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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/189 Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt (Drucksachen 16/10405, 16/10423) . . . . . Dr. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundes- minister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Herbert Frankenhauser (CDU/CSU) . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ 20333 D 20335 A 20341 C 20346 D 20350 C 20354 D 20357 C 20362 A 20365 A 20367 A 20367 B 20375 D 20380 B 20376 A 20376 B 20380 D 20383 C 20384 C Deutscher B Stenografisch 189. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt II (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksachen 16/9900, 16/9902) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2008 bis 2012 (Drucksachen 16/9901, 16/9902, 16/10426) 8 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 16/10404, 16/10423) . . . . . W K M J N E T W D 20333 A 20333 B 20333 B Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 20367 C 20368 B undestag er Bericht ung 6. November 2008 t : olfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . örg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt III: ahl des Bundesbeauftragten für den atenschutz und die Informationsfreiheit 20371 A 20372 B 20373 C 20374 B 20375 C 20378 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Mark (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20386 A 20388 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 189. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2008 Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Kurt Bodewig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Erich G. Fritz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . . . Jochen Borchert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundes- ministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Riester (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 20390 A 20391 C 20393 C 20394 D 20395 D 20397 A 20398 A 20399 A 20400 A 20401 B 20419 B 20420 D 20423 A 20425 A 20427 A 20428 A 20428 C 20430 C 20431 C 10 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 16/10413, 16/10423) . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Merten (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Raidel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 16/10419, 16/10423) . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Iris Hoffmann (Wismar) (SPD) . . . . . . . . . . . N A L A E ( A F ü p g h B ( A N s B d ( 20402 B 20402 C 20403 D 20405 D 20407 C 20410 B 20411 C 20413 A 20414 A 20415 C 20416 B 20416 C 20417 C Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung des Abgeordneten Volker Beck Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur bstimmung über den Änderungsantrag der raktion DIE LINKE: Entwurf eines Gesetzes ber die Feststellung des Bundeshaushalts- lans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushalts- esetz 2009) ier: Einzelplan 04 undeskanzlerin und Bundeskanzleramt Tagesordnungspunkt II.8) . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 amensverzeichnis der Mitglieder des Deut- chen Bundestages, die an der Wahl des undesbeauftragten für den Datenschutz und ie Informationsfreiheit teilgenommen haben Tagesordnungspunkt III) . . . . . . . . . . . . . . . . 20432 B 20433 D 20435 A 20435 D 20436 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 189. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2008 20333 (A) ) (B) ) 189. Sitz Berlin, Mittwoch, den 2 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 189. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2008 20435 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Grünen, dass unser Votum „Ja“ lautet.Laurischk, Sibylle FDP 26.11.2008 Liste der entschuldigt A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing, Sabine SPD 26.11.2008 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.11.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 26.11.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 26.11.2008 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 26.11.2008 Bollen, Clemens SPD 26.11.2008 Bonde, Alexander BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.11.2008 Brunkhorst, Angelika FDP 26.11.2008 Burkert, Martin SPD 26.11.2008 Dörmann, Martin SPD 26.11.2008 Friedhoff, Paul K. FDP 26.11.2008 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 26.11.2008 Göppel, Josef CDU/CSU 26.11.2008 Gradistanac, Renate SPD 26.11.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 26.11.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 26.11.2008 Hill, Hans-Kurt DIE LINKE 26.11.2008 Hintze, Peter CDU/CSU 26.11.2008 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.11.2008 Jaffke-Witt, Susanne CDU/CSU 26.11.2008 Knoche, Monika DIE LINKE 26.11.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 26.11.2008 L L M M N D R S S S D S S Z A (D en Abgeordneten nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion DIE LINKE: Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) hier: Einzelplan 04 Geschäftsbereich der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes (Drucksache 16/11048) (Ta- gesordnungspunkt II 8) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die ehn, Waltraud SPD 26.11.2008 opez, Helga SPD 26.11.2008 ast, Katja SPD 26.11.2008 aurer, Ulrich DIE LINKE 26.11.2008 oll, Michaela CDU/CSU 26.11.2008 r. Paech, Norman DIE LINKE 26.11.2008 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 26.11.2008 chäfer (Bochum), Axel SPD 26.11.2008 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.11.2008 chauerte, Hartmut CDU/CSU 26.11.2008 r. Scheer, Hermann SPD 26.11.2008 chily, Otto SPD 26.11.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.11.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 26.11.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 20436 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 189. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2008 (A) ) (B) ) Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Dr. Peter Gauweiler Dr. Jürgen Gehb Norbert Geis Eberhard Gienger Dr. Norbert Lammert Helmut Lamp Katharina Landgraf Dr. Max Lehmer Paul Lehrieder Georg Schirmbeck Bernd Schmidbauer Christian Schmidt (Fürth) Andreas Schmidt (Mülheim) Ingo Schmitt (Berlin) Dirk Becker Uwe Beckmeyer Klaus Uwe Benneter Dr. Axel Berg Ute Berg Petra Bierwirth Jochen-Konrad Fromme Andreas G. Lämmel Norbert Schindler Sören Bartol Anlage 3 der Mitglieder des Deutsc schutz und die Information CDU/CSU Ulrich Adam Ilse Aigner Peter Albach Peter Altmaier Dorothee Bär Thomas Bareiß Norbert Barthle Dr. Wolf Bauer Günter Baumann Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) Veronika Bellmann Otto Bernhardt Clemens Binninger Renate Blank Peter Bleser Antje Blumenthal Dr. Maria Böhmer Jochen Borchert Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Wolfgang Bosbach Klaus Brähmig Michael Brand Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Monika Brüning Georg Brunnhuber Cajus Caesar Gitta Connemann Leo Dautzenberg Hubert Deittert Alexander Dobrindt Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Maria Eichhorn Dr. Stephan Eisel Anke Eymer (Lübeck) Ilse Falk Dr. Hans Georg Faust Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Hartwig Fischer (Göttingen) Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Dr. Maria Flachsbarth Klaus-Peter Flosbach Herbert Frankenhauser Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) Erich G. Fritz M R P D U R H M M M M O H G U U M J B E C R K F J A H D D D A B H S A B S V E J J K M N D H T M D D D D Namensverz hen Bundestages, die an de sfreiheit teilgenommen habe ichael Glos alf Göbel eter Götz r. Wolfgang Götzer te Granold einhard Grindel ermann Gröhe ichael Grosse-Brömer arkus Grübel anfred Grund onika Grütters lav Gutting olger Haibach erda Hasselfeldt rsula Heinen da Carmen Freia Heller ichael Hennrich ürgen Herrmann ernd Heynemann rnst Hinsken hristian Hirte obert Hochbaum laus Hofbauer ranz-Josef Holzenkamp oachim Hörster nette Hübinger ubert Hüppe r. Peter Jahr r. Hans-Heinrich Jordan r. Franz Josef Jung ndreas Jung (Konstanz) artholomäus Kalb ans-Werner Kammer teffen Kampeter lois Karl ernhard Kaster iegfried Kauder (Villingen- Schwenningen) olker Kauder ckart von Klaeden ürgen Klimke ens Koeppen ristina Köhler (Wiesbaden) anfred Kolbe orbert Königshofen r. Rolf Koschorrek artmut Koschyk homas Kossendey ichael Kretschmer r. Günter Krings r. Martina Krogmann r. Hermann Kues r. Karl A. Lamers (Heidelberg) I