Rede:
ID1618805200

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 0
    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/188 Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20241 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung steuerrecht- licher Regelungen des Maßnahmenpakets „Beschäftigungssicherung durch Wachs- tumsstärkung“ (Drucksache 16/10930) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- 20235 B 20236 D 20243 A 20245 A 20246 C 20247 A 20247 C 20249 B Deutscher B Stenografisch 188. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Hartwig Fischer (Göttingen) und Dr. Christoph Bergner . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Jürgen Koppelin und Dr. Gesine Lötzsch in den Verwaltungs- rat der Kreditanstalt für Wiederaufbau . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung: Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . K W ( i Z A B g D K ( J D 20231 A 20231 B 20236 D 20231 D 20232 D 20233 D 20234 C Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, Werner Dreibus, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: undestag er Bericht ung 5. November 2008 t : onjunkturprogramm gegen die drohende irtschaftskrise Drucksache 16/10619) . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 2: ntrag der Abgeordneten Christine Scheel, ärbel Höhn, Kerstin Andreae, weiterer Ab- eordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN: Nachhaltig investieren in lima, Bildung, soziale Gerechtigkeit Drucksache 16/11023) . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A 20237 A 20237 B 20239 C haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksachen 16/9900, 16/9902) . . . . . . . 20250 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2008 bis 2012 (Drucksachen 16/9901, 16/9902, 16/10426) 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksache 16/10424) . . . . . . . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/10402, 16/10423) . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 16/10423, 16/10424) . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/10408, 16/10423) in Verbindung mit b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 16/10423, 16/10424) . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5 U K C K P D U J V K K 6 G D U B O D D D P H D 7 U 20250 C 20250 D 20250 D 20251 A 20251 A 20251 B 20251 B 20254 A 20256 B 20259 C 20261 B 20263 C 20265 D 20268 A 20269 C 20271 D 20272 A 20272 B 20273 C 20275 C 20275 C 20276 A Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 16/10420, 16/10423) . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . laus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . örg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/10406, 16/10423) . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Bürsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . elmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 16/10415, 16/10423) . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20277 D 20278 A 20279 B 20281 B 20282 B 20284 A 20285 B 20286 C 20288 C 20290 A 20291 A 20291 D 20293 B 20294 B 20295 C 20296 C 20296 D 20298 B 20300 A 20301 A 20303 C 20305 B 20307 C 20308 B 20309 B 20310 B 20311 C 20313 A 20313 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 III Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Herrmann (CDU/CSU) zur namentlichen Ab- stimmung über die Anträge: Missbilligung der Amtsführung und Entlassung von Bun- desminister Wolfgang Tiefensee (187. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 17 und Zusatzta- gesordnungspunkt 7) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20314 B 20315 B 20316 B 20317 D 20318 D 20321 A 20321 B 20321 C 20322 C 20323 D 20324 C 20325 D 20327 C 20328 C 20328 D 20329 A 20330 C 20331 A 20331 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 20231 (A) ) (B) ) 188. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 20331 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht (187. Sitzung, Tagesordnungspunkt 17 und Zu- satztagesordnungspunkt 7) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet „Nein“. Lehn, Waltraud SPD 25.11.2008 Lips, Patricia CDU/CSU 25.11.2008 Lopez, Helga SPD 25.11.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 25.11.2008 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 25.11.2008 Bollen, Clemens SPD 25.11.2008 Bonde, Alexander BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 Brunkhorst, Angelika FDP 25.11.2008 Ernst, Klaus DIE LINKE 25.11.2008 Fograscher, Gabriele SPD 25.11.2008 Friedhoff, Paul K. FDP 25.11.2008 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 25.11.2008 Gloser, Günter SPD 25.11.2008 Göppel, Josef CDU/CSU 25.11.2008 Gradistanac, Renate SPD 25.11.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 25.11.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 25.11.2008 Hiller-Ohm, Gabriele SPD 25.11.2008 Hintze, Peter CDU/CSU 25.11.2008 Jaffke-Witt, Susanne CDU/CSU 25.11.2008 Dr. Jung, Franz Josef CDU/CSU 25.11.2008 Knoche, Monika DIE LINKE 25.11.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 25.11.2008 Krüger-Leißner, Angelika SPD 25.11.2008 N N D R R R S S S S S D T D W D Z A (D en Abgeordneten nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Herrmann (CDU/ CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Anträge: Missbilligung der Amtsführung und Ent- lassung von Bundesminister Wolfgang Tiefensee itzsche, Henry fraktionslos 25.11.2008 oll, Michaela CDU/CSU 25.11.2008 r. Paech, Norman DIE LINKE 25.11.2008 awert, Mechthild SPD 25.11.2008 oth (Heringen), Michael SPD 25.11.2008 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 25.11.2008 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 chauerte, Hartmut CDU/CSU 25.11.2008 chily, Otto SPD 25.11.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 trothmann, Lena CDU/CSU 25.11.2008 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 hönnes, Franz SPD 25.11.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 25.11.2008 inkelmeier-Becker, Elisabeth CDU/CSU 25.11.2008 r. Wodarg, Wolfgang SPD 25.11.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 25.11.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 188. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Ulrike Flach


