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ID1618502000

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    6. Thomas: 1
    7. Silberhorn,: 1
    8. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/185 Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsa- men Reaktion auf terroristische Angriffe ge- gen die USA auf Grundlage des Artikels 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Artikels 5 des Nordatlantikvertrags sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Verein- ten Nationen (Drucksache 16/10720) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdisches Leben in Deutsch- land weiter fördern Drucksache 16/10775 (neu)) . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktion DIE LINKE: Den Kampf gegen Antisemitismus verstär- ken, jüdisches Leben in Deutschland weiter fördern (Drucksache 16/10776) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 19754 A 19754 B 19755 C 19767 C 19768 D 19769 A 19769 A Deutscher B Stenografisch 185. Sitz Berlin, Dienstag, den 4 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Vizepräsi- denten Dr. h. c. Wolfgang Thierse . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Joachim Günther (Plauen) und der Abgeordneten Rita Pawelski . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Dr. Daniel Volk und Dr. Erwin Lotter . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Eidesleistung der Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbrau- cherschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Präsident Dr. Norbert Lammert . . . . . . . . . . . Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D D D W N D N T P D G 19753 A 19753 B 19753 B 19753 B 19753 B 19753 D Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19757 B undestag er Bericht ung . November 2008 t : r. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . iels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . r. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . ert Winkelmeier (fraktionslos) . . . . . . . . . . 19758 C 19758 D 19759 A 19760 A 19761 D 19763 A 19763 A 19763 B 19764 D 19765 C 19766 C Christian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 19770 D 19771 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kristina Köhler (Wiesbaden) (CDU/CSU) . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: Vereinbarte Debatte: Wachstum stärken – Beschäftigung sichern – Finanzmarktkrise überwinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 Abs. 2 GO der Abgeord- neten Ulla Jelpke, Cornelia Hirsch, Inge Höger, Heike Hänsel, Wolfgang Gehrcke, Sevim Dadelen, Karin Binder, Dorothée Menzner, Dr. Diether Dehm, Eva Bulling- Schröter und Dr. Norman Paech (alle DIE LINKE) zur Abstimmung über den Antrag: Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdisches Leben in Deutschland weiter för- dern (Tagesordnungspunkt 3 a und b) . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über die Be- schlussempfehlung zu dem Antrag der Bun- desregierung: Fortsetzung der Beteiligung be- waffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Füh- rung der NATO auf Grundlage der Resolution 19773 A 19774 B 19776 A 19777 A 19777 D 19779 A 19779 A 19781 A 19782 D 19785 A 19786 D 19788 A 19791 A 19792 B Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 l r T 19789 C 19790 D 386 (2001) und folgender Resolutionen, zu- etzt Resolution 1833 (2008) des Sicherheits- ates der Vereinten Nationen (183. Sitzung, agesordnungspunkt 6 a) . . . . . . . . . . . . . . . . 19792 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 19753 (A) ) (B) ) 185. Sitz Berlin, Dienstag, den 4 Beginn: 14.4
