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ID1619709100

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    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/197 Union vom 10. November 2008 (Drucksachen 16/11337, 16/11416) . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/11427) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIE LINKE: Regelsätze erhöhen – Dy- namisierung anpassen – Kosten für Schulbedarfe abdecken – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Brigitte Pothmer, Irmingard Schewe-Gerigk, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Regelsätze bedarfsgerecht anpassen – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Ekin Deligöz, Britta Haßelmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Existenz- sicherung und Teilhabechancen für Kinder und Jugendliche durch bedarfs- gerechte Kinderregelsätze gewährleis- ten 21341 B 21341 C 21341 D 21343 B 21344 D 21346 B 21348 B 21350 B 21352 A Deutscher B Stenografisch 197. Sitz Berlin, Freitag, den 19 I n h a l Tagesordnungspunkt 27: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des See- rechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutio- nen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Oktober 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008 und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/ GASP des Rates der Europäischen U B N E T B s – Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Kurt Bodewig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21352 D 21354 B undestag er Bericht ung . Dezember 2008 t : lrich Adam (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) (Erklärung nach § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 28: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Klaus Ernst, Dr. Lothar Bisky, weiterer Abgeordneter und der Fraktion 21355 C 21356 D 21357 B, 21357 C 21357 D, 21366 D (Drucksachen 16/7040, 16/7113, 16/8761, 16/10336) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21360 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 Franz Thönnes, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Rolf Stöckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Meckelburg (CDU/CSU) . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Rolf Stöckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 8: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Modernisierung des Vergaberechts (Drucksachen 16/10117, 16/11428) . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Technologie – zu dem Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Martin Zeil, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Novellie- rung des Vergaberechts für Büro- kratieabbau nutzen – Bundesweit einheitliches Präqualifizierungssys- tem für Leistungen einführen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, Werner Dreibus, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bei öffentlichen Aufträgen sozial-ökologische Anlie- gen und Tariftreue durchsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Werner Dreibus, Dr. Diether Dehm, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Tariftreue europarechtlich absichern ( 1 H E R U K D W T A u d m ( D D H W P T G B B F S s ( V D 21360 C 21362 D 21363 D 21364 D 21365 D 21366 A 21369 A 21370 B 21370 C 21372 B 21372 D 21374 B 21375 D 21376 A 21376 C 21377 C 21378 A 21380 B 21382 B – zu dem Antrag der Abgeordneten Kerstin Andreae, Dr. Thea Dückert, Margareta Wolf (Frankfurt), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Öko- effiziente Beschaffung auf Bundes- ebene durchsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Kerstin Andreae, Dr. Thea Dückert, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verga- berecht reformieren – Rechtssicher- heit schaffen – Eckpunkte für die Reform des Vergaberechts Drucksachen 16/9092, 16/6930, 16/9636, 6/6791, 16/8810, 16/11428) . . . . . . . . . . . . . artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rnst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . einhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . lla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . erstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . alter Riester (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 29: ntrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP nd BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die eutsch-koreanischen Beziehungen dyna- isch fortentwickeln Drucksache 16/11451) . . . . . . . . . . . . . . . . . etlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . etlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . artmut Koschyk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . eter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 30: roße Anfrage der Abgeordneten Volker eck (Köln), Irmingard Schewe-Gerigk, irgitt Bender, weiterer Abgeordneter und der raktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: tand der rechtlichen Gleichstellung homo- exueller Lebenspartnerschaften Drucksachen 16/7550, 16/10432) . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 21382 C 21382 D 21384 C 21385 D 21387 C 21388 C 21389 D 21391 B 21392 D 21393 A 21395 A 21396 C 21398 C 21399 C 21400 D 21401 A 21402 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 III Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 9: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung des Ener- gieeinsparungsgesetzes (Drucksachen 16/10290, 16/10331, 16/11417) Karin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Uwe Vogel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Fornahl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der EU-geführten Opera- tion Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Na- tionen von 1982 und der Resolutionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Oktober 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008 und nachfolgender Resolutionen des Sicher- heitsrats der Vereinten Nationen in Verbin- dung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/ GASP des Rates der Europäischen Union vom 10. November 2008 (Tagesordnungs- punkt 27) Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A E D D l f n g f G V t ( 7 b S b 8 v p A E W G S K B c l d O t d N 1 v b u h d G v p A E H B K S K ( m e w g f G 21403 D 21404 D 21405 C 21406 A 21407 A 21407 B 21408 C 21409 C 21410 D 21411 D 21413 A 21414 C 21415 A 21415 D 21416 D nlage 3 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten r. Lale Akgün, Renate Gradistanac und r. Reinhold Hemker (alle SPD) zur nament- ichen Abstimmung über die Beschlussemp- ehlung zu dem Antrag: Beteiligung bewaff- eter deutscher Streitkräfte an der EU- eführten Operation Atalanta zur Bekämp- ung der Piraterie vor der Küste Somalias auf rundlage des Seerechtsübereinkommens der ereinten Nationen von 1982 und der Resolu- ionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom . Oktober 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezem- er 2008 und nachfolgender Resolutionen des icherheitsrats der Vereinten Nationen in Ver- indung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/ 51/GASP des Rates der Europäischen Union om 10. November 2008 (Tagesordnungs- unkt 27) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten infried Nachtwei, Thilo Hoppe, Kai ehring, Wolfgang Wieland, Elisabeth charfenberg, Claudia Roth (Augsburg), atrin Göring-Eckardt und Bärbel Höhn (alle ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentli- hen Abstimmung über die Beschlussempfeh- ung zu dem Antrag: Beteiligung bewaffneter eutscher Streitkräfte an der EU-geführten peration Atalanta zur Bekämpfung der Pira- erie vor der Küste Somalias auf Grundlage es Seerechtsübereinkommens der Vereinten ationen von 1982 und der Resolutionen 814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) om 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Okto- er 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008 nd nachfolgender Resolutionen des Sicher- eitsrats der Vereinten Nationen in Verbin- ung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/ ASP des Rates der Europäischen Union om 10. November 2008 (Tagesordnungs- unkt 27) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten ans-Christian Ströbele, Winfried Hermann, ettina Herlitzius, Dr. Anton Hofreiter, Sylvia otting-Uhl, Monika Lazar, Irmingard chewe-Gerigk, Dr. Wolfgang Strengmann- uhn, Dr. Harald Terpe und Peter Hettlich alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur na- entlichen Abstimmung über die Beschluss- mpfehlung zu dem Antrag: Beteiligung be- affneter deutscher Streitkräfte an der EU- eführten Operation Atalanta zur Bekämp- ung der Piraterie vor der Küste Somalias auf rundlage des Seerechtsübereinkommens der 21417 C 21418 B IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 Vereinten Nationen von 1982 und der Resolu- tionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Oktober 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezem- ber 2008 