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ID1618804000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/188 Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20241 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung steuerrecht- licher Regelungen des Maßnahmenpakets „Beschäftigungssicherung durch Wachs- tumsstärkung“ (Drucksache 16/10930) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- 20235 B 20236 D 20243 A 20245 A 20246 C 20247 A 20247 C 20249 B Deutscher B Stenografisch 188. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Hartwig Fischer (Göttingen) und Dr. Christoph Bergner . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Jürgen Koppelin und Dr. Gesine Lötzsch in den Verwaltungs- rat der Kreditanstalt für Wiederaufbau . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung: Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . K W ( i Z A B g D K ( J D 20231 A 20231 B 20236 D 20231 D 20232 D 20233 D 20234 C Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, Werner Dreibus, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: undestag er Bericht ung 5. November 2008 t : onjunkturprogramm gegen die drohende irtschaftskrise Drucksache 16/10619) . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 2: ntrag der Abgeordneten Christine Scheel, ärbel Höhn, Kerstin Andreae, weiterer Ab- eordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN: Nachhaltig investieren in lima, Bildung, soziale Gerechtigkeit Drucksache 16/11023) . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A 20237 A 20237 B 20239 C haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksachen 16/9900, 16/9902) . . . . . . . 20250 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2008 bis 2012 (Drucksachen 16/9901, 16/9902, 16/10426) 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksache 16/10424) . . . . . . . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/10402, 16/10423) . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 16/10423, 16/10424) . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/10408, 16/10423) in Verbindung mit b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 16/10423, 16/10424) . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5 U K C K P D U J V K K 6 G D U B O D D D P H D 7 U 20250 C 20250 D 20250 D 20251 A 20251 A 20251 B 20251 B 20254 A 20256 B 20259 C 20261 B 20263 C 20265 D 20268 A 20269 C 20271 D 20272 A 20272 B 20273 C 20275 C 20275 C 20276 A Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 16/10420, 16/10423) . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . laus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . örg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/10406, 16/10423) . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Bürsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . elmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 16/10415, 16/10423) . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20277 D 20278 A 20279 B 20281 B 20282 B 20284 A 20285 B 20286 C 20288 C 20290 A 20291 A 20291 D 20293 B 20294 B 20295 C 20296 C 20296 D 20298 B 20300 A 20301 A 20303 C 20305 B 20307 C 20308 B 20309 B 20310 B 20311 C 20313 A 20313 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 III Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Herrmann (CDU/CSU) zur namentlichen Ab- stimmung über die Anträge: Missbilligung der Amtsführung und Entlassung von Bun- desminister Wolfgang Tiefensee (187. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 17 und Zusatzta- gesordnungspunkt 7) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20314 B 20315 B 20316 B 20317 D 20318 D 20321 A 20321 B 20321 C 20322 C 20323 D 20324 C 20325 D 20327 C 20328 C 20328 D 20329 A 20330 C 20331 A 20331 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 20231 (A) ) (B) ) 188. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 20331 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht (187. Sitzung, Tagesordnungspunkt 17 und Zu- satztagesordnungspunkt 7) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet „Nein“. Lehn, Waltraud SPD 25.11.2008 Lips, Patricia CDU/CSU 25.11.2008 Lopez, Helga SPD 25.11.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 25.11.2008 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 25.11.2008 Bollen, Clemens SPD 25.11.2008 Bonde, Alexander BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 Brunkhorst, Angelika FDP 25.11.2008 Ernst, Klaus DIE LINKE 25.11.2008 Fograscher, Gabriele SPD 25.11.2008 Friedhoff, Paul K. FDP 25.11.2008 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 25.11.2008 Gloser, Günter SPD 25.11.2008 Göppel, Josef CDU/CSU 25.11.2008 Gradistanac, Renate SPD 25.11.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 25.11.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 25.11.2008 Hiller-Ohm, Gabriele SPD 25.11.2008 Hintze, Peter CDU/CSU 25.11.2008 Jaffke-Witt, Susanne CDU/CSU 25.11.2008 Dr. Jung, Franz Josef CDU/CSU 25.11.2008 Knoche, Monika DIE LINKE 25.11.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 25.11.2008 Krüger-Leißner, Angelika SPD 25.11.2008 N N D R R R S S S S S D T D W D Z A (D en Abgeordneten nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Herrmann (CDU/ CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Anträge: Missbilligung der Amtsführung und Ent- lassung von Bundesminister Wolfgang Tiefensee itzsche, Henry fraktionslos 25.11.2008 oll, Michaela CDU/CSU 25.11.2008 r. Paech, Norman DIE LINKE 25.11.2008 awert, Mechthild SPD 25.11.2008 oth (Heringen), Michael SPD 25.11.2008 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 25.11.2008 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 chauerte, Hartmut CDU/CSU 25.11.2008 chily, Otto SPD 25.11.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 trothmann, Lena CDU/CSU 25.11.2008 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 hönnes, Franz SPD 25.11.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 25.11.2008 inkelmeier-Becker, Elisabeth CDU/CSU 25.11.2008 r. Wodarg, Wolfgang SPD 25.11.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 25.11.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 188. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    ie Banken werden mit frischem Geld versorgt, doch
    ie Spielregeln des Kasino-Kapitalismus wurden noch
    icht geändert. Das ist eine absurde Klientelpolitik.