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 19791 (A) ) (B) ) Grütters, Monika CDU/CSU 04.11.2008 Hänsel, Heike DIE LINKE 04.11.2008 Marlene Schauerte, Hartmut CDU/CSU 04.11.2008 Schily, Otto SPD 04.11.2008 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Akgün, Lale SPD 04.11.2008 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Bätzing, Sabine SPD 04.11.2008 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Dr. Berg, Axel SPD 04.11.2008 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 04.11.2008 Bierwirth, Petra SPD 04.11.2008 Blumentritt, Volker SPD 04.11.2008 Brandner, Klaus SPD 04.11.2008 Brunkhorst, Angelika FDP 04.11.2008 Bülow, Marco SPD 04.11.2008 Bulmahn, Edelgard SPD 04.11.2008 Caspers-Merk, Marion SPD 04.11.2008 Edathy, Sebastian SPD 04.11.2008 Ferner, Elke SPD 04.11.2008 Fritz, Erich G. CDU/CSU 04.11.2008 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 04.11.2008 Geis, Norbert CDU/CSU 04.11.2008 Gloser, Günter SPD 04.11.2008 Götz, Peter CDU/CSU 04.11.2008 Gradistanac, Renate SPD 04.11.2008 Grasedieck, Dieter SPD 04.11.2008 Griese, Kerstin SPD 04.11.2008 Gröhe, Hermann CDU/CSU 04.11.2008 H H H H H H K K K K D L M M M M O R R R R A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten aibach, Holger CDU/CSU 04.11.2008 auer, Nina SPD 04.11.2008 erzog, Gustav SPD 04.11.2008 inz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 öfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 örster, Joachim CDU/CSU 04.11.2008 limke, Jürgen CDU/CSU 04.11.2008 ramer, Rolf SPD 04.11.2008 richbaum, Gunther CDU/CSU 04.11.2008 urth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 r. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 04.11.2008 aurischk, Sibylle FDP 04.11.2008 attheis, Hilde SPD 04.11.2008 einhardt, Patrick FDP 04.11.2008 ortler, Marlene CDU/CSU 04.11.2008 ühlstein, Marko SPD 04.11.2008 tto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 04.11.2008 achel, Thomas CDU/CSU 04.11.2008 amelow, Bodo DIE LINKE 04.11.2008 eiche (Cottbus), Steffen SPD 04.11.2008 upprecht (Tuchenbach), SPD 04.11.2008 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 19792 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 (A) ) (B) ) Anlage 2 Erklärung nach § 31 Abs. 2 GO der Abgeordneten Ulla Jelpke, Cornelia Hirsch, Inge Höger, Heike Hänsel, Wolfgang Gehrcke, Sevim Dağdelen, Karin Binder, Dorothée Menzner, Dr. Diether Dehm, Eva Bulling-Schröter und Dr. Norman Paech (alle DIE LINKE) zur Ab- stimmung über den Antrag: Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdisches Leben in Deutschland weiter fördern (Tagesordnungs- punkt 3 a und b) Wir haben uns an der Abstimmung über den Antrag „Den Kampf gegen Antisemitismus verstärken, jüdi- sches Leben in Deutschland weiter fördern“ nicht betei- ligt, obwohl der Antrag ein richtiges und notwendiges Anliegen formuliert. Die Linke und wir persönlich ha- ben uns stets in Wort und Tat gegen Antisemitismus, gleichgültig in welcher Spielart er vorgetragen wird, ent- schieden engagiert. Jedoch ist der Antrag ein überaus schlechter Kompromiss, der diesem wichtigen Anliegen bei Weitem nicht gerecht wird, und die Umstände seines Zustandekommens sind skandalös. Wir stellen mit Bedauern fest, dass die Unionsfrak- tion versucht, das Gedenken an die Reichspogromnacht und an die faschistischen Verbrechen an der jüdischen B z W a K d e d r d v f s K t t m m f l t u v A l A s v A b b k S t d g f v Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 04.11.2008 Dr. Schmidt, Frank SPD 04.11.2008 Dr. Schwanholz, Martin SPD 04.11.2008 Staffelt, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Steenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Teuchner, Jella SPD 04.11.2008 Voßhoff, Andrea Astrid CDU/CSU 04.11.2008 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 04.11.2008 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.11.2008 Wright, Heidi SPD 04.11.2008 Zapf, Uta SPD 04.11.2008 Zimmermann, Sabine DIE LINKE 04.11.2008 Zöllmer, Manfred SPD 04.11.2008 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (C (D evölkerung Europas für eigene, parteitaktische Zwecke u instrumentalisieren. Das degradiert diesen Antrag zur ahlkampfveranstaltung. Der Antrag versucht, diejenigen als antisemitisch und ntiamerikanisch zu diskreditieren, die Kritik an der riegspolitik von Nato, USA und Israel äußern. Unter em Deckmantel der Antisemitismus-Bekämpfung will r damit wesentliche außen- und innenpolitische Ziele er Bundesregierung legitimieren. Die deklaratorische Feststellung, die Solidarität mit Is- ael entspreche der deutschen Staatsräson, soll nicht nur as