und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen in Ver- bindung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/ 851/GASP des Rates der Europäischen Union vom 10. November 2008 (Tagesordnungs- punkt 27) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Erklärung des Abgeordneten Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Beteiligung bewaffneter deut- scher Streitkräfte an der EU-geführten Opera- tion Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Na- tionen von 1982 und der Resolutionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Oktober 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008 und nachfolgender Resolutionen des Sicher- heitsrats der Vereinten Nationen in Verbin- dung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/ Anlage 7 Erklärung des Abgeordneten Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste So- malias auf Grundlage des Seerechtsüberein- kommens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Oktober 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008 und nachfol- gender Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Ge- meinsamen Aktion 2008/851/GASP des Rates der Europäischen Union vom 10. November 2008 (Tagesordnungspunkt 27) . . . . . . . . . . . Anlage 8 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung der Großen Anfrage: Stand der rechtlichen Gleichstellung homosexueller Lebenspartner- schaften (Tagesordnungspunkt 30) Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 21418 D 21420 A 21420 B GASP des Rates der Europäischen Union vom 10. November 2008 (Tagesordnungs- punkt 27) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A A21420 A nlage 9 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21421 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 21341 (A) ) (B) ) 197. Sitz Berlin, Freitag, den 19 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 21415 (A) ) (B) ) der geschwundenen Staatlichkeit Somalias ihre Ursache.Ortel, Holger SPD 19.12.2008 2008 (Tagesordnungspunkt 27) Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Die instabile Situation an der Küste von Somalia hat in Müntefering, Franz SPD 19.12.2008 Nitzsche, Henry fraktionslos 19.12.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt * ** A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Addicks, Karl FDP 19.12.2008 Aigner, Ilse CDU/CSU 19.12.2008 Andres, Gerd SPD 19.12.2008 Bätzing, Sabine SPD 19.12.2008 Bahr (Neuruppin), Ernst SPD 19.12.2008 Bareiß, Thomas CDU/CSU 19.12.2008 Beckmeyer, Uwe SPD 19.12.2008** Dr. Berg, Axel SPD 19.12.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 19.12.2008 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 19.12.2008 Brüning, Monika CDU/CSU 19.12.2008 Bülow, Marco SPD 19.12.2008 Dreibus, Werner DIE LINKE 19.12.2008 Dr. Enkelmann, Dagmar DIE LINKE 19.12.2008 Gabriel, Sigmar SPD 19.12.2008 Grasedieck, Dieter SPD 19.12.2008 Heinen, Ursula CDU/CSU 19.12.2008 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 19.12.2008 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 19.12.2008 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 19.12.2008 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 19.12.2008* Lührmann, Anna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2008 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.12.2008 Müller (Düsseldorf), Michael SPD 19.12.2008 P R R D S S D S D T D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Erklärung nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über die Be- schlussempfehlung zu dem Antrag: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU- geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutio- nen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Oktober 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008 und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/GASP des Rates der Europäischen Union vom 10. November ronold, Florian SPD 19.12.2008 amelow, Bodo DIE LINKE 19.12.2008 auen, Peter CDU/CSU 19.12.2008 r. Schmidt, Frank SPD 19.12.2008 chmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 19.12.2008 chulte-Drüggelte, Bernhard CDU/CSU 19.12.2008 r. Schwanholz, Martin SPD 19.12.2008 eib, Marion CDU/CSU 19.12.2008 r. Stadler, Max FDP 19.12.2008 hiele, Carl-Ludwig FDP 19.12.2008 r. Wetzel, Margrit SPD 19.12.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 21416 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 (A) ) (B) ) Es ist ein Versäumnis, dass die Bundesregierung hier außen- und entwicklungspolitisch keine Initiativen zur Stabilisierung der Lage ergriffen hat, obwohl sie vom Bundestag hierzu aufgefordert worden war. Hier bleibt die Bundesregierung aufgefordert, ihre Hausaufgaben endlich zu machen und nicht nur unkritisch-repressiv tä- tig zu werden. Es gibt allerdings auch erhebliche Rechtsunsicherhei- ten und Fragen, wie die Bundesregierung menschen- rechtliche und verfassungsrechtliche Anforderungen an den Umgang mit der Piraterie verdächtiger Personen be- achten und durchsetzen will. Unsere Fraktion hat heute beschlossen: Erstens. Wir verlangen von der Bundesregierung, dass sie regelmäßig und sehr konkret dem Bundestag über Festnahmen, Festhaltungen und Überstellungen so- wie Wiederfreilassungen verdächtiger Personen im Rah- men des Atalanta-Einsatzes berichtet. Zweitens. Wir fordern die Bundesregierung auf, für die Befugnisse der Bundeswehr bei Einsätzen im Rah- men eines Systems kollektiver Sicherheit und die dabei zu beachtenden menschenrechtlichen Mindeststandards – unter anderem für den Bereich der freiheitsentziehen- den Maßnahmen – präzise gesetzliche Regelungen vor- zulegen, die insbesondere den Rechtsschutz der Betrof- fenen absichern. Einen entsprechenden Antrag werden wir in den Bundestag einbringen. Die Diskussion um den Atalanta-Einsatz und die An- hörung des Ausschusses für Menschenrechte und Huma- nitäre Hilfe zu extraterritorialen Staatenpflichten haben gezeigt: Eine ausdrückliche gesetzliche Rechtsgrundlage für den Freiheitsentzug, den die Bundeswehr zum Bei- spiel im Rahmen der gemeinsamen Aktion gegebenen- falls vornehmen wird, bis ein Staat die Strafverfolgung übernimmt, fehlt. Selbst wenn man der Meinung ist, dass das Völker- recht über Art. 25 GG staatliche Stellen insoweit zu un- mittelbaren Eingriffen in die Grundrechte befugt, so bleibt doch eine Regelungsaufgabe für den Gesetzgeber. Eine präzise gesetzliche Regelung fordern sowohl Art. 2 Abs. 2 Satz 3 GG („nur auf Grund eines Gesetzes“), als auch Art. 104 Abs. 1 Satz GG („nur auf Grund eines förmlichen Gesetzes“) sowie Art. 104 Abs. 2 Satz 4 GG („Das Nähere ist gesetzlich zu regeln“) und nicht zuletzt auch die europäische Menschenrechtskonvention (Art. 5 Abs. 1 Satz 2 EMRK: „nur auf die gesetzlich vorge- schriebene Weise“). Insoweit sollten daher jedenfalls die Einzelheiten der Freiheitsentziehung geregelt werden. Der Regelung be- darf zum Beispiel, wann die Betroffenen spätestens wel- chem Richter vorzuführen sind, ebenso die Rechtsbehelfs- belehrung. Wenn die Bundesregierung davon spricht, dass ein „unverzügliche Vorführung“ vor einen Richter wegen der Umstände auf See auch länger als im Inland dauern könne, so ist dies wohl zutreffend, darf aber nicht überdehnt werden. Vorkehrungen, den Betroffenen den Zugang zum Richter auch tatsächlich zu sichern, sind bisher aber nicht erkennbar. Dies zu ändern ist Aufgabe des Gesetzgebers. e d r S n m d B s d G R d s e S i k d s s l g h D t z e w F „ f z J K r h m g H d u e l d r s P G d (C (D Auch die vom Richter bestätigte Haft kann nicht auf wig dauern. Ihr Zweck besteht nur darin, zu sichern, ass den interessierten Staaten später nach ihrem Straf- echt die Strafverfolgung möglich ist. Insoweit trifft die taaten dabei eine Pflicht, im Hinblick auf den Verhält- ismäßigkeitsgrundsatz schnell zu entscheiden. Dies uss durch eine gesetzliche Obergrenze für die Dauer er Haft gesichert werden. Denn es kann nicht sein, dass etroffene über längere Zeit festgehalten werden, weil ich noch kein zur Strafverfolgung bereiter Staat gefun- en hat. Eine derartige Praxis liefe den Vorgaben des rundgesetzes und der EMRK zuwider. Die menschenrechtlichen Standards müssen auch im ahmen des Mandats Atalanta präzise eingehalten wer- en. Die eingesetzten Soldaten und Polizisten haben An- pruch, dass der Gesetzgeber rechtlich Klarheit durch in Gesetz schafft. Da die Lebensmittellieferungen für Somalia und die eewege vor Piraterie geschützt werden müssen, stimme ch trotz der angesprochenen Kritikpunkte zu. Dies ist ein Blankoscheck für die Zukunft. Wenn sich die Bundesregierung im Einsatz nicht an ie dem Parlament genannten Zusagen und die men- chenrechtlichen und verfassungsrechtlichen Mindest- tandards hält, werde ich einer Verlängerung von Ata- anta nicht zustimmen. Ich erwarte auch, dass die esetzliche Klärung der angesprochenen Fragen bis da- in erfolgt. Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): ie Piraterie vor der Küste Somalias bedroht die interna- ionale Schifffahrt. Am Horn von Afrika droht die Lage u eskalieren; die Schiffsüberfälle haben in diesem Jahr ine neue Dimension erreicht. Die Ursachen für das An- achsen der Piraterie in Somalia liegen an Land und im ehlen einer somalischen Küstenwache. Somalia gilt als gescheiterter Staat“ (failed state). Der Bürgerkrieg, die ehlenden staatlichen Strukturen, konkurrierende Mili- en und Clans sowie eklatante Defizite im Polizei- und ustizwesen schaffen in Somalia einen Nährboden für orruption und organisierte Kriminalität sowie einen echtlosen Raum, in dem die bewaffneten Milizen unbe- elligt operieren können. Die Übergangsregierung in So- alia hat weder die Mittel noch die Möglichkeiten, um egen die Piraten vorzugehen. Mittel- und langfristig können wir die Situation am orn von Afrika nur dann stabilisieren, wenn wir auch ie Ursachen und die kriminellen Netzwerke in Somalia nd den Nachbarstaaten bekämpfen. Dazu müssen wir benfalls die geltende Praxis der Raubfischei und illega- en Müllentsorgung – auch europäischer Staaten – vor er Küste Somalias unverzüglich beenden. Denn die Pi- aterie ist so lange nicht zu besiegen, wie es den Men- chen an ökonomischen und sozialen Perspektiven fehlt. An der Notwendigkeit schneller Maßnahmen gegen iraterie ändert das allerdings nichts. Deshalb ist es im rundsatz richtig, dass der Bundestag über ein Mandat er Bundeswehr am Horn von Afrika berät. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 21417 (A) ) (B) ) Der Mandatstext der Bundesregierung lässt viele zen- trale Fragen offen. Der Einsatz ist völkerrechtlich klar legitimiert. Aber Unsicherheiten gibt es bei der zukünfti- gen rechtlichen Grundlage für Festnahmen, Überstellun- gen und der Strafverfolgung. Das augenblickliche Ne- beneinander der verschiedenen Missionen EU-Atalanta, der Operation Enduring Freedom und des NATO-Einsat- zes beeinträchtigt die Mandatsklarheit und die Mandats- wahrheit. Reibungsverluste sind damit vorprogrammiert. Auch verpasst es die Bundesregierung wieder einmal, neben dem Militäreinsatz einen politischen Begleitpro- zess zur regionalen Befriedung am Hörn von Afrika an- zustoßen. Ich habe mich trotz meiner Bedenken entschieden, der Beteiligung der deutschen Truppen zuzustimmen. Die Weltgemeinschaft hat ein kollektives Interesse an si- cheren Seewegen. Vor allem zeigt sich dies ganz akut bei der humanitären Versorgung der Menschen in Somalia. Die Lieferungen des Welternährungsprogramms der Ver- einten Nationen nach Somalia sind in Gefahr. Sie wer- den zu 80 Prozent auf dem Seeweg transportiert. Diese Lieferungen mussten in diesem Jahr wegen der unsiche- ren Lage auf dem Meer bereits mehrmals unterbrochen werden. Ohne die internationale Hilfe jedoch ver- schlechtern sich die Chancen der Menschen auf eine ökonomische und soziale Perspektive noch mehr, was wiederum zu einem besseren Nährboden für die Piraterie führt. Bei einem Andauern der Lage im Golf von Aden droht zudem eine finanzielle Katastrophe für die Volks- wirtschaft Ägyptens, einem der wichtigsten und größten Staaten der islamischen Welt. Denn immer mehr Reede- reien nehmen bereits jetzt aus Angst vor Piraterie die Ausweichroute um den gesamten afrikanischen Konti- nent herum. So verliert Ägypten mit den Erlösen aus dem Suezkanal eine seiner wichtigsten Einnahmequel- len. Die Übergriffe sind in den vergangenen Monaten deutlich häufiger und deutlich professioneller geworden. Je mehr Schiffe, Waffen und Lösegeld die Piraten erbeu- ten, desto besser ausgerüstet können sie den nächsten Raubzug ausführen. Wenn nicht schnell gehandelt wird, droht ein Hochrüsten und eine immer dramatischere Ge- waltspirale. Ohne internationale Koordinierung wäre es einzelnen Staaten überlassen, die Seewege zu sichern. Wir würden der schleichenden Privatisierung im Sicherheits- und Militärbereich Vorschub leisten, die Sicherheit der See- wege würde allmählich in die Hände privater Dienstleis- ter und damit aus dem Einflussbereich der staatlichen Kontrolle fallen. Allerdings werden Bündnis 90/Die Grünen den Ata- lanta-Einsatz auch weiterhin kritisch begleiten und über- prüfen. Vor allem in Hinsicht auf etwaige Gefangennah- men und die Behandlung der Häftlinge werden wir mit unseren parlamentarischen Instrumenten der Bundesre- gierung auch in Zukunft sehr genau auf die Finger sehen. Wir schlagen vor, einen internationalen Strafgerichtshof der Vereinten Nationen einzurichten, beispielsweise beim Internationalen Seegerichtshof in Hamburg. d B l B E c A d b d f S A p M f k ( v r D s d B m P f v a L N i v S (C (D Meine Fraktion hat vor über einem Jahr beantragt, ass Prüfkriterien für Auslandseinsätze, deren politische egleitung und deren Beendigung entwickelt, die Eva- uation der Einsätze sowie die Unterrichtungspraxis der undesregierung verbessert werden. Das Mandat für die U-Operation Atalanta zeigt erneut, wie wichtig ein sol- her Schritt wäre. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Lale Akgün, Renate Gradistanac und Dr. Reinhold Hemker (alle SPD) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämp- fung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutio- nen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Oktober 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008 und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/GASP des Rates der Europäischen Union vom 10. November 2008 (Tagesordnungspunkt 27) Dem Antrag der Bundesregierung zur Beteiligung eutscher Streitkräfte an der ESVP-Mission zu Piraterie- ekämpfung vor der somalischen Küste stimme ich zu, a ich die Mission für einen wichtigen Beitrag zur Be- riedigung der in den vergangenen Monaten eskalierten ituation vor der somalischen Küste halte. Von diesen ngriffen waren auch Lieferungen des Welternährungs- rogramms für Somalia betroffen. Eine internationale ission ist dabei notwendig, da in Somalia seit 1991 de acto keine Staatsgewalt mehr besteht, welche die Be- ämpfung der Piraterie übernehmen könnte Grundlage des Einsatzes ist die Resolution 18/47 2008) der Vereinten Nationen, die sich im Sinne einer ölkerrechtlichen Befugnisnorm auf Art. 105 des See- echtsübereinkommens der Vereinten Nationen stützt. urch die Einbettung des Einsatzes in die EVSP-Mis- ion und damit in ein System kollektiver Sicherheit sind ie verfassungsrechtlichen Bedenken hinsichtlich der ekämpfung von Piraten durch die Bundeswehr für ich hinreichend ausgeräumt. Wichtig ist, dass der Schwerpunkt der Mission auf der rävention, also der Schaffung von sicheren Durch- ahrtskanälen im Golf von Aden und dem Eskortieren on Schiffen und somit in der Vermeidung von Piraten- ngriffen liegt. Ein Einsatz von Streitkräften auf dem and in Somalia, auch im Rahmen einer eventuellen acheile, ist strikt abzulehnen. Dies würde die Mission n bewaffnete Konflikte in Somalia hineinziehen und on ihrem eigentlichen Ziel, nämlich der Sicherung der eeschifffahrt, weit entfernen. 21418 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 (A) ) (B) ) Allerdings kann die EU-Atalanta-Mission nur eine abschreckende Wirkung zeigen und bleibt damit punk- tuelle Folgenbekämpfung. Die Ursachen der Piraterie bleiben unberührt. Die Zahl der Piraterieangriffe vor Somalia ist seit dem Zerfall der somalischen Staatlichkeit kontinuierlich angestiegen. Durch den Zerfall der Staatlichkeit und den Bürgerkrieg in Somalia ist der Mehrheit der Bevölke- rung die wirtschaftliche Lebensgrundlage entzogen wor- den. Der Zerfall des somalischen Staates ist also direkte Ursache für die Ausbreitung der Piraterie vor Somalia, und die Piraten sind ein Element der um sich greifenden gesellschaftlichen Selbstorganisation. Außerdem raubfischten vor Somalia nach Schätzun- gen der Welternährungsorgamsation etwa 700 Fisch- fangfabrikschiffe ohne Lizenz und nehmen Somalia eine ihrer wichtigen Existenzgrundlagen. Schätzungen der Welternährungsorganisation zufolge plünderten interna- tionale Schwarzfischer vor Somalia bis zu ihrer teilwei- sen Vertreibung durch die Piraten jährlich Fisch und Krustentiere im Wert von etwa 94 Millionen Dollar Die Verdrängung der Subsistenzfischer aus ihren Fanggrün- den und das gleichzeitige Fehlen staatlicher Strukturen waren Auslöser einer Spirale, die heute Piraterie zu ei- nem lukrativen Geschäft krimineller Netzwerke macht. Außerdem weist die VN-Umweltorganisation darauf hin, dass radioaktive Abfälle, Schwermetalle und Che- mikalien aus Industrieländern vor Somalia verklappt werden. Auch vor diesen Ursachen der Piraterie darf die internationale Staatengemeinschaft nicht die Augen ver- schließen. Die Atalanta-Mission darf keinesfalls dazu führen, dass internationale Schwarzfangflotten ohne Li- zenz nun wieder ungestört vor Somalia operieren kön- nen. Vielmehr sollte mit der Mission auch das Vorhan- densein von Fangrechten überwacht werden. Wenn wir es ernst meinen, kann die Atalanta-Mission also nur ein erster Schritt sein. Sie muss begleitet werden von wirksamen zivilen Maßnahmen unter dem Dach der Vereinten Nationen zur Beendigung des Bürgerkrieges, zum Wiederaufbau tragfähiger staatlicher Strukturen in Somalia sowie gegen Raubfischerei und Müllverklap- pung vor der somalischen Küste. