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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/198 Deutscher Bundestag 21459 C Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . Matthias Platzeck, Ministerpräsident (Brandenburg) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 21436 B 21438 A 21440 B 21442 A 21443 B 21444 D 21446 C 21448 B 21461 B 21462 C 21463 D 21465 A 21466 A 21467 A Stenografisch 198. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Joachim Poß, Klaus Brandner, Dr. Wolfgang Gerhardt und Norbert Geis . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Dr. Eva Högl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin: zu den Maßnah- men der Bundesregierung zur Stärkung von Wachstum und Beschäftigung . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . A S T D D E D J 21425 B 21425 B 21425 C 21425 D 21431 A 21433 A er Bericht ung 14. Januar 2009 t : ndrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tanislaw Tillich, Ministerpräsident (Sachsen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 2: Vereinbarte Debatte: Aktuelle Lage im Nahen Osten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21449 B 21450 D 21452 A 21452 B 21454 A 21455 D 21457 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 198. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Januar 2009 21425 (A) ) (B) ) 198. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 11.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 198. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Januar 2009 21467 (A) ) (B) ) DIE GRÜNEN DIE GRÜNEN Heß, Petra SPD 14.01.2009 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ 14.01.2009 Lopez, Helga SPD 14.01.2009 Lührmann, Anna BÜNDNIS 90/ 14.01.2009 Anlage Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Addicks, Karl FDP 14.01.2009 Ahrendt, Christian FDP 14.01.2009 Bahr (Münster), Daniel FDP 14.01.2009 Barth, Uwe FDP 14.01.2009 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 14.01.2009 Beck (Reutlingen), Ernst-Reinhard CDU/CSU 14.01.2009 Beckmeyer, Uwe SPD 14.01.2009 Bodewig, Kurt SPD 14.01.2009* Brüderle, Rainer FDP 14.01.2009 Brüning, Monika CDU/CSU 14.01.2009 Bülow, Marco SPD 14.01.2009 Connemann, Gitta CDU/CSU 14.01.2009 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 14.01.2009 Dyckmans, Mechthild FDP 14.01.2009 Edathy, Sebastian SPD 14.01.2009 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 14.01.2009 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 14.01.2009 Gabriel, Sigmar SPD 14.01.2009 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 14.01.2009 Göppel, Josef CDU/CSU 14.01.2009 Gradistanac, Renate SPD 14.01.2009 Granold, Ute CDU/CSU 14.01.2009 Grasedieck, Dieter SPD 14.01.2009 Hänsel, Heike DIE LINKE 14.01.2009 Haibach, Holger CDU/CSU 14.01.2009 H H H H H J K D K K K K K K D K L D L L L D L A (C (D Anlage zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten inz (Essen), Petra SPD 14.01.2009 inz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2009 ofbauer, Klaus CDU/CSU 14.01.2009 off, Elke FDP 14.01.2009 üppe, Hubert CDU/CSU 14.01.2009 uratovic, Josip SPD 14.01.2009 auch, Michael FDP 14.01.2009 r. Kofler, Bärbel SPD 14.01.2009 olbow, Walter SPD 14.01.2009 ortmann, Karin SPD 14.01.2009 ossendey, Thomas CDU/CSU 14.01.2009 ramer, Rolf SPD 14.01.2009 ramme, Anette SPD 14.01.2009 retschmer, Michael CDU/CSU 14.01.2009 r. Küster, Uwe SPD 14.01.2009 urth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2009 ämmel, Andreas G. CDU/CSU 14.01.2009 r. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 14.01.2009** aurischk, Sibylle FDP 14.01.2009 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 14.01.2009 ink (Heilbronn), Michael FDP 14.01.2009 r. Lippold, Klaus W. CDU/CSU 14.01.2009 ips, Patricia CDU/CSU 14.01.2009 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 21468 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 198. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 14. Januar 2009 (A) (C) (B) ) Mahlberg, Thomas CDU/CSU 14.01.2009 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2009 Mast, Katja SPD 14.01.2009 Mattheis, Hilde SPD 14.01.2009 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 14.01.2009 Müller (Düsseldorf), Michael SPD 14.01.2009 Naumann, Kersten DIE LINKE 14.01.2009 Niebel, Dirk FDP 14.01.2009 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2009 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.01.2009 Rupprecht (Weiden), Albert CDU/CSU 14.01.2009 Scharf, Hermann-Josef CDU/CSU 14.01.2009 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 14.01.2009 Dr. Schmidt, Frank SPD 14.01.2009 Schmidt (Mülheim), Andreas CDU/CSU 14.01.2009 Schwabe, Frank SPD 14.01.2009 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 14.01.2009 Spieth, Frank DIE LINKE 14.01.2009 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * ** Otto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 14.01.2009 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 14.01.2009 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 14.01.2009 Piltz, Gisela FDP 14.01.2009 Rauen, Peter CDU/CSU 14.01.2009 Reiche (Cottbus), Steffen SPD 14.01.2009 Reichenbach, Gerold SPD 14.01.2009 Röspel, René SPD 14.01.2009 D T T U W W D (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der Westeuropäischen Union für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO r. Stinner, Rainer FDP 14.01.2009 auss, Jörg SPD 14.01.2009 euchner, Jella SPD 14.01.2009 lrich, Alexander DIE LINKE 14.01.2009 aitz, Christoph FDP 14.01.2009 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 14.01.2009 r. Wodarg, Wolfgang SPD 14.01.2009 198. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 14. Januar 2009 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Volker Kauder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!