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


      Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

      Liebhaber knallharter Worte sind eben wieder einmal zu
      ihrem Recht gekommen. Aber die Zuhörer der heutigen
      Debatte sollten sich darüber im Klaren sein, dass wir
      zurzeit einen Finanzminister haben, der vor allen Dingen
      die dramatische Rede besonders gut beherrscht.


      (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Genau!)


      Nur weil Sie, Herr Steinbrück, Bottiche ätzender
      Lauge über die Opposition ausschütten, sind Ihre Aussa-
      gen weder richtig noch helfen sie weiter.


      (Beifall bei der FDP sowie der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE])


      Wir suhlen uns nicht, Herr Minister. Wir sind keine
      Ratten, und wir sind auch keine anderen ähnlichen Säu-
      getiere; vielmehr beobachten die Liberalen in diesem
      Bundestag die wirtschaftliche Entwicklung in diesem
      Lande einfach genauer als Sie, Herr Minister.


      (Beifall bei der FDP)


      Fakt ist und bleibt: Sie haben in den letzten Monaten
      die Augen vor der heraufziehenden Wirtschaftsflaute ge-
      schlossen. Sie haben weder den Fall des Ifo-Geschäfts-
      klimaindexes beachtet, noch haben Sie auf das Konsum-
      klima und schon gar nicht auf die heraufziehende
      Immobilienkrise geachtet.

      Herr Kampeter hat uns eben mit dem Brustton der
      Überzeugung erzählt, das Konsumklima werde sich so
      toll entwickeln. Es ist heute das schlechteste seit dem
      Jahre 1991, Herr Kampeter. Sie müssen das bitte auch zu
      Ende lesen, was Sie den Leuten hier zu erklären versu-
      chen.


      (Beifall bei der FDP)


      Die Menschen in diesem Lande wissen, dass die Re-
      zession auf sie zukommt, und das unter einer Großen
      Koalition. Das ist nicht die Schuld der Opposition, son-
      dern das ist die Schuld dieser Großen Koalition.


      (Beifall bei der FDP – Jörg Tauss [SPD]: Oje! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ein bisschen k d T n w h H W n f w t n n e k L b h S s g g K w s w g D – (C (D kleinkariert ist es schon, was Sie da sagen! Als ob wir uns die Weltfinanzkrise gewünscht hätten!)


      Sie haben uns Liberale noch im September als Apo-
      alyptiker und Sadomasochisten beschimpft, als wir vor
      em Einbruch der Wirtschaft warnten, liebe Kollegen.
      rotz gegenteiliger Aussagen der renommiertesten Öko-
      omen in diesem Lande und trotz Aussagen des IWF vor
      enigen Tagen schaffen Sie es noch heute – Herr Fricke
      at es durch seine Nachfrage eben erneut betont –, einen
      aushalt aufzustellen, der auf einem Plus, auf einem
      achstum aufbaut. Das heißt, Sie arbeiten in Ihrem Mi-

      isterium mit Zahlen, die mit Risiken in Milliardenhöhe
      ür diesen Haushalt verbunden sind.


      (Beifall bei der FDP)


      Liebe Kollegen, die Steinbrück’sche Regierungszeit
      ird einmal als eine Zeit der Verdrängung und des Hin-

      erheragierens in die Geschichte eingehen.


      (Lothar Mark [SPD]: Das stimmt aber überhaupt nicht!)


