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ID1619402600

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    Plenarprotokoll 16/194 und der Fraktion der FDP: Arbeits- marktinstrumente auf effiziente Maßnahmen konzentrieren – zu dem Antrag der Abgeordneten Kornelia Möller, Dr. Barbara Höll, Werner Dreibus, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Arbeits- losenversicherung stärken – Ansprü- che sichern – Öffentlich geförderte Beschäftigte einbeziehen – zu dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Pothmer, Markus Kurth, Irmingard Schewe-Gerigk, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Lokale Ent- scheidungsspielräume und passge- naue Hilfen für Arbeitsuchende sichern (Drucksache 16/11242) . . . . . . . . . . . . e) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Kornelia Möller, Klaus Ernst, Dr. Barbara Höll, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Handlungsfähigkeit der Bundesagentur für Arbeit erhalten – Auf Senkung der Beitragssätze verzich- ten (Drucksachen 16/10618, 16/11241) . . . . . Klaus Brandner, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Werner Dreibus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 20978 A 20978 A 20978 B 20980 A 20981 D 20983 C Deutscher B Stenografisch 194. Sitz Berlin, Freitag, den 5 I n h a l Tagesordnungspunkt 36: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Neuausrich- tung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente (Drucksachen 16/10810, 16/11196, 16/11233) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/11237) . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Dr. Heinrich L. Kolb, Jens Ackermann, weiterer Abgeordneter c d 20977 A 20977 B (Drucksachen 16/9093, 16/10511, 16/8524, 16/11233) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20977 C undestag er Bericht ung . Dezember 2008 t : ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Pothmer, Markus Kurth, Katrin Göring- Eckardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rechte von Arbeitsuchenden stärken – Kompetentes Fallmanagement sicher- stellen (Drucksachen 16/9599, 16/11142) . . . . . . ) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Senkung des Beitragssatzes zur Arbeitsförde- rung (Drucksachen 16/10806, 16/11241) . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung 20977 D 20977 D Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20985 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Erwin Lotter (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . . Andrea Nahles (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 37: a) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die Allgemeine Erklärung der Men- schenrechte – Grundlage für 60 Jahre Menschenrechtsschutz (Drucksache 16/11215) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Monika Knoche, Ulla Jelpke, Hüseyin-Kenan Aydin, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, der Zivil- und Sozialpakt – Grundlagen für einen unteilbaren und universellen Menschenrechtsschutz (Drucksache 16/11189) . . . . . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Florian Toncar, Burkhardt Müller-Sönksen, Jens Ackermann, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ratifikation des 12. Zusatzproto- kolls zur Europäischen Menschen- rechtskonvention (Drucksachen 16/3145, 16/4647) . . . . . . . d) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Florian Toncar, Burkhardt Müller-Sönksen, Dr. Werner Hoyer, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Rechtsstaatskonforme Behand- lung von Verhafteten nach der Über- gabe durch deutsche Stellen im Ausland sicherstellen (Drucksachen 16/2096, 16/5315) . . . . . . . e) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Wolfgang Wieland, Volker Beck (Köln), Thilo Hoppe, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rechtsschutzlücken bei der Terrorbekämpfung schließen (Drucksachen 16/821, 16/8032) . . . . . . . . f) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Omid Nouripour, Josef Philip g h i Z A L D d c r ( i Z B w g B o h z ( E B D W V 20987 C 20989 A 20990 A 20992 A 20993 C 20995 C 20995 D 20995 D 20995 D 20996 A Winkler, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: UN-Wander- arbeiterkonvention endlich ratifizieren (Drucksachen 16/6787, 16/10208) . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Volker Beck (Köln), Marieluise Beck (Bremen), Dr. Uschi Eid, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Die Menschen- rechte der Uiguren schützen (Drucksachen 16/7411, 16/10283) . . . . . . ) Große Anfrage der Abgeordneten Florian Toncar, Burkhardt Müller-Sönksen, Dr. Karl Addicks, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ergebnisse der Menschenrechtspolitik der Bundes- regierung im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft (Drucksachen 16/6370, 16/8595) . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 9: ntrag der Abgeordneten Sabine eutheusser-Schnarrenberger, Florian Toncar, r. Max Stadler, weiterer Abgeordneter und er Fraktion der FDP: Rechtsstaatlichkeit si- hern – Effektiven Rechtsschutz bei Terro- ismusbekämpfung schaffen Drucksache 16/8903) . . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 10: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- ärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Ab- eordneten Florian Toncar, Harald Leibrecht, urkhardt Müller-Sönksen, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion der FDP: Das Ver- alten von Birmas Junta muss Konsequen- en haben Drucksachen 16/9340, 16/10392) . . . . . . . . . rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . urkhardt Müller-Sönksen (FDP) . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20996 B 20996 B 20996 C 20996 C 20996 C 20996 D 20998 D 21000 C 21000 D 21002 B 21004 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 III Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Jung (Karlsruhe) (SPD) . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 38: a) Antrag der Abgeordneten Karin Binder, Ulrich Maurer, Dr. Gesine Lötzsch, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Verbesserung des Verbraucher- schutzes beim Erwerb von Kapitalanla- gen (Drucksache 16/11185) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Nicole Maisch, Dr. Gerhard Schick, Cornelia Behm, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verbrau- cherschutz auf den Finanzmärkten stärken (Drucksache 16/11205) . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Abgeord- neten Dr. Gerhard Schick, Christine Scheel, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Schutz der Anlegerinnen und Anleger bei Zertifikaten stärken (Drucksachen 16/5290, 16/11226, 16/11279) Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Ortwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . J D M T – – T a b D S H G H T G S g V d ( I T 21005 A 21006 D 21007 B 21008 D 21009 C 21009 C 21010 B 21012 D 21013 D 21015 C 21015 C 21015 D 21016 A 21017 A 21018 D 21019 B 21021 A 21022 D ulia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arianne Schieder (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 40: Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Wohngeldgesetzes (Drucksachen 16/10812, 16/10999, 16/11229) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 16/11235) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 41: ) Große Anfrage der Abgeordneten Dr. Uschi Eid, Nicole Maisch, Rainder Steenblock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Internationales Jahr für sanitäre Grundversorgung 2008 der Vereinten Nationen – Chancen und Potentiale der Sanitärversorgung (Drucksachen 16/9387, 16/10922) . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Uschi Eid, Marieluise Beck (Bremen), Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Sanitäre Grundversorgung internatio- nal verbessern (Drucksache 16/11204) . . . . . . . . . . . . . . r. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . abriele Groneberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . üseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . agesordnungspunkt 42: roße Anfrage der Abgeordneten Ina Lenke, ibylle Laurischk, Miriam Gruß, weiterer Ab- eordneter und der Fraktion der FDP: Bessere ereinbarkeit von Familie und Dienst in er Bundeswehr Drucksachen 16/8241, 16/10376) . . . . . . . . . na Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21023 D 21025 C 21026 B 21027 D 21027 D 21028 B 21028 B 21028 C 21029 B 21030 C 21031 B 21033 B 21034 A 21034 A 21035 C IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 Tagesordnungspunkt 43: Zweite und dritte Beratung des von der Frak- tion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs ei- nes Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Bildung eines Sachver- ständigenrates zur Begutachtung der ge- samtwirtschaftlichen Entwicklung (Drucksachen 16/8980, 16/10507) . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Ände- rung des Wohngeldgesetzes (Tagesordnungs- punkt 40) Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Vogelsänger (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Bettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der Großen Anfrage: Bessere Vereinbarkeit 21037 D 21037 D 21038 D 21039 B 21040 D 21041 C 21043 A 21046 B 21047 A 21047 D 21048 C 21049 D 21050 B Volker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Burkhardt Müller-Sönksen (FDP) zur Abstim- mung über die Beschlussempfehlung: Die Menschenrechte der Uiguren schützen (Ta- gesordnungspunkt 37 g) . . . . . . . . . . . . . . . . . v ( I P W A N R S ( D A A 21044 A 21044 B 21044 D 21045 A 21046 A on Familie und Dienst in der Bundeswehr Tagesordnungspunkt 42) nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . etra Heß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 euabdruck einer zu Protokoll gegebenen ede zur Beratung des Antrags: Wirksamen chutz vor Glücksspielsucht gewährleisten 193. Sitzung, Tagesordnungspunkt 28) etlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21050 D 21051 C 21053 C 21054 B 21055 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 20977 (A) ) (B) ) 194. Sitz Berlin, Freitag, den 5 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 21045 (A) ) (B) ) DIE GRÜNEN Hill, Hans-Kurt DIE LINKE 05.12.2008 Dr. Jung, Franz Josef CDU/CSU 05.12.2008 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 05.12.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.12.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.12.2008 Annen, Niels SPD 05.12.2008 Bareiß, Thomas CDU/CSU 05.12.2008 Barth, Uwe FDP 05.12.2008 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 05.12.2008 Bellmann, Veronika CDU/CSU 05.12.2008 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 05.12.2008 Blumentritt, Volker SPD 05.12.2008 Bollen, Clemens SPD 05.12.2008 Brüning, Monika CDU/CSU 05.12.2008 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 05.12.2008 Ferner, Elke SPD 05.12.2008 Friedhoff, Paul K. FDP 05.12.2008 Gehring, Kai BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.12.2008 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 05.12.2008 Göppel, Josef CDU/CSU 05.12.2008 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.12.2008 Gröhe, Hermann CDU/CSU 05.12.2008 Günther (Plauen), Joachim FDP 05.12.2008 Gutting, Olav CDU/CSU 05.12.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 05.12.2008 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ 05.12.2008 K K K K K L D M M M N P P R R R R D S S D S S A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten limke, Jürgen CDU/CSU 05.12.2008 olbe, Manfred CDU/CSU 05.12.2008 otting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.12.2008 richbaum, Gunther CDU/CSU 05.12.2008 unert, Katrin DIE LINKE 05.12.2008 afontaine, Oskar DIE LINKE 05.12.2008 r. Lauterbach, Karl SPD 05.12.2008 erten, Ulrike SPD 05.12.2008 ißfelder, Philipp CDU/CSU 05.12.2008 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 05.12.2008 itzsche, Henry fraktionslos 05.12.2008 au, Petra DIE LINKE 05.12.2008 olenz, Ruprecht CDU/CSU 05.12.2008 aidel, Hans CDU/CSU 05.12.2008* öring, Johannes CDU/CSU 05.12.2008 omer, Franz CDU/CSU 05.12.2008 oth (Esslingen), Karin SPD 05.12.2008 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 05.12.2008 chily, Otto SPD 05.12.2008 chmidbauer, Bernd CDU/CSU 05.12.2008 r. Schmidt, Frank SPD 05.12.2008 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 05.12.2008 cholz, Olaf SPD 05.12.