    (Beifall bei der LINKEN – Zuruf von der CDU/ CSU: Sie hat es nicht verstanden!)


    in Konjunkturprogramm, das diesen Namen verdient,
    ibt es nicht. Das hat auch die vorangegangene Debatte
    ezeigt.

    Wir als Linke haben von Anfang an gesagt, dass ein
    ettungspaket für die Banken mit strengen Regeln für
    en Finanzmarkt verbunden werden muss. Gleichzeitig
    uss ein wirkliches Konjunkturprogramm aufgelegt
    erden; sonst wird das nichts.


    (Beifall bei der LINKEN)


    as die Regeln angeht, ist es doch immer noch so, dass
    ede Lidl-Filiale in diesem Land besser überwacht wird
    ls die Hypo Real Estate, die Milliarden verzockt hat
    nd jetzt mit üppigen Bürgschaften des Staates ausge-
    tattet wird.


    (Beifall bei der LINKEN – Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: So ein Schmarrn! – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wer hat Ihnen denn diesen Blödsinn aufgeschrieben, Frau Kollegin?)


    Wir beobachten jetzt die Entwicklung eines neuen
    olkssports unter Regierungspolitikern: das Schattenbo-
    en. Die Kanzlerin, der Finanzminister und sogar der
    undespräsident schimpfen auf die gierigen Bank-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Gesine Lötzsch
    manager. Dabei kommt natürlich kein Manager zu
    Schaden. Es ändert sich auch nichts an der Politik der
    Bundesregierung gegenüber den Managern. Aber zu-
    mindest entsteht bei den Bürgern der Eindruck, dass es
    jetzt den Richtigen an den Kragen geht. Ziehen Sie lie-
    ber die Schattenboxhandschuhe aus und gehen Sie end-
    lich an Ihre Arbeit!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Der Finanzminister interessiert sich weniger für die
    Wirtschaftskrise als vielmehr für das Ziel, keine neuen
    Schulden aufzunehmen. Konjunkturprogramme scheut
    Herr Steinbrück wie der Teufel das Weihwasser. Aber
    Minister Steinbrück betreibt ebenso wie sein Vorgänger
    Hans Eichel Politik gegen die ökonomischen Gesetze,


    (Jörg Tauss [SPD]: Was?)


    und das geht nie gut.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Steinbrück will jetzt auch nicht mehr an seinen Zie-
    len gemessen werden, die er noch vor ein paar Wochen
    hier immer wieder trotzig verkündet hat. Jetzt muss die
    Finanz- und Weltwirtschaftskrise, die nach Auffassung
    des Finanzministers keiner voraussehen konnte, für sein
    Scheitern herhalten. Das erinnert mich an den Kapitän
    der Titanic, der zu seiner Entschuldigung gesagt haben
    soll, dass ja schließlich keiner habe wissen können, dass
    es im Eismeer Eisberge gibt.

