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ID1618803400

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    Plenarprotokoll 16/188 Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20241 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung steuerrecht- licher Regelungen des Maßnahmenpakets „Beschäftigungssicherung durch Wachs- tumsstärkung“ (Drucksache 16/10930) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- 20235 B 20236 D 20243 A 20245 A 20246 C 20247 A 20247 C 20249 B Deutscher B Stenografisch 188. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Hartwig Fischer (Göttingen) und Dr. Christoph Bergner . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Jürgen Koppelin und Dr. Gesine Lötzsch in den Verwaltungs- rat der Kreditanstalt für Wiederaufbau . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung: Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . K W ( i Z A B g D K ( J D 20231 A 20231 B 20236 D 20231 D 20232 D 20233 D 20234 C Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, Werner Dreibus, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: undestag er Bericht ung 5. November 2008 t : onjunkturprogramm gegen die drohende irtschaftskrise Drucksache 16/10619) . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 2: ntrag der Abgeordneten Christine Scheel, ärbel Höhn, Kerstin Andreae, weiterer Ab- eordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN: Nachhaltig investieren in lima, Bildung, soziale Gerechtigkeit Drucksache 16/11023) . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A 20237 A 20237 B 20239 C haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksachen 16/9900, 16/9902) . . . . . . . 20250 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2008 bis 2012 (Drucksachen 16/9901, 16/9902, 16/10426) 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksache 16/10424) . . . . . . . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/10402, 16/10423) . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 16/10423, 16/10424) . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/10408, 16/10423) in Verbindung mit b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 16/10423, 16/10424) . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5 U K C K P D U J V K K 6 G D U B O D D D P H D 7 U 20250 C 20250 D 20250 D 20251 A 20251 A 20251 B 20251 B 20254 A 20256 B 20259 C 20261 B 20263 C 20265 D 20268 A 20269 C 20271 D 20272 A 20272 B 20273 C 20275 C 20275 C 20276 A Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 16/10420, 16/10423) . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . laus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . örg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/10406, 16/10423) . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Bürsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . elmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 16/10415, 16/10423) . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20277 D 20278 A 20279 B 20281 B 20282 B 20284 A 20285 B 20286 C 20288 C 20290 A 20291 A 20291 D 20293 B 20294 B 20295 C 20296 C 20296 D 20298 B 20300 A 20301 A 20303 C 20305 B 20307 C 20308 B 20309 B 20310 B 20311 C 20313 A 20313 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 III Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Herrmann (CDU/CSU) zur namentlichen Ab- stimmung über die Anträge: Missbilligung der Amtsführung und Entlassung von Bun- desminister Wolfgang Tiefensee (187. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 17 und Zusatzta- gesordnungspunkt 7) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20314 B 20315 B 20316 B 20317 D 20318 D 20321 A 20321 B 20321 C 20322 C 20323 D 20324 C 20325 D 20327 C 20328 C 20328 D 20329 A 20330 C 20331 A 20331 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 20231 (A) ) (B) ) 188. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 20331 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht (187. Sitzung, Tagesordnungspunkt 17 und Zu- satztagesordnungspunkt 7) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet „Nein“. Lehn, Waltraud SPD 25.11.2008 Lips, Patricia CDU/CSU 25.11.2008 Lopez, Helga SPD 25.11.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 25.11.2008 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 25.11.2008 Bollen, Clemens SPD 25.11.2008 Bonde, Alexander BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 Brunkhorst, Angelika FDP 25.11.2008 Ernst, Klaus DIE LINKE 25.11.2008 Fograscher, Gabriele SPD 25.11.2008 Friedhoff, Paul K. FDP 25.11.2008 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 25.11.2008 Gloser, Günter SPD 25.11.2008 Göppel, Josef CDU/CSU 25.11.2008 Gradistanac, Renate SPD 25.11.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 25.11.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 25.11.2008 Hiller-Ohm, Gabriele SPD 25.11.2008 Hintze, Peter CDU/CSU 25.11.2008 Jaffke-Witt, Susanne CDU/CSU 25.11.2008 Dr. Jung, Franz Josef CDU/CSU 25.11.2008 Knoche, Monika DIE LINKE 25.11.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 25.11.2008 Krüger-Leißner, Angelika SPD 25.11.2008 N N D R R R S S S S S D T D W D Z A (D en Abgeordneten nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Herrmann (CDU/ CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Anträge: Missbilligung der Amtsführung und Ent- lassung von Bundesminister Wolfgang Tiefensee itzsche, Henry fraktionslos 25.11.2008 oll, Michaela CDU/CSU 25.11.2008 r. Paech, Norman DIE LINKE 25.11.2008 awert, Mechthild SPD 25.11.2008 oth (Heringen), Michael SPD 25.11.2008 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 25.11.2008 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 chauerte, Hartmut CDU/CSU 25.11.2008 chily, Otto SPD 25.11.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 trothmann, Lena CDU/CSU 25.11.2008 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 hönnes, Franz SPD 25.11.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 25.11.2008 inkelmeier-Becker, Elisabeth CDU/CSU 25.11.2008 r. Wodarg, Wolfgang SPD 25.11.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 25.11.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 188. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Carsten Schneider