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Winfried Nachtwei, Thilo Hoppe, Kai Gehring, Wolfgang Wieland, Elisabeth Scharfenberg, Claudia Roth (Augs- burg), Katrin Göring-Eckardt und Bärbel Höhn (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung zu dem Antrag: Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der EU-ge- führten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutio- nen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) A m t v z k e B l M c u m b t b s n t F l o r E s h g P n F S i B H w k a A s A (C (D vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Oktober 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008 und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/GASP des Rates der Europäischen Union vom 10. November 2008 (Tagesordnungspunkt 27) Die Piraterie im Seeraum vor Somalia bedroht in usmaß und Intensität die Freiheit der Seewege und da- it die internationale Sicherheit. Es ist ein Gebot kollek- iver Sicherheit, direkt gegen diese Schwerkriminalität orzugehen, internationales Recht durchzusetzen und ugleich ihre politischen und sozialen Ursachen zu be- ämpfen. Der VN-Sicherheitsrat hat mehrfach alle Staaten mit ntsprechenden Kapazitäten aufgefordert, sich an der ekämpfung der Piraterie am Horn von Afrika zu betei- igen. Wir befürworten die deutsche Beteiligung an der EU- arinemission Atalanta. Sie ist im Sinne kollektiver Si- herheit notwendig und eine multilaterale Alternative zu nilateralem Vorgehen. Sie ist völkerrechtlich legiti- iert. Zugleich betonen wir: Eine Ausweitung der Piraterie- ekämpfung auf Land, wie sie durch die jüngste Resolu- ion des VN-Sicherheitsrates für möglich erklärt wird, leibt für die Operation Atalanta ausgeschlossen. Ein olches Vorgehen wäre absehbar kontraproduktiv und icht zu verantworten. Im Falle der Festnahme von Pira- erieverdächtigen durch die Bundeswehr müssen die estgenommenen auch wirklich unverzüglich der regu- ären und rechtsstaatlichen Strafverfolgung zugeführt der anderenfalls freigelassen werden. Die Bundesregie- ung ist in der Pflicht, klare gesetzliche Grundlagen für ingriffsrechte von deutschen Soldaten im Auslandsein- atz zu schaffen. Die Resolution 1846 des VN-Sicher- eitsrates vom 2. Dezember 2008 wie auch die Grundla- endokumente von Atalanta stellen fest, dass die iraterie nachhaltig nur durch Stabilisierung der Anrai- erstaaten wie auch die Beendigung der räuberischen ischerei vor Somalia durch europäische und asiatische chiffe erreicht werden kann. Vor mehr als einem Jahr hat der Deutsche Bundestag n einem gemeinsamen, von unserer Fraktion initiierten eschluss konkrete Vorschläge zum Friedensprozess am orn von Afrika gemacht. Die Bundesregierung blieb eitgehend untätig. Damit die Piraterie wirksam be- ämpft werden kann, muss die Bundesregierung endlich uch Einsicht für den Friedensprozess am Horn von frika zeigen. Dies und Atalanta gehören notwendig zu- ammen. nlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Winfried Hermann, Bettina Herlitzius, Dr. Anton Hofreiter, Sylvia Kotting-Uhl, Monika Lazar, Irmingard Schewe-Gerigk, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Dr. Harald Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 21419 (A) ) (B) ) Terpe und Peter Hettlich (alle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Soma- lias auf Grundlage des Seerechtsübereinkom- mens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Oktober 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008 und nachfolgender Resolutionen des Si- cherheitsrats der Vereinten Nationen in Verbin- dung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/ GASP des Rates der Europäischen Union vom 10. November 2008 (Tagesordnungspunkt 27) Erstens. Wir sehen einen Einsatz der Bundeswehr kei- neswegs als letztes äußerstes Mittel. Andere Möglich- keiten wurden nicht ausgeschöpft. Die Angriffe der Piraten auf Handels- und Passagier- schiffe vor der Küste Somalias sind schwerste Straftaten, und sie verursachen größte Schäden. Deshalb ist es rich- tig und notwendig, dagegen vorzugehen. Solche An- griffe müssen verhindert und die Piraten sowie ihre Hin- termänner müssen verfolgt und rechtsstaatlich zur Verantwortung gezogen werden. Dies ist in erster Linie die Aufgabe Somalias. In weiten Teilen Somalias gibt es aber keine staatliche Gewalt und Rechtsordnung, keine Polizei und keine Justiz. Deshalb und auch weil die Un- terstützung gegen Angriffe von Piraten auf hoher See ohnehin zu den Verpflichtungen internationalen See- rechts gehört, sollten sich auch die Nachbarländer und die Staatengemeinschaft am Kampf gegen die Piraterie beteiligen. Die Resolutionen des VN-Sicherheitsrats „ermuti- gen“ die Staaten, geeignete Maßnahmen zur Bekämp- fung der Piraterie zu ergreifen bzw. diese zu verstärken. Das heißt aber nicht, dass die Bekämpfung mit Militär erfolgen muss, und schon gar nicht, dass auf eine militä- rische Lösung gesetzt wird, bevor alle anderen Möglich- keiten und Mittel ausgeschöpft wurden. Diplomatische und politische Mittel wurden keineswegs ausgeschöpft, um Somalia selbst in die Lage zu versetzen, staatliche Strukturen aufzubauen und den Piraten im Land die Ba- sis zu entziehen und auf dem Meer vor der Küste zu be- kämpfen. Verhandlungsmöglichkeiten etwa unter Einbezie- hung von Stammesführern und gemäßigten Vertretern „islamischer Gerichtshöfe“ wurden nicht mit dem not- wendigen Nachdruck genutzt und vorangetrieben und die Umsetzung bereits erzielter Vereinbarungen nicht ge- nügend unterstützt, um den Bürgerkrieg in Somalia zu beenden. Äthiopische Invasionstruppen stehen nach wie vor im Land und werden von den USA unterstützt. Da- mit bleiben die Bedingungen für das Entstehen und An- wachsen der Piraterie erhalten. Auch wurden bisher nicht alle anderen Möglichkeiten der Gewährung von Schutz vor Piraterie und deren Bekämpfung von den Nachbarstaaten aus genutzt. B s d w S u b j k V d „ i B d w s D i d o B d n E B d w a u w d d w v s w g h d g v g g l V M s m (C (D Zweitens. Wir fürchten, dass der Einsatz auch der undeswehr nicht auf das Seegebiet beschränkt bleibt, ondern auch auf Land ausgeweitet wird und die Bun- eswehr dann in den Bürgerkrieg in Somalia verwickelt ird. Eine solche Verwicklung europäischen Militärs in omalia würde zu einer weiteren Eskalation der Gewalt nd Zerstörung im Land führen. War die Ausdehnung des Einsatzes auch auf das Land isher nur eine weitgehend abstrakte Befürchtung, ist sie etzt durch die neue Resolution der UN sehr real und onkret geworden. Die erweiterte Resolution 1851 des N-Sicherheitsrates vom 16. Dezember 2008 erlaubt an- eren Ländern nun ausdrücklich, mit Genehmigung der Provisorischen Regierung“ Somalias auch an Land und m somalischen Luftraum gegen die Piraten vorzugehen. Der Antrag der Bundesregierung beschränkt zwar den undeswehreinsatz auf die See. Aber auf Dauer wird ies kaum durchzuhalten sein, wenn mit der Bundes- ehr verbundene Einheiten anderer, nicht nur europäi- cher Staaten auch an Land gegen die Piraten vorgehen. as Beispiel der kombinierten und parallelen Einsätze m Süden und Osten Afghanistans machen das Problem eutlich. Außerdem enthält dieser Antrag der Bundesregierung ffene Formulierungen wie die, dass „Grundlage“ des undeswehreinsatzes neben verschiedenen Resolutionen es VN-Sicherheitsrates auch „nachfolgende Resolutio- en des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen“ sind. s besteht das Risiko, dass daraus abgeleitet wird, die undeswehr könne auch an Land tätig werden. Die Aussagen der Bundesregierung zur Begrenzung es Einsatzes auf die See sind auch wenig glaubwürdig, eil ein politisches Konzept zur Befriedung der Region uch nicht in Ansätzen erkennbar ist, sodass der innere nd äußere Druck zur Ausweitung der Mission ansteigen ird. Drittens. Wir sind dagegen, Kampfeinsätze der Bun- eswehr auf immer mehr Aufgabenbereiche auszu- ehnen. Geht es diesmal um die Sicherung von Handels- egen, könnten es in Zukunft Einsätze zur Sicherung on Ressourcen wie Öl oder andere Rohstoffe sein, um chwere Schäden für die deutsche oder andere Volks- irtschaften zu verhindern. Viertens. Die rechtlichen Grundlagen für den Um- ang, die Behandlung von festgenommenen oder festge- altenen Tatverdächtigen und Gerichtsverfahren gegen iese sind nach wie vor nicht zweifelsfrei geklärt. Ein- riffe deutscher Hoheitsträger in die persönliche Freiheit on Personen dürfen nach dem Grundgesetz nur auf- rund eines ausdrücklichen deutschen Gesetzes erfol- en. Die Aussage des Bundesjustizministeriums, die feh- ende Rechtsgrundlage ersatzweise „unmittelbar dem ölkerrecht“ entnehmen zu können, ist fragwürdig. Die Übergabe von Personen an Staaten, in denen enschenrechte und Rechtstaatlichkeit nicht gesichert ind, ist nicht akzeptabel. Aus diesen politischen und rechtlichen Gründen stim- en wir dem Antrag und dem Mandat nicht zu. 21420 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 (A) ) (B) ) Anlage 6 Erklärung des Abgeordneten Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Soma- lias auf Grundlage des Seerechtsübereinkom- mens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Oktober 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008 und nachfolgender Resolutionen des Si- cherheitsrats der Vereinten Nationen in Verbin- dung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/ GASP des Rates der Europäischen Union vom 10. November 2008 (Tagesordnungspunkt 27) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet „Ja“. Anlage 7 Erklärung des Abgeordneten Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Entschließungsantrag: Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an der EU- geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutio- nen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Oktober 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008 und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/GASP des Rates der Europäischen Union vom 10. November 2008 (Tagesordnungspunkt 27) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet „Nein“. Anlage 8 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung der Großen Anfrage: Stand der rechtlichen Gleichstellung homosexueller Le- benspartnerschaften (Tagesordnungspunkt 30) Christine Lambrecht (SPD): Der Hintergrund, wa- rum wir uns heute mit dem Thema Lebenspartnerschaf- ten beschäftigen, ist einfach: Seit geraumer Zeit liegen Anträge der Fraktionen der Grünen und der FDP vor, die sich beide mit Veränderungen der Bedingungen von Le- benspartnerschaften beschäftigen – zu Recht, wie auch die Antwort auf die Große Anfrage der Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen bestätigt. b i d n H g L b p l e s e d F B b s M d F g G v B w p u A g P n w s S g z m v b g n u r – L z R r E s s n (C (D Im Rechtsausschuss konnten die Koalitionsfraktionen isher hierzu nicht abschließend Stellung nehmen, weil n dieser Frage noch keine Übereinstimmung erzielt wer- en konnte. Sie fordern zu Recht die Vollendung der eingetrage- en Lebenspartnerschaften. Auch ich sehe hier noch andlungsbedarf, denn es geht um die Abrundung eines roßen Reformprojekts, das bereits in der vorletzten egislaturperiode mit dem Lebenspartnerschaftsgesetz egann. Wir könnten mit der Vollendung des Reform- rojekts längst schon weiter sein, wenn es nicht in den etzten Jahren erhebliche Widerstände gegeben hätte. Ich rinnere daran, dass im Jahr 2001 ein umfassender Ge- etzentwurf vorlag, der bis auf die Adoption genau das nthielt, was jetzt gefordert wird. All das, was heute in em Antrag der Grünen und auch in dem Antrag der DP gefordert wird, könnte schon seit 2001 für all die etroffenen einen Fortschritt in ihrer persönlichen Le- enssituation bedeuten. Warum ist dies noch keine Realität? Hier im Deut- chen Bundestag hat Rot-Grün dieses Gesetz mit seiner ehrheit beschlossen. Die Stimmen dagegen kamen aus er CDU/CSU. Es gab aber auch Gegenstimmen aus der DP. Sie haben mit der Begründung gegen dieses Gesetz estimmt, es sei mit dem in der Verfassung garantierten rundrecht auf den besonderen Schutz der Ehe nicht zu ereinbaren. Es folgte dann 2002 das bekannte Urteil des undesverfassungsgerichts, das uns den Weg für die eitgehende Gleichstellung der eingetragenen Lebens- artnerschaft mit der Ehe frei gemacht hat. Dort heißt es nmissverständlich: „Der besondere Schutz der Ehe in rt. 6 Abs. 1 GG hindert den Gesetzgeber nicht, für die leichgeschlechtliche Lebenspartnerschaft Rechte und flichten vorzusehen, die denen der Ehe gleich oder ahe kommen.“ Es kam zu einer Wandlung. Das Gesetz ar entgegen der Meinung der selbsternannten Verfas- ungsexperten der FDP sehr wohl mit dem besonderen chutz von Ehe und Familie in Zusammenhang zu brin- en. Die FDP hat dann erklärt, dass sie das Gesetz ak- eptiert. Im Jahr 2005 war sie auch bereit, Änderungen itzutragen. Diesen richtigen und sinnvollen Weg haben wir in den ergangenen beiden Legislaturperioden mit dem Le- enspartnerschaftsgesetz und seiner Überarbeitung ein- eschlagen. Seit dem 1. August 2001 ist das Lebenspart- erschaftsgesetz in Kraft, und am 1. Januar 2005 ist auch nser Gesetz zur Überarbeitung des Lebenspartnerschafts- echts in Kraft getreten. Die Beratungen haben gezeigt und die Erfahrungen haben uns recht gegeben –: Die ebenspartnerschaft ist ein Rechtsinstitut, dessen Ak- eptanz – ebenso wie die damit verbundenen rechtlichen egelungen – immer weiter zunimmt. Damit ist es be- eits jetzt möglich und in großen Teilen auch realisiert, hen und Lebensgemeinschaften gesetzlich gleichzu- tellen. Einen kleinen Teilerfolg haben wir bei Erbschaft- teuer erreicht. Doch es muss weitergehen. Die offenen Punkte, welche die Lebenspartnerschaften och von der Ehe unterscheiden waren bereits Gegen- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 21421 (A) ) (B) ) stand des zustimmungspflichtigen Lebenspartnerschafts- ergänzungsgesetzes, das 2002 im Bundesrat gescheitert ist. Wir haben uns aber mit unserem Koalitionspartner über diese Punkte abzustimmen, und es bedarf diesbe- züglich noch zahlreicher Beratungen. Die Kollegin Granold von der CDU/CSU hat sich in ihrer Rede zu Be- ginn der Legislaturperiode offen für Änderungen ge- zeigt, was Anlass zur Hoffnung gab. Sie hat eingeräumt, dass Anpassungen vorzunehmen sind, die das Steuer- recht, das Erbschaftsteuerrecht und auch das Beamten- recht betreffen. Sie hat auch angekündigt, sich in den Ausschüssen eingehend damit befassen zu wollen, in welchem Umfang Anpassungen vorgenommen werden müssen, und die Gleichstellung, auch was die Privilegien betrifft – BAföG –, voranzutreiben. Sie hat sich ge- sprächs- und kompromissbereit gezeigt mit Ausnahme der Adoption, auch hinsichtlich der Zuständigkeit für die Begründung der Lebenspartnerschaften. Anfang der Le- gislaturperiode war ich noch verhalten optimistisch, dass wir hier zu Veränderungen kommen. Im Einzelnen wären meiner Meinung nach noch fol- gende (fünf) Punkte anzugehen: die Einführung der Zu- ständigkeit des Standesbeamten für die Begründung der Lebenspartnerschaft. Damit soll endlich klargestellt wer- den: Lebenspartnerschaften könnten im gleichen Rah- men geschlossen werden wie Ehen. Deshalb wollen wir auch vorsehen, dass die Begründung der Lebenspartner- schaft in genauso würdiger Form erfolgen soll wie die Eheschließung. Die Vollständige Gleichstellung im Steuerrecht. Es gibt in unserer Zeit angesichts der Vielzahl kinderloser Ehen einerseits und der wachsenden Zahl gleichge- schlechtlicher Partnerschaften, in denen auch Kinder aufgezogen werden, für eine Ungleichbehandlung kei- nen überzeugenden Grund mehr. Angleichungen im Beamten- und Soldatenrecht ein- schließlich der Hinterbliebenenversorgung. Wir wollen sicherstellen, dass die enge persönliche Bindung der Le- benspartner auch im Beamten- und Soldatenrecht gebüh- rend berücksichtigt wird. Deshalb sollen die Vorschrif- ten, die sich auf die Ehepartner der Beamten und Soldaten sowie ihre übrige Familie beziehen, entspre- chend geändert werden. Die Lebenspartnerschaft soll auch im Ausbildungs- und Ausbildungsförderungsrecht berücksichtigt werden. Bei der Förderung nach dem BAföG und dem Aufstiegs- fortbildungsförderungsgesetz wird zum Beispiel der Ehegatte unter anderem bei der Bedarfs- und der Ein- kommensberechnung berücksichtigt. Dies soll in Zu- kunft genauso für Lebenspartner gelten. Wir von der SPD wollen die Partner einer Lebenspart- nerschaft schließlich auch in sozialrechtlichen Leis- tungsgesetzen den Ehegatten vollkommen gleichstellen. Die bisher von der Gleichstellung noch nicht erfassten sozialrechtlichen Leistungsgesetze wollen wir jetzt auch noch einbeziehen. Das betrifft etwa das Unterhaltsvor- schussgesetz, das HIV-Hilfegesetz und das Wohngeld- gesetz. Ü d G w m s v R A z z – – g W U b d d E k t d t u B U m s m m h w u u e s b a 1 n (C (D Wir werden uns mit dem Thema weiter beschäftigen, berzeugungsarbeit leisten. Aber ich sage hier auch eutlich: Die Geduld innerhalb der SPD kennt auch ihre renzen, wenn sich die Verhinderer in der CDU/CSU eiterhin durchsetzen. Wir haben in den letzten Wochen ehrmals das Instrument des Gruppenantrags erlebt, um trittige Themen zu entscheiden. Ich persönlich kann mir orstellen, dass wir uns bei diesem Thema als Ultima atio dieses Instruments bedienen. nlage 9 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 852. Sitzung am 5. De- ember 2008 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen uzustimmen: Gesetz zur Reform des Erbschaftsteuer- und Be- wertungsrechts (Erbschaftsteuerreformgesetz – ErbStRG) Gesetz zur Umsetzung steuerrechtlicher Regelun- gen des Maßnahmenpakets „Beschäftigungssiche- rung durch Wachstumsstärkung“ Der Bundesrat hat ferner die folgende Entschließung efasst: Die derzeitige Krise auf den Finanzmärkten stellt die irtschaft und die Regierungen in der Europäischen nion vor erhebliche und bislang in diesem Ausmaß un- ekannte Herausforderungen. Der Bundesrat begrüßt vor iesem Hintergrund