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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/188 Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . 20241 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung steuerrecht- licher Regelungen des Maßnahmenpakets „Beschäftigungssicherung durch Wachs- tumsstärkung“ (Drucksache 16/10930) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 1: Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Reinhard Schultz (Everswinkel) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- 20235 B 20236 D 20243 A 20245 A 20246 C 20247 A 20247 C 20249 B Deutscher B Stenografisch 188. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Hartwig Fischer (Göttingen) und Dr. Christoph Bergner . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Jürgen Koppelin und Dr. Gesine Lötzsch in den Verwaltungs- rat der Kreditanstalt für Wiederaufbau . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung: Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . K W ( i Z A B g D K ( J D 20231 A 20231 B 20236 D 20231 D 20232 D 20233 D 20234 C Antrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, Werner Dreibus, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: undestag er Bericht ung 5. November 2008 t : onjunkturprogramm gegen die drohende irtschaftskrise Drucksache 16/10619) . . . . . . . . . . . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 2: ntrag der Abgeordneten Christine Scheel, ärbel Höhn, Kerstin Andreae, weiterer Ab- eordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN: Nachhaltig investieren in lima, Bildung, soziale Gerechtigkeit Drucksache 16/11023) . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 20237 A 20237 A 20237 B 20239 C haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2009 (Haushaltsgesetz 2009) (Drucksachen 16/9900, 16/9902) . . . . . . . 20250 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2008 bis 2012 (Drucksachen 16/9901, 16/9902, 16/10426) 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksache 16/10424) . . . . . . . . . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 16/10402, 16/10423) . . . . . 3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 16/10423, 16/10424) . . . . . 4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 16/10408, 16/10423) in Verbindung mit b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 16/10423, 16/10424) . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5 U K C K P D U J V K K 6 G D U B O D D D P H D 7 U 20250 C 20250 D 20250 D 20251 A 20251 A 20251 B 20251 B 20254 A 20256 B 20259 C 20261 B 20263 C 20265 D 20268 A 20269 C 20271 D 20272 A 20272 B 20273 C 20275 C 20275 C 20276 A Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 16/10420, 16/10423) . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . ornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . laus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . örg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Schneider (Saarbrücken) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 16/10406, 16/10423) . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . lla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Bürsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . elmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (Drucksachen 16/10415, 16/10423) . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20277 D 20278 A 20279 B 20281 B 20282 B 20284 A 20285 B 20286 C 20288 C 20290 A 20291 A 20291 D 20293 B 20294 B 20295 C 20296 C 20296 D 20298 B 20300 A 20301 A 20303 C 20305 B 20307 C 20308 B 20309 B 20310 B 20311 C 20313 A 20313 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 III Andreas Weigel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Herrmann (CDU/CSU) zur namentlichen Ab- stimmung über die Anträge: Missbilligung der Amtsführung und Entlassung von Bun- desminister Wolfgang Tiefensee (187. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 17 und Zusatzta- gesordnungspunkt 7) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20314 B 20315 B 20316 B 20317 D 20318 D 20321 A 20321 B 20321 C 20322 C 20323 D 20324 C 20325 D 20327 C 20328 C 20328 D 20329 A 20330 C 20331 A 20331 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 20231 (A) ) (B) ) 188. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 188. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 20331 (A) (C) (B) ) Anlagen zum Stenografischen Bericht (187. Sitzung, Tagesordnungspunkt 17 und Zu- satztagesordnungspunkt 7) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet „Nein“. Lehn, Waltraud SPD 25.11.2008 Lips, Patricia CDU/CSU 25.11.2008 Lopez, Helga SPD 25.11.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 25.11.2008 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 25.11.2008 Bollen, Clemens SPD 25.11.2008 Bonde, Alexander BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 Brunkhorst, Angelika FDP 25.11.2008 Ernst, Klaus DIE LINKE 25.11.2008 Fograscher, Gabriele SPD 25.11.2008 Friedhoff, Paul K. FDP 25.11.2008 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 25.11.2008 Gloser, Günter SPD 25.11.2008 Göppel, Josef CDU/CSU 25.11.2008 Gradistanac, Renate SPD 25.11.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 25.11.2008 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 25.11.2008 Hiller-Ohm, Gabriele SPD 25.11.2008 Hintze, Peter CDU/CSU 25.11.2008 Jaffke-Witt, Susanne CDU/CSU 25.11.2008 Dr. Jung, Franz Josef CDU/CSU 25.11.2008 Knoche, Monika DIE LINKE 25.11.2008 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 25.11.2008 Krüger-Leißner, Angelika SPD 25.11.2008 N N D R R R S S S S S D T D W D Z A (D en Abgeordneten nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jürgen Herrmann (CDU/ CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Anträge: Missbilligung der Amtsführung und Ent- lassung von Bundesminister Wolfgang Tiefensee itzsche, Henry fraktionslos 25.11.2008 oll, Michaela CDU/CSU 25.11.2008 r. Paech, Norman DIE LINKE 25.11.2008 awert, Mechthild SPD 25.11.2008 oth (Heringen), Michael SPD 25.11.2008 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 25.11.2008 charfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 chauerte, Hartmut CDU/CSU 25.11.2008 chily, Otto SPD 25.11.2008 taffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 trothmann, Lena CDU/CSU 25.11.2008 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2008 hönnes, Franz SPD 25.11.2008 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 25.11.2008 inkelmeier-Becker, Elisabeth CDU/CSU 25.11.2008 r. Wodarg, Wolfgang SPD 25.11.2008 immermann, Sabine DIE LINKE 25.11.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 188. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dagmar Enkelmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Linke