D P D T S W D D F L M D P D M D C S B D F E H R U D S B R R D T H D P E K K D F J K D D A P A H D D D K eichnis r Wahl des Bundesbeauftra n ngbert Liebing r. Klaus W. Lippold atricia Lips r. Michael Luther homas Mahlberg tephan Mayer (Altötting) olfgang Meckelburg r. Michael Meister r. Angela Merkel riedrich Merz aurenz Meyer (Hamm) aria Michalk r. h. c. Hans Michelbach hilipp Mißfelder r. Eva Möllring arlene Mortler r. Gerd Müller arsten Müller (Braunschweig) tefan Müller (Erlangen) ernd Neumann (Bremen) r. Georg Nüßlein ranz Obermeier duard Oswald enning Otte ita Pawelski lrich Petzold r. Joachim Pfeiffer ibylle Pfeiffer eatrix Philipp onald Pofalla uprecht Polenz aniela Raab homas Rachel ans Raidel r. Peter Ramsauer eter Rauen ckhardt Rehberg atherina Reiche (Potsdam) laus Riegert r. Heinz Riesenhuber ranz Romer ohannes Röring urt J. Rossmanith r. Norbert Röttgen r. Christian Ruck lbert Rupprecht (Weiden) eter Rzepka nita Schäfer (Saalstadt) ermann-Josef Scharf r. Wolfgang Schäuble r. Annette Schavan r. Andreas Scheuer arl Schiewerling D D B U W K M B T J J C G A M M T L M H A D A V A G M K M P G In K A K W E D W W S D G G N In R E D D K (C (D gten für den Daten- r. Andreas Schockenhoff r. Ole Schröder ernhard Schulte-Drüggelte we Schummer ilhelm Josef Sebastian urt Segner arion Seib ernd Siebert homas Silberhorn ohannes Singhammer ens Spahn hristian Freiherr von Stetten ero Storjohann ndreas Storm ax Straubinger atthäus Strebl homas Strobl (Heilbronn) ena Strothmann ichael Stübgen ans Peter Thul ntje Tillmann r. Hans-Peter Uhl rnold Vaatz olkmar Uwe Vogel ndrea Astrid Voßhoff erhard Wächter arco Wanderwitz ai Wegner arcus Weinberg eter Weiß (Emmendingen) erald Weiß (Groß-Gerau) go Wellenreuther arl-Georg Wellmann nnette Widmann-Mauz laus-Peter Willsch illy Wimmer (Neuss) lisabeth Winkelmeier- Becker agmar Wöhrl olfgang Zöller illi Zylajew PD r. Lale Akgün regor Amann erd Andres iels Annen grid Arndt-Brauer ainer Arnold rnst Bahr (Neuruppin) oris Barnett r. Hans-Peter Bartels laus Barthel Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 189. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2008 20437 (A) ) (B) ) Volker Blumentritt Kurt Bodewig Gerd Bollmann Dr. Gerhard Botz Klaus Brandner Willi Brase Bernhard Brinkmann (Hildesheim) Edelgard Bulmahn Marco Bülow Ulla Burchardt Dr. Michael Bürsch Christian Carstensen Marion Caspers-Merk Dr. Peter Danckert Dr. Herta Däubler-Gmelin Karl Diller Dr. Carl-Christian Dressel Elvira Drobinski-Weiß Garrelt Duin Sebastian Edathy Siegmund Ehrmann Hans Eichel Petra Ernstberger Karin Evers-Meyer Annette Faße Elke Ferner Gabriele Fograscher Rainer Fornahl Gabriele Frechen Dagmar Freitag Peter Friedrich Sigmar Gabriel Martin Gerster Iris Gleicke Günter Gloser Angelika Graf (Rosenheim) Dieter Grasedieck Monika Griefahn Gabriele Groneberg Achim Großmann Wolfgang Grotthaus Wolfgang Gunkel Hans-Joachim Hacker Bettina Hagedorn Klaus Hagemann Alfred Hartenbach Michael Hartmann (Wackernheim) Hubertus Heil Dr. Reinhold Hemker Rolf Hempelmann Dr. Barbara Hendricks Gustav Herzog Petra Heß Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Gerd Höfer Iris Hoffmann (Wismar) Frank Hofmann (Volkach) Eike Hovermann Klaas Hübner Christel Humme Lothar Ibrügger Brunhilde Irber Johannes Jung (Karlsruhe) Josip Juratovic Johannes Kahrs U D U C H A D W K R E N V D A J H U D C C D G D L C H M P U D U M D M G F D A T H H J C D F D M S M G D C W S R D K M O A B M O D U S lrich Kasparick r. h. c. Susanne Kastner lrich Kelber hristian Kleiminger ans-Ulrich Klose strid Klug r. Bärbel Kofler alter Kolbow arin Kortmann olf Kramer rnst Kranz icolette Kressl olker Kröning r. Hans-Ulrich Krüger ngelika Krüger-Leißner ürgen Kucharczyk elga Kühn-Mengel te Kumpf r. Uwe Küster hristine Lambrecht hristian Lange (Backnang) r. Karl Lauterbach abriele Lösekrug-Möller irk Manzewski othar Mark aren Marks ilde Mattheis arkus Meckel etra Merkel (Berlin) lrike Merten r. Matthias Miersch rsula Mogg arko Mühlstein etlef Müller (Chemnitz) ichael Müller (Düsseldorf) esine Multhaupt ranz Müntefering r. Rolf Mützenich ndrea Nahles homas Oppermann olger Ortel einz Paula oachim Poß hristoph Pries r. Wilhelm Priesmeier lorian Pronold r. Sascha Raabe echthild Rawert teffen Reiche (Cottbus) aik Reichel erold Reichenbach r. Carola Reimann hristel Riemann- Hanewinckel alter Riester önke Rix ené Röspel r. Ernst Dieter Rossmann arin Roth (Esslingen) ichael Roth (Heringen) rtwin Runde nton Schaaf ernd Scheelen arianne Schieder tto Schily r. Frank Schmidt lla Schmidt (Aachen) ilvia Schmidt (Eisleben) R H C O R S E F D D R R W D J D D A L R C D J D J J D J F R S J D H A P G G D L D A H D E D W H U M B F J D D U R E P M J U H D enate Schmidt (Nürnberg) einz Schmitt (Landau) arsten Schneider (Erfurt) ttmar Schreiner einhard Schultz (Everswinkel) wen Schulz (Spandau) wald Schurer rank Schwabe r. Angelica Schwall-Düren r. Martin Schwanholz olf Schwanitz ita Schwarzelühr-Sutter olfgang Spanier r. Margrit Spielmann örg-Otto Spiller r. Ditmar Staffelt ieter Steinecke ndreas Steppuhn udwig Stiegler olf Stöckel hristoph Strässer r. Peter Struck oachim Stünker r. Rainer Tabillion örg Tauss ella Teuchner r. h. c. Wolfgang Thierse örn Thießen ranz Thönnes üdiger Veit imone Violka örg Vogelsänger r. Marlies Volkmer edi Wegener ndreas Weigel etra Weis unter Weißgerber ert Weisskirchen (Wiesloch) r. Rainer Wend ydia Westrich r. Margrit Wetzel ndrea Wicklein eidemarie Wieczorek-Zeul r. Dieter Wiefelspütz ngelbert Wistuba r. Wolfgang Wodarg altraud Wolff (Wolmirstedt) eidi Wright ta Zapf anfred Zöllmer rigitte Zypries DP ens Ackermann r. Karl Addicks aniel Bahr (Münster) we Barth ainer Brüderle rnst Burgbacher atrick Döring echthild Dyckmans örg van Essen lrike Flach orst Friedrich (Bayreuth) r. Wolfgang Gerhardt H M J H E B D M D H G J H H In S M M D P J D H D C G F D M D D D C F D C D D D H D H D K E D R S D W D K W D D L C In D U D D J K O (C (D ans-Michael Goldmann iriam Gruß oachim Günther (Plauen) einz-Peter Haustein lke Hoff irgit Homburger r. Werner Hoyer ichael Kauch r. Heinrich L. Kolb ellmut Königshaus udrun Kopp ürgen Koppelin einz Lanfermann arald Leibrecht a Lenke abine Leutheusser- Schnarrenberger ichael Link (Heilbronn) arkus Löning r. Erwin Lotter atrick Meinhardt an Mücke irk Niebel ans-Joachim Otto (Frankfurt) etlef Parr ornelia Pieper isela Piltz rank Schäffler r. Konrad Schily arina Schuster r. Hermann Otto Solms r. Max Stadler r. Rainer Stinner arl-Ludwig Thiele lorian Toncar r. Daniel Volk hristoph Waitz r. Guido Westerwelle r. Claudia Winterstein r. Volker Wissing artfrid Wolff (Rems-Murr) IE LINKE üseyin-Kenan Aydin r. Dietmar Bartsch arin Binder va Bulling-Schröter r. Martina Bunge oland Claus evim Dağdelen r. Diether Dehm erner Dreibus r. Dagmar Enkelmann laus Ernst olfgang Gehrcke iana Golze r. Gregor Gysi utz Heilmann ornelia Hirsch ge Höger r. Barbara Höll lla Jelpke r. Lukrezia Jochimsen r. Hakki Keskin an Korte atrin Kunert skar Lafontaine (A) (C) (B) (D) Michael Leutert Ulla Lötzer Dr. Gesine Lötzsch Dorothée Menzner Kersten Naumann Wolfgang Nešković Petra Pau Bodo Ramelow Elke Reinke Paul Schäfer (Köln) Volker Schneider (Saarbrücken) Dr. Herbert Schui Dr. Ilja Seifert Dr. Petra Sitte Frank Spieth Dr. Axel Troost Alexander Ulrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Kerstin Andreae Volker Beck (Köln) Cornelia Behm Birgitt Bender Dr. Thea Dückert Dr. Uschi Eid Hans-Josef Fell Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Britta Haßelmann Bettina Herlitzius Winfried Hermann Peter Hettlich Priska Hinz (Herborn) Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Thilo Hoppe Ute Koczy Sylvia Kotting-Uhl Fritz Kuhn Renate Künast Markus Kurth Undine Kurth (Quedlinburg) Monika Lazar Anna Lührmann Nicole Maisch Jerzy Montag Kerstin Müller (Köln) Winfried Nachtwei Omid Nouripour Brigitte Pothmer Claudia Roth (Augsburg) Krista Sager Manueal Sarrazin Christine Scheel Irmingard Schewe-Gerigk Dr. Gerhard Schick Grietje Staffelt Rainder Steenblock Silke Stokar von Neuforn Dr. Wolfgang Strengmann- Kuhn Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Jürgen Trittin Wolfgang Wieland Josef Philip Winkler fraktionslose Abgeordnete Henry Nitzsche Gert Winkelmeier 91, 12 0, Te 20438 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 189. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2008 189. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 26. November 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Struck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)





