien versehen sein. Die Frage ist, ob sich Hamas jemals darauf einlassen ird. Der Kollege von Klaeden hat aus der Charta der amas zitiert. Ich kann nur allen Kolleginnen und Kolleen empfehlen, das gelegentlich nachzulesen. Ich zitiere och einige Sätze: Israel existiert und wird weiterhin existieren, bis der Islam es ausgelöscht hat, so wie er schon andere Länder vorher ausgelöscht hat. nde des ersten Zitats. Hans-Ulrich Klose Der Dschihad ist die persönliche Pflicht eines jeden Muslim, seit die Feinde Teile des muslimischen Landes geraubt haben. Angesichts des Raubes durch die Juden ist es unvermeidlich, dass ein Banner des Dschihad gehisst wird. Letztes Zitat: Für das Palästina-Problem gibt es keine andere Lösung als den Dschihad. Friedensinitiativen sind reine Zeitverschwendung, eine sinnlose Bemühung. Das war nur eine kleine Auswahl. Ich frage mich, ob man es angesichts solcher Programmaussagen – denn es sind Programmaussagen – den Israelis verdenken kann, dass sie jetzt alles tun, um die Hamas zu entwaffnen und den Waffenschmuggel nach Gaza zu stoppen. Wer diese Frage verneint, also das Selbstverteidigungsrecht Israels anerkennt, muss sich gleichwohl mit dem Argument der Unverhältnismäßigkeit auseinandersetzen. Israel, so wird immer wieder gesagt, reagiere unverhältnismäßig und scheue sich nicht, auf Zivilisten, auch auf Frauen und Kinder, zu schießen. Dieses Argument nehme ich ernst. Denn es geht um das Völkerrecht, dessen allgemein anerkannte Grundsätze bei uns Vorrang vor innerstaatlichem Recht haben. Ich nehme das ernst und bin doch zugegebenermaßen wieder ratlos: Wie sollen denn Zivilisten geschützt werden, wenn sie – wie wir in asymmetrischen Kriegen immer wieder beobachten – von der nichtstaatlichen Kriegspartei als Schutzschilde benutzt werden, wenn Munition und Waffen in Moscheen lagern und Raketen von Balkonen aus Wohnhäusern abgefeuert werden? Wir wissen, dass die Hamas – auch hier dem Beispiel der Hisbollah folgend – genau dies tut, was freilich die israelische Armee nicht von der Verpflichtung entbindet, die Zivilbevölkerung zu schonen. Das ist ein Dilemma, aus dem es keinen militärischen Ausweg gibt. Dieses Dilemma zu erzeugen, ist meines Erachtens das strategische Ziel der Hamas. Hamas will Israel vor den Augen der Welt zum Völkerrechtsbruch verleiten in der Hoffnung, auf diese Weise den politischen Krieg über die Medien zu gewinnen. Dabei scheut sich die Hamas – wie wir schon im Libanon gelernt haben – nicht vor inszenierten Gräuelszenen. Im Libanon war es damals – Sie erinnern sich sicherlich – der Mann mit dem grünen Helm, und im Fall Gaza ist es der vielfach zitierte norwegische Arzt. Lothar Rühl hat neulich in einem interessanten Artikel in der FAZ dieses Dilemma beschrieben. Ich darf kurz aus diesem Artikel zitieren: Die Begrenzung des Krieges ist notwendig, schon aus humanitären Gründen und nach dem Kriegsvölkerrecht, doch eine hohe Kunst mit großem Risiko. Bei fanatischen Feinden wie Hisbollah oder Hamas steigt dieses Risiko wegen der andersartigen Rationalität und den absolut gesetzten Zwecken dieser Kriegsparteien. Das gilt besonders, wenn der Gegner jeden dauerhaften Frieden ablehnt und – wie Hamas – das Existenzrecht Israels nicht anerkennt. „Verhältnismäßigkeit der Mittel“ bedeutet dann in W g i c l s s r f t u E H d u t e C M h j s i d L d n t z d t s b t l O 1 ü z l n d l M g g h (C (D letzter Konsequenz Verzicht auf Erfolg und Verlust der Fähigkeit zur Abschreckung. enn man sich die Sicherheitslage Israels realitätsbezoen vor Augen führt, muss man sich fragen, ob sie nicht n großem Umfang darauf beruht, dass Israel Abschrekungspotenziale hat. Ich komme zum Schluss, Frau Präsidentin. Mein voräufiges Fazit lautet: Wir brauchen einen Waffenstilltand. Aber es muss ein gesicherter Waffenstillstand ein. Deutschland hat Technik und Expertise zur Sicheung der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreien angeboten, Herr Außenminister. Das ist ein erster guer Schritt, reicht aber nicht aus. Das eigentliche Ziel nter Sicherheitsgesichtspunkten ist die kontrollierte ntwaffnung der Hamas. Ein parallel dazu anlaufendes ilfsprogramm für die palästinensische Bevölkerung ist ringlich und könnte zur Versöhnung zwischen Israelis nd Palästinensern beitragen. Auch wir sollten dazu beiragen. Ich sehe keine andere Lösung und auch diese her skeptisch. (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Auch heute!)