Existenzrecht Israels bestätigen, sondern sie dient ielmehr dazu, jegliche Kritik an der israelischen Politik ür illegitim zu erklären. Der Antrag suggeriert: Wer für ich das Recht in Anspruch nimmt, den sogenannten rieg gegen Terror abzulehnen oder die israelische Poli- ik gegenüber der palästinensischen Bevölkerung zu kri- isieren, stelle sich außerhalb der demokratischen Ge- einschaft. Diese undemokratische, anmaßende Tendenz acht den Antrag für uns untragbar. Darüber hinaus drückt der Antrag zu viel Selbstzu- riedenheit mit den tatsächlichen Zuständen in Deutsch- and und dem Eintreten der Bundesregierung gegen An- isemitismus aus und bleibt uns zu unkonkret, wenn es m die praktischen Schritte geht, die zur Bekämpfung on Antisemitismus gegangen werden müssen. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunter- stützungstruppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Füh- rung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 1833 (2008) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (183. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 6 a) Ich werde dem Antrag der Bundesregierung auf Ver- ängerung des ISAF-Mandates und der Erhöhung der nzahl der Bundeswehrsoldaten von 3 500 auf 4 500 zu- timmen; dies aus folgenden Gründen: Erstens. Die rot-grüne Bundesregierung hat durch den on ihr 2001 in Gang gesetzten Petersbergprozess den fghaninnen und Afghanen gezeigt, dass Deutschland ereit ist, Afghanistan in einem schwierigen Wiederauf- au- und Demokratisierungsprozess zu helfen. Es war lar, dass dieser Wiederaufbau nicht ohne militärischen chutz vonstattengeht. Dieses Vorhaben wurde auch un- er großer Zustimmung von Bündnis 90/Die Grünen auf en Weg gebracht. Wenn es heute schwierig wird und es roße Probleme durch die aggressive Gegnerbekämp- ung im Rahmen von OEF gibt, die rücksichtslos auch iele Tote unter der Zivilbevölkerung in Kauf nimmt, Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 185. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 19793 (A) (C) (B) (D) dann darf dies trotz alledem nicht dazu führen, dass wir Afghanistan den Rücken kehren und es wieder den Tali- ban überlassen. Ein Nein bei der Abstimmung würde ge- nau dieses Signal aussenden. Zweitens. Der Wiederaufbau wird nur dann weiterge- hen, wenn er militärisch gestützt wird. Die afghanische Bevölkerung, die dabei ist, ein aufgeklärtes demokrati- sches Staatswesen aufzubauen, in dem Gleichberechti- gung herrscht, Mädchen zur Schule gehen und Frauen öffentliche Ämter innehaben und aus der Abhängigkeit von Patriarchen befreit werden sollen, muss dies ohne Furcht um Leib und Leben tun können. Und dazu bedarf es für eine gewisse Zeit des Schutzes von ISAF. Drittens. Trotz der großen Schwäche der afghanischen Regierung, die zum Beispiel weder ernsthaft die Korrup- tion noch den Drogenhandel bekämpft, trotz der großen Versäumnisse der Bundesregierung und einer mangelhaf- ten Kooperation beim Wiederaufbau, trotz der zögerli- chen Umsetzung eines dringend erforderlichen Strategie- wechsels – welcher zum Beispiel beinhalten sollte: besseren Schutz der Bevölkerung statt aggressive Geg- nerbekämpfung; Intensivierung der Ausbildung afghani- scher Sicherheitskräfte; Stärkung der Zivilgesellschaft; Förderung regionaler Friedensinitiativen – stimme ich mit Ja, um den Taliban keine falschen Signale der Ermu- tigung zu geben. Viertens. Mein Ja ist auch der Tatsache geschuldet, dass in Afghanistan selbst Menschenrechtsorganisatio- nen, Frauenorganisationen, befreundete Politiker und Po- litikerinnen und Aufbauhelfer sich dringend gegen jede Form der Reduzierung der Truppen aussprechen. Ange- sichts der anstehenden Wahlen in Afghanistan ist – im Gegenteil – eine Erhöhung der internationalen Präsenz notwendig. Das Ja ist ein Zeichen an die Menschen in Af- ghanistan, die uns vertrauen und auf unsere Unterstüt- zung hoffen: Wir lassen Euch nicht im Stich! 185. Sitzung Berlin, Dienstag, den 4. November 2008 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Niels Annen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Kollege Paech, es freut mich natürlich sehr, dass