    Es ist schon etwas Außergewöhnliches, wenn der Deut-
    sche Bundestag zu einer außerordentlichen Sitzung zu-
    sammenkommt und wenn er sich mit einem bestimmten
    Thema nicht im Rahmen der ganz normalen Plenarde-
    batten beschäftigt, sondern dafür eine Sondersitzung
    durchführt.

    Der Anlass, aus dem wir uns heute zusammenfinden,
    rechtfertigt diese Sondersitzung auf jeden Fall. Es geht
    nämlich um etwas Außergewöhnliches. Für den Fall,
    dass Sie von der Linken oder der eine oder andere Abge-
    ordnete der übrigen Oppositionsfraktionen es noch nicht
    mitbekommen haben sollte – als ich mir Ihre Reden an-
    gehört habe, habe ich diesen Eindruck zum Teil gewon-
    nen –, sage ich Ihnen: Jeden Tag erreichen uns erneut
    Meldungen darüber, was in der deutschen Wirtschaft los
    ist. Ich kann über meinen Wahlkreis – es ist ein ländli-
    cher Wahlkreis – und die dort ansässigen Zulieferer zur
    Automobilindustrie sprechen. Dort wird Kurzarbeit an-
    gemeldet. Es ist nicht so, dass wir es nur mit einer kon-
    junkturellen Delle zu tun haben. Wir haben es mit einer
    Wirtschaftskrise zu tun, die ganz außergewöhnliche
    Maßnahmen erfordert. Dem wird die Große Koalition
    gerecht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Man kann im Hinblick auf das, was heute von der
    Bundesregierung vorgestellt worden ist, durchaus unter-
    schiedlicher Auffassung sein. Natürlich gehört es zu ei-
    ner parlamentarischen Diskussion dazu, sich darüber
    auseinanderzusetzen und zu diskutieren, welcher der
    richtige Weg ist und ob die einzelnen Maßnahmen tat-
    sächlich greifen.