    timmt der veränderten Tagesordnung nicht zu.


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Das hätten wir auch gar nicht erwartet!)


    a, es ist gute Sitte dieses Hauses, dass eine Haushalts-
    oche tatsächlich eine Haushaltswoche ist und bleibt.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    s wurden immer vereinzelt Anträge eingebracht, über
    eren Behandlung wir uns einvernehmlich geeinigt ha-
    en. Aber was wollen Sie heute? Sie wollen drei schwer-
    ewichtige Themen zusätzlich auf die Tagesordnung set-
    en. Das zeigt eines ganz deutlich: Zu Zeiten großer
    oalitionen verkommen die guten Sitten.

    Kollege Röttgen hat gerade wieder gesagt, es gebe ei-
    en politischen Handlungszwang, wir müssten heute und
    etzt über ein Konjunkturprogramm reden, die Bürgerin-
    en und Bürger würden das von uns erwarten. – Ja, Kol-
    ege Röttgen hat recht.


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Er hat meistens recht!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Dagmar Enkelmann
    Aber seriöse Wirtschaftswissenschaftler fordern seit
    Monaten ein Konjunkturprogramm und machen seit Mo-
    naten darauf aufmerksam, dass es einen wirtschaftlichen
    Abschwung gibt. Ihr Kollege, Wirtschaftsminister Glos,
    war es, der vor Monaten ein Konjunkturprogramm ge-
    fordert hat.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Kollege Glos, wir haben Sie darin unterstützt. Auch die
    Linke fordert seit Monaten ein Konjunkturprogramm,
    das diesem Namen tatsächlich gerecht wird. Das heißt,
    es gab genug Zeit. Sie hätten rechtzeitig handeln können
    und auch handeln müssen. Sie haben sich in der Koali-
    tion nicht einigen können. Deswegen soll nun in der
    Haushaltswoche hopplahopp ein Konjunkturprogramm
    verabschiedet werden.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Nein! Es wird in dieser Woche nicht verabschiedet!)


    Zur Erbschaftsteuer. Das Bundesverfassungsgericht
    hat den Gesetzgeber bereits im Januar 2007 aufgefor-
    dert, die Erbschaftsteuer zu reformieren. Ich wiederhole:
    im Januar 2007. Das ist fast zwei Jahre her. Das heißt,
    Sie haben genug Zeit gehabt, uns Ihre Vorschläge recht-
    zeitig vorzulegen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Das Thema Erbschaftsteuer stand mehrfach auf unserer
    Tagesordnung. Aber in der Koalition gab es Streit. Die
    CSU wollte nicht so, wie Sie wollten, und auch die SPD
    wollte nicht so, wie Sie wollten. Deswegen steht die Erb-
    schaftsteuer in dieser Woche erneut auf unserer Tages-
    ordnung, sozusagen auf den letzten Drücker. Nun muss
    es also ganz schnell gehen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Ja! Geht doch!)


    Ein weiteres Beispiel ist das Jahressteuergesetz, das
    in dieser Woche ebenfalls debattiert werden soll. Es
    stand bereits in der letzten Sitzungswoche auf unserer
    Tagesordnung. In der Ausschusssitzung, die am Abend
    zuvor stattfand, wurden 70 Änderungsanträge einge-
    bracht. Sogar in der letzten Ausschusssitzung wurden,
    wie ich gehört habe, noch Änderungsanträge einge-
    bracht.


    (Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE]: Ganz genau! So war es!)


    Da selbst Abgeordnete der Koalition nicht mehr durch-
    geblickt haben, haben Sie den Gesetzentwurf schnell
    von der Tagesordnung genommen. Damit er noch verab-
    schiedet werden kann, mussten Sie ihn allerdings in die-
    ser Woche auf die Tagesordnung setzen.