      Weil Sie die Zeichen der Zeit nicht rechtzeitig erken-
      en wollen – ich unterstelle Ihnen ja gar nicht, Herr Mi-
      ister, dass Sie sie nicht erkennen; Sie wollen sie nicht
      rkennen –, treffen Sie weder die nötige Vorsorge durch
      onsequentes Sparen im Haushalt noch sind Sie in der
      age, die Steuersenkungen vorzunehmen, die wir jetzt
      räuchten, um Deutschland auf dem Wachstumspfad zu
      alten.


      (Beifall bei der FDP – Lothar Mark [SPD]: Ihr habt doch gerade erklärt, dass wir es nicht brauchen!)


      Stattdessen verstecken Sie sich hinter kleinteiligen
      ubventionsprogrammen. Übrigens – darauf haben
      chon mehrere Redner zu Recht hingewiesen – sagen Sie
      enau das Gegenteil dessen, was Sie uns noch vor weni-
      en Tagen gesagt haben.


      (Beifall bei Abgeordneten der FDP – CarlLudwig Thiele [FDP]: So ist es!)


      Noch am 29. August haben Sie großartig erklärt, ein
      onjunkturprogramm sei in der aktuellen Situation
      eder angemessen noch notwendig, sondern sogar

      chädlich.


      (Jörg Tauss [SPD]: Das war gut!)


      Nur weil Sie das heute rhetorisch zurücknehmen,
      ird die Sache doch nicht besser. Sie führen die Leute
      anz systematisch hinter die Fichte.


      (Beifall des Abg. Jürgen Koppelin [FDP] – Widerspruch des Abg. Hans-Joachim Fuchtel [CDU/CSU])


      eswegen konnten wir uns darauf nicht einstellen.


      (Zuruf von der CDU/CSU: Das nehmen Sie sofort zurück!)


      Lieber Kollege, ich nehme das nicht zurück.


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das wäre aber besser!)







      (A) )



      (B) )


      Ulrike Flach
      Sie sparen weder, Herr Steinbrück, noch sind Sie da-
      bei, ein Konjunkturprogramm auf den Weg zu bringen;
      vielmehr spannen Sie eilfertig einen Schutzschirm für
      Arbeitsplätze, von dem der Sachverständigenrat übri-
      gens zu Recht von einem Sammelsurium an Einzelmaß-
      nahmen spricht.


      (Beifall bei der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Bei Ihrer Argumentation muss man einen Schutzschirm über die Opposition spannen!)


      15 Maßnahmen mit einem Finanzvolumen von rund
      50 Milliarden Euro in den nächsten zwei Jahren, anfi-
      nanziert auf Pump und über eine Erhöhung der Neuver-
      schuldung auf 18,5 Milliarden Euro. Da Sie den Mut
      und, ich vermute, auch die Mehrheit in Ihrer Fraktion
      zum konsequenten Sparen


      (Jörg Tauss [SPD]: Was?)


      und dem eigentlich erforderlichen handfesten Antirezes-
      sionsprogramm nicht haben, kleckern Sie mit Subventio-
      nen nach dem altbekannten Gießkannenprinzip vor sich
      hin: Kfz-Steuerbefreiung, Absetzbarkeit der Handwer-
      kerrechnungen, Verbesserung der Jobvermittlung durch
      1 000 zusätzliche Vermittler bei der BA.


      (Lothar Mark [SPD]: Das ist gut! – Weiterer Zuruf von der SPD: Das wollen Sie alles nicht, oder wie?)


      Putzig hat das der Sachverständigenrat genannt, Herr
      Steinbrück. Genau das ist es. Das wird diesem Land in
      dieser Situation natürlich nicht helfen.


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Mancher Sachverständigenrat macht sich über seine eigene Altersversorgung mehr Sorgen als über die Altersversorgung der Bevölkerung!)


      Die FDP hat Ihnen heute zum vierten Mal in Folge
      ein milliardenschweres Sparbuch vorgelegt, lieber Herr
      Kampeter. Wir haben in den Jahren Ihrer Regierung
      Sparvorschläge in Höhe von 40 Milliarden Euro ge-
      macht. Hätten Sie diese umgesetzt, Herr Steinbrück,
      dann ständen Sie heute nicht hier und würden uns sagen:
      Ich kann doch gar nicht anders. Sie hätten das Volumen
      gehabt, um die Menschen in diesem Lande zu entlasten.
      Sie hätten eine Steuerreform machen können: niedrig,
      einfach und gerecht. Sie hätten die Rentenversicherungs-
      beiträge absenken können. Da haben Sie mich im Haus-
      haltsausschuss übelst beschimpft und gefragt, warum
      wir so etwas vorschlagen können.