    (A) )


    (B) )


    Die Menschen haben ein Recht darauf, von uns zu er-
    fahren, wo der Staat helfen kann und wo er nicht helfen
    kann, wo er überfordert ist. Die Reihenfolge der Regie-
    rung war genau richtig: Zuerst haben Bundeskanzlerin
    Merkel und Finanzminister Steinbrück klargestellt, dass
    der Staat für die Sicherheit der Spareinlagen steht.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Damit hat die Regierung um Vertrauen bei den Bürgern
    geworben und verhindert, dass sie massenhaft ihre Kon-
    ten kündigen und damit den Geldverkehr zum Erliegen
    bringen. Umgekehrt: Wenn es nicht eine Instanz gegeben
    hätte, die den Sparern Vertrauen geschenkt hätten, hätte
    das Abräumen der Konten uns alle das Fürchten gelehrt.
    Insofern ist die schnelle Vertrauenserklärung von Kanz-
    lerin und Finanzminister nicht hoch genug einzuschät-
    zen.

    In einem zweiten Schritt hat die Regierung einen ge-
    waltigen finanziellen Schutzschirm über die Banken
    gespannt, um zum einen das Vertrauen unter den Banken
    zu stärken und zum anderen ihre Liquidität bei der Kre-
    ditvergabe zu sichern. Diese Finanzoperation und Bürg-
    schaft waren kein Geschenk an wenige abgehobene
    Zocker in den Chefetagen deutscher Banken, sondern
    ein Sicherheitsnetz für Wirtschaft und Sparer.


    (Beifall bei der SPD)


    Lassen Sie mich etwas einfügen: Ich bin der festen
    Überzeugung, dass die Politik in letzten Wochen viel an
    Reputation zurückgewonnen hat, und zwar nicht, weil
    wir so gut waren, sondern weil die Menschen gespürt ha-
    ben, dass es außer ihrem Bankautomaten und ihrem An-
    lageberater noch etwas anderes geben muss, das für ihre
    Daseinsvorsorge eintritt, und das ist in diesem Fall der
    Staat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben weltweit eine Renaissance des Staates er-
    lebt. Paradoxerweise war er dort plötzlich besonders
    stark und wurde er dort am heftigsten herbeigerufen, wo
    er in der Vergangenheit nur noch ein Nachtwächterda-
    sein führen sollte.

    Dem Schutzschirm für die Finanzwirtschaft – das war
    eine Operation am offenen Herzen – hat die Bundesre-
    gierung dank einer Fülle von Initiativen von Vizekanzler
    Frank-Walter Steinmeier in einem zweiten Schritt einen
    Schutzschirm für Beschäftigung folgen lassen. Das
    war eine Reparatur bei laufendem Motor. Will sagen:
    Wir haben die Räder nicht neu erfunden, indem wir den
    Motor erst einmal ausgestellt und dann neue Techniken

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    (C (D usgetüftelt hätten; stattdessen haben wir Bewährtes vertärkt und ohnehin Geplantes noch zügiger verabschieet. Die Regierung und die Koalitionsfraktionen haben ich nicht damit aufgehalten, nach Etiketten zu suchen, ondern sie haben Ausschau gehalten, wo sie punktgeau die größte Hebelwirkung für die Entlastung der irtschaft, des Arbeitsmarkts und der Bürgerinnen und ürger erzielen konnten. Das hat Erfolg gehabt. (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU])


    Die von der Bundesregierung ergriffenen Maßnah-
    en fördern in den Jahren 2009 und 2010 Investitionen

    nd Aufträge von Unternehmen, privaten Haushalten
    nd Kommunen in einer Größenordnung von rund
    0 Milliarden Euro. Ich will einen Satz zu den Kommu-
    en sagen und unterstreichen, was die Kanzlerin dazu
    esagt hat. Ich weiß, dass in manchen Ländern Kommu-
    en über Landesgesetze gehindert werden, die Mittel,
    ie wir bereitstellen könnten und würden, zu nehmen.
    ch fordere die Innenminister dieser Landesregierungen
    uf, diese Schranke zu beseitigen, weil gerade Investitio-
    en im kommunalen Bereich erfolgversprechend wären
    nd viel bewirken würden. Wir sollten da nicht nachlas-
    en.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Darüber hinaus gewährleisten Maßnahmen zur Siche-
    ung der Finanzierung und Liquidität von Unternehmen
    ie Finanzierung von Investitionen im Umfang von gut
    0 Milliarden Euro. Zusammen mit den vom Kabinett
    m 7. Oktober beschlossenen Initiativen werden allein in
    en Jahren 2009 und 2010 Mittel von mehr als
    0 Milliarden Euro aus den öffentlichen Gesamthaushal-
    en zur Verfügung gestellt. Das Bündel der Instrumente
    st breit gefächert. Es reicht von der Auflegung eines In-
    ovations- und Investitionsprogramms Verkehr über die
    ufstockung des CO2-Gebäudesanierungsprogramms
    is hin zur Entlastung privater Haushalte als Auftragge-
    er. Herr Kollege Brüderle, das CO2-Gebäudesanie-
    ungsprogramm als Styroporprogramm zu bezeichnen,
    st wirklich eine Unverschämtheit. Jeder weiß, welch
    roße Wirkung das in Bezug auf Energieeinsparung hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    s ist auch besonders wichtig, dass wir beschlossen ha-
    en, die privaten Haushalte als Auftraggeber und als
    rbeitgeber steuerlich zu entlasten. Natürlich sind die
    tärkung der Kaufkraft durch die Erhöhung des Kinder-
    eldes und des Wohngeldes genauso wichtig.

    Dieses Paket muss im Verbund mit Entscheidungen
    esehen werden, die wir längst getroffen haben. Wir ha-
    en durch die Senkung der Arbeitslosenversicherungs-
    eiträge von 6,5 Prozent auf 3 Prozent und weiter auf
    ,8 Prozent dafür gesorgt, dass alle Arbeitnehmer mehr
    etto vom Brutto haben. Ich erwarte an dieser Stelle den
    ank der Arbeitgeber, die uns immer aufgefordert ha-
    en, diese Maßnahmen durchzuführen; jetzt, da sie er-
    olgt sind, werden weitere Forderungen gestellt. Es ist
    in wichtiger Schritt, dass wir die Beiträge zur Arbeits-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    losenversicherung im Laufe der drei Jahre dieser Wahl-
    periode halbiert haben. Ein Wort des Dankes wäre also
    schon angebracht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das sind nämlich insgesamt Entlastungen von mehr als
    30 Milliarden Euro für die Arbeitgeber und für die Ar-
    beitnehmer. Wir haben mit dieser Abgabensenkung vor
    allem den Beziehern unterer und mittlerer Einkommen
    geholfen.

    Eines will ich angesichts der aktuellen Debatte in der
    Union zu Steuersenkungen auch einmal sagen: Mit
    Steuersenkungen erreicht man Haushalte mit niedrigen
    Einkommen überhaupt nicht mehr, weil die Hälfte aller
    Haushalte – in absoluten Zahlen: 23,5 Millionen Haus-
    halte – überhaupt keine Einkommensteuer zahlen. Es er-
    gibt doch keinen Sinn, weiter über Steuersenkungen zu
    reden, wenn eine Unternehmensteuerreform auf den
    Weg gebracht worden ist und der Staat in einer finanziel-
    len Situation wie der jetzt vorzufindenden ist. Ich emp-
    fehle dringend, die Debatte über Steuersenkungen sein
    zu lassen. Das wird nicht möglich sein. Das Geld ist
    nicht da.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir werden morgen – die Vorredner haben das teil-
    weise schon angesprochen – nach langem Ringen, wie
    ich es in dieser langen Zeit auch noch nicht erlebt habe,
    eine Erbschaftsteuer verabschieden, die den Erhalt von
    Unternehmen belohnt und den Ländern gleichzeitig
    4 Milliarden Euro für Bildung und andere Zukunftsin-
    vestitionen zur Verfügung stellt. Es ist ein großer Erfolg,
    dass die Erbschaftsteuer erhalten bleibt, und zwar in dem
    von uns festgelegten Umfang.