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Der Bundeshaushalt 2009 ist ein guter Haushalt

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    (C (D n schwierigen Zeiten. Wir haben diesen Etat im Hausaltsausschuss und in der Großen Koalition gemeinsam eraten. Wir haben uns Zeit genommen, um auch die ben diskutierten Maßnahmen zur konjunkturellen Stütung aufzunehmen. Das heißt: Auch die Opposition atte lange Gelegenheit, sich damit auseinanderzusetzen. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sind leider nicht so viele Beiträge von der Opposition gekommen!)


    ir haben fast alle Minister, deren Aussagen gewünscht
    urden, gehört und die Beratungen in einer konstrukti-
    en Atmosphäre durchgeführt.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Eine gute Atmosphäre ist schon einmal wichtig!)


    Seitdem der Bundeshaushalt vor fünf Monaten im
    abinett beschlossen wurde, haben sich dramatische
    eränderungen ergeben. Wir haben das teilweise eben
    chon diskutiert und gehört. Wer hätte im Juli gedacht,
    ass es zu einer Insolvenz von Lehman Brothers, einem
    50 Jahre alten Unternehmen, kommen könnte? Wer
    ätte gedacht, dass aus dem Mutterland des Turbokapita-
    ismus innerhalb weniger Wochen die Vereinigten Ver-
    taatlichungen von Amerika werden würden? Wer hätte
    amals gedacht, dass europäischen Staaten wie Island
    nd Ungarn der Staatsbankrott drohen könnte? All dies
    eschah im Zeitraffer und mit einer unglaublichen Be-
    chleunigung, wodurch auch wir Abgeordnete und die
    evölkerung vor große Herausforderungen gestellt wur-
    en.

    Heute sind wir alle klüger. Wir wissen, dass sich die
    elt da draußen dramatisch verändert hat. Wir wissen,

    ass die Finanzmärkte, ohne die eine moderne Volks-
    irtschaft nicht funktionieren kann, nicht mehr das sind,
    as sie waren. Wir wissen, dass die Auswirkungen auf
    ie Realwirtschaft eingetreten sind und nicht nur ein-
    elne Unternehmen, sondern auch ganze Branchen
    chwierigkeiten haben, Kredite zu erhalten.

    Auf all diese Veränderungen haben wir als Parlament
    n den Beratungen reagiert und entsprechend gehandelt.
    on daher können wir auch klar sagen, dass der Haushalt
    ach den Beratungen durch das Parlament wie immer
    esser geworden ist, als er vorher war.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ir haben unter dramatisch schlechteren äußeren Bedin-
    ungen das Bestmögliche getan.

    Wenn wir diese Legislaturperiode als Vergleich neh-
    en – wir hatten uns das Ziel gesetzt, den Haushalt zu

    onsolidieren, wir wollten gemeinsam in der Großen
    oalition dafür sorgen, dass die Einnahmen und Ausga-
    en in Einklang gebracht werden, wir haben trotz der
    mstände zusätzliche Investitionen angestoßen und an-
    ere gesellschaftspolitische Maßnahmen umgesetzt, zum
    eispiel das Elterngeld, aber auch den Ausbau der Kin-
    erbetreuungseinrichtungen –, dann lässt sich konstatie-
    en, dass wir 2005 mit einem strukturellen Defizit beim
    und von über 60 Milliarden Euro gestartet sind und
    eute mit dem Entwurf, den wir Ihnen vorlegen und in






    (A) )



    (B) )


    Carsten Schneider (Erfurt)

    dieser Woche debattieren, bei einem strukturellen Defizit
    von knapp 20 Milliarden Euro liegen, und dies trotz der
    wirtschaftlich schwierigen Zeit.