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    (B) )




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich gebe das Wort der Kollegin Dorothee Bär, CDU/

SU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dorothee Mantel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    eine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Trittin

    at es bereits angesprochen – ich denke, das geht heute
    edem so –: Es fällt nicht leicht, am heutigen Tag zu die-
    er Thematik an das Rednerpult zu treten. Die Situation
    m Nahen Osten hat sich seit Jahren zugespitzt. Im Sü-
    en Israels und besonders im Gazastreifen hat sich eine
    age entwickelt, die schließlich in die Tragödie mün-
    ete, die wir derzeit erleben. Ich glaube, es geht nicht
    ur mir, sondern wahrscheinlich allen so, die in den letz-
    en Tagen – im Gegensatz zu Eckart von Klaeden oder
    u unserem Bundesaußenminister – nicht vor Ort waren,
    ass wir aufgrund der Bilder zwar einen sehr detaillier-
    en Eindruck haben, dass das aber nicht ersetzen kann,
    ich direkt vor Ort zu informieren.

    Das Leid, das wir sehen, ist groß. Das müssen wir ne-
    en möglichen Lösungen dauernd erwähnen. Es gibt un-
    erschiedliche Angaben über die Zahl der Opfer. Aber
    etztendlich ist es egal, wie viele Opfer es gibt. Jedes
    pfer ist eines zu viel. So ist unter anderem von knapp
    000 Toten die Rede. Ich möchte dabei die Zahl von

    ber 300 Kindern hervorheben. Jedes Kind stellt ein Ein-
    elschicksal dar. Jede Familie, die betroffen ist, durch-
    ebt eine ganz furchtbare Zeit. Davor dürfen wir auf kei-
    en Fall die Augen verschließen, genauso wenig wie vor
    en 4 000 Verletzten, den zerstörten Häusern und Schu-
    en sowie der mangelnden medizinischen Versorgung.

    an sitzt hilflos vor dem Fernseher und sieht Reporta-
    en, die zeigen, dass denjenigen, denen vielleicht noch
    eholfen werden könnte, oft nicht mehr rechtzeitig ge-
    olfen werden kann. Gerade unbeteiligte Zivilisten und






    (A) )



    (B) )


    Dorothee Bär
    die vielen Helfer vor Ort sind oft die Leidtragenden die-
    ses Konflikts.

    Die Menschen leben – das wurde bereits angespro-
    chen – nicht erst seit einigen Monaten oder seit drei Wo-
    chen, sondern schon sehr viel länger mit dieser Bedro-
    hung. Wer miterlebt hat, dass Schüleraustausche, die seit
    Jahren funktioniert haben, eingestellt wurden bzw. nur
    noch einseitig stattgefunden haben, dass zum Beispiel
    nur noch israelische Jugendliche zu uns in die Land-
    kreise kommen, aber keine deutschen Schüler mehr nach
    Israel geschickt werden, hat gemerkt, was das bedeutet.

    Wir haben es bei der Hamas mit einer Terrororganisa-
    tion zu tun, die die eigene Bevölkerung sehr stark als
    Schutzschild missbraucht. Herr Klose hat bereits ange-
    sprochen, was das bedeutet und was damit bezweckt
    werden soll. Ein Gegner, der sich bewusst in Wohnhäu-
    sern verschanzt und in sozialen Einrichtungen verbarri-
    kadiert, nimmt nicht nur den Tod unschuldiger Men-
    schen bewusst in Kauf, sondern versucht auch, daraus
    politisch Kapital zu schlagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Deshalb ist das Vorgehen der Hamas auf das Schärfste
    zu verurteilen.

    Die humanitäre Katastrophe und das Leiden der Zivil-
    bevölkerung lassen uns nicht kalt. Deswegen ist es am
    wichtigsten, zivile Opfer zu vermeiden und die humani-
    täre Versorgung sicherzustellen. Ohne Rücksicht auf
    Verluste versucht die Terrororganisation Hamas, mög-
    lichst viele palästinensische Opfer zu generieren, um da-
    mit den Kampf, vor allem den um die Medien, zu gewin-
    nen. Es wurden über 10 000 Raketen in den letzten acht
    Jahren auf Israel gerichtet, und wir dürfen nicht dulden,
    dass die Hamas die eigene Bevölkerung zugrunde rich-
    tet, nur um Israels Ruf in der Weltöffentlichkeit zu rui-
    nieren.