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 21046 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Burkhardt Müller-Sönksen (FDP) zur Abstimmung über die Beschlussemp- fehlung: Die Menschenrechte der Uiguren schützen (Tagesordnungspunkt 37 g) Hiermit erkläre ich im Namen der FDP-Bundestags- fraktion, dass die mögliche Aufnahme freizulassender Häftlinge aus dem US-Gefangenenlager in Guántanamo Bay im Rahmen einer gemeinsam mit den Partnern in der EU zu findenden Lösung erfolgen sollte. Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Ersten Geset- zes zur Änderung des Wohngeldgesetzes (Tages- ordnungspunkt 40) Gero Storjohann (CDU/CSU): Der Bundestag hat eine Wohngelderhöhung zum 1. Januar 2009 beschlos- sen. Heute beraten wir über die Inkraftsetzung bereits zum 1. Oktober 2008. Damit zeigt sich erneut, dass das Wohngeldrecht bei uns in guten Händen ist. Wir wissen um die gestiegenen Energiepreise und die höheren Heizkosten. Wir wissen auch, dass diese Preis- steigerungen gerade diejenigen trifft, die einen beson- ders hohen Anteil ihres Einkommens für die unmittelba- ren Lebenshaltungskosten aufbringen müssen. Es mag dabei vielleicht irritieren, wenn die Kosten für Heizöl momentan auf dem niedrigsten Stand seit Sommer 2007 sind. Wenn die Rohölpreise sinken, dann sinken eben auch die Heizölpreise. Aber niedrige Heizölpreise al- leine machen noch keine Wohnung warm. Tatsache ist: In den überwiegenden Fällen wurden die Tanks lange vor der momentanen Preisbaisse gefüllt, als für Heizöl teilweise noch Rekordpreise gezahlt werden musste. Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher hatten auch keine Wahl, denn die Tanks waren zu diesem Zeitpunkt leer. Vor der Erhöhung der Mehrwertsteuer haben viele Verbraucher im Jahr 2006 die Tanks gefüllt. Die Folge: 2007 wurde kaum Heizöl nachgefragt, im Jahr 2008 dafür umso mehr und dringender. Das bedeu- tet, die gegenwärtigen niedrigen Heizölpreise nützen al- lenfalls denjenigen, die in Häusern leben, deren Tank leer ist und jetzt wieder aufgefüllt wird. Das sind aber n w g h f u a w w W d m i g f r d l i d g E r s l d M W p b s g c e n d g A i K s d b e e m d l s e b Thiele, Carl-Ludwig FDP 05.12.2008 Wicklein, Andrea SPD 05.12.2008 Dr. Wiefelspütz, Dieter SPD 05.12.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (C (D un einmal die wenigsten. Die Kosten sind also da und erden über die Mieten auch bei den Wohngeldempfän- ern wirksam. Es geht auch nicht alleine um Heizöl. Wer mit Gas eizt, ist seit längerem mit relativ hohen Preisen kon- rontiert. Gleiches gilt für Fernwärme und Strom. Es ist nd bleibt eine Tatsache: Die Energiekosten werden auf bsehbare Zeit nicht sinken, sondern steigen. Darum ist ichtig, dass wir den Wohngeldberechtigten helfen. Bereits die Wohngeldnovelle vom April diesen Jahres ar eine solche Hilfe. Schon damals haben wir im ohngeldgesetz eine Heizkomponente verankert, die en stark gestiegenen Energiekosten Rechnung trägt. So- it können Heizkosten in pauschalierter Form erstmals n die Berechnung einbezogen werden. Im neuen Wohn- eldgesetz werden damit Heizkosten im gleichen Um- ang bezuschusst wie die Bruttokaltmiete, nämlich mit und einem Drittel. Um es nochmals zu betonen: Wir haben erreicht, dass as Wohngeld pro Empfängerhaushalt von durchschnitt- ich etwa 90 Euro auf 140 Euro erhöht werden kann, also nsgesamt um fast 60 Prozent. Damit haben wir gerade enjenigen ein Stück mehr Lebensqualität gegeben, die eringe Renten beziehen oder die auch bei geringem inkommen zur Arbeit gehen. Heute können wir dafür sorgen, dass diese Verbesse- ungen den Betroffenen nun früher zugutekommen. Ge- taffelt nach der Personenzahl wird einmalig ein zusätz- icher Wohngeldbetrag ausgezahlt. Voraussetzung ist, ass in mindestens einem der Monate Oktober 2008 bis ärz 2009, also in der gegenwärtigen Heizperiode, ein ohngeldanspruch besteht. Lassen Sie mich dabei drei besonders wichtige As- ekte hervorheben. Erstens. Die pauschalierte Zahlung leibt auch bei der neuen Regelung ein notwendiges In- trument, das den sparsamen und verantwortlichen Um- ang mit Energie fördert. Damit bleibt auch die eigentli- he Funktion des Wohngeldes erhalten, nämlich nicht infach nur für die Betroffenen die Rechnung zu über- ehmen, sondern sie in die Lage zu versetzen, eigenstän- ige und ihren Präferenzen entsprechende Entscheidun- en zu treffen. Zweitens. Inhaltliche Änderungen an der bereits im pril beschlossenen Wohngeldnovelle gibt es allenfalls m „Fußnotenbereich“. Das betrifft beispielsweise eine larstellung bei der Berechnung eines Wohngeldan- pruchs. Außerdem greifen wir eine Anregung des Bun- esrates für diejenigen Fälle auf, in denen ein Wohngeld- escheid aufgehoben wird und eine Rückzahlung rfolgen muss. Im Kern handelt es sich heute also um ine zeitliche Vorverlegung bereits gefasster Beschlüsse. Drittens. Das Wohngeldrecht liegt in der gemeinsa- en Verantwortung von Bund und Ländern. Wenn also as Inkrafttreten des Wohngeldgesetzes zeitlich vorver- egt wird, bleibt es grundsätzlich auch bei dieser gemein- amen Verantwortung. Wenn der Bund Handlungsbedarf rkennt, vertrauen wir darauf, dass sich auch die Länder eteiligen. Inwieweit sich die Länder dann mit der Bun- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 21047 (A) ) (B) ) desregierung auf einen Ausgleich einigen, wird sich zei- gen und muss an anderer Stelle besprochen werden. Auf die Heizölpreise bin ich bereits eingegangen. Es muss aber auch noch etwas gesagt werden zu den Ener- giepreisen im Allgemeinen. Denn 40 Prozent der End- energie in Deutschland wird für Heizwärme verbraucht. Wir müssen uns also auch fragen, was die Politik jenseits des Geldverteilens tun oder unterlassen kann, damit die Preise nicht noch weiter steigen. Sozialpolitik ist unter anderem eben auch nachhaltige Energiepolitik. Also ge- hören gute Wohngeldleistungen und Gewährleistung verlässlicher und möglichst kostengünstiger Energie zu- sammen. Darauf hinzuweisen ist wichtig, gerade wenn wir über die Einbeziehung der Heizkosten in das Wohn- geldgesetz und den richtigen Zeitpunkt für dessen Imple- mentierung sprechen. Die von CDU/CSU und SPD im April 2008 erarbei- tete und verabschiedete Wohngeldnovelle war notwen- dig. Dass diese Novelle nun früher, zum 1. Oktober 2008, in Kraft treten kann, ist immer noch richtig. Das Thema Energie- und Heizkosten ist damit nicht vom Tisch. Aber die Neujustierung des Wohngeldgesetzes ist ein wichtiger Beitrag, um den Wohngeldberechtigten zu helfen. Die CDU/CSU-Fraktion wird darum der Be- schlussempfehlung des Ausschusses für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ihre Zustimmung erteilen. Sören Bartol (SPD): 520 Millionen Euro haben Bund und Länder für die Wohngeldnovelle in die Hand genommen. 120 Millionen stellen der Bund und – ich er- warte – auch die Länder jetzt noch einmal bereit, um Menschen mit niedrigem Einkommen schon in diesem Winter zu entlasten. Das ist, insbesondere angesichts der Lage unserer Staatsfinanzen, viel Geld. Vor allem aber ist es gut investiertes Geld: 800 000 Haushalte entlastet es von den gestiegenen Wohnkosten, und zwar genau dort, wo es gebraucht wird: bei Rentnerinnen und Rent- nern, Alleinerziehenden und Familien mit Kindern. Das gilt auch für jene, denen es schwerfällt, die Wohnung zu finanzieren und die auf Wohngeld angewiesen sind. Da ist es gut, dass wir hier das Vorziehen der Wohngeld- erhöhung beraten. In der Sache sind wir uns ja nun offenbar alle einig. Auch die CDU/CSU-Fraktion hat sich letztlich für diese soziale Leistung ausgesprochen. Fast könnte man an ei- nen Linksrutsch bei der Koalition glauben. Die Entschei- dung, Hundertausenden nun mehr Wohngeld zu bezah- len, ist ein gutes Signal. Doch ohne Druck von links wäre das wohl nicht passiert. Wer wissen will, wie es um das Wohngeld gerade jetzt, angesichts der Wirtschaftskrise, bestellt ist, der sollte einmal die Internetpräsenz des Arbeitslosenforums Deutschland – www.arbeitslosennetz.de – ansehen. Da wendet sich jemand mit einem dramatischen Hilferuf an das Forum, der mit einer Einschränkung seines Wohn- gelds rechnen muss. Eine Sachbearbeiterin wollte die Zahlung nicht verlängern. Er solle sich doch jemanden suchen, der ihm zusätzlich Unterhalt gewähre. Glückli- cherweise habe er jemanden in seiner Familie, der ihm kurzfristig helfen könne. Allerdings, so fügt er hinzu, be- t c f r g t L a A t B 8 d R a r B c D M 5 D d t s s t g r g L W K w r U t g (C (D rage sein Einkommen nun 585 Euro. Davon werden irca 455 Euro angerechnet. Das Ergebnis ist, dass er da- ür nur noch 109 Euro Wohngeld bekommt. Grund dafür sind die Wohngeldtabellen und die ge- ade neu festgelegten Mietenstufen, auf die ich hier ein- ehen möchte. Es ist zwar erfreulich, wenn Staatssekre- ärin Karin Roth in ihrer Antwort auf eine Anfrage der inken im Bundestag antwortet: Auch im Falle einer Änderung der Mietenstufe kommen daher 90 Prozent der Wohngeldempfänger in den betroffenen Gemeinden in den vollen Genuss der durchschnittlichen Leistungsverbesserungen. Nur für die Überschreiter der Höchstbeträge fallen die Verbesserungen unterschiedlich aus. Eine Hoch- stufung der Gemeinde bedeutet für sie eine über- durchschnittliche, eine Herabstufung eine unter- durchschnittliche Verbesserung. Eine Herabsetzung führt aber nicht zu einer geringeren Wohngeldzah- lung als bisher. Aber – so füge ich hinzu – sie führt eben auch nicht in llen Fällen zu einer höheren Wohngeldzahlung. Nach ngaben der Bundesregierung haben 10 Prozent der Be- roffenen überhaupt nichts von der Wohngelderhöhung. ei rund 800 000 Betroffenen sind das immerhin rund 0 000 Menschen, für die sich nichts verbessert. Jeder avon ist einer zuviel. Wie gesagt, der Grundtenor der Antwort von Frau oth ist erfreulich. Aber 10 Prozent gehen offenbar leer us. Ist das Absicht? Im Bundesdurchschnitt geben die Haushalte übrigens und 35 Prozent ihres Nettoeinkommens für Miete und etriebskosten aus. Das ist ein erheblicher Teil. In man- hen Medien war daher zu lesen, dass die Miete ein rittel des Einkommens „frisst“. Besonders bei ärmeren enschen steigt dieser aufgefressene Anteil mitunter auf 0 Prozent. So beschreibt der Immobilienverband eutschland (IVD) die Belastungen für Geringverdiener, ie in Städten leben, als „besonders massiv“. Doch wie gesagt, Menschen müssen zuerst essen, rinken, wohnen und sich kleiden, ehe sie Politik, Wis- enschaft, Kunst, Religion treiben. Wohnen ist ein Men- chenrecht. Und daher ist es keine Frage: Unsere Frak- ion stimmt dem eigenen Antrag zu und erklärt leichzeitig: Es darf nicht sein, dass Menschen mit nied- igem Einkommen immer mehr Geld für die Miete aus- eben müssen. Auch wenn das Wohngeld hier lindernd wirkt: Die inke lässt sich damit noch nicht abspeisen. Jörg Vogelsänger (SPD): Wir diskutieren in dieser oche, wie der Bund die Bürger entlasten und damit den onsum und Arbeitsplätze sichern kann. Dazu haben ir gestern das Maßnahmenpaket „Beschäftigungssiche- ung durch Wachstumsstärkung“ verabschiedet. In der msetzung sind wir jetzt alle in besonderer Verantwor- ung. Die heute zu beschließende Änderung des Wohngeld- esetzes mit einer pauschalierten Einmalzahlung für die 21048 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 (A) ) (B) ) Heizkostenperiode 2008/2009 ist ein weiterer Mosaik- stein zu den von Bundesregierung und Bundestag auf den Weg gebrachten Maßnahmen. Die Preisentwicklung der letzten Monate hat die Not- wendigkeit der Wohngelderhöhung noch einmal bestä- tigt. In diesem Winter kommen bei vielen Wohngeldbe- ziehern Nachzahlungen für Nebenkosten mit erhöhten monatlichen Abschlägen zusammen. Daher haben wir uns für ein Vorziehen der Reform auf den 1. Oktober dieses Jahres