    Ich kann der Bundesregierung nur empfehlen, dem
    Beispiel von Tausenden Studenten zu folgen und einen
    Marx-Lesekurs zu besuchen. Im Kapital könnte der Fi-
    nanzminister dann lernen, dass Wirtschaftskrisen und
    Kapitalismus zusammengehören wie Blitz und Donner.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Steinbrück, Sie können sich das auch von Ihrer
    Bundeskanzlerin erklären lassen; denn Frau Merkel hat
    schließlich während ihres Studiums einen Grundkurs
    über Marxismus-Leninismus absolviert. Da kann sie Ih-
    nen sicherlich auf die Sprünge helfen.


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Genau!)


    Meine Damen und Herren, es gibt ein paar ganz
    schlaue Mitarbeiter in der SPD-Fraktion,


    (Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD])


    die auf dem Oktoberfest bei ein paar Maß Bier alle Vor-
    schläge der Linken zusammengerechnet haben wollen.
    Sie kamen auf eine astronomische Summe, weil sie ihre
    üppige Bierrechnung und das Geburtsdatum der Kellne-
    rin dazugerechnet haben. Richtig ist, dass die Linke ein
    Konjunkturprogramm gegen die Wirtschaftskrise for-
    dert. Wir wollen, dass der Bund gemeinsam mit den
    Ländern und den Gemeinden ein Konjunkturprogramm
    startet, um einen Absturz in die Rezession zu verhindern.
    Die Europäische Union hat ein Konjunkturprogramm in
    Höhe von 1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts gefor-
    dert. Das wären für Deutschland 25 Milliarden Euro. Die
    Kanzlerin hat ein solches Konjunkturprogramm zwar öf-
    fentlich unterstützt; doch in dem vorliegenden Haushalt

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    (C (D ibt es dieses Programm nicht. Wenn Sie sagen, das sei lles schon eingerechnet, ist das ein Rosstäuschertrick, en Ihnen niemand abnehmen wird; für so dumm könen Sie die Menschen nicht verkaufen. ch bin sehr gespannt, wie uns die Kanzlerin dieses Täuchungsmanöver gegenüber der EU und den Bürgerinen und Bürgern der Bundesrepublik morgen in ihrer ede erklären wird. Ich hoffe sehr, dass sie das tun wird. ie soll uns hier einmal den Widerspruch zwischen öfentlichem Reden und praktischem Nichthandeln darleen. Die Bundesregierung hat für 2009 ein Progrämmchen m Wert von ungefähr 3 Milliarden Euro in den Haushalt ingestellt. Das erinnert mich wieder an die Titanic: Erst erden die Bankenrettungsboote für die erste Klasse ins asser gelassen, und dann wird den Passagieren der weiten bis vierten Klasse mitgeteilt, dass es keinen rund zur Sorge gebe; sie bekämen schließlich Gut cheine für Rettungsringe, wenn sie das rettende Ufer ereicht haben sollten. So funktioniert das nicht. Die Linke fordert Sofortmaßnahmen für die Bürgeinnen und Bürger, die wir bei gutem Willen aller Abgerdneten noch in dieser Woche beschließen könnten. rstens fordern wir die Anhebung des Arbeitslosengeles II auf 435 Euro. Herr Kuhn, auch Sie haben vorhin ie Anhebung des Arbeitslosengeldes II gefordert. Sie aben aber vergessen, zu erwähnen, dass Ihre Fraktion iterfinder dieses beschämenden Arbeitslosengeldes II ar. weitens fordern wir die Einführung eines gesetzlichen indestlohnes und drittens die Erhöhung des Kinderzu chlages und des Kindergeldes. Die Anhebung des Arbeitslosengeldes II auf 35 Euro ist sozial und ökonomisch sinnvoll. Dieses eld wäre gut angelegt; denn in der Regel reicht das rbeitslosengeld II für die Menschen nicht bis zum nde des Monats. Das Geld würde sofort in den Kon unkturkreislauf fließen, also wie eine Infusion wirken. Die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes ntlastet den Haushalt sogar direkt. Immerhin zahlen wir Milliarden Euro für Aufstocker, also für Menschen, die on ihrer Arbeit nicht leben können und staatliche Zuchüsse benötigen. Viele Unternehmen machen sich auf osten des Staates hier einen schlanken Fuß. Auch das ollten wir endlich beenden. Meine Damen und Herren, das Kindergeld wird von er Koalition gegen den Widerstand des Finanzministers m 10 Euro pro Kind erhöht. Der Paritätische Wohlahrtsverband hat errechnet, dass der Kaufkraftverlust eit der letzten Kindergelderhöhung 12 Prozent beträgt. as heißt, das Kindergeld müsste also auf mindestens 72 Euro ansteigen, damit wenigstens dieser Verlust auseglichen wird. Aber selbst das funktioniert nicht. Die Dr. Gesine Lötzsch 164 Euro, die nun herausgekommen sind, gleichen den Verlust nicht aus. Was ich im Übrigen besonders beschämend finde: Die Kindergelderhöhung gilt für alle Kinder – außer für die Kinder von ALG-II-Empfängern. Es ist wirklich empörend, wie diese Regierung arme Kinder diskriminiert und ausgrenzt. Die Linke fordert ein Kindergeld von 200 Euro pro Kind und eine Anhebung des Kinderzuschlages für Kinder, deren Eltern mit dem Arbeitslosengeld II auskommen müssen. (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Wo ist die Finanzierungsgrundlage?)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der LINKEN)