    Nur mithilfe des vielfach angesprochenen Waffen-
    stillstands können die Versorgung der notleidenden Be-
    völkerung gewährleistet und weitere Todesopfer auf bei-
    den Seiten vermieden werden. Dieser Waffenstillstand
    ist besonders wichtig als erster Schritt in einem Frie-
    densprozess, der endlich nachhaltig vollendet werden
    muss. Deswegen unterstütze auch ich die Initiative
    Ägyptens, als Vermittler zwischen Israel und der Hamas
    zu fungieren. Ägypten kommt hier – das hat der Bundes-
    außenminister angesprochen – als arabischem Anrainer-
    staat eine besondere Verantwortung in diesem Konflikt
    zu.

    Die Angaben über die Zahl der Tunnel variieren. Mir
    ist die Zahl von über 800 Tunneln unter der ägyptischen
    Grenze bekannt, über die der Gazastreifen mit Waffen
    versorgt wird. 500 davon wurden bereits zerstört. Dieser
    Waffenschmuggel muss unbedingt unterbunden werden.
    Anderenfalls bringt ein weiterer Waffenstillstand keine
    Besserung. Die Aussetzung des Feuers würde von der
    Hamas lediglich dazu genutzt werden, ihr Waffenarsenal
    über die ägyptischen Tunnel wieder aufzustocken. Aus

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    (C (D iesem Grund muss Ägypten härter gegen den Schmugel vorgehen. Ägypten ist aber insbesondere als islamisch geprägter taat in der Pflicht. Wir müssen auch aus diesem Grund ie Initiative Ägyptens weiter vorantreiben. Auch andere slamische Länder wie zum Beispiel Syrien, Jordanien nd Saudi-Arabien müssen sich am Nahost-Friedensproess aktiv beteiligen. Ich unterstütze die Initiative unseer Bundeskanzlerin – Ihre Kritik daran, Herr Trittin, ar unberechtigt, wenn auch die Rede sonst ganz gut ar –, gemeinsam mit dem französischen Staatspräsienten in engen Kontakten mit Israel und Ägypten Fortchritte auf dem Weg zu einem Waffenstillstand zu erreihen. Ich begrüße auch die Konkretisierung des von ußenminister Steinmeier bei seiner Reise übermittelten ngebots, insbesondere bei der Unterbindung des chmuggels über die Grenze zum Gazastreifen deutsche nterstützung zu leisten. Der Krieg im Nahen Osten muss endlich ein Ende finen. Für mich ist das unbedingte Bekenntnis zum Exisenzund Selbstverteidigungsrecht Israels wichtig. Das st und bleibt ein Eckpfeiler deutscher, insbesondere hristsozialer und christdemokratischer Außenpolitik. ir brauchen eine nachhaltige Lösung dieses Konflikts; enn dauerhafter Frieden ist nur mit einer politischen, icht allein mit einer militärischen Lösung machbar. Zum Schluss möchte ich noch das positive Engageent Daniel Barenboims würdigen. Damit hat er nicht ur in der unsäglichen Rede von Gregor Gysi Erwähung gefunden. Vielen Dank. Nächster Redner ist der Kollege Dr. Rolf Mützenich ür die SPD-Fraktion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! s gibt keinen Zweifel: Deutschland trägt weiterhin Verntwortung für Israel. Ich bin der festen Überzeugung, ass, wenn Deutsche das Wort „Israel“ in den Mund nehen, es einen anderen Klang hat, als wenn dies andere un; das ist gar keine Frage. Von dieser Schuld, von dieer Verantwortung werden wir uns nie wieder freimahen können. Ich habe daher immer mit großer Skepsis die Diskusionen verfolgt, die wir nach der deutschen Einheit haten, nämlich ob es eine normale Außenpolitik geben ann. Ich glaube, eine normale Außenpolitik, insbesonere gegenüber dieser Region, gegenüber Israel, aber uch unter Berücksichtigung dessen, was dort passiert st, wird es niemals geben können. Auf der anderen Seite age ich gleichzeitig: Man wird diese Schuld selbst urch gute Reden nicht zur Seite drängen, auch nicht ann, wenn man bestimmte Positionen übernimmt und artei ergreift. Selbst in diesem Zusammenhang wird an Schuld nicht abtragen können. Das kann man nur, ndem man Verantwortung übernimmt und konkrete Dr. Rolf Mützenich politische Wege aufzeigt, um die Existenz Israels in der Region sicher zu machen. Ich glaube, da haben wir als Deutsche und da hat die deutsche Sozialdemokratie in den letzten Jahrzehnten eine Menge bewegt. Es kommt darauf an, dass wir bei den Handlungsspielräumen und Handlungsmöglichkeiten, die wir haben, immer wieder das historische Verständnis unserer Schuld in Erinnerung rufen. Ich glaube, Kollege Gysi, es mangelt nicht an politischen Plänen, es mangelt nicht an politischer Schrittfolge, sondern es mangelt in dieser Region an politischem Willen, auch an dem Willen zum Kompromiss. Das ist genau das, was wir brauchen, und nicht neue Pläne. (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Dr. Uschi Eid [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    (Beifall bei der CDU/CSU)