    Ja, wir werden die Nettokreditaufnahme in diesem
    Jahr um 8 Milliarden Euro gegenüber der Planung erhö-
    hen. 10,5 Milliarden Euro waren es nach unseren Pla-
    nungen. Wir kommen auf insgesamt 18,5 Milliarden
    Euro. Dies ist notwendig, weil wir als Staat in eine wirt-
    schaftliche Krise nicht noch hineinsparen und damit die
    Krise verstärken wollen. Nein, wir lassen die automati-
    schen Stabilisatoren – so nennt sich das, wenn man die
    Steuermindereinnahmen und die Mehrausgaben durch
    eine schlechtere Arbeitsmarktsituation zum Beispiel
    beim Arbeitslosengeld II in den öffentlichen Haushalten
    hinnimmt – gelten und wirken. Das ist der eine Grund
    für die Erhöhung der Kreditaufnahme.

    Der andere Grund ist Vorsorge. Schauen Sie sich die
    Entwicklung an den Börsen an, was die Unternehmens-
    werte betrifft. Eine Commerzbank bekommen Sie mittler-
    weile für 6 Milliarden Euro. Die Deutsche Bank gibt es
    für 12 Milliarden Euro. In diesen Zeiten ist es nicht ge-
    rechtfertigt, Privatisierungen in dem Umfang durchzu-
    führen, den wir geplant hatten. Deswegen haben wir den
    Verkauf von Vermögen, von Beteiligungen des Bundes,
    den wir grundsätzlich für gerechtfertigt erachtet haben,
    und damit das Erwirtschaften von Privatisierungserlösen
    geschoben. Dies führt zu einer Veränderung, aber auch
    einer strukturellen Verbesserung des Haushalts um
    2,3 Milliarden Euro, denn in diesem Umfang erhöhen
    wir die Kreditaufnahme und senken die Privatisierungs-
    erlöse.

    Wenn Sie dies mit der Zahl des strukturellen Defizits
    im Jahre 2008 vergleichen – da hatten wir eine Kredit-
    aufnahme von knapp 12 Milliarden Euro plus 10 Milliar-
    den Euro Privatisierungserlöse; wir haben in diesem Jahr
    18,5 Milliarden Euro plus 2 Milliarden Euro –, dann
    stellen Sie fest, dass das strukturelle Defizit nahezu
    gleich groß ist.


    (Otto Fricke [FDP]: Ihr schafft doch gar nicht die 10 Milliarden in diesem Jahr! Ihr schafft doch nicht einmal die Hälfte!)


    Das zeigt, trotz der wirtschaftlichen Krisensituation
    haben wir es geschafft, einen soliden Haushalt vorzule-
    gen, der sich, was das Defizit betrifft, im europäischen
    Vergleich sehen lassen kann.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Jürgen Koppelin [FDP]: Euer Haushalt gehört auch unter den Schutzschirm!)


    Das Defizit der öffentlichen Haushalte liegt in der
    Bundesrepublik nach der neuesten Meldung für 2009 an
    die EU-Kommission bei 0,8 Prozent des Bruttoinlands-
    produkts. In den Vereinigten Staaten werden es im
    nächsten Jahr 7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts sein.
    Im Vereinigten Königreich werden es 5,6 Prozent und
    bei den Franzosen 3,5 Prozent sein. Bei uns sind es
    0,8 Prozent und dies, obwohl wir die Maßnahmen, auf
    die ich noch eingehen werde, zur Investitionsstärkung
    eingerechnet haben. Dies ist nur möglich, weil wir in den
    vergangenen Jahren eine solide Haushaltspolitik mit ei-

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    (C (D er deutlichen Rückführung der Kreditaufnahme, der rivatisierungserlöse und des strukturellen Defizits geacht haben. (Beifall bei der SPD – Zuruf von der FDP: 150 Milliarden Mehreinnahmen!)


    Dies ermöglicht uns unser Vorgehen in der heutigen
    rise, von der niemand weiß, wie stark sie tatsächlich

    st, wie tief sie greifen wird und wie lange sie dauern
    ird. Wenn man sich die Konsumzahlen in der GfK-Stu-
    ie von heute anschaut, dann stellt man fest, dass die Be-
    ölkerung diesem Land vertraut, dass sie seiner Leis-
    ungsfähigkeit vertraut. Das müssen wir verstärken,
    eine sehr verehrten Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir verstärken dies zum einen durch die Entlastun-
    en, die wir sowohl durch die Senkung des Arbeitslosen-
    ersicherungsbeitrages als auch bei den steuerlichen
    aßnahmen durch die Absetzbarkeit von Vorsorgeauf-
    endungen in Höhe von etwa 10 Milliarden Euro vor-
    ehmen. Wir verstärken es zum anderen durch die Erhö-
    ung des Kindergeldes und der Kinderfreibeträge – das
    st alles in diesem Haushalt drin – und durch zusätzliche

    aßnahmen zur Investitionsförderung.