    Diese drei Vorschläge muss die Regierung nicht auf
    G-20- oder G-8-Gipfeln debattieren. Wir könnten sie
    heute oder am Freitag im Bundestag beschließen. Bis
    Freitag haben Sie noch Zeit, nachzudenken. Vielleicht
    nutzt es etwas.

    Es gibt den legendären Satz: „Wer zu spät kommt,
    den bestraft das Leben!“


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Hättet ihr in der DDR doch früher auf Gorbatschow gehört!)


    Der Finanzminister kam zu spät, um bei der Kredit-
    anstalt für Wiederaufbau und bei der IKB Ordnung zu
    schaffen. Der Finanzminister kam zu spät, als die
    schlimmsten Folgen der Finanzkrise verhindert werden
    mussten. Er kam wiederum zu spät, als es darum ging,
    mit einem Konjunkturprogramm Arbeitsplätze zu si-
    chern.

    Herr Steinbrück, Sie haben uns einen Schönwetter-
    Haushalt vorgelegt. Sie haben die Zeichen der Zeit im-
    mer noch nicht erkannt. Sie laufen den Ereignissen hin-
    terher und sind unfähig, einen krisenfesten Haushalt vor-
    zulegen. Einen Haushalt wie den vorliegenden kann die
    Fraktion Die Linke nur ablehnen.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Kollegin Christine Scheel, Fraktion

Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christine Scheel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer! Eigentlich müsste
    jetzt unser haushaltspolitischer Sprecher Alexander
    Bonde hier stehen. Er ist aber auf dem Weg in den
    Kreißsaal. Wir wünschen der Mutter, dem Kind und dem
    Vater für die Zukunft alles Gute.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Seit der Einbringung des Bundeshaushaltes Mitte
    September haben sich die konjunkturellen Rahmen-
    bedingungen extrem verändert. Was die Bürgerinnen
    und Bürger von einer guten Regierung in einer solch
    schwierigen Phase – wir sind in einer Rezession – zu
    Recht erwarten, ist eine offene und ehrliche Analyse der
    Situation.

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    (C (D Steffen Kampeter hat es schon gesagt: Die Menschen aben Vertrauen in unser Land. Lieber Steffen ampeter, auch ich glaube, dass die Menschen Ver rauen in unser Land haben. Das heißt aber noch lange icht, dass sie auch Vertrauen in diese Regierung haben (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Mehr als in Ihre Arbeit, Frau Kollegin!)


    nd auch Vertrauen in einen Haushalt haben, der nicht
    as Papier wert ist, auf dem er steht.

    Zu Beginn der Finanzkrise in den USA im Sommer
    007 – es ist schon eine ganze Weile her – hatten wir vor
    inem Übergreifen auf den globalisierten Markt ge-
    arnt. Der Minister hat uns damals – Kollege Koppelin
    at es schon angesprochen – Sadomaso-Tendenzen
    achgesagt und hat außerdem vor den Kassandrarufern
    ewarnt. Jetzt muss man sagen: Wir waren einfach nur
    ealistisch, als wir davon gesprochen haben, dass man
    ie Entwicklung nicht ignorieren darf und dass man
    ositionen nicht erst dann aufgeben sollte, wenn ihre
    rundlagen von der Realität bereits meilenweit überholt
    urden. Ein solches Handeln schafft kein Vertrauen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP)


    Das gilt für die Finanzkrise und gilt jetzt auch für den
    undeshaushalt. Denn Sie verdoppeln die Schulden und

    agen nur die halbe Wahrheit. Im Hinblick auf die Ban-
    en haben wir – ich sage bewusst: leider – immer noch
    ine Vertrauenskrise. Das gegenseitige Gewähren von
    otwendigen Krediten läuft immer noch nicht so, wie
    ir es eigentlich brauchen. In dieser Situation müssen
    ir aufpassen, dass diese Vertrauenskrise nicht auf das
    andeln der Regierung überschwappt.

