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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/188 Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20241 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung steuerrecht- licher Regelungen des Maßnahmenpakets „Beschäftigungssicherung durch Wachs- tumsstärkung“ (Drucksache 16/10930) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- 20235 B 20236 D 20243 A 20245 A 20246 C 20247 A 20247 C 20249 B Deutscher B Stenografisch 188. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Hartwig Fischer (Göttingen) und Dr. Christoph Bergner . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Jürgen Koppelin und Dr. Gesine Lötzsch in den Verwaltungs- rat der Kreditanstalt für Wiederaufbau . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung: Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . K W ( i Z A B g D K ( J D 20231 A 20231 B 20236 D 20231 D 20232 D 20233 D 20234 C Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, Werner Dreibus, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: undestag er Bericht ung 5. November 2008 t : onjunkturprogramm gegen die drohende irtschaftskrise Drucksache 16/10619) . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 2: ntrag der Abgeordneten Christine Scheel, ärbel Höhn, Kerstin Andreae, weiterer Ab- eordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN: Nachhaltig investieren in lima, Bildung, soziale Gerechtigkeit Drucksache 16/11023) . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A 20237 A 20237 B 20239 C haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksachen 16/9900, 16/9902) . . . . . . . 20250 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2008 bis 2012 (Drucksachen 16/9901, 16/9902, 16/10426) 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksache 16/10424) . . . . . . . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/10402, 16/10423) . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 16/10423, 16/10424) . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/10408, 16/10423) in Verbindung mit b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 16/10423, 16/10424) . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5 U K C K P D U J V K K 6 G D U B O D D D P H D 7 U 20250 C 20250 D 20250 D 20251 A 20251 A 20251 B 20251 B 20254 A 20256 B 20259 C 20261 B 20263 C 20265 D 20268 A 20269 C 20271 D 20272 A 20272 B 20273 C 20275 C 20275 C 20276 A Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 16/10420, 16/10423) . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . laus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . örg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/10406, 16/10423) . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Bürsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . elmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 16/10415, 16/10423) . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20277 D 20278 A 20279 B 20281 B 20282 B 20284 A 20285 B 20286 C 20288 C 20290 A 20291 A 20291 D 20293 B 20294 B 20295 C 20296 C 20296 D 20298 B 20300 A 20301 A 20303 C 20305 B 20307 C 20308 B 20309 B 20310 B 20311 C 20313 A 20313 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 III Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Herrmann (CDU/CSU) zur namentlichen Ab- stimmung über die Anträge: Missbilligung der Amtsführung und Entlassung von Bun- desminister Wolfgang Tiefensee (187. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 17 und Zusatzta- gesordnungspunkt 7) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20314 B 20315 B 20316 B 20317 D 20318 D 20321 A 20321 B 20321 C 20322 C 20323 D 20324 C 20325 D 20327 C 20328 C 20328 D 20329 A 20330 C 20331 A 20331 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 20231 (A) ) (B) ) 188. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 20331 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht (187. Sitzung, Tagesordnungspunkt 17 und Zu- satztagesordnungspunkt 7) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet „Nein“. Lehn, Waltraud SPD 25.11.2008 Lips, Patricia CDU/CSU 25.11.2008 Lopez, Helga SPD 25.11.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 25.11.2008 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 25.11.2008 Bollen, Clemens SPD 25.11.2008 Bonde, Alexander BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 Brunkhorst, Angelika FDP 25.11.2008 Ernst, Klaus DIE LINKE 25.11.2008 Fograscher, Gabriele SPD 25.11.2008 Friedhoff, Paul K. FDP 25.11.2008 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 25.11.2008 Gloser, Günter SPD 25.11.2008 Göppel, Josef CDU/CSU 25.11.2008 Gradistanac, Renate SPD 25.11.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 25.11.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 25.11.2008 Hiller-Ohm, Gabriele SPD 25.11.2008 Hintze, Peter CDU/CSU 25.11.2008 Jaffke-Witt, Susanne CDU/CSU 25.11.2008 Dr. Jung, Franz Josef CDU/CSU 25.11.2008 Knoche, Monika DIE LINKE 25.11.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 25.11.2008 Krüger-Leißner, Angelika SPD 25.11.2008 N N D R R R S S S S S D T D W D Z A (D en Abgeordneten nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Herrmann (CDU/ CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Anträge: Missbilligung der Amtsführung und Ent- lassung von Bundesminister Wolfgang Tiefensee itzsche, Henry fraktionslos 25.11.2008 oll, Michaela CDU/CSU 25.11.2008 r. Paech, Norman DIE LINKE 25.11.2008 awert, Mechthild SPD 25.11.2008 oth (Heringen), Michael SPD 25.11.2008 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 25.11.2008 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 chauerte, Hartmut CDU/CSU 25.11.2008 chily, Otto SPD 25.11.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 trothmann, Lena CDU/CSU 25.11.2008 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 hönnes, Franz SPD 25.11.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 25.11.2008 inkelmeier-Becker, Elisabeth CDU/CSU 25.11.2008 r. Wodarg, Wolfgang SPD 25.11.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 25.11.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 188. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Oppermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist ku-