    Dies alles ermöglicht uns, als Staat zu handeln. Das
    st auch notwendig in einer Zeit, in der die Märkte ver-
    ückt spielen und der letzte Anker letztendlich der Staat
    st. Deswegen ist es wichtig, dass wir als Staat steuerlich
    o ausgestattet sind, dass wir dies auch alles tun können.
    as sage ich auch klar in Richtung FDP. Wer ständig
    teuersenkungen und eine Verarmung des Staates for-
    ert, kann in Krisenzeiten nicht mehr handeln.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich glaube, wir schaffen mit diesem Etat eine solide
    rundlage, um sowohl in der Europäischen Union als

    uch für unsere Volkswirtschaft die notwendigen Im-
    ulse zu setzen, wohl wissend, dass wir einen gesamt-
    irtschaftlichen Aufschwung weder stimulieren noch
    aßgeblich beeinflussen können – und schon gar nicht

    en Abschwung aufhalten können. Was wir machen kön-
    en, ist ein Vorziehen – das ist auch sinnvoll – von ge-
    ielten Investitionen auch in den Kapitalstock unseres
    andes. Dies tun wir mit Mehrausgaben im Bereich der
    traßenbauinvestitionen. Das rechnet sich langfristig.
    as ist auch sinnvoll für eine Volkswirtschaft wie die
    nsere im Zentrum Europas, die leistungsfähig sein will
    nd sein muss. Das tun wir durch zusätzliche Investitio-
    en auch in den Forschungsbereich. Wir investieren also
    icht etwa in Projektförderung oder sonstiges, sondern
    inanzieren gezielte Investitionsmaßnahmen in Höhe
    on 200 Millionen Euro auf Initiative des Parlaments für
    en bereits bestehenden Bedarf an Großforschungsein-
    ichtungen. Durch diesen Impuls werden diese Maßnah-
    en in Gang gesetzt werden können, und damit bleiben

    ns langfristig unser Know-how, das das Entscheidende
    ür unsere Volkswirtschaft ist, unser Wissensvorsprung
    nd damit auch unser Produktivitätsvorsprung gegen-
    ber anderen Volkswirtschaften erhalten.


    (Beifall bei der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Carsten Schneider (Erfurt)

    Wir erhöhen die Mittel für die Gemeinschaftsaufgabe
    „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ um
    100 Millionen Euro, um Investitionen voranzutreiben
    – auch dabei ist eine klare Aufteilung vorgesehen:
    50 Prozent der Mittel fließen in die neuen Bundesländer,
    50 Prozent in die alten Bundesländer –, um einen Vorzieh-
    effekt bei Investitionen zu erreichen und Attentismus zu
    verhindern.

    Zusätzlich haben wir ein Programm aufgenommen,
    das mir als Haushaltspolitiker besonders wichtig war
    – ich bin dankbar, dass die Große Koalition dies so be-
    schlossen hat –, nämlich die investive Verstärkung von
    Weltkulturerbestätten. Wir haben 33 Weltkulturerbestät-
    ten in Deutschland. Sie sind ein elementarer Bestandteil
    unserer Kulturgeschichte. Es sind meistens kleine
    Städte, die gar nicht in der Lage sind, mit diesem Kultur-
    gut umzugehen und die notwendigen Finanzierungsvor-
    aussetzungen zu schaffen, um den touristischen und kul-
    turellen Effekt, aber auch den wirtschaftlichen Effekt
    durch zusätzliche Investitionen gezielt zu nutzen. Hier-
    für haben wir 150 Millionen Euro zusätzlich bereitge-
    stellt. Ich gehe davon aus, dass Bundesminister
    Tiefensee uns im Laufe des Jahres eine Aufstellung vor-
    legen wird, wie wir dieses besondere kulturelle Erbe
    auch mit Mitteln des Bundes ausfüllen können.


    (Beifall bei der SPD)


    Wir machen Tempo bei den Verkehrsinvestitionen.
    Das habe ich schon erwähnt.

    Wir haben einen Schutzschirm von knapp
    500 Milliarden Euro gespannt. Das ist die wichtigste
    konjunkturelle Maßnahme zur Stabilisierung unserer
    Wirtschaft im Bankensektor, aber nicht für die Banken
    und Banker, sondern dafür, dass die Finanzwirtschaft,
    die für die Kapitalversorgung der Unternehmen unseres
    Landes entscheidend ist, wieder Kredite vergibt und Un-
    ternehmen investieren können. Das war eine einmalige
    Entscheidung in diesem Parlament und die wichtigste
    Maßnahme, um die Konjunktur und die wirtschaftliche
    Stabilität in unserem Land zu sichern, insbesondere was
    die Spareinlagen der Bürgerinnen und Bürger betrifft.
    Hier herrschen Sicherheit und Vertrauen.