    Die Wachstumsprognose ist im Vergleich zum Ent-
    urf des Haushaltsplans vom Sommer von 1,2 auf
    ,2 Prozent für 2009 geändert worden. Diese Eintrübung
    at nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf der Ein-
    ahmeseite, sondern auch auf der Ausgabenseite, und
    war in Form von Ausgabensteigerungen, beispielsweise
    eim Sozialtransfer. Das haben Sie im jetzt vorgesehe-
    en Haushaltsplan in dieser Form nicht berücksichtigt,


    (Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist unglaublich!)


    bgesehen davon, dass der Sachverständigenrat, die
    undesbank und viele andere schon jetzt davor warnen,
    ass wir im nächsten Jahr in eine Situation geraten, in
    er es kein Wachstum von 0,2 Prozent, sondern ein Mi-
    uswachstum von 0,5 bis 1 Prozent geben wird. Darauf
    uss man sich vorbereiten, und diese Vorbereitung hat

    onseiten der Koalition bislang überhaupt nicht stattge-
    unden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie verstecken den Finanzmarktstabilisierungs-
    onds in einem Sondervermögen, statt hier transparent
    u agieren.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Natürlich, steht nicht im Haushalt!)







    (A) )



    (B) )


    Christine Scheel
    Die Bundesregierung rechnet mit Bürgschaftsausfällen
    von 20 Milliarden Euro. Man muss davon ausgehen,
    dass ein Teil davon 2009 anfällt. Auch die Kosten für Ei-
    genkapitalmaßnahmen bei Unternehmen der Finanz-
    branche – es sind 80 Milliarden Euro für die nächsten
    drei Jahre vorgesehen – verstecken Sie in diesem Son-
    dervermögen. Hier wurde etwas getan, wozu wir sagen:
    Dies muss transparent sein. Die Leute wollen verstehen,
    wie es funktioniert, wenn Banken gerettet werden, und
    wollen genaue Kenntnis über die Gegenleistungen ha-
    ben. Das haben wir von unserer Seite im Zusammenhang
    mit dem Rettungspaket immer eingefordert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Noch schwieriger ist es beim Arbeitslosengeld II. Da
    haben Sie im Entwurf 1,4 Milliarden Euro weniger ver-
    anschlagt, als Sie dieses Jahr, das konjunkturell be-
    stimmt besser gewesen ist, als es das kommende sein
    wird, benötigen. Carsten Schneider hat vorhin gesagt,
    dass die Arbeitslosengeldzahlungen steigen werden.
    Wenn ich mir anschaue, dass im Etat für 2009 20,8 Mil-
    liarden Euro für das Arbeitslosengeld II vorgesehen
    sind, dieses Geld aber schon jetzt, im November, nicht
    ausreicht und Sie im Haushaltsausschuss eine überplan-
    mäßige Ausgabe von 800 Millionen Euro beantragen
    mussten, Herr Minister – und das vor dem Hintergrund
    einer noch guten Konjunktur –, dann frage ich mich:
    Wem wollen Sie weismachen, dass wir in einem kon-
    junkturellen Abschwung mit einem um mindestens
    1 Prozent geringeren Wirtschaftswachstum im nächsten
    Jahr plötzlich 1,4 Milliarden Euro weniger Geld für das
    Arbeitslosengeld II aufwenden müssen?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist doch Voodoo-Politik, was Sie hier betreiben, und
    keine realistische Haushaltspolitik.