    ios, dass das Königsrecht des Parlaments, das Budget-
    echt, in Gefahr gesehen wird, weil wir im Zusammen-
    ang mit dem Haushalt auch über die Erbschaftsteuer
    eraten und entscheiden und das Maßnahmenpaket zur
    eschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung auf
    ie Tagesordnung setzen wollen. Ich frage Sie: Wie wol-
    en Sie denn auf sinnvolle Art und Weise über den
    aushalt 2009 diskutieren, ohne auch das Konjunkturpa-
    et zu debattieren?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Jürgen Koppelin [FDP]: Und was ist mit der Erbschaftsteuer?)


    Wenn wir so vorgehen würden, dann würden Sie uns
    n der Debatte fragen: Was tun Sie gegen den drohenden
    bschwung? Diese Frage würde dann gestellt.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Die werden wir Ihnen morgen beantworten!)


    etzt haben Sie die Chance, zu sagen: Wunderbar! Die
    aushaltsdebatte ist die Stunde des Parlaments.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Ihr seid wunderbar!)


    as ist die Debatte, in der wir auch über Wachstum und
    eschäftigung diskutieren können.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Und was ist mit der Erbschaftsteuer?)


    abei geht es auch um die Frage, wie die Bundesländer
    hre Einnahmen in Höhe von 4 Milliarden Euro sichern






    (A) )



    (B) )


    Thomas Oppermann
    können. Dass diese Debatte so spät geführt wird, ist ganz
    sicher nicht die Schuld der SPD-Fraktion. Wir hätten
    diese Vorlage schon vor einigen Monaten für entschei-
    dungsreif gehalten. Innerhalb der Koalition hat dies al-
    lerdings etwas länger gedauert.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Gut Ding braucht Weile!)


    Meine Damen und Herren, das Parlament und die Po-
    litik in Deutschland insgesamt haben sich durch die Art
    und Weise, wie wir alle miteinander innerhalb von nur
    fünf Werktagen in Bundestag und Bundesrat das Finanz-
    marktstabilisierungsfondsgesetz verabschiedet haben,
    eine Menge Respekt erworben.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Durchgepeitscht habt ihr das!)


    – Frau Lötzsch, auch Sie haben auf Fristeinreden ver-
    zichtet.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Ja, das stimmt! Trotzdem!)


    Dann können Sie doch jetzt nicht sagen, wir hätten die-
    sen Gesetzentwurf „durchgepeitscht“. Ich wollte Sie ge-
    rade loben und darauf hinweisen, dass selbst die Links-
    partei eingesehen hat, dass man nicht mit Fristeinreden
    und Formalismen auf eine solch wichtige Maßnahme re-
    agieren sollte. Wenn Sie „durchgepeitscht“ rufen, liegen
    Sie also völlig daneben.

    Den Respekt, den sich das gesamte Parlament in die-
    ser einen Woche erworben hat, sollten wir jetzt nicht
    durch Debatten über Geschäftsordnungsformalismen
    verspielen.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: So ist es!)


    Es besteht Entscheidungsbedarf. Wir werden beraten
    und dann entscheiden. Herr Westerwelle, Ihnen mag das
    vom Inhalt her nicht gefallen.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das haben Sie richtig zusammengefasst!)


    Sie können unsere Entscheidung aber nicht verhindern,


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Auch das ist richtig zusammengefasst!)


    und das ist gut so.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat der Kol-

lege Volker Beck das Wort.


(Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Ganz ruhig, Herr Beck! Bitte nicht wieder künstlich aufregen!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Volker Beck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist

    richtig: Die Haushaltswoche ist die heilige Woche des
    Parlaments.

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    (C (D (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wo er recht hat, hat er recht! – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Oje, ein solcher Missgriff! – Joachim Poß [SPD]: Ihnen ist ja nichts heilig! – Thomas Oppermann [SPD]: Wo ist der Bischof? – Weitere Zurufe von der CDU/CSU und der SPD: Oh!)


    s ist auch richtig, dass wir durch die aktuelle konjunk-
    urelle Situation vor besondere Aufgaben gestellt sind.
    err Kollege Oppermann und Herr Kollege Röttgen, es

    st aber nicht richtig, wie Sie das hier behauptet haben,
    ass der Entwurf des Jahressteuergesetzes 2009 zwin-
    end noch in dieser Woche verabschiedet werden muss,
    eil Sie in dieser Woche überraschend festgestellt ha-
    en, dass sich der 31. Dezember nähert. Den Entwurf
    es Jahressteuergesetzes 2009 hätten Sie früher beraten
    önnen. Dann würde er in dieser Sitzungswoche auch
    icht auf der Tagesordnung stehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Den Gesetzentwurf zur Erbschaftsteuerreform haben
    ir am 28. Januar dieses Jahres eingebracht. Können Sie
    ir erklären, warum es jetzt zwingend notwendig ist, ihn

    och vor der Haushaltsberatung zu verabschieden? Die
    eratung darüber stand schon einmal auf der Tagesord-
    ung, nämlich am 14. Oktober 2008.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: So ist es!)