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    (C (D Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Opposition, s ist aber in einer solchen Zeit überhaupt nicht angeracht, mit Häme und in einer Art und Weise zu diskuieren, die die Menschen nicht mehr als konstruktiven, oliden Beitrag zur Debatte in einer schwierigen Zeit erstehen. Es darf nicht sein, dass alles schlechtgemacht ird, nur weil es nicht von der eigenen Truppe voreschlagen worden ist. Das finde ich in der aktuellen Siuation nicht angemessen. Es handelt sich hier um eine Situation, die nicht nur nser Land betrifft. Wir haben es mit einer Weltwirtchaftskrise zu tun. Deshalb ist völlig klar, dass wir eine ntwort auf folgende Frage finden müssen: Wie können ir die Stabilität in der Weltwirtschaft wiederherstellen? s geht also nicht nur darum, eine nationale Antwort zu inden, sondern auch darum, die Antwort auf die Frage, ie internationale Stabilität hergestellt werden kann, zu uchen. Ein Land wie die Bundesrepublik Deutschland, das tolz darauf war und auch in Zukunft stolz darauf sein ollte, Exportweltmeister zu sein und zu bleiben, weiß, ass diese Position nur erreicht und gehalten werden ann, wenn die Weltwirtschaft wieder in Ordnung ommt. Das wird nicht gelingen, wenn sich die großen irtschaftsnationen ihrer Verantwortung für die Weltirtschaft nicht bewusst sind. Dies gilt vor allem für die Vereinigten Staaten von merika, von denen diese ganze Krise ausgegangen ist. er neuen Administration und dem neuen amerikani chen Präsidenten Obama muss man deshalb sagen: Lasen Sie sich nicht darauf ein, was Ihnen der eine oder anere in Ihrem Land einreden will. Mit Protektionismus, em Abschotten der amerikanischen Märkte und dem inseitigen Stützenwollen der amerikanischen Industrie, ird dieses Problem, das aus den USA zu uns gekomen ist, nicht aus der Welt geschafft werden. (Beifall bei der CDU/CSU sowie der Abg. Andrea Nahles [SPD])


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die Bundeskanzlerin hat zu Recht darauf hingewie-
    en, dass es natürlich auch darum geht, die Finanzmärkte
    ieder in Ordnung zu bringen. Es sind nationale Maß-
    ahmen notwendig, und diese wurden im vergangenen
    ahr im Rahmen des ersten Konjunkturpakets ergriffen.
    atürlich reicht dies aufgrund der weltweiten Verflech-

    ung nicht. Deshalb glaube ich, dass ein weiterer Hin-
    eis an die Vereinigten Staaten notwendig ist. Die Ent-
    icklung erreichte einen Höhepunkt, als man Lehman
    rothers in den Konkurs gehen ließ. Jetzt muss man da-

    ür sorgen, dass im Finanzmarktbereich neues Vertrauen
    ntsteht. Dabei hat auch Amerika die Aufgabe, sich nicht
    ational abzuschotten. Ein Land, das ohne Finanzbezie-
    ungen zu China nicht in die Zukunft gehen kann, muss
    n dieser globalen Krise um seine Verantwortung in der

    elt wissen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Volker Kauder
    Deshalb, Frau Bundeskanzlerin, bin ich Ihnen dankbar,
    dass Sie auch die internationale Dimension deutlich ge-
    macht haben.

    Warum lege ich so großen Wert darauf, dies noch ein-
    mal zu sagen? Es geht mir darum, deutlich zu machen,
    dass diese Krise mehr ist als nur eine konjunkturelle Irr-
    fahrt in den Nationalstaaten Europas. Der Hinweis, was
    weltweit getan werden muss und was die Bundesregie-
    rung jetzt in den Diskussionen über die Weltwirtschaft
    anpackt, ist das eine. Das andere ist, auf die Herausfor-
    derung auch national so zu reagieren, wie es in unseren
    Möglichkeiten liegt.

    In diesen Tagen wird sehr viel darüber gesprochen, ob
    eine Maßnahme marktwirtschaftlich oder ordnungspoli-
    tisch richtig ist und ob man dieses oder jenes machen
    müsse. Ich glaube, in diesen Tagen muss zunächst ein-
    mal eine ganz einfache Frage gestellt und dann beant-
    wortet werden: Was erwarten die Menschen von unserer
    sozialen Marktwirtschaft, unserer Demokratie und unse-
    rem Land?