    In dieser Zeit sind viele dabei, eine Krise herbeizure-
    den und auch zu verstärken. Wir sollten dies nicht tun,


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Kanzlerin?)


    und es sollte auch nicht noch in jeder Branche nach zu-
    sätzlichen Förderungen und Subventionen geschrien
    werden. Das geht nicht an. Wir müssen als Staat sehr so-
    lide und bewusst mit dem Geld umgehen. Das meiste,
    das wir einnehmen, kommt von den Bürgerinnen und
    Bürgern, von den einfachen Leuten. Sie finanzieren die-
    sen Staat.

    Von daher kann man in einer Zeit, in der es vielleicht
    wirtschaftlich schlechter läuft, nicht Subventionen für
    jede einzelne Branche wiederaufleben lassen und mit
    dem Füllhorn durchs Land gehen. Ich warne davor. Das
    ist das Gesetz der großen Zahl: je größer, desto besser,
    und dann kommt noch eine Ebene oder noch ein Minis-

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    (C (D er, der etwas fordert, was er schon immer fordern ollte. Das werden wir als Deutscher Bundestag nicht itmachen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Je größer die Zahl, desto schneller beschlossen!)


    ir nehmen nur ganz gezielte Investitionen vor, die auch
    en Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen.

    Dabei gilt das alte Gelassenheitsgebet: Gib mir die
    elassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern
    ann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
    nd die Weisheit, das eine vom anderen zu unterschei-
    en! Dazu rate ich uns auch.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Zu den Entlastungen, die vielfach angesprochen
    urden – aus der Union ist ein vielstimmiger Chor dazu

    u hören; ich bin froh, dass mein Kollege Kampeter Ord-
    ung hält; ich hoffe, er dringt damit auch auf dem Bun-
    esparteitag ab Ende dieser Woche durch –, sage ich
    lar: Die größte Einzelentlastung der Bürgerinnen und
    ürger, die es gibt und auf die wir keinen Einfluss ha-
    en, ist der Rohölpreis. Was haben wir im Sommer für
    iskussionen geführt: 150 Dollar pro Barrel! Jetzt liegt
    er Rohölpreis bei unter 50 Dollar. Das entspricht einer
    ntlastung von 20 Milliarden bis 25 Milliarden Euro für
    ie Bevölkerung.

    Hätten wir damals die Pendlerpauschale angepasst,
    ie es die CSU und auch die Oppositionsfraktionen ge-

    ordert haben, dann wären wir jetzt erst mit der Gesetz-
    ebung durch, aber die Situation sähe schon wieder ganz
    nders aus. Das heißt, wer glaubt, dass der Staat ständig
    uf Marktveränderungen kurzfristig reagieren kann oder
    ingreifen muss, geht vollkommen fehl. Ich rate zu Ge-
    assenheit und dazu, nicht zur Verunsicherung beizutra-
    en und mit dem Füllhorn durch das Land zu gehen.

    Wenn wir etwas anpacken müssen, dann ist es die Sta-
    ilisierung der Wirtschaft. Das tun wir mit den Maßnah-
    en, insbesondere den gezielten Investitionen. Aber die
    oraussetzung für das, was wir heute tun, ist der Erfolg
    er Haushaltskonsolidierung. Diese dürfen wir nicht
    us den Augen verlieren. Das gilt für uns weiterhin. Des-
    alb werden wir Haushaltspolitiker darauf achten, dass
    icht alle beim Geldausgeben sozusagen besoffen wer-
    en, dass die Mittel gezielt eingesetzt werden und dass
    ich vor allen Dingen alle staatlichen Ebenen an der
    inanzierung beteiligen. Das sage ich explizit in Rich-

    ung Bundesrat. Es ist Aufgabe nicht nur des Bundes, für
    ine starke Konjunktur zu sorgen, sondern es ist eine
    ufgabe auch der Bundesländer. Ich fordere die Bundes-

    änder auf, im Bundesrat dem vorliegenden Gesetzent-
    urf zuzustimmen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)







    (A) )



    (B) )



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Der Kollege Jürgen Koppelin hat nun das Wort für die

FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Jürgen Koppelin


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Keine Frage, es waren ganz schwierige Beratungen im
    Haushaltsausschuss. Wir hatten über einen Haushaltsent-
    wurf zu beraten, der mit der Realität überhaupt nichts
    mehr zu tun hatte. Es ist sicherlich unbestritten, dass wir
    eine andere Situation hatten, als der Etatentwurf vom
    Kabinett beschlossen wurde. Bei den Haushaltsberatun-
    gen Mitte September lobten sich Bundeskanzlerin und
    Bundesfinanzminister für eine gute Konjunktur, sin-
    kende Arbeitslosenzahlen und hohe Steuereinnahmen.
    Noch vor zwei Monaten erklärte der Bundesfinanzminis-
    ter hier im Plenum, dass wir uns zwar in einem Ab-
    schwung befänden, von einer Rezession aber keine Rede
    sein könne; in Deutschland gebe es eine positive Ent-
    wicklung. Auf unsere Kritik erklärte der Bundesfinanz-
    minister – das habe ich mir gemerkt –: Diese verbreite-
    ten Sado-Maso-Tendenzen sind mir ein Rätsel.
    Originalzitat des Bundesfinanzministers!


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hat er gesagt!)


    Die Hinweise aus meiner Fraktion, dass nach einem
    Aufschwung auch ein Abschwung, vielleicht sogar eine
    Rezession kommen könne und deshalb für solche Zeiten
    Vorsorge getroffen werden müsse, wurden von ihm wie
    folgt kommentiert: Die positive Entwicklung sollte nicht
    durch Kassandrarufe gestört werden. – Der Bundes-
    finanzminister vergaß dabei natürlich – das will ich ihm
    zugute halten; vielleicht ist er in Geschichte nicht so gut
    gewesen –, dass Kassandra mit ihren Warnungen recht
    hatte.

    Nun, zwei Monate später, erklärt uns die Regierung,
    insbesondere die Kanzlerin und der Bundesfinanzminis-
    ter, wir seien in einer Rezession, und es liege ein schwe-
    res Jahr 2009 vor uns. Das stimmt. Wer wollte das be-
    streiten? Doch wenn das die Wahrheit ist, fragt man sich,
    warum nicht auch wahre Zahlen im Bundeshaushalt ste-
    hen.


    (Beifall bei der FDP)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Koalition, wer
    gute Zeiten für sich als politisches Verdienst reklamiert,
    der muss dann auch Verantwortung übernehmen, wenn
    es eine Rezession und schwere Zeiten gibt. Das ist dann
    auch seine Verantwortung. Sie tragen zumindest teil-
    weise Verantwortung; denn Sie haben alle Warnungen in
    den Wind geschlagen. Für eventuell schlechte Zeiten ha-
    ben Sie keine Vorsorge getroffen. Das ist einer unserer
    Hauptvorwürfe.


    (Beifall bei der FDP)


    Nun wollen Sie plötzlich für die aktuelle Situation
    nicht mehr verantwortlich sein. Die Gründe für das
    Scheitern der Haushaltskonsolidierung liegen nach un-
    serer Auffassung vor allem bei der Bundesregierung. Es

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    (C (D eht doch gar nicht um die Finanzmarktsituation. Es eht vielmehr darum, dass die Bundesregierung falsche ntscheidungen getroffen hat. Ich nenne Ihnen zwei Be eiche. Die Große Koalition hat nicht auf Ausgabenberenzung gesetzt, sondern allein auf Einnahmeerhöhung urch massive Steuererhöhungen. Das war ihr erster groer Fehler. Ihr zweiter großer Fehler war: Aktuelle, positive teuereinnahmen haben Sie zur Grundlage für langfris ig den Haushalt belastende Ausgaben gemacht. Das darf an ebenfalls nicht machen. Jedes Mal birgt der Bun eshaushalt Risiken, so auch jetzt wieder, 2009. Dazu ätten Sie, Kollege Schneider, vielleicht etwas mehr saen müssen. In diesem wirtschaftlich noch guten Jahr 008 werden die ALG-II-Ausgaben circa 22 Milliarden uro betragen. Warum haben Sie dann für das nächste ahr, in dem es wahrscheinlich schlechter aussehen wird, ur 20 Milliarden Euro im Etat vorgesehen? Damit komen Sie auf keinen Fall aus. Das sagen wir Ihnen bereits eute. (Beifall bei der FDP – Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben wir uns auch gefragt!)