entschieden. Erfolgen soll dies durch eine nach Personenzahl gestaffelte Einmalzahlung als Aus- gleich für erhöhte Energiekosten in der Heizperiode 2008/2009. Für einen Einpersonenhaushalt sind das 100 Euro, für einen Zweipersonenhaushalt 130 Euro. Mit der Wohngelderhöhung haben wir die Zukunft dieses wichtigen wohnungspolitischen Instruments gesi- chert. Es ist eine staatliche Sozialleistung, wie sie sein soll: passgenau, zielgerichtet und zeitnah. Der Staat lässt die Menschen nicht allein. Er nimmt ihnen auch nicht ganze Last ab. Das kann er nicht und das soll er nicht. Er greift ergänzend dort ein, wo es nötig ist – nicht mehr und nicht weniger –, sodass das Prinzip der Eigenverant- wortung bestehen bleibt und auch der Anreiz zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Energie. Denn Ein- sparpotenziale nutzen, das ist die einzig überzeugende Antwort auf steigende Energiekosten und den Klima- wandel. Moderne Wohnungs- und Sozialpolitik agiert nach- haltig und vorausschauend, wie wir es mit unserem er- folgreichen CO2-Gebäudesanierungsprogramm – für das von 2009 bis 2011 nun zusätzliche Mittel in Höhe von 3 Milliarden Euro vorgesehen sind –, den KfW-Pro- grammen und dem Investitionspakt für die Sanierung von Schulen und Kindergärten tun. Das sind Investitio- nen, die Bürgerinnen und Bürgern in unseren Städten und Gemeinden direkt zugutekommen, die einen wichti- gen Beitrag zum Klimaschutz leisten, die Wachstum und Beschäftigung stärken und Arbeitsplätze sichern, die, wie die Wohngelderhöhung, die Kaufkraft der Menschen stärken. Genau darum muss es in der momentanen Kri- sensituation gehen. Kurz: Das ist eine Politik, die in öko- logischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht eine Ba- lance herstellt, die aber eben auch die Menschen nicht im Regen stehen lässt, die noch nicht in energetisch sa- nierten Gebäudebeständen leben. Moderne Wohnungs- und Sozialpolitik, das ist immer auch vorsorgende Politik. Der vorsorgende Sozialstaat muss alles tun, damit Menschen gar nicht erst in eine Notlage kommen. Er reagiert nicht erst, sondern handelt vorsorgend. Er investiert in Menschen, vor allem in Kin- der, in Bildung, in Qualifikation und Gesundheit, in So- zialinfrastruktur und Integration, in Lebenschancen. Im Bereich Wohnungspolitik heißt das eine noch stär- kere Entwicklung hin zu Projekten, wie sie derzeit etwa mit dem Programm Soziale Stadt gefördert werden; Pro- jekte, die einen integrativen Ansatz verfolgen, bei denen der Ausbau von Gebäuden, Grünanlagen und Sportstät- ten genauso dazugehört wie Initiativen für kindgerechte Ernährung und Bewegung, die städtebauliche Maßnah- m Q r G n v z p d g d p O E m O F S i s u w D E i h s M s n e r V w s s G H E d t o n 6 g t n A n h s a d d (C (D en mit sozialen verbinden, die die Menschen in den uartieren stärker miteinbeziehen und auf die Aktivie- ung von Nachbarschaftshilfe setzen, die Integration und emeinsinn fördern und die Lebensqualität der Bewoh- er erhöhen. Sozial, ökologisch und ökonomisch verantwortungs- oll handeln – das ist Credo und Anspruch moderner so- ialdemokratischer Stadtentwicklungs- und Wohnungs- olitik. Mit dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm und er Wohngeldreform wird die Große Koalition beidem erecht. Patrick Döring (FDP): Es ist begrüßenswert, dass ie Koalition – nachdem bereits die Heizkosten- auschale im Frühjahr dieses Jahres auf Drängen der pposition eingeführt wurde – sich nun angesichts der nergiepreisentwicklung auch bereit findet, eine Ein- alzahlung an Wohngeldempfänger rückwirkend für ktober bis Dezember dieses Jahres auszuzahlen. Meine raktion wird diese Entscheidung gerne mit ihrer timme unterstützten. Denn so kann 800 000 Menschen n Deutschland – darunter auch 300 000 Rentner – chnell und unbürokratisch geholfen werden. Das Problem ist nicht, was Sie, verehrte Kolleginnen nd Kollegen der Koalition, hier und heute tun – sondern as Sie unterlassen. Es ist gut, dass Sie den Menschen in eutschland helfen wollen, die aufgrund ihres geringen inkommens Schwierigkeiten haben, ihre Miete und die mmer weiter steigenden Heizkosten zu bezahlen. Da elfen wir gerne mit. Doch offenbar haben Sie verges- en, dass steigende Heizkosten auch für die normalen enschen in Deutschland, für die Mitte der Gesell- chaft, ein riesiges Problem bedeuten. Hier entlasten Sie icht, sondern legen im kommenden Jahr sogar noch ine Schippe drauf: Zum 1. Januar des kommenden Jah- es steigt die Steuer auf normales Heizöl um nahezu ein iertel auf 7,6 Cent je Liter. Dabei sind die Preise für die ichtigsten Heizmittel in den letzten Jahren schon so ra- ant gestiegen. Bei leichtem Heizöl meldete das Statisti- che Bundesamt zuletzt einen Stand von 141,5 Punkten. egenüber dem Juli dieses Jahres, als der Index einen öchststand von173,9 verzeichnete, ist das zwar eine ntspannung, im Vergleich zum Januar 2000, als der In- ex noch bei 63,6 lag, ist Heizöl heute aber doppelt so euer. Und dann schlagen Sie noch eine Steuererhöhung ben drauf. Eine nachhaltige Entspannung gibt es auch icht bei den Gaspreisen, bei denen der Index von 9,3 im Januar 2000 auf 145,9 Punkte im Oktober 2008 estiegen ist. Entsprechend sind die Energieausgaben für die priva- en Haushalte in Deutschland gestiegen. Für 2008 rech- et das Statistische Bundesamt mit durchschnittlichen usgaben von 1 944 Euro. Das sind 700 Euro mehr als och vor sechs Jahren. Ein Teil der Preissteigerungen ist ier offensichtlich durch Energieeinsparungen kompen- iert worden – dennoch bleibt die Zusatzbelastung be- chtlich, vor allem wenn man die finanzielle Belastung er Bürgerinnen und Bürger durch die Politik der Bun- esregierung insgesamt in Rechnung stellt. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 21049 (A) ) (B) ) Ich finde es von daher reichlich kurz gedacht, wenn Sie, geschätzte Kolleginnen und Kollegen auf den Re- gierungsbänken, das Problem jetzt mit einer Einmalzah- lung an die 800 000 Wohngeldempfänger in Deutschland für gelöst halten. Das Gegenteil ist der Fall – Millionen Menschen in unserem Land warten nach wie vor vergeb- lich darauf, dass die Politik ihnen angesichts wachsender ökonomischer Unsicherheit und steigender Belastungen endlich hilft. Die sogenannte Große Koalition muss an dieser Stelle jedoch offenbar einen Offenbarungseid leis- ten. Sie haben bisher nicht einen einzigen Schritt unter- nommen, um strukturelle Ursachen für die zu hohen Energiepreise zu beheben. Das fängt bereits bei den Problemen mit dem deut- schen Mietrecht an. Der Anreiz für Vermieter in Deutschland, ihre Gebäude energetisch zu sanieren, ist denkbar gering: Der Eigentümer hat einen großen Auf- wand an Zeit und Geld und muss zudem Mietausfälle zwischen 50 und 100 Prozent einkalkulieren, während eine Mieterhöhung, um die Modernisierungskosten zu decken, in vielen Fällen gar nicht oder zumindest nur schwer durchzusetzen ist. Der Austausch einer Hei- zungsanlage, auch wenn sie den Mietern Energieeinspa- rungen von bis zu 30 Prozent erbringt, erfolgt zum Bei- spiel ganz auf Kosten des Vermieters. Kein Wunder, dass im Bereich von Mietwohnungen zum Beispiel der Ein- bau der energiesparenden Öl-Brennwerttechnik so gut wie gar nicht erfolgt. Zusätzliche Vorgaben für den Fall einer Gebäudesanierung – zum Beispiel eine Nutzungs- pflicht für regenerative Energien – wirken vor diesem Hintergrund als weiterer negativer Anreiz, sodass der Ei- gentümer im Zweifelsfall die Sanierung eines Objektes weiter verzögert. Es wird Zeit, dass wir hier neue Rah- menbedingungen schaffen und auch positive Anreize für den Eigentümer setzen, damit das Mietrecht nicht länger der umweltfreundlichen Sanierung im Wege steht. Dazu würde es zum Beispiel schon reichen, dem Eigentümer die Möglichkeit einzuräumen, eine Mieterhöhung mit den Mietern vertraglich vereinbaren zu können, wenn er garantiert, dass gleichzeitig eine Betriebskostenersparnis in mindestens gleicher Höhe eintritt. Auch könnte die Duldungspflicht des Mieters auf energetische Sanierun- gen ausgedehnt werden. Meine Fraktion hat zu diesem Problem einen umfangreichen Antrag vorgelegt – in der Koalition habe ich bei diesem Thema hingegen leider nur erste, übervorsichtige Bewegungen gesehen. Kein Wunder, löst allein das Wort Mietrechtsreform doch bei der SPD-Linken Beißreflexe aus – selbst wenn eine ver- nünftige Überarbeitung einzelner Bestimmungen zu ei- ner Welle energetischer Sanierungen führen würde, die auch der Umwelt und den Mietern zum Vorteil gereich- ten. Größtmögliche Untätigkeit der Großen Koalition auch bei der Deregulierung des Gasmarktes. Seit gerau- mer Zeit fordern wir Liberale, die Fehler der rot-grünen Privatisierungspolitik zu beheben. Die Monopol- und Oligopolstellungen, die durch die Überlassung der Netz- strukturen an die Energieproduzenten entstanden sind, müssen endlich durchbrochen, wettbewerbsfeindliche Machtstrukturen entflochtet werden. b f c z n d s p M m h V d P 2 e i z h u D t w f d t u W n B s s w M F L u E a w g 1 F S (C (D Und ein letztes, allerdings nicht das geringste Pro- lem: Der Kostentreiber Staat. Allein aus Energiesteuern ür die Heizmittel Öl und Gas erhält der Bund jährlich irca vier Milliarden Euro. Hinzu kommen noch 19 Pro- ent Mehrwertsteuer – grob geschätzt wahrscheinlich och einmal etwa acht Milliarden Euro. Und umso höher er Einkaufspreis, desto mehr verdient der Staat an die- er Stelle – allein im Juli 2008 bescherten die Rekord- reise dem Finanzminister nach Expertenschätzung ehreinnahmen von 44 Millionen Euro. Beim Heizöl achen die Steuern bereits heute – vor der Steuererhö- ung zu Anfang des kommenden Jahres – nahezu ein iertel des Preises aus. Der Staat hätte es also selbst in er Hand, hier zu einer Entspannung beizutragen und die reise zu senken. Der Energiepreis ist der Brotpreis des 1. Jahrhunderts – das gilt vor allem natürlich für so ein ssenzielles Bedürfnis wie das Heizen der Wohnung. Es st überfällig, hier den reduzierten Mehrwertsteuersatz ur Anwendung zu bringen. Mietrecht, Ordnungsrecht, Steuerrecht – die Koalition at die entscheidenden Hebel in der Hand, um schnell nd nachhaltig zu einer Reduzierung der Heizkosten in eutschland beizutragen. Sie müssen sich nun endlich rauen, die Schalter auch umzulegen. Nur so kommen ir zu einer langfristigen und nachhaltigen Entlastung ür alle Bürger – für Wohngeldempfänger ebenso wie für ie so lange vergessene Mitte in Deutschland. Von daher: Es ist schön, dass wir heute etwas Gutes un, die Wohngelderhöhung gemeinsam verabschieden nd damit einigen hunderttausend Menschen über den inter helfen. Es ändert jedoch nichts daran, dass wir och weit mehr tun müssen, um allen Bürgerinnen und ürgern in unserem Land ein wenig Entlastung zu ver- chaffen, damit sie es in den sich ankündigenden chwierigeren Zeiten ein wenig leichter haben. Dorothée Menzner (DIE LINKE): Ich darf mal et- as provozieren und fragen: Ist Karl Marx tot? Nein, arx war tot. Er starb 1883. Die Grabrede hielt sein reund Friedrich Engels, und der sagte damals: Wie Darwin das Gesetz der Entwicklung der organi- schen Natur so entdeckte Marx das Entwicklungsge- setz der menschlichen Geschichte: die bisher unter ideologischen Überwucherungen verdeckte Tatsa- che, dass die Menschen vor allen Dingen zuerst es- sen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen, ehe sie Politik, Wissenschaft, Kunst, Religion usw. trei- ben können … Wohnen gehört zu den Grundbedürfnissen. In erster inie geht es darum, einkommensschwächere Haushalte nd Personen in dieser Heizperiode zu entlasten. Diese ntlastung ist eine sozialpolitische Maßnahme, wird sich ber auch auf den Konsum positiv auswirken. Insgesamt erden 120 Millionen Euro als Unterstützung für Wohn- eldempfänger zur Verfügung gestellt. Das sind 20 Millionen Euro, die jetzt nicht mehr aus den kleinen amilieneinkommen aufgebracht werden müssen. Deutschland hat eines der engmaschigsten sozialen icherungsnetze in Europa. Das sollte – an die Adresse 21050 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 (A) ) (B) ) der Linkspartei – nicht immer schlechtgeredet werden. Das Wohngeld ist ein wichtiger