ausdrücklich die Zusammenarbeit er Bundesregierung mit der Europäischen Kommission. r würdigt diese Zusammenarbeit als Grundlage für die urzfristigen, europaweit wettbewerbsneutralen Ret- ungsmaßnahmen für den Finanzsektor. Inzwischen zeigt sich allerdings, dass die Krise über en Bereich der Finanzinstitute hinaus auch zu Liquidi- ätsschwierigkeiten in anderen Bereichen der Wirtschaft nd insbesondere im verarbeitenden Gewerbe führt. Der undesrat begrüßt daher grundsätzlich das Gesetz zur msetzung steuerrechtlicher Regelungen des Maßnah- enpakets „Beschäftigungssicherung durch Wachstums- tärkung“. Unternehmen, die als unmittelbare Folge der Finanz- arktkrise in Liquiditätsschwierigkeiten geraten sind, uss aber über die Instrumente des Maßnahmenpakets inaus schnelle, wirksame und flexible Hilfen gewährt erden können. Es gilt, die Auswirkungen der Finanz- nd Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt abzufedern nd die soziale Sicherung der Arbeitnehmer aufrecht zu rhalten, wenn diese arbeitslos oder von der Arbeitslo- igkeit bedroht sind. Zur Stabilisierung der wirtschaftlichen Entwicklung ittet daher der Bundesrat die Bundesregierung, sich uf der Sitzung des Europäischen Rates in Brüssel am 1./12. Dezember 2008 mit den Auswirkungen der Fi- anzmarktkrise auf die Wirtschaft zu befassen und die- 21422 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 (A) ) (B) ) sen davon zu überzeugen, sich bei der Europäischen Kommission zeitnah für eine der Situation angemessene Auslegung beihilferechtlicher Regelungen einzusetzen. Dies gilt insbesondere für die Möglichkeiten zu einer marktmäßigen Ausgestaltung von wachstumsstützenden Maßnahmen. Die Bundesregierung hat hierzu bereits ge- genüber der Europäischen Kommission vorgeschlagen, die Methodik zur Referenzzinsbildung anzupassen und so unbürokratisch bessere Möglichkeiten zur Gestaltung beihilferechtlicher Programme zu schaffen. Darüber hinaus wäre zur Vorsorge gegen das Abglei- ten von an sich gesunden kleinen und mittelständischen Unternehmen eine zeitlich befristete Verdoppelung der zulässigen Gesamtsumme der De-minimis-Beihilfe vor- teilhaft. Ferner ist eine Aufhebung des Kumulierungs- verbotes von De-minimis-Beihilfen mit Regionalbeihil- fen denkbar. Der Bundesrat begrüßt die von der Bundesregierung angekündigten Maßnahmen, um die Inanspruchnahme staatlicher Kreditbesicherungsinstrumente durch die Wirtschaft zu erleichtern. Er hält es darüber hinaus für notwendig, durch Änderung des EU-Rechts die Mög- lichkeit zur Gewährung staatlicher Bürgschaften auf bis zu 90 Prozent des zugrundeliegenden Darlehens zu erhö- hen, um die erweiterten Bürgschaftsrahmen in der ge- genwärtigen Situation auch entsprechend nutzen zu kön- nen. Es ist bereits absehbar, dass Banken bei der Kreditvergabe infolge der Finanzmarktkrise zurückhal- tender agieren, sodass Unternehmen weiterreichende Si- cherheiten benötigen. Der Bundesrat unterstützt ausdrücklich die Anregung der Bundesregierung, zu prüfen, ob und in welcher Weise die Europäische Kommission entsprechend dem Vorgehen für die Rettung der Finanzinstitute (Mitteilung der Kommission 2008/C270/02) den beihilferechtlichen Rahmen auch für andere Bereiche der Wirtschaft flexibi- lisieren kann. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung darüber hi- naus, sich dafür einzusetzen, dass die gezielte Überwin- dung von Folgen der Finanzmarktkrise für die Wirt- schaft und den Arbeitsmarkt auch mit Hilfe der Europäischen Finanzierungsinstrumente, insbesondere der Strukturfonds erreicht werden kann. So wäre es bei- spielsweise hilfreich, wenn die Mittel, die aus dem För- derzeitraum 2000 bis 2006 unter Umständen zu verfallen drohen, zwei Jahre länger zur Auszahlung zur Verfügung stehen. Mit der Verlängerung des Auszahlungszeitrau- mes sollte gleichzeitig eine größtmögliche, Schwerpunkt übergreifende Flexibilität beim Einsatz dieser Mittel ge- schaffen werden. Darüber hinaus wäre auch zu erwägen, Budgetverschiebungen innerhalb der Fonds der laufen- den Förderperiode bzw. zwischen ihnen unter erleichter- ten Voraussetzungen zu ermöglichen und dadurch das Regime der Fonds flexibler zu gestalten. Der Bundesrat ist gemeinsam mit der Bundesregie- rung der Auffassung, dass die Wahrung gleicher Wett- bewerbsbedingungen und der Erhalt des Ausnahmecha- r W s t E d g t d s l m d n (C (D akters staatlicher Interventionen in der europäischen irtschaft die unabdingbare Grundlage für die europäi- chen Institutionen und der Mitgliedstaaten in der ak- uellen Krise bilden. Der Bundesrat bittet die Bundesregierung, sich beim uropäischen Rat in Brüssel am 11./12. Dezember 2008 afür einzusetzen, dass diese Anliegen in die Schlussfol- erungen Aufnahme finden. Der Abgeordnete Paul K. Friedhoff hat darum gebe- en, bei dem Entwurf eines … Gesetzes zur Änderung es Schwangerschaftskonfliktgesetzes auf Druck- ache 16/11330 nachträglich in die Liste der Antragstel- er aufgenommen zu werden. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht nach § 99 der Bundeshaushaltsordnung über die Transparenz von Steuersubventionen – Drucksachen 16/8800, 16/8964 Nr. 5 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2008 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 11 13 Titel 636 85 – Zuschüsse zu den Beiträgen zur Rentenversicherung der in Werkstätten beschäftigten behinderten Men- schen – – Drucksachen 16/10748, 16/10949 Nr. 7 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2008 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 17 10 Titel 681 01 – Erziehungsgeld – – Drucksachen 16/10799, 16/10949 Nr. 11 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2008 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 11 13 Titel 636 12 – Zuschuss des Bundes an die Künstlersozialkasse – – Drucksachen 16/11002, 16/11125 Nr. 1.7 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2008 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 11 12 Titel 632 11 – Beteiligung des Bundes an den Leistungen für Unter- kunft und Heizung – – Drucksachen 16/11003, 16/11125 Nr. 1.8 – Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56 a der Geschäftsordnung Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 21423 (A) (C) (B) ) Technikfolgenabschätzung (TA) Mediennutzung und eLearning in Schulen Sachstandsbericht zum Monitoring „eLearning“ – Drucksache 16/9527 – – Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Tech- nikfolgenabschätzung (18. Ausschuss) gemäß § 56a der Geschäftsordnung Technikfolgenabschätzung (TA) Zielgruppenorientiertes eLearning für Kinder und äl- tere Menschen Sachstandsbericht zum Monitoring „eLearning“ – Drucksache 16/9528 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Eckpunkte der Initiative „Wissenschaftsfreiheitsgesetz“ Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/10286 Nr. A.46 Ratsdokument 11047/1/08 REV 1 Drucksache 16/10286 Nr. A.48 Ratsdokument 11517/08 Drucksache 16/10286 Nr. A.50 Ratsdokument 11555/08 Drucksache 16/10286 Nr. A.51 Ratsdokument 11560/08 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 16/9867 Nr. A.4 Ratsdokument 10037/08 Drucksache 16/10286 Nr. A.61 Ratsdokument 11325/08 Drucksache 16/10666 Nr. A.15 – Drucksachen 16/10107, 16/10285 Nr. 20 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 16/7575 Nr. A.2 Ratsdokument 14397/07 Drucksache 16/10958 Nr. A.1 Ratsdokument 12745/1/08 REV 1 Drucksache 16/10958 Nr. A.2 Ratsdokument 13510/08 Innenausschuss Drucksache 16/7393 Nr. 2.23 Ratsdokument 14490/07 Finanzausschuss Drucksache 16/10958 Nr. A.9 Ratsdokument 14317/08 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/10286 Nr. A.37 Ratsdokument 10264/08 Drucksache 16/10666 Nr. A.8 Ratsdokument 12720/08 Drucksache 16/10958 Nr. A.23 Ratsdokument 13704/08 Drucksache 16/10958 Nr. A.26 Ratsdokument 13934/08 (D EuB-EP 1782; P6_TA-PROV(2008)0408 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 16/10666 Nr. A.20 EuB-EP 1785; P6_TA-PROV(2008)0412 Drucksache 16/10958 Nr. A.42 EuB-EP 1755; P6_TA-PROV(2008)0314 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 16/10286 Nr. A.78 EuB-EP 1736; P6_TA-PROV(2008)0237 Drucksache 16/10286 Nr. A.79 EuB-EP 1748; P6_TA-PROV(2008)0289 Drucksache 16/10666 Nr. A.22 EuB-EP 1780; P6_TA-PROV(2008)0406 Drucksache 16/10666 Nr. A.23 Ratsdokument 13314/08 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 16/5199 Nr. 2.22 Ratsdokument 7629/07 Drucksache 16/6389 Nr. 2.62 Ratsdokument 11559/07 Drucksache 16/6865 Nr. 1.2 EuB-EP 1549; P6_TA-PROV(2007)0363 Drucksache 16/6865 Nr. 1.4 EuB-EP 1551; P6_TA-PROV(2007)0365 Drucksache 16/6865 Nr. 1.5 EuB-EP 1552; P6_TA-PROV(2007)0366 Drucksache 16/7070 Nr. 1.4 Ratsdokument 13407/07 Drucksache 16/7223 Nr. A.6 Ratsdokument 14003/07 Drucksache 16/8455 Nr. A.19 Ratsdokument 6082/08 197. Sitzung Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ernst Burgbacher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    ieser Status quo ist aber schon schwierig genug. Dort
    u anderen Lösungen zu kommen, ist ganz offenbar
    icht gelungen.