    (Beifall bei der SPD)


    Ein Wort zur Bildung. Eine der wichtigsten Bildungs-
    initiativen für den Arbeitsmarkt der Zukunft geht nicht
    von dem Hause Schavan, sondern von dem Hause des
    Arbeitsministers aus. Ich rede hier von dem Recht auf
    einen Hauptschulabschluss; ein großer Erfolg im Be-
    reich der Bildungspolitik.


    (Beifall bei der SPD)


    Wenn man weiß, dass von den 3 Millionen Arbeitslo-
    sen 500 000 ohne Hauptschulabschluss, überhaupt ohne
    einen Schulabschluss sind, dann kann man erahnen, wie
    wichtig diese Qualifizierungsoffensive ist. Es darf näm-
    lich nicht sein, dass wir tatenlos hinnehmen, dass die
    Hälfte der Langzeitarbeitslosen über keinen Berufsab-
    schluss verfügt. Diese Initiative ist ein großer Fortschritt
    für die 500 000 Arbeitssuchenden. Sie ist aber auch ein
    geeignetes Instrument, um in Zeiten drohenden Fach-
    kräftemangels die menschlichen Ressourcen und Fähig-
    keiten zu nutzen.

    Meine Damen und Herren Kolleginnen und Kollegen
    der Koalitionsfraktionen – an die möchte ich mich jetzt
    einmal besonders richten –, lassen Sie uns doch das
    breitgefächerte Bündel an Maßnahmen, das beschlossen
    worden ist, nicht kleinreden. Stattdessen sollten wir in

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    (C (D nseren Wahlkreisen intensiv verbreiten, was wir getan aben. Wir sollten mit den Bürgermeistern, mit den andräten darüber reden, was noch möglich ist. Wir ollten den Kommunen Hilfe geben. Wir wollen auch en Menschen sagen, was alles durch die Programme es Bundes noch möglich ist. Wir müssen offensiv und ositiv darüber reden und nicht immer nur feststellen, as alles noch fehlt. So wird man in der Politik keine Er olge haben. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich will eine Anmerkung zur ökonomisch-ökologi-
    chen Diskussion machen. Es ist doch absurd, in der Dis-
    ussion so zu tun, als ginge es etwa in der Automobilin-
    ustrie darum, Klimaziele gegen Absatzziele und
    rbeitsplatzverluste auszuspielen. Auf eine solche De-
    atte – einerseits Klima, andererseits Autos – kann man
    ich nur einlassen, wenn man nicht ahnen kann, was von
    merika auf uns zukommt. Der Wind of Change, der
    on Obama ausgeht, wird uns in dieser Frage in den
    ächsten Monaten massiv beschäftigen. Obama sagt:
    lima ist das Wichtigste. Man muss sehen, dass daraus

    ine große Konkurrenz für Deutschland erwachsen kann,
    er wir weder taten- noch hilflos begegnen sollten; viel-
    ehr müssen wir im Bereich des Klimaschutzes etwas

    un. Dazu gibt es gar keine Alternative.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wer glaubt, er könne einen Schutzzaun um die Klima-
    orgaben bauen, der kann seine Autos auf absehbare
    eit vielleicht nur noch in die Vereinigten Arabischen
    mirate verkaufen. Machen wir uns doch nichts vor: Die
    eutsche Autoindustrie war zu sehr von sich überzeugt
    nd zu gesättigt, um in Sachen CO2-Reduzierung mehr
    u tun.


    (Beifall des Abg. Joachim Poß [SPD])


    ch bin mir sicher: Unsere Autobauer werden den nöti-
    en Kurswechsel schaffen. Sie haben ihn nur verschla-
    en. Sie müssen jetzt langsam in die Gänge kommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ich befürchte, dass sich dieses Abwarten im Falle von
    pel und Ford rächt, weil ihnen die Blaupausen in den
    chubladen fehlen, um gewichtigere Worte bei ihren
    utterkonzernen in den USA mitreden zu können, wenn

    ie nach Obamas Ankündigungen von heute auf morgen
    msteuern müssen. Die Entscheidung der Regierung in
    achen Opel steht noch bevor; die Kanzlerin hat davon
    esprochen. Da ich unseren Finanzminister kenne, weiß
    ch, dass sie bei der Regierung in guten Händen ist. Da-
    on unabhängig bin ich schon erstaunt, wer alles jetzt
    ach Hilfe vom Staat ruft und erwartet, dass der Staat es
    ichten wird.

    Peer Steinbrück ist wirklich ein guter, ich sage sogar:
    in sehr guter Finanzminister.


    (Beifall bei der SPD)


    r ist aber, erstens, keine Revisionsinstanz für Manage-
    entfehler in Deutschland.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    Er ist, zweitens, leider noch viel weniger Weltfinanzmi-
    nister. Ich weiß nicht, ob er das gern wäre; ich glaube es
    nicht. Er minimiert durch sein umsichtiges Verhalten die
    Gefahren für Deutschland; aber er kann den anderswo zu
    verantwortenden Crash der Weltfinanzen nicht unge-
    schehen machen. Das könnte er auch nicht, wenn wir
    ihm – was er nicht will, was auch ich nicht will – immer
    weitere Milliarden für seine internationalen Verhandlun-
    gen als Blankoscheck geben würden. Der Finanzminister
    ist an diesem Punkt eher ein bescheidener Mensch. Wir
    sollten ihm glauben: Am deutschen Finanzwesen wird
    der Crash nicht genesen. – Wir können ihm noch so viele
    Milliarden mitgeben: Deutsches Geld wird nicht reichen,
    um für uns ein Rundumwohlfühlpaket zu schaffen.

    Mich beeindruckt im Übrigen eine Fußnote im Welt-
    finanztheater. Zur Stabilisierung der amerikanischen
    Wirtschaft wären zwei Drittel aller weltweiten Sparein-
    lagen vonnöten: von Australien bis Korea, von Japan bis
    Argentinien. Deutschlands Sparquote ist zwar hoch
    – das wissen wir –, aber auch da wären wir als alleiniger
    Spieler hoffnungslos überfordert.

    Deswegen finde ich es, drittens, klug, dass die Regie-
    rung auf eine enge internationale, vor allem europäi-
    sche Abstimmung setzt.


    (Beifall bei der SPD)


    „Enge Abstimmung“ heißt aber nicht, auf nationale
    Maßnahmen zu verzichten. Es muss einen Mix aus na-
    tionalen Wegen und europäischen Impulsen geben. Klug
    abgestimmt, können sie sich gegenseitig verstärken.
    Aber nicht jede getroffene nationale Maßnahme emp-
    fiehlt sich zum Kopieren in anderen Ländern – zu unter-
    schiedlich sind die wirtschaftlichen Ausgangslagen, zu
    verschiedenartig die Betroffenheiten durch den Zusam-
    menbruch der Finanzmärkte. Die Instrumente in einem
    postindustriellen Land wie Großbritannien können und
    müssen anders aussehen als in stärker industriell gepräg-
    ten Ländern wie Frankreich oder Deutschland.

    Richtig ist aber auch, dass Europa gemeinsame Im-
    pulse für Beschäftigung setzen kann. Deshalb halte ich
    den von Außenminister Steinmeier vorgeschlagenen
    Europäischen Zukunftspakt für Arbeit für sinnvoll und
    unterstützungswürdig.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich habe meine sozialdemokratischen Fraktionsvorsit-
    zendenkollegen in den Parlamenten der Europäischen
    Union gebeten, die Vorschläge in ihren nationalen De-
    batten zu unterstützen; denn wir müssen alles tun, um
    die europäischen Möglichkeiten beim Ankurbeln der
    Weltwirtschaft optimal zu nutzen und zu stärken. Wenn
    uns dies gelingt, liegt in der momentanen Krise auch die
    Chance, die Schlagkraft der europäischen Wirtschaft
    durch ein sinnvolles Zusammenwirken insgesamt zu
    stärken.

    Meine Damen und Herren, auf nationaler Ebene soll-
    ten wir trotz andersgerichteter Debatten im Augenblick
    die Neuordnung der Finanzbeziehungen nicht aus den
    Augen verlieren. Gerade die gegenwärtig schwierige

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    (C (D age sollte Ansporn sein, dass wir die Föderalismuseform II zu einem erfolgreichen Ende bringen. (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU])


    emeinsam mit meinem Kovorsitzenden Günther
    ettinger werde ich alles tun, um auf Bundes- und Län-
    erebene ein sinnvolles und praktizierbares Schulden-
    rühwarnsystem zu installieren.