    In der Woche vor der Bayernwahl haben Sie uns zu-

    emutet, im Ältestenrat keine Tagesordnung zu verab-
    chieden, um am Tag der Sondersitzung am 7. Oktober
    008 auch eine Sondersitzung des Ältestenrats durchzu-
    ühren und diesen Punkt auf die Tagesordnung für den
    4. Oktober 2008 zu setzen. Auf einmal hatte die CSU
    ann Befindlichkeitsstörungen, sodass wir diesen Punkt
    ieder absetzen mussten, weshalb er heute wieder auf
    er Tagesordnung steht.

    Dass das Haushaltsrecht des Parlaments durch die
    iskussion in dieser Sitzungswoche beschädigt wird, ist
    icht der konjunkturellen Lage, sondern der Schlampe-
    ei, der Uneinigkeit und dem Murks der Großen Koali-
    ion zu schulden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der FDP und der LINKEN)


    Weil wir als Bündnis 90/Die Grünen eine staatspoli-
    isch verantwortliche Opposition sind,


    (Zurufe von der SPD: Oh! – Lachen bei der FDP)


    agen wir: Ja, wir wollen im Gegensatz zur FDP, dass
    ie Erbschaftsteuerreform nicht in den Orkus wandert;
    enn obwohl diese Reform ein Millionärsschutzpro-
    ramm ist, wollen wir nicht, dass auch noch die letzten
    este der Erbschaftsteuer über die Wupper gehen. Des-
    alb haben wir Ihnen angeboten, nach dem Ende der
    aushaltsdebatte am Freitag über diesen Punkt, über das

    nvestitionsprogramm und über den Entwurf des Jahres-
    teuergesetzes 2009 zu reden.

    Natürlich müssen diese Gesetze vor dem 31. Dezem-
    er 2008 im Bundesgesetzblatt stehen. Dagegen wollen
    ir uns nicht stemmen, und wir wollen Ihnen zur Besei-






    (A) )



    (B) )


    Volker Beck (Köln)

    tigung Ihrer Schlamperei gerne ein bisschen dabei hel-
    fen, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Das haben Sie aber vergessen, zu sagen!)


    Meine Damen und Herren, wenn wir nachher oder im
    Laufe dieser Woche über das Investitionsprogramm re-
    den, dann wollen wir, dass nicht so getan wird, als ob
    das, was Sie da vorschlagen, alternativlos ist. Wir haben
    einen Antrag dazu vorgelegt, in dem wir uns dafür aus-
    sprechen, dass nachhaltig in Klimaschutz, in Bildung
    und in soziale Gerechtigkeit investiert wird. Gerade in
    einer Situation, in der der Staat für die Binnennachfrage
    und für die Erhöhung der Investitionen etwas tun muss,
    sollte man nicht nach dem Gießkannenprinzip verfahren,
    sondern die Dinge anpacken, die man ohnehin bewälti-
    gen muss und die sinnvolle Investitionen darstellen: in
    die Bildung, in die soziale Gerechtigkeit und in den Kli-
    maschutz. Man sollte hier nicht mit ungelenkten Steuer-
    subventionen durch die Lande gehen, kleckern und dafür
    sorgen, dass Luxuslimousinen durch eine Befreiung von
    der Kfz-Steuer eine bessere Stellung auf dem Markt er-
    halten. Das wäre wirklich eine fehlgeleitete Politik.

    Wir haben das Geld ja nicht übrig, weil wir uns in ei-
    ner konjunkturellen Rezession befinden, sondern wir
    brauchen dieses Geld dringend, um die Zukunftspro-
    bleme unseres Landes zu bewältigen. Viel besser als das,
    was Sie hier vorgelegt haben, wäre es, den kommunalen
    Investitionsstau aufzulösen und dafür zu sorgen, dass die
    Kommunen ihre Schulen in Ordnung bringen, ihre Stra-
    ßen nachbessern und sich auf die Zukunft entsprechend
    vorbereiten können.

    Deshalb ist Ihr Programm, das Sie hier vorlegen,
    nicht alternativlos, weshalb wir Sie bitten, unserem An-
    trag auf Aufsetzung unserer Alternativen auf die Tages-
    ordnung in dieser Debatte auch zuzustimmen. Wenn Sie
    die Tagesordnung hier schon mit der Arroganz der
    Macht durchsetzen und mit der Opposition nicht mehr
    über die Tagesordnung verhandeln, dann sollten Sie we-
    nigstens dafür sorgen, dass die Alternativen der Opposi-
    tion hier im Parlament noch Gegenstand der Debatte sein
    können. Das ist das Mindeste, was man an Anstand von
    Ihnen erwarten muss.

    Vielen Dank.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)