    Vergangene Woche hat die Kanzlerin noch einmal für
    eine nachhaltige Schuldenpolitik geworben: Zwar
    dürfe man in schwierigen Zeiten Schulden machen; aber
    in Zeiten des Wachstums müsse man diese Schulden
    kompensieren. Wichtig sei, dass man in einem Wirt-
    schaftszyklus mit Null herauskommt – so hat sie sinnge-
    mäß gesagt –; denn sonst seien die Politik und das, was
    man bei den Haushaltsberatungen tue, insgesamt nicht
    nachhaltig.

    Wir stellen fest: Die Kanzlerin scheint das Konzept
    der Schuldenbremse verstanden zu haben. Aber was
    zählt, ist nicht die Theorie, sondern die Praxis. Gerade
    im Zusammenhang mit der Föderalismuskommission ist
    nichts vorangegangen. Sie hätte längst eine Schulden-
    bremse beschließen sollen – eine Schuldenbremse, die
    atmet, wie Fritz Kuhn vorhin gesagt hat, indem man in
    wirtschaftlich guten Zeiten Geld zurücklegt und in
    schwierigen Zeiten genug Spielräume hat. Das hätten
    Sie längst tun können; aber auch das ist Ihnen nicht ge-
    lungen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn man sich die Regierungsjahre von 2005 bis
    2009 und das entsprechende Wachstum anschaut, dann
    sieht man, dass Sie neue Schulden in einer Größenord-

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    (C (D ung von insgesamt 72 Milliarden Euro gemacht haben. ie haben 72 Milliarden Euro neue Schulden gemacht, bwohl Sie die Steuern erhöht haben und die Steuerehreinnahmen im gleichen Zeitraum 160 Milliarden uro betragen haben. Sie sollten den Menschen einmal rklären, wie man es schafft, so hohe Steuereinnahmen u haben und trotzdem in guten Zeiten so viele Schulden u machen, wie Sie das getan haben. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP)


    Wir vonseiten der Grünen haben mit unserem Zu-
    unftshaushalt dokumentiert, wie nachhaltiges Haus-
    alten funktioniert. Dieser würde in der Krise mehr
    pielräume ermöglichen, um den Herausforderungen zu
    egegnen. In einer solchen Krise ist es noch wichtiger,
    arauf zu achten, wofür man Geld ausgibt, und vor allem
    arauf zu achten, was für eine Wirkung dieses Geldaus-
    eben hat.

    Die Haushaltspolitikerinnen und Haushaltspolitiker
    nserer Fraktion haben alles getan, um dafür zu sorgen,
    ass in langfristiger Hinsicht die Weichen richtig gestellt
    erden können. Uns geht es – wir glauben, dass es das
    ichtige für dieses Land ist – um Investitionen in den
    limaschutz, um Investitionen in Bildung und Kinder-
    etreuung und um Investitionen in den sozialen Zusam-
    enhalt dieses Landes.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    olche Investitionen können eine konjunkturelle Wir-
    ung entfalten und gleichzeitig nachhaltig wirken. Das
    st der Punkt: konjunkturell wirken und gleichzeitig für
    ie Zukunft Sinn machen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    us diesem Grund haben wir Haushaltspolitiker in den
    eratungen viele Anträge vorgelegt.
    Wir wollen, dass die Bürgerinnen und Bürger bei ih-

    en Energiekosten durch einen Fonds entlastet werden.
    ir möchten die energetische Sanierung von Gebäuden,

    en Ausbau von hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopp-
    ungs-Anlagen und den Ausbau der Stromnetze. Wir
    ollen, dass die Kfz-Steuer zu einer CO2-Steuer umge-
    aut wird. Das, was Sie hier vorgelegt haben, was verab-
    chiedet werden soll, ist eine Perversion ökologischer
    ogik. Man muss sich das einmal vorstellen: Je mehr
    ubraum ein Auto hat, das jetzt gekauft wird, desto hö-
    er ist die Steuerentlastung. Das ist doch verrückt!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    enn man denjenigen, die die Autos bauen, Anreize für
    ie Entwicklung zukunftsfähiger Technologien bieten
    öchte, dann muss man eine klare Kante zeigen. Im Ko-

    litionsvertrag steht die CO2-Steuer. In drei Jahren ist es
    hnen aber nicht gelungen, dies umzusetzen. Und jetzt,
    n Krisenzeiten, wo die Möglichkeit dazu bestünde, ma-
    hen Sie einen solchen Quatsch, der uns in keiner Weise
    oranbringt, der uns sogar zurückwirft und außerdem
    00 Millionen Euro kostet.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Christine Scheel
    Unsere Kinder brauchen hochwertige Kindergarten-
    und Betreuungsplätze. Unsere Schüler und Schülerinnen
    brauchen vernünftige Schulen. Unsere Studenten und
    Studentinnen brauchen Studienplätze, die sachgerecht
    ausgestattet sind. Unser Land muss für den globalen
    Wettbewerb fit gemacht werden.