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Rüttgers!)


    – Herr Kuhn, Sie haben schon bessere Beiträge einge-
    worfen als jetzt. Daran merke ich, dass Sie noch nicht
    auf dem Niveau meiner Ausführungen angekommen
    sind.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU – Volker Schneider [Saarbrücken] [DIE LINKE]: Gott sei Dank!)


    Ich glaube, die Antwort muss heißen: Die Menschen
    erwarten von ihrem Staat, von ihrem Land Sicherheit in
    existenziellen Fragen, und zwar in der äußeren und in
    der inneren Sicherheit. Sie erwarten auch, dass dieser
    Staat das Richtige für eine Grundentscheidung tut, die
    den Menschen Sicherheit gibt, nämlich den Erhalt der
    sozialen Marktwirtschaft auch in schwierigen Zeiten.
    Darum geht es jetzt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die soziale Marktwirtschaft hat nicht nur eine ord-
    nungspolitische Dimension, sondern sie hat auch gesell-
    schaftliche Implikationen und Bedeutung. So haben wir
    von der Union jedenfalls soziale Marktwirtschaft immer
    verstanden. Das heißt in dieser konkreten Situation
    zweierlei – das wird mit dem Paket auch gemacht –: Wir
    tragen Verantwortung dafür, dass die Menschen in die-
    sem Land mit einer Perspektive durch diese schwierige
    Situation kommen können. Dass sie eine Perspektive ha-
    ben, heißt: Wir müssen dafür sorgen, dass sie ihre Exis-
    tenzgrundlage – nämlich ihren Arbeitsplatz – erhalten
    können. Das ist das entscheidende Thema. Alles, was
    wir machen, dient dazu, den Menschen zu helfen, durch
    diese Krise zu kommen und mit der nötigen Stabilität in
    die Zukunft schauen zu können. Das bedeutet, in unserer
    nationalen Wirtschaft Arbeitsplätze zu erhalten. Genau
    dies wird gemacht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


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    (C (D Das ist die Aufgabe der sozialen Marktwirtschaft: die xistenzgrundlage in unserer Gesellschaft zu sichern. as Programm auf seine Richtigkeit und Wirksamkeit u überprüfen – soweit man das heute überhaupt vorausagen kann, lieber Kollege Westerwelle –, heißt, zu fraen: Wird das Programm dem Maßstab gerecht, den enschen zu helfen, eine Perspektive zu haben, und Ar eitsplätze zu erhalten? Wenn man diesen Maßstab anegt, liebe Kolleginnen und Kollegen aus der Opposition, nd in dieser Krise gutwillig seinen Beitrag leisten will, ürfte es sehr schwerfallen, Punkte zu finden, die diesem iel nicht dienen. Deswegen kann ich nur sagen: Die roße Koalition hat zum zweiten Mal außerordentlich asch gehandelt. In einem Wahlkampfjahr äußert sich der eine oder ndere. Für mich ist es nach fast 20 Jahren Mitgliedchaft im Deutschen Bundestag neben dem, was wir jetzt lles machen müssen, eine außerordentliche Erfahrung, ass es trotz Wahlkampfes, trotz einer kurz bevorstehenen Landtagswahl und trotz der Tatsache, dass wir uns in iesem Jahr neu positionieren und dass jeder in der Kolition versucht, seine Chancen zu nutzen, gelungen ist, in solches Programm – nicht unter parteipolitischen Geichtspunkten, sondern in Abwägung dessen, was dem and dient – aufzulegen. Ich finde, das muss deutlich geacht werden, enauso wie die Tatsache, dass diese Große Koalition nter Führung der Bundeskanzlerin ihre Aufgaben und hre Verantwortung ernst nimmt und dem Land dient. ie wichtige Botschaft lautet: Die Regierung sorgt für olide Stabilität in diesem Land. Die Menschen wissen, ass diese Regierung ihre Aufgaben auch in einem Suerwahljahr ernst nimmt. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich bin sicher, dass ns die aktuelle Krise in besonderer Weise fordern wird. enn ich in die Geschichte zurückblicke, weiß ich, dass ir immer wieder vor schwierigen Situationen standen nd diese immer gemeistert haben. Das ist allerdings nur ann möglich, wenn man zuversichtlich ist, dies zu chaffen, den Kompass richtig ausrichtet und sich daach orientiert. Wir haben einen Kompass und eine klare rientierung, die uns auch in schwieriger Zeit nicht vom eg abbringen, sondern auf dem Weg halten. Es sind nsere Überzeugungen von der sozialen Marktwirtchaft, die dieses Land in 60 Jahren stark und wettbeerbsfähig gemacht haben. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    abei bleibt es auch: sozial und Markwirtschaft. Wenn
    as entsprechend umgesetzt wird, führt dies zu den rich-
    igen Ergebnissen.