    Sie des Lesens mächtig sind. Ich möchte Ihnen deswe-
    gen die Lektüre des Protokolls der Plenarsitzung, in der
    es um die Ergebnisse der Paris-Konferenz ging, empfeh-
    len. Darüber haben wir hier in diesem Hause diskutiert.
    Ich würde Sie gerne daran erinnern, dass die Bundesre-
    gierung die finanziellen Aufwendungen für den Wieder-
    aufbau in Afghanistan verdoppelt hat; da kann ich auch
    aus der Rede, die Sie gerade vorgetragen haben, zitieren.
    Wir haben Konsequenzen gezogen, auch aus den Dis-
    kussionen im Deutschen Bundestag und in der interes-
    sierten Öffentlichkeit, in denen man sich mit der Frage
    auseinandergesetzt hat: Ist die Beteiligung von über
    100 KSK-Kräften am OEF-Mandat eigentlich ein Weg,
    der in die richtige Richtung geht? Wenn ich es richtig in
    Erinnerung habe, haben Sie selbst, als Sie vor wenigen
    Minuten an diesem Pult standen, diese Entscheidung ge-
    lobt. – Das sollten Sie sich noch einmal durchlesen.

    Die Bundesregierung und die Koalitionsfraktionen
    sind auf einem guten Weg. Wir führen hier keine Debat-
    ten für die Galerie.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Kollege Thomas Silberhorn, CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Silberhorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Wie schon bei der Verlängerung des ISAF-Man-
    dates wird auch in Bezug auf das OEF-Mandat hin und

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    (C (D ieder gemutmaßt, wir würden die Mandatsdauer desalb auf 13 Monate festlegen, um eine öffentliche Deatte darüber aus dem nächsten Bundestagswahlkampf erauszuhalten. (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie bitte? Das kann ja gar nicht sein! Das ist doch völlig undenkbar!)


    ch möchte die Gelegenheit nutzen, dem ausdrücklich
    ntgegenzutreten. Niemand gibt sich der Illusion hin,
    an könne eine Debatte über Auslandseinsätze der Bun-

    eswehr aus der Öffentlichkeit heraushalten.


    (Beifall des Abg. Hartmut Koschyk [CDU/ CSU])


    ir wissen, dass im nächsten Jahr in Afghanistan Präsi-
    entschaftswahlen stattfinden. Bei jedem Anschlag, was
    ott verhüten möge, ist eine breite öffentliche Debatte

    u erwarten. Es wäre geradezu naiv, anzunehmen, man
    önne eine solche Diskussion verhindern. Wir sollten sie
    ielmehr offensiv führen.

    Wir müssen bei der Verlängerung dieses Mandats
    ber auch deutlich machen, dass wir aus Respekt vor
    em nächsten Deutschen Bundestag


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Sehr richtig! Ganz genau!)


    en Kolleginnen und Kollegen, die am 27. September
    ächsten Jahres gewählt werden, die Gelegenheit geben
    üssen, darüber zu entscheiden, ob das Mandat, das wir

    eute verlängern, im nächsten Jahr nochmals verlängert
    erden sollte. Es wäre für den nächsten Deutschen Bun-
    estag eine Zumutung, wenn dieses Haus nach der
    ächsten Bundestagswahl, aber vor der Konstituierung
    es dann bereits gewählten Bundestages noch einmal
    ine Mandatsverlängerung beschließen würde. Es gehört
    ur Selbstbescheidung der Mandatsträger, die auf Zeit
    ewählt sind, diese Aufgabe dem nächsten neu zu wäh-
    enden Bundestag zu überlassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, die Reduzierung im Hin-
    lick auf den Bundeswehreinsatz im Rahmen von OEF,
    owohl was den Personalumfang als auch was das Ein-
    atzgebiet angeht, ist im Ergebnis eine Anpassung an die
    insatzrealität, die nicht mit operativen Einschränkun-
    en verbunden ist. Wir bringen damit zum Ausdruck,
    ass das OEF-Mandat teilweise dadurch ersetzt worden
    st, dass durch das ISAF-Mandat die Sicherheit in ganz
    fghanistan gewährleistet werden soll. Wir haben das

    SAF-Mandat erweitert und das Kontingent um
    000 Soldaten aufgestockt.

    Ich füge aber hinzu: Wir können uns der Gesamtver-
    ntwortung für Afghanistan, die wir im Rahmen des
    SAF-Mandats wahrnehmen, nicht dadurch entziehen,
    ass wir uns aus dem OEF-Mandat in Bezug auf Afgha-
    istan zurücknehmen; denn die Soldaten, die in Afgha-
    istan im Einsatz sind, werden als Bestandteil der inter-
    ationalen Gemeinschaft wahrgenommen. In der
    evölkerung Afghanistans fragt niemand danach, ob ein






    (A) )



    (B) )


    Thomas Silberhorn
    Soldat unter dem OEF-Mandat oder dem ISAF-Mandat
    handelt. Deswegen ist es notwendig, dass wir deutlich
    machen: Deutschland trägt weiterhin einen Teil der Ge-
    samtverantwortung der internationalen Gemeinschaft in
    Afghanistan, auch wenn wir mit den 100 Spezialkräften
    nicht mehr im Rahmen des OEF-Mandates in Afghanis-
    tan im Einsatz sein werden. Wie schon angeklungen ist,
    können sie im Rahmen des ISAF-Mandates auch weiter-
    hin zum Einsatz kommen.