Baustein in diesem Si- cherungsnetz. Diesen Baustein stärken wir nachhaltig für unsere Bürger und Bürgerinnen. Sicheres Wohnen ist und bleibt ein Grundanliegen in unserer Politik. Zum sicheren Wohnen gehören auch in Zukunft bezahlbare Nebenkosten und im Speziellen die Heizkosten. Wir haben relativ wenig Einfluss auf die Weltenergiepreise und deren Entwicklung, wie wir es gerade erleben. Der beste Schutz vor Turbulenzen und Überbelastung durch zu hohe Heizkosten ist die Redu- zierung des Energieverbrauches. Die wichtigste Maß- nahme dafür ist die energetische Gebäudesanierung. Das entsprechende Programm haben wir gestern beschlos- sen. Es wird auf 1,5 Milliarden Euro aufgestockt. Dieses Programm schützt nachhaltig die Mieter und Hauseigen- tümer nicht nur vor zu hohen Heizkosten, sondern es ist eine echte Jobmaschine für unsere heimische Wirtschaft, was in der heutigen Situation von besonderer Bedeutung ist. Ein weiterer Effekt besteht darin, dass wir dadurch das Klimaschutzpaket der Bundesregierung in diesem Bereich beschleunigt realisieren. In dieser Sitzungswoche haben wir das Maßnahmen- paket „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstär- kung“, das Familienleistungsgesetz, die Senkung des Beitrages zur Arbeitsförderung und das Wohngeldgesetz beschlossen. Eine gute Sitzungswoche für die Bau- und Verkehrspolitiker und damit für die Bürgerinnen und Bürger in den Wahlkreisen geht zu Ende. In diesen kön- nen Sie nun, meine Damen und Herren Abgeordnete, viele frohen Botschaften verbreiten. Bettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Schon vor einem halben Jahr habe ich hier gestanden und eine frühere Einführung des Wohngelds gefordert. Herr Minister Tiefensee, ich freue mich, dass Sie diese wichtige Forderung nun endlich erfüllen wollen. Aller- dings kann es nicht sein, dass Sie bereits im September mit Ihren Ankündigungen in die Presse gehen, die be- troffenen Wohngeldempfänger aber bis heute – es ist im- merhin schon der 5. Dezember – nicht wissen, ob sie ab Oktober mit mehr Geld rechnen können und wann sie das im September versprochene Geld endlich in den Händen halten werden. Die Situation der betroffenen einkommensschwachen Menschen sollte doch in unser aller Interesse so schnell wie möglich verbessert werden. Wir sprechen hier über Menschen, insbesondere Rentner und arbeitende, aber schlecht verdienende Menschen, die die Preisentwick- lungen bei Mieten und Nebenkosten nicht aus eigener Tasche auffangen können. Diesen Menschen müssen wir helfen und ihre Situation baldmöglichst verbessern. Es kann doch nicht sein, dass es nach so vielen Monaten immer noch Uneinigkeiten bei der Finanzierung gibt. Ich möchte hier auch an die Bundesländer appellieren, ihre Zustimmung zu dieser Gesetzesänderung im Bundesrat nicht zu verweigern. Wir alle müssen uns an den Kosten beteiligen. Auch wenn der Bund an den Kosten beteiligt ist, so sind die Kommunen als hauptsächliche Träger der Kosten der Unterkunft überproportional belastet. Es ist j W e s a d s D G L a H u a g M b w z s s d f d f e s l z l a n S f f l a h s A m w b w f s „ (C (D etzt an Bund und Ländern, sich die Kosten für das ohngeld hälftig zu teilen. Dabei sind die Kosten für ine frühere Erhöhung des Wohngelds durchaus über- chaubar. Die Länder dürfen sich hier nicht aus der Ver- ntwortung stehlen. Trotz aller Zustimmung zu einer früheren Auszahlung er verbesserten Leistungen möchte ich unsere grund- ätzliche Kritik an der Wohngeldreform wiederholen. as neue Wohngeldrecht ist kein sozialpolitisches lanzstück. Einmal ganz davon abgesehen, dass die eistungserhöhungen generell noch deutlicher hätten usfallen dürfen, gibt es keine Festlegung, wann die öhe der Wohngeldleistungen das nächste Mal überprüft nd angepasst werden soll. Wir werden in Deutschland uch zukünftig von zum Teil deutlichen Preissteigerun- en betroffen sein. Das Wohngeld ist aber weder an die ietenentwicklung noch an die Entwicklung der Le- enshaltungskosten gekoppelt. Das heißt, schon bald ird das Wohngeld wieder hinter den Preissteigerungen urückbleiben. Die Gefahr, dass viele arbeitende Men- chen trotzdem auf Hartz-IV-Leistungen angewiesen ein werden, bleibt also auch weiter bestehen. Das Wohngeld kann seine Entlastungsfunktion nur auerhaft erfüllen, wenn eine dynamische Anpassungs- unktion geschaffen wird. Leider ist die Koalition auf iesen grünen Vorschlag, einer regelmäßigen Überprü- ung anhand des Wohngeld- und Mietenberichts, nicht ingegangen. Es gelingt der Bundesregierung nicht, endlich ein Ge- amtkonzept zur Vermeidung von Erwerbsarmut vorzu- egen, ein zentraler Punkt, den wir in unserem Antrag um Wohngeld gefordert haben. Nur wenn es uns ge- ingt, dafür zu sorgen, dass möglichst wenig Menschen uf Transferleistungen des Staates angewiesen sind, kön- en wir mehr soziale Gerechtigkeit schaffen und den taatshaushalt dauerhaft entlasten. Dazu brauchen wir lächendeckende Mindestlöhne und progressiv gestaf- elte Sozialabgaben bei geringen Einkommen. Bisher egt die Regierung aber nur Stückwerk vor und versucht n verschiedenen Stellen – wie jetzt mit einer Vorzie- ung der Leistungsverbesserung –, nachzubessern. Meine Damen und Herren der Großen Koalition, Sie ind aufgefordert, endlich tätig zu werden. nlage 4 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung der Großen Anfrage: Bessere Ver- einbarkeit von Familie und Dienst in der Bun- deswehr (Tagesordnungspunkt 42) Inge Höger (DIE LINKE): Soldat sein macht das Fa- ilienleben nicht idyllischer. Das bestätigt auch die Ant- ort der Bundesregierung auf die Frage nach der Verein- arkeit von Familie und Dienst in der Armee. Immerhin urde erkannt, dass es auch im Heer eine Geschlechter- rage gibt. Die Frage wird dann aber mit einem kategori- chen Imperativ beantwortet: Die Personalführung habe in dem Bewusstsein zu handeln, dass die Soldaten und Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 21051 (A) ) (B) ) ihre Familien Anspruch auf Fürsorge haben“. Genauso unkonkret sind die Hilfsangebote an die Familien. Trotz Gleichstellungsgesetz hat sich an der Situation von Frauen in der Armee nicht viel geändert. So sind un- ter Stabsoffizieren und Offizieren Frauen mit Kindern zu 1,5 Prozent vertreten, während sie 8,6 Prozent der Ge- samtarmee stellen. Prozentual nehmen hundertmal so viele Soldatinnen wie Soldaten Elternteilzeit in An- spruch. Wie in allen anderen Bereichen sind Kinder auch in der Bundeswehr besonders für Frauen einer Karriere hinderlich. Das führt meist bei Frauen zum Rückzug aus dem Beruf. Über alleinerziehende Eltern hat man im BMVg gleich gar keine Informationen. Die potenziell am meisten betroffene Gruppe kommt also nicht vor. Besonders hoher Druck wird durch die nur dreimona- tigen Versetzungsfristen an neue Standorte aufgebaut. Wer kann sein Familienleben schon in drei Monaten ver- legen, zumal Partnerinnen von Soldaten vom Verteidi- gungsministerium keine Hilfe bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz zu erwarten haben? Die wichtigste Frage ist aber hier die nach der Betreu- ung der Kinder. Konfrontiert mit diesem Problem verlegt man sich im Verteidigungsministerium auf Hilfe zur Selbsthilfe und brüstet sich damit, dass die konzipierten Familienbetreuungszentren um ein Kinderspielzimmer und einen Spielplatz ohne Betreuung erweitert werden sollen. Die Peinlichkeit wird aber noch übertroffen: In Trägerschaft des BMVg befindet sich bundesweit nur eine einzige Kita. Das bedeutet, dass die Kinderbetreu- ung am jeweiligen Versetzungsort nicht einmal ansatz- weise gewährt werden kann. Ein besonderes Problem ist Sexismus in der Armee. Die an diesem Punkt wenig konkret gestellte Anfrage gibt der Bundesregierung die Gelegenheit, stolz auf ihre Programme zur Umsetzung der UN-Resolution 1325 zur gendersensiblen Konfliktbearbeitung hinzuweisen. Das bundeswehreigene Forschungsinstitut SOWI hat jedoch festgestellt, dass nur 20 Prozent der befragten Frauen den Integrationsprozess für gelungen halten, dass 58 Prozent mit sexistischen Sprüchen und 19 Prozent mit körperlichen sexuellen Übergriffen konfrontiert wur- den. Natürlich kann es uns als Linke nicht primär darum gehen, die Kriegsfähigkeit von Familien zu organisieren. Das BMVg scheint aber ebenso wenig willens, sich mit den Problemen zu befassen, die Familien aus den Aus- landseinsätzen entstehen. Die Zahl von Soldatinnen und Soldaten, die mit einer posttraumatischen Belastungsstö- rung aus dem Einsatz zurückkommen, hat sich zwischen 2003 und 2006 verdreifacht. Diese Probleme gehen über lange Trennungszeiten, Entfremdung und Angst vor Ver- lust hinaus. Davon kann man sich anhand der US-Vete- ranen ein ziemlich genaues Bild machen. Es kann einen nur wundern, dass diese Frage in der Anfrage nicht einmal am Rande auftaucht. Denn mit steigender Verwicklung in Kriegseinsätze steigt natür- lich auch die Gefahr, mit traumatisierenden Situationen konfrontiert zu werden. Während in US-Fachzeitschrif- ten davon ausgegangen wird, dass Kriegsveteranen mit S F k d S l B m d s d h S t l t u d l s D v d k s R s r d a d e F c s w m B f w V s w G D B s Ü h V g r v (C (D tresssyndrom bis zu dreimal so häufig zu Gewalt in der amilie neigen und das Syndrom lebenslang anhalten ann, sieht die Bundesregierung wenig Handlungsbe- arf. Nach ihren Erfahrungen würden Soldatinnen und oldaten durch Belastungsstörungen höchstens monate- ang dienstunfähig. Ein Anstieg der Fälle wird vom MVg nicht erwartet. Bleibt die Regierung bei dieser Haltung, steht den Fa- ilien eine neue Belastungsprobe ins Haus: Neben dem urch die langen Dienstzeiten und unregelmäßige Ver- etzungen entstehenden Druck werden sie in Zukunft mit en menschlichen Folgen der Auslandseinsätze umge- en müssen. Lange Abwesenheit von zu Hause und chwierigkeiten bei der Wiedereingliederung in den All- ag sind die kleinsten Probleme. Schlimmer wird die Be- astung durch die wachsende Wahrscheinlichkeit, mit iefgreifenden psychischen Störungen der Partnerinnen nd Partner konfrontiert zu werden. Alles in allem stellen wir fest: Keine Verbesserung er Vereinbarkeit von Familie und Dienst in Sicht. Petra Heß (FDP): Die FDP sorgt sich um die Fami- ienfreundlichkeit bei der Bundeswehr, die FDP sorgt ich um die bessere Vereinbarkeit von Familie und ienst, und die FDP sorgt sich um die Gleichstellung on Männern und Frauen in der Bundeswehr. Wir tun as auch. Nur wir versäumen es dann nicht, die Auswir- ungen der demografischen Entwicklung, der Globali- ierung und des sich wandelnden Geschlechter- und ollenverständnisses in konkrete Familienpolitik umzu- etzen. Ich frage mich: Wie glaubt die FDP, die sich fortwäh- end für ein Mehr an räumlicher Flexibilität ausspricht, ie gegen jede Form von Quoten wettert und die für das usschließliche Heranziehen des Leistungskriteriums bei er Auswahl eines Bewerbers oder einer Bewerberin intritt, familienpolitisch mitreden zu können? Sieht die DP nicht, dass die Bundeswehr, bedingt durch zahlrei- he Standortwechsel und Umzüge mit der Familie, chon immer in besonderem Maße von dem betroffen ar, was ein Großteil der Bevölkerung erst jetzt im Rah- en der Globalisierung zu spüren bekommt? Hat die undeswehr nicht vielmehr verschiedene familien- reundliche Maßnahmen sogar vorweggenommen, und ar sie in gewisser Weise nicht sogar gesellschaftlicher orreiter? Aber der Reihe nach. Bleiben wir zuerst bei der politi- chen Dimension. Den Mentalitätswandel und die Aus- irkungen der demografischen Entwicklung und der lobalisierung hat die SPD als erste politische Kraft in eutschland überhaupt erkannt und mit der rot-grünen undesregierung in konkrete Familienpolitik umge- etzt. In der – bereits von Max Weber formulierten – berzeugung, dass „der Einfall nicht die Arbeit ersetzt“, at sich die SPD darangemacht, die familienpolitischen ersäumnisse der CDU/CSU-FDP-Regierung zu beseiti- en. Die – zum Zeitpunkt der Regierungsübernahme be- eits überfälligen – Gesetze zur besseren Vereinbarkeit on Familie und Beruf haben die erste befriedigende fa- 21052 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 (A) ) (B) ) milienpolitische Antwort