    (Beifall bei der FDP)


    Ein weiteres Risiko besteht darin, dass die wirt-
    chaftlichen Eckdaten überzeichnet sind. In seinem
    aushalt geht der Bundesfinanzminister immer noch
    on einer positiven Konjunktur aus, während er draußen
    chon ganz anders redet. Der Bundeswirtschaftsminister
    at bei unseren Beratungen die kommende Entwicklung
    ehr realistisch beschrieben. Nur, im Bundeshaushalt
    indet sich davon überhaupt nichts wieder. Ein anderes
    eispiel: Die Koalition lobt sich – das werden wir in den
    ebatten noch hören –, weil sie in den Straßenbau und in
    ie Infrastruktur investieren will. Woher nehmen Sie das
    eld? Die Sache ist einfach zu erklären. Sie machen es
    ie immer. Sie kassieren zuerst einmal ordentlich ab – in
    iesem Fall bei den Spediteuren; Sie kassieren 1 Mil-
    iarde Euro durch die Erhöhung der Mautgebühren –,
    nd dieses Geld wollen Sie dann investieren. So geht es
    icht. Sie hätten im Haushalt sparen müssen, und dann
    ätten Sie investieren können. Das wäre das Richtige ge-
    esen.


    (Beifall bei der FDP – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Die zahlen aber nicht nur die deutschen Spediteure!)


    Alle Haushaltspläne der Koalition zeichnen sich
    urch Maßlosigkeit bei den Ausgaben aus. In vier Haus-
    altsjahren der Großen Koalition sind die Ausgaben auf
    ber 30 Milliarden Euro pro Jahr gestiegen. Von Spar-
    illen kann überhaupt keine Rede sein. Die FDP hat auf-
    ezeigt, dass Einsparungen bei den Ausgaben möglich
    ind. Kollege Brinkmann wartet förmlich darauf; deswe-
    en sage ich es schon jetzt: In über 400 Anträgen haben
    ir ein Einsparvolumen auf der Ausgabenseite von
    0,5 Milliarden Euro aufgezeigt. Diese Anträge werden
    ir demnächst ins Internet stellen, damit sie jeder Bür-
    er abrufen kann.


    (Beifall bei der FDP)







    (A) )



    (B) )


    Jürgen Koppelin
    Sie haben alle Anträge von uns abgelehnt. Das zeigt,
    dass Sie sich die Ausgabenseite noch nicht einmal ver-
    nünftig angeschaut haben. Sie haben gar nicht den Wil-
    len zum Sparen. Das ist Ihr Problem.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Das ist wirklich kein neuer Gag mehr! – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Man kann nur vernünftige Anträge annehmen!)


    Statt 10,5 Milliarden Euro – das war die geplante Neu-
    verschuldung – wollen Sie jetzt sogar 18,5 Milliarden
    Euro neue Schulden aufnehmen. Damit liegt die Neuver-
    schuldung für 2009 höher als die für 2007 und 2008.
    Kollege Schneider, wenn man die Situation der Banken
    auf den Haushalt übertragen würde, dann müsste auch
    Ihr Haushalt jetzt einen Schutzschirm haben. Das ist
    meine Meinung dazu.


    (Beifall des Abg. Otto Fricke [FDP])


    Die Große Koalition hat in ihrer Amtszeit insgesamt
    73 Milliarden Euro neue Schulden aufgenommen – und
    das bei Steuermehreinnahmen von 155 Milliarden Euro.
    Es wäre doch genug Geld zur Haushaltssanierung vor-
    handen gewesen, und ein ausgeglichener Haushalt wäre
    ebenfalls möglich gewesen.


    (Beifall bei der FDP)


    Nun wollen Sie – das ist das Tollste – mit einem
    schuldenfinanzierten Konjunkturpaket – Programm darf
    man das ja nicht nennen – der Konjunkturschwäche be-
    gegnen. Was hat denn der Bundesfinanzminister hier
    noch im September erklärt? Der Bundesfinanzminister
    sagte wörtlich:

    Es ist nicht möglich, eine konjunkturelle Eintrü-
    bung … mit einem nationalen Konjunkturpro-
    gramm zu bekämpfen. Wer das tut, verbrennt ledig-
    lich Steuergeld.


    (Beifall bei der FDP)


    Weiter sagte der Bundesfinanzminister – das kann man
    alles unterschreiben –:

    Jede Abkehr vom … Konsolidierungskurs, die mit
    einem Konjunkturprogramm verbunden wäre,
    würde zwangsläufig zu gegenläufigen Entwicklun-
    gen führen.

    Das ist ein Originalzitat des Bundesfinanzministers von
    vor zwei Monaten hier im Plenum des Deutschen Bun-
    destages.