      (Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Zu Recht!)


      Sie haben doch die Reserven. Natürlich können Sie das.


      (Beifall bei der FDP)


      Sie hätten die steuerliche Absetzbarkeit der Krankenver-
      sicherungsbeiträge vorziehen können. Das wäre – um in
      Ihren Worten zu sprechen, Herr Minister – konzise, ziel-
      gerichtet und punktgenau. Das würde diesem Lande hel-
      fen.


      (Beifall bei der FDP)


      f

      d
      m
      d
      V
      l
      d
      E
      V
      d
      v
      s

      h
      p
      in
      K
      r
      n
      v
      s
      b
      s
      a

      n
      w
      d
      m
      D
      d
      g

      t
      d
      a

      b
      D
      t
      Z
      z
      t
      i
      D

      s
      d
      r
      h

      (C (D Das Wort hat nun Kollege Jochen-Konrad Fromme ür die CDU/CSU-Fraktion. Herr Präsident! Kolleginnen und Kollegen! Hier wird er Eindruck von sozialer Kälte erzeugt. Deswegen uss man zunächst einmal einige Blöcke nennen, aus enen sich dieser Haushalt zusammensetzt. Er hat ein olumen von 290 Milliarden Euro. Davon sind 124 Mil iarden Euro für Arbeit und Soziales, allein 80 Milliaren Euro für die Rentenversicherung, 30 Milliarden uro für den Arbeitsmarkt, 31 Milliarden Euro für den erteidigungshaushalt, 42 Milliarden Euro für die Bunesschuld und 6 Milliarden Euro für Familie und Jugend orgesehen. Ich erwähne das deshalb, weil man den Geamtzusammenhang sehen muss. Es schmerzt uns zwar, dass dieser Haushalt mit einer öheren Nettokreditaufnahme abschließen muss als gelant, aber das ist der Situation geschuldet. Ich rufe eines Erinnerung – das macht deutlich, was sich unter dieser oalition verändert hat; der Kollege Schneider hat es be eits angesprochen –: Wir haben trotz der erhöhten Nettoeuverschuldung in diesem Jahr das strukturelle Defizit on 60 Milliarden Euro auf gut 20 Milliarden Euro geenkt. Das heißt, wir haben Fortschritte gemacht. Wir haen durch die Reformen unsere Gesellschaft und Wirtchaft robuster gemacht. Sonst sähe es bei all dem, was us der ganzen Welt auf uns einwirkt, viel schlechter aus. Wir wissen, dass wir mit einem solchen Haushalt keien Schönheitswettbewerb gewinnen können. Aber enn man auf hoher See ist und im Sturm steht, dann ist as eben kein Laufsteg, und dann kann man nicht das achen, was in anderen Zeiten vielleicht machbar wäre. eshalb muss man deutlich differenzieren, was wir ohne en Eintritt der Krise getan hätten und was wir der jetzien Situation schulden. Es ist durchaus umstritten, was in dieser Situation zu un ist. Eines dürfen wir nicht tun – das haben wir aus er Vergangenheit gelernt –: Konjunkturprogramme lter Art auflegen zw. den Staatshaushalt sozusagen einfach aufblähen. as hat nämlich am Ende immer Folgendes bewirkt: ers ens höhere Staatsschulden und damit zweitens höhere insen. Drittens sind die Folgekosten der Einrichtungen u tragen, die wir uns geleistet haben. Das hat das strukurelle Defizit noch weiter erhöht. Letzten Endes hat das mmer zu einer erhöhten Sockelarbeitslosigkeit geführt. eswegen war das der falsche Weg. Da die Mehrwertsteuersenkung in England als Beipiel angeführt wurde, weise ich noch einmal darauf hin, ass wir das mit der Senkung des Arbeitslosenversicheungsbeitrags in der Summe längst vorweggenommen aben. Diese Maßnahme ist viel wirksamer. (Beifall des Abg. Hans-Joachim Fuchtel [CDU/CSU])


    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Jochen-Konrad Fromme


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


      (Lothar Mark [SPD]: Genau das ist die Frage!)


      (Lothar Mark [SPD]: Richtig!)