auf die Herausforderungen der Globalisierung gegeben. Der Ausbau der Tagesbetreuung und das Recht auf ei- nen Platz für Kinder ab dem vollendeten dritten Lebens- jahr haben Frauen vermehrt in Arbeit gebracht und von der Sorge um den Verbleib und die Förderung ihrer Kin- der befreit. Denn die SPD hat nicht nur die Anzahl der Plätze, sondern auch die Qualität der Betreuung von An- fang an im Auge gehabt. Das Recht auf Teilzeitarbeit, die Errichtung von Telearbeitsplätzen und Eltern-Kind- Arbeitzimmern – allesamt ebenfalls Produkte der rot- grünen Bundesregierung – helfen Frauen zusätzlich, Be- rufstätigkeit und Mutterschaft zu vereinbaren. Die SPD hat damit Maßstäbe gesetzt, die sich im Fol- genden wohltuend auf weitere gesellschaftliche Bereiche und eben auch auf die Bundeswehr ausgewirkt haben. Nicht von ungefähr sind die fortschrittlichen Erlasse der Bundeswehr in die Zeit der rot-grünen Bundesregierung und der Führung des Verteidigungsministeriums durch SPD-Ministergefallen. Aber vergessen wir nicht, was ich eingangs erwähnt habe: Die Bundeswehr hat die Auswir- kungen der Globalisierung durch die ständigen berufsbe- dingten Umzüge in gewisser Hinsicht vorweggenommen und war daher gut aufgestellt. Flankierende familien- freundliche Maßnahmen spielten bei der Bundeswehr schon immer eine wichtige Rolle. Ich muss hier nicht al- les erwähnen, aber ein kurzer Hinweis auf Umzugshil- fen, Hilfen bei der Wohnungssuche etc. sei hier schon gestattet. Aber bei aller Hilfe und Rücksicht muss einmal deut- lich gesagt werden: Natürlich hat die Auftragserfüllung bei der Bundeswehr oberste Priorität. Die Bundeswehr sorgt für den Schutz und die Sicher- heit der Bürgerinnen und Bürger. Sie tut dies durch ihre Präsenz, durch Hilfe bei Katastrophen und durch Aus- landeinsätze. Katastrophenhilfe und Auslandseinsätze sind nur zwei Beispiele, die jedem deutlich vor Augen führen, dass Auftragserfüllung die oberste Pflicht in der Bundes- wehr sein muss. Das bedeutet auch: Die Bundeswehr nimmt ihren Auftrag an, sie nimmt ihn ernst und erfüllt ihn so gut wie nur irgend möglich. Dass heißt aber selbstverständlich nicht, dass die Bundeswehr die Auf- tragserfüllung als willkommenes Feigenblatt benutzen darf, um den angestrebten Verbesserungen für Soldaten und ihre Familien mit dem Hinweis auf die Notwendig- keiten des Dienstes von vornerherein eine Absage zu er- teilen. Die Bundeswehr hat vielmehr unmittelbar nach der Öffnung sämtlicher Laufbahnen für Frauen im Jahr 2001 und im Bewusstsein einer veränderten und sich weiter ändernden Rolle von Männern und Frauen in un- serer Gesellschaft mit einer Reihe von familienfreundli- chen Maßnahmen reagiert. Die Bundeswehr hat damit die Zeichen der Zeit klar erkannt. Zum Selbstverständnis junger Paare gehört heutzu- tage nicht nur, dass beide arbeiten, sondern auch die zu- nehmend paritätisch wahrgenommene Verantwortung in der Kindererziehung und im Haushalt. Väter wollen heute in zunehmendem Maße aktive Väter sein und vor a g a m n t d G d d s s w A r w b t e C s k g z n g z g b o s d d l u t j n n d d f o d k e f b m D a a n b f (C (D llem Zeit mit ihren Kindern oder ihrer Familie verbrin- en. Für diese Väter zählt neben Karriere und Gehalt vor llem die zu erwartende Lebensqualität, die ein Beruf it sich bringt. Berufszufriedenheit definiert sich eben icht mehr ausschließlich über eine anspruchsvolle Tä- igkeit, verbunden mit einem ordentlichen Gehalt, son- ern über kinder- und familienfreundliche Faktoren, wie leitarbeitszeit, Teilzeitarbeit und betriebseigene Kin- erbetreuungsmöglichkeiten. Erfüllt ein Unternehmen iese Voraussetzungen nicht, wird es sich zukünftig nur chwer am Markt behaupten können. Angesichts der demografischen Entwicklung zeichnet ich schon heute am Arbeitsmarkt eine Konkurrenz, enn nicht gar ein Wetteifern um die besten Kräfte ab. ber nicht nur die Zahl der möglichen Bewerber ist zu- ückgegangen und wird weiter zurückgehen, sondern es ird auch zunehmend notwendig und gewollt sein, dass eide Ehepartner arbeiten. Und genau vor diesem Hin- ergrund gewinnt das Kriterium Familienfreundlichkeit ine ganz neue Dimension: Sie wird zur sogenannten onditio sine qua non. Oder salopp ausgedrückt: Ohne ie läuft gar nichts. Hier muss die Bundeswehr in Zu- unft bestehen und sich am Markt behaupten. Daher war es richtig, die Umsetzung des Soldaten- leichstellungsgesetzes zügig anzugehen, Maßnahmen ur besseren Vereinbarung von Familie und Dienst in die eue Zentrale Dienstvorschrift aufzunehmen, Erhebun- en zur Familienfreundlichkeit in Auftrag zu geben, ahlreiche Pilotprojekte zur familienfreundlicheren Aus- estaltung des Dienstes in Auftrag zu geben, die Kinder- etreuung in Eigenregie zu organisieren oder über Ko- perationen mit privaten und öffentlichen Trägern zu ichern und verbesserte Regelung beim Trennungsgeld urchzusetzen. Die familienpolitischen Entscheidungen ieser Bundesregierung haben diese Maßnahmen zusätz- ich flankiert und befördert. So werden die Soldatinnen nd Soldaten mit Sicherheit vom Ausbau der Tagesbe- reuung für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebens- ahr und dem ab 2013 geltenden Rechtsanspruch auf ei- en Betreuungsplatz profitieren. Soweit die guten Nachrichten. Allein, jeder Erlass, jede Teilkonzeption und jede eue Dienstvorschrift sind nicht das Papier wert, auf em sie gedruckt wurden, wenn nicht parallel ein Wan- el in den Köpfen stattfindet. Wie sollen denn familien- ördernde Maßnahmen auf Divisions- auf Bataillons- der Kompanieebene umgesetzt und durchgesetzt wer- en, wenn diese im BMVg scheinbar gänzlich unbe- annt sind? Familie wird nämlich, besonders während iner Tätigkeit im BMVg, nicht etwa als Chance begrif- en, wie folgendes Beispiel verdeutlicht, sondern offen- ar als Bedrohung gesehen: Ein Generalstabsoffizier, der it Familie nach Berlin zog, um im BMVg als Referent ienst zu tun, wurde von seinem Vorgesetzten öffentlich ls „Problemfall“ und als „Belastung“ bezeichnet. Und n anderer Stelle wurde allein der Umstand, dass ebenje- er Soldat nach getaner Arbeit und zehn Stunden am Ar- eitsplatz nach Hause gegangen ist, als Affront aufge- asst. Ich muss Ihnen nicht erklären, dass es hier weniger Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 21053 (A) ) (B) ) um Auftragserfüllung als vielmehr um reine, noch dazu häufig unbegründbare Präsenz geht. Dieses Beispiel ist besonders deshalb so problema- tisch, weil nach dem Verständnis der Bundeswehr die Offiziere, besonders die Generalsstabsoffiziere, diejeni- gen sind, die führen. Ihr Verhalten ist damit das Vorbild, dem alle anderen nacheifern sollen. Gelingt es uns nicht, hier einen Mentalitätswandel herbeizuführen, wie dies beispielsweise in den skandinavischen Armeen bereits passiert ist, so wird sich die Bundeswehr zukünftig schwertun, geeignetes Personal zu rekrutieren. Aber nicht nur die Rekrutierung dürfte problematisch werden, auch das Halten des bereits vorhandenen Personals wird zunehmend problematischer werden, wie es sich im Sa- nitätsdienst und in abgeschwächter Form auch bei der Luftwaffe bereits zeigt. Neben der als unzureichend empfundenen Bezahlung wird hier immer häufiger Überlastung und mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Dienst als Grund des Ausscheidens aus der Bundes- wehr genannt. Dies sollte uns ernsthaft zu denken geben. Denn wie sagte bereits der österreichische Schriftstel- ler Adalbert Stifter zu Recht: „Die Familie ist es, die in unseren Zeiten nottut, sie tut mehr Not als Kunst und Wissenschaft, als Verkehr, Handel, Aufschwung, Fort- schritt oder wie alles heißt, was begehrenswert erscheint. Auf der Familie ruht die Kunst, die Wissenschaft, der menschliche Fortschritt, der Staat.“ Familie darf in der Bundeswehr, angefangen im Mi- nisterium, nicht länger als Problem gesehen werden, sie muss vielmehr als Chance begriffen werden. Ich bin überzeugt, dass es weitere Fortschritte in Richtung Fa- milienfreundlichkeit erst geben kann, wenn wir ganz oben ansetzen: Weht erst einmal im Ministerium ein an- derer Wind und erreicht man dort zum Beispiel ab 19 Uhr niemanden mehr, dann wird sich dieser Umstand mittelfristig auch in den Streitkräften selbst bemerkbar machen. Dann wird es auch in zunehmendem Maße möglich sein, dass Frauen in den Offizierslaufbahnen Karriere machen, ohne dass sie dafür auf Kinder ver- zichten müssen. Allein der Umstand, dass fast 75 Pro- zent der weiblichen Offiziere kinderlos sind, aber „nur“ circa 30 Prozent der männlichen Offiziere, muss auch in- nerhalb der Bundeswehr als klarer Indikator für die wei- terhin schwierige Vereinbarkeit von Familie und Dienst besonders für Frauen gewertet werden. Es bleibt also noch viel zu tun. Es wird die Fortschritte in der Familienfreundlichkeit auch nicht ohne Reibungsverluste geben – so wie Thomas Watson gesagt hat: „Jedes Mal, wenn wir einen Fortschritt gemacht haben, dann geschah das, weil je- mand gewillt war, ein Risiko zu übernehmen, seinen Kopf hinzuhalten und etwas Neues auszuprobieren.“ Um alte, verkrustete Strukturen aufzubrechen, braucht man Mut und Rückgrat. Das müssen die in der Verantwortung Stehenden endlich einmal beweisen. Denn nur wenn wir weiter darangehen, die bestehenden Vorschriften, die gut und richtig sind, mit Leben zu füllen, wird sich die Fa- milienfreundlichkeit der Bundeswehr auch in Zukunft als ein Garant für ihren Fortbestand erweisen. D d n d F g A l o m d e A n d g v l w M n d T w g F c d b a w r t m f z d r w t r F t P b m w S t E D w r (C (D Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): ie Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für die Bun- eswehr von wachsender Bedeutung. Über die allgemeinen gesellschaftlichen Trends hi- aus kommen bei der Bundeswehr verschiedene Beson- erheiten hinzu: Die häufigen Versetzungen haben zur olge, dass inzwischen ein Großteil der Bundeswehran- ehörigen, 80 Prozent, pendelt. Die langen dienstlichen bwesenheiten durch Lehrgänge, Übungen und vor al- em Auslandseinsätze gehen über die Trennung hinaus ft mit besonderen psychischen Belastungen für die Fa- ilien einher. Die Vereinbarkeit von Familie und Dienst in der Bun- eswehr zu fördern, ist ein Gebot der Fürsorgepflicht, in ausschlaggebender Faktor für Dienstmotivation, ttraktivität der Streitkräfte und Nachwuchsgewinnung, icht zuletzt bedeutsam für das Binnenklima der Bun- eswehr, wo es nicht gleichgültig ist, wie weit ihre An- ehörigen noch sozial integriert oder vereinzelt sind. Das Soldatinnen- und Soldatengleichstellungsgesetz on 2005 und das Teilkonzept „Vereinbarkeit von Fami- ie und Dienst“ des Generalinspekteurs von 2007 sind ichtige Schritte und zugleich Verpflichtungen. Zentrale aßnahmefelder sind eine familienfreundliche Perso- alführung, Flexibilisierung der Dienstgestaltung, Kin- erbetreuung. Die Zahl der Bundeswehrangehörigen in eilzeitarbeit stieg von 197 in 2006 auf 298 in 2008; je- eils circa vier Fünftel davon sind Frauen. Allerdings musste der Wehrbeauftragte noch bei der estrigen Debatte seines Jahresberichts 2007 kritische ragen zur Realität der Kinderbetreuung stellen. Deutli- he Indizien für Umsetzungsmängel ist die Zahl steigen- er Eingaben beim Wehrbeauftragten in Sachen Verein- arkeit von Familie und Dienst. Kein gutes Zeichen ist uch, dass die Bundesregierung keinen Überblick hat, ie viele Bundeswehrangehörige Alleinerziehende sind. Damit die innerbetrieblichen Arbeitsabläufe, Struktu- en und Arbeitszeitmodelle familienfreundlicher gestal- et werden, muss aber auch die Bundeswehr selbst viel- ehr tun. Es reicht nicht aus, wenn eine amilienorientierte Personalführung oder eine Dienst- eitflexibilisierung auf dem Papier beschworen wer- en, jedoch im militärischen und administrativen Be- eich flexible Lösungen nur unzureichend realisiert erden. Deshalb ist es wichtig, die konkrete Ausgestal- ung und Umsetzung der Teilkonzeption jetzt auch vo- anzubringen. Die Bundeswehr muss sich verstärkt auf amilienfreundlichkeit ausrichten, wenn sie qualifizier- es Personal binden will. Dafür sind neben einer in der raxis auch tatsächlich angekommenen Dienstzeitflexi- ilisierung und einer auch tatsächlich praktizierten fa- ilienfreundlichen Personalführung entsprechende Ver- endungskonzepte und Werdegangsmodelle sowie die chaffung eines tragfähigen Kinderbetreuungskonzep- es für die Bundeswehr notwendig. Hierfür müssen im inzelplan 14 eigene Finanzmittel eingestellt werden. ie Einrichtung erster Eltern-Kind-Arbeitszimmer so- ie die Pilotprojekte zur Kinderbetreuung weisen in die ichtige Richtung. 