    Gerade vor dem Hintergrund der gegenwärtigen
    ituation sollten sich alle Beteiligten fragen – das richten
    ir an die Kollegen von der FDP und auch an manche
    ollegen aus der Union –, ob ihre bisherigen Vorschläge

    n dieser Lage realitätstauglich gewesen wären. Nach
    einem Verständnis haben die letzten Wochen eher ge-

    eigt, dass eine starre Schuldengrenze von null alle
    andlungsspielräume des Staates verschüttet.


    (Beifall bei der SPD)


    nsofern kann es sich für die Debatte als Chance erwei-
    en, dass die Arbeit der Kommission erst jetzt in die ent-
    cheidende Phase geht. Es muss in diesem Jahr aber
    largestellt werden, wohin die Reise gehen soll. Darüber
    üssen wir uns einigen.

    Einige wenige Anmerkungen zu aktuellen außen-
    nd sicherheitspolitischen Themen will ich doch ma-
    hen. Wir dürfen – das ist die Lehre aus der Finanzkrise –
    narchie und Gesetzlosigkeit auf internationaler Ebene
    icht zulassen. Das gilt nicht nur für das Finanzsystem,
    ondern für die internationalen Beziehungen insgesamt.

    Vor der Küste von Somalia erleben wir derzeit, wel-
    he Folgen es hat, wenn Staaten zusammenbrechen, zu
    ogenannten Failed States werden, wenn Regierungen
    icht mehr in der Lage sind, für Recht und Ordnung in
    hrem Hoheitsgebiet zu sorgen. Wir können nicht zulas-
    en, dass diese rechtsfreien Räume von Kriminellen und
    erroristen usurpiert werden. Das kann eine zivilisierte
    esellschaft nicht dulden.

    Es steht für mich deshalb völlig außer Frage, dass die
    nternationale Gemeinschaft gegen die Piraten vor der
    üste Somalias vorgehen muss.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    s steht ebenso außer Frage, dass Deutschland sich da-
    an beteiligen muss. Mit Blick auf die nicht ganz einfa-
    hen Beratungen innerhalb der Bundesregierung sage
    ch aber auch: Wenn wir helfen wollen, Recht und Ge-
    etz auf internationaler Ebene durchzusetzen, dann müs-
    en wir auch selbst sehr genau darauf achten, nach Recht
    nd Gesetz zu handeln. Ich warne jeden, der rechtsstaat-
    iche Bedenken mit einem Handstreich beiseitewischen

    öchte: Wir dürfen uns hier nicht auf eine schiefe Ebene
    egeben. Wohin das am Ende führen kann, haben wir am
    eispiel Guantánamo erlebt. Das wollen wir natürlich
    berhaupt nicht herbeiführen, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    Deshalb unterstütze ich ausdrücklich die sorgfältigen
    Vorbereitungen einer deutschen Beteiligung an der EU-
    Mission zur Pirateriebekämpfung durch die Bundes-
    regierung. Ich unterstütze mit Nachdruck auch den Vor-
    stoß von Außenminister Steinmeier bei den Vereinten
    Nationen, die Einrichtung eines internationalen Strafge-
    richtshofes zu prüfen; nach meinem Dafürhalten wäre
    dies am Ende wahrscheinlich die beste und auch ein-
    fachste Lösung für uns.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Der Einsatz von Militär zur Bekämpfung von Gewalt
    und Terrorismus auf internationaler Ebene ist manchmal
    unabdingbar. Das gilt für die Piraten vor der Küste
    Somalias ebenso wie für die Terroristen und ihre Unter-
    stützer in Afghanistan. Aber hier wie dort, in Somalia
    wie in Afghanistan, gilt: Am Ende werden wir nur er-
    folgreich sein, wenn wir eine politische Strategie haben,
    mit der wir die Ursachen bekämpfen. Wir setzen in Af-
    ghanistan deshalb auf eine Kombination von militäri-
    scher Absicherung und zivilem Wiederaufbau. Wir wer-
    den auch mit Blick auf Somalia intensiv darüber
    nachdenken müssen, wie wir politisch zur Stabilisierung
    dieses innerlich zerrissenen Landes beitragen können.

    Mit Blick auf Afrika insgesamt füge ich eines hinzu
    – ich denke viel darüber nach, nicht nur aufgrund der
    Fernsehberichterstattung –: Der Kampf gegen die Pira-
    ten ist natürlich dringend notwendig. Das ist gar keine
    Frage. Aber wir dürfen darüber nicht vergessen, was die
    Menschen im Kongo und im Sudan nach wie vor zu er-
    leiden haben. Hier haben wir eine Verpflichtung, meine
    Damen und Herren. Wir dürfen dem nicht tatenlos zuse-
    hen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn es eine Konsequenz aus der Finanzmarktkrise
    gibt, dann an erster Stelle die, dass ein starker, hand-
    lungsfähiger Staat gerade in Zeiten globaler und offe-
    ner Märkte des 21. Jahrhunderts wichtiger ist denn je.
    Ich finde es erstaunlich, wer in den letzten Wochen und
    Monaten nach dem Staat gerufen hat. Gerade die verlan-
    gen jetzt Wunderdinge von ihm, die ihn noch vor einem
    halben Jahr in die Mottenkiste verbannen wollten.


    (Beifall bei der SPD)


    Der Staat kann nicht alles regeln. Das weiß ich; das wis-
    sen wir alle. Wir sollten aber jedem Allmachtswahn ei-
    nen Riegel vorschieben und uns vor nicht einhaltbaren
    Versprechen hüten.

    Aber der Staat kann eines: Er kann und muss für eine
    gestaltete soziale Marktwirtschaft sorgen. Er muss dem
    Markt einen ethischen und rechtlichen Rahmen geben.
    Auch die Bedeutung des ethischen Rahmens ist gerade
    im Zusammenhang mit der Finanzmarktkrise besonders
    deutlich geworden.

    Lassen Sie uns, meine Damen und Herren, die
    Chance nutzen, um diesen Rahmen bei allen wieder stär-
    ker ins Bewusstsein zu rufen. Ich bin der festen Über-

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    (C (D eugung: Deutschland wird aus dieser Krise gestärkt ervorgehen. Unser Land wird es schaffen. (Anhaltender Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort der Kollegin Renate Künast,

raktion Bündnis 90/Die Grünen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Renate Künast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau Bun-

    eskanzlerin, Sie haben hier eine Rede gehalten, bei der
    ie mit dem Satz „2009 wird ein Jahr schlechter Bot-
    chaften“ jetzt schon einmal sicherheitshalber erklärt ha-
    en, für was alles Sie selbst nicht verantwortlich sein
    erden und was Sie alles nicht tun können. Sie haben
    ns hier erzählt, Sie wollten aber in der Zeit der Not eine
    rücke bauen, damit es 2010 besser werde. Ich muss Ih-
    en ehrlich sagen: Bei Ihrer Rede, Frau Merkel, habe ich
    icht verstanden, wohin die Brücke, von der Sie spre-
    hen, eigentlich führen soll.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben hier munter über das Sowohl-als-auch gere-
    et. Schauen wir uns einmal an, wie Ihre Politik in den
    eiten der Krise aussah. Ich gebe freihand vorneweg zu:
    ie haben an manchen Stellen zeitlich richtig reagiert,
    um Beispiel an dem Sonntag, als Sie und Herr
    teinbrück etwas zu den Sparguthaben gesagt haben.
    as, Frau Merkel, ist aber ehrlich gesagt schon alles. Sie

    eden über Brücken, die Sie in die Zukunft bauen wol-
    en. Dann fangen Sie hier an, uns zu erklären, dass Sie
    ine Kfz-Steuer-Befreiung für den Porsche Cayenne fi-
    anzieren wollen. Diese Brücke führt nicht in die Zu-
    unft, sie geht rückwärts.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben hier erzählt, die Bundesregierung werde
    as Notwendige tun. Sie wollten hier eine Botschaft von
    aß und Mitte senden. Frau Merkel, „Mitte“ bedeutet

    ber noch nicht Bewegung. An dieser Stelle haben Sie
    icht einmal Mut zur Zukunft.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie sollten mal Menschliches, Allzumenschliches lesen, damit Sie wissen, wo das Zitat herkommt!)