      (A) )



      (B) )


      Jochen-Konrad Fromme
      Ihrer Behauptung, die Krankenversicherungsbeiträge
      seien gegenzurechnen, ist entgegenzuhalten, dass der
      Krankenversicherungsbeitrag wegen der besseren me-
      dizinischen Versorgung und des Älterwerdens der Men-
      schen steigt. Über beides sollten wir uns freuen. Aber
      das hat auch seinen Preis. Wenn wir noch die medizini-
      sche Versorgung der 70er-Jahre hätten, dann würden wir
      mit einem anderen Krankenversicherungsbeitrag aus-
      kommen. Heute sind neue Hüften und Knie möglich.
      Das heißt, wir können das Leben der Menschen deutlich
      erleichtern. Das hat seinen Preis. Deswegen müssen wir
      für diesen Bereich auch in Zukunft mehr aufwenden, ob
      uns das gefällt oder nicht. Es ist eben die zweite Seite
      der Medaille – ich sage bewusst nicht Kehrseite, weil
      das negativ klingt –, dass wir heute älter werden und
      mehr Möglichkeiten haben.

      Kollege Koppelin – er ist gerade nicht anwesend – hat
      vom finanzpolitischen Blindflug gesprochen.


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Na ja, ich würde sagen, wir sprechen ab und zu mal vom finanzpolitischen Blindflug!)


      Er hat offensichtlich in den haushaltspolitischen Bera-
      tungen nicht zugehört. Vielleicht sollte er aus den erhöh-
      ten Aufwendungen für die Gesundheitspflege ein Hörge-
      rät und eine bessere Brille kaufen.


      (Heiterkeit und Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Denn wir haben sehr deutlich dargestellt, was wir ma-
      chen.

      Sie haben vorsichtshalber Ihr Sparbuch, von dem Sie
      gar nicht mehr so viel reden,


      (Ulrike Flach [FDP]: Hier ist es!)


      nicht ins Internet gestellt, damit man es dort einsehen
      kann, sondern nur als Bild gezeigt, damit man sich nicht
      mit den Inhalten beschäftigen kann.


      (Ulrike Flach [FDP]: Das stimmt aber nicht!)


      Bei dem, was Sie hier vorgetragen haben, hätten Sie rea-
      listischerweise feststellen müssen, dass wir mit Hartz IV
      nicht auskommen, und eine Ansatzerhöhung beantragen
      müssen, wenn Sie es mit einem besseren Haushalt als
      dem, den wir vorgeschlagen haben, ernst meinen. Aber
      das haben Sie nicht gemacht. Sie haben auch nicht auf-
      gezeigt, wie Sie die von Ihnen vorgeschlagenen Steuer-
      senkungen finanzieren wollen.


      (Ulrike Flach [FDP]: Doch, natürlich!)


      Wenn Sie das aufgezeigt hätten, dann hätten Sie nicht sa-
      gen können, wir seien bei der Nettoneuverschuldung
      schlechter; denn dann wäre Ihr Ergebnis noch viel
      schlechter gewesen.

      Der Kollege Wissing beklagt, dass wir die degressive
      AfA wieder einführen. Er hat offenbar das Prinzip nicht
      verstanden. Die befristete Einführung der degressiven
      AfA führt genau dazu,


      (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Zu Vorzieheffekten!)


      d
      m
      W
      N
      ä
      d
      V
      s
      w
      n
      w

      a
      z
      j

      D
      z
      K
      d
      a
      z
      i
      l

      f
      M
      A
      f
      s
      b
      t
      e
      c
      m
      f
      W


      o

      h
      z
      W
      a
      s

      f
      k
      s
      S
      d

      (C (D ass bestimmte Sachen vorgezogen werden und dass dait ein Schub erzeugt wird. Das ist doch das Prinzip. ir machen das im Übrigen ohne Steuersubstanzverlust. ur der Zeitpunkt, zu dem die Steuern erhoben werden, ndert sich. Das ist eine der wirksamsten Maßnahmen, ie man ergreifen kann. Als wir in der Vergangenheit im orgriff auf eine Steuerreform schon einmal die degresive AfA übergangsweise eingeführt hatten, hat das geirkt. Deswegen bin ich der Meinung, dass wir nun geau das Richtige machen. Sie sollten das entsprechend ürdigen. Die Grünen schlagen – so haben sie es im Haushaltsusschuss beantragt – vor, den Haushaltsentwurf nicht u verabschieden. Das ist das Falscheste, was man in der etzigen konjunkturellen Situation machen kann. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