    (Beifall bei der FDP)


    ir freuen uns, dass in dem Gesetzentwurf das Präquali-
    izierungsverfahren aufgenommen wurde, auch wenn
    ir selber gerne noch weitergehen würden. Wir haben
    azu einen Antrag vorliegen, für den wir um Zustim-
    ung bitten.

    Ich komme zum Thema Mittelstandsfreundlichkeit.
    s ist absolut richtig, dass Sie das aufgegriffen haben.
    as ist dringend notwendig. Wir sehen aber schon die

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 21385


    (A) )



    (B) )


    Ernst Burgbacher
    Probleme in diesem Bereich, besonders bei der Bürokra-
    tie. Ich werde gleich darauf zurückkommen.

    Es gibt aber für uns einige ganz wesentliche Kritik-
    punkte, die uns dazu veranlassen, diesen Gesetzentwurf
    zur Vergaberechtsmodernisierung abzulehnen. Der erste
    Kritikpunkt – das ist ein ganz besonderer – sind die ver-
    gabefremden Aspekte. Sie haben diese nun nach langer
    Diskussion in den Text aufgenommen. Ich bitte Sie, sich
    einfach einmal vorzustellen, was das in der Praxis hei-
    ßen wird. Ich war lange genug Kommunalpolitiker, um
    das beurteilen zu können. Jetzt geht es schon bei der
    Ausschreibung mit dem Streit in den kommunalen Parla-
    menten darüber los, welche Kriterien aufgenommen
    werden.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind der Gesetz-
    geber. Wir haben die Möglichkeit, Gesetze zu den we-
    sentlichen Fragen zu machen, die uns bewegen. Wir soll-
    ten uns aber hüten, gewisse Punkte über die Hintertür in
    das Vergaberecht hineinzubringen. Ich denke dabei an
    den Mindestlohn, aber auch an Umweltaspekte. Wir soll-
    ten in diesem Hohen Hause Gesetze machen, die die
    Vergabe regeln, statt dies mit allen damit verbundenen
    Problemen auf andere abzuschieben. Deshalb lehnen wir
    diesen Punkt ab.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir halten die Regelungen zu den Sektorenauftrag-
    gebern für verfehlt. Das öffnet Türen, wovor wir nur
    warnen können. Ich will das nicht im Detail ausmalen,
    aber ich denke zum Beispiel daran, was im Zusammen-
    hang mit der Deutschen Bahn alles möglich sein wird.

    Ich habe bereits darauf hingewiesen, dass mit dieser
    Novellierung kein Bürokratieabbau erfolgt.


    (Beifall bei der FDP)


    Das geben Sie in der Einleitung zum Gesetzentwurf
    selbst zu. Ich zitiere:

    Auswirkungen auf Einzelpreise und das allgemeine
    Preisniveau, insbesondere auf das Verbraucher-
    preisniveau, sind nicht zu erwarten.

    Wir hätten erwartet, dass die Novellierung zu Preis-
    senkungen führt. Das muss doch der Sinn der Sache sein.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich zitiere weiter aus der Einleitung:

    In dem vorliegenden Gesetzentwurf werden keine
    Informationspflichten eingeführt, modifiziert oder
    abgeschafft.

    Was die Bürokratie angeht, ändert sich also nichts. Das
    wäre aber ein wesentlicher Punkt gewesen.

    Damit komme ich zu einer allgemeinen Bewertung.
    Wir haben am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss eine
    Anhörung durchgeführt. Einige Experten haben sehr
    deutlich darauf hingewiesen, dass die Novellierung des
    Vergaberechts eine Chance wäre, gerade jetzt in der be-
    ginnenden Rezession gegenzusteuern, dass diese Chance
    aber mit dem vorliegenden Gesetzentwurf völlig unge-
    nutzt bleibt.

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    (C (D Professor Straubhaar vom HWWI hat das Vergabeecht als einen Hemmschuh für die Wirksamkeit staatliher Infrastrukturprogramme bezeichnet. Professor lankart hat ausdrücklich festgestellt, dass die Novellie ung schlecht für den Mittelstand ist, und angemahnt, ass gerade in der Krise eine grundlegende Vereinfahung hätte erfolgen müssen, die aber ausgeblieben ist. ereinfachung – so Blankart – und Deregulierung wären in erstes Konjunkturprogramm, das übrigens nichts ostet und damit auch nicht zur Neuverschuldung beirägt. Wir werden den Gesetzentwurf ablehnen, weil wir in en wesentlichen Punkten, die ich genannt habe, eine anere Auffassung vertreten und den Gesetzentwurf insgeamt gerade in der jetzigen Zeit für einen falschen Anatz halten. Man hätte das Vergaberecht mutiger ovellieren müssen. Dazu hat Ihnen der Mut gefehlt. Sie ind nicht zu Potte gekommen. Das hat auch der zeitlihe Ablauf gezeigt. Ich hoffe, dass sich das Regelwerk in der Praxis einiermaßen bewähren wird. Man hätte aber auch jetzt chon etwas Solideres schaffen können. Herzlichen Dank. Für die SPD-Fraktion spricht nun der Kollege einhard Schultz. Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und ollegen! Zunächst einmal ist es eine gute Nachricht, ass wir unmittelbar vor Heiligabend nach einer wohl reijährigen Diskussion tatsächlich eine Reform des Veraberechts zustande bringen, die alle Ziele, die die Kolition vereinbart hat, auch verwirklicht. Dazu gehört an erster Stelle – darin stimme ich Herrn chauerte ausdrücklich zu – eine deutlich bessere Betei igungsmöglichkeit kleiner und mittlerer Unternehmen n öffentlichen Vergaben. Wir haben auch eine deutlich öhere Transparenz und Rechtssicherheit für alle Beteiigten in den meisten Konfliktpunkten erreichen können. etztendlich haben wir auch eine Öffnung für soziale, kologische und innovative Belange in der Disposition er Vergabestellen – also der Kommunen, der Länder nd des Bundes – erreicht. Ich finde, das ist eine ausgeprochen gute Nachricht. Angesichts der Riesensummen, die öffentlich vergeen werden – etwa 300 Milliarden Euro im Jahr in eutschland und 1 Billion Euro in den europäischen ändern; daran sind 30 000 Vergabestellen des Bundes, er Länder und der Kommunen beteiligt –, kann man icht erwarten, dass man ein solches Regelwerk auf ei 21386 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 Reinhard Schultz ner DIN-A4-Seite zusammenfassen kann. Dazu ist das Thema zu kompliziert. Wer das Regelwerk so vereinfachen wollte, müsste Vergabe nach Gutsherrenart wollen. Dann werden die Aufträge einfach über den Tisch geschoben, mit allen damit verbundenen Risiken hinsichtlich der Qualität und der Preise, aber auch des rechtmäßigen Zustandekommens der Aufträge, Stichwort Korruption. Insofern kann die Grundlage für das Verhältnis von privaten Auftragnehmern zur öffentlichen Hand nicht einfach sein. Sie muss allerdings transparent sein. Das ist gelungen, glaube ich. Wer wie Herr Burgbacher erwartet hat, dass wir das Vergaberecht so novellieren, dass es von sich aus geeignet ist, die Preise zu drücken, der hat grundsätzlich eine falsche Erwartungshaltung gegenüber dem Vergaberecht. Wer ein Vergaberecht will, das dem Preisdumping Tür und Tor öffnet, hätte es bei der grundsätzlichen Lösung zugunsten von Generalunternehmern und gegen die bessere Beteiligung von mittelständischen Unternehmen belassen können. Ich bin überzeugt, dass wir aufgrund der losweisen Vergabe von Aufträgen, die dazu führt, dass bei großen Baustellen nicht in erster Linie der Generalunternehmer, sondern die kleinen Handwerker und Bauunternehmen gefragt sind, zu Preissenkungen kommen. Der Bundesrechnungshof hat uns mehrfach bei den eigenen Bundesbaustellen vorgerechnet, dass die Generalunternehmerlösung unter dem Strich deutlich teurer ist, was die Baukosten angeht, wesentlich mehr Gewährleistungsprobleme mit sich bringt und eine große offene Flanke hinsichtlich der Folgekosten hat, weil diese vorher oft nicht berücksichtigt werden. Es ist zwar nicht bezifferbar, aber die Struktur ist nun so angelegt, dass es für die öffentliche Hand billiger wird und dass trotzdem die kleinen und mittleren Unternehmen auskömmliche Preise erzielen können. Das ist doch der Sinn der ganzen Angelegenheit. Das ist eine gute Leistung. Wir haben es darüber hinaus den kleinen und mittleren Unternehmern, die sich an öffentlichen Aufträgen beteiligen wollen, deutlich erleichtert, sich zu qualifizieren. Wer Angaben über seine Erfahrungen in die angebotene Internetplattform einstellt, braucht nicht mehr ganze Aktenordner an Referenzen und Eignungsnachweisen jeder Bewerbung beizufügen – manche Unternehmen beteiligen sich in der Woche 20bis 30-mal an Ausschreibungen –, sondern braucht nur noch auf die Internetplattform zu verweisen; das ist ein wichtiger Punkt und im Übrigen ein Anliegen der FDP in einem Antrag. Wir haben das aufgegriffen. Auf jeden Fall habe ich das in die Berichterstattergespräche eingebracht, sozusagen in Erinnerung an die lichtvollen Ausführungen seitens der Kollegen der FDP zu diesem Punkt. Ich sage das, weil ich deutlich machen will, dass parlamentarische Beratungen über die engen Grenzen der Koalition hinaus etwas bewirken können. Wir haben die Kriterien, wonach Unternehmen von Ausschreibungen ausgeschlossen werden dürfen oder an Ausschreibungen beteiligt werden müssen, präzisiert und den Begriff der Zuverlässigkeit um den Begriff der Gesetzestreue ergänzt. Wir halten das für einen ganz wichtigen Punkt. Man sollte sich hierzu die Begründung des Gesetzentwurfs anschauen. Im allgemeinen Sprach g z d a d n b a f b i r e H s S d k t D h d t A g L z t g t ü v a z u i u w w t b d L d z d b a A a v B K r (C (D ebrauch wird Zuverlässigkeit nicht immer mit Gesetestreue gleichgesetzt. Gesetzestreue bedeutet, nicht nur as deutsche Strafund Steuerrecht zu befolgen, sondern usdrücklich auch internationales Recht wie Verträge, ie in Deutschland ratifiziert wurden, einzuhalten. Ich enne als Beispiel die Normen der Internationalen Areitsorganisation, zu denen auch das Verbot von Kinderrbeit in der gesamten Produktionskette gehört. Das ist ür uns ein sehr wichtiger Punkt. Über die sozial-ökologischen und innovativen Vergaekriterien gab es eine lange Auseinandersetzung – auch nnerhalb der Bundesregierung –, bis uns ein Regieungsentwurf zugeleitet werden konnte. Dabei kam es zu iner Verzögerung von 14 Tagen bzw. drei Wochen, weil err Fuchs seine Truppen innerhalb der Union aufge tellt hatte und so das Verfahren leicht behindert hat. Das chöne war aber, dass der Regierungsentwurf uns nach rei Wochen völlig unverändert zugeleitet wurde. So onnte die EU-Vergaberichtlinie mit ihren Möglichkeien eins zu eins in deutsches Recht umgesetzt werden. araufhin gab es einige Fragen: Sollten wir das nicht ärter formulieren? Sollen wir uns dafür einsetzen, dass ie Berücksichtigung sozial-ökologischer und innovaiver Kriterien ein Muss ist? Wir sind inzwischen der uffassung, dass es eine Frage der Dispositionsund Oranisationsfreiheit der Vergabestellen auf Bundesund andesebene sowie auf kommunaler Ebene ist, von Fall u Fall zu entscheiden, welche Kriterien sie berücksichigen wollen. Dadurch wird es Unterschiede in der Verabepolitik geben. Das gilt auch im Hinblick auf den inerkommunalen Vergleich. Herr Burgbacher, ich habe berhaupt keine Angst davor, dass sich die Mitglieder on Gemeinderäten und Kreistagen – ich selber blicke uf eine segensreiche 34-jährige kommunale Tätigkeit urück – einmischen. Ich will, dass sie sich einmischen nd dass sie verantwortungsvolle Entscheidungen auch n Sachen Sozialkriterien und Ökologie treffen (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