    Offenkundig hat die Koalition Angst, dass ihr die
    mühsam gefundenen Kompromisse in irgendeiner Form
    verlorengehen bzw. dass Bruchstellen entstehen; bereits
    jetzt wird ja über Konsumguthaben, Steuervergünstigun-
    gen usw. diskutiert. Sie haben Angst, dass Ihnen Ihre
    Mehrheiten flöten gehen. Deswegen wollen Sie jetzt in
    der Haushaltswoche schnell handeln.

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    (C (D Sie haben sich in der Koalition nicht einigen können. amit verstoßen Sie gegen die guten Sitten des Parlaents. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    ber, meine Damen und Herren, das ist kein Kavaliers-
    elikt. Die Opposition ist für Sie offenkundig nur Spiel-
    asse. Bei Ihrem Vorgehen missachten Sie die Minder-

    eiten; auch das muss deutlich gesagt werden.


    (Jochen-Konrad Fromme [CDU/CSU]: Sie dürfen Ihre eigene Vergangenheit nicht mit unserem Verhalten verwechseln!)


    as zeugt von einem schlechten demokratischen Stil in
    iesem Haus.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Im Interesse der parlamentarischen Demokratie darf
    ies aus meiner Sicht nicht kritiklos hingenommen wer-
    en. Deswegen stimmen wir gegen die Tagesordnung.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist der Kollege Thomas Oppermann

ür die SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Oppermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Es ist ku-

    ios, dass das Königsrecht des Parlaments, das Budget-
    echt, in Gefahr gesehen wird, weil wir im Zusammen-
    ang mit dem Haushalt auch über die Erbschaftsteuer
    eraten und entscheiden und das Maßnahmenpaket zur
    eschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung auf
    ie Tagesordnung setzen wollen. Ich frage Sie: Wie wol-
    en Sie denn auf sinnvolle Art und Weise über den
    aushalt 2009 diskutieren, ohne auch das Konjunkturpa-
    et zu debattieren?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU – Jürgen Koppelin [FDP]: Und was ist mit der Erbschaftsteuer?)


    Wenn wir so vorgehen würden, dann würden Sie uns
    n der Debatte fragen: Was tun Sie gegen den drohenden
    bschwung? Diese Frage würde dann gestellt.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Die werden wir Ihnen morgen beantworten!)


    etzt haben Sie die Chance, zu sagen: Wunderbar! Die
    aushaltsdebatte ist die Stunde des Parlaments.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Ihr seid wunderbar!)


    as ist die Debatte, in der wir auch über Wachstum und
    eschäftigung diskutieren können.


    (Jürgen Koppelin [FDP]: Und was ist mit der Erbschaftsteuer?)


    abei geht es auch um die Frage, wie die Bundesländer
    hre Einnahmen in Höhe von 4 Milliarden Euro sichern






    (A) )



    (B) )


    Thomas Oppermann
    können. Dass diese Debatte so spät geführt wird, ist ganz
    sicher nicht die Schuld der SPD-Fraktion. Wir hätten
    diese Vorlage schon vor einigen Monaten für entschei-
    dungsreif gehalten. Innerhalb der Koalition hat dies al-
    lerdings etwas länger gedauert.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Gut Ding braucht Weile!)


    Meine Damen und Herren, das Parlament und die Po-
    litik in Deutschland insgesamt haben sich durch die Art
    und Weise, wie wir alle miteinander innerhalb von nur
    fünf Werktagen in Bundestag und Bundesrat das Finanz-
    marktstabilisierungsfondsgesetz verabschiedet haben,
    eine Menge Respekt erworben.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Durchgepeitscht habt ihr das!)


    – Frau Lötzsch, auch Sie haben auf Fristeinreden ver-
    zichtet.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Ja, das stimmt! Trotzdem!)


    Dann können Sie doch jetzt nicht sagen, wir hätten die-
    sen Gesetzentwurf „durchgepeitscht“. Ich wollte Sie ge-
    rade loben und darauf hinweisen, dass selbst die Links-
    partei eingesehen hat, dass man nicht mit Fristeinreden
    und Formalismen auf eine solch wichtige Maßnahme re-
    agieren sollte. Wenn Sie „durchgepeitscht“ rufen, liegen
    Sie also völlig daneben.

    Den Respekt, den sich das gesamte Parlament in die-
    ser einen Woche erworben hat, sollten wir jetzt nicht
    durch Debatten über Geschäftsordnungsformalismen
    verspielen.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: So ist es!)


    Es besteht Entscheidungsbedarf. Wir werden beraten
    und dann entscheiden. Herr Westerwelle, Ihnen mag das
    vom Inhalt her nicht gefallen.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das haben Sie richtig zusammengefasst!)


    Sie können unsere Entscheidung aber nicht verhindern,


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Auch das ist richtig zusammengefasst!)


    und das ist gut so.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)