      (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      en Haushaltsentwurf wegen bestimmter Risiken nicht
      u verabschieden, bedeutet, dass der Haushalt später in
      raft tritt und damit später Wirkung entfaltet. Das heißt,
      ass die Firmen erst später beispielsweise Straßenbau-
      ufträge erhalten. Damit führt man eine künstliche Ver-
      ögerung herbei, die die Konjunktur verschlechtert. Das
      st falsch. Man darf diese Wirkungen nicht außer Acht
      assen.

      Meine Damen und Herren von der Linken, Ihre Aus-
      ührungen sind nichts anderes als ein Konzert nach dem

      otto „Wünsch dir was“. Sie wollen hier und da mehr.
      ber Sie haben an keiner Stelle aufgezeigt, wie Sie das

      inanzieren wollen. Im Übrigen möchte ich noch eines
      agen: Natürlich ist es kein Vergnügen, von Hartz IV le-
      en zu müssen. Aber es ist auch klar: Jemand, der arbei-
      et und eine vierköpfige Familie zu ernähren hat, muss
      twa 12,50 Euro pro Stunde verdienen, um auf die glei-
      hen Leistungen wie im Rahmen von Hartz IV zu kom-
      en; denn man darf nicht vergessen, dass der Betref-

      ende Miete zahlen muss. Hier muss man bei der vollen
      ahrheit bleiben.


      (Widerspruch der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE])


      Sie können sich gerne zu einer Zwischenfrage melden –
      der lassen Sie es lieber.

      Sie haben als Finanzierungsmaßnahme eine Erhö-
      ung der Millionärsteuer gefordert. Sie haben das Prin-
      ip der Marktwirtschaft noch immer nicht verstanden.
      enn wir das Kapital aus dem Land jagen, können wir

      uch keine Arbeitsplätze finanzieren. Ihre Vorschläge
      ind schlicht und einfach eine Luftnummer.


      (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Frau Kollegin Lötzsch, in einer Pressemitteilung wer-
      en Sie der Kanzlerin ein Täuschungsmanöver vor. Ich
      ann dazu nur sagen: Sie begehen ein riesiges Täu-
      chungsmanöver; denn Sie werfen immer nur ein, was
      ie alles Gutes tun wollen, ohne die Auswirkungen auf
      as gesamte System aufzuzeigen. Sie haben bewusst






      (A) )



      (B) )


      Jochen-Konrad Fromme
      kein Parteiprogramm veröffentlicht, damit man nicht
      nachvollziehen kann, was Sie eigentlich wollen.


      (Lachen bei der LINKEN)


      Sie haben natürlich ein inneres Programm. Aber genau
      das ist der Punkt: Sie wollen dieses innere Programm
      den Menschen nicht zeigen, weil Sie ihnen dann sagen
      müssten: Eigentlich sind wir erst zufrieden, wenn die
      Menschen am Monatsanfang ihr Geld abliefern und die
      staatlichen Leistungen erhalten, die wir ihnen als Politi-
      ker zuteilen.

      Wohin das führt, haben wir erlebt. Für Zinsen sind im
      Haushalt rund 42 Milliarden Euro eingestellt.


      (Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Mehr!)


      Davon geht rund die Hälfte nicht auf die Wiedervereini-
      gung – das war ein Federstrich im Gesetzblatt –, sondern
      auf den Wiederaufbau einer von Ihren politischen Vor-
      gängern verhunzten Landschaft und Nation zurück. Sa-
      gen Sie den Menschen doch bitte alles, was Sie wollen,
      damit sie das erkennen. Aber genau das tun Sie nicht,
      weil Sie nicht wollen, dass man erkennt, was Sie vorha-
      ben.

      Eines ist klar: Wir müssen jetzt eine höhere Netto-
      neuverschuldung in Kauf nehmen. Schulden an sich
      sind weder gut noch böse. Damit verhält es sich wie mit
      dem Feuer: Das Feuer kann wärmen; dann ist es gut. Das
      Feuer kann verbrennen; dann ist es zerstörerisch und
      schlecht. Es kommt also auf die richtige Verwendung der
      Mittel an, für die man sich verschuldet. Deswegen sehen
      wir in unserem Föderalismuskonzept vor, dass man in ei-
      ner konjunkturellen Abschwungphase mehr Geld ausge-
      ben kann, wenn man dafür sorgt, dass das nicht auf
      Dauer zur Finanzierung struktureller Haushaltsdefizite
      führt, sondern dass die Ausgaben in der anderen Hälfte
      des Zyklus zurückgeführt werden.