(Beifall bei der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Reinhard Schultz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    (Beifall bei der SPD)


    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der SPD)


    nd dass das nicht nur dem Baubeigeordneten überlassen
    ird, der rucki, zucki seine Bauprojekte durchziehen
    ill. Wir haben eine gesellschaftspolitische Verantwor-

    ung, gerade dann, wenn wir Aufträge nach außen verge-
    en. Diese Verantwortung geben wir jetzt ausdrücklich
    en kommunalen Vergabestellen, aber auch denen der
    änder und des Bundes.

    Wir haben uns große Mühe gegeben, einmal zu
    urchleuchten, was das denn eigentlich praktisch heißt,
    um Beispiel vor dem Hintergrund des Rüffert-Urteils,
    as uns alle – zumindest uns Sozialdemokraten – sehr
    eunruhigt hat. Es ging darum, dass der EuGH eine Bau-
    uftragsvergabe untersagt hat, weil die Tariftreue zur
    uflage gemacht wurde, es aber im Baubereich keinen

    llgemeinverbindlichen Tarifvertrag gibt und Teiltarif-
    erträge nicht gelten. Wir haben gemeinsam mit der
    undesregierung festgestellt, dass es diesen offenen
    onflikt zwischen dem Entsenderecht und dem Vergabe-

    echt gibt, der sich im Zuge der weiteren Rechtspre-

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 197. Sitzung. Berlin, Freitag, den 19. Dezember 2008 21387


    (A) )



    (B) )


    Reinhard Schultz (Everswinkel)

    chung in die eine oder andere Richtung entwickeln wird.
    Ich glaube nicht, dass die EU auf der einen Seite ein of-
    fenes Vergaberecht machen kann, bei dem soziale Krite-
    rien eine Rolle spielen, und auf der anderen Seite ein
    Entsenderecht aufrechterhalten kann, bei dem diese Kri-
    terien keine Rolle spielen dürfen. Aber der Grundsatz
    „Entsenderecht schlägt Vergaberecht“ gilt nur für die
    Branchen, die dem Entsenderecht unterliegen. Das sind
    weiß Gott nicht alle. Es handelt sich um drei wesentliche
    Branchen, die Baubranche – natürlich eine ganz wich-
    tige –, die Briefzustellung und die Gebäudereinigung.
    Ansonsten gilt das nicht. Da können auch Teiltarifver-
    träge und andere Vorgaben gelten.

    Wir haben herausgefunden, dass eine Vergabestelle
    durchaus sachlich begründete Vorgaben machen kann,
    wie die Aufträge abzuwickeln sind. So kann geregelt
    werden, dass das eingesetzte Personal eine angemessene
    Bezahlung erhält. Es kann auch eine Summe, zum Bei-
    spiel eine Untergrenze, für diesen Auftrag festgelegt
    werden. Weiterhin kann eine Mindestqualifikation oder
    eine Mindeststammbelegschaft, mit der der Auftrag aus-
    zuführen ist, gefordert werden. Natürlich gelten diese
    Auflagen nur für den speziellen Auftrag. Ich möchte
    aber die Unternehmen, die sich regelmäßig um öffentli-
    che Aufträge in ihren Kommunen bewerben, sehen, die
    auftragsbezogen unterschiedliche Löhne zahlen. Da wird
    sich ein Spannungsverhältnis ergeben, das dazu führen
    wird, dass am Ende selbstverständlich alle angemessen
    bezahlt werden. Dieser Druck besteht, und wenn die
    nachfragende Seite, die öffentliche Hand, das will, dann
    wird sich das gut entwickeln. Ich finde, es haben sich
    sehr gute Möglichkeiten ergeben.

    Eine gute Lösung haben wir gemeinsam hinsichtlich
    der Absicherung von städtebaulichen Verträgen, Grund-
    stücksgeschäften und der Umsetzung von Entwicklungs-
    zielen der Gemeinde über Grundstücksgeschäfte erzielt.
    Das darf nicht dem Wettbewerb ausgesetzt werden. Das
    ist vielmehr Kommunalrecht in Reinkultur. Eine
    Schwachstelle, die nicht zu unterschätzen ist, gibt es al-
    lerdings: Das ist die interkommunale Zusammenarbeit.
    Hierüber gibt es unterschiedliche Sichtweisen. Im Er-
    gebnis hat sich, wie Herr Burgbacher richtig dargestellt
    hat, nichts geändert. Das ist oft so. Es gab Personen, die
    die Tür zugunsten von Privatisierungen selbst bis tief in
    den Bereich der Daseinsvorsorge hinein öffnen wollten.
    Wir wollten die interkommunale Zusammenarbeit recht-
    lich absichern. Wir haben jetzt eine Situation, die sehr
    streitanfällig ist und mit der sich die Gerichte befassen.
    Das neueste EuGH-Urteil hinsichtlich der Absicherung
    von Zweckverbandslösungen gibt uns aber Hoffnung,
    dass die künftigen Urteile besser ausfallen werden. Es
    besteht die Chance, dass sich auch hier, falls der Bundes-
    rat den Vermittlungsausschuss anrufen sollte, etwas
    verbessert, weil der Bundesrat selbst ein eindeutiges Pe-
    titum abgegeben hatte, die interkommunale Zusammen-
    arbeit im Vergaberecht besser abzusichern. Wir müssen
    sehen, was im Februar geschieht.

    Unter dem Strich gesehen, so glaube ich, haben wir
    gute Arbeit geleistet. Wir haben den an sich schon guten
    Gesetzentwurf der Bundesregierung durch gemeinsame
    Anstrengungen der Koalition, der Berichterstatter und

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    (C (D er mitberatenden Ausschüsse erheblich verändert. Ich edanke mich ausdrücklich bei dem Kollegen r. Nüßlein für die Zusammenarbeit. Trotz aller Gueril akämpfe am Rande sind wir ruhige Säulen im Auge des aifuns geblieben und haben den Gesetzentwurf pünkt ich vor Weihnachten über die Bühne gebracht. Ich laube, die Leistung kann sich sehen lassen. Herzlichen Dank. Nächste Rednerin ist für die Fraktion Die Linke die ollegin Ulla Lötzer. Frau Präsidentin! Kolleginnen und Kollegen! Sie ge tatten, dass ich Ihre Einschätzung nicht teile, Kollege chultz. Das will ich noch einmal begründen. In der Anhörung des Ausschusses zu dem hier vorlieenden Entwurf hatten gewerkschaftliche Vertreter vereutlicht: Bis zum April 2008 hatten acht Bundesländer ariftreue bei öffentlichen Aufträgen verbindlich vorgechrieben. Dann kam das von Ihnen bereits erwähnte üffert-Urteil des Europäischen Gerichtshofes, in dieser insicht ein Skandalurteil, weil es nur noch allgemeinerbindliche Tarifverträge als Voraussetzung für öffentlihe Aufträge zulassen wollte. Damit wurde dieser Proess in den Ländern leider gestoppt. Insofern haben owohl die Länder als auch die Kommunen Rechtssichereit und Klarheit von diesem Gesetzentwurf erwartet. icht nur hinsichtlich der Frage der Mittelstandsfreund ichkeit, Herr Schauerte, sondern auch hinsichtlich der ariftreue wollten sie Rechtssicherheit und Klarheit haen. Im Bundesrat sind dann Ihre Vertreter, Kollege chultz, noch relativ vollmundig aufgetreten. Sie forder en, Tariftreue trotzdem als Voraussetzung für öffentlihe Aufträge zu verankern und das Ganze europarechtich abzusichern. Nur ist leider daraus nichts geworden: ie Bundesregierung hat bis heute keinerlei Initiative zu iner europarechtlichen Absicherung unternommen, und on daher steht noch immer die Frage im Raum, ob Binenmarktfreiheit Vorrang gegenüber sozialen Grundechten hat. Wenn der Zustand unverändert bleibt, dann st das so. Das halten wir nach wie vor für einen demoratischen Skandal. (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)