    In diesem Jahr können wir auf 60 Jahre Bundesrepu-
    lik Deutschland und auf bald 20 Jahre deutsche Einheit
    urückblicken. Wenn man einen Blick zurückwirft, wird
    an feststellen: Das ist eine einzigartige Erfolgsge-

    chichte in diesem Land. An dieser Erfolgsgeschichte
    aben alle, die im Deutschen Bundestag vertreten sind,
    owohl in Oppositionszeiten als auch während der Re-






    (A) )



    (B) )


    Volker Kauder
    gierungsbeteiligung ihren Anteil, bis auf die ehemalige
    PDS und die Linke, und das war auch immer gut so.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wenn man die heutige Rede von Oskar Lafontaine ge-
    hört hat, kann man nur sagen: Man kann und muss sich
    in der Opposition mit dem auseinandersetzen, was die
    Regierungsfraktionen vorlegen. Aber Ihr heutiges Ni-
    veau, Herr Lafontaine, wird der konkreten Situation
    nicht gerecht und ist für mich erneut ein Beweis dafür:
    Sie dürfen in diesem Land keine Verantwortung tragen.
    Das wäre ein großer und entscheidender Fehler.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich habe gesagt, dass 60 Jahre Bundesrepublik Deutsch-
    land eine gemeinsame Erfolgsgeschichte darstellen, an
    der alle, bis auf diejenigen, die ganz links sitzen, beteiligt
    waren. Wir sind nun wieder in einer besonderen Situation
    und stehen vor großen Herausforderungen. Ich bin si-
    cher: Wir schaffen das. Ich lade Sie, meine Damen und
    Herren von der Opposition, ein, erneut Ihren Beitrag
    dazu zu leisten, dass die Erfolgsgeschichte auch im
    60. Jahr der Bundesrepublik Deutschland weitergehen
    kann. Ich bin deshalb dankbar, Herr Westerwelle, dass
    Sie nicht gesagt haben: Wir lehnen im Bundesrat alles
    einfach ab. – Der Bundesrat dient sicherlich der Vertre-
    tung der Interessen der Bundesländer. Aber ich kann Ih-
    nen nur sagen: Es gibt kaum ein anderes vom Deutschen
    Bundestag beschlossenes Programm, das so viele Län-
    derinteressen berücksichtigt wie das jetzige. Werden Sie
    also in den Bundesländern, in denen Sie an der Regie-
    rung beteiligt sind, den Länderinteressen gerecht!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile dem Kollegen Fritz Kuhn für die Fraktion

Bündnis 90/Die Grünen das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Fritz Kuhn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Frau Merkel, Ihr Versuch, in das Programm, das
    heute vorliegt, mehr Sinn hineinzuinterpretieren, als drin
    ist, hat uns bislang nicht überzeugt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will in aller Ruhe darstellen, woran das liegt.