    Ich halte es für wichtig, dass wir zum Ausdruck brin-
    gen: Auch wenn keine deutschen Soldaten mehr im Rah-
    men des OEF-Mandates in Afghanistan eingesetzt wer-
    den, müssen wir uns dennoch weiterhin um eine
    gemeinsame Zielsetzung der internationalen Gemein-
    schaft in Bezug auf Afghanistan, aber auch um eine ab-
    gestimmte und gemeinsame Durchführung militärischer
    Aktionen bemühen. Das betrifft auch die Herangehens-
    weise, die hier von manchen meiner Vorredner sehr kri-
    tisch beleuchtet worden ist.

    Ich stimme dem ehemaligen US-Botschafter John
    Kornblum zu, der heute in der Frankfurter Rundschau
    erklärt hat – ich zitiere –:

    Verantwortung übernehmen heißt aber auch: Ein
    Ziel zu definieren und es mit unterschiedlichen, ab-
    gestimmten Mitteln zu verfolgen.

    Vernetzte Sicherheit aus zivilen und militärischen Mit-
    teln – das ist genau der Ansatz, den wir in der NATO mit
    Erfolg propagiert haben, den wir aber auch in der Ein-
    satzrealität einlösen müssen.

    Ich stelle mir allerdings schon Fragen, wenn ich
    gleichzeitig lese, was der Präsidentschaftskandidat
    Barack Obama am vergangenen Sonntag in der Welt am
    Sonntag in einem Interview erklärt hat. Ich zitiere auch
    hier:

    Meine generelle Haltung ist, dass wir al-Qaida
    auslöschen, Bin Laden festnehmen und töten müs-
    sen, …

    Wenige Sätze weiter führt er aus – ich zitiere wieder –:

    Wir werden ihn töten oder festnehmen,

    – gemeint ist Bin Laden –

    ihn anklagen, zum Tode verurteilen.

    Für den Fall, dass dieser Präsidentschaftskandidat der
    nächste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika
    werden sollte, bitte ich Sie, Herr Bundesaußenminister,
    uns eine Erläuterung dieser Aussagen des möglicher-
    weise künftigen Präsidenten zu geben und uns zu erklä-
    ren,


    (Zurufe von der SPD)


    in welchem Umfang Sie eine deutsche Beteiligung am
    Einsatz in Afghanistan mit dieser Zielsetzung weiterhin
    für möglich und überhaupt für zulässig erachten.

    Meine Damen und Herren, das Ziel unseres Einsatzes
    ist nicht Rache, sondern die Stabilisierung Afghanistans
    im Interesse der internationalen Sicherheit vor terroristi-
    schen Bedrohungen, im Interesse der Sicherheit Afgha-

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    (C (D istans vor Aufständen und Terroranschlägen und nicht uletzt auch im Interesse der eigenen Sicherheit. Wir ollen den Bedrohungen dort begegnen, wo sie entsteen, und nicht warten, bis sie bei uns sind. Ich stimme allen Vorrednern zu, die hier erklärt haen, dass wir eigenständige staatliche Strukturen aufauen müssen. Wir tun das in Afghanistan und mit zuehmendem Einsatz auch in Pakistan. Gerade zu diesem weck haben wir das zivile Engagement in Afghanistan nd jetzt auch in Pakistan deutlich ausgeweitet. Ich laube, das ist die beste Voraussetzung dafür, dass uns in Übergang von der militärischen Stabilisierung hin zu ivilem Wiederaufbau gelingen kann. Der Militäreinsatz st also kein Abenteuer, sondern notwendig, um die Voaussetzung dafür zu schaffen, dass der zivile Wiederufbau gelingen kann. Durch das OEF-Mandat soll sihergestellt werden, dass das Einrichten von Rückzugsnd Aktionsräumen für Terroristen auf den Seewegen erchwert wird und dass auch die für den Welthandel straegisch wichtigen Seepassagen am Horn von Afrika geichert werden. Ich danke allen Soldatinnen und Soldaten, die sich an ieser Aufgabe bisher mit Erfolg beteiligt haben. Wir ollen sie weiter darin unterstützen und mit der Zustimung für dieses OEF-Mandat die Voraussetzung dafür chaffen, dass die Bundeswehr weiterhin am Horn von frika und im Mittelmeer erfolgreich im Einsatz sein ann. Vielen Dank. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)