21054 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 (A) ) (B) ) Der Prozess der Integration von Frauen in die Bun- deswehr hatte gut begonnen. Frauen haben sich als Sol- datinnen in der Bundeswehr bewährt. Sie sind hoch mo- tiviert und qualifiziert und stehen ihren männlichen Kameraden in nichts nach. Die Integration von Frauen in die Männerdomäne Bundeswehr verläuft aber weder problemfrei noch reibungslos. Mittlerweile stagniert der Integrationsprozess. Die gesetzlich festgelegte Frauen- quote in den Laufbahnen außerhalb des Sanitätsdienstes von 15 Prozent wird klar unterschritten, und auch im Sanitätsdienst wird die festgelegte Quote von 50 Prozent längst nicht erreicht. Frauen sind zudem in den höheren Dienstgradgruppen und Verwendungen deutlich unterre- präsentiert. Nach Untersuchungen des Sozialwissen- schaftlichen Institutes der Bundeswehr halten nicht ein- mal 20 Prozent der befragten Soldatinnen und Soldaten die Integration für gelungen. Hinzu kommt, dass sich Akzeptanzprobleme in der Truppe künftig in dem Maße noch vergrößern können, in dem Frauen vermehrt in Führungspositionen auftauchen. Defizite zeigen sich immer wieder auch im Führungsver- halten und im Umgangston. Es kommt auch zu sexuellen Übergriffen. Laut Studie des Sozialwissenschaftlichen Institutes berichteten mehr als 58 Prozent der befragten Soldatinnen von sexistischen Bemerkungen, 19 Prozent von unerwünschten körperlichen Berührungen, und 5 Prozent waren Opfer eines sexuellen Übergriffs. Die Integration von Frauen in die Bundeswehr muss aktiver als bisher begleitet werden. Flexible Dienstzeit- gestaltung und verbesserte Kinderbetreuungsmöglich- keiten sind nur ein Schritt. Gleichzeitig muss in der Aus- und Weiterbildung auf allen Führungsebenen endlich ein Gender- und Integrationstraining dauerhaft eingerichtet werden. Anlage 5 Neuabdruck einer zu Protokoll gegebenen Rede zur Beratung des Antrags: Wirksamen Schutz vor Glücksspielsucht gewährleisten (193. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 28) Detlef Parr (FDP): Glücksspiel und Glückspielsucht dürfen nicht zusam- men in einen Topf geworfen werden. Nicht jeder Glücks- spieler ist automatisch süchtig. Es gibt viele Menschen, die Freude daran haben, hin und wieder zu spielen. Sie sind weder abhängig noch süchtig. Zu Recht wird in dem Antrag die Inkonsequenz des ak- tuellen Glücksspielstaatsvertrages aufgegriffen. Auf die- sen möchte ich im Folgenden näher eingehen. Der Ver- trag stand von Anfang an auf wackligen Beinen und ist nach wie vor umstritten. Wir alle kennen die wiederholten eindeutigen Stellungnahmen der Europäischen Kommis- sion zu diesem Staatsvertrag. Er widerspricht in wesent- lichen Teilen Europarecht, er ist inkohärent und in der jetzigen Form rechtlich nicht durchsetzbar. Ende Januar hat Brüssel ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland in Gang gesetzt, da weder die Bundesregie- r m G e U S A z d V 2 d t d n 8 a n w d b r A i s l t p b S d s E e P „ k b B t t F n s i k G F t S d (C (D ung noch die Bundesländer die vielen Vorwürfe ausräu- en konnten. Nach einem Jahr Erfahrungen mit und Streit um den lücksspielstaatsvertrag ist dringend eine Evaluierung rforderlich, damit dessen Wirkung klar ersichtlich wird. ntersucht werden müssen vor allem drei Bereiche: uchtverhalten, Präventionsmaßnahmen und finanzielle uswirkungen auf gesellschaftliche Gemeinwohlbelange. Gerade die finanziellen Auswirkungen sind nicht weg- ureden. Die Umsatzverluste belaufen sich im ersten Jahr es Inkrafttretens nach Aussagen des Präsidenten des erbandes Europäischer Wettunternehmer auf satte Milliarden Euro – ich wiederhole: 2 Milliarden Euro –; as ist kein Pappenstiel. So langsam sickern die Informa- ionen über Konsequenzen des Staatsvertrages auch bei en Betroffenen durch. Eine aktuelle Umfrage des Mei- ungsforschungsinstituts TNS Emnid hat ergeben, dass 5 Prozent aller Befragten mit negativen Auswirkungen uf die Erziehung von Kindern und Jugendlichen rech- en, wenn die staatlichen Förderbeträge im Sportbereich egbrechen. Parlamentarische Initiativen in den Län- ern haben bewiesen, dass es dramatische Umsatzein- rüche im Glücksspiel gibt. Was aber noch schlimmer ist: Der Schwarzmarkt flo- iert. Durch die maßlosen Verbote haben wir es dubiosen nbietern möglich gemacht, bei uns Fuß zu fassen. Und n einem Schwarzmarkt spielen Jugendschutz und Spiel- uchtbekämpfung bekanntlich keine Rolle. Glücksspiel ist ein häufig negativ belegter Begriff. Al- erdings sollte man auch nicht vergessen, dass sich dahin- er ein großer Wirtschaftsfaktor mit zahlreichen Arbeits- lätzen verbirgt. Die Unterhaltungsautomatenwirtschaft eispielsweise sichert circa 65 000 Arbeitsplätze; seit eptember 2008 gibt es spezifische Ausbildungsberufe für iesen Bereich. Und nicht zuletzt verdient auch der Staat am Glücks- piel über die Steuern jede Menge Geld, circa 1 Milliarde uro an Steuern und Sozialabgaben. Spielsucht ist nur in Feigenblatt. Heute hat dies Professor Dr. Bodo ieroth in einem Artikel in der „FAZ“ deutlich gemacht: Deshalb war auch der Begriff der Lottosucht unbe- annt, und über angeblich Lottosüchtige ist noch nichts erichtet worden“. Den Staat hat es bis zum Urteil des undesverfassungsgerichts vom 28. März 2006 nicht in- eressiert, ob und wie Glücksspiel süchtig macht. Es gilt, eine angemessene Lösung zu finden, einen Mit- elweg zwischen Suchtprävention und unternehmerischer reiheit. Das Schaffen neuer Regelungen oder Verbote ist icht wünschenswert. Sinnvoller ist das parallele Be- chreiten zweier Wege: das Einbeziehen der Betroffenen n den Diskussionsprozess und das frühe, präventive Auf- lären über die Gefahren und das Suchtpotenzial von lücksspielen. Die Aufklärung über die Konsequenzen der möglichen olgen pathologischen Glücksspiels ist wichtig: Neben otalem Kontrollverlust drohen sozialer Absturz und die chuldenfalle. Durch entsprechende Erziehung kann man en jungen Menschen mit auf den Lebensweg geben, wie Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 21055 (A) ) (B) ) sie vernünftig mit Abhängigkeitsgefahren umgehen und sich selbst schützen können. Im Übrigen haben wir kein Gesetzes-, sondern ein Vollzugsdefizit. Das Jugendschutzgesetz verbietet unter 18-Jährigen das Spielen an Geldautomaten. Das wird lei- der nicht immer konsequent durchgesetzt und eingehal- ten. Bevor als billige Lösung neue Regelungen oder Ver- bote geschaffen werden, gilt es zunächst dieses Defizit zu beseitigen. Natürlich sind Suchtfälle und pathologisches Glück- spiel eine Erscheinungsform in unserer Gesellschaft, die sich leider nicht verhindern lässt. Wie in anderen Berei- chen gibt es eine Minderheit, die von Suchterscheinungen betroffen ist. Die epidemiologische Datenlage ist jedoch nach wie vor dünn. Die Jahresstatistik der professionel- len Suchtkrankenhilfe gibt für das Jahr 2007 die Zahl von 2,2 Prozent für pathologisches Glücksspiel an. Über die letzten Jahre lag diese konstant bei circa 2 Prozent. Die Dunkelziffer der Betroffenen ist jedoch weit höher, da hier nur Fälle erfasst werden, die bereits eine Beratungsstelle aufgesucht haben. Wer nicht innerhalb des Suchthilfesystems behandelt wird, wird auch nicht erfasst. Um gezielt Prävention zu betreiben und auch Therapieformen anbieten zu können, ist deshalb eine Verbesserung der Datenlage dringend nötig. Sucht ist immer ein dringliches Thema, weil Einzel- schicksale damit verknüpft sind. Schnellschüsse und das Schaffen neuer Regulierungen sind jetzt jedoch nicht sinnvoll. Sonst entstehen inkohärente Vertragsgebilde wie der Glücksspielstaatsvertrag, die nicht weiterhelfen. Gefordert sind auch die Automatenhersteller und Au- tomatenaufsteller. Sie müssen Lösungen anbieten. Viele sind bereits auf dem Weg. Im Zuge der Selbstverpflich- tung wurden zum Beispiel schon Maßnahmen ergriffen, wie das automatische Abschalten der Geldspielgeräte für drei Minuten nach einer Stunde ununterbrochenen Spielens, der Aufdruck von Altersbeschränkungen, die te- lefonische Spielerberatung über eine zentrale Infotele- fonnummer der Bundeszentrale für gesundheitliche Auf- klärung, das Auslegen von Informationsflyern, die über die Risiken des übermäßigen Spielens aufklären. Eine Überprüfung der erst seit Anfang 2006 geltenden verschärften Vorschriften der Spielverordnung belegt, dass die Absichten des Verordnungsgebers von den Un- ternehmen umfassend und konsequent umgesetzt worden sind. Die Neuregelungen der Spielverordnung stellen einen effektiven Spieler- und Jugendschutz sicher und dienen auch der Kriminalitätsverhinderung. Unter diesem As- pekt haben seinerzeit die Landeskriminalämter ausdrück- lich die Novelle zur Spielverordnung unterstützt, um ei- nem unkontrollierten illegalen Spiel Einhalt zu gebieten und das gewerbliche Unterhaltungsautomatenspiel in ei- nen legalen und öffentlich-rechtlich kontrollierbaren Be- reich zu überführen. Bevor ich zum Schluss komme, möchte ich noch einmal betonen: Die Forderung im vorliegenden Antrag, die Spielverordnung neu zu überarbeiten ist nicht sinnvoll. Anfang 2006 wurde diese gerade reformiert unter Betei- l m d g n L G d r b f e A v z A – – – – – – – – g s k b g s (C (D igung aller Betroffenen. Warten wird doch zunächst ein- al die Ergebnisse in Ruhe ab! Eine Neuregelung ist für ie betroffenen Unternehmen Schikane und bedeutet auch erade in Zeiten der Wirtschaftskrise eine große Pla- ungsunsicherheit. Mein abschließender Appell an Sie lautet deshalb: assen Sie uns eine grundlegende Überprüfung des lücksspielstaatsvertrages anstreben. Dieser, der gegen en Willen der Beteiligten entstanden und völlig inkohä- ent ist, muss dringend reformiert werden. Lassen Sie uns esonnen und gemeinsam mit allen Beteiligten eine trag- ähige Lösung zur Bekämpfung der Glücksspielsucht da rarbeiten, wo sie notwendig ist! nlage 6 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 851. Sitzung am 28. No- ember 2008 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen uzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 bs. 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: Gesetz zur Schaffung einer Nachfolgeregelung und Änderung des Investitionszulagengesetzes 2007 Viertes Gesetz zur Änderung verwaltungsverfah- rensrechtlicher Vorschriften (4. VwVfÄndG) Sechstes Gesetz zur Änderung des Urheberrechts- gesetzes Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Entlastung der Rechtspflege Gesetz zur Änderung des Gesetzes über die Über- führung der Anteilsrechte an der Volkswagen- werk Gesellschaft mit beschränkter Haftung in private Hand Gesetz über das Personal der Bundesagentur für Außenwirtschaft (BfAI-Personalgesetz – BfAIPG) Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2005/36/EG des Europäischen Parlamentes und des Rates über die Anerkennung von Berufsqualifikationen in der Gewerbeordnung Gesetz zu dem Protokoll vom 15. Oktober 2007 zur Änderung des Abkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Russischen Föderation zur Vermeidung der Doppelbesteue- rung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkom- men und vom Vermögen vom 29. Mai 1996 und des Protokolls hierzu vom 29. Mai 1996 Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- eteilt, dass sie den Antrag Ergebnisse der wissen- chaftlichen Auswertung der Hartz-Gesetze I bis III onsequent umsetzen auf Drucksache 16/547, den Antrag Zukunft der Arbeit gestalten statt Ar- eitslosigkeit verwalten auf Drucksache 16/2792 und den Antrag Individuell fördern und regional estalten – Handlungsfreiheit der Arbeitsgemein- chaften stärken auf Drucksache 16/4612 zurückzieht. 91, 1 0, T 194. Sitzung Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Andrea Nahles