    Vorweg muss ich eine Bemerkung zu dem 100-Mil-
    liarden-Euro-Schirm, den Sie jetzt für die Wirtschaft
    aufspannen wollen, machen. Die Begründung, die von
    Ihnen vorgebracht wurde, ist die Kreditklemme. Das
    heißt, dass die Banken doch nicht Kredite für Investitio-
    nen in dem Umfang bereitstellen, wie es nötig wäre. Ich
    kann nur sagen: Diese Begründung kann doch jemanden,
    der die letzten Wochen politisch einigermaßen mitver-
    folgt hat, nicht überzeugen. Wir haben einen Finanz-
    marktschirm von 480 Milliarden Euro für die Banken
    mit dem Ziel und der Aufgabe aufgelegt, dass diese der
    Wirtschaft Kredite zur Verfügung stellen. Jetzt tun sie es
    nicht ausreichend. Und was machen Sie? Sie spannen

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    (C (D infach noch einen Garantieschirm extra für die Wirtchaft auf, wobei dann Herr Glos entscheidet, was ein olider Betrieb ist. Das ist der falsche Weg. Wir sagen Ihnen ganz deutlich: Wenn der Finanzarktschirm nicht funktioniert, dann korrigieren Sie ihn. r funktioniert nicht, und das mit Ansage. Wir haben ihn amals abgelehnt, weil uns klar war, dass Sie gegenüber en Banken zu wenig Klarheit – Stichwort Teilverstaatlihung – praktizieren. Jetzt gibt es hintenherum einen weiten Schirm nach der Methode „Viel hilft viel“. Es ist ber Murks, was Sie da wieder angestellt haben. Jetzt wird die Commerzbank teilverstaatlicht, aber leichzeitig rühmt sich der Finanzminister, dass er zwar as Geld zur Verfügung stellen und Anteile kaufen will, ber keinen effektiven Einfluss auf das Geschäft der ommerzbank ausüben will. Wir haben bereits – auch as muss man zur Kenntnis nehmen, wenn man über illiardenbeträge redet – 18,2 Milliarden Euro des Bun es in der Commerzbank, einer Bank, die vielleicht geade einmal 4 Milliarden Euro wert ist. Die ganzen Erartungen, dass man mit einem wirtschaftlich positiven rgebnis herauskommt, sind absurd. In einer solchen Si uation kommen Sie mit einem weiteren Schirm für die irtschaft. Ich sage Ihnen klar, weil all das schuldenfi anziert ist: Man kann künftigen Generationen nicht erlären, warum Sie mit diesem Eintreten bei der Comerzbank der Allianz, die die Dresdner Bank loswerden ollte, das Risiko einer verhängnisvollen Fusion abnehen. Das macht aber jetzt der Staat. So kann man Ordnungspolitik nicht machen. Was Sie, rau Merkel, da machen, nenne ich einen ordnungspoli ischen Blindflug. Die berühmte schwäbische Hausfrau, ie Sie oft zitiert haben, wird mit dem Programm, das ie jetzt auf den Tisch gelegt haben, keine Konsumorgie eranstalten. Das kann ich Ihnen