    Die Große Koalition hat ihre große Mehrheit in Bun-
    destag und Bundesrat leider nicht genutzt, um diese Im-
    pulse zu setzen, sondern sie hat sich mit der verkorksten
    Föderalismusreform freiwillig die Hände gebunden. Ich
    verstehe bis heute nicht, dass man sich auf so etwas ein-
    lassen konnte.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Jörg Tauss [SPD]: Das sieht man an BadenWürttemberg!)


    Wir erwarten, dass man etwas für die Nachfrage tut.
    Wenn man etwas für die Nachfrage tun will, dann ist es
    notwendig, den Regelsatz des Arbeitslosengeldes II an-
    zuheben; denn diese Menschen, die das Geld dringend
    brauchen, verkonsumieren es, wodurch das Geld in den
    Wirtschaftskreislauf einfließt. Das, was Sie sich vorstel-
    len, eine Senkung des Spitzensteuersatzes, würde bedeu-
    ten, dass die Leute mehr Geld sparen. Das würde für un-
    sere Wirtschaftsentwicklung aktuell überhaupt nichts
    bringen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Luft! Luft!)


    Aus diesem Grund meinen wir, dass wir die kleinen Ein-
    kommen entlasten müssen. Das wäre der richtige Weg.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Anforderungen, die an den Haushalt gestellt wer-
    den, haben zwei Ebenen: einen zukunftsfähigen Haus-
    halt aufstellen und gleichzeitig die Folgen der Finanz-
    und Konjunkturkrise abmildern. Wir haben in den letz-
    ten Jahren gezeigt, wie man mit Strukturreformen, die
    sich an ökologischen und sozialen Zielen ausrichten, die
    Basis eines Haushaltes verbessern kann. Wir hätten
    heute ganz andere Handlungsmöglichkeiten, wenn Sie
    dem ein Stück weit gefolgt wären. Es ist sehr schade,
    dass Sie uns nicht gefolgt sind. Auch deswegen befinden
    wir uns jetzt in dieser schwierigen Situation; denn man
    kann nur mit langfristig sinnvollen Investitionen etwas
    erreichen. Maßnahmen zur Krisenbekämpfung dürfen
    kein Strohfeuer sein. Das müssen Investitionen sein, die
    tragfähig sind und insgesamt zünden.

    Sie feuern ein ziemlich widersprüchliches Ideenfeuer-
    werk ab. Wenn sich der Rauch gelegt hat, wird es wieder
    keiner gewesen sein wollen. Dann wird die CDU/CSU
    sagen: Das haben wir gemacht, weil die SPD das wollte.
    Und die SPD wird sagen: Das wollten die Schwarzen.
    Am Ende war es wieder keiner. Das ist genau das Pro-
    blem, vor dem wir stehen. Das heißt, wir brauchen ein
    vernünftiges Programm, das nach vorne weist. Wir brau-
    chen kein Sammelsurium von beliebigen Maßnahmen,
    die am Ende gar nicht greifen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich sage, dass für diese Haushaltspolitik nicht allein
    der Finanzminister die Schuld trägt, sondern auch das

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    (C (D uasi unbesetzte Wirtschaftsministerium, die Kanzlerin nd die bei Detailfragen zerstrittene Große Koalition. Deswegen haben die Grünen völlig zu Recht im aushaltsausschuss gefordert, dass ein neuer Haushalt orgelegt wird, der für die Zukunft gut ist, der auf ehrlihen Zahlen basiert und uns für die nächsten Jahre gut üstet. Wir brauchen im Grunde einen neuen Haushalt. ber wir brauchen im nächsten Jahr auch eine andere egierung. Danke schön. Das Wort hat nun der Bundesminister der Finanzen, eer Steinbrück. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)