    err Kampeter, wenn ich mir anschaue, welche Schritte
    ie in den letzten drei Jahren Ihrer Regentschaft hier
    ollbracht haben, dann muss ich sagen: Es gibt für uns
    für die Fraktion der Grünen und für das Land – über-

    aupt keinen Ansatzpunkt, zu glauben, dass Sie auch nur
    ine Ihrer schönen Versprechungen in die Realität um-
    etzen würden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    In Ihrer Regierungszeit ist die Schere zwischen Arm
    nd Reich noch größer geworden; Ihre Vorschläge lau-
    en darauf hinaus, sie noch größer zu machen. In Ihrer
    egierungszeit sind wir bei den Umwelttechnologien






    (A) )



    (B) )


    Renate Künast
    keinen einzigen Millimeter weiter vorangekommen. Im
    Gegenteil: Sie sind die Regierung der Ausnahmen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie loben sich für sinkende Arbeitslosigkeit, für die
    Sie und die Regierung aber gar nichts können. Sie hatten
    nicht den Mut, die nötigen Maßnahmen zu ergreifen.
    Frau Merkel, Sie sagen hier: „Gerade in Krisen muss man
    klare … Leitsätze haben“, es brauche eine „Politik … der
    praktischen Vernunft“ und eine ethische Dimension. Sie
    können es sich gerne selber schönreden; ich sehe diese
    ethische Dimension bei Ihnen nicht. Ich sehe nur: Heute
    habe ich wieder eine neue Frau Merkel kennengelernt.
    Sie haben sich zum so und so vielten Mal neu erfunden:
    auf jedem Parteitag wieder, im letzten Wahlkampf und
    jetzt schon wieder. Es gibt gar keinen Grund, Ihnen auch
    nur ein Wort zu glauben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Merkel, jetzt müsste man den Mut haben, Zu-
    kunft zu wagen. Jetzt müsste man den Mut haben, sich
    von den alten Lobbyistinnen und Lobbyisten loszusagen.
    Wir sehen doch, dass alle Prämissen erodieren, dass die
    alte Art des Wirtschaftens so nicht mehr funktioniert
    und nicht mehr akzeptiert wird. Mit Konsum und Wachs-
    tum geht es so nicht weiter, weil Natur, Menschen, die
    Staaten im wahrsten Sinne des Wortes dagegenarbeiten.
    Sie haben den Zusammenbruch mit den drei Krisen ge-
    sehen. Die Grundlagen des Industriezeitalters sind uns
    sozusagen unter den Füßen weggezogen worden. Das
    haben Sie quasi selbst organisiert. Frau Merkel, in dieser
    Zeit haben wir einen Mangel an Leitplanken, an Regeln,
    an Schutz und an internationalen Strukturen. Sie haben
    dazu heute nur Allgemeinplätze geboten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Merkel, man muss dann auch sagen, dass man
    die alten Regeln des Industriezeitalters über Bord wirft,
    weil gerade diese Wirtschaftsweise gescheitert ist. Man
    darf hier nicht nur über grüne Technologie reden; jedes
    Handeln von Ihnen ist im Widerspruch zu dem, was Sie
    hier erzählen, Sie tun ständig das Gegenteil.

    Wissen Sie, wie der Spitzname von Frau Merkel in
    Brüssel lautet? Madame Non. Sie tun nämlich so, als
    würden Sie vorangehen wollen; aber am Ende tun Sie
    immer wieder das Gegenteil.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben hier zu Anfang der Legislaturperiode gesagt:
    „Ich will Deutschland dienen.“ Sie haben gesagt, in
    Deutschland begännen „neue Gründerjahre“, es gebe
    eine „Koalition der neuen Möglichkeiten“ und: „Wir
    wollen niemanden zurücklassen.“

    Frau Merkel, Sie haben, wenn wir einmal zurück-
    schauen, in diesen drei Jahren Gipfel für Gipfel für Gip-
    fel erklommen und sich inszeniert; aber ich kenne keinen
    einzigen Gipfel, bei dem Sie am Ende Ihrer Wander-
    schaft die andere Seite des Berges erreicht haben. Sie
    sind immer mit großem Tamtam und viel Medienauf-
    merksamkeit den Berg hinaufgestiegen; nachts sind Sie
    an der gleichen Seite wieder heruntergegangen. Es hat
    sich nichts geändert, trotz der Mehrheiten, trotz der Tat-
    sache, dass Deutschland im konjunkturellen Auf-

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    (C (D chwung war, trotz der Tatsache, dass Sie den Bürgerinen und Bürgern tief in die Tasche gegriffen haben, zum eispiel bei der Mehrwertsteuer. Frau Merkel, heute haben wir nicht nur eine Finanzrise, eine Welternährungskrise und eine Klimakrise, ondern wir leiden auch darunter, dass Deutschland drei erlorene Jahre für Reformen hinter sich hat. ie haben keinen Plan. Ich glaube, man kann mit Fug nd Recht sagen: Sie repräsentieren die gesellschaftlihen Beharrungskräfte Deutschlands im Deutschen Bunestag. Frau Merkel, die Menschen haben Sorgen. Sie sorgen ich um ihre Jobs, um die Zukunft ihrer Kinder, um die uswirkungen des Klimawandels, die einige schon am igenen Leib zu spüren bekommen. Und was machen ie neben Ihrer hübschen Rede heute? Sie unterhalten as Land mit den Inszenierungen der koalitionsinternen treitigkeiten und der Streitigkeiten zwischen CDU und SU. Das zeigt, dass Sie noch nicht wissen, was die Uhr eschlagen hat. Wohin wollen Sie eigentlich? Sie reden über Pläne nd Ziele. Wollen Sie Politik für alle Kinder machen, der wollen Sie Steuersenkungen für diejenigen, die viel rutto haben? Wollen Sie Politik für alle Kinder machen, ndem Sie in Bildung investieren, oder wollen Sie die illionärsvillen schützen, wie vor allem die CSU es forert? (Widerspruch bei der CDU/CSU – Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: So ein Schwachsinn!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Da können Sie gerne zwischenrufen. Das ganze Land
    at es gesehen. Sie haben sich nicht mit der gleichen
    erve um Bildung für alle Kinder in diesem Land be-
    üht, mit der Sie sich darum bemüht haben, dass die
    illen, die steuerfrei vererbt werden können, einen mög-

    ichst hohen Wert haben können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: So ein Quatsch! – Gegenruf der Abg. Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Natürlich! Das stimmt!)


    nd wir sollen auch noch in Dankbarkeit niederknien,


    (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Richtig! Tun Sie es doch!)


    ass Sie bei der Erbschaftsteuer überhaupt irgendetwas
    ntschieden haben, an dessen Wirksamkeit im nächsten
    ahr Sie selber gar nicht glauben. Was sollen eigentlich
    ie Leute draußen bei dieser Inszenierung innerhalb der
    oalition und der Regierung denken? Sie mögen zwar

    ahlenmäßig zurzeit die größte der Fraktionen in diesem
    ause sein; aber die Leute draußen haben nicht das Ge-

    ühl, dass Sie sich um ihre Jobs und die Bildung ihrer
    inder kümmern. Sie kümmern sich nur um sich selbst.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: So ein Schmarren!)







    (A) )



    (B) )


    Renate Künast
    Wenn ich daran denke, was die selbsternannte Klima-
    kanzlerin in der letzten Zeit alles zum Besten gegeben
    und welche Ziele sie für 2050 in die Umlaufbahn ge-
    schickt hat, kann ich nur sagen: Da muss man sich schon
    einmal entscheiden. Will man wirklich ehrgeizige Kli-
    maziele für 2020 und 2050 setzen? Will man in der Au-
    tomobilindustrie Jobs durch die Produktion moderner
    Autos schaffen, oder will man bei Luxusschlitten mit
    390 Gramm CO2-Ausstoß für eine steuerliche Entlas-
    tung sorgen? Diese Entscheidung haben Sie bis heute
    nicht getroffen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie sind an dieser Stelle die Partei des Sowohl-als-auch.

    Gestern gab es dann eine richtige Lachnummer.
    Nachdem Frau Merkel die CSU hinsichtlich der von ihr
    gewünschten Steuersenkung vor der Bayern-Wahl hat
    am ausgestreckten Arm verhungern lassen – da haben
    Sie ja alle gelitten und gedacht, das Ergebnis der Wahl
    hätte besser sein können; Ihre gesamte Landesregierung
    ist darüber implodiert –, ist nun der Zoff so groß, dass
    man sich vor den Neujahrsklausuren noch einmal treffen
    muss, um doch wieder über eine Steuerreform zu reden,
    damit das Treffen in Wildbad Kreuth nicht wie eine
    Atombombe zündet. Was sollen die Leute eigentlich
    denken? Ein Plan, eine Strategie für Deutschland, Frau
    Merkel, sieht anders aus.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Im Haushalt haben Sie die Finanzkrise bis zum Ende
    geleugnet. Sie rechnen sich die Zahlen heute immer
    noch schön. Sie haben die Absicht, einen Haushalt für
    morgen vorzulegen; aber in Wahrheit schieben Sie uns
    die Zahlen von vorgestern unter. Sie legen einen Haus-
    halt vor, von dem Sie behaupten, es sei ein Haushalt von
    morgen; aber dieser Haushalt enthält die Werkzeuge und
    Maßnahmen von gestern. Mit den Ideen, die in diesem
    Haushalt stecken, werden wir die Zukunft dieses Landes
    nicht bauen können.