versprechen. Was Sie da machen, gleicht einem Sammelsurium: Milliarden Euro für die CSU – die hat sich schon ver bschiedet –, 9 Milliarden Euro für die SPD, und so haen Sie immer weiter eingesammelt. Sie sagen, das erde am Schluss zu einer klaren Richtung führen. Herr amsauer, das ist Geld künftiger Generationen. All das st über Schulden kreditfinanziert. Dieses Geld auszugeen, ist nach unserer Überzeugung nur dann legitim, enn es gezielt in solchen Bereichen ausgegeben wird, on denen auch die künftigen Generationen direkt etwas aben. eshalb sagen wir: Investitionsprogramm ja, aber konentriert auf Maßnahmen für Klimaschutz, Bildung und ur Herstellung sozialer Gerechtigkeit. Schauen wir uns einmal die Abwrackprämie an, die ie Umweltprämie nennen. Kolleginnen und Kollegen on der SPD, selten hat man mit dem Wort Umweltprä Fritz Kuhn mie mehr Schindluder getrieben als in diesem Zusammenhang. Man erhält 2 500 Euro für das Abwracken eines Autos, wenn man sich ein neues kauft. Es gibt aber keinerlei Auflagen, wie hoch der CO2-Ausstoß dieses neuen Autos maximal sein darf. Die EU-Abgasnorm Euro 4 sagt nichts über CO2, sondern nur etwas über andere Abgase. Das heißt, Sie subventionieren kräftig den Kauf klimaschädlicher Fahrzeuge. Das ist keine zukunftsweisende Investitionspolitik, sondern eine ganz miese Subventionspolitik im alten Stil. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Stellen Sie sich mal vor die baden-württembergischen Werkstore!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Konjunkturwirkung Ihrer Maßnahmen ist sehr
    fragwürdig, Herr Kauder. Es ist nicht gesichert, dass die
    Steuererleichterungen konjunkturell irgendetwas aus-
    lösen. Es kann sein, dass die Leute das Geld sparen. Ich
    sage Ihnen: Die Nachzahlungen zu den Heizkostenab-
    rechnungen 2008, die dieser Tage eingehen, sind ein
    Vielfaches von dem, was Sie an Steuererleichterungen
    vorschlagen. Den Leuten kommt es darauf an, was sie im
    Geldbeutel übrig haben. Deswegen sind wir skeptisch.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Eine viel bessere konjunkturelle Wirkung hätten Sie
    erzielen können, wenn Sie konzentriert denjenigen, die
    wenig haben, geholfen hätten, zum Beispiel durch eine
    Arbeitslosengeld-II-Erhöhung, durch eine konsequente
    Haltung beim Mindestlohn und vor allem, indem Sie die
    Lohnnebenkosten im Niedriglohnbereich gezielt senken.
    Denn dort kommt es an und wirkt konjunkturell.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Aber beim Arbeitslosengeld II wird die Heizung bezahlt, und zwar zu 100 Prozent!)