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Das Gesetz zur Neuausrichtung der arbeits-
    marktpolitischen Instrumente trägt den Stempel der Par-
    lamentarierinnen und Parlamentarier in diesem Haus, die
    sich dafür stark gemacht haben – das waren übrigens
    auch Oppositionspolitiker –, dass wir mehr Verhand-
    lungs- und Gestaltungsspielraum für die Vermittler vor
    Ort organisieren. Das lösen wir mit diesem Gesetz ein.


    (Dirk Niebel [FDP]: Nicht wirklich!)


    Vergessen Sie die sonstigen weiteren Leistungen.
    Das, was wir hier haben, ist viel besser.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Das sieht die Praxis aber anders!)


    Das werde ich Ihnen jetzt gerne beweisen. Wir haben
    – das ist hier schon ausgeführt worden – die Mittel für
    die Freie Förderung ausgehend vom ursprünglichen
    Gesetzentwurf von 2 Prozent auf 10 Prozent angehoben.
    Das war übrigens eine Forderung, die von allen Opposi-
    tionsparteien in diesem Haus erhoben wurde, deren Um-
    setzung heute aber mit keinem Wort lobend erwähnt
    wurde.


    (Beifall bei der SPD – Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch, von mir!)


    Das halte ich hier einfach einmal so fest.

    Das ist aber nicht der einzige Punkt. Wir haben zum
    Zweiten dafür gesorgt, dass die Freie Förderung nicht
    länger befristet ist. Es gibt kein Verfallsdatum mehr. Das
    schafft mehr Planungssicherheit für die Akteure vor Ort.
    Meines Erachtens ist es besonders wichtig, dass wir für
    die Projekte der Freien Förderung rechtlich abgesicherte
    Spielräume geschaffen haben, die es vorher nicht gab.
    Das wurde zwar unter der Hand gemacht, war aber

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    (C (D echtlich nicht sauber. Das geschah nicht auf Basis einer esetzlichen Grundlage. Deswegen gab es die Mahnriefe, von denen hier die Rede war. Jetzt sorgen wir für echtsklarheit. Aber auch darüber hört man kein posities Wort. Noch wichtiger ist, dass wir zusätzlich – das erhöht brigens auch das Volumen – das Vermittlungsbudget ls ein ganz neues Momentum einführen. Es ist ganz lar: Das Vermittlungsbudget ist etwas sehr Individueles, etwas sehr Persönliches, etwas, was vor Ort zwichen dem Arbeitsvermittler und dem jeweiligen Areitslosen ausgehandelt werden kann. Ich kann Ihnen ur recht geben: Wir werden unsererseits darauf achten, ass die Spielräume, die wir als Gesetzgeber einräumen ollen, auch durch die BA ermöglicht werden. Ich habe errn Weise, der in dieser Woche bei uns im Ausschuss ar, an dieser Stelle so verstanden, dass er unseren so ialpolitischen Auftrag bzw. die Spielräume, die wir einäumen wollen, bejaht. Wir nehmen ihn schlichtweg eim Wort. a werden wir in den nächsten Monaten nachfassen. Ich denke, dass wir darüber hinaus eine Chance gechaffen haben. Die arbeitsmarktpolitischen Gesetze ind Ihnen allen ja als bürokratisch und nicht funktionieend vorgekommen. Das war bei dieser Reform nie das hema. Wir haben gesagt, wir wollen weniger Gesetze, eil dies zu mehr Übersichtlichkeit führt. Wir sind aber icht der Meinung, dass alle unsere Instrumente nichts augen. (Dirk Niebel [FDP]: Das haben aber Ihre Sachverständigen gesagt!)


    (Beifall bei der SPD)


    rotzdem sagen wir: Es kann sein, dass sich am Ende,
    achdem versucht wurde, alle möglichen regulären In-
    trumente anzuwenden, für einzelne Personen, die vor
    inem Arbeitsvermittler sitzen, dadurch keine Lösung
    rgibt. Das kann vorkommen. Genau für diesen Fall,
    iebe Frau Pothmer, ist in unserem Gesetzentwurf die

    öglichkeit vorgesehen, durch eine Modifikation der ar-
    eitsmarktpolitischen Instrumente, so wie sie vorgege-
    en sind, einen individuellen Instrumentenkatalog zu er-
    tellen. Das heißt, wir haben an dieser Stelle das
    mgehungs- und Aufstockungsverbot gelockert. Das ist

    uch richtig so, weil hier passgenaue Lösungen nötig
    ind.

    Insoweit kann ich nur sagen: Die sonstigen weiteren
    eistungen waren bisher in einem solchen Fächer von
    öglichkeiten, die wir jetzt gesetzlich verankern, nicht

    m Entferntesten vorgesehen. Ich bitte, diese Botschaft
    n alle Skeptiker und Briefeschreiber weiterzugeben.
    ier gibt es nämlich nur ein Problem: Diese haben noch
    icht gesehen, welches Potenzial und welche Verhand-
    ungs- und Gestaltungsmöglichkeiten vor Ort in dem
    orliegenden Gesetzentwurf stecken.