    Sie haben die Vernetzung von Klima, Ernährung und
    Finanzkrise bis heute nicht gesehen. Ich muss Ihnen so-
    gar vorwerfen, dass Sie wiederholt nicht nur das Gegen-
    teil von einer Bekämpfung der Krise tun, sondern die
    Krise international noch verschärfen.

    Schauen wir uns einmal an, was Sie zum Thema
    Welternährungskrise in den letzten Monaten gesagt
    und getan haben. Das ist im wahrsten Sinne des Wortes
    Doppelbödigkeit. Sie haben bei der ersten Krise, die auf-
    getreten ist, Krokodilstränen geweint, sich, ganz christ-
    lich, Gedanken über die Welternährung gemacht und ge-
    sagt, Sie wollten die Menschen retten, die auf dieser
    Welt hungern. Was haben Sie dann getan? In diesem
    Haushalt ist immer noch nicht genug Geld für die Ent-
    wicklungshilfe vorhanden. Sie haben letzten Endes die
    alte Agrarlobby bedient und noch Exportsubventionen
    für Schweinefleisch hinterhergeworfen. Das Schweine-
    fleisch aus Europa macht aber die Fleischmärkte in
    Afrika kaputt, weil die Leute dort ihre Produkte nicht
    mehr verkaufen können. Sie haben in Brüssel gegen eine
    Reform der Agrarsubventionen und gegen einen Umbau
    hin zum Klimaschutz, zur Artenvielfalt und zum Tier-

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    (C (D chutz gekämpft. Das alles ist das Gegenteil von dem, as Sie wollten. Das hilft nicht, die Welternährungskrise u lösen. Sie haben an dieser Stelle gesagt, Sie wollten etwas ür das Soziale und für die Kinder tun. Was tun Sie aber ür Kinder mit Blick auf Kindergärten und Schulen? Ihre egierungszeit hat mit der Föderalismusreform begonen. Sie haben zwar ordentlich auf den Putz gehauen, ber den Rest an Bundeskompetenzen aufgegeben. Da aben wir gesehen, wie groß die Macht der Bundeskanzerin im Vergleich zu den Ministerpräsidenten ist – sehr lein. Herr Koch hat sich nämlich durchgesetzt. Sie, rau Merkel, sind verantwortlich dafür, dass in der Bilungsfrage – das ist die zentrale Frage dieser Gesellchaft, weil wir eine Bildungsgesellschaft sind – nicht ehr die Möglichkeit besteht, dass Bund und Länder geeinschaftlich handeln. Sie haben sich an dieser Stelle chuldig gemacht, weil so die Zukunft unseres Landes erbaut wird. Weil es immer heißt, man müsse im Bildungswesen uch Spätzündern eine Chance geben, könnte ich jetzt agen: Vielleicht ist Frau Merkel ja eine Spätzünderin nd hat erst spät – aber immerhin – verstanden. (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zurufe von der CDU/CSU: Oh!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben einen Bildungsgipfel gemacht, von dem ich
    achte, dass da etwas Neues kommt. Dieser Gipfel ist
    ber ebenfalls Sinnbild der Merkel’schen erfolglosen
    nd sinnlosen Gipfelstürmerei. Es wird zwar über große
    akete gesprochen – wie auch hier –, aber kein einziger
    uro wird in die Zukunft unserer Kinder investiert. Das

    st nicht zukunftstragend, Frau Merkel.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben es nicht einmal geschafft, dafür zu sorgen,
    ass die Ministerpräsidenten zusagen, die Einsparung
    ufgrund weniger Kinder, also die demografische Ren-
    ite, in Zukunft für die Bildung der Kinder einzusetzen.
    tattdessen bieten Sie uns hier und heute eine Kinder-
    elderhöhung an. Diese bieten Sie auch in Brüssel an
    ach dem Motto: „Das große Konjunkturpaket Deutsch-
    ands enthält unter anderem 10 Euro Kindergelderhö-
    ung.“ So viel Mut muss man einmal haben, 10 Euro
    indergelderhöhung in ein Konjunkturpaket zu packen
    nd als große Armutsbekämpfung zu betiteln. Dabei
    ann man über diese Erhöhung nur eines sagen: Das
    undesverfassungsgericht hat Sie mit seiner Rechtspre-
    hung dazu gezwungen – nicht mehr und nicht weniger.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben nicht einmal die Frage beantwortet, wie die
    inder der Ärmsten der Armen von der Erhöhung profi-

    ieren. Die 10 Euro Kindergelderhöhung werden näm-
    ich mit den Transferleistungen verrechnet. Das heißt,
    iese Kinder haben nichts von einer Erhöhung. Wir wol-
    en, dass uns in diesem Land jedes Kind gleich viel wert






    (A) )



    (B) )


    Renate Künast
    ist. Aber die mit den Transferleistungen verrechneten
    10 Euro Kindergelderhöhung bringen uns da keinen
    Schritt weiter.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    In einer Zeit des Wandels, wo wir wissen, dass Welt-
    ernährungskrise, Weltklimakrise und die Finanzkrise zu-
    sammenhängen und nur über nationale Grenzen hinweg
    gelöst werden können, wo wir sehen, dass die alte Tech-
    nologie nicht mehr zieht – die Autos stehen bei den
    Autokonzernen auf Halde; das gilt besonders für die
    USA –, wo wir wissen, dass alle – die Privathaushalte,
    der Mittelstand und sogar die großen Konzerne – Sorgen
    wegen der Energiekosten haben, muss man Zukunft wa-
    gen. Man muss jetzt den Mut haben, nicht mehr in das
    Alte zu investieren, sondern auf das Neue zu setzen und
    die Jobs von morgen und die Grundlagen der Zukunft zu
    schaffen. Sie tun das an keiner Stelle.

    Ich will noch auf einige Punkte eingehen und zu-
    nächst zum Thema Klima etwas sagen. Frau Merkel, die
    Ziele, die Sie nennen, sind gut. Ich war beeindruckt, als
    Sie vor der UN gesagt haben, bis 2050 solle der CO2-
    Ausstoß halbiert werden. Bitte schön, fangen Sie an! Wir
    brauchen gerade wegen der Finanzkrise eine harte und
    scharfe Klimapolitik und eine neue Energiepolitik, weil
    wir nur so volkswirtschaftliche Schäden vermeiden und
    nur so die Jobs von morgen schaffen können.

    Gerade heute lesen wir wieder – die Jahresabrechnun-
    gen kommen ja bald auf die Privathaushalte zu –: Die
    Strompreise werden sich im nächsten Jahr um mindes-
    tens 8,5 Prozent erhöhen. Die Bürgerinnen und Bürger
    brauchen keinen Eiertanz, sondern eine wirkliche Verän-
    derung. Dann haben Sie doch den Mut, das Soziale, die
    Ökologie und die Ökonomie neu miteinander zu verbin-
    den, diese Prämissen neu zueinanderzubringen und zu
    sagen: In Zukunft wirtschaften wir nicht mehr auf Kos-
    ten anderer, nicht mehr auf Kosten der Natur. Lassen Sie
    uns einen New Green Deal machen, einen neuen Deal,


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Bei Ihnen würde ich eher sagen: No Deal!)


    der die Gesellschaft anders zusammenfasst und sagt:
    Jetzt gehen wir wirklich über die Brücke und verändern
    unsere Art zu wirtschaften.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dieser New Green Deal wird ja nicht nur von uns vertre-
    ten. Obama nennt ihn; der UN-Generalsekretär nennt
    ihn. Wir wissen, wie man an dieser Stelle neue Arbeits-
    plätze organisiert, und zwar nicht mit Spritschluckern,
    Herr Kampeter.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ich bin doch nicht für Spritschlucker!)


    Sie behaupten immer, Ihr Wischiwaschi – Sie machen
    eine Reform, sehen aber keine Sanktionen und keine
    Grenzwerte vor; also ist es irgendwie wieder keine Re-
    form – sei im Interesse der Wirtschaft. Das ist falsch. Es
    ist nicht im Interesse der Wirtschaft und nicht im Inte-
    resse der Arbeitsplätze.