    Ich finde, Herr Kauder, was Sie im Bereich der Kran-
    kenversicherung machen, ist der reine Hohn. Derzeit er-
    höhen sich die Krankenversicherungsbeiträge man-
    cher Krankenkassen um über 2 Prozentpunkte, und am
    1. Juli sagen Sie den Leuten: Jetzt sinken sie wieder um
    0,6 Prozentpunkte. Das nenne ich Voodoo-Ökonomie.
    Sie müssen sich schon ungeheuer einen hinter die Binde
    gießen, damit Sie glauben, dass die Leute so blöd sind,
    deswegen dem Konsum zu verfallen, weil Sie eine sol-
    che Zaubernummer vorführen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich komme zu den Investitionen. Gemessen an den
    50 Milliarden Euro finden wir den Investitionsanteil des
    Bundes mit 14 Milliarden Euro zu gering. Er ist zu we-
    nig zielgerichtet und vor allem zu gering. Frau Merkel,
    auf eine Frage gehen Sie nicht ein, nämlich ob das Geld
    wirklich bei den Gemeinden ankommt. Das schieben Sie
    auf die Länder, die dafür Sorge tragen sollen. Aber wir
    wissen von der Kitafinanzierung, dass die Länder nicht

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    (C (D lle Mittel des Bundes wirklich an die Gemeinden weiergegeben und auch den Eigenanteil nicht so wie ersprochen eingebracht haben. Deswegen sage ich: angfristig muss das Kooperationsverbot – ein Ergebnis er Föderalismuskommission I – wieder fallen. Es geht icht, dass der Bund seine Programme für die Kommuen in dieser komischen Art und Weise über die Länder bwickeln muss, ohne wirkliche Garantien zu haben, ass dies geschieht. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    An einer Stelle in der Rede von Frau Merkel – sie hat
    ich verdrückt – ging es um das Thema Bildung und Be-
    on. Wir sagen: Wer wirklich in die Zukunft investiert,
    er muss in Schulgebäude investieren. Das ist logisch.
    ber Bildung ist mehr als Beton. Bildung ist auch die
    ehre, die Ausbildung, die Betreuung und die Erzie-
    ung. Wer in diesem Bereich nichts tut, wie Sie mit die-
    em Programm, der kann nicht den Anspruch erheben, er
    ürde in das Zukunftsfeld Bildung investieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    eswegen sage ich Ihnen klar: Kommen Sie endlich zu
    inem vernünftigen Investitionsbegriff, der nicht nur die
    chulgebäude umfasst, sondern auch das Lehrpersonal,
    ie Hochschullehrer, die Kindergärtner und Kindergärt-
    erinnen und Erzieher. Wir haben dafür den Bildungssoli
    ls Finanzierungsquelle vorgeschlagen, weil wir der
    einung sind, dass ohne neue Finanzierungsmittel die

    anze Bildungsdiskussion, die Sie gelegentlich hier und
    uf Bildungsgipfeln pathetisch führen, keinen realöko-
    omischen Hintergrund hat.

    Jetzt möchte ich auf das Konjunkturpaket und die da-
    it verbundene Tilgung der Schulden eingehen. Erst

    inmal ist festzustellen, dass der Begriff Tilgungsfonds
    in Euphemismus ist. Tatsächlich nehmen Sie außerhalb
    es Haushalts neue Kredite auf, von denen Sie jetzt noch
    icht entschieden haben, ob und wie Sie sie tilgen wol-
    en. Außerdem ist die Tilgungssumme nicht 50 Milliar-
    en Euro, sondern nur 11,3 Milliarden Euro. Das ist eine
    ogelpackung, die Sie im Zusammenhang mit der deut-

    chen Einheit zelebrieren. Bislang liegt kein Konzept auf
    em Tisch, wie Sie die Schulden wirklich tilgen wollen.
    ur für einen Teil der Schulden haben Sie das bisher
    ersprochen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Nun wollen Sie eine Schuldenbremse ab dem Jahr
    015 vereinbaren. Diese Schuldenbremse ist rein aus
    chlechtem Gewissen entstanden. Warum sagen Sie
    icht in der Föderalismuskommission: Wir führen beim
    und die Schuldenbremse ab 2010 ein? Sie beginnt dann
    alt in einer Abschwungphase und nicht in einer Auf-
    chwungphase. Bei dem Konzept der Ausgleichskonten
    ür die Schuldenbremse ist es völlig egal, ob Sie im Ab-
    chwung oder im Aufschwung starten. Nein, Sie geben
    etzt das Geld aus und vereinbaren, dass eine Schulden-
    remse erst später eingeführt wird. Über die Länder re-
    en Sie nicht, weil Ihnen das Thema Altschuldenhilfe
    ür die Länder unangenehm ist.






    (A) )



    (B) )


    Fritz Kuhn
    Ich ziehe ein Fazit: Sie handeln wie Alkoholabhän-
    gige, die weiter trinken wollen und sagen: Jetzt trinken
    wir noch fünf Jahre kräftig weiter, und dann unterwerfen
    wir uns einem Trinkverbot. Herr Kauder, so einfach, wie
    Sie es hier getan haben, kann man mit dem Geld künfti-
    ger Generationen nicht umgehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich komme zum Schluss. Sie, Herr Steinmeier, haben
    nicht den großen, superintelligenten Mix auf den Tisch
    gelegt – das haben Sie gestern in der Öffentlichkeit an-
    gekündigt –, sondern ein Sammelsurium aus Einzelinte-
    ressen der Koalitionsparteien vorgelegt, in das Sie jetzt
    Sinn hineinzuinterpretieren versuchen. Sie geben zu viel
    Geld für zu wenig Richtung, für zu wenig Konjunktur-
    effekte aus, und Sie schauen, dass Sie über den kalten Ja-
    nuar kommen. In den nächsten Monaten wird man se-
    hen, was daraus wird.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)