    (Beifall bei der SPD)


    Ein weiterer Punkt ist: Wir haben die Möglichkeit des
    achträglichen Erwerbs eines Schulabschlusses als
    echtsanspruch verankert. Ich sage Ihnen ganz offen: Es

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008 20993


    (A) )



    (B) )


    Andrea Nahles
    ist eigentlich nicht unser Job, nicht der Job der Bundes-
    ebene, dies vorzusehen.


    (Dirk Niebel [FDP]: Das stimmt!)


    Ich bin 1998 in das Parlament gekommen. Seit dieser
    Zeit haben wir immer wieder festgestellt, dass 500 000
    der Langzeitarbeitslosen keinen Schulabschluss haben.
    Das ist ein erhebliches Vermittlungshemmnis; da können
    wir nichts schönreden, meine Damen und Herren von
    der FDP. Jetzt ging es um entsprechende Appelle an die
    Länder. Wir haben diese 1999, 2000, 2001, 2002, 2003,
    2004, 2005, 2006 formuliert. Gerd Andres,


    (Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU]: Ist ein guter Mann, der Andres!)


    der damals Staatssekretär war, hat das immer besonders
    laut gemacht, weil er natürlich nicht wollte, dass der
    Bund am Ende diese Aufgabe übernehmen muss. Ich
    frage aber an dieser Stelle: Wie lange wollen wir denn
    noch warten, bis die Länder ihre Hausaufgaben machen?
    Sollen die Arbeitslosen, die keine Chance auf Bildung
    bekommen, weitere zehn Jahre schmoren? Das wollen
    wir nicht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deswegen haben wir an dieser Stelle den Rechtsan-
    spruch auf den Erwerb eines Schulabschlusses geschaf-
    fen.

    Jetzt gibt es ganz spitzfindige Kritiker, die feststellen:
    Wir sehen einen solchen Rechtsanspruch nur aus Grün-
    den der Berufsvorbereitung vor. Natürlich ist das so; das
    ist ja unsere Aufgabe. Wir sehen diesen Rechtsanspruch
    doch nicht zum Spaß vor, sondern deshalb, damit die
    Leute einen Beruf bekommen. Das ist unser Ziel; das ist
    der Witz der ganzen Sache. Wenn diese Vorgabe nicht
    reicht, haben wir immer noch die Freie Förderung, die
    auch in Zukunft die Möglichkeit eröffnet, im Einzelfall
    andere Maßnahmen zu ergreifen. Das ist wirklich eine
    tolle Sache.

    Ich warne die Länder: Das machen wir nicht sehr
    oft. – Es ist peinlich, dass sie entsprechende Volkshoch-
    schulkurse, all die Angebote, die es in diesem Zusam-
    menhang gegeben hat, zurückgefahren haben. Das ist
    wirklich ein Armutszeugnis. Diejenigen Länder, die im-
    mer laut schreien, wenn es darum geht, Bildungskompe-
    tenz zu bekommen, haben ihre Leistungen an dieser
    Stelle weitestgehend zurückgefahren. Das muss von uns
    heute ganz scharf kritisiert werden.


    (Beifall bei der SPD – Gerd Andres [SPD]: Die haben an dieser Stelle voll versagt!)


    Ein letzter Punkt. Wir sorgen vor, Herr Dreibus, in-
    dem wir 1 000 zusätzliche Vermittler bei der Job-to-Job-
    Vermittlung im Rahmen des SGB III und 1 900 Ver-
    mittler im ALG-II-Bereich einstellen. Wir haben es ge-
    schafft, die Befristungen zurückzuführen; sie werden bis
    2011 auf 10 Prozent heruntergefahren. Das alles wirkt
    neben den ganzen Instrumenten.

    Lassen Sie uns ehrlich sagen: Es ist wunderbar, wenn
    man ganz tolle Instrumente hat

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    (C (D (Dirk Niebel [FDP]: Schön, wenn man damit spielen kann!)


    nd einige davon noch bessere Gestaltungsmöglichkei-
    en vor Ort bieten. Aber ganz wichtig ist, dass der Ver-

    ittler vor Ort Zeit hat,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    ich mit den individuellen Problemen der Arbeitslosen
    u beschäftigen. Dafür haben wir in diesem Jahr eine
    ichtige Grundlage gelegt.

    Besten Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Letzter Redner zu diesem Tagesordnungspunkt ist der

ollege Karl Schiewerling für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karl Schiewerling


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Die Kern-

    rage lautet: Wie schaffen wir es, dass Menschen, die er-
    erbslos sind bzw. von Erwerbslosigkeit bedroht sind,
    ieder in Beschäftigung kommen bzw. erst gar nicht er-
    erbslos werden? Die gesamte Diskussion über den In-

    trumentenkasten und über das SGB II und das SGB III
    ühren wir in der Politik gelegentlich technisch und stel-
    en sie oft auch technisch nach außen dar. Im Kern geht
    s um die Aufgabe, Menschen zu helfen und sie wieder
    n der Lage zu versetzen, mit ihrer eigenen Hände und
    hres eigenen Kopfes Arbeit den Lebensunterhalt für
    ich und ihre Familien zu verdienen.

    Die Idee der arbeitsmarktpolitischen Instrumente hat
    un einige Jahrzehnte auf dem Buckel. Über fast vier
    ahrzehnte hinweg haben sich alle Bundesregierungen
    arum bemüht, Menschen vor Erwerbslosigkeit zu be-
    ahren oder sie wieder in Beschäftigung zu bringen.
    iese Instrumente wurden als Bundesgesetz geschaffen,

    ie wurden zentral eingerichtet und sollten möglichst im
    leichschritt in der gesamten Bundesrepublik über die
    amaligen Arbeitsamtstrukturen umgesetzt werden.

    Allerdings hat es immer wieder neue Herausforderun-
    en und veränderte Problemlagen gegeben. Das große
    roblem, vor dem wir stehen, ist die zunehmende Indivi-
    ualisierung der Probleme der Menschen. Wir tun uns
    chwer, mit bundeszentral gestalteten Instrumenten vor
    rt flexibel zu reagieren; denn die Verwaltung macht es
    ns oft schwer, vor Ort flexibel zu handeln.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das sind im Kern die Auseinandersetzung und die
    roblemlage, um die wir uns kümmern. Ein weiteres
    roblem ist dazugekommen. Als wir, der Gesetzgeber,
    ieses Parlament, in den Jahren 2004 und 2005 beschlos-
    en haben, Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zusammen-
    ulegen und damit ein neues Instrument für die Men-
    chen zu schaffen, die besonders lange arbeitslos sind
    nd besonders viele Vermittlungshemmnisse aufweisen,

    20994 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 194. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. Dezember 2008


    (A) )



    (B) )


    Karl Schiewerling
    hatte man nicht geahnt, dass gerade für diese Zielgruppe
    besonders intensive und individuelle Hilfen zwingend
    notwendig sind und angegangen werden müssen.

    Die Probleme, die wir heute haben, hängen damit zu-
    sammen, dass die Instrumentarien für die Menschen, die
    in der Kurzzeitarbeitslosigkeit sind, auch bei den Men-
    schen angewandt werden sollen, die in der Langzeitar-
    beitslosigkeit sind. Hinter diesen Instrumentarien stehen
    Finanzierungssysteme – und auch die Fragen, was bei-
    tragsfinanziert und was steuerfinanziert ist. Folgerichtig
    haben viele Träger vor Ort die sonstigen weiteren Leis-
    tungen, die das Instrumentarium des SGB II vorsieht,
    genutzt, um flexibel handeln zu können. Das war kein
    böser Wille, keine Faulheit, auch keine Hinterhältigkeit;


    (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eine Notwendigkeit!)


    das war schlicht eine Notwendigkeit, um Menschen fle-
    xibel zu helfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Dass das nicht im Rahmen des Gesetzes erfolgte, wis-
    sen wir. Deswegen wurde § 16 f SGB II eingeführt; da-
    durch ermöglichen wir diese Flexibilisierung. Ich bin
    außerordentlich dankbar, dass wir die Mittel für die Freie
    Förderung nun auf 10 Prozent aufstocken konnten und
    dass wir den Helfern und Fallmanagern vor Ort mit den
    unterschiedlichen Instrumentarien, die vorhanden sind,
    unmittelbare Hilfen an die Hand geben und sie daraus
    eine passgenaue Hilfe für die Betroffenen organisieren
    können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, ich möchte auf den neu
    eingeführten § 45 SGB III kurz eingehen, auf das soge-
    nannte Vermittlungsbudget. Erklärter Wille der Politik
    ist, dass dieses Vermittlungsbudget ebenfalls flexibel
    eingesetzt werden kann. Wir müssen sicherstellen, dass
    dies durch Verwaltungshandeln nicht wieder konterka-
    riert wird. Es ist erklärter Wille der Koalitionsfraktionen,
    dass diese Mittel durch die Argen eingesetzt, verwaltet,
    verantwortet und gestaltet werden, das heißt: sowohl
    durch die BA als auch durch die Kommunen. Das ist
    deswegen an dieser Stelle wichtig, weil es im Kern um
    die Frage geht, wer die Verantwortung für die Integra-
    tion der Langzeitarbeitslosen trägt. Die spannende
    Frage, die sich in dieser Diskussion stellt, lautet: Wie
    wird die Grundsicherung für Arbeitsuchende in Zukunft
    organisiert?

    Sie wissen alle, dass das Bundesverfassungsgerichts-
    urteil umgesetzt werden muss. Ich sage Ihnen: Die
    Frage, die beantwortet werden muss, damit wir den
    Menschen helfen können, ist, wie wir die Entschei-
    dungshoheit über die arbeitsmarktpolitischen Instru-
    mente organisieren. Das ist der Kern des SGB II. Im
    Zentrum des SGB II steht dies deswegen, weil es nicht
    darum geht, möglichst viele Leistungen auszuschütten,
    sondern darum, Menschen effizient zu helfen, damit sie

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    (C (D ieder in Beschäftigung kommen. Das ist die große Heausforderung. Ich glaube, dass das, was wir mit dem heutigen Geetzentwurf an Flexibilität auf den Weg bringen, in der erantwortungshoheit der Grundsicherungsträger der rgen und der optierenden Gemeinden ein wichtiger chritt zu mehr Flexibilität ist. Ich bitte sehr nachdrück ich darum, dass sowohl die Verwaltung des Bundesareitsministeriums als auch die Verwaltung der BA alles aransetzen, dass sich die dahinterstehenden Gedanken uch im Verwaltungshandeln deutlich niederschlagen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die letzte kurze Bemerkung will ich an dieser Stelle
    n aller Deutlichkeit zum Ausdruck bringen. Hinter die-
    em Gedanken steht, dass die Fallmanager selbst ent-
    cheiden und eigenverantwortlich vor Ort ihre Verant-
    ortung wahrnehmen. Das wollen wir alle. Wir wollen,
    ass vor Ort Freiheit herrscht, um passgenau helfen zu
    önnen. Der Freiheit steht die Verantwortung gegenüber,
    ie man natürlich für die verausgabten Mittel trägt. Auf-
    abe des Parlaments und der Regierung muss es aber
    och sein, den Menschen in aller Deutlichkeit zu sagen:
    hr dürft bei diesen Schritten, die ihr oft in einer hoch-
    omplizierten Situation geht, auch einmal Fehler ma-
    hen, ohne dass sich sofort die Kameras dieser Welt dar-
    uf richten. Aus den Erfahrungen, die ihr dabei macht,
    önnen wir lernen, wie wir die nächsten Schritte gehen. –
    ie Integration von Arbeitslosen, insbesondere von
    angzeitarbeitslosen, ist und bleibt ein lernendes Sys-

    em. Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem Schritt des
    ernprozesses, mit dem heute vorliegenden Gesetzent-
    urf ein gutes Stück weiterkommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)