    Die FDP hat seit langem gesagt, dass das beste Kon-
    junkturprogramm endlich eine deutliche Steuersenkung
    für Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen wäre, und
    zwar vor der Bundestagswahl, Herr Kollege Kampeter.
    Die Steuern vor der Bundestagswahl zu senken, wäre ein
    Signal gewesen, und das wäre ein Konjunkturprogramm.


    (Beifall bei der FDP)


    Nun kommt die Union – das liest man in diesen Tagen –
    und sagt, auf ihrem Parteitag wolle sie Steuersenkungen
    beschließen. Das verkünden die Kanzlerin und der Ge-

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    (C (D eralsekretär der Union. Wieso wollen Sie eigentlich erst uf dem CDU-Parteitag Steuersenkungen beschließen? ch erinnere mich übrigens daran, dass Sie, liebe Kolleinnen und Kollegen von der Union, vor der letzten undestagswahl das schon einmal beschlossen haben. ie haben es nur nicht durchgeführt. Ich dachte, die alten eschlüsse würden noch gelten. Aber nun beschließen ie das noch einmal. Wenn die Kanzlerin mit ihrer Voaussage, dass wir ein schwieriges Jahr bekommen, recht at, und wenn Sie nach der nächsten Bundestagswahl die teuern senken wollen, dann muss man Sie doch fragen: arum machen Sie es denn nicht jetzt? Jetzt wäre der ichtige Zeitpunkt. eswegen sage ich noch einmal: Bezieher kleiner und ittlerer Einkommen müssen steuerlich entlastet wer en. Das wäre die Botschaft des Haushalts 2009 geween. Das wäre auch ein Programm zur Belebung der Binenkonjunktur gewesen. Ebenso könnten die Beiträge zur Rentenversicheung um 0,3 Prozentpunkte gesenkt werden. Damit würen wir den Beitragszahlern 3 Milliarden Euro zurückgeen. Auch das Geld würden wir dringend zur Belebung er Binnennachfrage brauchen. Der Bundesfinanzminister als großer Weltökonom ätte wissen müssen, dass es Konjunkturzyklen gibt und ass Wirtschaftsaufschwünge nicht ewig anhalten. Er ätte entsprechende Vorsorge treffen müssen. Diesen Rat at er in den Wind geschlagen, und das rächt sich jetzt. m 7. November schrieb die Süddeutsche Zeitung über ie Berliner Märchentage, bei denen auch Peer teinbrück jungen Schülerinnen und Schülern ein Märhen vorgelesen hat. Die Süddeutsche Zeitung schrieb sehr interessant! –: Und im Grunde war der Termin ja auch Routine für ihn: Steinbrück redet, und viele staunende Gesichter blicken ihm gebannt zu und finden das, was er erzählt, so faszinierend wie unrealistisch. … „Warst du in der Schule gut in Mathe?“, fragte ein Mädchen … „Nein“, sagte der Finanzminister, „im Rechnen war ich nie so gut.“ „Ist Finanzminister Ihr Lieblingsberuf?“, fragte eine andere. „Eher Pirat“, antwortete Steinbrück. ch hatte mir das mit dem Piraten schon gedacht; denn nderer Leute Geld und Wertsachen wegnehmen, das ersteht er. Davon sind wir überzeugt. (Beifall bei der FDP – Dr. Guido Westerwelle [FDP], an den Bundesminister Peer Steinbrück gewandt: Ein bisschen Humor, Herr Steinbrück!)


    (Beifall bei der FDP)


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP)


    (Zuruf von der FDP: Das merkt man!)


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP)


    Ein bisschen Humor darf sein.






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    Jürgen Koppelin

    (Peer Steinbrück, Bundesminister: Wenn Sie Kinder wären, würde ich genauso mit Ihnen reden! – Heiterkeit)


    – Herr Bundesfinanzminister, diesen Zuruf von der Re-
    gierungsbank lasse ich ausnahmsweise zu.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das haben Sie aber gar nicht zu entscheiden, sondern der Präsident!)


    Herr Bundesfinanzminister, zum Ernst der Sache zu-
    rück. Ihnen sind die Finanzen des Bundes aus dem Ru-
    der gelaufen. Der Bundeshaushalt ist ein Dokument ver-
    passter Chancen. Sie haben kein haushaltspolitisches
    Konzept mehr. Deswegen, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen: Der Bundeshaushalt zeigt eindrucksvoll, dass diese
    Große Koalition nun auch an ihrer letzten selbsternann-
    ten Legitimation, an der Sanierung der Finanzen des
    Bundes, gescheitert ist. Sie werden verstehen, dass wir
    Ihrem Haushalt nicht zustimmen können.


    (Beifall bei der FDP)