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    (C (D Lassen Sie mich einmal die EU Corporate Leaders roup on Climate Change zitieren. Mitglieder sind so leine Unternehmen wie die Allianz, Shell und viele anere. Sie haben diese Gruppe gegründet, um gegen erkels Strategie in Europa zu kämpfen. Sie sagen: Der künftige Wettbewerbsvorteil … der EU – besteht darin, die europäischen Unternehmen zu ermutigen und in die Lage zu versetzen, an dem für die nächsten Jahrzehnte in der Weltwirtschaft erwarteten Transformationsprozess mitzuwirken und sich ihm nicht zu verschließen. as sagen selbst die großen Konzerne. Sie sind weiter ls Sie mit Ihren Sprechblasen. Ich fordere Sie an dieser Stelle auf: Nehmen Sie end ich in Brüssel den Fuß von der Bremse! Sie kämpfen in rüssel immer noch gegen die Einführung von CO2renzwerten für Neufahrzeuge. Sie haben sich gerade och einmal gegen Sanktionen ausgesprochen. Wenn heauskommt, was die Bundesregierung in Brüssel vertritt, ann brauchen wir vielleicht gar keine Regelung, weil ie Verbraucher sagen: „Wir kaufen den Scheiß nicht“ (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ihre Umgangsformen lassen tief blicken, Frau Kollegin! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU und der FDP: Oh, oh!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    nd schneller für Klimaschutz sorgen als Sie mit Ihrem
    ngeblichen Programm.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Warum sind Sie immer so schlecht gelaunt?)


    Sie machen sich an dieser Stelle mit Ihrer verbissenen
    alamitaktik auch beim Emissionshandel schuldig.
    ann tun Sie noch so mütterlich, als würden Sie die Inte-

    essen anderer Mitgliedstaaten mitvertreten wollen. Ich
    age Ihnen: Wir sehen, was Sie machen. Sie haben keine
    orge um Polen, sondern sind im Hinblick auf den Groß-

    nvestor RWE nicht am Klimaschutz, nicht an der Situa-
    ion in Polen interessiert, sondern schon wieder nur am
    rofit von RWE. So macht man aber keinen Klima-
    chutz, und so schafft man auch nicht die Jobs der Zu-
    unft.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Sie haben beim Thema Gerechtigkeit in den letzten

    rei Jahren nichts anderes bewirkt als die Tatsache, dass
    ie Einkommensschere zwischen Arm und Reich in die-
    em Land noch größer wird. Warum können wir in weni-
    en Tagen ein Finanzmarktpaket aus dem Boden stamp-
    en, aber bis heute nicht die Regelsätze für Hartz-IV-
    mpfänger auf 420 Euro erhöhen?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ir alle wissen doch: Das Leben ist mit dem heutigen
    egelsatz nicht mehr bezahlbar. Warum reden Sie auf
    er einen Seite über ein stärkeres Anschieben der
    onjunktur und des Konsums, sagen auf der anderen
    eite aber nicht, dass Sie mit Progressivmodellen, in






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    Renate Künast
    denen die Lohnnebenkosten übernommen werden, oder
    durch vereinbarte Mindestlöhne dafür sorgen, dass die
    Ärmeren ihr Leben finanzieren können? Dieses Geld
    würden sie im Übrigen sofort investieren, und dies
    würde zum Konsum beitragen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wieso behaupten Sie hier, Sie würden in die Zukunft
    gehen und Brücken bauen wollen, und haben an dieser
    Stelle nicht den Mut, zu sagen: „Ab dem nächsten Jahr
    investieren wir über den Haushalt Geld in Bildung“? In
    diesem Land gehen 20 Prozent der Schülerinnen und
    Schüler mit 15 aus der Schule, ohne lesen und rechnen
    zu können, also auf Grundschulniveau. Das ist nicht in
    Ordnung. Das ist ungerecht. Da antwortet man mit ei-
    nem Bildungssoli, indem die ganze Gesellschaft die Fi-
    nanzierung von Kindergärten und Schulen für jedes
    Kind und nicht nur für die der Reichen übernimmt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Man kann an dieser Stelle nur dankbar sein, dass sich der
    Osten dem westdeutschen System schon verweigert hat.
    Das Schulsystem im Osten ist eher Vorbild für den Wes-
    ten. Was machen Sie? Sie finanzieren weder Bildung
    noch schaffen Sie mehr Studienplätze.

    Mein letzter Punkt: Frau Merkel, Sie haben beim
    Thema Gerechtigkeit das Soziale und die Marktwirt-
    schaft angesprochen; so sage ich es einmal. Wir haben
    hier in wenigen Tagen ein Finanzmarktpaket aus dem
    Boden gestampft. Was aber immer noch fehlt, ist, dass
    Sorge dafür getragen wird, dass die Regeln für den
    Finanzmarkt endlich so aufgestellt werden, dass die
    Kundinnen und Kunden der Banken und Finanzdienst-
    leister, dass das Individuum, dass Otto Normalverbrau-
    cher nicht mehr über den Tisch gezogen werden können.
    Diesbezüglich haben Sie bisher noch gar nichts geleistet.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Mehreren Tausenden von Beratungsstellen und Filia-
    len der Finanzdienstleister und Banken stehen nur unge-
    fähr 180 Verbraucherzentralen gegenüber, wo man
    eine unabhängige Beratung bekommen kann. Ich frage
    Sie: Wie finanzieren Sie die unabhängige Beratung der
    Kunden in Zukunft? Wie finanzieren Sie jetzt die Bera-
    tung und den Schutz der vielen Opfer, zum Beispiel von
    Lehman Brothers? Wann schaffen Sie endlich eine
    Finanzaufsicht, die die einzelnen Produkte untersucht
    und kontrolliert und die Produkte nur dann zulässt, wenn
    sie okay sind? Schaffen Sie Regeln für das Zustande-
    kommen von Verträgen – das brauchen wir – und eine
    Beweislastumkehr bei falscher Beratung! Wir brauchen
    Haftungsregeln, damit diejenigen, die die Leute ins Un-
    glück „organisieren“, dafür auch privat haften.

    Sie tun so, als hätten Sie bei der Finanzmarktkrise
    Ihre Hausaufgaben gemacht. Nein, Millionen von Bür-
    gern stehen heute, morgen und übermorgen vor der Citi-
    bank oder bei Lehman Brothers und fragen: Wo ist mein
    Geld? An der Stelle haben Sie nichts getan. Nur die Ban-
    ker und die Banken haben Sie geschützt.


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    (C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Sie haben vorhin überhaupt nicht aufgepasst!)


    Ich gebe ja zu, dass die Rede von Frau Merkel hinten
    aus ein bisschen besser wurde.

    Was macht Frau Mustermann? Sie fragt: Wo ist mein
    eld geblieben? Wer hilft ihr, sich durchzusetzen? Wer

    orgt dafür, dass die Menschen, die mehr Eigenverant-
    ortung für die Zukunft übernehmen sollen, in Zukunft
    icht wieder auf die falschen Finanzdienstleistungen he-
    einfallen? An dieser Stelle haben Sie nichts getan. An
    ieser Stelle zeigt sich aber, ob Sie es mit einer sozialen
    nd – ich sage – ökologischen Marktwirtschaft ernst
    einen. Eine soziale Marktwirtschaft ist unter den Be-

    ingungen des globalen Handels und der globalen Finan-
    en nur dann möglich, wenn Sie die Konsumenten, die
    erbraucher wirklich rechtlich schützen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Frau Merkel, Sie haben uns am Anfang Ihrer heutigen

    ede erzählt, wie schwer die nächsten Jahre werden. Ich
    laube, dass Ihre Rede über das Jahr 2009 dazu diente,
    ich vorab schon einmal zu exkulpieren, dass Sie nichts
    un können. Wir warten darauf, dass es endlich einen
    ufbruch gibt. Wir warten auf neue Bedingungen des
    irtschaftens. Wir warten darauf, dass man endlich aus

    em Stillstand der letzten drei Jahre ausbricht und die
    ehaupteten Ziele und Visionen endlich zu den Taten
    assen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wir warten auf das Ende Ihrer Rede, auf das Ende Ihrer Keiferei hier!)


    Hören Sie endlich auf, den alten Lobbyismus zu pam-
    ern und zu unterstützen! Dieses Land muss losgehen.
    ch sage Ihnen ehrlich: Dieses Land hat eine bessere Re-
    ierung verdient, eine, die nicht über Brücken schwadro-
    iert, sondern selber eine Brücke baut, die zukunfts-
    rientierte Politik und keine rückwärtsgewandte macht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)