      Herr Kollege Poß – er ist jetzt leider nicht da –, ich
      verstehe überhaupt nicht, warum Ihre Fraktion einen ent-
      sprechenden Entschließungsantrag, um dies deutlich zu
      machen, abgelehnt hat. Wir wollten durch einen Ent-
      schließungsantrag deutlich machen, dass wir im System
      der Föderalismusreform bleiben und nicht einfach
      Schulden machen, um höhere strukturelle Defizite zu fi-
      nanzieren, sondern deshalb, weil wir durch ein konjunk-
      turelles Tal müssen und den Faden nicht abreißen lassen
      wollen.


      (Beifall bei der CDU/CSU)


      Wir geben unser Ziel nicht auf. Ich fordere jeden, der
      es ernst meint, auf, sich in dieser Form zu binden, damit
      das am Ende nachvollziehbar ist. Wir wollen doch mit
      einer positiven Bilanz vor die Öffentlichkeit treten, und
      wir wollen deutlich machen, dass es genau das ist, was
      uns in der Vergangenheit in die Katastrophe geführt hat,
      nämlich dass wir laufende Staatsausgaben mit Krediten
      finanziert haben. Das war falsch. Man kann das vorüber-
      gehend machen, aber man kann durch Kredite seine
      Konsumkraft nicht verändern. Ich kann Konsum zeitlich
      befristet vorziehen oder, was heute aus der Mode ge-
      kommen ist, durch Ansparen aufschieben, aber am Ende

      w
      K
      s
      B
      h
      g

      k
      F
      h
      v
      w
      b
      m
      b
      S
      k
      t

      i
      v
      w
      s
      r
      d

      W

      w
      t
      z
      d
      d
      n
      m
      ß
      z

      g

      S
      s
      r
      w
      h
      g
      d
      h
      n
      k

      (C (D ird das Volumen nicht größer. Wenn der Konsum über redite finanziert wird, dann endet das entweder in teigenden Zinsen – über die letzten 50 Jahre hat die undesrepublik Deutschland 42 Milliarden Euro aufgeäuft – oder in Steuererhöhungen. Beides ist auf Dauer esehen falsch. Deswegen müssen wir die Konsequenzen ziehen. Das önnen wir auch. Unser System, das wir im Rahmen der öderalismusreform auf den Tisch gelegt haben und das offentlich noch – der Finanzminister steht noch dazu; on anderen weiß ich es nicht ganz genau – verwirklicht ird, besteht darin, dass wir uns selbst Daumenschrauen anlegen; denn es ist doch völlig klar, dass Politik imer ausweicht und die Maßnahmen zur Lösung der Pro leme vertagt. Ich sage aber eines: Kinder können auf chuldenbergen nicht spielen. Deswegen dürfen wir eine Schulden anhäufen, sondern wir müssen sie beseiigen. Ich will noch eines ganz deutlich machen: Die Krise st kein Versagen der Marktwirtschaft. Vielmehr haben iele bei uns Bürokratieabbau mit Regellosigkeit verechselt. Auch eine Marktwirtschaft – deswegen heißt ie bei uns soziale Marktwirtschaft – braucht Spielegeln. Wir müssen uns darum bemühen, dass wir an ieser Stelle besser werden. Andere Länder können für uns kein Maßstab sein. ir müssen vielmehr unseren eigenen Weg finden. Ich bin der festen Überzeugung, dass dieser Haushalt, ie er jetzt aufgestellt ist, den Anforderungen dieser Si uation entspricht. Wir haben auf die Lage mit dem Konept „Sanieren, Investieren, Reformieren“ reagiert. Bei iesem Dreiklang wollen wir bleiben. Wir dürfen aber en roten Faden nicht verlieren, und wir dürfen uns jetzt icht irremachen lassen. Wenn sich die Fakten noch einal ändern, dann müssen wir einen Nachtrag beschlie en. Wir dürfen aber nicht vor lauter Angst, etwas falsch u machen, gar nichts machen. Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


      (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)